DE19828824C2 - Verfahren und Presse zum kontinuierlichen Betrieb im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Laminatplatten o. dgl. - Google Patents
Verfahren und Presse zum kontinuierlichen Betrieb im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Laminatplatten o. dgl.Info
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- B27N3/24—Moulding or pressing characterised by using continuously acting presses having endless belts or chains moved within the compression zone
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum - regelmäßig
kontinuierlichen - Betrieb einer Presse im Zuge der
Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten
o. dgl. aus Preßgut, wonach eine (kontinuierlich)
vorbereitete Preßgutmatte in einen Preßspalt der Presse
eingeführt sowie nach Maßgabe einer Preßcharakteristik im
Durchlauf zu einem aus der Presse austretenden Strang,
besonders Endlosstrang, verpreßt wird, wobei die Presse ein
Pressenoberteil mit oberer beheizter Pressenplatte und ein
Pressenunterteil mit unterer beheizter Pressenplatte
aufweist und ausgerüstet ist mit in dem Pressenoberteil und
in dem Pressenunterteil endlos umlaufend angetriebenen
Preßbändern, wonach ferner die Preßbänder im Preßbereich
zwischen sich den Preßspalt bilden sowie mit Hilfe endlos
umlaufend angetriebener Wälzkörperaggregate an den
Pressenplatten abgestützt sind, und wonach die
Wälzkörperaggregate durch den Preßspalt in vorgegebener
Ausrichtung zwangsgeführt werden. - Bei den Preßbändern
handelt es sich üblicherweise um Stahlblechpreßbänder. Die
Wälzkörperaggregate sind im allgemeinen als Wälzstangen
ausgeführt und an Laschenketten angeschlossen. Dies kann
mit Hilfe von elastisch verformbaren Positionierelementen
mit Ausgleichsspiel geschehen. Jedenfalls wird die
Preßgutmatte in ein Einlaufmaul eingeführt, wobei die
Wälzkörperaggregate im Übergangsbereich zwischen
Einlaufmaul und Preßspalt zwischen die Stahlblechpreßbänder
und die jeweils zugeordnete Pressenplatte einführbar sind.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist durch die
deutsche Offenlegungsschrift 44 22 288 bekannt geworden.
Hier ist eine Zwangsführung der Wälzkörperaggregate durch
den Preßspalt in der Weise verwirklicht, daß letztlich die
Geschwindigkeiten von Positionierumlenkrädern bzw.
Antriebszahnrädern zur Einführung der Wälzkörperaggregate
zwischen Preßband und Pressenplatte von jeweils
Pressenunterteil und Pressenoberteil aneinander angepaßt
werden. Hierzu sind Lochscheiben verwirklicht, die an dem
jeweiligen Antriebszahnrad befestigt sind und mit diesem
synchron rotieren. Durch optisches Abtasten dieser
Lochscheiben lassen sich nicht nur die Geschwindigkeiten
der beiden Antriebszahnräder aneinander anpassen, sondern
insbesondere auch eine versetzte Anordnung (Zickzackmuster)
der Wälzkörperaggregate ("weiche" Pressung) erreichen. Eine
solche Anordnung wird bei der vorbekannten Lehre primär
verfolgt, um Stabmarkierungen im Preßgut zu vermeiden.
Unter einer solchen Stabmarkierung ist eine Einschnürung
des Preßgutes zu verstehen, wenn beide Wälzkörperaggregate
exakt zum gleichen Zeitpunkt den Eintrittsspalt bzw.
Preßspalt der Presse erreichen. Diese "Einschnürung" soll
als Preßmaterialfehler vermieden werden.
Das bekannte Verfahren weist den Nachteil auf, daß
letztlich über die gegenseitige Ausrichtung und
Geschwindigkeit der Positionierumlenkräder bzw.
Antriebsräder auf die Geschwindigkeit und Ausrichtung der
Wälzkörperaggregate rückgeschlossen wird. Eine derartige
Vorgehensweise ist schon insofern mit Ungenauigkeiten
behaftet, weil nicht nur die Wälzkörperaggregate eine
gewisse Elastizität aufweisen, sondern dies auch für die im
allgemeinen angeschlossenen Laschenketten gilt, erst recht,
wenn dieser Anschluß über elastisch verformbare
Positionierelemente mit Ausgleichsspiel erfolgt. Jedenfalls
ist eine definierte Beeinflussung der Preßcharakteristik
nicht möglich, weil u. a. die vorgenannten Faktoren
unberücksichtigt bleiben.
