DE198866C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zur Bereitung von künstlichen Kohlensäurebädern benutzt man bekanntermaßen Natriumbikarbonat
und eine das Salz in dem Badewasser unter Kohlensäureentwicklung zersetzende Säure oder, da der Transport und
die Handhabung flüssiger Stoffe umständlich ist, an Stelle der letzteren das feste Natriumbisulf
at, das durch Pressung oder durch Schmelzen und Gießen in eine zweckmäßige
ίο und handliche Form, z. B. in diejenige von
Tabletten, Würfeln, Stangen o. dgl., gebracht wird. Der Verwendung des festen Bisulfats
haftet nun bekanntlich der Nachteil an, daß es Zink-, Eisen- und emaillierte Wannen an-
ig greift, weshalb man gezwungen ist, die unmittelbare
Berührung solcher Tafeln mit der Badewanne zu vermeiden. Dies geschieht durch Bedeckung des Bodens der Wanne mit
dünnem Bleiblech, mit Gummi-, Öltuch oder durch Anwendung von besonderen Gefäßen,
wie perforierte Büchsen, Drahtkörbe u.dgl., in die je eine Tablette kommt oder in die
das Bisulfat eingeschlossen wird.
Der Zweck der Erfindung ist nun, als Ersatz für die erwähnten Gefäße, Körbe u. dgl.
das zur Verwendung kommende Bisulfat selbst mit einer teilweise isolierenden Schicht zu
verbinden, um eine bequeme und einfache Handhabung zu gewährleisten. Dies geschieht
dadurch, daß das Bisulfat durch Druck oder Guß in beliebiger Gestalt (Tabletten, Würfel
o. dgl.) mit einer diese Form teilweise um-' gebenden undurchlässigen Hülle derart fest
verbunden wird,. daß diese von der Tablette untrennbare Hülle die Badewanne vor dem
Angriff durch das feste Bisulfat schützt.
Der Verbraucher erhält somit Tabletten, die er ohne weiteres und ohne jede Gefahr für
die Zerstörung der Badewanne in das Badewasser bringen kann, ohne besondere Schutzmaßregeln
beobachten zu müssen.
Einige der verschiedenen möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgedankens sind
in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht.
In Fig. ι und 2 (Ansicht und Ansicht von oben) ist α die Form, die die darin durch
Guß oder Pressung erzeugte Platte b aus Bisulfat umgibt, so daß das Badewasser nur
zu der durch die Form nicht geschützten Fläche c Zutritt hat. Die Form, in der die
Bisulfatplatte erzeugt wurde, kann aber zum Zwecke der Beschleunigung der Auflösung
durchlochte Wände erhalten, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist, so daß das Badewasser
nicht nur von oben, sondern auch von den Seiten zu der Bisulfatplatte Zutritt erhält.
Ferner ist es nicht unbedingt erforderlich, daß auch die Seitenwände der Platte von der
Hülle umgeben werden; in Fig. 4 ist daher eine Ausführungsform veranschaulicht, bei der
die Natriumbisulfatplatte b durch Guß oder Pressung auf einem Schutzteller d befestigt
worden ist. Derartige Formen können z. B. aus imprägniertem, d. h. für Wasser undurchlässigem
Karton, aus Metall o. dgl. bestehen oder dadurch ersetzt werden, daß man die eine Fläche der Platte und deren Ränder
paraffiniert oder auf andere geeignete Weise
vor dem Angriff durch das Wasser und vor der direkten Berührung mit der Badewanne
schützt.
In Fig. 5 ist veranschaulicht, in welcher Weise die für ein Bad z. B. erforderlichen
Präparatmengen zum Zwecke des Transportes angeordnet werden. Eine Schachtel f von
' zweckmäßig zylindrischem Querschnitt wird durch eine Querwand g in zwei Abteilungen
ίο geteilt, von denen die eine zur Aufnahme
des pulverförmiger! Natriumbikarbonats h dient, während in der anderen die mit ihrer
Hülle versehenen Bisulfattafeln α α angeordnet werden. Die Schachtel wird alsdann verschlossen.
Um einen luftdichten Abschluß zu erhalten, empfiehlt es sich dabei, Paraffin o. dgl. zu verwenden. Beim Gebrauch werden
die Böden der Schachteln 2 und k entfernt und die Stoffe können alsdann ohne
weiteres herausgenommen und in das Badewasser hineingebracht werden.
Es empfiehlt sich, das zur Herstellung der Tafeln zu verwendende Bisulfat vor dem
Gießen oder Pressen zu kalzinieren, um dadurch in bekannter Weise seinen erheblichen
Wassergehalt so weit als möglich zu entfernen und gleichzeitig das rohe Salz zu reinigen.
Es ,ist selbstverständlich, daß man auch bei diesem Verfahren dem Bisulfat, z. B. Eisen
für Stahlbäder, oder andere Substanzen, wie ätherische Öle, wohlriechende Essenzen, Teer,
Malz-, Nadelholzextrakte u. dgl., einverleiben kann, sobald es sich um die Herstellung von
gleichzeitig auch nach anderer Richtung hin wirksamen medizinischen Bädern handelt.
Selbstverständlich ist es auch, daß dieses Verfahren nicht unbedingt an die Verwendung
von Bisulfat gebunden, sondern auch für andere etwa geeignete saure Salze verwendbar
ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlensäurebädern unter Anwendung von
kohlensauren und aus diesen durch Um-. Setzung Kohlensäure entwickelnden sauren
Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man letztere, z. B. Natriumbisulf at, in der bekannten
Gestalt von Tabletten, Würfeln
o. dgl. mit einer wasserundurchlässigen Isolierschicht, z. B. durch Paraffinierung,
derart teilweise versieht, daß die Tafeln durch diese Schicht von der Badewanne
isoliert werden und diese nicht angreifen können.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Natriumbisulfat o. dgl. in einer als Gieß- oder Preßform dienenden wasserundurchlässigen Hülle zu
einer Tafel o. dgl. gießt oder preßt und auf diese Weise die Tafel mit der als Isolierschicht dienenden Hülle vereinigt
bzw. verbindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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Country Status (1)
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1907
- 1907-01-28 DE DE1907198866D patent/DE198866C/de not_active Expired - Lifetime
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