DE4431500C2 - Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus Metall durch Drücken sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus Metall durch Drücken sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- DE4431500C2 DE4431500C2 DE19944431500 DE4431500A DE4431500C2 DE 4431500 C2 DE4431500 C2 DE 4431500C2 DE 19944431500 DE19944431500 DE 19944431500 DE 4431500 A DE4431500 A DE 4431500A DE 4431500 C2 DE4431500 C2 DE 4431500C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ei
nes rotationssymmetrischen Werkstückes aus Metall durch
Drücken aus einem vorgeformten Rohling, wobei an dem Roh
ling sowohl an radial nach außen als auch an radial nach
innen weisenden Oberflächen Umformungen zur Bildung des
Werkstückes vorgenommen werden. Weiterhin betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens.
Aus der DE 41 02 139 C1 sind ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Herstellung einer Tiefbettfelge aus einem
hohlzylindrischen Blechrumpf bekannt. Bei seiner Umfor
mung zur Tiefbettfelge wird der Blechrumpf in seinem Mit
telteil eingezogen und an seinen beiden Stirnendberei
chen aufgeweitet. Um eine möglichst wirtschaftliche Fer
tigung zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß der Blech
rumpf in einer einzigen Aufspannung auf einem einzelnen
Werkzeug aus mehreren Werkzeugteilen zur Tiefbettfelge
umgeformt wird. Dabei erfolgt das Einziehen des Mittel
teils des Blechrumpfes zum Felgenbett unter konzentri
scher Drehung von Werkzeug und Blechrumpf, während das
Aufweiten der Stirnendbereiche des Blechrumpfes zu den
Felgenhörnern unter stetig bis zu einem vorgebbaren Maxi
mum zunehmender radialer Verschiebung der Drehachse des
Blechrumpfes zusammen mit einem sich entsprechend in der
Ebene senkrecht zur Drehachse verschiebenden Werkzeug
teil für Felgenbett und -rand erfolgt. Das Drücken er
folgt dabei zumindest während des Aufweitens in einer
einzigen radialen Richtung nach innen hin, wobei die
Richtung der Achsverschiebung der Drückrichtung ent
spricht. Alle Umformungen erfolgen dabei unmittelbar
durch die Drückrolle(n) gegen den Außenumfang der ver
schiedenen Werkzeugteile.
Als nachteilig wird bei diesem bekannten Stand der Tech
nik angesehen, daß das Verfahren und die Vorrichtung zu
dessen Durchführung in ihrem Anwendungsbereich auf die
Herstellung von Tiefbettfelgen eingeschränkt sind, da
die Herstellung von anderen rotationssymmetrischen Werk
stücken, insbesondere solchen, bei denen an für die
Drückrolle(n) von radial außen oder innen nicht zugäng
lichen Bereichen Umformungen vorgenommen werden müssen,
nicht möglich ist.
Weiterhin sind aus der Praxis Drückverfahren und Vorrich
tungen zu deren Durchführung bekannt, bei denen zur Her
stellung eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus
Metall aus einem vorgeformten Rohling entweder an radial
nach außen oder an radial nach innen weisenden Oberflä
chen Umformungen vorgenommen werden. Diese bekannten Ver
fahren und Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß
für die Herstellung von Werkstücken, bei welchen an dem
Rohling sowohl an radial nach außen als auch an radial
nach innen weisenden Oberflächen Umformungen vorgenommen
werden müssen, ein zwischenzeitliches Umspannen erforder
lich ist. Dies führt zu einem erhöhten Arbeits- und Zeit
aufwand und damit zu einer verminderten Wirtschaftlich
keit bei der Herstellung der Werkstücke.