Ein ähnliches Verfahren ohne Zwangsführung der
Wälzkörperaggregate ist durch die deutsche Patentschrift
42 04 525 bekanntgeworden. Derartige Verfahren haben sich
bewährt, insbesondere wenn es darum geht, die Wälzstangen
bzw. Wälzkörperaggregate wohlpositioniert und frei von
störenden Zwängen im Bereich des Preßspaltes zu führen.
Aufgrund der regelmäßig gegebenen Elastizität der
Wälzstangen gegenüber den Laschenketten und insbesondere
des nicht zu vermeidenden Federungsverhaltens der zu
pressenden Preßgutmatte ist es nicht ausgeschlossen, daß
die Wälzstangen bzw. Wälzkörperaggregate im Preßspalt - wie
nach Lehre der DE-OS 44 22 288 - seitlich "ausweichen".
D. h., die einander gegenüberliegenden Wälzstangen weisen
einen Versatz auf mit dem Ergebnis, daß die Preßgutmatte
nicht mehr mit definiertem und vorgegebenem Druck im
Preßspalt behandelt wird. - Tatsächlich ist sogar ein
Zickzackmuster bzw. eine versetzte Anordnung der sich
gegenüberliegenden Wälzstangen denkbar. Hieraus resultieren
nicht nur Ungenauigkeiten bei der Preßdruckbeaufschlagung,
sondern auch Unregelmäßigkeiten beim Durchlauf der zu
pressenden Preßgutmatte. Denn diese wird gleichsam in der
Art einer Wellenlinie durch den Preßspalt geführt.
Derartiges kann für den Fall hilfreich sein, daß man
gleichsam "weich" pressen möchte. Für den Fall jedoch, daß
eine "harte" Pressung gewünscht ist (gegenüberliegende
Wälzstangen), sind die Verhältnisse undefiniert, können
jedenfalls nicht gezielt beeinflußt werden.
Man hat zwar in der Vergangenheit versucht, ein
unkontrolliertes Verlaufen eines Stahlblechpreßbandes
zumindest im Betriebszustand Produzieren zu vermeiden (vgl.
DE-PS 39 40 579), allerdings ist die vorstehende
Problematik erst mit der Verwendung von Wälzkörper
aggregaten bzw. Wälzstangen aufgetreten.
Außerdem sind Ansätze verfolgt worden, eine einwandfreie
und sichere Führung unter Beibehaltung eines gleichen
Abstandes der Wälzstangen zu erreichen, in dem die
Wälzstangen mittels federnder Lagerbolzen in
Doppelkonushülsen einer als Hülsenkette ausgebildeten
Führungskette zentrisch gelagert worden sind (vgl. DE-OS 37 43 665).
Allerdings sind auch durch diese vorbekannten
Maßnahmen Lösungsansätze für das eingangs dargestellte
Phänomen nicht aufgezeigt worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welches eine
definierte Beeinflussung der Preßcharakteristik ermöglicht,
und zwar in dem Sinne, daß zwischen einer "harten" Pressung
mit gegenüberliegenden Wälzkörperaggregaten und einer
"weichen" Pressung mit Wälzkörperaggregaten in
Zickzackanordnung variiert werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einem
gattungsgemäßen Verfahren zum kontinuierlichen Betrieb
einer Presse im Zuge der Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten, Laminatplatten o. dgl. aus Preßgut vor, daß
die Ist-Lage der Wälzkörperaggregate und deren gegenseitige
Ausrichtung mittels vorzugsweise im Bereich des
Einlaufmauls angeordneter Lagemeßwertgeber ermittelt wird,
wobei die Wälzkörperaggregate nach Maßgabe der gewünschten
gegenseitigen Ausrichtung zueinander und hierzu korrespon
dierender Soll-Lagen im Zuge einer anschließenden Regelung
ggf. beschleunigt und/oder abgebremst bzw. verzögert
werden. Selbstverständlich können die Lagemeßwertgeber auch
an anderer Stelle angeordnet sein, wenn dies aus einbau-
oder regelungstechnischen Gründen erforderlich ist. Dabei
wird die Ist-Lage der Wälzkörperaggregate üblicherweise
mittels zumindest zweier transversal zur
Preßgutförderrichtung beidseitig des Preßspaltes
angeordneter Lagemeßwertgeber ermittelt. Diese beiden
Lagemeßwertgeber liegen sich regelmäßig in bezug auf die in
das Einlaufmaul eingeführte Preßgutmatte diametral
gegenüber und definieren jeweils ein Lagebezugssystem mit
übereinstimmender X-Achse in Preßgutförderrichtung und
deckungsgleicher Y-Achse senkrecht hierzu, wobei die
jeweiligen Ursprünge der Lagebezugssysteme im Abstand der
Lagemeßwertgeber angeordnet sind, und wobei die
gegenseitige Ausrichtung der Wälzkörper im wesentlichen
anhand der Abweichungen in X-Richtung ermittelt bzw.
