DE19840334A1 - Vorrichtung zur Verwendung als Navigationskulisse bei der Vermessung von Objekten - Google Patents
Vorrichtung zur Verwendung als Navigationskulisse bei der Vermessung von ObjektenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung als Navigationskulisse bei der
Vermessung von Objekten gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Navi
gationskulisse ist bereits aus [1] bekannt.
Derartige Navigationskulissen werden auf dem Gebiet der optischen dreidimensionalen
Koordinaten-Meßtechnik, bei der Inspektion und Positionskontrolle von Objekten, insbe
sondere von Kraftfahrzeugen, benötigt. Dort besteht, auf Grund der begrenzten Meß
volumina der zur Verfügung stehenden Sensoren, die Notwendigkeit, die Meßdaten für
ausgedehnte Objekte mosaikartig aus einzelnen Teilmessungen zusammenzusetzen.
Um eine genaue Zusammenfügung der Meßdaten der einzelnen Teilmessungen zu er
lauben, wird für die Gesamtdauer der verschiedenen Teilmessungen ein relativ zum
Meßobjekt ortsfestes Referenznetz aus Meßpunkten benötigt. Typischerweise ist bei
Meßobjekten in der Größenordnung von einigen Metern eine Ortsbestimmtheit von
circa 10 bis 50 Mikrometern erforderlich. Zur Definition des Referenznetzes werden
sogenannte Navigationskulissen verwendet, welche die benötigten Meßpunkte in Form
vom Meßmarken tragen. Anhand der Meßpunkte des Referenznetzes werden die
einzelnen Teilansichten verschiedener Teilmessungen nachträglich zu einem Gesamt
datensatz zusammengefügt.
Nach bisherigem Stand der Technik [1, 2] werden die Meßobjekte häufig selbst zu ihren
eigenen Navigationskulissen gemacht, indem man die Meßmarken meist direkt auf dem
zu vermessenden Objekt anbringt, d. h. in der Regel wird das zu vermessende Objekt
mit den Meßmarken beklebt (vgl. insbesondere [1] Abschnitt 3.3., dort wird die Naviga
tionskulisse als Navigationsfeld bezeichnet). Ein derartiges Anbringen dieser
Meßmarken und ihre Entfernung sind aufgrund der bisweilen hohen benötigten Anzahl
sehr zeitaufwendig und nicht unwesentliche Teile der Oberfläche des Meßobjekts
werden durch die aufgeklebten Meßmarken verdeckt. Darüber hinaus ist die Oberfläche
des zu vermessenden Objektes häufig nicht eben genug, um die Meßmarken optisch
genau genug anzumessen. (Die relevanten Bereiche einer Meßmarke haben
typischerweise Durchmesser zwischen 3 und 12 Millimetern und diese relevanten
Bereiche sollten auf einer exakten Ebene angebracht sein.)
Außerdem wurde bereits vorgeschlagen, für kleinere Objekte Navigationskulissen in
Form von Meßkäfigen zu verwenden. Deren Verwendung ist jedoch nur sinnvoll, solange
sie eine räumliche Ausdehnung von circa 1 Kubikmeter oder eine Masse von circa 20
kg nicht übersteigen. Oberhalb dieser Grenzen werden Meßkäfige zum einen unhand
lich, d. h. insbesondere schwierig zu transportieren, d. h. der Vorteil eines mobilen
Vermessungssystems geht verloren. Zum anderen leidet auf Grund des Bemühens, die
Masse des Meßkäfigs gering zu halten, häufig dessen Stabilität und damit die erforder
liche genaue Ortsbestimmtheit der Meßpunkte.
Aber selbst, wenn das zu vermessende Objekt klein genug ist, und somit die eben
genannten Nachteile eines Meßkäfigs vermieden werden können, treten andere
Nachteile auf. Das zu vermessende Objekt wird bei den bereits vorgeschlagenen
Verfahren in den Meßkäfig gelegt und somit ist die Unterseite des Objektes für eine
Vermessung unzugänglich. Für eine vollständige Vermessung muß es gedreht werden.
