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Gebiet der Erfindung
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Gegenstand der Erfindung sind eine Polverlängerung für ein Magnetspannsystem, ein Magnetspannfeld für ein Magnetspannsystem und ein Magnetspannsystem.
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Hintergrund der Erfindung, Stand der Technik
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Konventionelle mechanische Spannsysteme haben den Nachteil, dass jedes an dem zu bearbeitenden Werkstück befestigte Spannelement, wie eine Spannbacke oder dergleichen, eine Kollisionsstruktur bildet, die eine Werkzeugbewegung einschränkt. Weiter verursachen die mechanischen Spannelemente aufgrund der lokalen Verpressung z.B. Zug- und/oder Druckspannungen innerhalb des zu bearbeitenden Werkstücks, die zur Verformung des zu bearbeitenden Werkstücks führen. Die Verformung beeinträchtigt die zu erreichende Bearbeitungsgenauigkeit.
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Demgegenüber bietet die Magnetspanntechnik den Vorteil, dass Werkstücke zur fünfseitigen Bearbeitung spannungsarm aufgespannt werden können.
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Hierbei ist es bekannt, fixe und flexible Polverlängerungen einzusetzen, wobei die flexiblen Polverlängerungen dazu eingerichtet sind, sich einer Kontur des aufzuspannenden Werkstücks anzupassen. Derartige Systeme werden z.B. von der Firma Schunk unter der Bezeichnung „Magnos“ vertrieben.
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Es hat sich gezeigt, dass eine Werkstückaufspannung für zu erreichende Bearbeitungsgenauigkeiten im µm Bereich einen sehr hohen Aufwand dahingehend erfordert, die Positionen der fixen und flexiblen Polverlängerungen werkstückspezifisch derart zu bestimmen, dass ein möglichst spannungsfreier Zustand erreicht wird.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die technische Problemstellung zugrunde, eine Polverlängerung für ein Magnetspannsystem, ein Magnetspannfeld für ein Magnetspannsystem und ein Magnetspannsystem anzugeben, welche eine verbesserte Aufspannung von Werkstücken ermöglichen, insbesondere für die Werkstückbearbeitung mit hohen Genauigkeitsanforderungen.
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Die voranstehend beschriebene, technische Problemstellung wird jeweils gelöst durch eine Polverlängerung für ein Magnetspannsystem nach Anspruch 1, durch eine Polverlängerung für ein Magnetspannsystem nach Anspruch 11, durch ein Magnetspannfeld für ein Magnetspannsystem nach Anspruch 12 und durch ein Magnetspannsystem zum Spannen eines Werkstücks nach Anspruch 15. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachstehenden Beschreibung.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung eine Polverlängerung für ein Magnetspannsystem, mit mindestens einem feststehenden Polelement, das zum Befestigen der Polverlängerung an einem Magnetspannfeld eingerichtet ist, mit mindestens einem an dem feststehenden Polelement gehaltenen, beweglichen Polelement, das aus einer Grundposition in eine Spannposition bewegbar ist, und mit mindestens einem feststehenden Werkstückanlageelement, gegen das ein zu spannendes Werkstück mittels des beweglichen Polelements verspannbar ist.
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Die erfindungsgemäße Polverlängerung hat daher in Form des feststehenden Werkstückanlageelements einen definierten Werkstückanschlag und ist aufgrund des beweglichen Polelements zudem an eine Gestalt des zu spannenden Werkstücks anpassbar. Die erfindungsgemäße Polverlängerung kombiniert daher die Eigenschaften der eingangs erwähnten fixen Polverlängerung mit denen einer flexiblen Polverlängerung in einem Bauteil. So können in kompakter Weise sowohl ein definierter Anschlag für ein aufzuspannendes Werkstück als auch eine flexible Anlage, die an eine Werkstückkontur anpassbar ist, um einen möglichst spannungsfreier Aufspannzustand zu erreichen, in einem Bauteil bereitgestellt werden.
