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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Fronthaubenscharnier nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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In diesem Zusammenhang wird auf die
DE 10 2008 011 722 A1 verwiesen, welche ein Frontklappenscharnier für ein Kraftfahrzeug mit zwei Scharnierschenkeln offenbart, bei dem einer der beiden Scharnierschenkel ein Befestigungsteil und ein Schwenkteil ausbildet, die sich bei der Verlagerung von der ersten Schwenkstellung in die beabstandete Schwenkstellung relativ zueinander bewegen.
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Weiter ist in der
DE 10 2007 056 277 A1 ein Scharnier für eine Frontklappe offenbart, welches einen Führungsabschnitt aufweist, in welchem der Scharnierhebel gleitend verschiebbar angeordnet ist.
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Auch in der
DE 10 2007 041 555 A1 ist ein Fronthaubenscharnier offenbart, bei dem zwischen den beiden Scharnierhälften ein Schienensystem, bestehend aus einer Außenschiene und einem verschieblich gelagerten Innenschlitten, angeordnet ist.
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Auch in der
DE 197 12 961 A1 ist ein Fronthaubenscharnier gezeigt, wobei zwischen den beiden Scharnierhälften eine Kulisse vorhanden ist, die unter anderem zur Energieaufnahme federnd ausgeführt ist.
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So wird beispielsweise auch in der
DE 10 2015 003 186 B3 eine Verstelleinrichtung für eine Klappe eines Kraftfahrzeugs, die zum Bewegen der Klappe zwischen einer eingefahrenen Stellung und wenigstens einer ausgefahrenen Stellung ausgebildet ist, wobei die Verstelleinrichtung ein karosserieseitiges Unterteil, ein klappenseitiges Oberteil, einen am Unterteil über Schwenkstreben schwenkbar befestigten Zwischenhebel, zwei am Oberteil schwenkbar befestigte Verriegelungsklinken und einen am Zwischenhebel und am Oberteil jeweils schwenkbar befestigten Kopplungshebel umfasst, wobei die Verriegelungsklinken jeweils einen Hebel aufweisen, über die sie miteinander gekoppelt sind und jede Verriegelungsklinke einen Arretierhaken aufweist, der in der Schließstellung der Klappe an einem Arretierabschnitt des Zwischenhebels arretiert ist, wobei ein mit der ersten Verriegelungsklinke gekoppeltes Stellelement vorgesehen ist, das dazu ausgebildet ist, die Klappe unter Lösen der Arretierhaken und Verschwenken des Kopplungshebels um seine beiden Schwenkachsen am bewegten Oberteil und am unbewegten Zwischenhebel in die wenigstens eine ausgefahrene Stellung anzuheben.
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Weiter wird auf die
DE 10 2016 112 187 A1 hingewiesen. Dort ist ein Scharnier einer Fronthaube eines Kraftfahrzeugs offenbart, bei dem zwei Scharnierteile ebenfalls zueinander beanstandet werden können.
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Außerdem wird auf die
DE 10 2014 014 085 A1 hingewiesen. Dort ist unter anderem eine Frontklappe offenbart, die über zwei Scharniergelenke schwenkbar an einer Karosserie angeordnet ist, wobei jedes Scharniergelenk ein karosserieseitig angeordnetes Scharnierunterteil, ein klappenseitig angeordnetes Scharnieroberteil, einen am Scharnierunterteil über Schwenkstreben schwenkbar befestigten Zwischenhebel und wenigstens einen am Zwischenhebel und am Scharnieroberteil jeweils schwenkbar befestigten, diese verbindenden Kopplungshebel umfasst, wobei ein Arretiermittel vorgesehen ist, das das Scharnieroberteil in der Schließstellung der Frontklappe mit dem Zwischenhebel arretiert, und wobei ein ansteuerbares, mit dem Scharnieroberteil gekoppeltes Stellelement vorgesehen ist, das die Frontklappe in eine Schutzstellung anhebt, während welcher Anhebebewegung unter Lösen des Arretiermittels der Kopplungshebel um seine beiden Schwenkachsen am bewegten Scharnieroberteil und am unbewegten Zwischenhebel schwenkt und mit Erreichen der Endstellung in eine am Scharnierunterteil vorgesehene Halteaufnahme eingreift.