Dabei entstehen allerdings Datensätze, die nur unter der Verwendung weiterer - in der
Regel aufwendiger - mathematischer Methoden zu einem Gesamtdatensatz verbunden
werden können. Daraus resultieren meist hohe Einbußen an Vermessungs-
Geschwindigkeit und ebenfalls Einbußen an Genauigkeit.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine leicht trans
portierbare Vorrichtung anzugeben, die es erlaubt, eine größere Anzahl Meßmarken auf
einmal, also in ihrer Gesamtheit, zumindest für den Meßzeitraum stabil, in einer jeweils
festen Raumposition relativ zu dem zu vermessenden Objekt anzuordnen und auch
wieder auf einmal von dem zu vermessenden Objekt entfernen zu können und zwar
derart, daß damit sowohl die Meßbarkeit des Objekts möglichst wenig durch Ver
deckungen eingeschränkt wird, als auch die erforderliche Stabilität des Referenznetzes
über den gesamten Meßzeitraum gewährleistet wird.
Die Erfindung ist in Bezug auf die zu schaffende Vorrichtung durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 wiedergegeben. Die weiteren Ansprüche enthalten vorteilhafte Aus
gestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Patentan
sprüche 2 bis 10) sowie ein vorteilhaftes Verfahren und eine Weiterbildung dieses Ver
fahrens zur Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Patentansprüche 11, 12).
Die Aufgabe wird bezüglich der zu schaffenden Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Vorrichtung zur Verwendung als Navigationskulisse im Wesentlichen ein
Bauelement mit Gitterstruktur enthält,
- - auf dem mehrere Meßmarken angebracht sind, und
- - an dem mehrere Verbindungsstege angebracht sind,
an deren dem Bauelement abgewandter Seite jeweils eine Befestigungsvorrichtung
angebracht ist.
Für die Vermessung eines Objektes wird mindestens eine solche Vorrichtung mittels
der Befestigungsvorrichtungen an ihren Verbindungsstegen auf dem Objekt befestigt
und "schwebt" dann über dem Objekt. Die Vermessung des Objektes erfolgt dann aus
mehreren Blickwinkeln durch die Maschen der Gitterstruktur der mindestens einen
Vorrichtung hindurch.
Ein wesentlicher Vorteil einer solchen Vorrichtung und ihrer Verwendung als Naviga
tionskulisse besteht in ihrer einfachen und schnellen Handhabung bezüglich Anbringung
und Entfernung. Eine oder mehrere derartige Vorrichtungen können darüber hinaus für
weitere Messungen wiederverwendet werden und bezüglich ihrer Anordnung auf dem
jeweiligen Meßobjekt neu kombiniert werden, während die nach der konventionellen
Verfahrensweise auf dem Meßobjekt aufgeklebten Meßmarken bei der Entfernung
meist beschädigt oder komplett zerstört werden und demnach nicht wiederverwendet
werden können.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung und ihrer Verwen
dung als Navigationskulisse besteht hinsichtlich der Anzahl verdeckter und damit nicht
oder nur schlechter zu vermessender Positionen auf der Oberfläche des zu vermes
senden Objektes. Bei den konventionellen Verfahren mit Anbringung der Meßmarken
direkt auf der Oberfläche des zu vermessenden Objektes wird auf Grund deren meist
benötigter hoher Anzahl eine entsprechend hohe Anzahl von Orten verdeckt, während
bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nur die Orte verdeckt werden, auf
denen die Befestigungsvorrichtungen aufliegen, und deren Anzahl meist wesentlich
geringer ist, als die der benötigten Meßmarken. Der von dem gitterartigen Bauelement
auf das zu vermessende Objekt geworfene Meß-Schatten beeinträchtigt die Ver
messung nicht, da er auf Grund der Vermessung aus mehreren Blickwinkeln nicht orts
fest ist und somit aus dem Meßergebnis herausgerechnet werden kann.
