GEBIET DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf variable Ventilverstellvorrichtungen (variable
valve actuator; VVA) für Verbrennungskraftmotoren und insbesondere auf VVA-Vorrich
tung mit einer Ventilbetätigungsnocke (VO-Nocke), die sich dreht, um das Zylinderventil
des Motors zu bewegen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Die US-A 4,397,270 (= JP-A 55-137305) offenbart eine VVA-Vorrichtung. Die Fig. 26
stellt diese bekannte VVA-Vorrichtung dar. Sie weist eine Antriebswelle 2, eine Steuer
welle 3 mit in axialer Richtung beabstandeten, exzentrischen Steuernocken 4 und eine
Dreheinrichtung 9 auf. Die Dreheinrichtung 9 lagert Ventilbetätigungs-(VO)Nocken 8 zur
Drehbewegung über Ventilheber 7 von Zylinderventilen 6 eines Verbrennungskraftmo
tors 1. Jede VO-Nocke 8 weist eine Nockenfläche im Gleitkontakt mit dem entsprechen
den Ventilheber 7 an einer oberen Fläche 7a desselben auf. Für die VO-Nocken 8 sind
jeweils Federn 10 vorgesehen. Eine jede der Federn 10 drückt einen der entsprechen
den Schwenkhebel 5 in ihre Ruheposition, in der sich das entsprechende Zylinderventil
schließt. Die Schwenkhebel 5 betätigen jeweils die VO-Nocken. Die exzentrischen Steu
ernocken 4, die sich zusammen mit der Steuerwelle 3 drehen, tragen jeweils die
Schwenkhebel 5. Eine Achse von einer jeden exzentrischen Steuernocke 4 dient als der
Drehmittelpunkt des entsprechenden Schwenkhebels 5. An der Antriebswelle 2 befe
stigte Antriebsnocken 2a betätigen jeweils die Schwenkhebel 5. Eine elektronische
Steuereinrichtung ist vorgesehen. An einem Endabschnitt 5a stößt ein jeder der
Schwenkhebel 5 an die entsprechende Antriebsnocke 2a und berühren diese. Am ande
ren Endabschnitt 5b stößt der Schwenkhebel 5 an eine Schulter 8b der entsprechenden
VO-Nocke 8 und berührt diese. Sensoren am Motor geben Informationen über die Mo
tordrehzahl, die Motorlast, die Fahrzeuggeschwindigkeit und die Kühlmittel-Temperatur
an die Steuereinrichtung weiter. An einem vorbestimmten Umschaltpunkt gibt die Steu
ereinrichtung ein Signal an eine Verstelleinrichtung für die Steuerwelle 3. Wenn die Ver
stelleinrichtung die Steuerwelle 3 dreht, ändert sich die Exzentrizität einer jeden exzen
trischen Nocke 4 bezüglich einer Achse der Steuerwelle 3. Dies verändert die Lage des
Drehmittelpunkts der Schwenkhebel 5 bezüglich der Lage des Drehzentrums der VO-
Nocken 8. Dies bewirkt eine Änderung der Ventilsteuerzeit und des Ventilhubs bei ei
nem jeden der Zylinderventile 6.
Die Fig. 27 stellt eine herkömmliche, drehbare VO-Nocke 51 dar, die sich um 360°
dreht, um das entsprechende Zylinderventil über einen Ventilheber 61 zu drehen. Der
Ventilheber 61 weist eine obere Fläche 61a auf, die sich in Gleitkontakt mit einer Noc
kenfläche der VO-Nocke 51 befindet. Die Fig. 28 stellt Charakteristiken der drehbaren
VO-Nocke 51 der Fig. 27 dar. Die Fig. 28 zeigt einen Puffergeschwindigkeitsabschnitt
(oder einen Rampengeschwindigkeitsabschnitt) θr, einen Abschnitt θ1 einer positiven
Beschleunigung und einen Abschnitt θ2 einer negativen Beschleunigung. Während die
ses Abschnittes θ2 der negativen Beschleunigung findet eine Verzögerung des Ventil
hubs statt, um eine stoßfreie Änderung in der Nähe des Maximalhubes zu erhalten. Die
doppelt gepunktete Strich-Punkt-Linie bezeichnet eine Hubgeschwindigkeit y' über den
Nockenwinkel. Die Geschwindigkeit y' wird die Maximalgeschwindigkeit y'max an der
Grenze zwischen dem Abschnitt θ1 der positiven Beschleunigung und dem Abschnitt θ2
der negativen Beschleunigung.
Der Längenbereich, um den die drehbare VO-Nocke 51 an der ebenen, oberen Fläche
61 des Ventilhebers 61 gleitet, wird als Ausschlagweg t bezeichnet. Dieser Ausschlag
weg t kann als
t=dy/dθ
bezeichnet werden. Daher ist der Ausschlagweg t gleich der Geschwindigkeit y.
Im folgenden wird die drehbare VO-Nocke 8 der VVA-Vorrichtung aus dem Stand der
Technik, wie sie in der Fig. 26 dargestellt ist, bewertet. Im Falle der drehbaren Nocke 8
muß ein ausreichend großer Ventilhub innerhalb eines relativ kleinen Winkels, durch
den die VO-Nocke 8 sich drehen kann, erzeugt werden. Dies erfordert unvermeidlich ein
erhöhtes y'max. Dieses erhöhte y'max erfordert einen erhöhten Ausschlagweg t. Daher be
steht die Gefahr, daß die Nockennase der VO-Nocke 8 an die äußere Kante 7a stößt
nachdem sie sich von der ebenen oberen Fläche 7a des Ventilhebers 7 gelöst hat.
