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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen
von Modell und dem mittels des Modells in einer Form abgeformten
Sandballen, bei der Modell und Form – bei horizontaler Ausrichtung
ihrer horizontalen Teilungsflächen – in Richtung einer
zu diesen Teilungsflächen
Normalen relativ auseinanderbewegbar sind. Die hier beanspruchte Erfindung
ist eine Verbesserung oder weitere Ausbildung der
DE 197 33 703.1 vom 4. August 1997
(im Folgenden und in den Ansprüchen "Hauptpatent" genannt), zu dem
ein Zusatzverhältnis
besteht.
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An
die Relativbewegung zwischen Modell und im Formkasten schon verdichteter
(gepresster) Sandform sind besondere Anforderungen gestellt, um
beim Trennen die Sandform nicht zu beschädigen. Dazu ist es erforderlich,
dass die (horizontalen) Teilungsflächen von Form und Modell während des Trennvorganges
sehr genau parallel bleiben. Auch darf keinerlei Bewegung parallel
zu den Teilungsflächen
auftreten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Resultierende aus der
Gewichtskraft des Sandballens häufig
nicht im geometrischen Mittelpunkt der Form angreift. Schließlich treten
während
des Trennvorganges zu überwindende
Reibungskräfte
auf, die weder zeitlich noch räumlich
als konstant anzusehen sind. Diese Probleme treten unabhängig davon
auf, ob der Trennvorgang durch Absenken des Modells bei feststehendem
Sandballen, durch Anheben des Sandballens bei feststehendem Modell
oder durch eine Kombination der beiden genannten Relativbewegungen
vorgenommen wird.
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Es
sind durch Benutzung Trennvorrichtungen, sogenannte Abhebemaschinen,
bekannt, die den zuvor genannten strengen Anforderungen genügen. Eine
mechanische Gleichlaufeinrichtung ist dabei vorgesehen, die unterhalb
des Modellträgers
angeordnet ist. Dazu ist ein großzügig gestalteter Kellerraum
unter der Maschine erforderlich. Der mechanisch gesteuerte Gleichlauf
erfolgt über
ein zentral geführtes
gemeinsames Joch, welches die zum Abheben dienenden vier Führungsstangen
gleichmäßig anhebt.
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Ein
Problem ist, dass das Joch zum Beispiel während des Pressvorganges von
diesen Führungsstangen
befreit oder abgekoppelt werden muß. Die Praxis zeigt, dass dadurch
entstehende Verunreinigungen den Gleichlauf nachteilig beeinflussen
können. Ähnlich arbeiten
die
DE-A 12 10 517 (Unterstützen durch
Druckluft beim Abheben/Trennen),
CH-A 622 724 (Gleichlauf über eine Ventilsteuerung für mehrere
Zylinder),
US-A 3,776,300 (vier
Zylinder, die über
einen Masterzylinder mit "balancing
valve" gesteuert
werden).
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Aufgabe
der Erfindung ist es, besondere Gleichlauf-Anforderungen beim Trennen
von Form und Modell zu erfüllen.
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Diese
Aufgabe wird mit Anspruch 1, 9, 10 oder 19 gelöst, indem jede Achse individuell
gesteuert/geregelt wird (separate Einzelregelung). Auf das "Hauptpatent"
DE 197 33 703.1 vom 4. August 1997 kann
Bezug genommen werden.
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Durch
Ausführen
der Trennung mit Hilfe von vorzugsweise vier einzeln angetriebenen
und in der Hubhöhe
geregelten Achsen (Vertikalantriebe, Hubzylinder oder Elektroantriebe)
lässt sich
auf sehr genaue Weise erreichen, dass die horizontalen Teilungsflächen der
Form und des Modells während
des Trennvorganges parallel bleiben und keine Bewegungen senkrecht
zur Normalen stattfinden. Durch die Einzelachsen und die gesonderte
Regelung jeder "Achse" kann dieser Gleichlauf
auch dann gewährleistet
werden, wenn die Resultierende aus der Gewichtskraft in erheblichem
Abstand vom geometrischen Mittelpunkt der abzuhebenden Einheit angreift.
Im gleichen Maße
lassen sich auch unterschiedliche Reibkräfte, die während des Trennvorganges auftreten,
sicher und störungsfrei
ausgleichen, selbst wenn diese zeitlich und räumlich variieren.
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Die
Regelung ist eine Regelung auf die Hubhöhe (Weg-Regelung), bevorzugt über einen
PID Regler, der bei Rampenantworten (stetig steigenden Hubhöhen) keinen
dynamischen Regelfehler (Gleichlauffehler) erzeugt.
