DE19853276A1 - Snowboard-Stiefel - Google Patents

Abstract

In einem Snowboard-Softstiefel ist oberhalb des Fersenbereichs 7 zwischen dem Innenstiefel 2 und dem Außenstiefel 3 ein Kissen 8 angeordnet, das sich auf beiden Seiten des Fußes nach vorne erstreckt und beide Knöchelbereiche 10 des Fußes oben und unten umgreift.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Snowboard-Stiefel mit einem weichen Innenstiefel und einem weichen Außenstiefel, also einen sogenannten Softboot.

Softboots werden zum Freestyle-Fahren verwendet, der schön­ sten Variante des Snowboard-Fahrens, die dem Wellenreiten am nächsten kommt. Andererseits muß der Fuß auch im Softboot hinreichend gehalten werden, damit die Kräfte vom Fuß auf das Snowboard übertragen werden können. Dazu kann beispielsweise der Innenschuh an seiner Rückseite mit einer zusätzlichen Polsterung versehen werden, die jedoch einen zusätzlichen Herstellungsaufwand erfordert.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Softboot auf einfache Weise so auszubilden, dass er einen sicheren Halt bietet, oh­ ne die Freude am Freestyle-Fahren zu beeinträchtigen.

Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 gekennzeich­ neten Snowboard-Stiefel erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Snow­ board-Stiefels wiedergegeben.

Erfindungsgemäß wird also oberhalb des Fersenbereichs in Höhe des Knöchels zwischen dem Innenstiefel und dem Außenstiefel ein Kissen angeordnet, das sich auf beiden Seiten des Fußes nach vorne erstreckt und beide Knöchelbereiche des Fußes oben und unten umgreift.

Während der Knöchel und die Ferse exponierte Stellen mit ei­ nem darunterliegenden Knochen darstellen, so dass ein Druck in diesem Bereich sehr schmerzhaft sein kann, ist das erfin­ dungsgemäße Kissen in einem Bereich angeordnet, in dem der Fuß relativ druckunempfindlich ist, nämlich im Bereich zwi­ schen Fußfessel und Ferse in Höhe der Knöchel. Dabei weist das Kissen im Bereich der beiden Knöchel eine Ausnehmung auf, derart, dass der Knöchel von dem Kissen oben und unten um­ griffen wird.

Durch das Kissen wird ein optimaler Fersenhalt im Soft- Stiefel gewährleistet.

Das Kissen besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffschaum. Insbesondere hat sich EVA (ein elastomeres Copolymeres aus Ethylen und Vinylacetat) als geeignet erwiesen, beispielswei­ se ein Kunststoffschaum mit einem Raumgewicht von 40 bis 100 kg/m³.

Das Kissen kann an dem Innenstiefel oder dem Außenstiefel be­ festigt sein. Vorzugsweise ist eine lösbare Befestigung vor­ gesehen, insbesondere mit einem Klettband.

Handelsübliche Soft-Stiefel können damit leicht nachgerüstet werden. Da der Außenstiefel an der Innenseite bzw. der Innen­ stiefel an der Außenseite mit einer Stoffschicht versehen ist, ist eine einwandfreie Befestigung des Kissens mit dem Klettband gewährleistet.

Damit es über eine größere Fläche mit dem Außenstiefel bzw. Innenstiefel in festen Kontakt kommt, verläuft die Seite des Kissens mit dem Klettband zumindest im Bereich des Klettban­ des parallel zum Außenstiefel bzw. Innenstiefel, an dem es befestigt ist.

Das Klettband kann dabei die gesamte Fläche des Kissens be­ decken, die dem Außenstiefel bzw. Innenstiefel zugewandt ist. Es kann jedoch auch nur ein Teil dieser Fläche mit dem Klett­ band versehen sein.

Vorzugsweise ist das Kissen am Außenstiefel befestigt. Damit liegt am Innenstiefel nur die weiche Schaumstoffseite an, die vorzugsweise zum Innenstiefel hin konvex gewölbt ist. Das Kissen liegt damit am Innenstiefel anatomisch optimal an.

Die vorzugsweise dem Innenstiefel zugewandte Schaumstoffseite des Kissens kann zudem leicht bearbeitet werden, beispiels­ weise mit einem Messer oder thermisch, um das Kissen genau anzupassen. Zusammen mit dem Klettverschluß ist damit eine individuelle Positionierung und Anpassung des Kissens mög­ lich.

Das Kissen kann beispielsweise durch thermisches Verformen des Kunststoffschaumes auf dem Klettband gebildet werden.