Wesentliche Vorteile einer solchen Vorrichtung gegenüber der Verwendung eines Meß
käfigs bestehen vor allem in der besseren Transportierbarkeit, aber auch in der leich
teren Handhabung bei der Vermessung des Objektes und in der meist höheren
Stabilität bezogen auf das Meßvolumen und den Konstruktions- und Materialaufwand
der Navigationskulisse. Diese Vorteile wachsen überproportional mit der Größe des zu
vermessenden Objektes.
In einer vorteilhaften Ausführungsform dieser Vorrichtung ist die Gitterstruktur ein-,
zwei- oder drei-dimensional, vorzugsweise zwei-dimensional, aufgebaut und sie besteht
aus mehreren, vorzugsweise gleichartigen Elementarzellen, deren räumliche Abmessun
gen variabel sind, und/oder deren Anzahl variabel ist. Die Vorteile dieser Ausgestaltung
liegen in ihrer einfachen Bauweise bei gleichzeitig hoher Formstabilität und leichter
Transportierbarkeit. Darüber hinaus ermöglicht die Variabilität der Elementarzellen in
Hinsicht auf ihre Abmessungen und Anzahl eine optimale Anpassung der Vorrichtung an
die Erfordernisse des jeweils zu vermessenden Objektes.
In einer Ausbildung dieser Vorrichtung ist die Gitterstruktur rechtwinklig aufgebaut. Die
Vorteile dieser Ausbildung bestehen in dem besonders niedrigen konstruktiven Auf
wand bei gleichzeitig hoher Formstabilität.
In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung dieser Vorrichtung besitzt die Gitterstruktur
ebene Oberflächen, deren Mindestabmessungen gleich denen der Meßmarken sind und
deren Flächennormalen vorzugsweise parallel ausgerichtet sind. Die wesentlichen Vor
teile dieser Ausbildung liegen darin, daß eine optimale optische Ausmeßbarkeit der auf
diesen Flächen angebrachten Meßmarken gewährleistet ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der genannten Vorrichtung bestehen
darin, daß die Gitterstruktur in Leichtbauweise ausgeführt ist, derart, daß sie
- - aus mindestens meßmarkenbreiten Schienen aufgebaut ist,
vorzugsweise bestehend aus- - Leichtmetall, vorzugsweise Aluminium, oder aus
- - formstabilem Kunststoff, vorzugsweise CFK,
(kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff)
oder daß sie
- - aus einem formstabilen Drahtgeflecht aufgebaut ist,
auf welchem meßmarkengroße, ebene Platten, vorzugsweise variabel in ihrer
Positionierung, angebracht sind.
Die Leichtbauweise ermöglicht einen hohe Transportierbarkeit, die benötigte Formstabi
lität wird gewährleistet und die meßmarkenbreiten Schienen beziehungsweise die vari
abel in ihrer Positionierung auf dem Drahtgeflecht angebrachten, meßmarkengroßen,
ebenen Platten erlauben eine in Hinsicht auf das zu vermessende Objekt optimale
Anpassung der Meßmarkenpositionierung auf der Gitterstruktur.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der genannten Vorrichtung bestehen
darin, daß sie genau drei Verbindungsstege enthält, welche
- - vorzugsweise in möglichst großer Entfernung untereinander und
- - vorzugsweise in möglichst großer radialer Entfernung vom Schwerpunkt der Gitterstruktur
auf der den Meßmarken gegenüberliegenden Seite der Gitterstruktur an der Gitter
struktur angebracht sind.
Eine Drei-Punkt-Befestigung der Gitterstruktur mittels ihrer Verbindungsstege auf dem
zu vermessenden Objekt ist optimal hinsichtlich Stabilität und Spannungsfreiheit. Die
möglichst große Entfernung der Verbindungsstege untereinander und zum Schwerpunkt
der Gitterstruktur erhöht die Stabilität weiter.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der genannten Vorrichtung bestehen
darin, daß die Verbindungsstege jeweils eine Einrichtung zur Einstellung und Arretierung
ihrer räumlichen Ausrichtung relativ zur Gitterstruktur und eine Einrichtung zur Ein
stellung und Arretierung ihrer Länge beinhalten.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß mittels der Einstelleinrichtung die
räumliche Orientierung der Vorrichtung und damit die räumliche Orientierung der auf
ihr befindlichen Meßmarken optimal an die jeweilige Vermessungsaufgabe bzw. an das
jeweils zu vermessende Objekt angepaßt werden kann. Mittels der Arretierung wird
dann die Ortsbestimmtheit der Meßmarken über den Meßzeitraum gewährleistet.