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Ein
besonderer Vorteil besteht darin, dass für die vier einzeln angetriebenen
und geregelten Achsen lediglich ein flur-ebenes Fundament benötigt wird
und ein großzügig gestalteter
Kellerraum unter der Maschine entbehrlich ist. Auch hat sich gezeigt, daß Verunreinigungen
und deren negativer Einfluss auf den Gleichlauf zuverlässig vermieden
werden können.
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Die
Anordnung hat eine hohe Genauigkeit, weil die Hubachsen, die aus
einzeln angetriebenen Vertikalantrieben, Hubzylindern, Spindelantrieben, Servoantrieben
oder sonstigen Elektroantrieben mit Spindelstange ausgestaltet sein
können,
mit ihrem unteren Endbereich fest angeordnet sind und nur nach oben
in vertikaler Richtung ausfahrbar sind, was im folgenden mit der
Hubhöhe
y(t) als Momentanwert der Hubhöhe über der
Zeit bezeichnet wird. Statt einem mechanisch zentral aufgehängten Hubantrieb
zu verwenden, geht die Erfindung den Weg, mehrere einzelne Hubantriebe
einzusetzen und diese gleichzeitig randseitig angreifen zu lassen,
um entweder den Formkasten selbst mit den Sandballen oder das Modell
gegenüber
dem Formkasten mit dem Sandballen relativ zu trennen.
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Die
Trennbewegung verläuft
regelmäßig in der
Achse, die vertikal zu der normalen Kastentransport-Verschieberichtung
verläuft
und die einzeln angetriebenen Hubachsen sind parallel zu dieser
Vertikalen (Normalen) ausgerichtet. Das randseitige Angreifen sorgt
für eine
genaue Einleitung der Kraft und vermeidet mechanische Schieflagen,
die beim zentralen Einleiten von Kräften und der Verteilung der Kraft
auf die Randseiten über
ein mechanisches, quer verlaufendes Joch entstehen. Also sind keine mechanischen
Antriebsmittel unterhalb der fest angeordneten Zylinder oder sonstigen
Antriebe der einzeln angetriebenen Hubachsen erforderlich, vielmehr fahren
diese Hubachsen nur vertikal heraus und herein und sind an ihrem
unteren Ende fest angeordnet. Die feste Anordnung kann an einem
verfahrbaren Wagen vorgesehen sein, der das Verschieben nicht nur
der Einheit aus Formkasten, Füllrahmen
und Modell sowie Modellträger
erlaubt, sondern auch gemeinsame Abstützvorrichtung ist, die gegenüber der Vertikalen
genau ausgerichtet ist (Anspruch 3, Anspruch 7).
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Mit
der Möglichkeit,
die Hubachsen an dem verfahrbaren Wagen anzuordnen, kann die gesamte Einrichtung
aus Formkästen
und Hubachsen gemeinsam verfahren werden und damit auf Dauer ihre relative
Lage zueinander eingehalten werden (Anspruch 8).
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Aufgrund
der zuvor erwähnten
Anbringung aller Hubachsen ohne eine untere mechanische Krafteinleitung
unterhalb des verfahrbaren Wagens, kann dieser Wagen mit einer horizontal
orientierten Zylinderstange verfahren werden, die unterhalb des Wagens
angreift (Anspruch 9). Es wird damit diese Zugstange, die den Wagen
aus der Haupt-Kastenförderrichtung
heraus nimmt und zu der parallelen Station verfährt, sehr kurz gehalten. Sie
greift am äußeren, unteren
Ende des Wagens an, ohne daß sie
von tiefer liegenden mechanischen Einrichtungen behindert wird,
die gemäß der Erfindung
nicht mehr erforderlich sind.
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Die
Regelung der einzelnen Antriebe (Anspruch 10) kann mehrere Ausgestaltungen
erfahren. Ein besonders sanftes Trennen von Formstoffballen und
Modell ist dann möglich,
wenn die Trenngeschwindigkeit am Anfang des Trennvorganges stark herabgesetzt
ist, um das Belüften
zu ermöglichen. Gleichzeitig
ist eine geringe Geschwindigkeit im Ansatzpunkt des mechanischen
Beginns des Trennens auch von Vorteil, weil geringe Erschütterungen
hervorgerufen werden, woraus sich die vorteilhaften Ergebnisse der
Erfindung ergeben, die mit einer geringen Geschwindigkeit, einer
sogenannten Schleichfahrt im Augenblick und kurz vor dem Trennen
arbeitet, während
danach, nachdem der kritische Zeitpunkt der Trennung und der Belüftung vorbei
ist, die Geschwindigkeit des Trennens wieder erhöht werden kann. Hier hat des
Trennen keine unmittelbaren Auswirkungen mehr auf die Oberfläche des
Sandballens, sondern dient nur der größeren Beabstandung von Sandballen
und Modell.
