DE10029551C1

DE10029551C1 - Rahmen eines Fahrzeugsitzes

Info

Publication number: DE10029551C1
Application number: DE10029551A
Authority: DE
Inventors: Ralf Kaemper; Norbert Kielsmeier
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2000-06-15
Filing date: 2000-06-15
Publication date: 2001-10-25
Anticipated expiration: 2020-06-16
Also published as: US20010052724A1; US6523893B2

Abstract

Bei einem Rahmen eines Fahrzeugsitzes mit einer Anlagefläche für den Sitzbenutzer und mit einer Querstrebe ist die Querstrebe als in ihrer Längsrichtung sich bei Belastung bis zu einem Grenzwert um einen vorgegebenen Betrag verkürzendes Element ausgebildet. Die Querstrebe weist eine Sollknickstelle auf, die bei Überschreiten des Grenzwertes quer zur Längsrichtung derart ausknickt, daß sich die Querstrebe nicht in Richtung der Anlagefläche bewegt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein Rahmen der als bekannt vorausgesetzten Art (JP 1 11 05 602 A) ist durch eine massive Querstrebe versteift. Die Querstrebe soll Deformationen des Rahmens bei einer seitli chen Kollision des Fahrzeugs verringern. Wenn eine Grenzbe lastung überschritten wird, wird die Querstrebe zusammen mit dem übrigen Rahmen in unkontrollierter Weise defor miert. Eine solche unkontrollierte Deformation bildet eine Gefahr sowohl für den Sitzbenutzer als auch für die übrigen Fahrzeuginsassen.

Es ist ferner bekannt, an einem Fahrzeugsitz eine in ihrer Länge veränderbare Querstrebe vorzusehen (EP 0 983 910 A1), die sich im Crashfall an benachbarte, karosseriefeste Abstützelemente anlegen soll. Mit dieser Konstruktion soll die Fahrgastzelle bei einer seitlichen Kollision durch ei nen im Crashfall gebildeten Querträger versteift werden.

Ausgehend von dem eingangs erwähnten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Rahmen ei nes Fahrzeugsitzes so auszubilden, daß er sich insbesondere bei einem Seitencrash in kontrollierter und für den Benut zer sowie Fahrzeuginsassen unkritischer Weise verformt.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa tentanspruchs 1.

Durch die zu Beginn der Rahmenverformung erfolgende Verkür zung der Querstrebe wird in einer ersten Phase Verformungs energie abgebaut. In dieser ersten Phase verkürzt sich die Querstrebe lediglich. Erst nach Ablauf der ersten Phase und bei Überschreiten eines vorgegebenen Verkürzungsweges knickt die Querstrebe in kontrollierter Weise aus, nämlich derart, daß die Verletzungsgefahr für die Fahrzeuginsassen so gering wie möglich gehalten wird.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Von besonderem Vorteil ist die Ausbildung der Querstrebe durch zwei einander mit Preßpassung teilweise übergreifende Rohre. In die einander übergreifenden Rohrbereiche lassen sich nach deren Zusammenfügen umlaufende Sicken gleichzei tig in beide Rohrbereiche einwalzen.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 - einen Rahmen einer Rückenlehne im Ausgangszu stand mit einer Querstrebe;

Fig. 2 - einen vergrößerten Längsschnitt durch die Querstrebe nach Fig. 1;

Fig. 3 - einen Längsschnitt durch die infolge eines Crash teilweise deformierte Querstrebe nach Fig. 1;

Fig. 4 - einen vergrößerten Ausschnitt der linken Seite der Querstrebe gemäß Fig. 3;

Fig. 5 - einen vergrößerten Ausschnitt der rechten Sei te der Querstrebe nach Fig. 3;

Fig. 6 - einen Längsschnitt durch die vollständig de formierte Querstrebe nach Fig. 1.

In Fig. 1 ist ein Rahmen 1 einer Rückenlehne dargestellt, an dem eine Kopfstütze 2 in nicht näher dargestellter Weise befestigt ist. Der Rahmen 1 weist einen oberer Querholm 1a und einen unteren Querholm 1b auf, die durch zwei Seiten holme 1c und 1d miteinander verbunden sind. Zwischen den Seitenholmen 1c und 1d erstreckt sich eine aus zwei Rohren 3 und 4 gebildete Querstrebe, die über Flansche 5 mit den Seitenholmen 1d und 1c fest verbunden ist. Die Querstrebe verläuft horizontal und parallel zu den Querholmen 1a und 1b. Die Querstrebe kann auch durch einen Querholm des Rah mens 1 selbst gebildet sein.

Das Rohr 3 weist einen dem Innendurchmesser des Rohres 4 entsprechenden Außendurchmesser auf und ist auf einer Teillänge von dem Rohr 4 umgriffen. Das Rohr 3 ist mit sei nem einen Ende an dem Seitenholm 1d befestigt. Das Rohr 4 ist an der gegenüberliegenden Seite mit dem Seitenholm 1c fest verbunden.