Ein besonders vorteilhaftes weiteres Ausgestaltungsmerkmal der genannten Vorrich
tung besteht darin, daß die Einrichtung zur Einstellung und Arretierung der räumlichen
Ausrichtung eines Verbindungssteges relativ zur Gitterstruktur ausgebildet ist in Form
eines arretierbaren Kugelgelenkes, und/oder, daß die Einrichtung zur Einstellung und
Arretierung der Länge eines Verbindungssteges ausgebildet ist in Form von gegen
einander verschiebbaren und arretierbaren Stangen oder ineinander verschiebbaren
und arretierbaren Rohren.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß hier auf allgemein gebräuchliche
Bauteile zurückgegriffen wird, welche anerkanntermaßen die erforderliche
Funktionalität und gleichzeitig geringe Störungs- oder Verschleißanfälligkeit bei
geringem Raumbedarf und niedrigem Gewicht aufweisen.
Ein weiteres vorteilhaftes Ausgestaltungsmerkmal der genannten Vorrichtung besteht
darin, daß die Befestigungsvorrichtung an jedem Verbindungssteg mit diesem verbun
den ist über eine Einrichtung zur Einstellung und Arretierung ihrer räumlichen Ausrich
tung, vorzugsweise über ein arretierbares Kugelgelenk.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß die Positionierung der Vorrichtung
relativ zum zu vermessenden Objekt auf dieses Art und Weise weitgehend unabhängig
ist von der Neigung der Oberfläche an dem für die Befestigung der Vorrichtung auf dem
Objekt gewünschten Punkt der Oberfläche.
Ein weiteres vorteilhaftes Ausgestaltungsmerkmal der genannten Vorrichtung besteht
darin, daß die Befestigungsvorrichtung an jedem Verbindungssteg ausgebildet ist in
Form von Saugnäpfen oder von einer magnetischen, elektrostatischen oder adhäsiven
Haftvorrichtung oder von einer mechanischen Befestigungsvorrichtung, vorzugsweise in
Form einer Klemm-, Steck- oder Schraubverbindung. Der Vorteil dieser Ausgestaltung
besteht darin, daß die Vorrichtung so auf einfache Weise auf dem zu vermessenden
Objekt befestigt und auch wieder von diesem gelöst werden kann ohne es zu beschä
digen.
Besonders vorteilhaft angewendet wird ein Verfahren zur Vermessung von Objekten, bei
dem mehrere Teilmessungen der Objekte unter Verwendung einer Navigationskulisse
zu einem Gesamtdatensatz zusammengefügt werden, wenn als Navigationskulisse eine
oder mehrere der vorbeschriebenen Vorrichtungen Anwendung finden und zwar derart,
- - daß eine Vorrichtung als Navigationskulisse verwendet wird, wenn das zu vermessende Objekt kleinere oder ähnliche Abmessungen aufweist wie die Vorrichtung, und
- - daß mehrere Vorrichtungen als Navigationskulisse verwendet werden, wenn die Abmessungen des zu vermessenden Objektes die Abmessungen der Vorrichtung um ein Mehrfaches überschreiten.
Der Vorteil eines derartigen Verfahrens besteht darin, daß Standardroutinen zur opti
schen Ausmessung des zu vermessenden Objektes und zur automatisierten Zusammen
fügung der Datensätze aus den verschiedenen Teilmessungen - wie sie beispielsweise
bei direkter Beklebung des Objektes mit Meßmarken Anwendung finden - auch bei
Verwendung der Vorrichtung als Navigationskulisse weiter angewendet werden können,
also weder ein neuer Programmierbedarf noch Schulungsbedarf des Bedienungsperso
nals entsteht. Gleichzeitig bestehen aber die bereits bei der Beschreibung der Vor
richtung genannten Vorteile gegenüber Verfahren, bei denen herkömmliche Naviga
tionskulissen verwendet werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung dieses Verfahrens besteht darin, daß eine
vorbeschriebene Vorrichtung mit dreidimensionaler Gitterstruktur in Form eines
Meßkäfigs als Navigationskulisse verwendet wird und das zu vermessende Objekt
mittels der Verbindungsstege im Inneren der Navigationskulisse befestigt wird, wenn
das zu vermessende Objekt eine räumliche Ausdehnung von circa 1 Kubikmeter nicht
überschreitet.