Aus der DE 35 45 506 A1 ist ein Werkzeug zum Drückwalzen
von hohlzylindrischen Werkstücken bekannt. Dieses Werk
zeug besteht aus einer Halterung zum Einspannen des Werk
stücks und aus mindestens einem gegen die Wandungen des
Werkstücks drückbaren Rollenpaar, wobei die eine Rolle
von innen und die andere Rolle von außen an die Werk
stückwand angreift, die von jeweils einem Rollenhalter
gehalten sind. Weiterhin ist vorgesehen, daß mindestens
ein Rollenträger mit der Halterung für das Werkstück in
einer quer zur Walzrichtung befindlichen Ebene drehbeweg
lich bzw. axial verschiebbar befestigt ist. Aufgrund sei
ner Konstruktion sind mit diesem bekannten Werkzeug le
diglich Drückwalzverfahren ausführbar, mit denen lange
Rohre aus kurzen, dickwandigen Ausgangsrohren herge
stellt werden. Das Anwendungsgebiet dieses bekannten
Werkzeuges ist damit sehr eingeschränkt; insbesondere
sind Werkstücke mit einem kleinen Innendurchmesser oder
mit Bereichen kleinen Innendurchmessers mit diesem be
kannten Werkzeug nicht bearbeitbar. Außerdem ist dieses
bekannte Werkzeug nicht in der Lage, andere Umformungen
als das erwähnte Drückwalzen vorzunehmen.
Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein Verfahren der
eingangs genannten Art sowie eine Vorrichtung zu dessen
Durchführung anzugeben, die eine einfachere, schnellere
und damit wirtschaftlichere Herstellung von Werkstücken
erlauben, bei denen durch Drücken Umformungen sowohl an
radial nach außen als auch an radial nach innen weisen
den Oberflächen sowie an Bereichen, die nicht für eine
Drückrolle zugänglich sind, vorzunehmen sind.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die gestellte Aufgabe
durch ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 gelöst, daß sich dadurch auszeichnet
- - daß der Rohling in einer einzigen Aufspannung auf dem selben, aus mindestens einem ersten Werkzeugteil und mindestens einem zweiten Werkzeugteil bestehenden Werk zeug zu dem fertigen Werkstück umgeformt wird,
- - daß die Umformungen an der radial nach außen weisenden Oberfläche des Rohlings bei konzentrischer Rotation aller Werkzeugteile und des Rohlings durch eine radial von außen nach innen mittels mindestens einer Drückrol le ausgeübte Drückkraft auf dem ersten Werkzeugteil vorgenommen werden und
- - daß die Umformungen an der radial nach innen weisenden Oberfläche des Rohlings bei Rotation unter stetig bis zu einem vorgebbaren Maximum zunehmender Exzentrizität mittels radialer Verschiebung der Drehachse des Roh lings erfolgen, wobei dieser Verschiebung der Dreh achse entsprechend der erste Werkzeugteil des Werkzeu ges zusammen mit dem Rohling in Radialebene in eine gegenüber dem zweiten Werkzeugteil des Werkzeuges zu nehmend exzentrische Lage verschoben wird und so die radial nach innen weisende Oberfläche des Rohlings und der zweite Werkzeugteil miteinander in Eingriff ge bracht werden.