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Weiter
begünstigt
werden kann die geringe Erschütterung
und der Gleichlauffehler im Zeitpunkt des Beginns des Abhebens auch
dann, wenn für
diesen Zeitpunkt ein Toleranzband mit sehr kleinen (engen) Toleranzen
vorgegeben wird, die am tatsächlichen
System an den Achsen durch Messeinrichtungen ermittelt werden. Nachdem
die Höhe
zum physischen Ergreifen des Formkastens meist sehr genau festliegt,
kann durch Messen der tatsächlichen
Hufhöhe
der einzelnen Hubachsen bestimmt werden, wann dieser Zeitpunkt erreicht
wird und bis zum Erreichen dieses Zeitpunkts kann die Geschwindigkeit des
Anheben der einzelnen Hubachsen so stark herabgesetzt werden, dass
ein praktisch idealer Gleichlauf erreicht wird, der jedenfalls innerhalb
des ersten Toleranzbandes liegt. So wird bereits das Ergreifen des
Formkastens höchst
genau und höchst
gleichmäßig veranlasst,
so dass auch das nach dem genauen Ergreifen folgende Trennen von
einem horizontal sehr gleichmäßigen Zustand
ausgeht (Anspruch 15). Dies entspricht einer Zielregelung des Gleichlauffehlers
auf ein vorgegebenes erstes Toleranzband und der Herabsetzung der
Sollwerte vor Erreichen des Angriffspunktes, der bei einem zentral geführten mechanischen
Abheben nicht bestimmbar ist, da die einzelnen Angriffspunkte selbst
freiliegen und keine Messmöglichkeit
dort besteht, während gemäß der Erfindung
die Messung genau an den Stellen erfolgt, die vertikal ausgerichtet
am Formkasten angreifen (Anspruch 16).
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Eine
zusätzliche
Sicherheit besteht dann, wenn Stellgrößen der jeweiligen individuellen
Regler der einzelnen Hubachsen überwacht
werden. Die Stellgrößen sind
diejenigen Signale, die Ausgangsgrößen der Regler sind und die
den hydraulischen oder elektrischen Aktuatoren zur Steuerung der
Achse zugeführt
werden. Zu große
Stellhübe
sind ein Zeichen dafür,
dass hohe Kräfte
wirken, die die einzelnen Hubachsen versuchen individuell auszuregeln,
die aber gleichzeitig ein Signal dafür sein können, dass ein Fehler, der
zu einer starken Unsymmetrie führt
oder der von einer solchen starken Unsymmetrie ausgeht, erkannt
werden kann. Zur Erfassung dieser stark abweichenden Stellhübe kann
ein zweites Toleranzband dienen. Wird ein solches Toleranzband überschritten,
so kann entweder der Fehler nur registriert werden oder aber die
Hubgeschwindigkeit aller Achsen sofort gesenkt werden, um eine Eingriffsmöglichkeit
zu geben (Anspruch 17).
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Eine
höhere
Genauigkeit wird mit einem zusätzlichen
Mittelwertbildner erreicht (Anspruch 18). Dieser Mittelwertbildner überwacht
nicht nur eine Achse, sondern alle vorgesehenen Achsen und bildet einen
gesamten Mittelwert aus allen Höhen-Istwerten,
die an jeder Achse individuell gemessen werden. Aus diesen gesamten
Höhenwerten
wird ein Mittelwert gebildet, der dann jedem Regler als zusätzlicher Sollwert
aufgeschaltet werden kann, so dass sich eine zusätzliche Vergleichmäßigung ergibt.
Diese Zusatzaufschaltung arbeitet so, dass diejenigen Regler, die
stärker
in die eine oder andere Richtung ausgelenkt sind, entweder beschleunigt
oder gebremst werden, so daß eine
Vergleichmäßigung des
Anhebevorgangs erfolgt.