Der Vorteil einer derartigen Ausgestaltung besteht darin, daß so - im Gegensatz zur
bekannten Verwendung eines üblichen Meßkäfigs - auch die Unterseite des Objektes
für die Vermessung zugänglich bleibt und keine Umpositionierung des Objektes für
dessen vollständige Vermessung notwendig ist. Gleichzeitig bleibt die
Navigationskulisse aber auf Grund der Größenbeschränkung leicht transportierbar und
formstabil.
Im Folgenden werden anhand der Fig. 1 bis 4 zwei beispielhafte Ausführungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit zweidimensionaler Gitterstruktur.
Fig. 2 ein konstruktives Detail der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Fig. 3 eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit dreidimensionaler Gitterstruktur.
Fig. 4 bevorzugte Anordnung eines zu vermessenden Objektes relativ zu
der Vorrichtung gemäß Fig. 3.
Die Fig. 1 stellt schematisch und nicht maßstabsgerecht eine Vorrichtung zur
Verwendung als Navigationskulisse dar, bestehend aus einem Bauelement 1 mit zwei
dimensionaler Gitterstruktur, auf dem mehrere Meßmarken 2 angebracht sind, und an
dem mehrere Verbindungsstege 3 angebracht sind, an deren dem Bauelement 1
abgewandter Seite jeweils eine Befestigungsvorrichtung 4 angebracht ist.
Die Fig. 2 stellt schematisch und nicht maßstabsgerecht einen Verbindungssteg 3 dar,
beinhaltend eine Einrichtung zur Einstellung und Arretierung seiner räumlichen
Ausrichtung relativ zur Gitterstruktur 31 (hier skizziert in Form eines arretierbaren
Kugelgelenkes) und eine Einrichtung zur Einstellung und Arretierung seiner Länge 32
(hier skizziert in Form ineinander verschiebbarer und arretierbarer Rohre) sowie eine
Befestigungsvorrichtung 4, die mit dem Verbindungssteg 3 verbunden ist über eine
Einrichtung zur Einstellung und Arretierung ihrer räumlichen Ausrichtung 33 (hier skiz
ziert in Form eines arretierbaren Kugelgelenkes).
Die Gitterstruktur des Bauelementes 1 ist zweidimensional und aus vier gleichartigen
Elementarzellen 10 derart aufgebaut, daß sie die Form eines Rechteckes aufweist. Eine
Elementarzelle 10 ist rechtwinklig, hier quadratisch, aufgebaut und damit ist auch die
Gitterstruktur des Bauelementes 1 rechtwinklig aufgebaut. In diesem Ausführungs
beispiel weist das Bauteil mit Gitterstruktur eine Kantenlänge von 60 Zentimetern auf.
Die Gitterstruktur des Bauelementes 1 ist in Leichtbauweise (hier aus Aluminium) aus
meßmarkenbreiten Schienen aufgebaut. (Die Schienenbreite beträgt in diesem Ausfüh
rungsbeispiel 2 Zentimeter). Die Schienen besitzen über ihre gesamte Länge eine ebene
Oberfläche und ermöglichen so eine hohe Variabilität für die Positionierung von Meß
marken 2. Die Schienen sind so angeordnet, daß ihre Flächennormalen parallel
ausgerichtet sind.
