DE19830816C2 - Verfahren zum Drückwalzen und Drückwalzvorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Drückwalzen und DrückwalzvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Drückwalzen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Drückwalzvorrich
tung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
Ein gattungsgemäßer Stand der Technik geht aus der DE 43 13 648 C2
hervor. Zum Drückwalzen einer Luppe sind mehrere
Drückwalzen jeweils in einer u-förmigen Halterung mittels
einer Welle oder Achse frei drehbar gelagert. Die einzelnen
Halterungen sind in einem ringförmigen Gehäuse drehfest ge
lagert und mittels eines Keilschiebermechanismus in radialer
Richtung verschiebbar. Auch bei dieser bekannten Drück
walzanordnung besteht das Problem, daß die frei drehbar ge
lagerten Drückwalzen und ihre Wellen oder Achsen relativ
groß dimensioniert werden müssen, damit diese die relativ
großen Umformkräfte aufnehmen und diesen Stand halten kön
nen. Aufgrund dieser relativ großen Dimensionen ist die An
zahl vorzusehender Drückwalzen beschränkt.
In der DE 42 18 092 C1 und der DE 196 36 567 A1 ist ein Ver
fahren zur Herstellung eines kreiszylindrischen Getriebe
teils beschreiben, dem auf einem Teil seiner axialen Länge
eine Innenverzahnung durch Drückwalzen eingeformt wird. Mit
diesem Verfahren kann sehr rationell ein Teil gefertigt wer
den, welches sonst nur spanend mit hohem Aufwand hergestellt
werden kann. Vorteil der Herstellung durch Drückwalzen ist
eine nahezu endkonturennahe Fertigung bei gleichzeitig hoher
Maßhaltigkeit und geringer Rauhtiefe der gefertigten Teile.
Gleichzeitig wird eine Werkstoffverfestigung im oberflächen
nahen Bereich erzielt, die sich günstig auf Verschleißver
halten und Dauerfestigkeit auswirkt. Während des Umformens
wird die Vorform durch eine oder mehrere Drückwalzen in das
Verzahnungsprofil eines Werkzeugs gedrückt, wobei die Zähne
vollständig ausgefüllt werden. Nachteilig bei dieser Art der
Fertigung ist die hohe Belastung des Verzahnungsprofils des
Werkzeugs. Beim Einwalzen der Innenverzahnung kommt es durch
das Eindringen des Materials in das Verzahnungsprofil des
Werkzeugs zu einer Biege- und Stoßbeanspruchung der Zähne.
Die dabei wiederholt auftretenden Wechselbelastungen führen
zu einer Ermüdung des Werkzeugwerkstoffs. Letztendlich bil
den sich Risse und das Werkzeug versagt nach kurzer Zeit.
Detailliert sind diese Vorgänge auch in der DE 197 13 440 A1
beschrieben.
Bekannt sind außerdem Werkzeuge zum Glatt- und Festwalzen
auf der Basis von hydrostatisch gelagerten Kugelwerkzeugen.
Mit Hilfe dieser Werkzeuge findet durch Kugeln oder Walzen
eine Plastifizierung von metallischen Oberflächen statt. Da
mit können Randbereiche geglättet oder verfestigt werden.
Durch die verschiedenen Ausführungsformen dieser Werkzeuge
können variabel gestaltbare Oberflächen (z. B. gerade oder
kegelige Planflächen oder Bohrungen) bearbeitet werden. Die
Umformung größerer Werkstoffvolumina und damit die Formge
bung neuer Geometrien ist mit diesen Werkzeugen jedoch nicht
möglich, da die Plastifizierung des Werkstoffes aufgrund der
vorgesehenen Herstellungsart nicht möglich ist. Die über
tragbaren Kräfte sind dafür zu klein. Jede einzelne Umform
rolle ist separat gelagert. Diese konstruktive Ausführung
ist nicht für die Verformung und die Formgebung größerer
Werkstoffvolumina geeignet.
Des weiteren sind Verfahren bekannt, bei denen mit einer
oder mit mehreren Walzen eine Vorform auf ihrem Außendurch
messer drückgewalzt wird, wobei der Werkstoff in das Profil
des Werkzeugfutters eindringt. Ein weiteres Verfahren
schlägt vor, die Vorform axial einzuspannen und unter radia
ler Zustellung deren Durchmesser durch Walzen zu reduzieren.
Durch die axiale Einspannung fließt der Werkstoff in radia
ler Richtung durch den Druck der Walzen, so daß er in die
Ausnehmungen des Werkzeugfutters gepreßt wird.
Bei allen genannten Verfahren werden einzeln gelagerte Wal
zen verwendet, die mit ihrem Außendurchmesser auf der Vor
form abrollen. Durch die geometrisch und festigkeitsbeding
ten Abmessungen der Walzen mit ihren Lagerungen kann in Ab
hängigkeit vom Umfang der Vorform nur eine begrenzte Anzahl
von Walzen in einem minimalen Abstand angeordnet werden.
Durch den geometrisch bedingten Abstand zwischen den Walzen
ist es unmöglich, die Ausbeulung der Vorform auf ihrem Um
fang aufgrund der großen Tangentialkraft in diesem Bereich
und der damit verbundenen Werkstoffverdrängung restlos aus
zugleichen. Es kommt zu Wechselbelastungen im Bereich der
Ausnehmungen des Werkzeugfutters. Besonders bei Laufverzah
nungen mit kleinen Modulen kann diese Wechselbelastung zu
einer Materialermüdung und damit zu kurzen Standzeiten des
Werkzeugs führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Drückwalzvorrichtung bereitzustellen, mit
denen ein sowohl für das Werkstück als auch für die Drück
walzvorrichtung besonders schonendes Drückwalzen ermöglicht
wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe zum einen durch ein Verfah
ren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe
wird weiter durch eine Drückwalzvorrichtung mit den Merkma
len des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte Ausführungen sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Durch die Lagerung der vielen Wälzkörper in einem Käfig wird
erreicht, daß die Vorform durch eine geometrisch mögliche,
große Anzahl von Walzen am Umfang während ihrer Drehung ab
gestützt und gleichzeitig umgeformt wird. Die umformenden
Walzen umkreisen die Vorform planetenförmig, wenn sie diese
berühren und umformen.