Erfindungsgemäß ermöglicht das neue Verfahren die Umfor
mung des Rohlings zu dem fertigen Werkstück in einer ein
zigen Aufspannung. Dabei können sowohl an radial nach
außen als auch an radial nach innen weisenden Oberflä
chen des Rohlings - auch in für die Drückrolle(n) nicht
zugänglichen Bereichen - Umformungen vorgenommen werden,
wobei diese gleichzeitig oder nacheinander erfolgen kön
nen. Die Reihenfolge ist dabei im letzteren Fall grund
sätzlich frei wählbar und richtet sich im Einzelfall
nach der Art der vorzunehmenden Umformungen und der Form
und Gestaltung des Werkstückes. Die Umformungen an den
radial nach außen oder nach innen weisenden Oberflächen
des Rohlings bzw. Werkstücks können zum Beispiel darin
bestehen, Verzahnungen, Rillen, Nuten und/oder Rippen zu
erzeugen, wobei diese wahlweise nach innen oder nach
außen weisend herstellbar sind. Ein Einsatz von Drückrol
len am Innenumfang des Rohlings ist dabei nicht erforder
lich, so daß auch die Herstellung von Werkstücken mit
insgesamt kleinem Innendurchmesser oder mit zumindest
Bereichen kleinen Innendurchmessers problemlos möglich
ist. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Verfahren sehr
vielseitig einsetzbar, was die schnelle und kostengün
stige Herstellung vieler rotationssymmetrischer Werk
stücke aus Metall durch Drücken erlaubt, die bisher
durch aufwendige spanende Bearbeitung hergestellt werden
mußten. Als Rohling kann in dem erfindungsgemäßen Verfah
ren im einfachsten Fall eine flache, z. B. durch Stanzen
hergestellte Blechronde oder alternativ eine durch zu
sätzliches Pressen oder Tiefziehen vorbereitete Vorform
eingesetzt werden.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß das radiale Verschieben
der Drehachse des Rohlings zusammen mit dem ersten Werk
zeugteil in die exzentrische Lage durch eine radial von
außen nach innen ausgeübte Drückkraft gegen eine den er
sten Werkzeugteil vorbelastende Rückstellkraft erfolgt.
Hierbei wird vorteilhaft die ohnehin aufzubringende
Drückkraft auch für das radiale Verschieben der Dreh
achse des Rohlings zusammen mit dem ersten Werkzeugteil
genutzt, was die Durchführung des Verfahrens verein
facht.
Dabei ist die den ersten Werkzeugteil vorbelastende Rück
stellkraft vorzugsweise eine Federkraft, die technisch
einfach erzeugbar ist und mit einer ausreichenden Genau
igkeit hinsichtlich ihrer Größe auswählbar und festleg
bar ist. Alternativ kann die Rückstellkraft auch eine
pneumatische oder hydraulische Kraft sein, die aber ei
nen höheren technischen Aufwand für ihre Erzeugung erfor
dert.
Für manche Werkstücke, insbesondere solche, die mit ei
ner Verzahnung am Umfangsbereich zu versehen sind, ist
es vorteilhaft, den Umfangsbereich mit einer gegenüber
dem Nabenbereich größeren Dicke auszuführen. Um eine
solche Verdickung auch bei Verwendung eines Rohlings mit
konstanter Materialstärke zu ermöglichen, schlägt eine
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, daß ein
Rohling mit mindestens einem in Umfangsrichtung verlau
fenden Wandbereich eingesetzt wird und daß vor der Um
formung an der radial nach außen und/oder an der radial
nach innen weisenden Oberfläche des Rohlings dieser in
dem genannten Wandbereich in Axialrichtung zusammenge
schoben wird. Hierdurch wird das in dem in Umfangsrich
tung verlaufenden Wandbereich zunächst vorhandene Mate
rial auf einen Bereich geringerer axialer Länge konzen
triert, wodurch die gewünschte Materialverdickung er
reicht wird, wenn der zusammengeschobene Wandbereich
flachgedrückt wird.
Um in diesem Zusammenhang die Gefahr eines unkontrollier
ten Ausbeulens oder Faltens des in Umfangsrichtung ver
laufenden Randbereiches des Rohlings auszuschließen,
wird vorgeschlagen, daß zu Beginn des Zusammenschiebens
durch Ausüben einer zusätzlichen, radial von außen nach
innen oder radial von innen nach außen wirkenden Kraft
auf den in Umfangsrichtung verlaufenden Wandbereich eine
definierte Ausbeulrichtung dieses Wandbereiches bei dem
weiteren Zusammenschieben festgelegt wird.
Um auf möglichst einfache und doch zuverlässige Weise
sicherzustellen, daß bei den Umformungen an dem Rohling,
die bei konzentrischer Rotation aller Werkzeugteile und
des Rohlings vorgenommen werden, diese auch ihre konzen
trische Lage zueinander beibehalten, ist bevorzugt vor
gesehen, daß der erste und der zweite Werkzeugteil durch
Ausüben einer in Axialrichtung weisenden Klemmkraft rela
tiv zueinander fixierbar sind. Solche Klemmkräfte sind
relativ einfach, z. B. als hydraulische Kräfte mittels
Kolben-Zylinder-Einheiten, erzeugbar und erfordern insbe
sondere keine miteinander in Eingriff und außer Eingriff
zu bringende Elemente an den Werkzeugteilen, die die
Durchführung des Verfahrens verkomplizieren würden.