An dem Bauelement 1 mit Gitterstruktur sind auf der den Meßmarken 2 gegenüber
liegenden Seite drei Verbindungsstege 3 angebracht. Jeder Verbindungssteg 3 weist an
seiner der Gitterstruktur zugewandten Seite eine Einrichtung zur Einstellung und
Arretierung seiner räumlichen Ausrichtung relativ zur Gitterstruktur 31 auf (in Fig. 2
skizziert in Form eines arretierbaren Kugelgelenkes), danach folgt eine Einrichtung zur
Einstellung und Arretierung seiner Länge 32 (in Fig. 2 skizziert in Form ineinander ver
schiebbarer und arretierbarer Rohre). An der dem Bauelement 1 abgewandten Seite
besitzt jeder Verbindungssteg 3 eine Befestigungsvorrichtung 4, welche mit dem
Verbindungssteg 3 verbunden ist über eine Einrichtung zur Einstellung und Arretierung
ihrer räumlichen Ausrichtung 33 (hier skizziert in Form eines arretierbaren Kugel
gelenkes). Die Befestigungsvorrichtung 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel in Form
einer magnetischen Haftvorrichtung ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erweist sich in der Ausführungsform des vorstehend
beschriebenen Beispiels als besonders geeignet für die optische, dreidimensionale
Koordinaten-Meßtechnik, bei der Inspektion und Positionskontrolle von Objekten, insbe
sondere von Kraftfahrzeugen. Hierzu werden mehrere Vorrichtungen auf dem Objekt
befestigt und dienen als Navigationskulisse für dessen Vermessung. Die Vermessung
selbst und auch die rechentechnischen Verfahren zur Zusammenfügung der Meßdaten
aus verschiedenen Teilmessungen des Objektes unterscheiden sich nicht von einem
konventionellen Verfahren, bei dem das mit Meßmarken beklebte Objekt selbst als
Navigationskulisse dient. Bei Objekten, die ähnliche Abmessungen aufweisen wie die
Vorrichtung, genügt die Verwendung einer einzigen Vorrichtung als Navigationskulisse.
Die Fig. 3 stellt schematisch und nicht maßstabsgerecht eine zweite Vorrichtung zur
Verwendung als Navigationskulisse dar, bestehend aus einem Bauelement 1 mit drei
dimensionaler Gitterstruktur in Form eines Meßkäfigs, auf dem allseitig, d. h. auch auf
der Unterseite, Meßmarken 2 angebracht sind. Eine Seite des Bauelementes kann zur
Einbringung des zu vermessenden Objektes geöffnet werden.
Die Fig. 4 stellt schematisch und nicht maßstabsgerecht eine bevorzugte Anordnung
eines zu vermessenden Objektes relativ zu der Vorrichtung gemäß Fig. 3 dar. Das
Bauelement 1 mit dreidimensionaler Gitterstruktur in Form eines Meßkäfigs wird nur
angedeutet und deshalb mit dünnen Linien skizziert. An dem Bauelement 1 sind
mehrere Verbindungsstege 3 angebracht sind, an deren dem Bauelement 1 abgewand
ter Seite jeweils eine Befestigungsvorrichtung 4 angebracht ist. Die Verbindungsstege 3
sind in diesem Ausführungsbeispiel nach innen ausgerichtet, und halten und fixieren
das zu vermessende Objekt im Zentrum der Navigationskulisse. Dadurch ist auch die
Unterseite des Objektes für die Vermessung zugänglich und keine Umpositionierung
des Objektes für dessen vollständige Vermessung notwendig. Die Zugänglichkeit kann
durch weitere Verbindungsstege 5, die als Ständer dienen (in der Fig. 4 gestrichelt
angedeutet), erhöht werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erweist sich in dieser zweiten Ausführungsform als
besonders geeignet für die optische, dreidimensionale Koordinaten-Meßtechnik kleiner
Objekte mit Volumen in der Größenordnung bis zu circa einem Kubikmeter.
Die Erfindung ist nicht nur auf die zuvor geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern vielmehr auf weitere übertragbar.