Beim bekannten Drückwalzen wird durch die separate Lagerung
und Ansteuerung der Achsen aufgrund eines Axialversatzes der
Walzen immer eine Walze den Formgebungsprozeß beginnen, wo
durch es zwangsläufig zu einer unerwünschten Auslenkung des
Werkzeugs kommt, bis weitere axial versetzte Walzen angrei
fen. Dies hat die Folge, daß durch diese wechselseitige Aus
lenkung des Umformwerkzeuges eine gleichmäßige Belastung und
eine Selbstzentrierung kaum möglich ist. Bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren wird die Kraft symmetrisch über einen Au
ßenring eines Lagers auf alle Walzen gleichmäßig übertragen.
Daraus folgt, daß alle Walzen gleichzeitig in den Umformpro
zeß eingreifen und dabei das innenliegende Werkzeug selb
ständig zentrieren und dieses gleichmäßig belasten.
Zweckmäßigerweise wird die Vorform in einer relativen Axial
bewegung durch die ringförmige Wälzkörperanordnung bewegt
und dabei von den Wälzkörpern an das Drückfutter angedrückt.
Die Walzkörper können in einer gemeinsamen radialen Ebene
angeordnet sein.
Wenn in bevorzugter Weise die Vorform durch kegelige Wälz
rollen umgeformt wird, die in zur Rotationsachse der Vorform
geneigter Anordnung in einem konischen Außenring abrollen,
so kann eine verbesserte Zentrierung beim Einführen der Vor
form in die Wälzkörperanordnung erzielt werden. Des weiteren
ist durch eine axiale Verschiebung und Positionierung der
Wälzkörper mit dem Käfig eine radiale Positionierung und
Einstellung der Wälzkörper möglich.
Wenn die Vorform durch zueinander axial versetzt angeordnete
Wälzkörper umgeformt wird, so kann in dem Verformungsvorgang
ein größerer Durchmesserbereich abgedeckt werden, wenn die
nachgeordneten Wälzkörper jeweils auf einem kleineren Innen
durchmesser abrollen. Durch eine derartige Anordnung ergibt
sich eine verbesserte Umformungskraftaufteilung und -einwir
kung auf die Vorform.
In einer zweckmäßigen Verfahrensgestaltung wird die Vorform
durch Wälzkörper umgeformt, die in einer Umformvorrichtung
in zwei parallelen, zur Rotationsachse senkrechten Ebenen
verteilt angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich ein verein
fachter Aufbau eines die Wälzkörper lagernden Käfigs.
Um unterschiedliche Umformungen an Vorformen ausführen zu
können, können Wälzkörper unterschiedlicher Formen und Größe
in einer Umformvorrichtung verwendet werden.
Es kann auch vorgesehen sein, daß durch kugelige Wälzkörper
in einer ersten Bearbeitungsebene oder -bereich eine erste
Umformung einer Vorform, z. B. einer Ronde, vorgenommen wird
und daß durch kegelige Wälzkörper in einer nachgeordneten
zweiten Bearbeitungsebene oder -bereich eine zweite Umfor
mung der Vorform vorgenommen wird. Damit läßt sich in einer
Aufspannung eine weitgehende Bearbeitung der Vorform erzie
len.
Vorzugsweise wird die radiale Positionierung der Wälzkörper
gegen eine Federkraft eingestellt. Damit kann eine Selbst
zentrierung und Selbstjustierung der Wälzkörper auf einfache
Weise erreicht werden.
Wenn die relative Drehrichtung zwischen der Vorform bzw. dem
Drückwerkzeug und den Wälzkörpern alternierend gewechselt
wird, so wird durch diese Maßnahme die Richtung der Kraft
einleitung auf die Vorform und das Drückwerkzeug häufig ge
ändert, wodurch eine material- und werkzeugschonendere Um
formung erzielt wird.
Wenn nach der Formung der Innenverzahnung ein Kalibriervor
gang ausgeführt wird, so kann dieser Vefahrensschritt noch
bei aufgespanntem Werkstück ausgeführt werden. Dabei kann
der Kalibriervorgang mit der auf geringeren Innendurchmesser
eingestellten Wälzkörperanordnung in der Umformvorrichtung
ausgeführt werden. Alternativ dazu kann der Kalibriervorgang
mit einer zweiten Wälzkörperanordnung mit geringerem Innen
durchmesser in einer zweiten Umformvorrichtung ausgeführt
werden.
Die Erzeugung der relativen Bewegung zwischen den Wälzkör
pern und der Vorform kann durch Rotation eines Laufringes,
in dem die Wälzkörper abrollen, bei stillstehender Vorform
vorgenommen werden. Gleichfalls kann die relative Bewegung
durch Rotation der Vorform bei stillstehendem Laufring oder
durch eine Rotation des Laufringes und der Vorform ausge
führt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich zweckmäßig ergän
zen, indem über das nach dem Umformen der Vorform erhaltene
Werkstück ein Ziehring mit einem Innenzahnprofil zum Her
stellen einer Außenverzahnung gezogen wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1: in einer Schnittansicht eine Vorrichtung zum Aus
führen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer
darin angeordneten Vorform;
Fig. 2: in einer schematischen Darstellung ein zylindri
sches Werkstück, das in aus dem Stand der Technik
bekannter Art mit drei Drückwalzen bearbeitet
wird, und die dabei auftretenden Verformungen des
Werkstückes;
Fig. 3: in einer schematischen Darstellung ein zylindri
sches Werkstück, das mit einer Vielzahl von Drück
walzen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bear
beitet wird, und die dabei auftretenden Verformun
gen des Werkstückes;
Fig. 4: in einer Schnittansicht eine Vorform, an der eine
Innenverzahnung nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren hergestellt werden soll;
Fig. 5: in einer Schnittansicht ein Werkstück mit einer
Innenverzahnung, die durch Bearbeitung der in Fig.
