DE2439260B1 - Spannvorrichtung für kontinuierlich durchlaufende Bänder - Google Patents
Spannvorrichtung für kontinuierlich durchlaufende BänderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für kontinuierlich durchlaufende Blechbänder, bestehend
aus zwei Spanngerüsten, deren Spanntrommeln über Differentialgetriebe durch eine Welle miteinander verbunden
sind, wobei am Überlagerungseingang der Differentialgetriebe ein drehmomentenregelbarer Stützmotor
angeordnet ist.
Spannvorrichtungen dieser Art finden bekanntlich bei verschiedenartigen Bearbeitungs- und Behandlungslinien
Verwendung, wobei die zugehörigen Bearbeitungs- und Behandlungseinrichtungen, beispielsweise
Richtmaschinen, Streck- und Dressiergerüste, Beizanlagen, Verzinkungslinien u. dgl. zwischen den Spanngerüsten
angeordnet sind. Bei ihnen besteht das Problem, daß sich bei Schwankungen des Bandzuges die
Bandbreite und -dicke verändern und sich im Band Querwellen (shatter-marks) bilden können. Voraussetzung
für eine gleichbleibende Blechgüte ist daher das Einhalten eines konstanten Bandzuges. Dies ist bei den
bekannten Spannvorrichtungen dieser Art jedoch bisher nicht möglich.
Bei einer bekannten Streckrichtanlage sind die Walzen des Rückhalte- und Zuggerüstes an einen gemeinsamen
Antriebsmotor angeschlossen, wobei zwischen der gemeinsamen Antriebswelle für das Rückhaltegerüst
und der gemeinsamen Antriebswelle für das Zuggerüst ein Reckgradeinstellgetriebe angeschlossen ist
(vgl. DT-AS 21 18 051). Während die Eingangs- oder Ausgangswalze der Gerüste unmittelbar an der zugehörigen
gemeinsamen Antriebswelle angeschlossen sind, sind alle anderen Walzen beider Gerüste über ein
Differentialgetriebe mit der zugehörigen Antriebswelle verbunden. Alle Differentialgetriebe sind mit einem
stufenlosen, an die Antriebswelle angeschlossenen Regelgetriebe versehen, durch welches für jede Walze die
Drehzahl einstellbar ist. Hierdurch sollen die einzelnen Drehzahlen voreingestellt und im Betrieb genau aufrechterhalten
werden. Ein vorbestimmter Streckgrad kann jedoch nicht exakt eingehalten werden, da die
Drehzahl der Regelgetriebe von zahlreichen veränderlichen Größen, wie die Bandgeschwindigkeit, die
Streckgradeinstellung, Veränderungen der Durchmesser der Walzen, die elastische Längung des Blechbandes
u. dgl. beeinflußt wird. Auch müssen zur Streckung verschiedener Bleehqualitäten immer wieder andere
gestaffelte Drehzahlen eingestellt werden. Aber selbst mit genau voreingestellten und im Betrieb exakt aufrechterhaltenen
Drehzahlen können die verschiedenen Einflüsse immer wieder Schwankungen des Bandzuges
verursachen, welche Querwellen und Randwellen entstehen lassen, so daß das Band als Ausschuß verworfen
werden muß. Mit der bei dieser bekannten Ausführung vorgesehenen Drehzahleinstellung sind die für den
Bandzug maßgebenden Drehmomente nicht bestimmbar.