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Der
Zusatzregelkreis kann spezifisch mit Integralanteilen versehen sein,
da dieser integrale Anteil hier bei einer sehr trägen Regelstrecke
wenig stört
und dennoch für
praktisch erhaltene geringst-mögliche
Fehler sorgt. Die Zusatz-Regler arbeiten dann wie Zusatz-Aufschaltungen
im Sinne einer Vorsteuerung, weil zusätzlich die anderen Regler der
Hubachsen auch noch vorhanden sind, die dann aber bevorzugt mit
einem P-Regelverhalten ausgestaltet sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1 zeigt
eine Vorrichtung zum einzel-achsengeregelten Trennen von Modell
und Sandballen als erstes Beispiel.
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2 zeigt
in ähnlicher
Darstellung eine übliche
Abhebevorrichtung neben einer Preßstation und unter einer Füllstation
sowie den zugehörigen Kellerraum 14.
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3a bis 3f zeigen
eine weitere Vorrichtung zum einzel-achsengeregelten Trennen von Modell
und Sandballen als zweites Beispiel.
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4 ist
eine Aufsicht auf die in den vorhergehenden Figuren gezeigten Vorrichtungen,
bei der die Haupt-Kastenförderlinie
K erkennbar ist und die Querrichtung A, in die eine Verschiebung
mittels des Wagens 30 erfolgt.
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5 ist
ein Regelkreis, mit dem die einzelnen Achsen 15, 16,
die auch an 4 ersichtlich sind, geregelt
werden.
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6 ist
ein Diagramm, das in einer praktischen Erprobung bei einer Vorrichtung
gemäß 1 und
einer Regelung gemäß 5 erhalten
worden ist.
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In 2 ist
eine übliche
Preßstation 1 mit
einem Mehrstempel-Preßhaupt 1a und
einem Pressentisch 3 gezeigt, der über eine Einrichtung 4 in Richtung
auf das Preßhaupt 1a anhebbar
ist. Eine Verschiebeeinrichtung 5 für Formkästen 7 mit Modellträger 8 und
Modell 8a ist zwischen der Preßstation 1 und einer
zugleich zum Sandeinfüllen
dienenden Station 2 angeordnet. Mit 12 ist die
normale Flurebene angedeutet. Mit 8 ist der Modellträger mit
Modell 8a bezeichnet.
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Die
Abhebemaschine weist unterhalb eines Sandbunkers 10 einen
Füllrahmen 6 auf,
sowie vier Führungsstangen 13,
an denen die zum Abheben des den Sandballen enthaltenden Formkastens 7 dienenden
Elemente angeordnet sind. Die Führungsstangen 13 werden
gemeinsam von einem Joch 9 angehoben, das mit Hilfe einer
in einem Kellerraum 14 angeordneten Hubeinrichtung 11 angehoben
und abgesenkt werden kann.
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Aus 1 wird
deutlich, daß unterhalb
der Flurebene 12 erhebliche kellerartige Räume 14 für die Unterbringung
der Elemente der zentral geführten
Abhebeeinrichtung benötigt
werden.
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Bei
der Ausführung
gemäß 1 ist
die Trennvorrichtung 2 wiederum neben einer Preßstation 1 dargestellt.
Gleiche Teile sind in der gleichen Weise bezeichnet, wie in 2.
Mit 20 ist die zu den Trennflächen von Form und Sandballen
senkrechte Normale bezeichnet. Im Unterschied zu der Abhebemaschine
nach 1, sind zum Trennen bei der Anordnung nach 2 vier
einzeln angetriebene und geregelte hydraulische Hubzylinder 15, 16 vorgesehen.
Diese sind gemeinsam wenig oberhalb des Fundaments abgestützt, das
auf der Flurebene 12 liegt. Ein großer Kellerraum wird also nicht
benötigt.
Wenig oberhalb des Fundaments ist der die Abstützung vorgebende Wagen 30 seitlich
verfahrbar angeordnet.
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Der
Wagen 30 ist in 1 von links nach rechts (und
vice versa) verschiebbar, über
die Verschiebeeinrichtung 5. Diese Richtung ±A liegt
quer zur – senkrecht
zur Papierebene orientierten – Transportrichtung
K der Formkästen,
vgl. auch 4.
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Statt
der hydraulischen Hubzylinder 15, 16 können auch
elektrisch betätigte
Antriebe vorgesehen werden. Auch sie werden weg-geregelt in ihrer Hubhöhe y, bevorzugt über einzelne
Meßfühler an
jeder "Achse", die Istwerte y(t)
für die
Weg-Regelung der 5 bereitstellen. Eine Kreuzkopplung
von einer zur anderen Achse wird vermieden; jede Achse regelt auf
ihre eigenen Sollwerte – die
gleich vorgegeben werden – und
regelt ihre eigenen Störgrößen aus,
die individuell anfallen, vgl. dazu die 6.