Daher ist es erforderlich, den Lageraufbau 9 der VO-Nocke 8 an einem Ort anzubrin
gen, der ausreichend weit von der Mittellinie des Zylinderventils entfernt ist, und/oder
den Durchmesser der oberen Fläche 7a des Ventilhebers 7 zu vergrößern. Die be
kannte VVA-Vorrichtung, wie sie in Fig. 28 dargestellt ist, weist daher Einschränkungen
in der Gestaltung ihrer Bauteile auf. Des weiteren ist die herkömmliche VVA-Vorrichtung
sperrig und ihr Gesamtgewicht kann nur schwer verringert werden. Wenn die Ge
schwindigkeit y' verringert wird, um den Ausschlagweg t zu verringern, dann sinkt der
maximale Hub ymax unter ein zufriedenstellendes Niveau.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine VVA-Vorrichtung vorzusehen, in der so
wohl der Ausschlagweg t als auch der maximale Hub ymax so unter Kontrolle gebracht
worden sind, daß eine Leistungsverbesserung ohne eine Änderung in der Zusammen
schaltung der wesentlichen Bauteile stattfindet.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Gemäß einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine variable Ventileinstell-
(VVA)-Vorrichtung für einen Verbrennungskraftmotor mit einer Abtriebswelle und einem
Zylinderventil vorgesehen, umfassend:
eine Antriebswelle, die ausgebildet ist, durch die Abtriebswelle des Motors zur Drehung
um eine Antriebswellenachse angetrieben zu werden;
eine Antriebsnocke, die an der Antriebswelle zur Drehung mit derselben befestigt ist;
eine Ventilbetätigungsnocke, die angeordnet ist, sich um eine Drehachse zu drehen;
einen Nockenstößel, der mit der Ventilbetätigungsnocke zusammenwirkt, um das Zylin
derventil zu bewegen;
eine Bewegungsübertragungseinrichtung, die die Belegung der Antriebswelle um die
Antriebswellenachse in eine Drehbewegung der Ventilbetätigungsnocke umsetzt,
wobei die Ventilbetätigungsnocke eine Nockenfläche aufweist, die sich zumindest von
einem Startpunkt des Nockenhubs bis zu einem Punkt des maximalen Nockenhubes
erstreckt, und die Nockenfläche zumindest einen ersten Abschnitt, der einen Rampen
abschnitt darstellt, einen zweiten Abschnitt, der einen Abschnitt für eine positive Be
schleunigung darstellt, und einen dritten Abschnitt aufweist, der einen beschleunigungs
freien Abschnitt darstellt, was eine Situation beinhaltet, in der sich die Beschleunigung
innerhalb eines vorbestimmten, infinitesimalen Fensters um die Beschleunigung Null
kontinuierlich ändert,
wobei sich ferner der erste Abschnitt vom Startpunkt des Nockenhubes erstreckt der
zweite Abschnitt sich durchgängig und stoßfrei an den ersten Abschnitt anschließt und
sich von dort in Richtung des Punktes des maximalen Ventilhubes erstreckt,
wobei sich des weiteren der dritte Abschnitt durchgängig und stoßfrei an den zweiten
Abschnitt anschließt und sich von dort durchgängig über einen vorbestimmten Bereich
erstreckt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 1-1 der Fig. 2 und stellt ein erstes
Ausführungsbeispiel einer VVA-Vorrichtung gemäß der vorliegenden Er
findung dar.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der VVA-Vorrichtung, die zum Teil weggebrochen
ist.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht der VVA-Vorrichtung.
Fig. 4 stellt eine VO-Nocke der, wie sie in der VVA-Vorrichtung verwendet wird.
Fig. 5 zeigt eine graphische Darstellung von Dynamikcharakteristiken der VO-
Nocke der VVA-Vorrichtung.
Fig. 6 bis 9 stellen vier unterschiedliche Positionen von Bauteilen der VVA-Vorrich
tung während einer Betriebsart für den höchsten Hub dar, die für einen
Motorbetrieb bei hohen Drehzahlen unter schwerer Last geeignet ist.
Fig. 10 und 11
stellen zwei verschiedene Positionen von Bauteilen der VVA-Vorrichtung
während der Betriebsart des geringsten Hubes dar, die für den Motorbe
trieb im Leerlauf geeignet ist.
Fig. 12 zeigt eine graphische Darstellung von sich ändernden Ventilhubcharakte
ristiken, wie sie bei der VVA-Vorrichtung vorhanden sind.
Fig. 13 zeigt eine graphische Darstellung einer Charakteristik eines VO-Nocken
winkels über den Antriebswellenwinkel, wie sie bei der VVA-Vorrichtung
vorhanden ist.
Fig. 14 zeigt eine graphische Darstellung einer Charakteristik eines VO-Nocken
hubes über einen Antriebswellenwinkel, wie sie bei der VVA-Vorrichtung
vorhanden ist.
Fig. 15 zeigt eine graphische Darstellung einer Charakteristik, wie sie bei einer
Ausbildung einer VO-Nocke vorhanden ist, bei der sich eine Beschleuni
gung kontinuierlich wellenförmig um Null innerhalb eines vorbestimmten,
infinitesimalen Fensters oder Bereichs um die Beschleunigung Null wäh
rend eines beschleunigungsfreien Abschnittes ändert.
Fig. 16 zeigt eine graphische Darstellung einer Charakteristik, wie sie bei einer
anderen Ausbildung einer VO-Nocke vorhanden ist, bei der sich die Be
schleunigung von Null in negative Richtung innerhalb des vorbestimmten
Fensters in der Nähe der Position des maximalen Hubes ändert.
Fig. 17 stellt den Betrag des Ausschlages zwischen einer VO-Nocke und einem
Ventilheber mit einer kreisförmigen, vorspringenden Fläche dar.
Fig. 18 zeigt eine ähnliche Ansicht zu Fig. 1, stellt aber ein zweites Ausführungs
beispiel der VVA-Vorrichtung dar.
Fig. 19 zeigt eine Seitenansicht der VVA-Vorrichtung der Fig. 18 zum Teil als
Schnittansicht.
Fig. 20 zeigt eine Draufsicht auf die VVA-Vorrichtung der Fig. 18.
Fig. 21 zeigt eine graphische Darstellung einer Charakteristik eines Ventilhubes
über einen Ausschlagweg, wie er bei der VVA-Vorrichtung der Fig. 18 vor
handen ist.
Fig. 22 bis 24
stellen Positionen einer VO-Nocke der VVA-Vorrichtung dar, die sich im
Kontakt mit ihrem entsprechenden Ventilheber befindet.
Fig. 25 zeigt eine graphische Darstellung einer veränderten Charakteristik des
Ventilhubes über den Ausschlagweg.
Fig. 26 zeigt eine Ansicht, in der eine VVA-Vorrichtung aus dem Stand der Tech
nik dargestellt ist.
Fig. 27 stellt die Beziehung zwischen einer drehbaren VO-Nocke und einem Ven
tilheber dar.
Fig. 28 zeigt eine graphische Darstellung von Charakteristiken, wie sie bei der
drehbaren VO-Nocke vorhanden sind.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 25 der beiliegenden Zeichnungen wird die vorlie
gende Erfindung weiter beschrieben. Die Fig. 1 bis 3 stellen eine erste, bevorzugte Ver
wirklichung der vorliegenden Erfindung dar, bei der eine VVA-Vorrichtung zum Betätigen
von Zylinderventilen, bei diesem Beispiel in der Form von Einlaßventilen, eines Ver
brennungskraftmotors eingebaut ist. Der Motor ist mit zwei Einlaßventilen für jeden Zy
linder ausgestattet.
Der Motor weist einen Zylinderkopf 11 auf. Der Zylinderkopf 11 trägt Zylinderventile in
der Form von Einlaßventilen 12 über Ventilführungen, die nicht dargestellt sind. Ventil
federn, nicht dargestellt, drücken die Einlaßventile 12 jeweils in ihre Ruhe- oder Schließ
positionen.