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Soweit beispielsweise ein Werkstück auf die Polverlängerung aufgesetzt wird, dessen Aufstandsfläche auf der Polverlängerung eine Planebene ist, sind eine Werkstückanlagefläche des Werkstückanlageelements und eine Werkstückanlagefläche des beweglichen Polelements im verspannten Zustand, d.h., bei einem aktivierten Magnetspannfeld, innerhalb einer gemeinsamen Kontaktplanebene in Anlage zum aufzuspannenden Werkstück angeordnet.
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Die Polverlängerung kann eine erste, an dem feststehenden Werkstückanlageelement gebildete Werkstückanlagefläche haben, die zur Anlage an einem zu verspannenden Werkstück vorgesehen ist, und zudem eine zweite Werkstückanlagefläche haben, die ebenfalls zur Anlage an einem zu verspannenden Werkstück eingerichtet und an dem beweglichen Polelement gebildet ist. In einem verspannten Zustand, d.h., soweit ein Werkstück mithilfe der Polverlängerung verspannt ist, liegen demnach sowohl die erste Werkstückanlagefläche als auch die zweite Werkstückanlagefläche an dem mithilfe der Polverlängerung aufgespannten Werkstück an.
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Die Polverlängerung kann dazu eingerichtet sein, lösbar an einem Magnetspannfeld befestigt zu werden. So kann beispielsweise eine Schraubenverbindung, eine Klemmverbindung oder eine Rastverbindung vorgesehen sein, um die Polverlängerung formschlüssig und/oder kraftschlüssig an einem Magnetspannfeld zu befestigen.
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Wenn vorliegend von einem feststehenden Polelement gesprochen wird, so bedeutet der Begriff „feststehend“, dass das betreffende Polelement im fertig auf einem Magnetspannfeld positionierten Zustand seine Position relativ zu einem zu verspannenden Werkstück oder relativ zu dem Magnetspannfeld durch eine oder Ausschalten des Magnetspannfelds, also dem Aktivieren oder Deaktivieren des Magnetismus, nicht verändert.
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Dies gilt gleichermaßen für das feststehende Werkstückanlageelement. Auch hier bedeutet der Begriff „feststehend“, dass das Werkstückanlageelement seine Position unabhängig vom Betriebszustand des Magnetspannfelds im fertig montierten Zustand nicht verändert. Seine Position relativ zu einem aufzuspannenden Werkstück oder relativ zu dem Magnetspannfeld ist durch ein Aktivieren oder Deaktivieren des Magnetspannfelds nicht veränderbar.
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Demgegenüber ist das bewegliche Polelement, das aus einer Grundposition in eine Spannposition bewegbar ist, insbesondere durch ein Einschalten und/oder Ausschalten eines Magnetspannfelds bzw. eines Magnetismus des Magnetspannfelds aus der Grundposition in die Spannposition bewegbar und/oder umgekehrt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Polverlängerung ist das Werkstückanlageelement nicht magnetisierbar ausgeführt und/oder magnetisch entkoppelt. Es hat sich gezeigt, dass feststehende Polverlängerungen mit magnetisch aktiven Kontaktzonenbereichen ein spannungsfreies bzw. verformungsfreies Auspannen eines Werkstücks beeinträchtigen. So verhindern beispielsweise auf einem Magnetspannfeld Feld positionierte, feststehende Polverlängerungen, die magnetisch aktive, dem Werkstück zugewandte, zum Werkstück beabstandete Flächen haben, dass ein Werkstück im Wesentlichen spannungsfrei aufgespannt werden kann. Es hat sich gezeigt, dass dieser Problematik begegnet werden kann, in dem feststehende Werkstückanlageelemente nicht magnetisierbar bzw. magnetisch entkoppelt ausgeführt sind, sodass eine magnetische Aufspannung ausschließlich über bewegliche Polelemente erfolgt und die feststehenden Elemente bevorzugt lediglich als mechanische Anschläge dienen.
