DE19848519A1 - Vorrichtung zum Ausgleich der Vorschubbewegung einer Folienbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Ausgleich der Vorschubbewegung einer FolienbahnInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleich der Vorschubbewegung einer Folienbahn, die zwischen einer ersten Gruppe und einer zweiten Gruppe von Umlenkwalzen in Schlaufen entlang geführt wird, wobei die erste Gruppe von Umlenkwalzen an einer in Richtung zur zweiten Gruppe von Umlenkwalzen bewegbaren ersten Schwinge angeordnet ist. Aufgabengemäß ist auch die zweite Gruppe von Umlenkwalzen an einer zweiten Schwinge angeordnet, die sich bei einer Vorschubbewegung der Folienbahn in Richtung zur ersten Schwinge bewegt. Durch diese neuartige Doppelschwinge wird auf einfache elegante Weise der zurückzulegende Weg für jede Schwinge halbiert und somit die Gefahr des unerwünschten Aufschwingens der Folienbahn bei großen Abzugslängen und geringen Taktzeiten wesentlich reduziert.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleich der
Vorschubbewegung einer Folienbahn an oder in Maschinen,
insbesondere zur Verarbeitung von Kunststoffolien für die
Fertigung von Beuteln, Säcken und dergleichen, nach dem
Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
Nach DE OS 33 27 636 A1, EP 0 761 425 A1 und WO 97/19012
ist es bekannt, die Folienbahn zwischen Umlenkwalzen
entlangzuführen. Eine erste Gruppe von Umlenkwalzen ist
dabei in einer Ebene liegend ortsfest am Maschinengestell
gelagert, eine zweite Gruppe von Umlenkwalzen ist an einem
Schwingarm angeordnet, der um eine horizontale Achse hin-
und herschwingend gelagert ist. Die Folienbahn wird dabei
in Schlaufen zwischen den am Maschinengestell angeordneten
und den am Schwingarm angeordneten Umlenkwalzen geführt.
Bei einer Vorschubbewegung der Folienbahn wird in der Länge
des Vorschubes der Schwingarm um seine Achse in Richtung zu
den gestellfesten Umlenkwalzen bewegt. Die abziehbare
Folienlänge wird dabei von der Anzahl der Schlaufen und von
der möglichen Länge der Bewegung des Schwingarmes bestimmt.
Nachteilig ist, daß bei großen Abzugslängen und kurze
Taktzeiten die Gefahr des Aufschwingens des Schwingarmes
und somit der Folienbahn gegeben ist, wodurch ruckartige
Schwankungen der Bahnspannung der Folienbahn zu verzeichnen
sind. Diese können z. B. zu unerwünschten Ungenauigkeiten
der Beutellänge und zu Druckbildverschiebungen führen. Im
Extremfall kann es zum Reißen der Folienbahn kommen.
Um diese Schwankungen der Bahnspannung zu vermeiden, wurde
gem. DE OS 35 07 142 vorgeschlagen, einen zusätzlichen Arm
über einen Hebel zwischenzuschalten, der schwenkbar
ausgebildet und durch eine Federkraft beaufschlagt ist.
Nachteilig ist der relativ hohe technische Aufwand durch
den zusätzlichen Arm und den Hebel.
Bei allen vorgenannt beschriebenen Lösungen ist weiterhin
nur eine begrenzte Vorschublänge möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Ausgleich der Bewegung einer Folienbahn zu entwickeln,
die einen einfachen konstruktiven Aufbau aufweist, auch bei
großen Abzugswegen und geringen Taktzeiten zuverlässig
arbeitet, eine nahezu konstante Bahnspannung gewährleistet
und somit einen störungsfreien Prozeßablauf garantiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
ersten Patentanspruchs gelöst.
Die Vorrichtung zum Ausgleich der Vorschubbewegung der
Folienbahn, die zwischen einer ersten Gruppe und einer
zweiten Gruppe von Umlenkwalzen in Schlaufen entlanggeführt
wird, weist bekannter Weise eine erste Gruppe von
Umlenkwalzen auf, die an einer in Richtung zur zweiten
Gruppe von Umlenkwalzen bewegbaren ersten Schwinge
angeordnet ist.
Erfindungsgemäß ist auch die zweite Gruppe von Umlenkwalzen
an einer zweiten Schwinge angeordnet, die sich bei einer
Vorschubbewegung der Folienbahn in Richtung zur ersten
Schwinge bewegt.
