DE19839519A1 - Fahrgastzelle - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Fahrgastzelle einer Fahrzeugkarosserie mit einer die Fahrzeuginsassen bei Seitenkollision schützenden Schutzeinrichtung, die in jeder Fahrzeugtür, jedem Fahrzeugsitz und in der am Karosserieboden befestigten Mittelkonsole integrierte, quer zur Zellenlängsachse verlaufende Versteifungselemente und zwischen diesen angeordnete Prallplatten umfaßt, die alle in einer horizontalen Ebene liegen und sich bei Seitenkollision über die Prallplatten aneinander abstützen. Zwecks Verbesserung der Schutzeinrichtung, derart, daß bereits mit Einsetzen der Seitenverformung der Fahrgastzelle beim Crash die Versteifungselemente einen durchgehenden Querträger für die Kraftaufnahme bilden, ist mindestens eines der bei Seitenkollision quer zur Zellenlängsachse sich aneinander abstützenden Versteifungselemente auf eine Maximallänge derart vergrößerbar ausgebildet, daß alle im Vorkollisionszustand der Fahrgastzelle zwischen den Versteifungselementen und Prallplatten vorhandenen, lichten Abstände verschwunden sind. Ein im Kollisionsfall aktivierbarer Aktuator stellt das mindestens eine Versteifungselement auf diese Maximallänge ein.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrgastzelle einer
Fahrzeugkarosserie der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Gattung.
Bei solchen, z. B. aus der DE 28 16 318 C2 bekannten
Fahrgastzellen mit Schutzeinrichtung für den Fall eines
Seitencrash bestehen bedingt durch die Längsverschiebbarkeit
der Fahrzeugsitze und der Schwenkbeweglichkeit der
Fahrzeugtüren zwischen den beim Seitencrash sich in
Querrichtung zur Zellenlängsachse über die Prallplatten
aneinander abstützenden Versteifungselementen unvermeidliche
Zwischenräume, die beim Seitencrash erst durch Verformung von
Strukturteilen beseitigt werden müssen, bevor die
Versteifungselemente "crashverblockt" als eine Einheit auf
die Fahrgastzellenstruktur wirken und als durchgehender
Querträger die Kräfte von der Seite her aufnehmen und auf die
gesamte Karosserie übertragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Fahrgastzelle der eingangs genannten Art die
Schutzeinrichtung zum Schutz der Fahrzeuginsassen bei
Seitenkollision so zu verbessern, daß spätestens mit
Einsetzen der Seitenverformung der Fahrgastzelle im Crash die
Versteifungselemente schon crashverblockt sind und einen
durchgehenden Querträger für die Kraftaufnahme bilden.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale im
Patentanspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Fahrgastzelle hat den Vorteil, daß im
Crashfall durch den von geeigneten Sensoren ausgelösten
Aktuator sofort aus den einzelnen Versteifungselementen mit
dazwischenliegenden Prallplatten ein durchgehender Querträger
hergestellt wird, der die Kräfte von der Crashseite her
aufnimmt und auf die gesamte Karosserie und somit auch auf
die gegenüberliegende Seite überträgt; denn im Augenblick des
Crash werden durch die Verlängerung des mindestens einen
Versteifungselements alle Zwischenräume zwischen den
Versteifungselementen und Prallplatten schlagartig beseitigt,
so daß vor Einsetzen einer irgendwelchen Karosserieverformung
alle Versteifungselemente und Prallplatten in Querrichtung
spaltlos aneinanderliegen.
Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Fahrzeugkarosserie mit zweckmäßigen Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Ansprüchen.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 ausschnittweise einen Querschnitt einer
Fahrgastzelle einer Fahrzeugkarosserie mit
eingebautem Fahrzeugsitz in Rückansicht und
integrierter Schutzeinrichtung vor
Seitenkollision,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts II in
Fig. 1 eines Versteifungselements der
Schutzeinrichtung,
Fig. 3 jeweils eine gleiche Darstellung wie in Fig. 1 mit
und 4 jeweils modifizierter Schutzeinrichtung,
Fig. 5 eine gleiche Darstellung wie in Fig. 4 mit
aktivierter Schutzeinrichtung bei Seitenkollision,
Fig. 6 jeweils eine gleiche Darstellung wie in Fig. 2
und 7 eines Versteifungselements gemäß zweier
weiterer Ausführungsbeispiele.