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Weiterhin wird auf die
DE 101 35 322 A1 hingewiesen, dort werden mehrere Ausführungsformen einer Fahrzeug-Haubenvorrichtung mit einem gelenk offenbart.
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In der
DE 199 59 606 A1 wird zudem ein Fahrzeugblech mit einer aufprallweichen Außenkante offenbart.
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In den Druckschriften
JP 2003 - 276 644 A ,
JP 2009 - 023 550 A ,
JP 2003 - 063 452 A und
JP 2005 - 112 198 A werden weitere Scharniervorrichtungen für Fronthauben oder Karosserien von Fahrzeugen offenbart.
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Schließlich ist noch die
DE 10 2012 111 083 A1 anzuführen, dort wird eine Abdeckhaube-Scharnier-Vorrichtung für Fahrzeuge offenbart.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden. Insbesondere soll ein Frontklappenscharnier zur Verfügung gestellt werden, das möglichst wenig Gewicht aufweist und mit einer geringen Anzahl von Bauteilen eine komplexe Kinematik vermeiden soll, wobei in Normallage, also für den Alltagsgebrauch eine störungsfreie Nutzung möglich sein soll und im Fußgängercrash-Fall einen sicheren aktiven Fußgängerschutz ermöglichen soll. Dabei soll insbesondere eine gezielte und definierte Verformung der Bauteile erreicht werden.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach dem Anspruch 1 oder dem Anspruch 9.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßes Fronthaubenscharnier besteht in erster Linie aus einer Karosserieverbindung und einer Fronthaubenverbindung. Die Karosserieverbindung dient der Befestigung des Fronthaubenscharniers mit der Karosserie eines Kraftfahrzeugs. Die Fronthaubenverbindung dient der Befestigung des Fronthaubenscharniers mit einer Fronthaube des Kraftfahrzeugs. In der Regel kommen zwei erfindungsgemäße Fronthaubenscharniere je Fronthaube zum Einsatz. Dabei sind die beiden Fronthaubenscharniere in Fahrtrichtung rechts und links an einer vorgesehenen Öffnungskante einer Fahrzeugfrontseite angeordnet.
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Die Fronthaubenverbindung verfügt über eine Schwenkachse mit der Karosserieverbindung. Die Schwenkachse dient dem Öffnen und Schließen der Fronthaube. Bei der Schwenkachse kann es sich um unterschiedliche Arten von Achs- und Scharnierkonstruktionen handeln.
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Die Karosserieverbindung besteht unter anderem aus einer Schwenkplatte und einer Befestigungsplatte. Dabei ist die Schwenkachse an der Schwenkplatte der Karosserieverbindung angeordnet. Zusätzlich ist die Karosserieverbindung an der Befestigungsplatte angeordnet.
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Die Karosserieverbindung bildet zwischen der Befestigungsplatte und der Schwenkplatte ein Versatzstück aus. Durch das Versatzstück bildet die Karosserieverbindung eine S-Form aus. Dazu verläuft das Versatzstück in einem Winkel von größer 90° bis kleiner 180° von der Befestigungsplatte weg. Diese Angaben beruhen in Fahrtrichtung von der Front her auf das Fahrzeug schauend.
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Das Versatzstück verläuft im Einbauzustand zu einer Fronthaubenmitte, wobei Schwenkplatte und die Befestigungsplatte versetzt parallel zueinander angeordnet sind. Dadurch entsteht die angesprochene S-Form.
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Weiter ist eine Druckaufnahmeschwächung vorhanden. Die Druckaufnahmeschwächung besteht unter anderem aus einer Öffnung. Die Öffnung ist beispielsweise als Periskop-Langloch ausgeführt. Form, Größe und Ausdehnung des Periskop-Langlochs richtet sich unter anderem an die Materialauswahl und die zu tragenden und zu bewegenden Bauteile, wie beispielsweise die Ausmaße, das Material und das Gewicht der Fronthaube. Dabei wird also eine Karosserieverbindung mit einer Druckaufnahmeschwächung versehen. Die Druckaufnahmeschwächung ist beispielsweise eine Ausnehmung in der Karosserieverbindung. Es kann sich aber auch um eine gezielte Materialschwächung handeln. So wäre beispielsweise auch ein aus dünnerem Material hergestellter Bereich als Druckaufnahmeschwächung vorstellbar. Ziel der Druckaufnahmeschwächung wäre es, dass die Bauteile konstruktiv so ausgelegt werden, dass im Belastungsfall eine gezielte, definierte und gewünschte Verformung eintritt.
