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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrierung eines Di-, Tri-
oder Tetraaldehyds.
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Die
katalytische Hydrierung von Di-, Tri- oder Tetraaldehyden, vorzugsweise
Dialdehyden, insbesondere Glutaraldehyd, zur Herstellung von entsprechenden
Alkoholen, insbesondere Dialkoholen, insbesondere 1,5-Pentandiol
ist ein Verfahren, das in der Grundstoffchemie von erheblicher kommerzieller Bedeutung
ist.
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Aus
Ullmann's Encyclopaedia
of Industrial Chemistry, 5th Edition, 1997
ist zu entnehmen, daß beispielsweise
1,5-Pentandiol industriell durch katalytische Hydrierung von Glutarsäure oder
deren Ester hergestellt wird. Verfahren zur Herstellung von 1,5-Pentandiol
aus Glutaraldehyd sind jedoch nur in geringer Zahl bekannt.
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So
offenbart Hodge et al. (Youji Huaxue 9 (1989) 521; CA 112: 99818)
die Hydrierung an einem Anionenaustauscherharz, welches vorher mit
Borohydridionen beladen wurde. Hierbei handelt es sich um eine stöchiometrische
Reduktion, da die Borohydridionen verbraucht werden. Dieses Verfahren
ist demgemäß für die katalytische
Hydrierung nicht einsetzbar und daher nicht von industriellem Interesse.
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Shim
et al. (Tuaeha Hwahakhoe Chi 30 (1986) 101; CA 106: 66709) offenbart
eine homogen katalysierte Reduktion von Glutaraldehyd zu Pentandiol
mit Hilfe von Kohlenmonoxid als Reduktionsmittel und katalytischen
Mengen von Rh6(CO)6 oder Fe(CO)5. Auch dieses Verfahren ist so kostenintensiv,
daß es
industriell nicht von Interesse ist.
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DE 44 14 274 A1 offenbart
ein Verfahren zur hydrogenolytischen Reduzierung eines Aldehyds oder
dessen Halbacetals oder dessen Vollacetals in Gegenwart eines inerten
organischen Verdünnungsmittels
und eines Monolithkatalysators bei Wasserstoffdrücken von 0,01 bis 7,0 MPa und
bei Temperaturen von –10
bis 200 °C.
Als katalytisch aktive Metalle liegen Titan, Vanadium, Chrom, Molybdän, Wolfram,
Eisen, Osmium, Kobalt, Rhodium, Iridium, Nickel, Palladium, Platin,
Kupfer, Silber, Zink, deren Oxide, oder Mischungen solcher Metalle
oder Metalloxide, vor.
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EP 0 542 217 A2 offenbart
1,5-Penthan-Diole, Derivate davon und Verfahren und Verfahren zu deren
Herstellung, in denen die entsprechenden Dialdehyde in Gegenwart
von Katalysatoren enthaltend katalytisch aktive Metalle, hydriert
werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und einen Katalysator zur Verfügung
zu stellen, der die katalytische Hydrierung von Di-, Tri- oder Tetraaldehyden
zu den entsprechenden Alkoholen mit hoher Ausbeute, bei günstigen
Prozeßbedingungen,
wie Temperatur, Druck und Standzeit in hohen Ausbeuten, und somit kostengünstig und
industriell anwendbar, erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zur Hydrierung eines Di-, Tri- oder Tetraaldehyds oder
mindestens zwei davon als Aldehyd durch in Kontakt bringen von mindestens
des Aldehyd, einem Katalysator, wobei der Anteil am Katalysator
an Nickel 30 bis 70, an Kupfer 1 bis 30, an Molybdän 0,1 bis
10 Gew.-% in chemisch gebundener und/oder elementarer Form, jeweils
bezogen auf die Oxide in dem nicht reduzierten Katalysator beträgt und durch
Zirkonoxid auf 100 Gew.-% ergänzt
wird, und Wasserstoff bei einem Gasdruck im Bereich von 5 bis 350
bar und einer Temperatur im Bereich von 40 bis 300 °C gelöst.