So ist zum Beispiel denkbar, anstatt einer zweidimensionalen Gitterstruktur eine oder
mehrere eindimensionale Gitterstrukturen zu verwenden. Eine solche eindimensionale
Gitterstruktur könnte beispielsweise aus einer oder mehreren zusammengesetzten
meßmarkenbreiten, ebenen Schienen (Elementarzellen) bestehen auf deren einer Seite
mehrere Meßmarken angebracht sind. Dies wäre vor allem dann vorteilhaft, wenn der in
der Umgebung des zu vermessenden Objektes zur Verfügung stehende Raum nur sehr
begrenzt wäre und würde gleichzeitig die Transportfähigkeit der Vorrichtung weiter
verbessern.
Außerdem wären auch andere dreidimensionale Gitterstrukturen vorstellbar, die bei
spielsweise weit aus dem zu vermessenden Objekt (z. B. eine Fahrzeugkarosserie)
herausragende kleinere Teilobjekte (z. B. ein Außenspiegel) in Form eines (zumindest
einseitig offenen) Käfigs umschließen. Ein solcher "Teil"-Käfig kann wesentlich kleiner
sein als das zu vermessende Objekt und ist deshalb auf einfache Weise sowohl
formstabil als auch transportabel zu konstruieren.
Ferner ist es möglich, daß die Gitterstruktur nicht rechtwinklig aus rechteckigen Ele
mentarzellen aufgebaut ist, sondern beispielsweise aus Elementarzellen in der Form
von gleichseitigen oder gleichschenkligen Dreiecken oder aus ganz anderen geo
metrischen Figuren.
Auch die Abmessungen der Vorrichtung, insbesondere die der Gitterstruktur und der
Elementarzellen, sind nicht an die in diesem Ausführungsbeispiel genannten Werte
gebunden. Vorstellbar sind sowohl Vorrichtungen mit anderen, festen Abmessungen,
als auch Vorrichtungen, die Einstellmöglichkeiten für ihre Abmessungen aufweisen.
Diese könnten beispielsweise aus gegeneinander verschiebbaren und arretierbaren
Schienen aufgebaut sein.
Schließlich ist es vorstellbar, daß die Gitterstruktur anstatt aus Leichtmetall aus einem
anderen leichten aber formstabilen Material aufgebaut ist, beispielsweise aus kohlen
stofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Eine weitere Möglichkeit besteht im Aufbau aus
einem formstabilen Drahtgeflecht, auf dem meßmarkengroße, ebene Platten in variab
len Positionen befestigt werden.
Des weiteren kann jede Befestigungsvorrichtung Bestandteil der Vorrichtung sein, wenn
sie nur auf eine einfache, das zu vermessende Objekt nicht beschädigende Weise
wieder lösbar ist. Vorstellbar sind Saugnäpfe, Magnete, elektrostatische oder adhäsive
Haftvorrichtungen oder bei geeigneten zu vermessenden Objekten auch mechanische
Befestigungsvorrichtungen, beispielsweise in Form von Klemm-, Steck- oder Schraub
verbindungen.
Außerdem ist es denkbar, die Meßmarken nicht nur auf einer Seite oder auf
ausgewählten Seiten des Bauelementes anzubringen sondern auch auf mehreren oder
auf allen Seiten. Dies kann insbesondere bei einem dreidimensionalen Bauelement
vorteilhaft sein, bei dem sich das zu vermessende Objekt im Inneren befindet, und bei
dem die Vermessung aus mehreren Raumrichtungen heraus, durch die Gitterstruktur
des Bauelementes hindurch, durchaus auch Meßmarken auf der Innenseite des Bau
elementes berücksichtigen kann.