4 dargestellten Vorform hergestellt worden ist;
Fig. 6: in einer Schnittansicht eine Vorrichtung zum Aus
führen des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 7: in einer Schnittansicht quer zur Rotationsachse
die Vorrichtung der Fig. 6;
Fig. 8: in einer teilweise geschnittenen Teildarstellung
einen Gesamtaufbau einer Vorrichtung zum Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 9: in vier Darstellungen (9.1-9.4) den Verfahrens
ablauf;
Fig. 10: eine Variante des Aufbaus und der Anordnung der
Vorrichtung bzw. des Umformwerkzeugs;
Fig. 11: in einer Schnittansicht ein weiteres Ausführungs
beispiel einer Vorrichtung zum Ausführen des er
findungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 12: in einer Schnittansicht senkrecht zu seiner Rota
tionsachse die Vorrichtung der Fig. 11; und
Fig. 13: in einer Schnittansicht eine andere erfindungsge
mäße Vorrichtung.
Eine Umformvorrichtung 10 zum Ausführen des erfindungsgemä
ßen Verfahrens weist eine Vielzahl von Walzen als Wälzkörper
11 auf (im dargestellten Ausführungsbeispiel 14 Walzen), die
in Ausnehmungen 12, die in einem ringförmigen Tragkörper 13
oder Käfig der Umformvorrichtung 10 ausgebildet sind, aufge
nommen und axial und radial geführt sind. Ein feststehender
äußerer Laufring 14 ist in einem Gehäuse 15 der Umformvor
richtung 10 eingesetzt und bildet eine äußere, gehärtete
Laufbahn 16 für die Walzen, während eine innere Laufbahn 17
durch eine umzuformende Vorform 18 gebildet wird. Der ring
förmige Tragkörper 13 ist über ein Kugellager 19 radial und
drehbar in dem Gehäuse 15 der Umformvorrichtung 10 gelagert.
Ein Axiallager 20, beispielsweise ein Nadellager, stützt den
Tragkörper 13 axial über eine Federeinrichtung, z. B. in
Form von mehreren Schraubenfedern 21, an einem mit dem Ge
häuse 15 durch Verschraubung verbundenen Gehäuseabschlußteil
22 ab.
Der Tragkörper 13 ist derart ausgebildet, daß die Walzen bei
fehlender innerer Lauffläche, d. h. wenn die Vorform 18 noch
nicht oder nicht mehr in der Umformvorrichtung 10 aufgenom
men ist, in ihrer Position gehalten werden. Diese Haltefunk
tion kann beispielsweise dadurch bereitgestellt sein, daß
Halteelemente wie stirnseitige Zapfen 23 an den Walzen an
geformt oder angebracht sind, die in Bohrungen 24 in einem
mit dem Tragkörper 13 verbundenen Haltering 25 drehbar auf
genommen sind. Als Halteelemente können auch Profile oder
Bohrungen an den Walzen angebracht sein. Zweckmäßig ist es,
die Wälzkörper 11 an ihren Außendurchmessern auf einen lich
ten Innendurchmesser zueinander zu halten, indem der Außen
mantel der Walze sich in einer Ausnehmung eines Ringes ab
stützt, so daß Walzensegmente 59 aus dem Innendurchmesser
der Bohrung des Ringes (siehe Fig. 7) definiert hervorragen.
Die Geometrien der Laufflächen sind so ausgebildet, daß sie
sowohl dem Anforderungsprofil der Umformung als auch der
geometrischen Anforderung des Aufeinanderabwälzens gerecht
werden.
Werden gemäß der Darstellung in Fig. 1 kegelige Wälzkörper
11 innerhalb eines kegeligen äußeren Laufringes 14 einge
setzt, so ergibt sich im Inneren eines durch die innere
Laufbahn 17 definierten Hüllkreises dieser Walzen eine ge
dachte Hüllkörperform mit einem kleinen Öffnungsdurchmesser
(mit Bezugszeichen 30 versehen) und einem großen Öffnungs
durchmesser (mit Bezugszeichen 31 versehen). Wird die Vor
form 18 mit
einer Schräge 32 an der Eintauchseite, d. h. der Seite der
ersten Berührung mit den Walzen, versehen, deren Winkel dem
Winkel der kegeligen Hüllkörperform bzw. der inneren Lauf
fläche 17 entspricht, tritt bei Kontakt dieser Schräge 32
mit den kegeligen Wälzkörpern 11 automatisch eine verbesser
te Zentrierung der Wälzkörper 11 zur Vorform 18 ein.
Die Walzen können relativ zum äußeren Laufring 14 in axialer
Richtung justiert werden. Wenn über die Vorform 18 eine
Druckkraft in axialer Richtung auf die Umformvorrichtung 10
aufgebracht wird, stellt sich in Abhängigkeit zum äußeren
Laufring 14 der kleine Öffnungsdurchmesser 30 des Hüllkrei
ses so ein, wie er durch die Justierung eingestellt worden
ist. Durch diese Funktion kann der Hüllkreis der Wälzkörper
11 zu einem größeren Durchmesser geöffnet werden, um beim
Rückzug der Vorform 18 keine zusätzliche Drückwalzoperation
am abgestreckten Werkstück vornehmen zu müssen. Für diese
Einstellung wird der die Wälzkörper 11 haltende Tragkörper
13 zusammen mit dem Haltering 25 in axialer Richtung mit ei
nem Spiel in der Weise versehen, daß die Federn 21 hinter
dem Axiallager 20 den Tragkörper 13 aus dem konischen äuße
ren Laufring 14 herausdrücken. Sobald nun die Walzen Kontakt
zur Vorform 18 erhalten, federn sie auf den vorgesehenen An
schlag zurück und stellen sich wieder auf den justierten
Öffnungsdurchmesser ein.
Die Art und die Anzahl der Wälzkörper 11 kann der Umformung
angepaßt werden. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, Walzen
aus üblichen Kegelrollenlagern zu verwenden, die in großer
Stückzahl und damit als Massenteile preiswert hergestellt
werden. Dabei kann der äußere Laufring 14 komplett vom ent
sprechenden Rollenlager übernommen werden. Die Anzahl der
Walzen kann entsprechend der erforderlichen Umformkräfte
pro Walze je nach Walzenteilung gegenüber dem ursprünglichen
Rollenlager halbiert, gedrittelt oder geviertelt werden.