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Weiter kann ein im Wesentlichen spannungsfreies Aufspannen eines Werkstücks auf einem Magnetspannfeld dadurch begünstigt werden, dass, alternativ oder ergänzend, das Werkstückanlageelement eine Werkstückanlagefläche hat, die 2 cm2 oder weniger beträgt, insbesondere 1 cm2 oder weniger beträgt. So kann gegenüber feststehenden Polverlängerungen, die üblicherweise eine Werkstückanlagefläche im Bereich von ca. 5 cm2 haben, die magnetisch aktive, dem Werkstück zugewandte Kontaktfläche reduziert und damit der Einfluss des Werkstückanlageelements auf den verspannten Zustand reduziert werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Polverlängerung kann demnach vorgesehen sein, dass das Werkstückanlageelement nicht magnetisierbar und/oder magnetisch entkoppelt ist, und gleichzeitig eine Werkstückanlagefläche hat, die 2 cm2 oder weniger beträgt, insbesondere 1 cm2 oder weniger beträgt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Polverlängerung ist vorgesehen, dass das Werkstückanlageelement zumindest teilweise oder vollständig aus nicht magnetischem Edelstahl, Aluminium, Bronze, nicht magnetischem Sinterwerkstoff, Keramik, Mineralguss oder Kunststoff besteht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Polverlängerung ist vorgesehen, dass das Werkstückanlageelement teilweise oder vollständig aus einem Werkstoff gebildet ist, der von einem Werkstoff des feststehenden Polelements verschieden ist, insbesondere, dass das Werkstückanlageelement teilweise oder vollständig aus einem nicht magnetisierbaren Werkstoff besteht und/oder das feststehende Polelement teilweise oder vollständig aus einem magnetisierbaren Werkstoff besteht.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Werkstückanlageelement lösbar und austauschbar an dem feststehenden Polelement befestigt ist. Insbesondere kann das Werkstückanlageelement formschlüssig, kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig an dem feststehenden Polelement gehalten sein, beispielsweise durch Schrauben, Kleben oder Klemmen. So kann das Werkstückanlageelement ein Verschleißteil sein, dass kostengünstig und mit geringem Aufwand ersetzt werden kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass das bewegliche Polelement entlang einer Gleitebene aus der Grundposition in die Spannposition bewegbar ist, wobei die Gleitebene im fertig montierten Zustand der Polverlängerung gegenüber einer von einer Magnetspannfeldoberfläche aufgespannten Planebene geneigt orientiert ist. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das bewegliche Polelement eine entsprechend der Gleitebene orientierte Gleitfläche hat. Demnach kann das bewegliche Polelement im verspannten Zustand zwischen dem feststehenden Polelement, das eine komplementär zum beweglichen Polelement geformte Gleitfläche hat, und dem aufzuspannenden Werkstoffstück verspannbar sein.
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Die Polverlängerung kann zwei oder mehr bewegliche Polelemente haben, wobei jedem beweglichen Polelement eine Gleitebene zugeordnet ist, insbesondere, dass genau zwei bewegliche Polelemente vorgesehen sind.
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Beispielsweise kann die Gleitebene mit der Planebene einen Winkel in einem Bereich zwischen 0 und 90° einschließen. Es kann vorgesehen sein, dass die Gleitebene gegenüber der Planebene 45° oder weniger geneigt ist. Es kann vorgesehen sein, die Gleitebene gegenüber der Planebene 30° oder weniger geneigt ist.
