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Die
Erfindung betrifft einen Verschluß gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Der Begriff „Deckel" ist im Rahmen der
Erfindung sehr allgemein zu verstehen; so werden darunter nicht
nur in der Regel gewölbte
Anordnungen nach Art von Hauben verstanden, sondern auch im wesentlichen
ebenflächige Bauteile,
wie Türen.
Es soll sich generell also um der Abdeckung einer Öffnung dienende
Bauteile handeln, bei denen Verschlüsse mit Drehfallen und Schließbolzen
als aktiven Elementen Einsatz finden.
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Aus
der
EP 0 143 705 B1 ist
ein bei Kraftfahrzeugen einzusetzender Drehfallenverschluß bekannt,
dessen Drehfalle mittels einer fahrstuhlähnlichen Einrichtung zwischen
einer in einen Deckel eingefahrenen und einer demgegenüber weiter
ausgefahrenen Stellung verschiebbar ist. Diese Verschiebbarkeit
der Drehfalle dient dem automatischen Bewegen des Deckels in seine
endgültige
Schließlage bzw.
der Erzeugung einer anfänglichen Öffnungsbewegung
desselben. Da aber üblicherweise
die Drehfalle im Deckel, beispielsweise in einer Fahrzeughaube,
angeordnet ist, in der die Platzverhältnisse sehr beengt sind, und
da die Vorrichtung zur Verschiebung der Drehfalle relativ groß baut,
ist dieser bekannte Verschluß für den praktischen
Einsatz kaum brauchbar.
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Demgegenüber beschreibt
die
DE 38 15 065 A1 einen
gattungsgemäßen Verschluß, bei dem
also nicht die deckelseitig angeordnete Drehfalle, sondern der rahmenseitig
angeordnete Schließbolzen
auf einem Schlitten verschiebbar gelagert ist. Auch hier dienen
die Verschiebebewegungen des Schlittens und damit des Schließbolzens
der Ausübung
einer Öffnungskraft
während
einer ersten Phase der Öffnungsbewegung
des Deckels bzw. einer Schließkraft während einer
letzten Phase der Schließbewegung desselben;
diese Kraft wird von dem Schließbolzen direkt
auf die Drehfalle übertragen,
die schwenkbar, im übrigen
aber starr in dem Deckel gelagert ist. Bei diesem bekannten Verschluß wird die
Verschiebebewegung über
einen Schwenkhebel, an dem ein Bowdenzug angreift, auf den Schlitten übertragen;
dieser Schwenkhebel enthält
eine gebogene Kulisse, in die eine stiftartige Abbiegung an dem
Schlitten hineinragt.
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Der
zur Krafterzeugung dienende, mit dem Bowdenzug in Antriebsverbindung
stehende Antriebsmotor ist an einer von diesem Verschluß entfernten
Stelle angeordnet. Dadurch ist zwar die Möglichkeit gegeben, den Antriebsmotor
nebst Getriebe – sofern
er nicht, wie in der Druckschrift vorgesehen, auch auf einen Scharnierbügel des
Deckels einwirken soll – an
einer Stelle der Fahrzeugkarosserie unterzubringen, an der die Platzverhältnisse
unkritisch sind, jedoch ist bekanntlich eine Einzelmontage der verschiedenen
Verschlußbestandteile
nebst Antrieb im Fahrzeug selbst sehr aufwendig. Bei der Überbrückung größerer Entfernungen
zwischen den aktiven Verschlußbestandteilen
(Drehfalle, Schließbolzen) einerseits
und dem Antrieb andererseits muß auch relativ
großen
Toleranzen Rechnung getragen werden.
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Aus
DE 197 37 996 A1 ist
eine Schließkeil-Antriebsbaugruppe
für ein
Kraftfahrzeug-Türschloß bekannt,
bei der ein Schließbolzen
auf einem Schlitten zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung bewegbar ist und
ein Antrieb für
den Schlitten zu einer Vormontageeinheit auf einer gemeinsamen Grundplatte
zusammengefaßt
sind.
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Ferner
ist aus
DE 195 20
359 A1 ein Kraftahrzeug-Hauben- oder Türverschluß bekannt, bei dem ein Verschiebeschlitten
von einem Antrieb über eine
Exenteranordnung verlagerbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Verschluß unter
Wahrung seiner günstigen
Eigenschaften zu schalten, der auch bei den üblicherweise beengten Platzverhältnissen im
Bereich der aktiven Verschlußbestandteile
montagefreundlich ist.