Demgegenüber geht die Erfindung von einer bekannten Spannvorrichtung für kontinuierlich durchlaufende
Bänder aus, welche aus zwei Spanngerüsten besteht, deren Spanntrommeln über Differentialgetriebe
durch eine Welle miteinander verbunden sind, wobei am Überlagerungseingang der Differentialgetriebe ein
drehmomentenregelbarer Stützmotor angeordnet ist (vgl. DT-OS 22 35 833). Auch bei diesen drehmomentenmäßig
geregelten Stützmotoren besteht die Schwierigkeit, daß das Drehmoment zahlreichen veränderlichen
Einflußgrößen ausgesetzt ist und deshalb ein konstantes Drehmoment nicht aufrechterhalten werden
kann. So differiert das Drehmoment in Abhängigkeit von der Drehzahl der Stützmotoren und wird deshalb
von der Banddurchlaufgeschwindigkeit beeinflußt. Das wirkt sich besonders bei den im Betrieb ständig vorkommenden
Beschleunigungen und Verzögerungen der Banddurchlaufgeschwindigkeit aus. Da die Drehmomente
der Stützmotoren mit einer großen Übersetzung von z. B. 1 :250 und mehr auf die Spanntrommeln übertragen
werden, bewirken schon kleine Schwankungen dieser Drehmomente sehr große Schwankungen des
Bandzuges. Weiterhin haben die Stützmotoren bei generatorischem oder motorischem Betrieb abweichende
Drehmomentencharakteristiken. Weitere Einflußgrößen sind die Temperatur des Stützmotors und bei hydraulischen
Stützmotoren die Viskosität des Druckmittels. Solche und andere Einflüsse verursachen in unkontrollierbarer
Weise ein Schwanken des Drehmomentes und damit des Bandzuges.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung der gattungsgemäßen Art derart
auszubilden, daß an allen Stützmotoren das vorgegebene Drehmoment konstant aufrechterhalten bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Stützmotor mit einem Drehmomentenmeßgerät
und einer Regelvorrichtung versehen ist, welche den Istwert des Drehmomentenmeßgerätes mit
dem Sollwert eines Sollwertgebers vergleicht und dessen Stellwert das Drehmoment des Stützmotors regelt.
Diese neuartige Ausbildung hat den Vorteil, daß das Drehmoment des Stützmotors ständig auf den eingestellten
Sollwert eingeregelt wird, so daß ein konstanter Bandzug und Streckgrad aufrechterhalten bleibt.
Alle Einflußgrößen, welche den Istwert beeinflussen, werden durch den Regelkreis ausgeglichen, so daß der
für den Bandzug gewünschte Sollwert erhalten bleibt.
Als Drehmomentenmeßgerät sind verschiedene Ausführungen geeignet, von denen Drehmomentenmeßnaben
besonders geeignet erscheinen. In einfacher Weise kann für die Regelvorrichtungen aller Spanntrommeln
ein gemeinsamer verstellbarer Sollwertgeber Verwendung finden.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung
an Hand eines Ausführungsbeispiels näher dargestellt. In der oberen Darstellung ist eine Spannvorrichtung
schematisch in einem Längsschnitt gezeigt, während die darunter befindliche Darstellung den Grundriß der
Spannvorrichtung zeigt.
Die Spannvorrichtung besteht aus zwei Spanngerüsten 1, 2, welche mit je vier Spanntrommeln 3 ausgerüstet
sind. Zwischen den beiden Spanngerüsten 1, 2 befindet sich eine Bearbeitungsmaschine, beispielsweise
eine Streckbiegevorrichtung 4.
Alle Spanntrommeln 3 sind über ein Differentialgetriebe 5 bzw. 6 an eine gemeinsame Welle 7 angeschlossen,
die mit einem Antriebsmotor 8 in Verbindung steht. Während bei dem Differentialgetriebe 6 der
Überlagerungseingang festgelegt ist, sind alle anderen Differentialgetriebe 5 an einen Stützmotor 9 angeschlossen.