eingestellt wird. D. h., die Ist-Lage der
Wälzkörperaggregate, sozusagen deren "Ist-Ausrichtung" wird
größtenteils anhand der gegenseitigen Abstände in X-
Richtung ermittelt und die Regelung bzw. Einstellung der
Ausrichtung zueinander - die "Soll-Ausrichtung" - wird
durch Beeinflussung dieser Abstände in X-Richtung
vorgenommen.
Zur Beschleunigung und/oder Verzögerung der Wälzkörper
aggregate dienen hauptsächlich Wälzkörperumlauf
einrichtungen mit Positionierumlenkrädern mit über den
Umfang verteilten Wälzkörperaufnahmen, wobei die Posi
tionierumlenkräder im Gleichlauf oder mit vorgegebener
Differenzgeschwindigkeit angetrieben werden. Dieser Gleich
lauf bzw. die eingestellte Differenzgeschwindigkeit wird
solange beibehalten, bis die gewünschte Ausrichtung der
Wälzkörperaggregate zueinander im Preßspalt vorliegt. Im
einzelnen werden die Positionierumlenkräder für eine
vorgegebene Regelzeit mit einer Differenzgeschwindigkeit
von einer Regeleinrichtung beaufschlagt, und zwar solange,
bis die geforderte Ausrichtung erreicht ist, wobei nach
Beendigung der Regelzeit die Positionierumlenkräder wieder
im Gleichlauf angesteuert werden. Dementsprechend werden
die Positionierumlenkräder im allgemeinen vor und nach der
Regelung (Regelzeit) jeweils gleichlaufend, gleichsam
synchron, angetrieben.
Durch die vorbeschriebenen Maßnahmen der Erfindung läßt
sich der Preßdruck bzw. die Preßcharakteristik im Preßspalt
stufenlos zwischen "harter" und "weicher" Pressung
variieren. Bei der "harten" Pressung liegen sich die
Wälzkörperaggregate, regelmäßig Wälzstangen, diametral
gegenüber, d. h. die X-Werte stimmen überein.
Selbstverständlich weisen die Y-Werte aufgrund der
beabstandeten Ursprünge, d. h. des Nullpunktes der
definierten Lagebezugssysteme ggf. unterschiedliche Werte
auf. Die Z-Richtung steht im allgemeinen senkrecht auf der
X- und Y-Richtung und erstreckt sich üblicherweise in
longitudinaler Richtung der Wälzkörperaggregate bzw.
Wälzstangen. Da diese Wälzstangen mittels Laschenketten
untereinander verbunden sind bzw. an diese angeschlossen
sind, stimmen die Z-Werte (abgesehen von geringfügigen
Axialverschiebungen) in der Regel überein.
Jedenfalls wird mit Hilfe der jeweiligen Lagemeßwertgeber
die genaue Position (X-Wert und Y-Wert) des jeweiligen
Wälzkörperaggregates im Pressenoberteil und Pressenunter
teil ermittelt (Ist-Lage). Aus dieser Position läßt sich
deren gegenseitige Ausrichtung errechnen. Dies geschieht
üblicherweise in einer Regeleinrichtung, welche die
Wälzkörperaggregate nach Maßgabe der gewünschten
gegenseitigen Ausrichtung und hierzu korrespondierender
Soll-Lagen ggf. beschleunigt und/oder abbremst. Jedenfalls
kann durch diese Maßnahmen die gegenseitige Lage der
Wälzkörperaggregate zueinander im Preßspalt gezielt
beeinflußt werden. So sind Lagen dergestalt denkbar, daß
sich die Wälzkörperaggregate jeweils diametral
gegenüberliegen. Auch Zickzackanordnungen können realisiert
werden, ebenso wie sämtliche Zwischenstufen.