Die VVA-Vorrichtung weist eine vorzugsweise hohle Antriebswelle 13 auf. Lager 14 am
Zylinderkopf 11 lagern die Antriebswelle 13 zur Drehung um eine Antriebswellenachse
Y. Antriebsnocken, vorzugsweise in der Form von exzentrischen Drehnocken 15, sind,
beispielsweise durch Aufpressen, an der Antriebswelle zur Drehung mit derselben befe
stigt. Wie am besten in der Fig. 2 zu sehen ist, sind zwei derartige Antriebsnocken 15 für
zwei Einlaßventile 12 eines jeden Zylinders vorgesehen. Nockenstößel in der Form von
Ventilhebern 16 sind in Bohrungen des Zylinderkopfes 11 aufgenommen und befinden
sich in Antriebskontakt mit jeweils den entsprechenden Einlaßventilen 12. Bei diesem
Ausführungsbeispiel weist ein jeder Ventilheber 16 eine obere Nockenstößelfläche 16a
auf, die eben ist. Ventilbetätigungs-(VO)Nocken 17 wirken mit den Ventilführungen zu
sammen, um die entsprechenden Einlaßventile 12 in Richtung weg von ihren Schließ
positionen gegen die Ventilfedern zu bewegen oder zu heben. Die Antriebswelle 13 trägt
die VO-Nocken 17 und ermöglicht eine Drehbewegung einer jeden VO-Nocke 17 um die
Antriebswellenachse Y.
Die VVA-Vorrichtung weist außerdem eine Bewegungsübertragungseinrichtung auf, die
im allgemeinen mit 18 bezeichnet ist, sowie eine Lageregelungseinrichtung, die im all
gemeinen mit 19 bezeichnet ist. Die Bewegungsübertragungseinrichtung 18 verbindet
eine der Antriebsnocken 15 und die entsprechende VO-Nocke 17 mit der Antriebsnocke
15, um die exzentrische Drehung der Antriebsnocke 15 in eine Drehbewegung der VO-
Nocke 17 umzuwandeln. Die Bewegungsübertragungseinrichtung 18 ist in ihrer Lage
entlang einer querliegenden Ebene bezüglich der Antriebswellenachse Y veränderbar,
obwohl sie entlang der Antriebswellenachse Y unbeweglich ist. Die Lageregelungsein
richtung regelt die Lage der Bewegungsübertragungseinrichtung 18.
Die Antriebswelle 13 erstreckt sich in eine Längsrichtung des Motors nach vorne und
hinten. An einem Ende trägt die Antriebswelle 13 ein nicht gezeigtes, angetriebenes
Zahnrad. Eine Steuerkette verbindet das angetriebene Zahnrad und eine Nockenwelle
des Motors. Im Betrieb des Motors wird eine Drehung der Nockenwelle an die Antriebs
welle 13 in einer Drehrichtung, vorzugsweise der Richtung gegen den Uhrzeigersinn in
der Fig. 1, übertragen.
Ein jedes Lager 14 weist einen Hauptträger 14a, der an der Oberseite des Zylinderkop
fes 11 befestigt ist und einen Unterträger 14b auf, der an dem Hauptträger 14a über ein
Paar von Schrauben 14c fest gehalten ist.
Die Antriebsnocken 15 eines jeden Paars sind im allgemeinen ringförmig und weisen
Nockenabschnitte 15a und einstückige Hülsenabschnitte 15b auf, die sich von den äu
ßeren Enden der entsprechenden Nockenabschnitte 15a erstrecken. Eine Durchgangs
bohrung 15c erstreckt sich durch eine jede Antriebsnocke 15, um das Durchführen der
Antriebswelle 15 zu ermöglichen. Ein jeder Nockenabschnitt 15a ist als kreisförmige
Nocke mit einer Achse X ausgebildet, die von der Antriebswellenachse Y um einen vor
bestimmten Betrag in radialer Richtung versetzt ist. Die Antriebsnocken 15 eines jeden
Paars sind an der Antriebswelle 13 durch Aufpressen an Positionen an den äußeren,
fernen Seiten der beiden Ventilheber 16 für einen Zylinder befestigt. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel weisen die Nockenabschnitte 15a dieselben Nockenprofile an ihren äuße
ren Umflächen 15d auf.
Unter Bezugnahme auch auf die Fig. 4 weist eine jede VO-Nocke 17 eine Basis 20 auf,
die mit einer Bohrung 20a ausgebildet ist, durch die sich die Antriebswelle 13 derart er
streckt, daß eine Drehbewegung der VO-Nocke 17 relativ zur Antriebswelle 13 möglich
ist. Eine Nockennase 21 springt von der Basis 20 in radialer Richtung bezüglich der
Mitte der VO-Nocke auf der Antriebswellenachse Y (vgl. Fig. 1) vor. An einem Punkt
zwischen der Basis 20 und dem vorspringenden Ende der Nockennase 21 ist die VO-
Nocke 17 mit einer Stiftaufnahmeöffnung 21a versehen. In der Fig. 4 ist zu erkennen,
daß eine jede VO-Nocke 17 eine Nockenfläche 22 an ihrem unteren Umfang aufweist.