Durch diese Ausbildung erhält jede Spanntrommel das vorgesehene Drehmoment. Die mit den
Stützmotoren ausgestatteten Differentialgetriebe halten das vorgegebene Drehmoment exakt aufrecht, und
zwar unabhängig davon, ob der Antriebsmotor auf die gemeinsame Welle ein Antriebsmoment überträgt oder
nicht. Die geforderte Zugspannung bleibt also sowohl bei Bandstillstand als auch bei jeder Bandgeschwindigkeit
erhalten. Ebenso bleibt eine Differentialwirkung der Spanntrommeln zueinander durch die momentengeregelten
Stützmotoren gewährleistet. Jeder Stützmotor 9 ist für ein vorbestimmtes Drehmoment ausgelegt,
wobei alle Stützmotoren entsprechend dem jeweiligen Drehmoment der Spanntrommel gestaffelt sind
und sich die Drehmomente aller Spanntrommeln einschließlich der mit c-ein festgelagerten Überlagerungseingang spiegelbildlich gleichen. Durch die Drehmomentenverteilung
wird sichergestellt, daß das Drehmoment am Einlaufspanngerüst von Spanntrommel zu
Spanntrommel entsprechend dem zulässigen Umschlingungsreibwert zunimmt und am Auslaufspanngerüst
spiegelbildlich abnimmt.
Erfindungsgemäß ist zwischen jedem Stützmotor 9 und dem zugeordneten Differentialgetriebe 5 ein Drehmomentenmeßgerät
in der Art einer Drehmomentenmeßnabe 10 angeordnet. Diese Drehmomentenmeßnaben
10 liefern jeweils eine Meßgröße, die als Istwert einem Regelkreis aufgegeben wird. Der Regelkreis
wird jeweils durch einen Differentialverstärker 12 und eine Stelleinrichtung 13 sowie einen verstellbaren Sollwertgeber
11 gebildet, wobei beim Ausführungsbeispiel für alle Regelkreise ein gemeinsam verstellbarer Sollwertgeber
11 vorgesehen ist, welcher den Sollwert auf die Differentialverstärker 12 aufgibt.
Durch den, jedem Stützmotor 9 zugeordneten Regelkreis wird der Istwert in dem Differentialverstärker 12
ständig mit dem Sollwert 11 verglichen, wobei in den Differentialverstärkern die Drehmomentenstaffelung
Berücksichtigung findet. Eventuell vom Sollwert abweichende Werte werden als Stellwerte einer Stelleinrichtung
13 aufgegeben, mit deren Hilfe der zugehörige Stützmotor auf den Sollwert eingestellt wird, je nach
der Art des Stützmotors kann die Stelleinrichtung 13 einen Verstärker für einen elektrischen Strom, beispielsweise
ein Thyristor oder bei hydraulischen Stützmotoren ein Regelventil sein. Durch die Regelung der
Drehmomente an allen Spanntrommeln 3 auf den jeweils vorgegebenen Sollwert wird im Blechband 14 der
gewünschte Bandzug zwischen den einzelnen Spanntrommeln, insbesondere zwischen der Ausgangstrommel
des ersten Spanngerüstes und der Ausgangstrommel des zweiten Spanngerüstes konstant aufrechterhalten.
Die Erfindung bleibt nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es sind zahlreiche Änderungen
durchführbar, ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten wird. So besteht beispielsweise die Möglichkeit,
an Stelle einer Drehmomentenmeßnabe 10 andere bekannte Drehmomentenmeßgeräte zu verwenden,
beispielsweise Bremsdynamometer od. dgl. Ebenso kann der Regelkreis je nach Art der Vergleichs- und
Verstärkereinrichtungen verschieden sein, beispielsweise elektrisch oder pneumatisch (Fluidtechnik) erfolgen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Spannvorrichtung für kontinuierlich durchlaufende Blechbänder, bestehend aus zwei Spanngerüsten,
deren Spanntrommeln über Differentialgetriebe durch eine Welle miteinander verbunden sind,
wobei am Überlagerungseingang der Differentialgetriebe ein drehmomentenregelbarer Stützmotor
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stützmotor (9) mit einem Drehmomentenmeßgerät
und einer Regelvorrichtung versehen ist, welche den Istwert des Drehmomentenmeßgerätes
mit dem Sollwert eines Sollwertgebers (11) vergleicht und dessen Stellwert das Drehmoment
des Stützmotors regelt.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Drehmomentenmeßnabe(lO).
3. Spannvorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtungen
an einen gemeinsamen, verstellbaren Sollwertgeber (11) angeschlossen sind.
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