Durch geeignete Wahl einzelner Umformparameter und deren Ab
stimmung zueinander können die Formgebungsbedingungen des
Werkstückes in Relation zu einem außenverzahnten Werkzeug
futter angepaßt werden. Parameter sind der Vorschub des Um
formwerkzeuges, die Drehzahl von Werkstück bzw. Umformwerk
zeug sowie die Zahl und die Form der einzelnen Umformkörper.
Soll ein größerer Durchmesserbereich bei gleichbleibender
Konizität der Walzen abgedeckt werden, so kann jede zweite
Walze in einer entsprechenden Vorrichtung axial versetzt an
geordnet werden. Hierdurch wird die Breite der Überdeckung
von Walze zu Walze reduziert und der Durchmesserbereich vom
maximalen Durchmesser zum minimalen Durchmesser eines Umlau
fes erweitert.
Für größere Durchmesserbereiche ist es zweckmäßig, Umform
werkzeuge anzufertigen, die dann innerhalb eines Umformzen
trums nacheinander, auch zur Anformung von Absätzen, einge
wechselt werden können.
Für Innen- und Außenverzahnungen bietet sich die Kombination
zwischen dem Drückwalzen mit dem hier vorgeschlagenen Werk
zeug und einer Zieheinrichtung mit einem Ziehring an. Hier
bei kann der Ziehring als Werkzeug in das Umformzentrum ein
gewechselt werden, so daß nach dem Drückwalzen mit einem
Hohlkörperwerkzeug ein Ziehring mit einem entsprechenden In
nenprofil über das zuvor gewalzte Werkstück gezogen wird.
Beim Ziehen der Außenverzahnung ist es zweckmäßig, in axia
ler Richtung das Werkstück durch einen Anschlag so abzugren
zen, daß das Material im wesentlichen in das Zahnprofil des
Ziehringes fließt und daß keine Längung des Werkstückes er
folgt. Die so entstandenen Zahnprofile können anschließend
über eine in einer Drückwalzmaschine befindliche Synchroein
heit, wie sie beispielsweise aus der DE 196 01 020 A1 mit
einem Formrad fertig profiliert, kalibriert sowie in den
Zahnflanken verfestigt werden.
Die Fig. 2 und 3 zeigen einen Vergleich des erfindungsgemä
ßen Verfahrens gegenüber einem herkömmlichen Drückwalzvor
gang mit maximal drei Wälzkörpern. Fig. 2 stellt als Prin
zipskizze dar, wie drei Wälzkörper 11a, 11b und 11c eine
Vorform oder ein Werkstück 35 auf ein Werkzeug 36 in her
kömmlicher Weise walzen. Fig. 3 zeigt im Vergleich dazu die
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wird mit
beispielsweise 14 Wälzkörpern 11.1 bis 11.14 ein Werkstück
37 auf einem zylindrischen Werkzeug 38 umgeformt.
Aus den schematischen Darstellungen der Fig. 2 und 3 werden
die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens deutlich:
Der Kraftangriff von drei Wälzkörpern 11a, 11b und 11c in
herkömmlicher Art gemäß Fig. 2 am Umfang der Vorform 35
führt zu einer deutlichen Ausbeulung 39 der Vorform 35 zwi
schen den Kraftangriffspunkten 40 aufgrund der eingeleiteten
Tangentialspannungen. Bedingt durch den relativ großen Ab
stand der Walzen zueinander ist der unabgestützte Umfang 41,
in der sich die Vorform 35 ausbeulen kann, sehr groß. Die
zur Ausbeulung erforderliche Tangentialspannung ist deshalb
relativ gering und die Abweichung 39 von der kreisförmigen
Idealform relativ groß. Die Folge ist eine hochfrequente
Wechselbelastung des Profils im Werkzeugfutter, die eine
sehr große Profilbruchgefahr bewirkt.
Durch die separate Lagerung und die Größe der Umformrollen
oder -walzen findet eine selbständige Zentrierung des Ver
zahnungswerkzeuges nicht statt. Hingegen findet dadurch, daß
immer eine Walze auf die Bewegung der anderen reagieren muß,
eine ständige Ausbiegung des Werkzeuges statt.
Fig. 3 zeigt, wie gemäß dem Verfahren nach der Erfindung
durch die Verwendung von wesentlich mehr und deutlich klei
neren Wälzkörpern 11.1-11.14, die auf einem gemeinsamen
Außenring (nicht dargestellt) laufen, die jeweilige Ausbie
gung 44 mit zunehmender Anzahl von Wälzkörper 11 geringer
wird und sich gegen Null bewegt, da der jeweilige unabge
stützte Umfang 42 zwischen zwei Kraftangriffspunkten 43 we
sentlich verkleinert ist.
Ferner wird sichtbar, daß die zur Ausbiegung notwendigen
Tangentialspannungen aufgrund des kürzeren Abstandes zwi
schen den Walzen gar nicht so groß werden können, um ver
gleichbare Werte, wie sie bei drei Walzen auftreten können,
zu erreichen. In der Praxis ist die Ausbeulung 44 vernach
lässigbar gering im Vergleich zur Umformung mit den drei
Wälzkörpern 11a-11c.
Die Krafteinleitung bei der Umformung mit nur drei Walzen
ist relativ ungleichmäßig. Die Ursache ist der unsymmetri
sche Kraftangriff der unterschiedlich gelagerten Umformwerk
zeuge. Beim Bilden einer Verzahnung werden bedingt dadurch
die Zähne nicht gleichmäßig abgestützt. Beim Fließen des Ma
terials in die Zahnlücken des verzahnten Werkzeugs kommt es
zunächst zu einer einseitigen Abstützung der Werkzeugzähne.
Dadurch wird der Zahn einseitig belastet und er biegt sich
aus. Bei der Verwendung des zuvor beschriebenen Umformwerk
zeugs mit beispielsweise 14 Walzen, die in einem gemeinsamen
Außenring laufen, ist der Materialfluß in die Zahnlücken
gleichmäßiger, wobei die Wechselbelastung aufgrund der Aus
beulung auf ein Minimum reduziert wird. Das Werkstück stützt
sowohl die Vorder- als auch die Rückseite der Zähne ab und
reduziert damit die einseitige Belastung erheblich.