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Die
erfindungsgsmäße Lösung dieser
Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs,
vorteilhafte Ausbildungen in der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
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Die
Erfindung löst
die definierte Aufgabe also in bestechend einfacher Weise:
Der
den Schließbolzen
tragende Schlitten wird ebenso wie der Antriebsmotor für die Schlittenbewegung auf
einer gemeinsamen Grundplatte angeordnet, wobei aber zwecks Anpassung
an die Einbauverhältnisse
beide gegeneinander versetzt an der Grundplatte angeordnet sind,
und zwar nicht nur in Verschieberichtung des Schlittens, sondern
auch senkrecht dazu. Ferner ist erfindungswesentlich, daß der Antrieb und
der Schlitten über
eine in Verschieberichtung desselben verlaufende Zahn- oder Gewindeanordnung
in Antriebsverbindung steht. Bei einer im wesentlichen ebenen Grundplatte
kann dies dadurch gewährleistet
sein, daß Schlitten
und Antrieb auf entgegengesetzten Seiten der Grundplatte vorgesehen sind;
es ist jedoch auch möglich,
eine stufenförmig gestaltete
Grundplatte zu verwenden und Schlitten und Antriebsmotor auf derselben
Seite dieser Grundplatte vorzusehen, getrennt durch die Stufe in
derselben. Wie im einzelnen noch insbesondere anhand der 1 und 2 erläutert, ermöglicht eine
derartig doppelt versetzte Anordnung von Schlitten und motorischem
Antrieb für
diesen den Einbau der so gebildeten Vormontageeinheit in einfacher
Weise auch dann, wenn, wie beispielsweise in einer einen Kofferraum
eines Kraftfahrzeugs nach hinten begrenzenden Karosseriewand, dort
unter der kofferraumseitigen Verkleidung nur wenig Platz zur Verfügung steht,
der noch dazu eine bestimmte Querschnittsform aufgrund von Verstärkungsblechen
und dergleichen aufweist.
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Selbstverständlich ließe sich
die Problematik der Unterbringung und leichten Montage einer solchen
Vormontageeinheit sehr einfach dadurch beseitigen, daß man die
Verkleidung etwas in Richtung nach vorn, also in den Kofferraum
hinein, verlegt. Eine derartige Maßnahme wäre aber im Hinblick auf die
damit verbundene Verkleinerung des Kofferraums nicht vertretbar.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung für den
bevorzugten Einsatzfall, nämlich
als Verschluß einer
Kofferraumhaube eines Kraftfahrzeugs, werden im folgenden anhand
der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
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die 1 und 2 Längsschnitte
(bezogen auf die Richtungen des Fahrzeugs) durch die hintere Karosseriewand
des Fahrzeugs mit dem Verschluß,
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3 eine
Explosionsdarstellung der karosserieseitigen Teile des Verschlusses
in Richtung III gemäß 1,
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4 eine 1 entsprechende
Schnittansicht für
ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung und
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5 eine
Explosionsdarstellung gemäß 3 entsprechend
IV in 4.
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Betrachtet
man zuerst die 1 und 2, so ist
dort bei 1 das Innenblech der im übrigen nicht dargestellten,
da einen beliebigen bekannten Verlauf besitzenden Haube und bei 2 das
Außenblech
der hinteren Karosseriewand angedeutet. Dieses ist an einem die
Dichtung 3 tragenden Falz verbunden mit dem Verstärkungsblech 4,
dessen in den 1 und 2 linke Seite
unter Wahrung eines gewissen Abstandes der Verkleidung 5 gegenübersteht.
Eine entsprechende Deckelverkleidung erkennt man bei 6.
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Wie
die 1 und 2 deutlich erkennen lassen, ist,
wenn man nicht eine Verkleinerung des sich in Richtung nach links
anschließenden
Kofferraums in Kauf nehmen will, der Abstand zwischen dem Verstärkungsblech 4 und
der Verkleidung 5 möglichst
klein zu wählen.
Dies macht Schwierigkeiten hinsichtlich der Unterbringung der an
dieser Karosseriewand anzubringenden Bestandteile des Verschlusses,
also des Schließbolzens 7 mit
dem durch ihn zu einer geschlossenen Öse ergänzten, in dieser Schnittansicht
U-förmigen Schlitten 8 sowie
der Antriebseinheit 9 zur Erzeugung der Schlittenbewegung in
senkrechten Richtungen.
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Verständlicherweise
könnte
man daran denken, zwar Schließbolzen 7 und
Schlitten 8 in dem Abstand zwischen dem linken Teil des
Verstärkungsblechs 4 und
der Verkleidung 5 unterzubringen, dagegen die Antriebseinheit 9 mit
Elektromotor 10 und Getriebe 11 an irgendeiner
anderen Stelle, etwa nach unten weisend am Verstärkungsblech 4. Dies
würde aber
einerseits eine umständliche
Montage erfordern und andererseits infolge der Notwendigkeit der Übertragung
an Bewegungen über
längere
Strecken zu großen
Toleranzen führen.