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Die beweglichen Polelemente und die Gleitebene können spiegelsymmetrisch zu einer zentralen Mittenebene der Polverlängerung angeordnet sein, was einen spannungs- bzw. verformungsfreien Aufspannzustand eines Werkstücks weiter begünstigt.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Polverlängerung genau ein einzelnes Werkstückanlageelement hat. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Polverlängerung zwei oder mehr Werkstückanlageelemente hat, die beispielsweise an einander abgewandten Seiten der Polverlängerung angeordnet sein können.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Polverlängerung ist vorgesehen, dass das Werkstückanlageelement eine kreiszylindrische Form hat und das bewegliche Polelement eine hohlzylindrische Form hat, wobei das bewegliche Polelement das Werkstückanlageelement umfangsseitig einfasst. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Werkstückanlageelement eine hohlzylindrische Form hat und das bewegliche Polelement eine kreiszylindrische Form hat, wobei das Werkstückanlageelement das bewegliche Polelement umfangsseitig einfasst. Beide Varianten erlauben eine kompakte Integration des Werkstückanlageelements in die Polverlängerung .
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Es kann vorgesehen sein, dass das Werkstückanlageelement eine kreiszylindrische Form hat und beispielsweise nach Art eines Stifts oder Dorns gebildet ist. Dabei kann das Werkstückanlageelement beispielsweise in einer Ausrundung sitzen, die an dem feststehenden Polelement vorgesehen ist.
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Das Werkstückanlageelement kann eine rechteckige oder quadratische Grundfläche haben und beispielsweise das feststehende und das bewegliche Polelement zumindest abschnittsweise oder vollständig umfangsseitig einfassen.
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Um ein möglichst spannungsfreies bzw. verzugsfreies Halten eines Werkstücks auf einem Magnetspannfeld zu begünstigen, kann ein Hub des beweglichen Polelements aus der Grundposition in die Spannposition 1 mm oder weniger betragen. Je nach Bearbeitungsaufgabe kann vorgesehen sein, dass ein Hub des beweglichen Polelements aus der Grundposition in die Spannposition 0,2 mm oder weniger beträgt.
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Um eine vordefinierte Grundposition anzugeben, kann das bewegliche Polelement federnd elastisch in der Grundposition vorgespannt sein. So kann das bewegliche Polelement mittels einer Vorspannfeder an dem feststehenden Polelement gehalten sein.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das bewegliche Polelement im fertig auf einem Magnetspannfeld montierten Zustand in der Grundposition gegenüber einer Werkstückanlagefläche des Werkstückanlageelements in Richtung des Magnetspannfelds zurückversetzt angeordnet ist. Soweit ein Werkstück bei ausgeschaltetem Magnetspannfeld auf die Polverlängerung aufgesetzt wird, liegt das Werkstück demnach zunächst nur an dem Werkstückanlageelement an während das bewegliche Polelement in der Grundposition einen Abstand zu dem Werkstück aufweist. Erst mit dem Einschalten des Magnetspannfelds und/oder mittels eines Aktuators legt sich das bewegliche Polelement an das Werkstück an. Das bewegliche Polelement weist demnach gegenüber dem Werkstück eine Grundposition auf, die als negative Nulllage bezeichnet werden kann und wird erst im Verspannungszustand mit dem Werkstück in Anlage gebracht.
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Mit anderen Worten bedeutet die negative Nulllage demnach, dass das Werkstückanlageelement, soweit sich das bewegliche Polelement in seiner Grundposition befindet, in Richtung des zu verspannenden Werkstücks über das bewegliche Polelement hinweg auskragend erstreckt ist.
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Um einen Eingriffsstoß beim Aktivieren des Magnetspannfelds zu mindern, kann vorgesehen sein, dass das bewegliche Polelement aus der voranstehend genannten negativen Nulllage mithilfe eines Aktuators aus der Grundposition in die Spannposition bewegt und mit dem Werkstück in Anlage gebracht wird. Dies kann beispielsweise durch einen pneumatisch wirkenden Aktuator erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann ein stoßreduziertes Anlegen durch eine elektrische Amplituden-Anfahrrampe beim Einschalten des Magnetfelds oder eine entsprechende Impulssteuerung bewirkt werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Polverlängerung für ein Magnetspannsystem, mit einer Anlagefläche zum Aufnehmen eines Werkstücks, wobei die Anlagefläche 2 cm2 oder weniger beträgt, insbesondere 1 cm2 oder weniger beträgt. Bei der Polverlängerung kann es sich um eine feststehende, also eine fixe Polverlängerung, handeln. Wie zuvor bereits diskutiert, kann durch die Reduktion der Werkstückanlagefläche der negative Einfluss feststehender, magnetisch aktiver Kontaktzonenbereiche reduziert werden, sodass ein im Wesentlichen spannungs- bzw. verzugsfreies Aufnehmen eines Werkstücks auf einem Magnetspannfeld begünstigt wird.