Die Nockenfläche 22 weist an der Basis einen Kreisflächenabschnitt 22a, der sich ent
lang des Umfangs der Basis 20 erstreckt, und einen Rampenflächenabschnitt 22b auf,
der sich stoßfrei an den Kreisflächenabschnitt 22a an der Basis anschließt und in Rich
tung des vorspringenden Endes der Nockennase 21 erstreckt. Der Rampenflächenab
schnitt 22b erhebt sich allmählich vom Basiskreis, entlang dem sich der Kreisflächenab
schnitt 22a an der Basis erstreckt, wenn sich die VO-Nocke 17 um die Antriebswel
lenachse Y im Uhrzeigersinn in der Fig. 4 dreht. Der Raumflächenabschnitt 22b schließt
sich stoßfrei an einen Nockenhubflächenabschnitt an. Der Nockenhubflächenabschnitt
erstreckt sich vom Rampenflächenabschnitt 22b zu einem höchsten Flächenabschnitt
22c, welcher einen maximalen Hub bereitstellt. Die Drehung der VO-Nocke 17 bringt
den Kreisflächenabschnitt 22a an der Basis, den Rampenflächenabschnitt 22b, den
Nockenhubflächenabschnitt oder den höchsten Flächenabschnitt 22c in gegenüberlie
gende oder berührende Beziehung mit der oberen Fläche 16a des entsprechenden
Ventilhebers 16.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 4 und 5 werden Beschleunigungscharakteristiken der
VO-Nocke 17 erläutert. In Fig. 4 bezeichnet das Bezugszeichen K2 einen Anfangspunkt
der Berührung und das Bezugszeichen Ks einen Startpunkt des Ventilhubes. Der Start
punkt des Kontaktes K2 befindet sich im Kreisflächenabschnitt 22a an der Basis. Ein
Pufferabschnitt θ1 erstreckt sich über den Startpunkt K2 des Kontaktes, den Startpunkt
Ks des Ventilhubes und einen Teil des Rampenflächenabschnittes 22a und erstreckt
sich dadurch über denselben Winkel wie ein Kreisabschnitt θ1a an der Basis und ein
Rampengeschwindigkeitsabschnitt θ1b. Ein Abschnitt θ2 für eine positive Beschleuni
gung erstreckt sich über den restlichen Teil des Rampenflächenabschnittes 22a in
Richtung des höchsten Flächenabschnittes 22c der Nockennase 21. Ein beschleuni
gungsfreier Abschnitt θ3 erstreckt sich vom Abschnitt θ2 für die positive Beschleunigung
über einen Teil des höchsten Flächenabschnittes 22c. Ein Abschnitt θ4 für eine negative
Beschleunigung oder eine Verzögerung erstreckt sich vom beschleunigungsfreien Ab
schnitt θ3 in Richtung des vorspringenden Endes der Nockennase 22 und über den
restlichen Teil des höchsten Flächenabschnittes 22c. Es wird deutlich, daß die Be
schleunigungscharakteristik aus dem Pufferabschnitt, dem Abschnitt für eine positive
Beschleunigung, dem beschleunigungsfreien Abschnitt und dem Abschnitt für eine ne
gative Beschleunigung θ1, θ2, θ3 und θ4 besteht.
Der beschleunigungsfreie Abschnitt θ3 weist einen Punkt K1 des maximalen Hubes auf,
der innerhalb des höchsten Flächenabschnittes 22c angeordnet ist. Ein Bereich, der
sich vom Startpunkt K2 des Kontaktes bis zum Punkt K1 des maximalen Hubes entlang
der Nockenfläche 22 erstreckt, ist als ein verfügbarer Bereich eingeplant, der in Zu
sammenwirkung mit der oberen Fläche 16a des entsprechenden Ventilhebers 16 ver
wendet werden soll. Ein Bereich, der sich vom Punkt K1 des maximalen Hubes inner
halb des höchsten Flächenabschnittes 22c bis zum Ende des Abschnittes θ4 für eine
negative Beschleunigung erstreckt, ist als ein nicht verfügbarer Bereich eingeplant, der
nicht in Zusammenwirkung mit der oberen Fläche 16a des Ventilhebers 16 verwendet
werden soll.
Unter Bezug zurück auf die Fig. 1 bis 3 weist eine jede Bewegungsübertragungsein
richtung 18 einen Schwenkhebel 23 über der Antriebswelle 13, wie in Fig. 1 und 2 dar
gestellt, einen Verbindungs- oder Kurbelarm 24 und eine Gelenkstange 25 auf. Der
Kurbelarm 24 verbindet einen Endabschnitt 23a des Schwenkhebeles 23 und die An
triebsnocke 15. Die Gelenkstange 25 verbindet den äußeren Endabschnitt 23b des
Schwenkhebeles 23 und die VO-Nocke 17.
Wie deutlich an der Fig. 3 zu sehen ist, weist ein jeder Schwenkhebel 23 zwei versetzte
Armabschnitte auf, die sich von einer hülsenförmigen Basis 23c erstrecken und jeweils
den einen und den anderen Endabschnitt 23a und 23b beinhalten. Die hülsenförmige
Basis 23c umgibt eine Steuernocke 33 die weiter unten beschrieben ist, so daß sich der
Schwenkhebel 23 relativ zur Steuernocke 33 drehen kann. Der Schwenkhebel 23 ist mit
zwei Stiftaufnahmeöffnungen, nämlich einer ersten Öffnung 23d durch den einen En
dabschnitt 23a und eine zweite Öffnung 23e durch den anderen Endabschnitt 23b ver
sehen, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Die erste Öffnung 23d nimmt einen Stift 26 auf, der sich
durch den Kurbelarm 24 derart erstreckt, daß er eine Relativdrehung ermöglicht. Die
zweite Öffnung 23e nimmt einen Stift 26 auf, der sich durch den einen Endabschnitt 25a
einer der Gelenkstangen 25 derart erstreckt, daß eine Relativdrehung möglich ist.
Ein jeder Kurbelarm 24 weist eine vergrößerte ringförmige Basis 24a und einen Vor
sprung 24b auf, der sich von einem Abschnitt des äußeren Umfangs der ringförmigen
Basis 24a erstreckt. Die ringförmige Basis 24a ist mit einer Öffnung 24c ausgebildet, die
einen Nockenabschnitt 15a von einer der Antriebsnocken 15 in einem Abstand auf
nimmt, der weit genug ist, eine Relativdrehung des Kurbelarms 24 bezüglich der ent
sprechenden Antriebsnocke 15 zu ermöglichen. Der Vorsprung 24b ist mit einer Stift
aufnahmeöffnung 24d ausgebildet, die den Stift 26 aufnimmt. Eine relative Drehung zwi
schen dem Vorsprung 24b und dem Stift 26 ist vorgesehen.
Wie am besten anhand der Fig. 1 zu sehen ist, ist jede Gelenkstange 25 zwischen dem
einen und dem anderen abgerundeten Endabschnitt 25a und 25b gekrümmt. Dieser ei
ne Endabschnitt 25a ist mit einer Stiftaufnahmeöffnung 25c versehen und der andere
Endabschnitt 25b ist mit einer Stiftaufnahmeöffnung 25d versehen. Die Stiftaufnahme
öffnung 25c nimmt den Stift 27 und die Stiftaufnahme 25d nimmt einen Stift 28 auf, der
in die Stiftaufnahmeöffnung 21a der VO-Nocke 17 eingebaut ist. Eine Relativdrehung
des Stiftes 27 bezüglich der Gelenkstange 25 ist vorgesehen. Eine Relativdrehung des
Stiftes 28 bezüglich der Gelenkstange 25 ist vorgesehen.
Sprengringe 29, 30 und 31 sind an Enden der Stifte 26, 27 und 28 befestigt um eine
axiale Verschiebung der Kurbelarme 24 und der Gelenkstange 25 entlang der Antriebs
wellenachse Y zu beschränken.
Die Lageregelungseinrichtung 19 weist eine Steuerwelle 32 und Steuernocken 33 auf,
die an der Steuerwelle 32 befestigt sind und jeweils als Drehpunkte der Schwenkhebele
23 dienen. Die Steuerwelle 32 ist über der Antriebswelle 13 durch dieselben Lagerun
gen 14 gehalten, die die Antriebswelle 13 tragen. Die Steuerwelle 32 weist eine Steuer
wellenachse P2 für die Drehung auf.