In Fig. 1 ist eine Fahrgastzelle einer Fahrzeugkarosserie
schematisch im Querschnitt und auszugsweise bis zur
Symmetrie-Mittelebene 10 der Fahrgastzelle dargestellt. Von
der Fahrgastzelle ist der Fahrzeugboden 11, die linke
Fahrzeugtür 12 und die mittig auf dem Karosserieboden
befestigte Mittelkonsole 13 zu sehen. Zwischen der
Fahrzeugtür 12 und der Mittelkonsole 13 ist ein linker
Fahrzeugsitz 14, z. B. der Fahrersitz, angeordnet, von dem in
Fig. 1 lediglich die Rückseite der Rückenlehne 15 und der
Kopfstütze 16 zu sehen sind. Der Fahrzeugsitz 14 ist
längsverschiebbar am Karosserieboden 11 gehalten und in jeder
Längsverschiebestellung arretierbar. Die hierzu am
Karosserieboden 11 befestigte Führungsschienen sind in Fig. 1
mit 17 bezeichnet. Zur Vervollständigung des Querschnitts der
Fahrgastzelle ist Fig. 1 um die rechte Zellenhälfte
symmetrisch zur Mittelebene 10 zu ergänzen, so daß in
gleicher Anordnung noch eine rechte Fahrzeugtür 12 und ein
rechter Fahrzeugsitz 14, z. B. der Beifahrersitz, vorhanden
sind.
Zum Schutz der Sitzbenutzer vor lebensgefährlichen
Verletzungen im Falle einer Seitenkollision ist eine
Schutzeinrichtung 20 vorgesehen, die eine Mehrzahl von quer
zur Längsachse 10 der Fahrgastzelle verlaufenden
Versteifungselementen aufweist. Ein Versteifungselement 21
ist dabei in jeder Fahrzeugtür 12, ein Versteifungselement 22
in jedem Fahrzeugsitz 14 und ein Versteifungselement 23 in
der Mittelkonsole 13 integriert. An den einander zugekehrten
Stirnenden der Versteifungselemente 21 ist jeweils eine
Prallplatte 24 angeordnet, so daß sich jeweils in den
Zwischenräumen zwischen jeder Fahrzeugtür 12 und jedem
Fahrzeugsitz 14 einerseits und jedem Fahrzeugsitz 14 und der
Mittelkonsole 13 andererseits zwei Prallplatten 24 mit
lichtem Abstand a1 bzw. a2 gegenüberliegen. Während die
Versteifungselemente 22, 23 in den Fahrzeugsitzen 14 und in
der Mittelkonsole 13 an jedem Ende eine Prallplatte 24
tragen, sind die Versteifungselemente 21 in den Fahrzeugtüren
12 nur an dem inneren Stirnende mit einer Prallplatte 24
belegt und stützen sich mit dem äußeren Stirnende türseitig
ab. Die Versteifungselemente 21-23 sind als Profile aus
hochfestem Material, z. B. aus Metall oder zur
Gewichtsersparnis aus Kevlar, ausgebildet und mit den
notwendigen Rippen und Verstärkungen versehen. Es versteht
sich, daß die vorstehend beschriebene Ausführung der
Versteifungselemente 21, 23 und Prallplatten 24 als in der
Fahrzeugtür 12 und in der Mittelkonsole 13 integrierte,
separate Teile nicht zwingend ist. Vielmehr kann das
Versteifungselement 21 mit Prallplatte 24 als Teil der
Konstruktion der Fahrzeugtür 12 in Form von
Verstärkungsblechen ausgeführt werden, so daß sich eine
Prallzone ergibt, die sich als Teil der Türkonstruktion über
mindestens die Länge des Sitzverstellweges erstreckt und
damit in jeder Sitzverstellposition den angestrebten Schutz
bietet. Die Prallfläche der Prallzone muß nicht identisch mit
der Oberfläche des Türbelags sein, sondern kann tiefergelegt
werden, so daß im Falle einer Seitenkollision das
Versteifungselement 22 mit Prallplatten 24 im Fahrzeugsitz 14
durch Zerstörung, z. B. der Türtasche, zur Anlage an die
Prallzone in der Fahrzeugtür 12 kommt.