Der Innenstiefel des erfindungsgemäßen Snowboard-Stiefels kann denkbar einfach ausgebildet sein, beispielsweise aus ei­ ner Schaumstoffschicht bestehen, die innen und außen ledig­ lich mit einer Stoffschicht kaschiert ist. Vorzugsweise ist die Schaumstoffschicht thermisch verformbar, beispielsweise EVA. ein solcher Innenstiefel kann in einem Ofen erwärmt und dann mit einem gegebenenfalls gekühlten Metallfuß geformt werden.

Nachstehend ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Snowboard-Stiefels anhand der Zeichnung beispielhaft näher beschrieben. Darin zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Snowboard-Stiefels mit teil­ weise weggebrochenem Außenstiefel;

Fig. 2 eine Draufsicht auf das in eine Ebene aufgebogene Kissen; und

Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2. Gemäß Fig. 1 besteht der Snowboard-Stiefel 1 aus einem stie­ felförmigen Innenstiefel 2 und einem Außenstiefel 3, die bei­ de weich ausgebildet sind. Innenstiefel 2 und Außenstiefel 3 können dazu wie bei einem üblichen Soft-Stiefel ausgebildet sein. Der Innenstiefel besitzt dabei im wesentlichen nur Wär­ meisolations- und Polsterfunktion. Er kann dazu aus einer Kunststoffschaumstoff-Schicht bestehen, beispielsweise aus EVA, welche innen und außen mit Stoff kaschiert ist. An der Unterseite des Außenstiefels 3 ist die Sohle 4 befestigt. Der Außenstiefel kann beispielsweise aus einer Außenschicht 5 aus einem strapazierfähigen Stoff, Leder, Gummi oder dergleichen kautschukartigem Material oder Filz und/oder einem anderen weichen flexiblen, wasserdichten Material bestehen und ist innen mit einer klettfähigen Stoffbeschichtung 6 versehen. Oberhalb des Fersenbereichs 7 bis etwa in Höhe des Bereichs der Fußfessel 9 ist zwischen den Innenstiefel 2 und dem Au­ ßenstiefel 3 ein Kissen 8 angeordnet. Das Kissen 8 umspannt die Rückseite des Fußes. Das heißt, es erstreckt sich auf beiden Seiten des Fußes nach vorne und umgreift beide, also den linken und rechten Knöchelbereich 10 des Fußes oben und unten, besitzt also im Bereich des Knöchels 10 eine Ausspa­ rung 11.

Gemäß Fig. 2 weist das Kissen 8 damit zwei kürzere obere Ar­ me 12 und 14 und zwei längere untere Arme 13 und 15 auf, die den Fuß von hinten auf der einen bzw. anderen Seite umgrei­ fen.

Die der klettfähigen Beschichtung 6 zugewandte Außenseite des Kissens 8 ist vollflächig mit einem Klettband 16 bedeckt, um das Kissen 8 an dem Außenstiefel 3 zu befestigen.

Wie aus Fig. 1 und 3 hervorgeht, verläuft das Klettband 16 parallel zum Außenstiefel 3, d. h. im Schnitt gemäß Fig. 3 bildet es eine Gerade.

An der dem Innenstiefel 2 zugewandten Seite des Klettbandes 16 befindet sich die im Schnitt gemäß Fig. 3 konvex gekrümm­ te Polsterschicht 17 des Kissens 8, die an dem Innenstiefel 2 anliegt. Die Polsterschicht 17 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffschaum, z. B. EVA.

Claims (6)

1. Snowboard-Stiefel mit einem weichen Innenstiefel und ei­ nem weichen Außenstiefel, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb des Fersenbereichs (7) zwischen dem Innenstiefel (2) und dem Außenstiefel (3) ein Kissen (8) angeordnet ist, das sich auf beiden Seiten des Fußes nach vorne er­ streckt und beide Knöchelbereiche (10) des Fußes oben und unten umgreift.

2. Snowboard-Stiefel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, dass das Kissen (8) aus Kunststoffschaumstoff be­ steht.

3. Snowboard-Stiefel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Kissen (8) aus einem elastomeren Copo­ lymeren aus Ethylen und Vinylacetat besteht.

4. Snowboard-Stiefel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kissen (8) am Außenstie­ fel (3) oder Innenstiefel (2) lösbar befestigbar ist.

5. Snowboard-Stiefel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, dass das Kissen (8) zur lösbaren Befestigung ein Klettband (16) aufweist und der Außenstiefel (3) und/oder Innenstiefel (2) mit einer klettfähigen Stoffschicht (6) an der Innen- bzw. Außenseite versehen ist.

6. Snowboard-Stiefel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenschuh (2) aus einer Schaumstoffschicht besteht, die innen und außen mit einem Stoff kaschiert ist.