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Die
zuvor als verschiebbar in Richtung ±A bezeichnete Anordnung 5 soll
in 1 näher
erläutert
werden. Sie besteht dort aus einem horizontal liegenden Zylinder,
dessen Zylinderbereich unterhalb der Verdichtungsstation 1 und
dessen Zug/Schub-Stange 5z im
herübergefahrenen
Zustand des Wagens 30 unterhalb der Füllstation 2 zu liegen
kommt. Diese Stange 5z ist mit ihrem vorderen Ende an dem äußeren Endbereich
an der Unterseite des Wagens 30 angeordnet und kann bei
Auslösen des
Zylinders 5 den Wagen 30 mitsamt der Einheit aus
Modellträger 8,
Formkasten 7, Füllrahmen 6 herüberziehen
in die Verdichtungsstation 1 und nach dem dortigen Verdichten
wieder zurückfahren
in die Haupt-Kastenförderrichtung
K, die aus 4 ersichtlich ist. Aufgrund
der Anordnung des vorderen Endes 5b der Stange 5z ragt
der Zylinder 5 nicht stark seitlich neben der Verdichtungsstation 1 hervor,
was dadurch veranlaßt
ist, daß unterhalb
der Tragschiene 31, auf der der Wagen 30 mittels
Rollen 32a, 32b verfahrbar ist, keine weiteren
mechanischen Elemente vorgesehen sind, die in vertikaler Richtung
Hübe in der
Füllstation
ausführen
müssen,
vielmehr ist hier der Bereich zwischen Unterkante der Fahrschiene 31 und
Fundament 12 praktisch frei. Die Richtung, in der die Verschiebeinrichtung 5 die
Bewegung durchführt, ist
mit ±A
bezeichnet, sie steht senkrecht auf der Kastenförderrichtung K gemäß 4.
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Der
Betriebsablauf des Befüllens,
Verdichtens, Trennens und Herausfahrens eines Formkastens mit verdichtetem
Sandballen 7a soll anhand der 3 erläutert werden,
wobei die 3a gleichzeitig auch die 3f ist,
also Anfangs- und Endpunkt zugleich. In der 3f (=3a)
ist dieselbe Vorrichtung gezeigt, die in der 1 erläutert war,
nur sind zusätzlich
Stützfüße 33 auf
dem Fundament 12 angeordnet, die die Führungsschiene 31 unterhalb
der Füllstation 2 tragen,
auf der der Wagen 30 mit seinen Rollenpaaren 32a, 32b seitlich
verschiebbar ist, in Richtung A. Die Förderrichtung K der Kästen, sowohl der
zugeförderten
leeren Kästen,
wie auch der abgeförderte,
mit verdichtetem Sandballen versehen Kästen ist senkrecht zur Papierebene.
In dieser Richtung wird der verdichtete Formkasten der 3a (nach vorne)
herausgeschoben, während
ein nicht verdichteter, noch leerer Formkasten in der 3b in
die Füllstation
einfährt,
gehalten von Rollenbahnabschnitten 41, die an abwärtsragenden
Tragarmen 40 am Oberbereich 16a der jeweiligen
Hubachsen 16 angeordnet sind, vgl. hierzu im Detail die 1.
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Mit
dem Einschieben des leeren Formkastens 7 wird der abgeformte
Formkasten aus der Füllstation 2 heraustransportiert
und gleichzeitig – je nach
Reihenfolge – ein
Oberkasten-Modell oder ein Unterkasten-Modell mit einem Träger über Rollenbahnen
mittels hier nicht näher
dargestellten Zylindern in die Abhebe-Füllstation eingefahren. Zu diesem
Einfahren von Modellen wird später
zur 4 noch Näheres
ausgeführt.
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In 3b ist
die Verdichtungsstation 1 mit ihrem Vielstempel-Preßhaupt 1a in
Grundstellung. Auch der Hubzylinder 4 ist eingefahren.
Von 3b zu 3c wird
mit den Hubachsen 15, 16 nacheinander der eingefahrene
(noch leere) Formkasten 7 und dann der Füllrahmen 6 auf
den Modellplattenträger 8 aufgesetzt,
um das Modell 8a zu umschließen. Ist diese Bewegung y(t)
abgeschlossen, wird die 3c erreicht,
in der zusätzlich
Formstoff in die Einheit aus Formkasten, Füllrahmen und Modell eingefüllt ist.