Das gleiche gilt für die Mittelkonsole 13. Hier wäre es
möglich, die Mittelkonsole 13 als Einbauteil mit einer
hochfesten Konstruktion aus Rippen, Verstärkungen etc.
auszuführen, die im Seitenkollisionsfall die Kräfte im
Kraftschluß weiterleitet. Alternativ kann die Mittelkonsole
13 innerhalb definierter Zonen an ihren Seitenflanken mit
massiven, die Prallplatten 24 bildenden Verstärkungen
versehen werden, welche die Längs- und Höhenverstellung des
Fahrzeugsitzes 14 berücksichtigen. Die beiden Verstärkungen
sind über einen Rahmen oder ähnlichem so miteinander
verbunden, daß die Kräfte weitergeleitet werden. Weiterhin
kann das Versteifungselement 23 mit Prallplatte 24 in der
Mittelkonsole 13 als eine-über den Mitteltunnel am Bodenblech
festgelegte steife Konstruktion ausgeführt werden, wobei die
Mittelkonsole 13 als Verkleidungsteil darübergesetzt wird.
Sind aus Designgründen die wie vorstehend beschrieben
ausgeführten Versteifungselemente 21 und 23 mit Prallplatten
24 in den Fahrzeugtüren 12 und in der Mittelkonsole 13 im
Bereich ihrer Prallzonen nicht eben, sondern z. B. mit
"weglaufenden" Konturen ausgebildet, so werden
zweckmäßigerweise zwischen den Versteifungselementen 22 in
den Fahrzeugsitzen 14 und ihren Prallplatten 24 Gelenke
vorgesehen, die dann ein optimales Abstützen der Prallplatten
24 an den schrägen Prallzonen von Fahrzeugtüren 12 und
Mittelkonsole 13 ermöglichen.
Während die Versteifungselemente 21 und 23 mit Prallplatten
24 in Fahrzeugtüren 12 und Mittelkonsole 13 in Richtung
Fahrzeugbreite mit einer unveränderlichen Länge ausgebildet
sind, ist abweichend davon das Versteifungselement 22 in den
beiden Fahrzeugsitzen 14 so ausgebildet, daß es auf eine
Maximallänge vergrößerbar ist. Diese Maximallänge ist dabei
so bemessen, daß alle im Vorkollisionszustand der
Fahrgastzelle zwischen den Versteifungselementen 21-23 und
Prallplatten 24 vorhandenen lichten Abstände a1, a2 durch die
Längenvergrößerung im Augenblick eines Seitencrash zu Null
werden. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 vergrößert sich die
Länge des Versteifungselements 22 in dem linken Fahrzeugsitz
14 im Augenblick des Crash um die Summe a1 + a2, so daß die
Prallplatten 24 der drei Versteifungselemente 21-23
spaltlos aneinanderliegen.
