DE19733703A1 - Gleichlauf-Trennen von Modell und Sandballen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen von Modell
und dem mittels des Modells und einer Form abgeformten
Sandballen, bei der Modell und Form - bei horizontaler
Ausrichtung ihrer horizontalen Teilungsflächen - in Richtung
einer zu diesen Teilungsflächen Normalen relativ
auseinanderbewegbar sind.
An die Relativbewegung zwischen Modell und im Formkasten
abgepreßter Sandform sind besondere Anforderungen gestellt, um
beim Trennen die Sandform nicht zu beschädigen. Dazu ist es
erforderlich, daß die horizontalen Teilungsflächen von Form und
Modell während des Trennvorganges streng parallel bleiben. Auch
darf keinerlei Bewegung parallel zu den Teilungsflächen
auftreten. Erschwerend kommt hinzu, daß die Resultierende aus
der Gewichtskraft des Sandballens häufig nicht im geometrischen
Mittelpunkt der Form angreift. Schließlich treten während des
Trennvorganges zu überwindende Reibkräfte auf, die weder
zeitlich noch räumlich als konstant anzusehen sind. Diese
Probleme treten unabhängig davon auf, ob der Trennvorgang durch
Absenken des Modells bei feststehendem Sandballen, durch Anheben
des Sandballens bei feststehendem Modell oder durch eine
Mischung der beiden genannten Relativbewegungen vorgenommen
wird.
Es sind Trennvorrichtungen, sogenannte Abhebemaschinen, bekannt,
die den zuvor genannten strengen Anforderungen genügen. Dies
wird dadurch möglich, daß eine mechanische Gleichlaufeinrichtung
vorgesehen ist, die unterhalb des Modellträgers angeordnet ist.
Dazu ist ein großzügig gestalteter Kellerraum unter der Maschine
erforderlich. Der mechanische Gleichlauf weist ein gemeinsames
Joch auf, welches die zum Abheben dienenden vier Führungsstangen
gleichmäßig anhebt. Ein Problem ist, daß das Joch, zum Beispiel
während des Preßvorganges, von diesen Führungsstangen befreit
oder abgekoppelt werden muß. In der Praxis zeigt sich, daß
dadurch Verunreinigungen den Gleichlauf negativ beeinflussen
können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und Verfahren zum
Trennen von Modell und Sandballen anzugeben, welche den eingangs
genannten besonderen Anforderungen in vollem Umfang gerecht
werden, ohne die Nachteile üblicher Abhebemaschinen mit
mechanisch erhaltenem Gleichlauf zu zeigen.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 oder 6
gelöst.
Durch Ausführen der Trennung mit Hilfe von vorzugsweise vier
einzeln angetriebenen und in der Hubhöhe geregelten Achsen
(Hubzylinder oder Elektroantriebe) läßt sich auf sehr genaue
Weise erreichen, daß die horizontalen Teilungsflächen der Form
und des Modells während des Trennvorganges parallel bleiben und
keine Bewegungen senkrecht zur Normalen stattfinden. Durch die
Einzelachsen und die gesonderte Regelung jeder Achse kann auch
auf einfache Weise erreicht werden, daß dieser Gleichlauf auch
dann gewährleistet ist, wenn die Resultierende aus der
Gewichtskraft in erheblichem Abstand vom geometrischen
Mittelpunkt der abzuhebenden Einheit angreift. Im gleichen Maße
lassen sich auch unterschiedliche Reibkräfte, die während des
Trennvorganges auftreten, sicher und störungsfrei ausgleichen,
selbst wenn diese zeitlich und räumlich variieren.
Die Regelung ist eine Regelung auf die Stellhöhe (Weg-Regelung),
bevorzugt über einen PID-Regler, der bei Rampenantworten (stetig
steigende Hubhöhe) keinen dynamischen Regelfehler
(Gleichlauffehler) erzeugt.
Ein weiterer besonderer Vorteil besteht darin, daß für die vier
einzeln angetriebenen und geregelten Achsen lediglich ein
flurebenes Fundament benötigt wird und ein großzügig gestalteter
Kellerraum unter der Maschine entbehrlich ist. Auch hat sich
gezeigt, daß Verunreinigungen und deren negativer Einfluß auf
diese Weise zuverlässig vermieden werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Bild 1 zeigt eine Anordnung mit einer Vorrichtung zum Trennen
von Modell und Sandballen gemäß der Erfindung.
Bild 2 zeigt in ähnlicher Darstellung eine herkömmliche
Abhebemaschine neben einer üblichen Preßstation.
In Bild 2 ist eine übliche Preßstation 1 mit einem Mehrstempel-
Preßhaupt 1a und einem Pressentisch 3 gezeigt, der über eine
Einrichtung 4 in Richtung auf das Preßhaupt anhebbar ist. Mit 5
ist eine Verschiebeeinrichtung für Formkästen zwischen der
Preßstation 1 und einer zugleich zum Sandeinfüllen dienenden
Abhebestation 2 bezeichnet. Mit 12 ist die normale Flurebene
angedeutet.