Die vorgewählte
Sandmenge kann mittels eines Abzugsgurt-Förderer vorgegeben werden. Die
Sandmenge kann dabei modellabhängig
eingestellt sein, z. B. über
die Eingabe der Anzahl der Umdrehungen einer Umlenktrommel des Abzugsgurt-Förderers, die in der zugehörigen Steuerung
vorgegeben werden.
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Die
Verdichtungsstation befindet sich in der 3c noch
immer in Grundstellung. Ausgehend von der 3c wird
die mit Sand gefüllte
Einheit auf dem Wagen 30 in die Verdichtungsstation herübergefahren,
in Richtung A. Damit wird die 3d erreicht. Die
Preßzylinder 1a führen in
der 3d die Verdichtung des Formsandes oberhalb des
Modells durch, nachdem mittels Hubzylinder 4 die Einheit
von dem Wagen abgehoben und gegen das Preßhaupt von unten gedrückt worden
ist. Nach Abformen senkt der Hubzylinder 4 die Einheit – jetzt
im verdichtetem Zustand – wieder
auf den Wagen 30, der in Richtung –A herüberfährt in die Füllstation,
womit der Zustand der 3e erreicht wird. Die bis dahin
eingefahrene Stößel 16 beginnen
jetzt die Trennung des verdichteten Sandballens 7a von
dem Modell 8a vorzunehmen. Die Hubachsen 15, 16 werden
dabei mit höchsten Genauigkeit
elektronisch geregelt und heben zunächst den Füllrahmen ab, was aus dem Übergang von
der 3e zur 3f ersichtlich
ist. Hier ist der nach unten greifende Träger 41 so lang, daß zunächst der
Füllrahmen 6 am
oberen Ende 16a der Hubachse angehoben wird, mit ihm sind
keine mechanischen Erschütterungen
des Modells verbunden. Erst nach einem kurzen Hubweg, in dem der Formkasten 7 noch
nicht ergriffen worden ist, beginnen die Träger 40 mit ihrem unteren
Ende, einem Rollenabschnitt, an den entsprechenden Gegenabschnitten
des Formkastens 7 anzugreifen und ihn mechanisch in die
Höhe zu
heben. Dieser Hubvorgang wird später
deutlicher, mit Blick auf die 6, in der
die drei Zeitabschnitte des Trennhubes des Füllrahmens, der Schleichfahrt
und des Resthubes genauer erläutert
werden können.
Grob gesprochen ist das Freiheben des Füllrahmens Ausgangspunkt und bei
Beginn des Anhebens des Formkasten ist eine geringe Geschwindigkeit
eingestellt, um den Formkasten weich von den Rollen zu übernehmen
und der Form Zeit für
den Trennvorgang zum Belüften
zu geben. Die Hubachsen heben dann weiter, diesmal schneller, bis
der Formkasten die Höhe
der Rollbahnen erreicht hat, die in der Haupt-Kastentransportrichtung
K der 4 liegen.
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Damit
ist der Beginnzustand der 3f praktisch
erreicht, wenn ein leerer Formkasten den in der 3f (=3a)
dargestellten verdichteten Formkasten 7 aus der Füllstation
senkrecht zur Papierebene herausgeschoben hat. Es beginnt dann ein
neuer Zyklus, der hier nicht weiter erläutert werden soll.
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Die 4 veranschaulicht
das zunächst
zurückgestellte
Einfahren eines Modells bzw. das Wechseln eines Modells für eine abwechselnde
Abformung von Oberkasten und Unterkasten. Ersichtlich ist an der 4 die
Anordnung der vier einzeln geregelten Hubachsen 15, 16 in
den Eckbereichen des Formkastens 7, wenn er in der Füllstation
eingefahren ist. Die Verdichtungsstation 1 ist parallel
versetzt gegenüber
der Haupt-Kastentransportrichtung K
und der Wagen 30 ist in der in 4 dargestellten Position
in die Füllstation 2 verschoben.