Dementsprechend ist eine gezielte Einflußnahme auf die
durchlaufende Preßgutmatte im Sinne einer "harten" und
"weichen" Pressung möglich. Folglich findet eine Anpassung
an das zu pressende Preßgut sowie den gewünschten
Dickenaufbau statt. Außerdem läßt sich auf diese Weise eine
gezielte Schonung der Wälzkörperaggregate verwirklichen.
Die Beschleunigung und/oder Verzögerung der Wälzstangen
bzw. Wälzkörperaggregate wird solange durchgeführt, bis
Ist- und Soll-Lage übereinstimmen. Selbstverständlich liegt
es im Rahmen der Erfindung, neben den im Bereich des
Einlaufmauls angeordneten Lagemeßwertgebern zusätzlich
auslaufseitig weitere Lagemeßwertgeber zu verwirklichen.
Auch sind entsprechende Einrichtungen im Bereich des
Preßspaltes denkbar. Hierdurch läßt sich besonders einfach
die durchgeführte Regelung überprüfen, indem einlaufseitig
die Ist-Lage der Wälzstangen ermittelt wird, dann die
Regelung durchgeführt und auslaufseitig die Soll-Lage
überprüft wird. Eine solche Nachprüfung ist nicht unbedingt
erforderlich, da durch die eingestellte
Differenzgeschwindigkeit der Positionierumlenkräder und die
erforderliche Regelzeit die Soll-Lage gleichsam
determiniert ist.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Presse, insbesondere
kontinuierliche Presse für die Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten, Laminatplatten o. dgl. aus Preßgut, wie sie
im geltenden Patentanspruch 6 beschrieben ist. Vorteilhafte
Ausgestaltungen dieser Presse sind Gegenstand der
Patentansprüche 7 bis 10.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße kontinuierliche Presse in
Seitenansicht,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich
des Einlaufmauls und
Fig. 3 eine nochmalige Vergrößerung dieses Bereiches.
In den Figuren ist eine kontinuierliche Presse für die
Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten
o. dgl. aus einer Preßgutmatte M gezeigt. Diese
Preßgutmatte M besteht aus kontinuierlich vorbereitetem
Preßgut. Zum grundsätzlichen Aufbau der gezeigten Presse
gehören ein Pressenoberteil 1 mit oberer beheizter
Pressenplatte 2 und ein Pressenunterteil 3 mit unterer
beheizter Pressenplatte 2. Zusätzlich finden sich endlos
über Umlenktrommeln 4 angetrieben geführte Preßbänder 5,
insbesondere Stahlblechpreßbänder 5. Diese Stahlblech
preßbänder 5 bilden vor den Pressenplatten 2 ein
Einlaufmaul 6 für die Preßgutmatte M. Außerdem bilden die
Stahlblechpreßbänder 5 im Bereich der Pressenplatten 2
einen Preßspalt 7. Darüber hinaus sind Wälzkörperaggregate
8, im Ausführungsbeispiel Wälzstangen 8, dargestellt. Diese
Wälzstangen 8 sind beidseits mit Hilfe von elastisch
verformbaren Positionierelementen 9 mit Ausgleichsspiel S
an Laschenketten 10 angeschlossen. Sie sind mit diesen
Laschenketten 10 über Wälzkörperumlaufeinrichtungen 11
geführt. Die Wälzstangen 8 sind im Übergangsbereich
zwischen Einlaufmaul 6 und Preßspalt 7 als Wälzstangenlager
zwischen die Stahlblechpreßbänder 5 und die jeweils
zugeordnete Pressenplatte 2 einführbar.
Die Wälzstangen 8 bilden zusammen mit der Laschenkette 10
jeweils einen Wälzstangenteppich. Dieser Wälzstangenteppich
dient der Abstützung der Stahlblechpreßbänder 5 im
Preßbereich bzw. Preßspalt 7. D. h., die Stahlblechpreß
bänder 5 bilden zwischen sich den Preßspalt 7 und sind mit
Hilfe der endlos umlaufend angetriebenen Wälzstangen 8 an
den Pressenplatten 2 abgestützt. Nach dem Ausführungs
beispiel werden die Wälzstangen 8 durch den Preßspalt 7 in
vorgegebener Ausrichtung A, α zueinander zwangsgeführt.