Fig. 4 zeigt eine Vorform 18, an der eine Innenverzahnung
hergestellt werden soll. Die Vorform 18 ist topfförmig aus
gebildet und kann beispielsweise durch einen Drückwalzprozeß
gefertigt werden. Aber auch andere, z. B. spanend gefertigte
Vorformen, können durch das hier beschriebene Verfahren um
geformt werden. Der zylindrische Körper der Vorform 18 er
hält an der Einlaufseite des Umformwerkzeuges eine Fase 32,
deren Winkel 45 identisch ist mit dem Winkel der inneren
Walzenlauffläche 17 zum Zentrum bzw. der Rotationsachse 46
der Umformvorrichtung 10 (siehe Fig. 1). Durch die Konizität
der Anordnung der Wälzkörper 11 in der Umformvorrichtung 10
wird eine Zentrierung der Vorform 18 und eine gleichmäßige
Materialfüllung der Verzahnung erreicht und eine tangentiale
Zugspannung in der Oberfläche des Werkstückes erzeugt. Eine
Aussparung 47 am Innenradius verhindert die Ausbildung von
Rissen durch die Herabsetzung der Kerbwirkung und die unnö
tige Verdrängung überschüssigen Materials.
In Fig. 5 ist das Werkstück 48 nach der Verformung der Vor
form 18 dargestellt. Durch den Umformvorgang kann beispiels
weise eine schräge Innenverzahnung 53 hergestellt werden.
Durch die Umformung wird das Werkstück 48 axial verlängert
(vgl. die mit Bezugszeichen 49 bzw. 50 gekennzeichneten
axialen Längen in den Fig. 4 und 5) und die Wanddicke (vgl.
die mit Bezugszeichen 51 bzw. 52 gekennzeichneten axialen
Wanddicken in den Fig. 4 und 5) verringert.
In den Fig. 6 und 7 ist die Umformvorrichtung 10 oder das
Werkzeug dargestellt, welches vorzugsweise für die Umformung
verwendet wird und das sich nur geringfügig von demjenigen
der Fig. 1 unterscheidet. Dieses Werkzeug ist auf Basis ei
nes Kegelrollenlagers aufgebaut. Ein solches Kegelrollenla
ger wird in der Weise verändert, daß zunächst sein Innenring
entfernt wird. Die nun freiliegenden Wälzkörper 11 des Ke
gelrollenlagers werden anstatt durch einen üblichen Käfig
des Kegelrollenlagers durch einen Tragkörper 13 mit daran
angeschraubten Halteelementen 60 gesichert. Dieser Tragkör
per 13 mit den Halteelementen 60 verhindert ein Verkippen
der Wälzkörper 11 während der Umformung sowie ein Herausfal
len dieser vor oder nach der Umformung. Des weiteren wird
dadurch die Position der Walzen fixiert und deren Verschie
bung zueinander ausgeschlossen. Die Wälzkörper 11 selbst
können in Abwandlung der Darstellung stirnseitige Zapfen
(siehe Fig. 1), Profile oder Bohrungen aufweisen.
Der Tragkörper 13 wird während der Verformung durch die Fe
dern 21 und das Nadellager 20 axial abgestützt. Die Federn
21 drücken dabei den Tragkörper 13 mit den Wälzkörpern 11
aus dem äußeren konischen Laufring 14 heraus und stellen da
bei einen relativ großen Innendurchmesser 30 ein, wie er zum
Herausfahren der Teile benötigt wird. Drückt bei der Umfor
mung eine Vorform 18 in axialer Richtung auf die Wälzkörper
11 in dem Tragkörper 13, werden die Federn 21 zusammenge
drückt und der Innendurchmesser 30 auf den wirksamen Innen
durchmesser verkleinert, der zuvor durch eine Justierung in
axialer Richtung eingestellt worden ist. Radial ist der
Tragkörper 13 durch das Kugellager 19 abgestützt. Während
der Umformung bewegen sich die Walzen in bzw. auf dem Außen
ring 14, wobei die Wälzkörper 11 planetenförmig umlaufen und
dabei den Tragkörper 13 mit den daran angebrachten Halteele
menten 60 drehen. Für die Einformung einer Innenverzahnung
finden vorzugsweise profilierte Walzen Anwendung.
Bei Abwandlung des Tragkörpers 13 ist auch die Verwendung
von Kugeln, auch in Kombination mit Walzen, als Wälzkörper
möglich. Hierbei können die eingesetzten Kugeln, die stirn
seitig aus der Einlaufseite des Tragkörpers hervorragen, da
zu benutzt werden, eine Ronde zu einer zylindrischen Vorform
umzuformen, wobei die nachgeschalteten Walzen den zylindri
schen Bereich der Vorform in derselben Aufspannung im Außen
durchmesser reduzieren und auf ein Werkzeug mit Verzahnung
aufwalzen.
In den Fig. 11 und 12 ist eine Umformvorrichtung 10 mit Ku
geln 61 dargestellt, die in Form eines Schrägkugellagers in
dem Tragkörper 13 angeordnet sind und sich an dem an die Ku
geln 61 angepaßten Außenring 14 axial und radial abstützen.
Die Zahl der Walzen 11 oder Kugeln, generell der Wälzkörper,
hängt von den jeweiligen Verzahnungsgeometrien und von den
zur Verformung notwendigen Kräften ab und beträgt zumindest
fünf. Im vorliegenden Beispiel werden 14 Walzen verwendet.
Damit wird einerseits das Ausbeulen des Werkstückes während
der Fertigung weitestgehend vermieden, zum anderen wird eine
ausreichende Zentrierung der Umformvorrichtung 10 gewährlei
stet.
Während der Umformung drehen sich die Wälzkörper 11 in dem
Tragkörper 13 um ihre eigene Achse und laufen planetenförmig
um die Vorform 18. Als Alternative ist es möglich, die Um
formvorrichtung 10 über den Laufring 14 bzw. das Gehäuse 15
mit den planetenförmig umlaufenden Walzen 11 zu drehen, d. h. anzutreiben, um das Werkzeugfutter mit der Vorform 18
stillzusetzen.