Eine jede Steuernocke 33 ist eine exzentrische Zylindernocke mit einer Nockenachse
P1, die von der Nockenwellenachse P2 um einen vorbestimmten Betrag α (alpha) ver
setzt ist.
Die Steuerwelle 32 erstreckt sich entlang der Antriebswelle 13 in paralleler Beziehung.
An einem Ende ist die Steuerwelle 32 antreibend mit einer nicht gezeigten, elektroma
gnetischen Verstelleinrichtung zur Drehung um die Steuerwellenachse P2 um einen
vorbestimmten Winkelbereich verbunden. Die elektromagnetische Verstelleinrichtung ist
als Antwort auf ein Steuersignal von einer Steuervorrichtung, nicht dargestellt, betätig
bar. Die Steuervorrichtung empfängt Sensorsignale von Sensoren, wie beispielsweise
einen Kurbelwellenwinkelsensor, einen Luftströmungsmesser, einen Kühltemperatur-
Sensor, und erzeugt das Steuersignal nach Berechnungen mit Hilfe der zugeleiteten
Sensorsignale, um den derzeitigen Betriebszustand des Motors zu bestimmen.
Die Fig. 1 und 6 bis 9 stellen eine Position dar, die eine jede Bewegungsübertragungs
einrichtung 18 während eines Betriebs des Motors bei hohen Drehzahlen unter schwe
rer Last durch die Lageregelungseinrichtung 19 besummt wird einzunehmen. In der dar
gestellten Lage der Bewegungsübertragungseinrichtung 18 weist eine jede Steuernocke
33 einen verdickten Abschnitt 33a auf, der in Richtung der entsprechenden VO-Nocke
17 orientiert ist, um die VO-Nocke 17 zu einer Drehung zwischen einer in der
Fig. 1 dargestellten Position und einer in der Fig. 9 dargestellten Position zu veranlas
sen.
Im folgenden wird die Nockenhubcharakteristik aufgrund der Drehbewegung einer jeden
VO-Nocke 17 in diesem Zustand der Bewegungsübertragungseinrichtung 18 erläutert.
In der in Fig. 1 dargestellten Position befindet sich der Kreisflächenabschnitt 22a an der
Basis der VO-Nocke 17 über der oberen Fläche 16a des Ventilhebers 16. Dadurch kön
nen die Ventilfedern die entsprechenden Einlaßventile 12 schließen.
Die Drehung der VO-Nocke 17 im Uhrzeigersinn von der Position der Fig. 1 in eine Po
sition, wie sie in Fig. 6 dargestellt ist, bringt den Startpunkt Ks des Ventilhubs der Noc
kenfläche 22 in Kontakt mit der oberen Fläche 16a des Ventilhebers 16, was den Beginn
des Ventilhubs markiert. Eine weitere Drehbewegung im Uhrzeigersinn über die Position
der Fig. 6 hinaus in eine Position, wie sie in Fig. 7 dargestellt ist, bewirkt, daß die VO-
Nocke 17 den letzten Abschnitt des Pufferabschnittes θ1 (vgl. Fig. 5) ausführt. Daher
entspricht eine Drehbewegung der VO-Nocke im Uhrzeigersinn von der Position der Fig.
1 bis zur Position der Fig. 7 dem Pufferabschnitt θ1, der in Fig. 5 gezeigt ist.
Eine weitere Drehbewegung im Uhrzeigersinn der VO-Nocke 17 über die Position der
Fig. 7 hinaus bewirkt, daß die VO-Nocke 17 in den Abschnitt θ2 der positiven Beschleu
nigung eintritt. Der Abschnitt θ2 der positiven Beschleunigung wird beendet, wenn die
VO-Nocke 17 eine Position erreicht, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist. Eine weitere Dreh
bewegung im Uhrzeigersinn der VO-Nocke 17 über die Position der Fig. 8 hinaus be
wirkt, daß die VO-Nocke 17 in den beschleunigungsfreien Abschnitt θ3 eintritt, der in
Fig. 5 gezeigt ist. Wenn folglich die VO-Nocke 17 im Uhrzeigersinn in eine Position am
Punkt K1 des maximalen Hubes innerhalb des beschleunigungsfreien Abschnittes θ3,
wie in Fig. 9 dargestellt ist, geschwenkt ist, dann kommt der höchste Flächenabschnitt
22c in Kontakt mit der oberen Fläche 16a des Ventilhebers 16.
Der beschleunigungsfreie Abschnitt θ3 hält während der Drehbewegung der VO-Nocke
17 von der Position der Fig. 8 zur Position der Fig. 9 an. Während dieses Bereichs der
Drehbewegung ändert sich der Nockenhub mit einer konstanten Geschwindigkeit oder
Rate y', wobei y der VO-Nockenhub und y' = dy/dθ. Da die Geschwindigkeit y gleich ei
nem Ausschlagweg t der VO-Nocke 17 an der oberen Fläche 16a sowie konstant ist,
ändert sich der Ausschlagweg t während dieses Bereichs der Drehbewegung nicht, was
eine Verringerung des Maximums tmax des Ausschlagweges t bewirkt.
Die Beschleunigung y'' des Nockenhubes kann als
y''= dy/dθ Gl. 1
ausgedrückt werden.
Die Beschleunigung y'' ist beinahe Null (y''≈0) und daher ist y' konstant (y' = konstant)
während der Drehbewegung der VO-Nocke 17 über den beschleunigungsfreien Ab
schnitt θ3. Im Ergebnis verringert sich das Maximum tmax des Ausschlagweges t, da der
Ausschlagweg über den beschleunigungsfreien Abschnitt θ3 konstant ist.
Der Nockenhub y wird erhalten, indem die Geschwindigkeit y' bezüglich des VO-Noc
kenwinkels θ integriert wird. Daher wird der maximale Nockenhub ymax von einer Integra
tion von y' bezüglich des VO-Nockenwinkels θ über einen Bereich von θs bis θe erhalten.
θs und θe sind Winkel, bei denen der Startpunkt K2 des Kontaktes und der Punkt K1 des
maximalen Hubes die obere Fläche 16a des Ventilhebers 16 berühren. Daher kann ymax
wie folgt ausgedrückt werden:
Die Geschwindigkeit y' wird auf der Höhe des Maximums y'max über den gesamten be
schleunigungsfreien Abschnitt θ3 gehalten, was einen merklichen Anstieg im maximalen
Nockenhub ymax bewirkt.