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Erfindungsgemäß wird unter „chemisch
gebunden" verstanden,
daß das
im Katalysator enthaltene Metall noch mit mindestens einem weiteren,
vorzugsweise nicht metallischen, Element zu einer chemischen Verbindung
verbunden ist. Vorzugsweise handelt es sich bei den nicht metallischen
Elementen um die Elemente der fünften,
sechsten und siebten Hauptgruppe, wobei die der sechsten bevorzugt
und von diesen wiederum Sauerstoff besonders bevorzugt ist.
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In
elementarer Form liegen die Bestandteile des Katalysators dann vor,
wenn die metallischen Bestandteile in der Reduktionsstufe Null vorliegen.
In der Regel liegen zumindest ein Teil der im Katalysator verwendeten
Metalle, insbesondere bei der zu katalysierenden Reduktionsreaktion,
elementar vor.
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Die
Katalysatoren können
als Vollkatalysatoren oder in geträgerter Form vorliegen.
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Die
Vollkatalysatoren zeichnen sich dadurch aus, daß sie außer den zur katalytischen Reaktion benötigten Bestandteilen
keine weiteren, vorwiegend Trägerfunktion
ausübende
Bestandteile aufweisen.
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Die
Menge an hydrieraktivem Metall, berechnet, unabhängig von der tatsächlich vorliegenden Form,
als Metalloxid, liegt bei Vollkatalysatoren im Bereich von 80 bis
100 Gew.-%, bezogen auf das Metalloxid. Die restliche Menge wird
durch sogenannte Promotoren gebildet. Die Funktion des Promotors
dient insbesondere der Erhöhung
von Aktivität
und Selektivität
bei der Hydrierung. Als Promotor wird Molybdän, vorzugsweise in Form der
Oxide eingesetzt.
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Bei
geträgerten
Katalysatoren erniedrigt sich aufgrund der Verwendung des Trägers die
Menge des oder der hydrieraktiven Metalle, bzw. ihrer Oxide. Bevorzugt
ist die Verwendung von 30 bis 70 Gew.-% Metalloxid(e), unabhängig von
der tatsächlichen
hydrieraktiven Form, bezogen auf den geträgerten Katalysator.
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Bei
geträgerten
Katalysatoren sind neben den Bestandteilen, die vorwiegend für die katalytische
Reaktion verantwortlich sind, weitere Bestandteile enthalten, die
nicht unmittelbar an der katalytischen Reaktion beteiligt sind und
in erster Linie für die
mechanische Stabilität
des Katalysators verantwortlich sind. Eine Gruppe von Trägermaterialien sind
oxidische Träger.
Als oxidische Träger
haben sich insbesondere Zirkondioxid, Titanoxid, Aluminiumoxid oder
Siliciumoxide bewährt.
Unter diesen ist Zirkondioxid als Träger besonders bevorzugt.
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Eine
andere Gruppe von Trägermaterialien bilden
Aktivkohle oder Graphit. Diese Träger haben sich insbesondere
bewährt,
wenn das zu hydrierende Edukt als Suspension eingesetzt wird.
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Eine
weitere Gruppe von Trägern
bilden Körper
aus inerten Materialien, beispielsweise Metall, Kunststoff oder
Keramik, beispielsweise SiC, Si3N4 oder W2N, vorzugsweise
Metall.
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Die
Träger
können
in beliebiger Form eingesetzt werden, vorzugsweise jedoch als Pulver,
Stränge,
Tabletten, Kugeln oder Ringe. Die Herstellung der Träger kann
nach den üblichen
allgemein bekannten Verfahren erfolgen, ebenso die Aufbringung der
Metall- bzw. Edelmetallkomponenten. In diesem Zusammenhang wird
auf die nachfolgenden Ausführungen verwiesen.