Dies geschieht im einzelnen in der Weise, daß die Ist-Lage
der Wälzstangen 8 und deren gegenseitige Ausrichtung A, α
mittels im Bereich des Einlaufmauls 6 angeordneter
Lagemeßwertgeber 12 ermittelt wird. Nach Maßgabe der
gewünschten gegenseitigen Ausrichtung A, α und hierzu
korrespondierender Soll-Lagen der Wälzstangen 8 werden
diese im Zuge einer Regelung ggf. beschleunigt und/oder
abgebremst. Hierzu ist eine Regeleinrichtung 13 vorgesehen.
Bei den Lagemeßwertgebern 12 handelt es sich um eine
Lichtschranke, einen Induktivmeßwertgeber o. dgl. zur
Positionsbestimmung der jeweiligen Wälzstange 8.
Selbstverständlich sind auch Bilderkennungsgeräte,
Visieroptiken usw. denkbar.
Im Falle der Verwirklichung einer Lichtschranke als
Lagemeßwertgeber 12 lassen sich die jeweiligen Zeitpunkte
feststellen, an welchen eine Vorderkante 8a und eine
Hinterkante 8b der Wälzstange 8 die Lichtschranke
passieren. Gleiches gilt für einen Induktivmeßwertgeber.
Hieraus kann mit Hilfe der Regeleinrichtung 13 die
Geschwindigkeit der jeweiligen Wälzstange 8 ermittelt
werden. Vorliegendes gilt sowohl für eine Wälzstange 8 im
Pressenoberteil 1 als auch für eine Wälzstange 8 im
Pressenunterteil 3. D. h., mit Hilfe der Lagemeßwertgeber
12 lassen sich Position und Geschwindigkeit der Wälzstangen
8 erfassen und auswerten. Insbesondere kann die Ausrichtung
A, α der Wälzstange 8 im Pressenoberteil 1 im Vergleich zu
der zugehörigen Wälzstange 8 im Pressenunterteil 3
errechnet werden. Diese Ausrichtung A, α läßt sich anhand
von Lagebezugssystemen L1 und L2 darstellen. Denn die
beiden Lagemeßwertgeber 12 liegen sich in bezug auf die in
das Einlaufmaul 6 eingeführte Preßgutmatte M diametral
gegenüber und definieren jeweils die beiden Lagebezugs
systeme L1 und L2 mit übereinstimmender X-Achse in Preßgut
förderrichtung F und deckungsgleicher Y-Achse senkrecht
hierzu. Dies macht die Fig. 2 unmittelbar deutlich, wobei
die jeweiligen Ursprünge O und P der Lagebezugssysteme L1
bzw. L2 im Abstand der Lagemeßwertgeber 12 angeordnet sind,
und wobei die gegenseitige Ausrichtung der Wälzstangen 8 im
wesentlichen anhand der Abweichungen A in X-Richtung
ermittelt wird. Der Übergang von "harter" zu "weicher"
Pressung erfolgt dementsprechend einzig durch Variation der
Abweichung A in X-Richtung.
Im einzelnen ist in Fig. 2 die Situation mit durchgezogenen
Strichen dargestellt, wonach die beiden Wälzstangen 8 sich
diametral gegenüberliegen, d. h. beide X-Werte der Lage
bezugssysteme L1 und L2 gleich sind. Die Wälzstangen 8
befinden sich jeweils im Ursprung O, P der Lage
bezugssysteme L1 und L2. Selbstverständlich können auch
ggf. unterschiedliche Y-Werte der Wälzstangen 8
verwirklicht sein. Jedenfalls sind die Y-Achsen der
Lagebezugssysteme L1, L2 deckungsgleich, so daß ein Versatz
lediglich zu verschiedenen X-Werten korrespondiert. Sofern
ein solcher Versatz zu verzeichnen ist, d. h.
beispielsweise die Wälzstange 8 im Pressenoberteil 1
gegenüber der Wälzstange 8 im Pressenunterteil 3 "voreilt"
(strichpunktierte Darstellung), weist die Wälzstange 8 im
Pressenoberteil 1 einen anderen X-Wert als die zugeordnete
Wälzstange 8 im Pressenunterteil auf. Diese gegenseitige
Ausrichtung A, α läßt sich über den Abstand A, d. h. die
Abweichung der X-Werte, ausdrücken. Selbstverständlich kann
auch mit einem entsprechenden Ausrichtwinkel α gearbeitet
werden, welcher mit dem vorgenannten Abstand A und dem
Abstand der beiden Ursprünge O-P über folgende Beziehung in
Verbindung steht:
tan α = OP/A
A und O-P sind bekannt, so daß α anhand der vorstehenden
Beziehung unschwer ermittelt werden kann.