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Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Magnetspannfeld für ein Magnetspannsystem, mit einer Mehrzahl von Magnetpolen, wobei dem Magnetspannfeld eines oder mehrere Werkstückanlageelemente zugeordnet sind und wobei die Werkstückanlageelemente teilweise oder vollständig aus einem nicht magnetisierbaren Werkstoff bestehen und/oder magnetisch entkoppelt sind. Ein derart ausgestattetes Magnetspannfeld kann beispielsweise mit konventionellen flexiblen Polverlängerungen bestückt werden, die ein feststehendes und ein bewegliches Polelement aufweisen. Ein Werkstück, das auf die Werkstückanlageelemente des Magnetspannfelds aufgesetzt wird, liegt demnach auf nicht magnetisierbaren bzw. magnetisch entkoppelten Werkstückanlageelementen auf, und ist damit in einfacher Weise im Wesentlichen spannungs- bzw. verzugsfreie verspannbar, soweit flexible Polverlängerungen durch Einschalten des Magnetspannfelds mit dem Werkstück in Anlage gebracht werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die ein oder mehr Werkstückanlageelemente lösbar an dem Magnetspannfeld befestigt sind. So kann das Magnetspannfeld beispielsweise Gewindebuchsen, Gewindestifte oder Klemmbereiche aufweisen, in denen bzw. an denen die ein oder mehr Werkstückanlageelemente befestigt werden können. Die Werkstückanlageelemente sind insbesondere über eine von Magnetpolen des Magnetspannfelds aufgespannte Planebene hinweg auskragend erstreckt, sodass angrenzend an bzw. zwischen den ein oder mehr Werkstückanlageelementen flexible Polverlängerungen positioniert werden können.
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Das mit Werkstückanlageelementen bestückte Magnetfeld kann daher werkstückspezifisch mit flexiblen Polverlängerungen bestückt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass eine Mehrzahl von Werkstückanlageelementen gitter- oder rasterartig verteilt angeordnet sind.
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Demnach ist das Magnetspannfeld dazu eingerichtet, in einfacher Weise aufzuspannende Werkstücke verschiedener Dimensionen aufzunehmen und zuverlässig im Wesentlichen spannungs- bzw. verzugsfrei zu verspannen.
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Wenn vorliegend davon gesprochen wird, ein Werkstück im Wesentlichen spannungsfrei auf dem Magnetspannfeld zu verspannen, so bedeutet dies, dass die durch das Verspannen innerhalb des Werkstücks auftretenden mechanischen Zug-, Druck oder Torsionsspannungen möglichst geringgehalten werden sollen. Das Werkstück soll daher durch das Aufspannen nicht verzogen oder in seiner Form verändert werden.
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Gemäß einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung ein Magnetspannsystem zum Spannen eines Werkstücks, mit einem erfindungsgemäßen Magnetspannfeld und/oder einer erfindungsgemäßen Polverlängerung. Mithilfe des Magnetspannsystems kann ein einfaches, spannungs- bzw. verzugsfreies Aufnehmen eines Werkstücks erreicht werden.
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Figurenliste
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Nachstehend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen jeweils schematisch:
- 1A eine erfindungsgemäße Polverlängerung;
- 1B die Polverlängerung aus 1A in einer Grundposition;
- 1C die Polverlängerung aus 1B in einer Spannposition;
- 2 - 9 Varianten erfindungsgemäßer Polverlängerungen;
- 10 ein erfindungsgemäßes Magnetspannfeld;
- 11 ein mit Werkstückanlageelementen bestücktes Magnetspannfeld.