Die Abhebemaschine weist unterhalb eines Sandbunkers 10 einen
Füllrahmen 6 auf, sowie vier Führungsstangen 13, an denen die
Abheben des den Sandballen enthaltenden Formkastens 7
dienenden Elemente angeordnet sind. Die Führungsstangen sind
gemeinsam an einem Joch 9 befestigt, das mit Hilfe einer
Hubeinrichtung 11 angehoben und abgesenkt werden kann. Mit 8 ist
der Modelltisch mit Modell bezeichnet.
Aus Bild 1 wird deutlich, daß unterhalb der Flurebene 12
erhebliche kellerartige Räume 13 für die Unterbringung der
Elemente der Abhebeeinrichtung benötigt werden.
Bei der Ausführung gemäß einem Beispiel der Erfindung nach
Bild 1 ist die Trennvorrichtung 2 wiederum neben einer
Preßstation 1 dargestellt. Gleiche Teile sind in der gleichen
Weise bezeichnet, wie in Bild 2. Mit 20 ist die zu den
Trennflächen von Form und Sandballen senkrechte Normale
bezeichnet. Im Unterschied zu der Abhebemaschine nach Bild 1,
sind zum Trennen bei der Anordnung nach Bild 2 vier einzeln
angetriebene und geregelte hydraulische Hubzylinder 15, 16
vorgesehen. Diese sind gemeinsam wenig oberhalb eines Fundaments
abgestützt, das auf der Flurebene 12 liegt. Ein großer
Kellerraum wird also nicht benötigt. Wenig oberhalb des
Fundaments ist der die Abstützung vorgebende Wagen 30 seitlich
verfahrbar angeordnet.
Der Wagen 30 ist in Bild 1 von links nach rechts (und vice
versa) verschiebbar, über die Verschiebeeinrichtung 5. Diese
Richtung liegt quer zur Transportrichtung der Formkästen
(senkrecht zur Papierebene).
Statt der hydraulischen Hubzylinder können auch elektrisch
betätigte Antriebe vorgesehen werden. Auch sie werden
weg-geregelt in ihrer Hubhöhe, bevorzugt über einzelne Meßfühler
an jeder "Achse", die Istwerte für die Weg-Regelung
bereitstellen. Eine Kreuzkopplung von einer zur anderen Achse
wird vermieden; jede Achse regelt auf ihre eigenen Sollwerte-
die gleich vorgesehen werden - und regelt ihre eigenen
Störgrößen aus, die individuell anfallen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Trennen von Modell und dem mittels des
Modells und einer Form abgeformten Sandballen, bei der
Modell und Form (8, 7) - bei horizontaler Ausrichtung
ihrer horizontalen Teilungsflächen - in Richtung einer zu
diesen Teilungsflächen Normalen relativ
auseinanderbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung zum Ausführen der Relativbewegung parallel zu
der Normalen (20) mehrere parallel zu der Normalen
ausgerichtete Vertikalantriebe oder Hubzylinder (15, 16)
aufweist, die einzeln betreibbar sind und deren Hubhöhe
einzeln regelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, welche vier einzeln
antreibbare und einzeln regelbare Achsen (Hubzylinder oder
Elektroantriebe) (15, 16) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubachsen (15, 16) etwas oberhalb eines flurebenen
Fundaments (12) gemeinsam angeordnet und abgestützt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der die Abstützung auf
einem verfahrbaren Wagen (30) erfolgt, der etwa senkrecht
zur Haupt-Kastenförderrichtung beweglich ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der die
Verschiebebewegung des Wagens (30) nur zwischen
Abhebestation und Preßstation (1, 2) erfolgt.
6. Verfahren zum Trennen von Modell und dem mittels des
Modells und einer Form abgeformten Sandballen, bei der
Modell und Form - bei horizontaler Ausrichtung ihrer
horizontalen Teilungsflächen - in Richtung einer zu diesen
Teilungsflächen Normalen relativ auseinanderbewegt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegung parallel
zu der Normalen (20) entlang mehrerer, parallel zu der
Normalen ausgerichteter Achsen (15, 16) erfolgt, die
einzeln gleichlaufend angetrieben werden, wobei
insbesondere jede Achse einzeln hubhöhen-geregelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
vier einzeln antreibbare und einzeln regelbare
Elektroantriebe oder Hydraulikantriebe (15, 16) die
Trennungs-Relativbewegung erzeugen.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hubachsen (15, 16) etwas oberhalb eines flurebenen
Fundaments (12) gemeinsam abgestützt werden, insbesondere
vor bzw. nach dem Synchron-Abheben von Modell oder
Sandballen (7, 8) seitenverschoben (30) werden.
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