Um vorliegend den Abstand A bzw. den Winkel α zu
variieren, bestehen prinzipiell mehrere Optionen. So weisen
die Wälzkörperumlaufeinrichtungen 11 im Bereich des
Einlaufmaules 6 Positionierumlenkräder 14 mit über den
Umfang verteilten Wälzstangenaufnahmen 15 auf. An diese
Positionierumlenkräder 14 sind jeweils nicht explizit
dargestellte Antriebsaggregate angeschlossen, die dem
Antrieb dienen. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß
die Wälzstangenaufnahmen 15 die Wälzstangen 8 ohne
Einklemmung aufnehmen, so daß die Wälzstangen 8 beim
Verlassen der Wälzstangenaufnahme 15 an den Laschenketten
10 geführt sind und nach Maßgabe der Positionierelemente 9
positonierbar sind. Darunter wird verstanden, daß die
Positionierelemente 9 und damit die Wälzstangen 8 eine Lage
einnehmen, die aus der unverformten Stellung der
Positionierelemente 9 resultiert.
Mit Hilfe der Positionierumlenkräder 14 mit Wälzstangen
aufnahmen 15 erfolgt nun eine Positionierung der
Wälzstangen 8 zueinander in der Weise, daß das
Positionierumlenkrad 14 im Pressenoberteil 1 gegenüber dem
Positionierumlenkrad 14 im Pressenunterteil 3 beschleunigt
oder verzögert werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für
das Positionierumlenkrad 14 im Pressenunterteil 3.
Selbstverständlich ist es auch denkbar, daß das in der Fig.
2 obere Positionierumlenkrad 14 beschleunigt wird, während
das untere Positionierumlenkrad 14 verzögert wird oder
umgekehrt. Dies alles geschieht nach Maßgabe der
Regeleinrichtung 13, welche die Positionierumlenkräder 14
über die Antriebsaggregate entsprechend steuert.
Jedenfalls läßt sich jede gewünschte Differenz
geschwindigkeit zwischen oberem Positionierumlenkrad 14 und
unterem Positionierumlenkrad 14 einstellen. Eine solche
Differenzgeschwindigkeit korrespondiert nun zu einer
Änderung des Abstandes A bzw. des Winkels α. Sobald dieser
Abstand A bzw. der Winkel α einen gewünschten Wert
eingenommen hat, d. h. sich die Wälzstangen 8 in der
erforderlichen Soll-Lage befinden, werden die Positionier
umlenkräder 14 wieder im Gleichlauf betrieben. Im Ergebnis
werden die Positionierumlenkräder 14 für eine vorgegebene
Regelzeit mit einer Differenzgeschwindigkeit von der
Regeleinrichtung 13 beaufschlagt, und zwar so lange, bis
die geforderte Ausrichtung (d. h. der Abstand A bzw. der
Winkel α) erreicht ist, wobei nach Ablauf der Regelzeit
die Positionierumlenkräder 14 im Gleichlauf angesteuert
werden, d. h. mit gleicher Geschwindigkeit und
gleichbleibender Ausrichtung den Preßspalt 7 durchlaufen.
Nicht gezeigt ist die Möglichkeit, die Ausrichtung der
Wälzstangen 8 zu überprüfen oder dies sogar auslaufseitig
der gepreßten Preßgutmatte M vorzunehmen. - Die
Positionierumlenkräder 14 lassen sich hinsichtlich des
Gleichlaufes oder der einzustellenden Differenz
geschwindigkeit unschwer dergestalt aufeinander abstimmen,
daß hier Drehzahlgeber vorgesehen sind. Im einfachsten Fall
genügen zwei den Positionierumlenkrädern 14 zugeordnete
Schalter. Bei gleicher Geschwindigkeit werden die Schalter
in gleichbleibenden Abständen betätigt. Eine Differenz
geschwindigkeit läßt sich nun so einstellen, daß die
Betätigungszeit entsprechend variiert wird. Die Umlenkräder
14 können über Getriebe oder direkt angeschlossene
Elektromotoren als Antriebsaggregate angetrieben werden,
welche ihrerseits über die Regeleinrichtung 13 die
entsprechenden Betätigungsimpulse erhalten. Selbstver
ständlich ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, anstelle
der Positionierumlenkräder 14 zur Beschleunigung und/oder
Verzögerung der Wälzstangen zusätzliche Zahnräder 16
vorzusehen, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist.