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Die 1A und 1B zeigen eine Polverlängerung 2 für ein Magnetspannsystem. Die Polverlängerung 2 hat ein feststehendes Polelement 4, das zum Befestigen der Polverlängerung 2 an einem Magnetspannfeld eingerichtet ist. Die Polverlängerung 2 hat ein an dem feststehenden Polelement 4 gehaltenes, bewegliches Polelement 6, das aus einer Grundposition in eine Spannposition bewegbar ist. Die Polverlängerung 2 hat zudem ein feststehendes Werkstückanlageelement 8, gegen das ein zu spannendes Werkstück mittels des beweglichen Polelements 6 verspannbar ist.
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1A zeigt die Polverlängerung 2 in einer perspektivischen Ansicht von oben, wobei sich das bewegliche Polelement 6 in der Grundposition befindet. 1B zeigt die Polverlängerung 2 aus 1A in einer Seitenansicht, wobei sich das bewegliche Polelement 6 ebenfalls in der Grundposition befindet. 1C zeigt die Polverlängerung 2 in einer weiteren Seitenansicht, wobei das bewegliche Polelement 6 nunmehr aus der Grundposition in die Spannposition bewegt worden ist. Soweit ein zu spannendes Werkstück mit einer Planfläche auf der Polverlängerung 2 aufsteht, sind eine Werkstückanlagefläche 10 des Werkstückanlageelements 8 sowie eine Werkstückanlagefläche 12 des beweglichen Polelements 6 innerhalb einer Ebene angeordnet, wie in 1C beispielhaft dargestellt.
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Das Werkstückanlageelement 8 besteht vorliegend aus einem nicht magnetisierbaren Werkstoff. Die Werkstückanlagefläche 10 des Werkstückanlageelements 8 beträgt vorliegend weniger als 2 cm2. Das feststehende Polelement 4 und das bewegliche Polelement 6 sind vorliegend aus einem magnetisierbaren Werkstoff gebildet.
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Das Werkstückanlageelement 8 ist lösbar und austauschbar an dem feststehenden Polelement 4 befestigt.
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Wie den 1B und 1C zu entnehmen ist, ist das bewegliche Polelement 6 entlang einer Gleitebene E aus der Grundposition (1B) in die Spannposition (1C) bewegbar. Die Gleitebene E ist im fertig montierten Zustand der Polverlängerung 2 gegenüber einer von einer Magnetspannfeldoberfläche aufgespannten Planebene P geneigt orientiert. Die Polelemente 4 und 6 haben entsprechend der Gleitebene E orientierte Gleitflächen 14, 16, die beim Bewegen des Polelements 6 aus der Grundposition in die Spannposition aufeinander abgleiten können.
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Die Gleitebene E und die Planebene P schließen vorliegend einen Winkel α von ca. 45° ein. Das bewegliche Polelement 6 ist vorliegend mittels einer nicht dargestellten Feder federnd elastisch in der Grundposition (1B) vorgespannt gehalten. Weiter ist das bewegliche Polelement 6 im fertig auf einem Magnetspannfeld montierten Zustand in der Grundposition (1B) gegenüber der Werkstückanlagefläche 10 des Werkstückanlageelements 8 in Richtung des Magnetspannfelds, also der Ebene P, zurückversetzt angeordnet.
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Soweit beispielsweise eine Planfläche eines zu verspannenden Werkstücks auf die Polverlängerung 2 aufgesetzt wird, soweit sich diese in dem in 1B dargestellten Zustand in der Grundposition befindet, ist zwischen der Werkstückanlagefläche 12 des beweglichen Polelements 6 und dem zu verspannenden Werkstück zunächst einen Abstand b gebildet. Eine derartige Grundposition kann auch als negative Nulllage bezeichnet werden.
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Nachfolgend werden weitere Ausgestaltungen erfindungsgemäßer Polverlängerungen beschrieben, wobei gleichen Merkmalen gleiche Bezugszeichen zugeordnet werden.