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Dadurch wiederum sind keine weiteren Bauteile bzw. Kinematikbauteile mehr erforderlich.
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Das Periskop-Langloch ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Druckaufnahmeschwächung, die als Öffnung in die Befestigungsplatte eingelassen ist. Dies dient der gezielten Schwächung der Befestigungsplatte um ein gewünschtes Verformungsverhalten zu erreichen. Durch die Gestaltung und Ausformung des Periskop-Langlochs kann man also das Verformungsverhalten gezielt steuern. Die Befestigungsplatte soll dabei bevorzugt bei Zug widerstandsfähig und stabil sein und bei Druck, wie beispielsweise bei einem Auffahrunfall oder einem Aufprall auf eine Person nachgiebig ausgebildet sein. Zugkraft entsteht also beispielsweise bei einem ordnungsgemäßen Öffnen der Fronthaube. Druck entsteht beispielsweise bei einem Auffahr-Unfall auf eine Person oder einen Gegenstand.
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Das Periskop-Langloch besteht aus einem Linearteil und einem anschließenden Expansionsteil. Das Linearteil und das Expansionsteil bilden ein gemeinsames Langloch aus. Das Expansionsteil kann dabei Rundkanten oder eine eckige Ausbildung aufweisen. Länge und Breite des Langlochs richten sich grundsätzlich nach den Bemaßungen des Fronthaubenscharniers und der Fronthaube.
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Das Linearteil ist in der Befestigungsplatte angeordnet und das Expansionsteil ist in dem Versatzstück angeordnet. Zusätzlich bildet das Versatzstück eine in Fahrtrichtung vorne angeordnete Verstärkungskante aus und in Fahrtrichtung hinten einen Steg. Der Steg ist dabei ein Teil der Druckaufnahmeschwächung, da sie das Periskop-Langloch zur Fahrgastzelle hin umschließt und folglich bei Druck von der Front zur Fahrgastzelle hin bis zu einem definierten Druckpunkt standhält und erst anschließend nachgibt. Dabei ist der definierte Druckpunkt je nach dem vom Fachmann zu bestimmen und durch Materialauswahl und Bestimmung der Druckaufnahmeschwächung zu berechnen. Das bedeutet im Einzelnen, dass die Verstärkungskante im Einbauzustand zur Fahrzeugfront hin angeordnet ist. Der Steg ist im Einbauzustand zu einer Fahrgastzelle hin angeordnet.
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Der Steg erstreckt sich von der Befestigungsplatte zu der Schwenkplatte hin. Die Befestigungsplatte weist eine Befestigungsstelle auf. Es kommen auch mehrere Befestigungsstellen in Betracht. Die Befestigungsstellen können als Bohrungen ausgeführt sein, um beispielsweise die Befestigungsplatte an der Fahrzeugkarosserie beispielsweise mittels einer Schraube oder dergleichen zu befestigen.
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Die Fronthaubenverbindung ist zu der Fronthaubenmitte hin an der Karosserieverbindung angeordnet. Dies verstärkt eine Zeltstruktur die dadurch entsteht, dass zwei Fronthaubenscharniere rechts und links der Fronthaube angeordnet sind.
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Die Fronthaubenverbindung weist eine Fronthaubenaufnahme und eine Schwenkachsenverjüngung auf. Die Fronthaubenaufnahme ist eher als Flachprofil ausgeführt und weist beispielsweise Öffnungen zur Verbindung mit der Fronthaube ermöglichen sollen.
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Weiter ist eine Fronthaubenscharnierkonstruktion mit zwei Fronthaubenscharnieren und einer Fronthaube als erfindungsgemäße Ausführung möglich. Die Fronthaube ist beidseitig von den beiden Fronthaubenscharnieren gehalten. Dabei sind die Versatzstücke der beiden Fronthaubenscharniere jeweils zueinander hinragend angeordnet. Das erleichtert die Handhabung der Fronthaube im Alltag und gewährleistet bei einem Personenaufprall das gewünschte Stauchungsverhalten der Fronthaube, um die Person vor schweren Verletzungen zu schützen.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
- 1 eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel;
- 2 eine seitlich schräg von vorne gezeigte Ansicht der 1;
- 3 eine um 90° zu dem Betrachter angeordnete Frontalansicht der 1.