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Erfindungsgemäß sind daher
Schlitten 8 (nebst Schließbolzen 7) und Antriebseinheit 9 mittels der
Grundplatte 12 zu einer Vormontageeinheit einer solchen
Form vereint, daß sich,
bezogen auf die 1 und 2, lediglich
der Schlitten 8 auf der linken Seite der ebenen Grundplatte 12 befindet,
dagegen die Antriebseinheit unterhalb des Verstärkungsblechs 4 auf
der rechten Seite der Grundplatte 12. Wie die 1 und 2 deutlich
zeigen, ist durch diese Formgebung der gesamten Vormontageeinheit 8, 9, 12 dem
besonderen „Platzangebot" rechts von der Verkleidung 5 optimal
Rechnung getragen.
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Wie
bei 12' in 1 angedeutet,
kann, wenn man Schlitten 8 und Antriebseinheit 9 auf
derselben, hier linken, Seite der Grundplatte vorsehen will, auch eine
eine Stufe aufweisende Grundplatte 12' Einsatz finden. Auch in diesem
Fall ist sichergestellt, daß Schlitten 8 und
Antriebseinheit 9 sowohl in senkrechter Richtung als auch
in Längsrichtung
des Fahrzeugs gegeneinander versetzt sind.
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Verständlicherweise
ist in der Haube mittels eines Schloßblechs 13 üblicher
Bauart ein weiterer Verschlußteil 14 fest
gelagert, der in üblicher
Weise mit einer mit dem Schließbolzen 7 zusammenwirkenden
Drehfalle ausgerüstet
ist. Aufbau und Funktionsweise derartiger Drehfallenverschlüsse sind
an sich bestens bekannt.
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Zur
Führung
des Schlittens 8 trägt
die Grundplatte 12 mit Köpfen versehene Stifte 15,
die ein Langloch 16 im Schlitten 8 durchsetzen.
Die Befestigung der Grundplatte 12 erfolgt über in ihr
vorgesehene Schrauben 17, die Ausnehmungen im Verstärkungsblech 4 durchsetzen und
mittels Muttern 18 gesichert sind. Diese Muttern sind verschiebbar
aufgenommen von Mutternaufnahmen 19, die, solange das Blech
von der in den 1 und 2 rechten Seite
her gut zugänglich
ist, auf dieses aufgeschweißt
sind.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Bewegungsübertragung
auf den Schlitten vom Elektromotor 10 her über das
Getriebe 11 auf den Exzenterstift 20, der in die
Kulisse 21 in dem Fortsatz 22 des eigentlichen
Schlittens 8 hineinragt. Bei Drehbewegungen des Antriebsmotors 10 bewegt
der Exzenterstift 20 also den Schlitten 8 mit
dem Schließbolzen 7 aus
der in 1 dargestellten Lage bei geschlossener Heckhaube 1 in
die in 2 dargestellte Lage, in der die Heckhaube 1 in
ihre mit 1' bezeichnete Stellung
angehoben ist. Die Drehfalle gibt dann den Schließbolzen 7 frei,
so daß die
Heckhaube von Hand oder mittels eines anderen Antriebs vollständig geöffnet werden
kann. Dann nimmt die Dichtung ihre bei 3' in 2 dargestellte,
entspannte Form ein.
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Gemäß 3 ist
der Antriebseinheit 9 eine eigene Tragplatte 23 zugeordnet,
die bezüglich
der Zeichenebene der 3 von unten her an die Tragplatte 12 angeschraubt
wird. Zwecks Übersichtlichkeit
der Darstellung sind die beiden Tragplatten 12 und 23 mit
den wesentlichen von ihnen getragenen Elementen in 3 untereinander
gezeichnet. Der Elektromotor 10 arbeitet auf das Getriebe 11 über die Schnecke 24;
derartige Schneckengetriebe haben bekanntlich den Vorteil, daß sie selbsthemmend
sind.
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In
der erfindungsgemäßen Ausführungsform nach
den 4 und 5 erkennt man wiederum die bereits
erwähnte
karosserieseitige Verkleidung 14, den Schlitten 41 mit
dem Schließbolzen 42,
den die Drehfalle enthaltenden, haubenseitig gehaltenen Verschlußteil 43 und
den Antrieb 44 für
den Schlitten; Schlitten 41 und Antrieb 44 sind
wiederum auf einer ebenen gemeinsamen Grundplatte 45 montiert,
mit der zusammen sie eine Vormontageeinheit bilden. In diesem Ausführungsbeispiel
ist in der in Höhenrichtung
verlaufenden Ausnehmung 46 in dem Fortsatz 47 des
Schiebers 41 einseitig eine Verzahnung 48 vorgesehen,
die mit dem Ritzel 49 auf der Ausgangswelle des Getriebes 50 (siehe 5)
kämmt.
Hier ist also eine seitliche Abstützung des Schlittens 41 gegen
die Eingriffskräfte
des Ritzels 49 vorzusehen.
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Mit
der Erfindung ist ein gattungsgemäßer Verschluß geschaffen,
der mit einfachen, leicht beherrschbaren Mitteln sowohl den beengten
Platzverhältnissen
insbesondere in der Heckwand eines Kraftfahrzeugs Rechnung trägt als auch
besonders montagefreundlich ist.