Zur Realisierung einer solchen Längenvergrößerung weist das
Versteifungselement 22 in jedem Fahrzeugsitz 14 einen aus
zwei Hebelarmen 251, 252 gebildeten V-förmigen Kniehebel 25
auf, die im Kniegelenk 253 schwenkbeweglich miteinander
verbunden sind. Die von dem Kniegelenk 53 abgekehrten Enden
der beiden Hebelarme 251, 252 sind über Gelenke 254, 255 mit
den beiden Abschnitten 221, 222 des Versteifungselements 22
verbunden. Die Achsen der Gelenke 253-255 sind parallel
zueinander ausgerichtet und verlaufen senkrecht zur
Zeichenebene der Fig. 1. Die Längen der beiden Hebelarme
251, 252 und der von den beiden Hebelarmen 251, 252
eingeschlossene Kniewinkel α (Fig. 2) sind so aufeinander
abgestimmt, daß in der Strecklage des Kniehebels 25, in
welcher die beiden Hebelarme 251, 252 und die
Stangenabschnitte 221, 222 miteinander fluchten, die
Spaltabstände a1 und a2 zwischen den Prallplatten 24 Null
sind, alle Prallplatten 24 damit spaltlos aneinanderliegen
und alle Versteifungselemente 21-23 links und rechts der
Symmetriemittelebene 10 einen durchgehenden Querträger
bilden.
Zur Aktivierung der Schutzeinrichtung 20 bei Seitencrash ist
ein Aktuator 26 im Fahrzeugsitz 14 integriert, der bei seiner
Aktivierung eine Druckkraft auf das Kniegelenk 253 des
Kniehebels 25 ausübt, die den Kniehebel 25 in seine
Strecklage überführt. Dieser Aktuator 26 kann als
pneumatischer oder pyrotechnischer Antrieb ausgebildet sein
und wird bei Seitenkollision durch geeignete Sensoren
gezündet, so daß er explosionsartig den Kniehebel 25 in
dessen Strecklage treibt und diesen dort so verriegelt, daß
ein Zurückdrücken in die Ausgangslage blockiert ist.
In Fig. 2 ist der Kniehebel 25 im einzelnen vergrößert
dargestellt, und zwar in Fig. 2a im Vorkollisionszustand und
in Fig. 2b in seiner Strecklage im Moment der
Seitenkollision. Die beiden Hebelarme 251, 252 sind im
Ausführungsbeispiel asymmetrisch ausgebildet und so, daß in
der Strecklage eine Kraftübertragung nicht über die Gelenke
253-255 sondern über insgesamt sechs Flächenpaare 27-32
erfolgt, die in Kraftflußrichtung aneinanderliegen. Zwei
Flächenpaare 27, 28 bzw. 31, 32 sind dabei jeweils zwischen
einem Stangenabschnitt 221 bzw. 222 und einem Hebelarm 251
bzw. 252 und zwei Flächenpaare 29, 30 zwischen den beiden
Hebelarmen 251 und 252 ausgebildet. Die einzelnen Flächen der
Flächenpaare 27-32 sind in Fig. 2a jeweils mit 271, 272 -
321, 322 bezeichnet. Im Kollisionsfall liegen in Strecklage
des Kniehebels 25 die Abstützflächen plan aneinander. Die
Hebelform, z. B. gestreckt oder gekrümmt, und die Anzahl und
Größe der Flächenpaare sind konstruktiv bedingt und werden
entsprechend den Anforderungen ausgebildet.
Bei großer Längsverschiebbarkeit der Fahrzeugsitze 14 in den
Führungsschienen 17 ist es zweckmäßig, die
Versteifungselemente 22 in den Fahrzeugsitzen 14 jeweils
paarweise auszuführen. Die beiden Versteifungselemente 22
eines jeden Paars verlaufen dabei im Parallelabstand
voneinander und sind an ihren Enden jeweils gemeinsam an
einer Prallplatte 24 befestigt. Dadurch wird auch in extrem
unterschiedlichen Verschiebestellungen der beiden
Fahrzeugsitze 14 bei einem Seitencrash ein steifer Querträger
zwischen den beiden Fahrzeugtüren 14 hergestellt, der nicht
in Längsrichtung abknicken kann. Die Prallplatten 24 können -
wie dies für das in der Mittelkonsole 13 angeordnete
Versteifungselement 23 dargestellt ist - in den Fahrzeugtüren
12 und in den Fahrzeugsitzen 14 integriert und durch die
jeweilige Verkleidung kaschiert sein, damit der Innenraum der
Fahrgastzelle im Vorkollisionszustand ein ästhetisch
ansprechendes Bild bietet, das nicht durch technisch
konstruktive Bauelemente gestört wird. Für das in seiner
Länge veränderliche Versteifungselement 22 in den
Fahrzeugsitzen 14 ist dann in der Sitzverkleidung im Bereich
jeder Prallplatte 24 eine Reißnaht vorzusehen, die bei der
Überführung des Kniehebels 25 in seine Strecklage definiert
reißt und so den Austritt der Prallplatte 24 aus der
Sitzverkleidung ermöglicht.