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Ausführungsbeispiel
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In 1 ist eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines Fronthaubenscharniers F dargestellt.
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Dort findet sich eine Karosserieverbindung 1 und einer Fronthaubenverbindung 2. Dabei ist die Fronthaubenverbindung 2 über eine Schwenkachse 3 mit der Karosserieverbindung 1 verbunden. Dies ist hier beispielsweise durch einen nicht näher gezeigten Schwenkbolzen realisiert, welcher durch dazugehörige Bolzenöffnungen der Fronthaubenverbindung und der Karosserieverbindung hindurchgreift und ein Verschwenken ermöglicht.
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Die Fronthaubenverbindung 2 weist eine Schwenkplatte 4 auf. Die Schwenkachse ist an der Schwenkplatte 4 der Karosserieverbindung 1 angeordnet. Die Karosserieverbindung besteht zusätzlich aus einer Befestigungsplatte 5.
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Die Karosserieverbindung bildet einstückig zwischen der Befestigungsplatte 5 und der Schwenkplatte 4 ein Versatzstück 6 aus. Dabei verläuft das Versatzstück 6 in einem Winkel 15 im Einbauzustand zu einer Fronthaubenmitte hin. Dabei sind die Schwenkplatte 4 und die Befestigungsplatte 5 versetzt parallel zueinander angeordnet. Das Versatzstück 6, die Schwenkplatte 4 und die Befestigungsplatte 5 bilden in der Frontansicht der 3 eine S-Form aus, wobei die beiden Enden der S-Form länglich angeordnet und versetzt parallel angeordnet.
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Weiter ist in die Befestigungsplatte 5 ein Periskop-Langloch 7 eingelassen. Das Periskop-Langloch 7 besteht aus einem Linearteil 8 und einem anschließenden Expansionsteil 9. Das Linearteil ist in der Befestigungsplatte 5 angeordnet, wobei das Expansionsteil 9 teilweise eine Kreisform ausbildet und dabei in dem Versatzstück 6 angeordnet ist.
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Das Versatzstück 6 bildet eine in Fahrtrichtung vorne angeordnete Verstärkungskante 10 aus. Die Verstärkungskante 10 ist in Form eines Stehfalzes ausgeführt. Weiter bildet das Versatzstück 6 in Fahrtrichtung hinten einen Steg 11 aus.
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Dabei erstreckt sich der Steg 11 von der Befestigungsplatte 5 zu der Schwenkplatte 4.
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Die Befestigungsplatte 5 weist zwei Befestigungsstellen 12, 12.1 auf. Sie sind an unterschiedlichen Stellen der Befestigungsplatte 5 angeordnet.
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Die Fronthaubenverbindung 2 ist zu der Fronthaubenmitte hin an der Karosserieverbindung 1 angeordnet. Das ist gut in der 2 zu erkennen. Danach ist einerseits der Schwenkplatte 4 das Versatzstück 6 ausgebildet und andererseits der Schwenkplatte 4 ist die Fronthaubenverbindung 2 angeordnet.
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Die Fronthaubenverbindung 2 weist eine Fronthaubenaufnahme 13 und eine Schwenkachsenverjüngung 14 auf.
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Im Einbauzustand bilden zwei Fronthaubenscharniere F1 und eine Fronthaube eine Fronthaubenscharnierkonstruktion, wobei die beiden Fronthaubenscharniere F1 derart angeordnet sind, dass die Versatzstücke 6 der beiden Fronthaubenscharniere F1 jeweils zueinander hinragend angeordnet sind.
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Die 2 und 3 wiederholen die in der 1 beschriebenen Merkmale auf deren Wiederholung für die 2 und 3 verzichtet wird, da die Ausführungen und Merkmale identisch sind. Zusätzlich ist nur in der 3 besser die Anordnung des Winkels 15 zu erkennen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Karosserieverbindung
- 2
- Fronthaubenverbindun
- 3
- Schwenkachse
- 4
- Schwenklatte
- 5
- Befestiunslatte
- 6
- Versatzstück
- 7
- Periskop-Lanloch
- 8
- Linearteil
- 9
- Expansionsteil
- 10
- Verstärkungskante
- 11
- Steg
- 12
- Befestigungsstelle
- 13
- Fronthaubenaufnahme
- 14
- Schwenkachsenverjüngung
- 15
- Winkel
- 16
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