Anhand der Fig. 3 erkennt man, daß die Stahlblechpreßbänder
5 die Wälzstangen 8 unter Rollreibungsschluß ausreichend
schlupffrei mitnehmen und damit wohlpositioniert in den
Bereich des Preßspaltes 7, dort zwischen die
Stahlblechpreßbänder 5 und die jeweils zugeordnete Pressen
platte 2 einführen. Außerdem können im Übergangsbereich 17
zwischen den Positionierumlenkrädern 14 und Führungsflächen
18 Führungsschienen für die Laschenketten 10 vorgesehen
sein. Diese Führungsschienen gehen in den Bereich des
Preßspaltes 7 in dort angeordnete Führungsschienen über.
Weitere diesbezügliche Einzelheiten sind in dem deutschen
Patent 42 04 525 beschrieben, auf welches ausdrücklich
verwiesen wird. Hinsichtlich der Positionierelemente 9 wird
außerdem auf die deutsche Offenlegungsschrift 37 43 665
Bezug genommen. - Bei den Wälzstangen 8 handelt es sich im
Ausführungsbeispiel um Rollstäbe.
Claims (10)
1. Verfahren zum Betrieb einer Presse im Zuge der
Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten
o. dgl. aus Preßgut, wonach
- - eine Preßgutmatte (M) in einen Preßspalt (7) der Presse eingeführt, sowie nach Maßgabe einer Preßcharakteristik im Durchlauf zu einem aus der Presse austretenden Strang verpreßt wird, wobei
- - die Presse ein Pressenoberteil (1) mit oberer Pressenplatte (2) und ein Pressenunterteil (3) mit unterer Pressenplatte (2) aufweist und ausgerüstet ist mit in dem Pressenoberteil (1) und in dem Pressenunterteil (3) endlos umlaufend angetriebenen Preßbändern (5), wonach ferner
- - die Preßbänder (5) im Preßbereich zwischen sich den Preßspalt (7) bilden sowie mit Hilfe endlos umlaufend angetriebener Wälzkörperaggregate (8) an den Pressen platten (2) abgestützt sind, und wonach
- - die Wälzkörperaggregate (8) durch den Preßspalt (7) in vorgegebener Ausrichtung (A, α) zueinander zwangsgeführt werden.
- - die Ist-Lage der Wälzkörperaggregate (8) und deren gegenseitige Ausrichtung (A, α) mittels vorzugsweise im Bereich eines Einlaufmauls (6) angeordneter Lagemeßwert geber (12) ermittelt wird, und daß
- - die Wälzkörperaggregate (8) nach Maßgabe der gewünschten vorgegebenen Ausrichtung (A, α) zueinander und hierzu korrespondierender Soll-Lagen im Zuge einer anschließen den Regelung ggf. beschleunigt und/oder abgebremst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ist-Lage der Wälzkörperaggregate (8) mittels zumindest
zweier transversal zur Preßgutförderrichtung (F) beidseitig
des Preßspaltes (7) angeordneter Lagemeßwertgeber (12)
ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die beiden Lagemeßwertgeber (12) in
bezug auf die in das Einlaufmaul (6) eingeführte Preßgut
matte (M) diametral gegenüberliegen und jeweils ein
Lagebezugssystem (L1, L2) mit übereinstimmender X-Achse in
Preßgutförderrichtung (F) und deckungsgleicher Y-Achse
senkrecht hierzu definieren, wobei die jeweiligen Ursprünge
(O, P) der Lagebezugssysteme (L1, L2) im Abstand der Lage
meßwertgeber (12) angeordnet sind, und wobei die
gegenseitige Ausrichtung (A, α) der Wälzkörper (8) im
wesentlichen anhand der Abweichungen in X-Richtung (A)
ermittelt bzw. eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Beschleunigung und/oder der Ver
zögerung der Wälzkörperaggregate (8) Wälzkörperumlaufein
richtungen (11) mit Positionierumlenkrädern (14) mit über
den Umfang verteilten Wälzkörperaufnahmen (15) dienen,
wobei die Positionierumlenkräder (14) im Gleichlauf oder
mit vorgegebener Differenzgeschwindigkeit angetrieben
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Positionierumlenkräder (14) für
eine vorgegebene Regelzeit mit einer Differenzgeschwindig
keit von einer Regeleinrichtung (13) beaufschlagt werden,
und zwar solange bis die geforderte Ausrichtung (A, α)
erreicht ist, wobei nach Beendigung der Regelzeit die
Positionierumlenkräder (14) im Gleichlauf angesteuert
werden.