Beide Rohre 3 und 4 weisen von den jeweiligen Seitenholmen 1c und 1d, an denen sie nicht befestigt sind, einen gleich großen Abstand auf. Auf seiner Oberseite ist das Rohre 4 mit zwei voneinander beabstandeten Kerben 4a und 4b verse hen. Das Rohr 3 besitzt ebenfalls Kerben 3a und 3b, die im Ausgangszustand in jeweils einer gemeinsamen vertikalen Ebene mit den Kerben 4a bzw. 4b liegen. Der Abstand der Kerben 3a bzw. 4a von den Kerben 3b bzw. 4b entspricht dem Abstand zwischen den Seitenholmen 1c bzw. 1d und den freien Enden der Rohre 3 bzw. 4.

Im Endbereich des Rohres 4 ist eine umlaufende Kerbe oder Sicke 4c vorgesehen, die in eine Kerbe oder Sicke 3c im Rohr 3 eingreift. Ebenso trägt das Rohr 3 in seinem Endbe reich eine umlaufende Kerbe oder Sicke 3d, in die eine Ker be oder Sicke 4d eingreift. Das Rohr 4 weist zwischen der Sicke 4d und dem Flansch 5 weitere umlaufende und parallel zueinander angeordnete Kerben oder Sicken 4e, 4f und 4g auf. Die Sicken 4e, 4f und 4g werden im Ausgangszustand von dem Rohr 3 nicht untergriffen.

Bei einem seitlichen Crash, bei dem der Lehnenrahmen 1 sich verformt, so daß die Seitenholme 1c und 1d sich einander nähern, wird, wie Fig. 3 zeigt, das Rohr 4 weiter über das Rohr 3 gepreßt. Dabei müssen zuerst die Kerben 4a und 4b und die umlaufenden Sicken 4c und 4d aufgeweitet werden. Bei weiterer Verschiebung der Rohre 3 und 4 relativ zuein ander werden aufeinanderfolgend dann auch die Sicken 4e, 4f und 4g aufgeweitet. Durch das Aufweiten der Kerben 4a und 4b sowie der umlaufenden Sicken 4c bis 4g wird kinetische Energie in gefahrlose Verformungsenergie umgewandelt. Ebenso wird die Aufprallenergie durch die Reibung zwischen den Rohren 3 und 4 und durch die Reibung zwischen den Sicken 4c bis 4g und der Außenfläche des Rohres 3 gedämpft.

Wenn die nicht am Rahmen 1 befestigten Enden der Rohre 3 und 4 an den Flanschen 5 anliegen, befindet sich die Kerbe 4b fluchtend über der Kerbe 3a. Dadurch ist die Biegefe stigkeit des Rohrverbandes an dieser Stelle schwächer als in den übrigen Rohrbereichen. Die Rohre 3 und 4 werden da her an der eingekerbten Stelle beim Überschreiten eines Grenzwertes, wie in Fig. 6 dargestellt, ausknicken. Die Knickung erfolgt in der durch die Kerben 3a und 4b festge legten Richtung, weil die Kerben nur über einen Teil des Umfangs der Rohre 3 und 4 verlaufen, die Knickfestigkeit also nur in einer Richtung geschwächt ist.

Claims

1. Rahmen (1) eines Fahrzeugsitzes mit einer Anlagefläche für den Sitzbenutzer und mit einer Querstrebe (3, 4), dadurch gekennzeichnet, daß die Querstrebe (3, 4) als in ihrer Längsrichtung sich bei Belastung bis zu einem Grenzwert um einen vor gegebenen Betrag verkürzendes Element ausgebildet ist und eine Sollknickstelle aufweist, die bei Überschreiten des Grenzwertes quer zur Längsrichtung derart ausknickt, daß sich die Querstrebe (3, 4) nicht in Richtung der An lagefläche bewegt.

2. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstrebe (3, 4) zwei einander umgreifende Roh re (3; 4) aufweist, die mindestens eine die Sollknick stelle bildende Kerbe (3a; 4b) aufweisen.

3. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Sollknickstelle bildenden Kerben (3a; 4b) auf der Oberseite der Querstrebe (3, 4) angeordnet sind.

4. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstrebe (3, 4) umlaufend angeordnete Kerben oder Sicken (3c; 3d; 4c; 4d; 4e; 4f; 4g) aufweist.

5. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufend angeordneten Kerben oder Sicken (3c; 3d bzw. 4c; 4d; 4e; 4f; 4g) an beiden einander umgrei fenden Rohren (3; 4) vorgesehen sind.

6. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß umlaufend angeordneten Kerben oder Sicken (3c; 3d; 4c; 4d) im Ausgangszustand der Querstrebe (3; 4) inein andergreifen.

7. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in Längsrichtung der Querstrebe (3, 4) mehrere zu einander beabstandete, umlaufend angeordnete Kerben oder Sicken (4d; 4e; 4f; 4g) vorgesehen sind.

8. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rohr (3) mit einem Seitenschenkel (1d) und ein zweites Rohr (4) mit dem gegenüberliegenden Seiten schenkel (1c) des Rahmens (1) fest verbunden ist.

9. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstrebe (3, 4) ein den Rahmen (1) verstär kendes, zusätzliches Element ist.

10. Rahmen eines Fahrzeugsitzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstrebe ein Element des Rahmens (1) ist.