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Im
allgemeinen werden die erfindungsgemäßen geträgerten Katalysatoren aus den
wäßrigen Lösungen der
wasserlöslichen
Salze ihrer Bestandteile durch Ausfällen, Trocknen, Formen, gegebenenfalls Calcinieren
und anschließendes
in der Regel in Gegenwart von Sauerstoff stattfindendes Brennen
in einem Temperaturbereich von 200 bis 1.000 °C gewonnen.
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In
dem Fall der geträgerten
Katalysatoren wird zum Aufbringen der Bestandteile auf den Träger das
zuvor beschriebene Verfahren zur Herstellung der ungeträgerten Vollkatalysatoren
durch die folgenden Aufbringungsmethoden ergänzt:
Insbesondere kommen
folgende Aufbringungsmethoden in Betracht:
- a)
Aufbringung einer Bestandteilssalzlösung in einer oder mehreren
Tränkstufen
auf einen vorgefertigten anorganischen Träger. Der Träger wird im Anschluß an die
Tränkung
getrocknet und ggf. calciniert.
- a1) Die Tränkung
kann nach der sogenannten "incipient
wetness"-Methode
erfolgen, bei der der Träger
entsprechend seiner Wasseraufnahmekapazität maximal bis zur Sättigung
mit der Tränklösung befeuchtet
wird. Die Tränkung
kann aber auch in überstehender
Lösung
erfolgen.
- a2) Bei mehrstufigen Tränkverfahren
ist es zweckmäßig, zwischen
einzelnen Tränkschritten
zu trocknen und ggf. zu calcinieren. Die mehrstufige Tränkung ist
vorteilhaft besonders dann anzuwenden, wenn der Träger mit
einer größeren Bestandteilmenge
beaufschlagt werden soll, oder mehrere Komponenten aufgetränkt werden
solllen.
- a3) Bevorzugt wird das anorganische Trägermaterial bei der Tränkung als
vorgeformte Masse eingesetzt, beispielsweise als Pulver, Kugeln,
Stränge
oder Tabletten. Besonders bevorzugt wird der Einsatz als Pulver.
- a4) Als Lösungsmittel
der Bestandteilssalze wird beispielsweise konzentrierter wäßriger Ammoniak eingesetzt.
- b) Fällung
einer Bestandteilssalzlösung
auf einen vorgefertigten, inerten anorganischen Träger. Dieser
liegt in einer besonders bevorzugten Ausführungsform als Pulver in einer
wäßrigen Suspension
vor.
- b1) In einer Ausführungsform
(i) wird eine Bestandteilssalzlösung,
bevorzugt mit Sodalösung, gefällt. Als
Vorlage wird eine wäßrige Suspension des
Trägermaterials
verwendet.
- b2) In einer weiteren Ausführungsform
(ii) kann der Fällkatalysator
in einem Zwei-Stufen-Prozeß hergestellt
werden. Dabei wird in einer ersten Stufe ein Pulver gemäß den Angaben
aus a) hergestellt und getrocknet. Dieses Pulver wird in eine wäßrige Suspension überführt und
als Vorlage äquivalent
zu der in Ausführungsform
(i) beschriebenen eingesetzt.
Ausgefällte Niederschläge, die
aus a) oder b) resultieren, werden in üblicher Weise filtriert und
vorzugsweise alkalifrei gewaschen.
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Sowohl
die Endprodukte aus a) als auch die aus b) werden bei Temperaturen
von 50 bis 200 °C, vorzugsweise
bei 150 °C
getrocknet und im Anschluß ggf.
vorzugsweise 2 Stunden bei im allgemeinen 200 bis 400 °C, insbesondere
bei 210 bis 260 °C
getrocknet.