Der Bewegungsablauf der beiden Schwingen aus einer
voneinander beabstandeten Ausgangsposition in eine
zueinander naheliegende Endposition und umgekehrt ist dabei
symmetrisch, so daß jede Schwinge nur den halben Weg des
gesamten erforderlichen Abstandes zum Abzug einer
bestimmten Folienlänge (Vorschub) zurücklegen muß.
Die erste Schwinge ist um eine erste Schwenkachse und die
zweite Schwinge um eine zweite Schwenkachse gelagert, die
zueinander parallel sind.
Um einen symmetrischen Bewegungsablauf zu erzielen sind
Schwingen über entsprechende Elemente wie z. B. ineinander
greifende Zahnräder miteinander gekoppelt.
Beide Schwingen werden über Rückzugelemente wieder in die
voneinander beabstandete Ausgangsposition geführt.
Diese Rückzugelemente sind vorzugsweise als Feder, als
Hydraulikzylinder oder als Pneumatikzylinder ausgebildet.
Jede Schwinge besteht aus zueinander parallelen Armen,
zwischen welchen die Umlenkwalzen gelagert sind. Jeder Arm
wird dabei von einem Lager schwenkbar aufgenommen.
Die beiden Lager der ersten Schwinge sind auf einer ersten
Welle und die beiden Lager der zweiten Schwinge auf einer
zweiten Welle angeordnet.
Die Umlenkwalzen der ersten Schwinge und die Umlenkwalzen
der zweiten Schwinge sind vorzugsweise zueinander versetzt
angeordnet.
Die Schwenkachsen werden vorteilhafter Weise so gelegt, daß
die Arme der Schwingen in der Art einer hängenden Anordnung
in Richtung zum Boden weisen. Das Eigengewicht der
Schwingen wirkt sich dabei entlastend und somit günstig
beim Anfahren der Folienbahn aus.
Eine stehende Schwinge (Lagerungen sind in Richtung zum
Boden angeordnet und die Arme weisen nach oben) ist für das
Weiterfahren günstiger, da das Gewicht der Schwingen die
Folienbahn zusätzlich strafft.
Durch die neuartige Doppelschwinge wird auf einfache
elegante Weise der zurückzulegende Weg für jede Schwinge
halbiert und somit die Gefahr des unerwünschten
Aufschwingens bei großen Abzugslängen und geringen
Taktzeiten wesentlich reduziert. Es wird eine nahezu
konstante Bahnspannung erzeugt, somit die
Fertigungsgenauigkeit erhöht und ein Reißen der Folienbahn
zuverlässig vermieden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch
die beiden schwenkbaren Schwingen Folienspeicher mit einer
größeren Abzugslänge möglich sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipdarstellung einer Doppelschwinge in
dreidimensionaler Ansicht
Fig. 2 Seitenansicht der Doppelschwinge in Ausgangs- und
Endposition mit einer in Richtung zum Boden
weisenden Lagerung
In Fig. 1 wird die Prinzipdarstellung einer stehenden
Doppelschwinge in Ausgangsposition gezeigt, welche aus
einer ersten Schwinge 1 und einer zweiten Schwinge 2
besteht. Die erste Schwinge 1 weist zwei zueinander
parallele Arme 3 und 4 auf. Jeder Arm 3, 4 ist mit einem
Ende an einer Welle 5 gelagert. An den beiden Enden der
Welle 5 sind Lager 6 und 7 vorgesehen, um welche die erste
Schwinge gedreht werden kann. Zwischen den Armen 3 und 4
der ersten Schwinge 1 sind mehrere Umlenkwalzen 8
aufgenommen.
Analog ist die zweite Schwinge 2 aus zueinander parallelen
Armen 3' und 4', einer Welle 5' mit Lagern 6' und 7' sowie
Umlenkwalzen 8' aufgebaut. Die Wellen 5 und 5' werden über
Flansche 9 und 9' am nicht dargestellten Maschinengestell
befestigt. Am Maschinengestell ebenfalls befestigbar sind
an den beiden Armen 3 und 4 sowie an den Armen 3' und 4'
Rückzugelemente 10 und 10' angeordnet, durch welche die
Schwingen 1 und 2 in die Ausgangsposition zurückgeführt
werden. Zwischen den in geringem Abstand zueinander
angeordneten Wellen 5 und 5' sind in dieser Darstellung
nicht sichtbare ineinandergreifende Zahnräder vorgesehen.