Die modifizierte Schutzeinrichtung 20 bei der in Fig. 3
schematisch dargestellten Fahrgastzelle unterscheidet sich
von der vorstehend beschriebenen Schutzeinrichtung 20
dadurch, daß das in den Fahrzeugsitzen 14 integrierte
Versteifungselement 22' als durchgehende längenkonstantes
Profil mit endseitigen Prallplatten 24 ausgebildet ist und
die in den Fahrzeugtüren 12 in der Mittelkonsole 13
vorhandenen Versteifungselemente 21' und 23' als nunmehr
längenveränderliche Versteifungselemente mit Kniehebel 25 und
Aktuator 26 ausgebildet sind. Im übrigen ist Aufbau und
Wirkungsweise wie zu Fig. 1 beschrieben, so daß gleiche
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Das in Fig. 4 dargestellte weitere Ausführungsbeispiel einer
Schutzeinrichtung 20 bei Seitenkollision innerhalb einer
Fahrgastzelle unterscheidet sich von den beiden zuvor
beschriebenen Schutzeinrichtungen 20 dadurch, daß nunmehr
alle Versteifungselemente 21', 22 und 23' jeweils mit einem
Kniehebel 25 und einem den Kniehebel 25 in seine Strecklage
treibenden Aktuator 26 versehen sind, so daß bei
Seitenkollision alle Versteifungselemente 21', 22 und 23' ihre
Länge vergrößern. Im Kollisionsfall gehen alle Kniegelenke 25
in ihre Strecklage über und werden darin verrastet, wie dies
in Fig. 5 dargestellt ist. Wie in Fig. 5 ebenfalls
verdeutlicht ist, sind damit alle Spaltabstände, wie sie im
Vorkollisionszustand existieren und in Fig. 1 mit a1, a2
bezeichnet sind, in der Strecklage der Kniehebel 25 zu Null
gemacht worden, so daß alle Prallplatten 24 spaltlos
aneinanderliegen und die gesamte Schutzeinrichtung 20 einen
steifen durchgehenden Querträger zwischen den beiden
Fahrzeugtüren 12 bildet, der die Kräfte auf der einen Seite
aufnimmt und in die Fahrgaststruktur und somit auch auf die
gegenüberliegende Seite überträgt.
In Fig. 6 und 7 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele eines
Versteifungselements mit Aktuator, hier das im Fahrzeugsitz
14 integrierte Versteifungselement 22 mit Aktuator 26,
schematisch dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 6 sind beide Elementabschnitte 221 und 222 des
Versteifungselements 22'' anders als in den
Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1-5 nicht über den
Kniehebel durchgängig miteinander verbunden, sondern
vereinzelt und im Abstand unter einem Treib- und
Verblockungskörper 34 angeordnet, der durch den Aktuator 26
quer zu den Elementabschnitten 221, 222 verschiebbar ist und
dabei über Schrägflächen 341 und 342 die Elementabschnitte
221, 222 soweit auseinandertreibt, bis er mit diesen fluchtend
zwischen diesen einliegt und sie gegeneinander abstützt
(verblockt). Wie nicht weiter dargestellt ist, sind hierzu
die beiden Elementabschnitte 221, 222 in Führungen axial
verschieblich geführt und liegen mit ihren einander
zugekehrten Enden kraft schlüssig an den Schrägflächen 341 und
342 des Treib- und Verblockungskörpers 34 an. In Fig. 6a ist
das Versteifungselement 22'' mit Treib- und Verblockungskörper
34 vor Einwirkung des Aktuators 26 und in Fig. 6b nach
Ansprechen des Aktuators 26 dargestellt.