Fig. 8 zeigt den Aufbau der Vorrichtung zum Einwalzen einer
Verzahnung. Eine Vorform 18 wird beispielsweise in eine
Drückwalzmaschine eingespannt und dabei über ein verzahntes
Werkzeugfutter 62 geschoben. Der Innendurchmesser der Vor
form 18 entspricht dabei dem Außendurchmesser des Werkzeug
futters 62. Die Vorform 18 wird an ihrem Boden zwischen den
beiden Antriebsspindeln 63 und 64 der Drückwalzmaschine ein
gespannt. Die Umformvorrichtung 10 ist im hier dargestellten
Fall auf einem Zylinder 65 der einen Antriebsspindel 63
(Reitstock) der Maschine befestigt. Ein Kolben 66 stützt
sich auf der einen Seite 67 gegen eine Ölfüllung in einer
Zylinderkammer 68 ab und spannt auf der anderen, gegenüber
liegenden Seite 69 kraftschlüssig die Vorform 18.
Beim Einwalzen der Verzahnung dreht sich entweder nur das
Werkstück bzw. die Vorform 18 mit einer vorgegebenen Dreh
zahl und das Umformwerkzeug steht still, oder das Umform
werkzeug dreht sich und das Werkstück 18 steht still. In je
dem Fall kommt es dadurch zu einer Eigendrehung und einem
planetenförmigen Umlaufen der Wälzkörper 11. Die Drehzahl
der Wälzkörper 11 kann entsprechend der zu fertigenden Zäh
nezahl bzw. Außendurchmesser des Werkstückes durch Variation
der Drehzahl von Werkstück oder Umformwerkzeug angepaßt wer
den.
Die Formgebung läuft wie in Fig. 9 dargestellt ab, wobei die
Fig. 9.1 bis 9.4 die einzelnen Bearbeitungsschritte darstel
len. Die Vorform 18 wird durch die Vorwärtsbewegung der ei
nen Antriebsspindel (Hauptspindel) 64 in Richtung zur Um
formvorrichtung 10 gefahren (Fig. 9.1). Dabei wird der Kol
ben 66 in den Zylinder 68 hineingedrückt. Am maximalen In
nendurchmesser der Umformvorrichtung 10 berühren die Wälz
körper 11 zunächst den äußeren Radius der Vorform 18. An
schließend wird die Vorform 18 weiter in Richtung zur Um
formvorrichtung 10 und in dieses hinein bewegt. Wie vorange
hend beschrieben worden ist, drücken sich die Federn 21 im
Umformwerkzeug zusammen und stellen so den wirksamen Innen
durchmesser ein. Die rotierenden Wälzkörper 11 walzen dabei
die Vorform 18 auf das außenverzahnte Werkzeugfutter 62 auf
(Fig. 9.2 und 9.3). Bedingt durch die Kegelform wird der
wirksame Innendurchmesser des Umformwerkzeuges immer kleiner
und das Material wird immer mehr in die Verzahnung gewalzt.
Dabei bildet sich eine Innenverzahnung heraus, die im Nega
tiv der Verzahnung des Werkzeugfutters 62 entspricht. Die
Vorform 18 wird dabei gelängt und die Wanddicke reduziert.
Während des Einwalzens der Verzahnung kann die Drehrichtung
des Werkstückes alternierend gewechselt werden. Der Zeit
punkt einer Richtungsumkehr ist abhängig von der jeweiligen
Verzahnungsgeometrie und dem gewählten Vorschub. Mit der
Richtungsumkehr wird die Richtung der tangentialen Verdre
hung des Werkstückes 18 auf dem Werkzeugfutter 62, wie sie
bei konventionellen Drückwalzvorgängen auftritt, geändert.
Nach der Verformung fährt die Spindel 64 wieder zurück und
das jetzt innenverzahnte Werkstück 70 wird beispielsweise
mit einem Abstreifer entfernt.
Nach der Formung der Innenverzahnung kann noch deren Kali
brierung notwendig sein, die auf verschiedene Arten ausge
führt werden kann:
- 1. Durch einen konventionellen Drückwalzvorgang mit drei Drückwalzen wird das Material in die Verzahnung gewalzt und auf diese Weise maßlich kalibriert.
- 2. Durch ein zweites Umformwerkzeug der beschriebenen Art mit einem geringeren Innendurchmesser wird das Material in die Verzahnung des Werkzeugfutters gewalzt. Dadurch wird die Verzahnung auf Endmaß geformt. Auf diese Weise können mit Stufenwerkzeugen in mehreren Schritten Verzahnungen gefer tigt werden.
- 3. Durch ein Nachstellen am Umformwerkzeug selbst kann der bei der Umformung wirksame Innendurchmesser variiert werden. Über diese Einstellung wird der Innendurchmesser so einge stellt, daß lediglich ein zweiter Umformschritt mit dem gleichen Umformwerkzeug notwendig ist, der dann zur Kali brierung der Verzahnung dient.
Der Aufbau der Umformwerkzeuge läßt sich grundsätzlich in
drei Varianten unterscheiden:
- 1. Die Umformvorrichtung 10 ist auf der einen Antriebsspin del 63 einer Drückwalzmaschine befestigt (Fig. 8). Die Vor form 18 wird zwischen die beiden Antriebsspindeln 63, 64 ge spannt und anschließend durch die Umformvorrichtung 10 ge fahren.
- 2. Das Umformwerkzeug ist an einer radial zustellbaren Vor schubeinrichtung 71 einer Drückwalzmaschine befestigt (Fig. 10). Zur Umformung bewegt diese das Umformwerkzeug ins Zen trum der Drückwalzmaschine koaxial zu deren Rotationsachse 46. Die Reitstockspindel 64 fährt durch die Umformvorrich tung 10 und spannt die Vorform 18 auf dem Werkzeugfutter 62. Als Einheit aus Hauptspindel 63 und Reitstock 64 fahren das Werkzeugfutter 62, die Vorform 18 und eine Klemmplatte 73 drehend durch die Umformvorrichtung 10. Bei diesem Vorgang wird dann die Vorform 18 in das bearbeitete Werkstück umge formt.