[1] R. Malz; "Ein neues optisches 3D-Meßsystem für Reverse Engineering",
Tagungsband der Fachtagung "Qualität und Mikrotechnik", 30./31. 10. 1997,
Buchs, Schweiz
[2] DE 195 36 294 A1
[2] DE 195 36 294 A1
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Verwendung als Navigationskulisse
bei der Vermessung von Objekten,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß sie ein Bauelement (1) mit Gitterstruktur enthält,
- - auf dem mehrere Meßmarken (2) angebracht sind, und
- - an dem mehrere Verbindungsstege (3) angebracht sind,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Gitterstruktur ein-, zwei- oder dreidimensional,
vorzugsweise zweidimensional aufgebaut ist,
und - - daß die Gitterstruktur aus mehreren, vorzugsweise gleichartigen, Elementarzellen
(10) aufgebaut ist,
- - deren räumliche Abmessungen variabel sind, und/oder
- - deren Anzahl variabel ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gitterstruktur rechtwinklig aufgebaut ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gitterstruktur ebene Oberflächen besitzt,
- - deren Mindestabmessungen gleich denen der Meßmarken (2) sind,
- - deren Flächennormalen vorzugsweise parallel ausgerichtet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gitterstruktur in Leichtbauweise ausgeführt ist, derart, daß sie
- - aus mindestens meßmarkenbreiten Schienen aufgebaut ist,
vorzugsweise bestehend aus- - Leichtmetall, vorzugsweise Aluminium, oder aus
- - formstabilem Kunststoff, vorzugsweise CFK
(kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff),
oder daß sie
- - aus einem formstabilen Drahtgeflecht aufgebaut ist,
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie genau drei Verbindungsstege (3) enthält, welche
- - vorzugsweise in möglichst großer Entfernung untereinander und
- - vorzugsweise in möglichst großer radialer Entfernung vom Schwerpunkt der Gitterstruktur
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstege (3) jeweils beinhalten
- - eine Einrichtung zur Einstellung und Arretierung ihrer räumlichen Ausrichtung
relativ zur Gitterstruktur (31)
und - - eine Einrichtung zur Einstellung und Arretierung ihrer Länge (32).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Einrichtung zur Einstellung und Arretierung der räumlichen Ausrichtung
eines Verbindungssteges relativ zur Gitterstruktur (31) ausgebildet ist in Form eines
arretierbaren Kugelgelenkes,
und/oder - - daß die Einrichtung zur Einstellung und Arretierung der Länge eines Verbindungs
steges (32) ausgebildet ist in Form von
- - gegeneinander verschiebbaren und arretierbaren Stangen oder
- - ineinander verschiebbaren und arretierbaren Rohren.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsvorrichtung (4) an jedem Verbindungssteg (3)
- - mit diesem verbunden ist über eine Einrichtung zur Einstellung und Arretierung ihrer räumlichen Ausrichtung (33), vorzugsweise über ein arretierbares Kugelgelenk.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsvorrichtung (4) an jedem Verbindungssteg (3) ausgebildet ist
in Form
- - von Saugnäpfen oder
- - von einer magnetischen, elektrostatischen oder adhäsiven Haftvorrichtung oder
- - von einer mechanischen Befestigungsvorrichtung,
11. Verfahren zur Vermessung von Objekten,
bei dem mehrere Teilmessungen der Objekte unter Verwendung einer Navigations
kulisse zu einem Gesamtdatensatz zusammengefügt werden,
dadurch gekennzeichnet
- - daß als Navigationskulisse eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche verwendet wird, wenn das zu vermessende Objekt kleinere oder ähnliche Abmessungen aufweist wie die Vorrichtung, und
- - daß als Navigationskulisse mehrere Vorrichtungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche verwendet werden, wenn die Abmessungen des zu vermessenden Objektes die Abmessungen der Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche um ein Mehrfaches überschreiten.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine Vorrichtung mit dreidimensionaler Gitterstruktur in Form eines Meßkäfigs als Navigationskulisse verwendet wird und das zu vermessende Objekt mittels der Verbindungsstege (3) im Inneren der Navigationskulisse befestigt wird, wenn das zu vermessende Objekt eine räumliche Ausdehnung von circa 1 Kubikmeter nicht überschreitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19840334A DE19840334A1 (de) | 1998-02-02 | 1998-09-04 | Vorrichtung zur Verwendung als Navigationskulisse bei der Vermessung von Objekten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803942 | 1998-02-02 | ||
DE19840334A DE19840334A1 (de) | 1998-02-02 | 1998-09-04 | Vorrichtung zur Verwendung als Navigationskulisse bei der Vermessung von Objekten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19840334A1 true DE19840334A1 (de) | 1999-08-05 |
Family
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Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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