Anhand der vorausgegangenen Beschreibung wird es nun deutlich, daß der beschleu
nigungsfreie Abschnitt θ3 eine Verringerung im maximalen Ausschlagweg tmax und einen
Anstieg im maximalen Nockenhub ymax bewirkt. Die Verringerung im maximalen Aus
schlagweg tmax benötigt keinen Ventilheber mit einem weiten, oberen Flächeninhalt, was
es möglich macht, einen Ventilheber mit einem verringerten, oberen Flächeninhalt zu
verwenden. Der Anstieg im maximalen Nockenhub ymax verbessert die Leistung des
Motors.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 4 verwendet die drehbare VO-Nocke 17 nicht den äuße
ren Umfang ihrer Nockennase 21, die gegenüber dem unteren Umfang liegt, an der die
Nockenfläche 22 ausgebildet ist. Daher kann ein Abschnitt 17a, der sich vom oberen
Umfang der Nockennase 21 nach innen erstreckt, durch Schleifen entfernt werden, was
in einer Verringerung der gesamten Größe der Kontur im Vergleich mit einer Drehnocke
resultiert.
Die Kontur des vorspringenden Endes der Nockennase 21 kann eine Krümmung mit ei
nem kleinen Radius aufweisen, da dieser Abschnitt derjenige ist, bei dem der Abschnitt
θ4 für die negative Beschleunigung, der nicht verwendet wird, ausgebildet ist. Der
Krümmungsradius R kann als R = Rb + y + y'' ausgedrückt werden, wobei Rb ein
Krümmungsradius des Basiskreises ist. Der Radius R wird klein, da die Beschleunigung
y'' über den Abschnitt θ4 für die negative Beschleunigung negativ ist.
Wie oben beschrieben wurde, befindet sich der Punkt K1 des maximalen Hubes inner
halb des beschleunigungsfreien Abschnittes θ3. Daher wird der Ventilheber 16 nicht in
Kontakt mit dem Abschnitt θ4 für die negative Beschleunigung kommen, welche einen
kleinen Krümmungsradius aufweist, obwohl er in Kontakt mit dem beschleunigungsfrei
en Abschnitt θ3 kommt, der einen großen Krümmungsradius aufweist. Dadurch wird ei
ne Verringerung der Lagerbelastung zwischen der Nockenfläche 22 und der oberen
Fläche 16a des Ventilhebers 16 erreicht, was das Auftreten von Abrieb verringert.
In Fig. 4 ist der Punkt K1 des maximalen Hubes vom Übergang zum Abschnitt θ4 für die
negative Beschleunigung um einen Abstand ΔS beabstandet. In Fig. 5 ist dieser Ab
stand als Δθ ausgedrückt. Der Abstand Δθ verhindert, daß der Abschnitt θ4 für die ne
gative Beschleunigung der Nockenfläche 22 den Ventilheber 16 selbst dann berührt,
wenn die Abstände zwischen den einzelnen Bauteilen einer jeden Bewegungsübertra
gungseinrichtung 18 bei Benutzung über lange Zeiträume größer werden. Daher wird
das Auftreten von Abrieb selbst dann verhindert, wenn derartig große Abstände stattfin
den.
Die Bewegungsübertragungseinrichtung 18 verbindet eine Antriebsnocke 15, die mit der
Antriebswelle 13 verbunden ist, und eine VO-Nocke 17, die an der Antriebswelle 13
drehbar gelagert ist. Die VO-Nocke 17 dreht sich relativ zur Antriebswelle 13. Die Fig. 13
stellt eine charakteristische Kurve eines VO-Nockenwinkels θ über den Antriebswellen
winkel X dar. Gemäß dieser Kurve ändert sich der VO-Nockenwinkel θ allmählich von
und nach dem Maximum, um eine glatte Kurve mit einem großen Krümmungsradius zu
bilden. Fig. 14 stellt eine charakteristische Kurve eines VO-Nockenhubes y über den
Antriebswellenwinkel X dar, wenn der verfügbare Bereich der VO-Nocke 17 (vgl. Fig. 4
und 5) verwendet wird. Es ist offensichtlich, daß die charakteristische Kurve der Fig. 14
eine ausreichend stoßfreie Änderung des Nockenhubes darstellt.
Es wird nunmehr deutlich, daß die Anordnung des Punktes K1 des maximalen Hubes
innerhalb des beschleunigungsfreien Abschnittes θ3 der drehbaren VO-Nocke 17 im
wesentlichen dieselbe stoßfreie Nockenhubcharakteristik erzeugt, wie sie durch eine
Anordnung des Punktes des maximalen Hubes innerhalb eines Abschnittes für eine ne
gative Beschleunigung einer drehbaren VO-Nocke erhalten wird. Dabei ist das erstere
gegenüber dem letzteren vorteilhaft, da sich die Lagerbelastung zwischen der Nocken
fläche und der oberen Fläche des Ventilhebers verringert, da die obere Fläche des Ven
tilhebers weiterhin den beschleunigungsfreien Abschnitt berührt, der einen relativ gro
ßen Krümmungsradius aufweist.
Während des Motorbetriebs bei hohen Drehzahlen unter schwerer Last dreht sich der
VO-Nockenwinkel 17 zwischen der Lage der Fig. 1 und der Lage der Fig. 9. In der dar
gestellten Lage der Fig. 9, am Punkt K1 des maximalen Hubes, drückt die Nockenfläche
22 gegen die obere Flache 16a des Ventilhebers 16, so daß ein Ventilhub L2 des Ven
tilhebers 16 gleich dem maximalen Nockenhub ymax ist.
Daher ist bei der VVA-Vorrichtung eine Nockenhubcharakteristik mit dem höchsten, ma
ximalen Nockenhub während des Motorbetriebs bei hoher Drehzahl unter schwerer Last
vorhanden. Die Fig. 12 stellt typische charakteristische Kurven des Ventilhubes dar, die
durch die VVA-Vorrichtung erhalten werden können. Diese Kurven zeigen deutlich, daß
der Zeitpunkt der Ventilöffnung voreilt und der Zeitpunkt des Ventilschlusses zurück
bleibt, wenn der Ventilhub ansteigt. Dies resultiert in einer ausreichend hohen Leistung,
da die Leistungsfähigkeit beim Einlassen erhöht wird.
Beim Umschalten des Motorbetriebs in den Leerlauf dreht die elektromagnetische Ver
stelleinrichtung die Steuerwelle 32 als Antwort auf das Steuersignal von der Steuervor
richtung. Diese Drehung bewirkt eine Drehung der Steuernocke 33 von der Position der
Fig. 1 in eine Position der Fig. 10, wodurch der verdickte Abschnitt 33a in den Fig. 1 und
10 nach oben bewegt wird. Dadurch wird die Achse P1 der entsprechenden Steuernoc
ke 33, d. h. die Drehachse des Schwenkhebels 23, weg von der Antriebswellenachse Y
bewegt. Diese Bewegung der Drehachse P1 eines jeden Schwenkhebels 23 bewirkt ei
ne Verschiebung der entsprechenden VO-Nocke 17 von der Position der Fig. 1 in die
Position der Fig. 10.