- 3. Die Verzahnung wird durch eine Pressenoperation einge bracht (nicht dargestellt). Auf einem Pressentisch ist zen trisch zum Umformwerkzeug ein verzahntes, angetriebenes Werkzeugfutter befestigt, auf das eine Vorform geschoben wird. Ein auf dem Stößel der Presse befestigtes Umformwerk zeug wird anschließend über die rotierende Vorform gefahren und die Innenverzahnung wird dabei geformt. Alternativ dazu kann ebenso das Umformwerkzeug angetrieben werden, so daß das Werkzeugfutter stillsteht. Durch den Einsatz von Folge werkzeugen kann im gleichen Schritt die Vorform mit einer Verzahnung versehen werden.
Grundsätzlich kann vor oder nach dem Einwalzen einer Innen
verzahnung noch ein konventioneller Drückwalzprozeß bei
spielsweise durch Anformung von Profilen oder Naben durchge
führt werden. Außerdem kann, wie in der DE 197 13 440 A1 be
schrieben ist, eine Außenverzahnung hergestellt werden. Dazu
wird ein Ziehring mit einer Innenverzahnung über das Werk
stück hinweggezogen. Anschließend kann die auf diese Weise
hergestellte Außenverzahnung mit einer Synchroeinheit gemäß
DE 196 01 020 A1 kalibriert werden.
Mit dem vorgestellten Verfahren können sehr effektiv Innen
gerad- oder Innenschrägverzahnungen reproduzierbar geformt
werden, die über eine hohe Maßhaltigkeit verfügen. Die durch
Einwalzen hergestellten Verzahnungen besitzen ein hohes Maß
an Kaltverfestigung, wodurch ggfs. bei geeigneter Werkstoff
wahl und Oberflächennachbehandlung eine nachfolgende Wärme
behandlung eingespart werden kann. Eine mechanische Nachbe
arbeitung der Oberfläche ist in der Regel nicht notwendig.
Es lassen sich Werkstücke formen, die bisher spanlos nicht
gefertigt werden konnten.
Somit kann das Verfahren gemäß der Erfindung beispielsweise
derart ausgeführt werden, daß
- a) eine Vorform über ein außenverzahntes Werkzeug gescho ben und gespannt wird,
- b) ein um das Zentrum der Vorform mit planetenartig umlau fenden, sich um die eigene Achse drehenden Profilwalzen in kegeliger Anordnung aufgebautes Werkzeug verwendet wird,
- c) das Material der Vorform bei gleichzeitiger Drehbewe gung in die Verzahnung des Werkzeugfutters gewalzt und eine Innenverzahnung geformt wird,
- d) mit selbstzentrierenden Walzen eine Lagerung der Walzen überflüssig wird, wobei die Walzen auf einem gemeinsa men Außenring abrollen,
- e) der Außenring und die Kegelrollen eines standardgemäßen Kegelrollenlagers als Bestandteile des Umformwerkzeuges eingesetzt werden können,
- f) in einem zweiten Arbeitsgang eine so hergestellte Ver zahnung kalibriert werden kann,
- g) sich innengerad- oder schrägverzahnte Werkstücke in ei ner Aufspannung spanlos fertigen lassen,
- h) durch die Kombination mit anderen Umformvorgängen die Fertigung von Außenverzahnungen, zylindrischen Absätze und Naben in einer Aufspannung möglich sind, und
- i) durch den Formgebungsprozeß der Werkstoff verfestigt und eine Biegebeanspruchung der Zähne des Werkzeuges weitestgehend vermieden wird.
In Fig. 13 ist eine weitere erfindungsgemäße Drückwalzvor
richtung 80 teilweise dargestellt. Eine topfförmige Vorform
18 ist zwischen einem Drückfutter 82 mit einer Außenverzah
nung 81 und einem Reitstock 84 fest eingespannt. Zum Anfor
men der Vorform 18 an die Außenverzahnung 81 wird eine Um
formvorrichtung 10 mit Wälzkörpern 11 verwendet, welches im
wesentlichen den zuvor beschriebenen Umformwerkzeugen ent
spricht.
Das Drückfutter 82 ist drehfest auf einem Deckel 87 ange
bracht, welcher an einem im wesentlichen rohrförmigen Haupt
spindelstutzen 83 angeflanscht ist. Der über einen nicht
dargestellten Antrieb in Rotation versetzbare Hauptspindel
stutzen 83 weist in seinem inneren Hohlraum eine Spannein
richtung 88 auf. Die Spanneinrichtung 88, welche in dem dar
gestellten Ausführungsbeispiel ein Tellerfederpaket ist,
kann auch eine hydraulische Feder sein. Das Tellerfederpaket
ist zwischen einem ringförmigen Anschlag 91 und einer in dem
Hauptspindelstutzen 83 verschiebbaren Druckplatte 89 ange
ordnet. An der Druckplatte 89 sind mehrere Druckbolzen 90
befestigt, welche durch entsprechend ausgebildete Öffnungen
den Deckel 87 durchdringen. Die Druckbolzen 90 kontaktieren
eine Stirnseite eines hülsenförmigen Gegenhalters 85, wel
cher axial verschiebbar auf dem Drückfutter 82 gelagert ist.
Der Gegenhalter 85 liegt mit seinem dem Druckbolzen 90 abge
wandten Ende an einer Stirnseite am freien Ende der Vorform
18 an, um einer unerwünschten Längung der Vorform 18 beim
Einformen der Innenverzahnung entgegenzuwirken.
Der Verschiebeweg des Gegenhalters 85 auf dem Drückfutter 82
wird durch einen radial nach innen vorspringenden Absatz 86
an dem Gegenhalter 85 begrenzt, welcher in eine entsprechend
ausgebildete Nut am Drückfutter 82 eingreift.