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Als
Bestandteilssalze sind insbesondere Disulfate, Nitrate, Chloride,
Carbonate, Acetate, Oxalate, Molybdate oder Ammoniumkomplexe geeignet. Für die Metalle
Zirkon, Kupfer und Nickel haben sich deren Nitrate als besonders
geeignet für
die Herstellung des Katalysators herausgestellt. Im Fall von Molybdän haben
sich die Molybdatsalze bei der Herstellung des Katalysators besonders
bewährt.
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Die
bei der Katalysatorherstellung vorgenommene Calcinierung wird in
einem Temperaturbereich von 300 bis 600 °C, insbesondere von 400 bis 500 °C über mindestens
eine, bevorzugt zwei bis fünf Stunden
und besonders bevorzugt drei bis vier Stunden durchgeführt.
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Soll
der Katalysator zumindest teilweise in seiner reduzierten Form eingesetzt
werden, wird er zur Reduzierung, vor der eigentlichen Katalysereaktion,
mit Wasserstoff in Kontakt gebracht. Hierbei kann zum einem reiner
Wasserstoff, vorzugsweise jedoch ein Wasserstoff-Inertgasgemisch
und besonders bevorzugt ein Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch bei Temperaturen
von 80 bis 300, bevorzugt von 150 bis 250 und besonders bevorzugt
von 180 bis 240°C eingesetzt
werden, um den Katalysator vorzureduzieren. Falls ein Wasserstoff-Inertgasgemisch
eingesetzt wird, ist ein Wasserstoffanteil von 1 bis 80, vorzugsweise
von 2 bis 60 Vol.-%
von Vorteil. Ein Wasserstoff-Inertgasgemisch kann auch bei der Katalysereaktion
verwendet werden. Bei der Reduzierung hat es sich besonders bewährt, daß in der
ersten Phase der Reduzierung der Wasserstoffanteil am Inertgasgemisch
1 bis 5 Vol.-% beträgt,
der Anteil wird anschließend
auf 5 bis 20 Vol.-% erhöht,
um dann schließlich
auf einen Anteil von 20 bis 50 Vol.-% erhöht zu werden. Die Wasserstoffmenge
bzw. der Wasserstoffanteil am Inertgasgemisch ist besonders dazu
geeignet, die Reaktionsbedingungen, insbesondere die Temperatur,
der Reduktion zu steuern. Somit kann beispielsweise durch eine Verringerung der
Wasserstoffmenge oder des Wasserstoffanteils der Temperaturanstieg
verlangsamt oder die Temperatur herabgesetzt werden.
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Nach
einer zweckmäßigen Ausführungsform des
Herstellungsverfahrens ersetzt man das wasserlösliche Zirkoniumsalz teilweise,
z. B. bis zu einem Anteil von 50 Gew.-%, bezogen auf das eingesetzte Zirkonium,
vorzugsweise vollständig,
durch festes Zirkoniumdioxid, oder -hydroxid oder -oxidhydrat, welches
man der wäßrigen Metallsalzlösung vor
der Fällung
zugibt oder im Reaktionsgefäß vorlegt.
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Bei
der Herstellung des Katalysators wird beispielsweise so verfahren,
daß die
wäßrige Lösung der
Metallsalze gleichzeitig unter Rühren
mit einer wäßrigen Alkalicarbonatlösung, vorzugsweise
Natriumcarbonatlösung,
vermischt wird, wobei die Metalle in Form eines Gemisches von Metallhydroxiden
und Metallcarbonaten ausfallen. Der Metallsalzgehalt der Metallsalzlösung beträgt zweckmäßigerweise
5 bis 40 Gew.-%. Die wäßrige Alkalicarbonatlösung ist
allgemein 10 bis 30, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-%ig. Man fallt
bei 30 bis 90, vorzugsweise bei 50 bis 90 °C und einem pH-Wert von 5 bis
9, vorzugsweise 6 bis 8.
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Die
erhaltene Suspension wird filtriert und so lange mit Wasser gewaschen,
bis keine Anionen mehr nachgewiesen werden können. Dann wird, sofern gewünscht, bei
einer Temperatur von 120 bis 200 °C
im Trockenschrank oder einem Sprühtrockner getrocknet.