In diesem Zustand bewirkt eine Drehung der Antriebsnocken 15 durch die Antriebswelle
13 eine Schwenkbewegung der Schwenkhebel 23 um die Drehachse P1, die von der
Position der Fig. 1 in die Position der Fig. 10 gehoben wurde. Dadurch wird bewirkt, daß
die VO-Nocken zwischen der Position der Fig. 10 und der Position der Fig. 11 sich dre
hen. Wie in der Fig. 11 gezeigt ist, wird ein Ventilhub L1 bereitgestellt, der kleiner ist als
der Ventilhub L2 (vgl. Fig. 9). Die Ventilhubcharakteristik im Motorbetrieb im Leerlauf ist
durch die gepunktete Linie der Fig. 12 dargestellt. Dies resultiert in einer erhöhten Ein
laßströmung, einem verbesserten Verbrennungszustand und einer verbesserten Wirt
schaftlichkeit im Treibstoffverbrauch. Zusätzlich zu den vorangehend beschriebenen
zwei Stellungen kann die Bewegungsübertragungseinrichtung 18 jede zwischenliegende
Position durchgängig mittels der Lageregelungseinrichtung 19 einnehmen, wodurch die
durchgängig veränderlichen Ventilhubcharakteristiken vorhanden sind, wie sie in der
Fig. 12 gezeigt sind.
Obwohl die Beschleunigung y'' über den beschleunigungsfreien Abschnitt θ3 beim zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel Null ist, kann sich die Beschleunigung y'' kontinuier
lich ändern oder in einem vorbestimmten infinitesimalen Bereich oder Fenster um Null
über den beschleunigungsfreien Abschnitt von Null abweichen, wie in der Fig. 15 ge
zeigt ist. Die Abweichung von Null ist so gewählt, daß eine Situation entsteht, bei der im
Betrieb ein lokaler Abrieb des Ventilhebers verhindert wird. Insbesondere zieht ein
Pumpeffekt aufgrund des sich ständig ändernden Kontaktpunktes zwischen der VO-
Nocke und dem Ventilheber Schmieröl in einen Raum zwischen der VO-Nocke und dem
Ventilheber. Diese Zufuhr von Schmieröl verringert die Möglichkeit, daß ein derartiger
lokaler Abrieb auftreten kann. Bei diesem Beispiel ändert sich die Beschleunigung Y''
ständig über eine Änderung in die negative Richtung und dann in die positive Richtung.
Der Ausschlagweg t (= y') verändert sich während der Drehbewegung der VO-Nocke
über diesen beschleunigungsfreien Abschnitt, bei dem die Beschleunigung y'' einer Än
derung unterworfen ist. Dies verhindert einen lokalen Abrieb der oberen Fläche 16a des
Ventilhebers 16.
Wenn es gewünscht wird, kann sich die Beschleunigung y'' kontinuierlich über eine Ab
weichung nur in die positive oder negative Richtung ändern.
Die Fig. 16 zeigt einen weiter abgeänderten beschleunigungsfreien Abschnitt θ3. Ge
mäß dieser Abänderung ändert sich die Beschleunigung y'' in die negative Richtung von
Null in der Nähe der Position des maximalen Hubes. In der Nähe der Position des ma
ximalen Hubes bewegt sich der Kontaktpunkt der oberen Fläche 16a des Ventilhebers
mit der Nockenfläche 22 vom verfügbaren Bereich von der Kante der oberen Fläche
16a nach innen. Daher ist die obere Fläche 16a des Ventilhebers frei von lokalem Ab
rieb und Schaden an den Kanten aufgrund des Stoßkontaktes mit der Nockenfläche 22.
In der vorangehenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels ist die obere Fläche 16a
des Zylinderkopfes 16 eben. Die obere Fläche 16a des Ventilhebers kann kreisförmig
vorspringen, wie in der Fig. 17 gezeigt ist. In diesem Fall ist der Ausschlagweg t kleiner
als y' (= dy/dθ), wie deutlich an der Fig. 6 zu sehen ist. Wenn daher die kreisförmig vor
springende obere Fläche 16a verwendet wird, sinkt der Ausschlagweg t weiter.
Bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen wird ein Ventilheber als ein typisches
Beispiel eines Nockenstößels erläutert, der mit einer VO-Nocke zusammenwirkt. Der
Nockenstößel ist nicht auf den Ventilheber beschränkt. Ein Nockenstößel von der Bau
art eines Schwenkhebels kann ebenfalls verwendet werden.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 18 bis 21 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
VVA-Vorrichtung erläutert. Eine Hardware, wie in den Fig. 18 bis 20 dargestellt, ist im
wesentlichen die gleiche, wie die hauptsächlich in den Fig. 1 bis 3 dargestellte, bis auf
einen geringfügigen Unterschied, daß eine Gelenkstange 25 gerade ist. Ein weiterer ge
ringfügiger Unterschied liegt in der Lage der Steuerwelle 32. Gemäß diesem Ausfüh
rungsbeispiel ist die Steuerwelle 32 über einer Antriebswelle 13 angeordnet, die über
Ventilheber 16 von Zylinderventilen der Form von Einlaßventilen 12 angeordnet ist.
Eine jede VO-Nocke 17 weist eine Nockenfläche 22 auf, die konturiert ist, eine Charak
teristik eines Ventilhubes über einen Ausschlagweg zu erzeugen, wie sie in der Fig. 21
gezeigt ist. Die Fig. 21 zeigt eine Auftragung des Ausschlagweges über die Änderung
des Ventilhubes vom Hub Null bis zum maximalen Hub. Der Ausschlagweg ist die Ver
schiebung des Kontaktpunktes, an dem die Nockenfläche 22 den Ventilheber 16 be
rührt, von der Mittellinie des Einlaßventiles 12. Der Kontaktpunkt bewegt sich weg von
der Mittellinie des Einlaßventiles 12 in Richtung der Kante der oberen Fläche des Ventil
hebers 16, während sich die VO-Nocke 17 dreht, um den Ventilzylinder vom Ventilhub
Null zu einem vorbestimmten Ventilhub drücken. Der Kontaktpunkt bleibt unbeweglich
und um einen maximalen Ausschlagweg von der Mittellinie des Zylinderventils 12 wäh
rend der folgenden, weiteren Drehbewegung der VO-Nocke 17 beabstandet, um den
Ventilheber vom vorbestimmten Ventilhub zum maximalen Ventilhub zu drücken. In an
deren Worten drückt die VO-Nocke den Ventilhebel 16 gegen die Ventilfeder am selben
Kontaktpunkt, um das Einlaßventil 12 an einem Ventilhub zwischen dem vorbestimmten
Ventilhub und dem maximalen Ventilhub zu halten. Bei der VVA-Vorrichtung sind Ventil
hübe zwischen dem vorbestimmten Ventilhub und dem maximalen Ventilhub, wie in der
Fig. 21 dargestellt, in Abhängigkeit von verschiedenen Betriebszuständen des Motors
ausgewählt. Dadurch können Unterschiede im Ventilhub von Zylinder zu Zylinder unter
drückt werden.