Zum abwechselnden Abformen von Oberkasten und Unterkasten sind quer
zur Verschieberichtung A des ersten Wagens 30 Anordnungen
vorgesehen, die das Einfahren eines Modells für den Oberkasten oder eines Modells
für den
Unterkasten oder weiterer Modelle ermöglichen. Dazu sind Rollenbahnen
(Abschnitte davon) oberhalb und unterhalb der in 4 dargestellten
Füllstation 2 jeweils
auf weiteren Wagen 35 montiert. Diese Wagen können zum
Wechseln der Modell bzw. der Modellplattenträger unter der Form-Kastenbahn
(seitlich) hervorgefahren werden, so daß die Modellplattenträger in den
Bereichen 36a, 36b so gut wie möglich zugänglich sind.
Nach erfolgtem Wechsel wird der Wagen wieder in die Shuttle-Position
zurücktransportiert.
Ein zusätzlicher (zweiter)
Schubzylinder 5a steuert die Bewegung des zweiten Wagens 35,
der das Modell über
entsprechende Rollen und Bahnabschnitte zunächst auf den ersten Wagen 30 auffährt, wo
es mit dem Formkasten 7 in Verbindung kommt. Die anschließende Verfahrbewegung
des Wagens 30 in Richtung A zum Pressen verläuft senkrecht
zu vorbeschriebenen Bewegung des Formkastens in Richtung B, während die zusätzlich erwähnte Verschieberichtung
C in Richtung der Modellwechselplätze 36a, 36b wieder
parallel zur Bewegung A des ersten Wagens 30 verläuft.
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Die
zwischen den 3e und 3f erfolgende
Trennung von Sandballen 7a und Modell 8a wird
anhand eines Diagramms deutlich. Das Diagramm ist in 6 dargestellt.
Dieser Verlauf der Meßwerte
und Sollwerte soll in Verbindung mit der 5 erläutert werden,
die die Regelung zeigt, mit der die im Beispiel vier Hubachsen der 1 einzeln geregelt
werden.
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Ausgangspunkt
für die
Regelung der 5 ist der gemeinsam vorgegebene
Sollwert ys(t), der allen vier Achsen gemeinsam
vorgegeben wird. Jeder Regler besitzt einen Soll-Istwert-Vergleich,
der den tatsächlichen
Hubwert y(t) der jeweiligen individuellen Achse von dem Sollwert
ys(t) abzieht und die Differenz als Regeldifferenz
einem jeweiligen individuellen Regler 81, 82, 83, 84 vorgibt.
Dieser Regler steuert den Antrieb für die jeweilige Achse, in der 5 mit
Achse 1, Achse 2, Achse 3 und Achse 4 bezeichnet, und ergibt im
regelungstechnischen Ersatzschaltbild einen Ist-Wert der Hubhöhe y(t),
die jeweils individuell sich für
jede Hubachse ergibt, abhängig von
Störgrößen, die
auf jede Achse individuell wirken. Die zusätzlich in der 5 schon
eingezeichneten Zusatzregler 81a, 82a, 83a, 84a,
die Gleichlaufregler für
die jeweilige Achse sind und von einem Mittelwertbildner 90 gespeist
werden, sollen später
erläutert
werden.
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Ausgangspunkt
war das Vorgeben eines gemeinsamen Sollwertes, der als Verlauf der
Hubhöhe über der
Zeit in der 6 erscheint. Zunächst schwach
ansteigend und dann steiler verlaufend bis hin zum Zeitpunkt T0
ergibt sich das Trennen des Füllrahmens 6 von
dem Formkasten 7. Die jeweiligen Gleichlaufabweichungen
für die
vier verwendeten Achsen sind mit yf(t) in
der 6 dargestellt. Sie sind nicht identisch, laufen
aber in ein gemeinsam vorgegebenes Fenster zwischen den Grenzwerten
yo und yu, das für die Schleichfahrt
Bedeutung hat, in der der Formkasten 7 mit dem Sandballen 7a von
dem Modell 8a abgehoben wird. Dafür relevant ist der Beginn des
Abhebens, der Zeitpunkt T0, zu dem eine möglichst geringe Geschwindigkeit
von dem Sollwert ys(t) vorgegeben wird,
also genügend
Zeit zum Belüften und
wenig Anfälligkeit
für Störungen.
Das von den Grenzwerten yo und yu eingegrenzte Toleranzband TB ist im dargestellten
Beispiel auf ±0,05
mm eingestellt, tatsächlich
aber sind die Gleichlaufschwankungen noch geringer, wie an der Messung
im Toleranzband TB erkannt werden kann. Nach einer vorgegebenen
Zeitspanne der Schleichfahrt stand genügend Belüftungszeit zur Verfügung und
der Resthub der Trennbewegung kann gemäß einem steiler verlaufenden
Sollwert jetzt schneller vorgenommen werden, was auch eine größere Gleichlaufabweichung zur
Folge hat, die hier aber nicht mehr von so großer Bedeutung ist, weil das
eigentliche Lösen
des Sandballens von dem Modell bereits erfolgte.