Sofern als Katalysatorbestandteil gewünscht, wird das Molybdän vorzugsweise
als Ammoniumheptamolybdat dem feuchten Filterkuchen zugegeben. Der
getrocknete Filterkuchen wird bei einer Temperatur von 400 bis 600 °C getempert.
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Weiterhin
ist es in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
bevorzugt, daß der
in dem erfindungsgemäßen eingesetzte
Katalysator eingesetzte Anteil an Nickel größer ist als der an Zirkonium
und der wiederum größer als
der an Kupfer und der wiederum größer als der von Molybdän ist, jeweils
in Gew.-%, bezogen auf NiO, ZrO2, CuO und
MoO3 in dem nicht hydrierten Katalysator.
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In
den erfindungsgemäßen Katalysatoren befindet
sich Nickel vorzugsweise in einer Menge von 40 bis 60 und besonders
bevorzugt 45 bis 55 Gew.-%, bezogen auf NiO in dem nicht hydrierten
Katalysator. Zirkon befindet sich vorteilhafterweise in Ausführungsformen
des Katalysators in Mengen von 15 bis 45, bevorzugt 20 bis 40 und
besonders bevorzugt 25 bis 35 Gew.-%, bezogen auf ZrO2 in
dem nicht reduzierten Katalysator. Die Menge an Kupfer in Ausführungsformen
des Katalysators des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt 1 bis
30, bevorzugt 10 bis 25 und besonders bevorzugt 15 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf CuO in dem nicht reduzierten Katalysator. Weiterhin
liegen in dem Katalysator 0,1 bis 10, bevorzugt 0,5 bis 5 und besonders
bevorzugt 1 bis 3 Gew.-% Molybdän,
bezogen auf MoO3 in dem nicht reduzierten
Katalysator vor.
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Die
Prozent-Angaben ergänzen
sich für
Ausführungsformen
des Katalysators ggf. mit weiteren allgemein bekannten Hilfsmitteln
und Zusatzstoffen auf 100 Gew.-%,
bezogen auf den nicht reduzierten Katalysator.
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Der
im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte Katalysator hat in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
in seiner oxidischen, nicht reduzierten Form folgende Zusammensetzung:
30 bis 70, vorzugsweise 40 bis 60, insbesondere 35 bis 55 Gew.-%
Nickeloxid, 10 bis 60, vorzugsweise 15 bis 50, insbesondere 25 bis
45 Gew.-% Zirkoniumdioxid, 5 bis 40, vorzugsweise 10 bis 35, insbesondere 10
bis 20 Gew.-% Kupferoxid. Der Katalysator enthält außerdem 0,1 bis 5 Gew.-% Molybdänoxid.
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In
einer erfindungsgemäßen anderen
Ausführungsform
des Katalysators beträgt
der Anteil an Zirkonium von 25 bis 35, bevorzugt von 28 bis 33 und besonders
bevorzugt von 29 bis 32 Gew.-%, bezogen auf ZrO2 in
dem nicht reduzierten Katalysator, der Anteil von Kupfer 12 bis
22, bevorzugt 15 bis 19 und besonders bevorzugt 16 bis 18 Gew.-%,
bezogen auf CuO in dem nicht reduzierten Katalysator, der Anteil von
Molybdän
0,1 bis 5, bevorzugt 1 bis 4 und besonders bevorzugt 1,5 bis 2,5
Gew.-%, bezogen auf MoO3 in dem nicht reduzierten
Katalysator. Die zuvor genannten Gew.-% werden durch den Nickelanteil, bezogen
auf NiO in dem nicht reduzierten Katalysator, auf 100 Gew.-% ergänzt.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann der Katalysator zur Hydrierung im Festbett eingesetzt werden.
Weiterhin ist es möglich,
im erfindungsgemäßen Verfahren
den Katalysator in einer Wirbelbettreaktion einzusetzen.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführung ist
das Rieselverfahren. In dem Rieselverfahren werden die Edukte, vorliegend
ein Di-, Tri- oder Tetraaldehyd, vorzugsweise Dialdehyd, in einer
flüssigen Phase
in dem unter Wasserstoffdruck stehenden Reaktor auf das Katalysatorbett
von oben, vorzugsweise in fein verteilter Form, aufgebracht, wobei
sich auf dem Katalysator ein dünner
Film der flüssigen
Phase ausbildet.
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Eine
weiterhin erfindungsgemäß bevorzugte Verfahrensvariante
bildet die Sumpffahrweise. Hierbei wird Wasserstoffgas in den mit
der flüssigen,
das Edukt enthaltenden Phase gefluteten Reaktor eingeleitet, wobei
der Wasserstoff das Katalysatorbett in aufsteigenden Gasperlen passiert
und das Edukt von unten eingespeist wird.
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Die
zuvor beschriebenen Verfahrensvarianten können sowohl kontinuierlich
als auch diskontinuierlich, vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt werden.
Bei der diskontinuierlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es bevorzugt, daß in
einem Druckautoklaven ein Di-, Tri- oder Tetraaldehyd, vorzugsweise
ein Dialdehyd, gegebenenfalls eine weitere Flüssigkeit, und der Katalysator
vorgelegt werden, anschließend
Wasserstoff aufgepreßt und
dann auf die Reaktionstemperatur erwärmt wird. Nach Beendigung der
Reaktion wird dann entspannt und, vorzugsweise destillativ aufgearbeitet,
um den entsprechenden Alkohol zu erhalten.
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Die
diskontinuierliche Führung
der Reduktion ist insbesondere bei der Reduktion mit Hilfe eines Suspensionskatalysators
bevorzugt. Allgemein ist jedoch die kon tinuierliche Reaktionsführung des
erfindungsgemäßen Reduktionsverfahrens
bevorzugt.
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Wird
die Reaktion kontinuierlich, vorzugsweise in einem Festbettreaktor,
durchgeführt,
wird der Katalysator üblicherweise
in einem Bereich von 0,05 bis 2, bevorzugt von 0,1 bis 0,8 und besonders
bevorzugt von 0,2 bis 0,7 lAldehydlKatalysator –1h–1 belastet,
wobei sich die vorstehenden Belastungsangaben auf den reinen Aldehyd,
insbesondere Dialdehyd, beziehen.
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Im
allgemeinen erfolgt das erfindungsgemäße Verfahren bei einem Gasdruck
im Bereich von 5 bis 350, bevorzugt 100 bis 350 und besonders bevorzugt
150 bis 250 bar, sowie bei einer Temperatur im Bereich von 40 bis
300, bevorzugt 90 bis 200 und besonders bevorzugt 100 bis 180 °C.
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Die
Di-, Tri- oder Tetraaldehyde weisen bis zu 50, bevorzugt bis zu
30 und besonders bevorzugt bis zu 20 Kohlenstoffatome auf. Insbesondere
sind Di-, Tri- oder
Tetraaldehyde bevorzugt, die 1 bis 20, bevorzugt 2 bis 10 und besonders
bevorzugt 3 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen. Unter den vorgenannten
Aldehyden sind insbesondere Dialdehyde bevorzugt.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden vorzugsweise Dialdehyde mit 2 bis 50, bevorzugt 3 bis 20
und besonders bevorzugt 4 bis 10 Kohlenstoffatomen eingesetzt. Bei
den Dialdehyden, die 3 und mehr Kohlenstoffatome aufweisen, ist
es bevorzugt, daß die
die Aldehydgruppen bildenden Kohlenstoffatome am Ende der entsprechenden
Kohlenstoffkette sich befinden. Bevorzugt wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
Glutaraldehyd zu 1,5-Pentandiol, Glyoxal zu Ethylenglykol, 1,4-Butandialdehyd
zu 1,4-Butandiol und 1,6-Hexandialdehyd zu 1,6-Hexandiol reduziert, wobei die Reduktion
von Glutaraldehyd zu 1,5-Pentandiol besonders bevorzugt ist.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
ist es bevorzugt, daß der
Aldehyd als flüssige
Phase mit mindestens einem Phasenbildner eingesetzt wird. Die flüssige Phase
kann sowohl heterogen, als auch homogen vorliegen. Im Fall einer
homogen flüssigen Phase
liegt vorzugsweise eine Lösung
des Aldehyds in mindestens einem Phasenbildner vor. Als Phasenbildner
kommen bei Umgebungstemperatur flüssige Verbindungen in Betracht.