Die Nockenfläche 22 stellt die gleiche Änderung im Nockenhub pro Einheit der Winkel
verschiebung der VO-Nocke 17 dar, nachdem der Kontaktpunkt um den maximalen
Ausschlagweg bewegt wurde. Eine Erhöhung der Änderung des Nockenhubes pro Ein
heit der Winkelverschiebung der VO-Nocke 17 erzeugt einen Anstieg im Ventilhub.
Wenn gewünscht wird, kann eine Änderung der Kontur der Nockenfläche 22 den vorbe
stimmten Ventilhub in Richtung Null verringern.
Fig. 22 zeigt einen Zustand, bei dem eine VO-Nocke 17 sich in Gleitkontakt mit einem
Ventilheber 16 befindet. Zwischen einer Führungsbohrung eines Zylinderkopfes 11 des
Motors und dem Ventilheber 16 ist ein Abstand vorhanden, was eine Neigung des Ven
tilhebers 16 während seiner Bewegung zum Heben des entsprechenden Zylinderventils
12 verursacht. Dadurch werden verschiedene Ventilhübe für Kontaktpunkte erzeugt, die
von der Mittellinie der Zylinderachse 12 um verschiedene Ausschlagwege beabstandet
sind. Bezüglich der Neigung des Ventilhebers 16 treten Änderungen in der Neigung
aufgrund von Änderungen in den Oberflächenbeschaffenheiten der Nockenfläche 22
und Änderungen in der Reibung zwischen der VO-Nocke 17 und der oberen Fläche des
Ventilhebers 16 (vgl. Fig. 23) auf. Wenn in diesem Zustand ein maximaler Hub einem
Kontaktpunkt an der oberen Fläche des Ventilhebels 16 innerhalb eines Ausschlagberei
ches der VO-Nocke 17 bis zum Punkt des maximalen Ausschlagweges entspricht, dann
bewegt sich dieser Kontaktpunkt aufgrund der Änderungen in der Neigung. Dies verur
sacht Unterschiede im Ventilhub von Zylinder zu Zylinder. Des weiteren ist der Ventilhub
über einen Bereich vom Beginn des Ausschlages bis zu dessen Ende am Maximalaus
schlag klein. Wenn daher der maximale Ventilhub an einen Punkt gesetzt wird, der auf
grund von Änderungen in der Charakteristik des Ventilhubes innerhalb dieses Bereiches
fällt, dann steigt ein Verhältnis einer Änderung im maximalen Ventilhub, was beträchtli
che Unterschiede im Einströmen der Verbrennungsladung oder im Ausströmen des Ab
gases von Zylinder zu Zylinder verursacht.
Um die Änderungen des Ventilhubes von Zylinder zu Zylinder zu eliminieren oder zu mi
nimieren, ist die Nockenfläche 22 einer jeden VO-Nocke 17 so ausgestaltet, daß sie die
Charakteristik, wie sie in Fig. 21 dargestellt ist, vorsieht. Dadurch werden verschiedene
maximale Hübe nach Beenden des Ausschlags des Kontaktpunktes am maximalen
Ausschlagweg bereitgestellt (vgl. Fig. 24). Unter Bezugnahme auf Fig. 21 werden die
unterschiedlichen Maximalhübe, die durch verschiedene, durch die VVA-Vorrichtung be
reitgestellte Ventilhubcharakteristiken gegeben sind, größer als der vorbestimmte Ven
tilhub eingestellt. Auf diese Weise werden insbesondere während eines Betriebes des
Motors mit einem relativ kleinen Ventilhub Änderungen des Ventilhubes von Zylinder zu
Zylinder auf ein befriedigend geringes Niveau gedruckt.
Unter Bezugnahme auf Fig. 25 wird eine abgeänderte Nockenfläche 22 einer jeden VO-
Nocke 17 erläutert. Die in der Fig. 25 dargestellte, charakteristische Kurve ist im wesent
lichen die gleiche wie die der Fig. 21, nur daß sich der Kontaktpunkt allmählich weg von
der Position des Maximalausschlages in Richtung der Mittellinie des Zylinderventils 12
bewegt, nachdem ein zweiter, vorbestimmter Ventilhub, der größer als der zuerst er
wähnte, vorbestimmte Ventilhub ist, überschritten wurde. Dieser erste vorbestimmte
Ventilhub stellt einen Ventilhub dar, bei dem sich der Kontaktpunkt um den maximalen
Ausschlagweg bewegt hat. Es ist anzumerken, daß der Kontaktpunkt während einer
Änderung zwischen dem ersten vorbestimmten Ventilhub und dem zweiten vorbe
stimmten Ventilhub unbeweglich bleibt. Für die durch die VVA-Vorrichtung erzeugten
Ventilcharakteristiken werden während des Betriebs des Motors, außer einem Betrieb
des Motors bei hohen Drehzahlen unter schwerer Last, verschiedene, maximale Ventil
hübe zwischen dem ersten vorbestimmten Ventilhub und dem zweiten vorbestimmten
Ventilhub eingestellt.
Gemäß der Charakteristik der Kurve 25 kann die VO-Nocke 17 in ihrem Abschnitt für
den maximalen Hub eine sich allmählich ändernde Kontur aufweisen. Diese Kontur ist
vorteilhaft, um die Obergrenze der Bewegung der VO-Nocke 17 anzuheben. Bei diesem
Ausführungsbeispiel können Änderungen im Ventilhub von Zylinder zu Zylinder während
des Betriebs des Motors bei hohen Drehzahlen unter schwerer Last auftreten. Aber das
Verhältnis der Änderung im Ventilhub zum maximalen Ventilhub ist während des Be
triebs des Motors bei hohen Drehzahlen unter schwerer Last sehr klein. Daher tritt kein
schädlicher Effekt bezüglich der Motorleistung auf.
Der Offenbarungsinhalt der japanischen Patentanmeldungen Nr. 10-73642 (am
23.03.1998 angemeldet) und 9-358662 (am 26.12.1997 angemeldet) ist hierdurch in ih
rer Gesamtheit durch Inbezugnahme mit aufgenommen.
Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele be
schrieben wurde, dienen diese nur als beispielhafte Verwirklichungen und sollen nicht
dahingehend interpretiert werden, daß sie deren Schutzbereich einschränken. Die Aus
führungsbeispiele der Erfindung, zu denen ein ausschließliches Recht oder Eigentum
beansprucht wird, sind wie folgt definiert: