DE19841729A1 - Griffanordnung für ein bewegliches Karosserieteil - Google Patents
Griffanordnung für ein bewegliches KarosserieteilInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Griffanordnung für ein bewegliches Karosserieteil, wie eine Tür oder dergleichen eines Fahrzeuges, mit einer Griffmulde und mit einem in deren Bereich angelenkten, die Griffmulde mittels Federkraft verschließenden und manuell zu öffnenden Schwenkteil sowie einem in der Griffmulde angeordneten Betätigungselement für eine Schließeinrichtung, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, daß das Betätigungselement ein elektrisches Schaltelement ist, das in einem Stromkreis mit einer Spannungsquelle und einem Stellantrieb liegt, wobei der Stellantrieb zur Betätigung eines Schloßelementes der Schließeinrichtung ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Griffanordnung für ein bewegliches Karosserieteil,
wie eine Tür eines Fahrzeuges, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des
Patentanspruches 1.
Eine solche Griffanordnung ist aus der DE 38 35 265 bekannt. Bei dieser Griff
anordnung ist in dem beweglichen Karosserieteil eine Griffmulde vorhanden,
die von einem Schwenkteil verdeckt oder zugänglich gemacht wird. Das
Schwenkteil bei der DE 38 35 265 A1 soll ein in der Griffmulde angeordnetes
Betätigungselement für ein Schloß vor Verschmutzungen während der Fahrt
schützen, andererseits soll es aber bei Fahrzeugstillstand die Griffmulde freige
ben, damit durch Eingreifen in diese Griffmulde das bewegliche Karosserieteil
von einer Bedienperson des Fahrzeuges bewegt, insbesondere geöffnet wer
den kann. Zu diesem Zweck ist eine Betätigungseinrichtung in Form von einem
Stellzylinder vorhanden, wobei der Stellzylinder das Schwenkteil bei Fahrzeug
stillstand in eine solche Position bringt, in der die Griffmulde freigegeben wird
und bei Fahrzeugfahrt das Schwenkteil in eine solche Position verschwenkt, in
der die Griffmulde abgedeckt ist. Der Stellzylinder wird in Abhängigkeit von ei
nem Geschwindigkeitssignal des Fahrzeuges betätigt. Weitere Angaben zu
dem Betätigungselement für das Schloß beziehungsweise zu dem Schloß sel
ber sind in der DE 38 35 265 A1 nicht gemacht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs geschilderte
Griffanordnung im Hinblick auf Komfort- und Sicherheitsaspekte weiterzubilden.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Betätigungselement ein elektrisches
Schaltelement ist, das in einem Stromkreis mit einer Spannungsquelle und ei
nem Stellantrieb liegt, wobei der Stellantrieb zur Betätigung eines Schloßele
mentes der Schließeinrichtung ausgebildet ist. Aufgrund der Abdeckung des
elektrischen Schaltelementes, das in der Griffmulde angeordnet ist, durch das
Schwenkteil ist dieses manuell nicht sofort und auch nicht versehentlich betä
tigbar, was bei einer elektrisch arbeitenden Schließeinrichtung von besonderer
Bedeutung ist, da die Betätigung des elektrischen Schaltelementes sofort und
unverzüglich zu einer Aktivierung des Stellantriebes führt, der wiederum ein
Schloßelement der Schließeinrichtung betätigt. Ist der Stellantrieb zum Beispiel
zur Betätigung einer Sperrklinke ausgebildet, die nach Betätigung eine Dreh
falle freigibt, wird mittels der Freigabe der Drehfalle sofort das bewegliche Ka
rosserieteil, wie zum Beispiel eine Tür des Fahrzeuges, in die Öffnungsstellung
gebracht. Hier ist es von Vorteil, daß das elektrische Schaltelement erst nach
Verschwenken des Schwenkteiles zugänglich ist, so daß dieses nicht unbeab
sichtigt betätigt werden kann. Der Komfortaspekt ist durch die Verwendung ei
nes Stellantriebes sichergestellt, da nur noch mit geringen Kräften das elektri
sche Schaltelement betätigt, gegebenenfalls nur berührt werden muß, um das
bewegliche Karosserieteil von seiner Schließstellung in die Öffnungsstellung zu
bringen. Die Vermeidung von Verschmutzungen des elektrischen Schaltele
mentes ist an dieser Stelle von gar keiner oder nur untergeordneter Bedeutung,
da dieses vor Umwelteinflüssen wie Verschmutzung geschützt ausgestaltet
sein kann. Wesentlich ist hier, daß die Schließeinrichtung nur nach Betätigen
von mindestens zwei getrennten Bedienstellen (erste Bedienstelle:
Schwenkteil, zweite Bedienstelle: elektrisches Schaltelement) betätigt werden
kann. Das heißt, daß das elektrische Schaltelement erst dann erreichbar ist,
wenn ganz bewußt das Schwenkteil gegen die Federkraft von seiner Schließ
stellung in die Öffnungsstellung gebracht wurde.
In Weiterbildung der Erfindung ist ein Sensor zur Erfassung einer Bewegung
und/oder der Stellung des Schwenkteiles an diesem vorgesehen, wobei in Ab
hängigkeit der erfaßten Bewegung und/oder der Stellung des Schwenkteiles
der Stellantrieb aktivierbar oder deaktivierbar ist. Hierbei ist die Betätigung ei
ner der beiden Bedienstellen auf die elektrische Ebene verlegt, so daß der
Stellantrieb erst dann eingeschaltet wird, wenn von dem Sensor erfaßt wurde,
daß das Schwenkteil aus seiner Schließstellung in die Öffnungsstellung ge
bracht wurde und das elektrische Schaltelement von der Bedienperson des
Fahrzeuges manuell bedient wurde. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert
werden, daß das elektrische Schaltelement sowie ein weiteres Schaltelement,
das in Abhängigkeit des Ausgangssignales des Sensors betätigt wird, in Reihe
in dem Stromkreis liegen und erst bei einer Aktivierung beider Schaltelemente
der Stromkreis geschlossen und der Stellantrieb angesteuert wird. Dies kann
beispielsweise mittels einer Steuereinheit realisiert sein, der als Eingangssignal
die Betätigung des elektrischen Schaltelementes und das Ausgangssignal des
Sensors zugeführt werden. In Abhängigkeit von der Zulässigkeit (Berechtigung)
eines Öffnungswunsches steuert die Steuereinheit den Stellantrieb an, wenn
die Berechtigung dazu gegeben ist und verhindert es, wenn keine Berechtigung
vorliegt.
In Weiterbildung der Erfindung ist das elektrische Schaltelement ein Taster, der
einfach aufgebaut ist, einfach zu bedienen ist sowie unkompliziert in der Griff
mulde angeordnet und elektrisch verschaltet werden kann. Der dem Bediener
des Fahrzeuges zugängliche Teil des Tasters kann mit einer Schutzabdeckung
versehen sein, die diesen Teil vor Verschmutzungen wie Staub und Feuchtig
keit schütze.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Stellantrieb als Öffnungshilfe ausgebildet.
Die Öffnungshilfe wird am Beispiel einer Tür des Fahrzeuges erläutert. Die Tür
befindet sich im geschlossenen Zustand. Wenn nun Insassen aus dem Innen
raum des Fahrzeuges die Tür öffnen wollen, wird eine Handhabe, wie bei
spielsweise ein Türinnengriff, betätigt, wobei diese Betätigung in ein elektri
sches Signal umgesetzt wird und mittels dieses elektrischen Signales ein Stell
antrieb angesteuert, der zumindest ein Schloßelement, wie beispielsweise eine
mit einer Drehfalle zusammenwirkende Sperrklinke, betätigt, so daß sofort mit
Betätigung der Handhabe die Tür aufspringt. Für diesen Normalfall ist eine me
chanische Verbindung von der Handhabe über Verbindungselemente zu die
sem Schloßelement nicht erforderlich, so daß ein komfortables Öffnen der Tür
ohne Kraftaufwand beim Entriegeln möglich ist. An dieser Stelle ist es beson
ders wichtig, daß nicht versehentlich die Handhabe betätigt werden kann, da
dies sofort zum Öffnen der Tür führt. Daher muß zuerst das erfindungsgemäße
Schwenkteil aus seiner Schließstellung heraus in seine Öffnungsstellung be
wegt werden, um Zugang zu dem elektrischen Schaltelement zu bekommen,
dessen Betätigung erst den Stellantrieb ansteuert. Deshalb ist es in einer Wei
terbildung der Erfindung vorgesehen, daß die erfindungsgemäße Griffanord
nung an der Innenseite des Karosserieteils, also in Richtung des Innenraums
des Fahrzeuges, angeordnet ist. Selbstverständlich kann die Griffanordnung
auch an der Außenseite des Karosserieteiles angeordnet sein, was jedoch
nicht so wichtig ist, da die Außenhandhabe (Türaußengriff) in der Regel nur bei
stehendem Fahrzeug betätigt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Griffanordnung ist im folgen
den erläutert und anhand der einzigen Figur beschrieben.
Die einzige Figur zeigt schematisch eine Schließeinrichtung 1, die in einem
nicht näher bezeichneten eigenständigem Gehäuse oder auf einem soge
nannten Schloßblech angeordnet ist. Die Schließeinrichtung 1 umfaßt eine
Drehfalle 2, die in der Figur gezeigten Stellung einen Schließbolzen 3 umfaßt,
so daß damit die Tür, die Heckklappe, der Kofferraumdeckel oder dergleichen
des Fahrzeuges in seiner Schließstellung gehalten wird. Die Drehfalle 2 wie
derum wird von einer Sperrklinke 4 arretiert, wobei die Sperrklinke mittels einer
Feder federbelastet ist und ein Stellantrieb 5 gegen diese Federkraft arbeitet,
um die Sperrklinke 4 um ihren Drehpunkt herum zu bewegen, so daß die
Drehfalle 2 (mit oder ohne Vorraste) freigegeben wird. Nach dieser Freigabe
kann sich der Schließbolzen 3, der an der Tür angeordnet ist, aus den Schen
keln der Drehfalle 2 heraus bewegen, so daß die Tür geöffnet werden kann.
Eine umgekehrte Anordnung ist übrigens auch denkbar, bei der der Schließbol
zen 3 karosserieseitig angeordnet ist und die Schließeinrichtung 1 in der Tür
angeordnet ist.
Der Stellantrieb 5 ist beispielsweise als Elektromotor (insbesondere untersetzt),
als Elektromagnet mit einem auf die Sperrklinke 4 wirkenden Stöße oder der
gleichen ausgebildet. Darüber hinaus sind auch solche Stellantriebe denkbar,
die auf elektrische Art und Weise eine Stellkraft für die Sperrklinke 4 erzeugen.
Hierbei sind zum Beispiel elektrohydraulische oder elektropneumatische Stell
antriebe zu nennen.
Der Stellantrieb 5 ist elektrisch mit einer Steuereinrichtung 6 verschaltet, wobei
die Steuereinrichtung 6 in gleicher oder ähnlicher Form ausgestaltet ist wie die
Steuereinrichtung, die in Fig. 2 nebst zugehöriger Beschreibung in der DE 195 47 724 A1
gezeigt und beschrieben ist. Insofern wird darauf Bezug genommen
und die Ausführungen zu der Fig. 2 und die Fig. 2 selber Bestandteil dieser
Patentanmeldung (dieses Patentes).
Über einen Eingang E erhält die Steuereinrichtung 6 Befehle, um insbesondere
den Stellantrieb 5 anzusteuern. Während es in der Figur gezeigt ist, daß an der
Steuereinrichtung 6 eine Schließeinrichtung 1 angeschlossen ist, ist es möglich,
daß jede Schließeinrichtung 1 eine eigene Steuereinrichtung 6 umfaßt, aber
auch daß eine einzige Steuereinrichtung 6 mehrere Schließeinrichtungen 1 an
steuert oder eine Gruppe von Steuereinrichtungen 6 mehrere Schließeinrich
tungen 1 ansteuert. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn man die in der Figur
gezeigte Anordnung verwendet bei einer linken und rechten Fahrzeughälfte, bei
der eine linke Steuereinrichtung 6 die linken Türen und eine rechte Steuerein
richtung 6 die rechten Türen entriegelt beziehungsweise verriegelt.
Die Steuereinrichtung 6 wird von einer Fahrzeugbatterie 7 (Spannungsquelle)
mit Spannung versorgt, um den Stellantrieb 5 betreiben zu können.
Mit der Bezugsziffer 8 ist ein elektrisches Schaltelement, insbesondere ein Ta
ster, bezeichnet, das an der Steuereinrichtung 6 angeschlossen ist. Erst wenn
das Schwenkteil aus seiner Schließstellung in die Öffnungsstellung gebracht
wurde und das elektrische Schaltelement 8 betätigt wurde, wird der Stellantrieb
5 von der Steuereinrichtung 6 angesteuert und kann die Sperrklinke 4 betäti
gen. Weiterhin ist die Steuereinrichtung 6 noch mit einem Sensor 9 verschaltet,
der zur Erfassung einer Bewegung und/oder der Stellung des Schwenkteiles an
diesem vorgesehen ist, wobei in Abhängigkeit der erfaßten Bewegung und/oder
der Stellung des Schwenkteiles der Stellantrieb aktivierbar oder deaktivierbar
ist. Das elektrische Schaltelement 8 und gegebenenfalls der Sensor 9 sind in
einem Stromkreis angeordnet, so daß der Stellantrieb 5 erst nach Betätigen
des elektrischen Schaltelementes 8 und gegebenenfalls nach Erfassung einer
Betätigung des Schwenkteiles mittels des Sensors 9 eingeschaltet wird. An
stelle dessen kann auch nur die Betätigung des elektrischen Schaltelementes 8
(zum Beispiel des Tasters) und des Sensors 9 erfaßt werden, wobei in Abhän
gigkeit dessen im Stromkreis liegende Schalter (wie zum Beispiel Relais, Tran
sistoren oder dergleichen) betätigt werden, um den Stellantrieb ein- bezie
hungsweise auszuschalten.
Die an dieser Stelle nicht gezeigte Griffanordnung kann so ausgestaltet sein,
wie sie in der einzigen Figur der DE 38 35 265 A1 gezeigt und in deren Be
schreibung (Spalte 1, Zeile 62 bis Spalte 2, Zeile 18 einschließlich) beschrieben
ist. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine beispielhafte Ausführung, so
daß auch abgewandelte Griffanordnungen vorstellbar sind, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. Insbesondere ist eine Anpassung der Griffanord
nung im Hinblick auf das bewegliche Karosserieteil (Tür, Kofferraumdeckel,
Heckklappe, oder dergleichen) und des darin vorhandenen Bauraumes mög
lich.
1
Schließeinrichtung
2
Drehfalle
3
Schließbolzen
4
Sperrklinke
5
Stellantrieb
6
Steuereinrichtung
7
Fahrzeugbatterie
8
elektrisches Schaltelement
9
Sensor
Claims (5)
1. Griffanordnung für ein bewegliches Karosserieteil wie eine Tür oder der
gleichen eines Fahrzeuges, mit einer Griffmulde und mit einem in deren
Bereich angelenkte, die Griffmulde mittels Federkraft verschließenden
und manuell zu öffnenden Schwenkteil sowie einem in der Griffmulde
angeordneten Betätigungselement für eine Schließeinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß das Betätigungselement ein elektrisches Schalt
element ist, das in einem Stromkreis mit einer Spannungsquelle und ei
nem Stellantrieb liegt, wobei der Stellantrieb zur Betätigung eines
Schloßelementes der Schließeinrichtung ausgebildet ist.
2. Griffanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Sensor zur Erfassung einer Bewegung und/oder der Stellung des
Schwenkteiles an diesem vorgesehen ist, wobei in Abhängigkeit der er
faßten Bewegung und/oder der Stellung des Schwenkteiles der Stellan
trieb aktivierbar oder deaktivierbar ist.
3. Griffanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das elektrische Schaltelement ein Taster ist.
4. Griffanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellantrieb als Öffnungshilfe ausgebildet ist.
5. Griffanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Griffanordnung an der Innenseite des Karos
serieteiles angeordnet ist.
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