Die Phasenbildner können sowohl
organische, als auch anorganische Verbindungen sein. Als Phasenbildner
haben sich insbesondere C1- bis C10-Alkohole,
Tetrahydrofuran, N-Methylpyrrolidon, Dimethylacetamid, Dimethylformamid oder
Wasser bewährt.
Besonders bevorzugt sind jedoch Wasser und die vorgenannten Alkohole,
wobei Wasser besonders bevorzugt ist. Die flüssigen Phasen enthalten den
Aldehyd vorzugsweise in Mengen von 5 bis 80, bevorzugt 20 bis 70
und besonders bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die gesamte flüssige Phase.
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Erfindungsgemäß ist es
bevorzugt, einen zuvor beschriebenen Katalysator zur Reduktion von
einem Dialdehyd, insbesondere Glutaraldehyd zu einem Diol, insbesondere
1,5-Pentandiol, zu verwenden.
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Weiterhin
ist erfindungsgemäß ein Diol,
insbesondere 1,5-Pentandiol, bevorzugt, das durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
erhältlich
ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand nicht limitierender Beispiele
erläutert.
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Beispiele:
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Beispiel 1:
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In
einen elektrisch beheizten Rohrreaktor wurden 500 ml eines Katalysators
eingebaut, der aus ca. 50 Gew.-% NiO, 17 Gew.-% CuO, 31 Gew.-% ZrO2 und 2 Gew.-% MoO3 bestand
und der mit 400 ml V2A-Ringen verdünnt wurde. Der Katalysator
wurde nicht reduziert. Bei 120 °C
und 200 bar Wasserstoffdruck wurden stündlich 100 ml einer 50%igen
wäßrigen Glutaraldehydlösung in
Sumpffahrweise über den
Katalysator geleitet. Bei vollständigem
Umsatz wurden 98 % Selektivität
zum 1,5-Pentandiol gefunden.
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Beispiel 2:
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Beispiel
2 wurde analog zu Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß 200 ml
Glutaraldehydlösung über den
Katalysator gefahren wurden. Die Ausbeute blieb unverändert und
die Selektivität gleichfalls
bei 98 %.
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Beispiel 3:
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Beispiel
3 wurde analog zu Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß 300 ml
Glutaraldehydlösung über den
Katalysator gefahren wurden. Die Ausbeute und Selektivität blieben
unverändert bei
98 %.
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Beispiel 4:
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Beispiel
4 wurde analog zu Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß 600 ml
Glutaraldehydlösung über den
Katalysator gefahren wurden. Die Ausbeute und Selektivität blieben
unverändert bei
98 %.
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Beispiel 5:
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Der
Austrag aus Beispiel 4 wurde diskontinuierlich mit einer Kolonne
von 33 theoretischen Böden destilliert.
Nach Abzug des Wassers wurde bei 45 mbar, 158 °C Kopf- und 210 °C Sumpftemperatur
und einem Rücklaufverhältnis von
5:1 Pentandiol mit einer Reinheit von 99,2 % isoliert. Die Destillationsausbeute
betrug etwa 90 %.