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2 zeigt eine Variante einer erfindungsgemäßen Polverlängerung 2, die sich dadurch von der voranstehend beschriebenen Ausführungsform unterscheidet, dass zwei Werkstückanlageelemente 8 vorgesehen sind, welche die feststehende Polverlängerung 4 und die bewegliche Polverlängerung 6 seitlich flankieren.
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Gemäß 3 ist ein Werkstückanlageelement 8 einer erfindungsgemäßen Polverlängerung 2 zylinderförmig ausgeführt. Das feststehende Polelement 4 und das bewegliche Polelement 6 sind jeweils nach Art eines Hohlzylinders ausgeführt und fassen das Werkstückanlageelement 8 umfangsseitig ein.
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4 zeigt eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Polverlängerung 2, wobei sich die Variante der 4 dadurch von der Variante der 1 unterscheidet, dass das Werkstückanlageelement 8 zu einer Aufstandsfläche 18 des feststehenden Polelements 4 beabstandet angeordnet ist.
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5 zeigt eine Kombination aus zylinderförmigem Werkstückanlageelement 8 und Polelementen 4, 6 mit geneigten Gleitflächen.
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6 zeigt eine Variante einer erfindungsgemäßen Polverlängerung 2, die zwei bewegliche Polelemente 6 hat, wobei zur besseren Nachvollziehbarkeit der einzelnen Elemente der Polverlängerung 2 gemäß 6 eine teilweise Explosionsdarstellung gezeigt ist.
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7 zeigt eine Variante der in 6 dargestellten Polverlängerung, wobei zwischen den beweglichen Polelementen 6 und dem feststehenden Polelement 4 eine flachere Gleitebene mit einem analog zur 1C zu messenden Winkel α kleiner 45° gebildet ist, während der Winkel α gemäß 6 größer 45° ist.
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8 zeigt eine weitere Variante einer Polverlängerung 2 mit zwei beweglichen Polelementen 6, wobei das feststehende Werkstückanlageelement 8 vorliegend als Kasten mit rechteckiger Grundfläche ausgeführt ist, der das feststehende Polelement 4 und die beweglichen Polelemente 6 im fertig auf einem Magnetspannfeld montierten Zustand umfangsseitig einfasst. Wiederum ist zur Verbesserung der Anschaulichkeit eine teilweise Explosionsdarstellung gezeigt, in der das feststehende Polelement 4 zusammen mit den beweglichen Polelementen 6 aus dem Werkstückanlageelement 8 ausgerückt dargestellt sind.
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9 zeigt eine Variante einer erfindungsgemäßen Polverlängerung 2, wobei das Werkstückanlageelement 8 kreiszylindrisch nach Art eines Hohlzylinders geformt ist und wobei das bewegliche Polelement 6 und das feststehende Polelement 4 umfangsseitig von dem Werkstückanlageelement 8 eingefasst werden. Das bewegliche Polelement 6 kann rein translatorisch, oder, soweit z.B. ein Gewinde vorgesehen ist, translatorisch und rotatorisch relativ zum Werkstückanlageelement 8 bewegbar sein.
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10 zeigt ein erfindungsgemäßes Magnetspannfeld 20 an dem Gewindeeinsätze 22 zum Befestigen von Werkstückanlageelementen vorgesehen sind. Gemäß 11 ist das erfindungsgemäße Magnetspannfeld 20 mit einer Mehrzahl von rasterartig angeordneten Werkstückanlageelementen 24 bestückt, die vorliegend vollständig aus einem nicht magnetisierbaren Werkstoff gebildet sind.
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Magnetpole 26 des Magnetspannfelds 20 können alternativ oder ergänzend mit voranstehend beschriebenen Polverlängerungen 2 bestückt werden, um eine erfindungsgemäße Anordnung bereitzustellen, wobei die Polverlängerungen 2 z.B. mit den Magnetpolen 26 verschraubt werden können.