Von der Spanneinrichtung 88 wird über die Druckplatte 89 und
die Druckbolzen 90 auf den Gegenhalter 85 eine axiale Spann
kraft in Richtung auf die Vorform 18 ausgeübt. Durch den
Vorschubdruck kann bei sehr hohen Vorschüben eine Längung
der dünnwandigen Vorform 18 reduziert oder ganz vermieden
werden, so daß das Material in die Außenverzahnung 81 des
Drückfutters 82 und nicht in die Längung hineinfließt. Das
Zahnprofil der auszuformenden Innenverzahnung an der Vorform
18 kann so besser ausgefüllt werden. Durch den verschiebba
ren und axial vorgespannten Gegenhalter 85 wird sicherge
stellt, daß mit fortschreitender Zahnfüllung der Gegenhalter
durch ein überschüssiges Restmaterial zurückgeschoben werden
kann. Dies reduziert die Belastung der Außenverzahnung 81 an
dem Drückfutter 82 und verhindert so einen frühzeitigen
Zahnbruch. Die Größe der Kraft des Gegenhalters 85 richtet
sich nach dem Widerstand der umzuformenden Vorform 18. Für
eine gleichmäßige Zahnausfüllung ist es bevorzugt, daß die
Spanneinrichtung 88 einen konstanten Druck ausübt, wie dies
beispielsweise durch ein Tellerfederpaket in einfacher Weise
erreichbar ist. Um eine Umformung der Vorform 18 bis nahe an
den Gegenhalter 85 zu erzielen, weist der hülsenförmige Ge
genhalter 85 an seinem Ende eine Schräge 92 auf, deren
Schrägungs- oder Kegelwinkel an den Winkel der konisch ange
ordneten Wälzkörper 11 angepaßt ist.
Claims (16)
1. Verfahren zum Drückwalzen, insbesondere zum Einformen
einer Innenverzahnung, bei dem eine Vorform (18) mit
einem zylindrischen Bereich auf einem Drückfutter (82)
zentrisch zu einer Rotationsachse (46) eingespannt und
an das Drückfutter (82) mittels einer Vielzahl von
Wälzkörpern (11) angedrückt wird, welche ringartig um
die Rotationsachse (46) angeordnet und in einem Gehäuse
(15) jeweils drehbar gelagert sind, wobei die Vorform
(18) relativ zu den Wälzkörpern (11) rotiert,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß beim Drückwalzen die Wälzkörper (11) jeweils einerseits an der Vorform (18) und andererseits an einem Laufring (14) abrollen, welcher in dem Gehäuse (15) vorgesehen ist,
- 2. daß die Wälzkörper (11) in einem ringförmigen Trag körper (13) drehbar gehalten werden, welcher gegenüber dem Laufring (14) drehbar gelagert ist, und
- 3. daß die in dem drehbaren Tragkörper (13) gehaltenen Wälzkörper (11) beim Drückwalzen die Vorform (18) planetenartig umlaufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorform (18) in einer relativen Axialbewegung
durch die ringförmig angeordneter Wälzkörper (11) bewegt
und dabei von den Wälzkörpern (11) an das Drückfutter
(82) angedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorform (18) durch kegelige Wälzkörper (11)
umgeformt wird, die in zur Rotationsachse (46) der
Vorform (18) geneigter Anordnung in einem konischen
Laufring (14) abrollen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorform (18) durch zueinander axial versetzt
angeordnete Wälzkörper (11) umgeformt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorform (18) durch Wälzkörper (11) umgeformt
wird, die in einer Umformvorrichtung (10) in zwei
parallelen, zur Rotationsachse (46) senkrechten Ebenen
verteilt angeordnet sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wälzkörper (11) unterschiedlicher Formen in einer
Umformvorrichtung (10) verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch kugelförmige Wälzkörper in einer ersten
Bearbeitungsebene oder -bereich eine erste Umformung
einer Vorform (18) vorgenommen wird und daß durch
kegelige Wälzkörper (11) in einer nachgeordneten zweiten
Bearbeitungsebene oder -bereich eine zweite Umformung
der Vorform (18) vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Positionierung der Wälzkörper (11) gegen
eine Federkraft eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die relative Drehrichtung zwischen der Vorform (18)
oder dem Drückfutter und den Wälzkörpern (11) alternie
rend gewechselt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Formung einer Innenverzahnung ein Kali
briervorgang ausgeführt wird.
11. Verfahren nach der Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kalibriervorgang mit einer auf einen geringeren
Innendurchmesser eingestellten Wälzkörperanordnung in
der Umformvorrichtung (10) ausgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kalibriervorgang mit einer zweiten Wälzkörper
anordnung mit geringerem Innendurchmesser in einer
zweiten Umformvorrichtung (10) ausgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die relative Bewegung zwischen den Wälzkörpern (11)
und der Vorform (18) durch Rotation des Laufringes (14),
in dem die Wälzkörper (11) abrollen, bei still
stehender Vorform (18), durch Rotation der Vorform
(18)bei stillstehendem Laufring (14), oder durch eine
Rotation des Laufringes (14) und der Vorform (18)
erzeugt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß über das nach dem Umformen der Vorform (18) erhal
tene Werkstück ein Ziehring mit einem Innenzahnprofil
zum Herstellen einer Außenverzahnung gezogen wird.
15. Drückwalzvorrichtung, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14, mit einer
Vielzahl von Wälzkörpern (11) und einem Drückfutter
(82), welches relativ zu den Wälzkörpern (11) um eine
Rotationsachse (46) rotierbar angetrieben und axial
verschiebbar ist, wobei die Vielzahl von Wälzkörpern
(11) ringartig um die Rotationsachse (46) angeordnet und
in einem Gehäuse (15) jeweils drehbar gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Wälzkörper (11) in einem ringförmigen Trag körper (13) jeweils drehbar gehalten sind, welcher gegenüber dem Gehäuse (15) drehbar gelagert ist, und
- 2. daß das Gehäuse (15) einen Laufring (14) aufweist, an welchem die Wälzkörper (11) zum planetenartigen Umlaufen beim Drückwalzen abrollbar anliegen.
16. Drückwalzvorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Drückfutter (82) ein Gegenhalter (85) zum
Kontaktieren einer Stirnseite der Vorform (18) ange
ordnet ist und
daß der Gegenhalter (85) in Richtung auf die Vorform
(18) vorgespannt ist.
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