Das in Fig. 7 schematisch skizzierte Ausführungsbeispiel des
Versteifungselements 22'' hat den Vorteil des kleinen
Bauvolumens. Ein im Ausführungsbeispiel rohrförmiges
Führungsprofil 35 ist in dem Fahrzeugsitz 14 fixiert und
nimmt die beiden Elementabschnitte 221 und 222 des
Versteifungselements 22'' axial verschieblich auf. Zwischen
den beiden Elementabschnitten 221 und 222 ist als Aktuator 26
ein z. B. pyrotechnischer Treibsatz 36 angeordnet, der bei
seiner Zündung sich nach beiden Seiten ausdehnt und dabei
beide Elementabschnitte 221, 222 nach außen treibt, so daß
sich die beiden Prallplatten 24 an die Prallplatten 24 der
anderen Versteifungselemente 21 und 23 in der Fahrzeugtür 12
und in der Mittelkonsole 13 anlegen. In dieser Stellung der
Elementabschnitte 221, 222 werden diese im Führungsprofil 35
verriegelt (Fig. 7b), so daß über die Prallplatten 24 eine
Verblockung aller Versteifungselemente 21, 22 und 23
herbeigeführt ist. Wie in Fig. 7a und 7a, die das
Versteifungselement 22'' vor und nach Wirksamwerden des
Aktuators 26 zeigen, nur schematisch angedeutet ist, können
die Elementabschnitte 221, 222 beispielhaft dadurch verriegelt
werden, daß ein das Führungsprofil 35 radial durchdringender
Riegel 37 unter der Kraft einer z. B. als Druckfeder
ausgebildeten Riegelfeder 38 auf dem Umfang eines jeden
Elementabschnitts 221 bzw. 222 aufliegt und in der
Endverschiebeposition des Elementabschnitts 221 bzw. 222 in
eine in der Mantelfläche radial eingebrachte Öffnung 39
formschlüssig einfällt. Der Riegel 37 ist dahingehend
ausgelegt, daß er die bei Seitenkollision auftretenden Kräfte
aufnimmt und ableitet.
Claims (13)
1. Fahrgastzelle einer Fahrzeugkarosserie mit einem
Karosserieboden und mindestens zwei in den beiden
Karosserieseiten integrierten Fahrzeugtüren, mit einer mittig
auf dem Karosserieboden befestigten Mittelkonsole, mit
jeweils einem zwischen Mittelkonsole und einer Fahrzeugtür
angeordneten, am Karosserieboden insbesondere
längsverschiebbar gehaltenen Fahrzeugsitz und mit einer die
Sitzbenutzer bei Seitenkollision schützenden
Schutzeinrichtung, die in jeder Fahrzeugtür, jedem
Fahrzeugsitz und in der Mittelkonsole integrierte, quer zur
Zellenlängsachse verlaufende Versteifungselemente und
zwischen diesen angeordnete Prallplatten umfaßt, wobei die
Versteifungselemente so angeordnet sind, daß sie sich bei
Seitenkollision über die Prallplatten aneinander abstützen,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der bei Seitenkollision sich quer zur
Zellenlängsachse aneinander abstützenden Versteifungselemente
(22; 21', 23'; 21', 22, 23') auf eine Maximallänge derart
vergrößerbar ausgebildet ist, daß alle im
Vorkollisionszustand der Fahrgastzelle zwischen den
Versteifungselementen (21-23) und Prallplatten (24) in
Abstützrichtung vorhandenen, lichten Abstände (a1, a2)
beseitigt sind, und daß ein im Kollisionsfall aktivierbarer
Aktuator (26) vorgesehen ist, der das mindestens eine
Versteifungselement (22; 21', 23'; 21', 22, 23') auf Maximallänge
einstellt.
2. Fahrgastzelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein längenvergrößerbares Versteifungselement (22)
innerhalb eines jeden Fahrzeugsitzes (14) angeordnet ist.
3. Fahrgastzelle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein längenvergrößerbares Versteifungselement
(21', 23') in jeder Fahrzeugtür (12) und in der Mittelkonsole
(13) angeordnet ist.
4. Fahrgastzelle nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Versteifungselemente (21-23) an einander zugekehrten
Stirnenden Prallplatten (24) tragen, die sich jeweils über
den Bereich einer möglichen Sitzverstellung (Längs- und
Höhenverstellung) erstrecken.
5. Fahrgastzelle nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Versteifungselement
(22; 21', 23'; 21', 22, 23') einen V-förmigen Kniehebel (25)
aufweist, dessen beiden Hebelarme (251, 252) und dessen von
den Hebelarmen (251, 252) im Vorkollisionszustand
eingeschlossener Kniewinkel (α) so bemessen sind, daß die
Summe aller Spaltabstände (a1, a2) zwischen den Prallplatten
(24) in Strecklage des Kniehebels (25) Null ist.
6. Fahrgastzelle nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebelarme (251, 252) in Strecklage des Kniehebels (25)
sich über an den Rebelarmen (251, 252) und an den daran
anschließenden Abschnitten (221, 222) des Versteifungselements
(22) ausgebildeten ebenen Abstützflächen (27-32) aneinander
und an den Versteifungselementabschnitten (221, 222)
abstützen.
7. Fahrgastzelle nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aktuator (26) eine auf das Kniegelenk (153) wirkende
Druckkraft erzeugt, die den Kniehebel (25) in Strecklage
überführt.
8. Fahrgastzelle nach einem der Ansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kniehebel (25) in seiner Strecklage verrastbar ist.
9. Fahrgastzelle nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Versteifungselemente (21-23) aus hochfestem Material,
wie Metall- oder Kevlar, ausgebildet sind.
10. Fahrgastzelle nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prallplatten (24) in den Fahrzeugtüren (12), der
Mittelkonsole (13) und den Fahrzeugsitzen (14) integriert und
durch die jeweilige Verkleidung kaschiert sind und daß in der
Verkleidung im Bereich der Prallplatte (24) einer Reißnaht
vorgesehen ist.
11. Fahrgastzelle nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Versteifungselement (22'') in zwei
Elementabschnitte (221, 222) unterteilt ist, die in einer
Führung axial verschieblich geführt sind, und einen vom
Aktuator (26) betätigten Treib- und Verblockungskörper (34)
aufweist, der zwischen die einander zugekehrten Stirnenden
der Elementabschnitte (221, 222) zu deren Verschiebung und
Verblockung eintaucht.
12. Fahrgastzelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elementabschnitte (221, 222) des Versteifungselements
(22'') mit ihren einander zugekehrten Stirnseiten,
vorzugsweise kraftschlüssig, an Keilschrägen (341, 342)
anliegen, die am Treib- und Verblockungskörper (34)
ausgebildet sind.
13. Fahrgastzelle nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Versteifungselement (22'') in zwei
Elementabschnitte (221, 222) unterteilt ist, die in einem
Führungsprofil (35) axial verschieblich aufgenommen sind, daß
der Aktuator (26) als Treibsatz ausgebildet ist, der zwischen
den Elementabschnitten (221, 222) in dem Führungsprofil (35)
angeordnet ist, und daß zwischen jedem Elementabschnitt
(221, 222) und dem Führungsprofil (35) eine Verriegelung
(37, 38, 39) vorgesehen ist, die in einer die Verblockung aller
Versteifungselemente (21, 22'', 23) herbeiführenden
Verschiebelage der Elementabschnitte (221, 222) selbsttätig
wirksam wird.
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