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Die 6 zeigt
eine Zeitspanne von etwa 2,4 Sekunden für ein vollständiges Trennen,
wobei der Verlauf des Sollwertes der Hubhöhe ys(t)
eine größere Wegdifferenz
veranschaulicht, als der eingezeichnete, stark vergrößerte Maßstab zwischen –0,1 und +0,5
mm zur Darstellung der Gleichlaufabweichungen yf(t).
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Die
Regelung der 5 verwendet Proportionalregler
für die
Regler 81, 82, 83, 84, um die
Regelstrecken der Achsen, die mit einem PT2-Anteil für das Ventil
bei hydraulischer Steuerung und einem IT2-Anteil für den Zylinder
dargestellt werden können,
zu regeln. Die zusätzlich
eingezeichneten Gleichlaufregler 81a können P-Regler sein, bevorzugt aber haben sie
einen zugeschalteten Integral-Anteil, um Regelfehler auch dann auszuschalten,
wenn Rampen von dem Höhensollwert
ys(t) vorgegeben werden.
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Der
Mittelwertbildner 90 erfaßt die Summe aller Hubwerte
y(t) aller Achsen und errechnet daraus einen gebildeten Mittelwert
M(t) für
jeweilige Vergleicherstellen 81c, die jeweils individuell
den individuellen Istwert y(t) jeder Achse subtrahieren und den
Zusatzreglern 81a, 82a, 83a, 84a vorgeben.
Dieser als Proportional- oder PI-Regler ausgestaltete Gleichlaufregler
schaltet eine Vorsteuerung auf eine Summierstelle 81b auf,
um die Regelstrecke 15, 16 der jeweiligen Achse
zu beeinflussen.
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So
kann ein Höchstmaß vom Gleichlauf
erreicht werden, bei gleichzeitig schnell ansprechender Regelung
im Führungsverhalten.
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Alle
eingesetzten Hubachsen sollten bevorzugt gleiches Verhalten und
damit auch gleiche Regelstruktur besitzen.
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Als
Meßgeber
für die
Meßhöhe kann
ein angepaßtes
Wegmeß-System
Einsatz finden, angepaßt an
die Art der jeweiligen Achse, so ein Meßstab für einen Hubzylinder oder ein
Drehgeber für
angetriebene Spindelstangen.
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Zu
jedem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, die
Sollwerte, Istwerte und Stellgrößen zu überwachen.
So kann beispielsweise die Stellgröße jedes Reglers jeder Achse
auf ein Toleranzband mit einem Maximalwert hin überwacht werden, so daß keine
zu großen
Stellgrößen bei
dem Trennvorgang auftreten. Wird festgestellt, daß eine der
Stellgrößen außerhalb des
vorher definierten Grenzwertes liegt oder das vorgegebene Toleranzband
verläßt, kann
auf einen Fehler geschlossen werden. Der dazugehörige Zylinder ist dann entweder
mit einer zu großen
oder zu kleinen Kraft belastet. Es kann präventiv eine sich abzeichnende
Funktionsstörung
ausgeglichen werden, indem z. B. die Steigung des Sollwertverlaufs
ys(t) herabgesetzt wird, um den Gangunterschied
herabzusetzen und die ausgerissene Stellgröße wieder in das Toleranzband
zurückzuholen.
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Die 6 zeigt
die hohe Genauigkeit im Zeitbereich T0 bis T1, der der Schleichfahrt
entspricht. Vor Erreichen des Zeitpunktes T0, also dem physischen
Berühren
des Formkastens 7 bei der einzuleitenden Trennung, nimmt
die Geschwindigkeit, die der Ableitung des Sollwertes des Hubes
ys(t) entspricht, ab und nach Beenden der
Schleichfahrt im Rahmen des Resthubes nimmt sie wieder zu, um den
notwendigen Hub schnellstmöglich
zu erreichen.
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Das
Anfahren des Zeitpunktes T0 kann auch von einer Steuerung beeinflußt sein,
die so arbeitet, daß die
Sollwertvorgabe des Hubes so lange reduziert wird, bis die eingezeichneten
Gleichlaufabweichungen yf(t) innerhalb des
Toleranzbandes TB liegen, wenn der Zeitpunkt T0 erreicht wird.