In Fig. 2 ist die Doppelschwinge in Seitenansicht mit von
einer Rolle 11 ausgehend eingelegter Folienbahn 12 in der
Ausgangsposition A mit geöffneten und in der Endposition B
mit geschlossenen Schwingen 1 und 2 dargestellt.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Von der Rolle 11 wird die Folienbahn 12 in Schlaufen zwischen die Umlenkwalzen 8 und 8' der Schwingen 1 und 2 eingelegt. In Ausgangsposition befinden sich die Schwingen 1 und 2 in geöffnetem Zustand (zueinander V-förmige Lage) und bilden mit ihren Armen 3/4 und 3'/4' einen Öffnungswinkel α.
Von der Rolle 11 wird die Folienbahn 12 in Schlaufen zwischen die Umlenkwalzen 8 und 8' der Schwingen 1 und 2 eingelegt. In Ausgangsposition befinden sich die Schwingen 1 und 2 in geöffnetem Zustand (zueinander V-förmige Lage) und bilden mit ihren Armen 3/4 und 3'/4' einen Öffnungswinkel α.
Wird die Folienbahn 12 in Pfeilrichtung abgezogen, bewegen
sich die Schwingen 1, 2 entgegen der Rückstellkraft der am
Maschinengestell 13 angeordneten Rückstellelemente 10, 10'
symmetrisch aufeinander zu, bis in eine im wesentlichen
parallele Lage (Öffnungswinkel ca. 0°) in die Endposition.
Der symmetrische Zwangslauf wird dabei über die nicht
dargestellten Zahnräder zwischen den Wellen 5 und 5'
realisiert.
Die abziehbare Folienlänge wird dabei bestimmt von der
Längendifferenz der in der Vorrichtung gespeicherten Folie
in Ausgangsposition und in Endposition.
Gemäß eines weiteren nicht dargestellten
Ausführungsbeispiels besteht auch die Möglichkeit, beide
Schwingen auf einer gemeinsamen Welle zu lagern. Dabei muß
ebenfalls durch geeignete Elemente ein Zwangslauf zwischen
den Schwingen zur Gewährleistung einer symmetrischen
Bewegung vorgesehen werden.
Mit der Erfindung wird es neben den bereits vorgenannt
aufgeführten Vorteilen im Vergleich zu herkömmlichen
Lösungen ebenfalls möglich, die
Foliendurchlaufgeschwindigkeit und die Taktzahl um ca. 30
bis 50% zu erhöhen.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Ausgleich der Vorschubbewegung einer
Folienbahn, die zwischen einer ersten Gruppe und einer
zweiten Gruppe von Umlenkwalzen in Schlaufen
entlanggeführt wird, wobei die erste Gruppe von
Umlenkwalzen an einer in Richtung zur zweiten Gruppe
von Umlenkwalzen bewegbaren ersten Schwinge angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Gruppe von
Umlenkwalzen an einer zweiten Schwinge angeordnet ist,
die sich bei einer Vorschubbewegung der Folienbahn in
Richtung zur ersten Schwinge bewegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bewegungsablauf der beiden Schwingen aus einer
voneinander beabstandeten Ausgangsposition in eine
zueinander naheliegende Endposition und umgekehrt
symmetrisch ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Schwingen um eine gemeinsame
Schwenkachse gelagert sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Schwinge um eine erste
Schwenkachse und die zweite Schwinge um eine zweite
Schwenkachse gelagert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schwingen in unterschiedlichen
zueinander parallelen Schwenkachsen gelagert sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schwinge und die
zweiten Schwinge über mindestens ein Element
miteinander gekoppelt sind, welches einen symmetrischen
Bewegungsablauf der beiden Schwingen zueinander
gewährleistet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Schwinge mindestens
ein das Zurückgelangen in die Ausgangsposition
gewährleistendes Rückstellelement aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückstellelement als Feder, Hydraulikzylinder
oder als Pneumatikzylinder ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schwinge und die
zweite Schwinge jeweils aus zwei zueinander parallelen
Armen bestehen, zwischen welchen die Umlenkwalzen
gelagert sind, wobei jeder Arm von einem Lager
schwenkbar aufgenommen wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß
- 1. die Lager der beiden Schwingen auf einer gemeinsamen Welle oder
- 2. die beiden Lager der ersten Schwinge auf einer ersten Welle und die beiden Lager der zweiten Schwinge auf einer zweiten Welle angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkwalzen der ersten
Schwinge und die Umlenkwalzen der zweiten Schwinge
zueinander versetzt angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen so
angeordnet sind, daß die Arme der Schwingen in der Art
einer hängenden Anordnung in Richtung zum Boden weisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen so
angeordnet sind, daß die Arme der Schwingen in der Art
einer stehenden Anordnung nach oben weisen.
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