6. Presse für die Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten, Laminatplatten o. dgl. aus Preßgut, wobei
- - eine Preßgutmatte (M) in einen Preßspalt (7) der Presse eingeführt sowie nach Maßgabe einer Preßcharakteristik im Durchlauf zu einem aus der Presse austretenden Strang verpreßt wird, wobei ferner
- - die Presse ein Pressenoberteil (1) mit oberer Pressen platte (2) und ein Pressenunterteil (3) mit unterer Pressenplatte (2) aufweist und ausgerüstet ist mit in dem Pressenoberteil (1) und in dem Pressenunterteil (3) endlos umlaufend angetriebenen Preßbänder (5), wobei weiter
- - die Preßbänder (5) im Preßbereich zwischen sich den Preßspalt (7) bilden sowie mit Hilfe endlos umlaufend angetriebener Wälzkörperaggregate (8) an den Pressen platten (2) abgestützt sind, und wobei
- - die Wälzkörperaggregate (8) durch den Preßspalt (7) in vorgegebener Ausrichtung (A, α) zueinander zwangsgeführt sinddadurch gekennzeichnet, daß
- - die Presse zumindest zwei Lagemeßwertgeber (12) vorzugsweise im Bereich eines Einlaufmauls (6) aufweist, wobei
- - mittels der Lagemeßwertgeber (12) die gegenseitige Ausrichtung (A, α) der Wälzkörperaggregate (8) ermittel bar ist, wobei ferner
- - eine an die Lagemeßwertgeber (12) angeschlossene Regeleinrichtung (13) vorgesehen ist, und wobei
- - die Regeleinrichtung (13) zur Beaufschlagung von Wälzkörperumlaufeinrichtungen (11) im Zuge einer Beschleunigung und/oder Abbremsung der Wälzkörper aggregate (8) nach Maßgabe der gewünschten gegenseitigen Ausrichtung (A, α) und hierzu korrespondierender Soll-Lagen eingerichtet ist.
7. Presse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Lagemeßwertgeber (12) transversal zur Preßgut
förderrichtung (F) beidseitig des Preßspaltes (7)
angeordnet sind.
8. Presse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die beiden Lagemeßwertgeber (12) in bezug auf die
in das Einlaufmaul (6) eingeführte Preßgutmatte (M)
diametral gegenüberliegen und jeweils ein Lagebezugssystem
(L1, L2) mit übereinstimmender X-Achse in
Preßgutförderrichtung (F) und deckungsgleicher Y-Achse
senkrecht hierzu definieren, wobei die jeweiligen Ursprünge
(O, P) der Lagebezugssysteme (L1, L2) im Abstand der
Lagemeßwertgeber (12) angeordnet sind, und wobei die
gegenseitige Ausrichtung (A, α) der Wälzkörper (8) im
wesentlichen anhand der Abweichungen in X-Richtung (A)
ermittelbar ist.
9. Presse nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß Wälzkörperumlaufeinrichtungen (11) mit
Positionierumlenkrädern (14) mit über den Umfang verteilten
Wälzkörperaufnahmen (15) zur Beschleunigung und/oder
Verzögerung der Wälzkörperaggregate (8) vorgesehen sind,
wobei die Positionierumlenkräder (14) im Gleichlauf oder
mit vorgegebener Differenzgeschwindigkeit antreibbar sind,
und wobei die Positionierumlenkräder (14) zu diesem Zweck
jeweils angeschlossene Antriebsaggregate aufweisen.
10. Presse nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Positionierumlenkräder (14) mittels
der Antriebsaggregate für eine vorgegebene Regelzeit mit
einer Differenzgeschwindigkeit von einer Regeleinrichtung
(13) beaufschlagbar sind, und zwar solange, bis die
geforderte Ausrichtung (A, α) erreicht ist, wobei nach
Ablauf der Regelzeit die Positionierumlenkräder (14)
mittels der Antriebsaggregate im Gleichlauf ansteuerbar
sind.
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