Zur Lösung des die Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens betreffenden Teils der Aufgabe wird eine Drück
maschine mit zwei miteinander fluchtenden drehbaren Spin
deln und mindestens einer Drückrolle vorgeschlagen, wo
bei die Spindeln an ihren einander gegenüberliegenden
Enden ein rotationssymmetrisches Werkzeug zur Aufnahme
eines vorgeformten Rohlings tragen, wobei wenigstens
eine der Spindeln motorisch drehantreibbar ist, wobei
wenigstens eine der Spindeln in Axialrichtung verfahrbar
ist und wobei die Drückrolle zumindest in Radialrichtung
von außen her zustellbar ist. Um eine derartige, an sich
bekannte Drückmaschine für die Durchführung des zuvor
beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet zu
machen, wird vorgeschlagen,
- - daß das Werkzeug aus mindestens einem ersten Werkzeug teil und mindestens einem zweiten Werkzeugteil be steht, wobei einerseits Umformungen der radial nach außen weisenden Oberfläche des Rohlings durch Zusammen wirken der Drückrolle und des ersten Werkzeugteils aus führbar sind und wobei andererseits für Umformungen der radial nach innen weisenden Oberfläche des Roh lings der zweite Werkzeugteil vorgesehen ist,
- - daß der zweite Werkzeugteil konzentrisch zur einen der beiden Spindeln auf oder an dieser angeordnet ist und
- - daß der erste Werkzeugteil relativ zum zweiten Werk zeugteil in Radialrichtung, d. h. senkrecht zur Spindel- Drehachse verschieblich gelagert ist, wobei der erste Werkzeugteil während des Umformens aus einer zum zwei ten Werkzeugteil und zu den Spindeln koaxialen Lage in eine zu diesen exzentrische Lage mit einer in Radial richtung versetzten parallelen Drehachse bringbar ist, wodurch die radial nach innen weisende Oberfläche des Rohlings in Eingriff mit dem zweiten Werkzeugteil bringbar ist.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird vorteilhaft
eine technisch verhältnismäßig einfache und dabei zu
gleich zuverlässige Durchführung des vorangehend be
schriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiter
bildungen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 8 bis
angegeben.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der Vorrichtung zu dessen Durchführung werden im
folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1a und 1b ein erstes Verfahrensbeispiel anhand
zweier Verfahrensschritte,
Fig. 2a und 2b ein zweites Verfahrensbeispiel, eben
falls anhand zweier Verfahrensschritte
und
Fig. 3a bis 3d ein drittes Verfahrensbeispiel anhand
von vier Verfahrensschritten.
Die Fig. 1a und 1b der Zeichnung zeigen jeweils im
Längsschnitt zwei Spindeln 2, 3 als Teile einer im wei
teren nicht eigens dargestellten Vorrichtung 1, z. B.
einer an sich bekannten Drückmaschine. Die beiden Spin
deln 2, 3 sind in Flucht miteinander angeordnet und um
zusammenfallende Drehachsen 29, 39 drehbar. Dabei ist
zumindest eine der Spindeln 2, 3 aktiv durch einen Dreh
antrieb in Drehung versetzbar; sofern nur eine der Spin
deln 2, 3 drehantreibbar ist, ist die andere Spindel
passiv drehbar gelagert. Weiterhin sind die beiden Spin
deln 2, 3 in Axialrichtung relativ zueinander verschieb
bar. Zur gegenseitigen Zentrierung besitzt bei dem hier
dargestellten Beispiel die linke Spindel 2 einen Zen
triervorsprung 27, der genau in eine entsprechende Zen
trierbohrung 37 in der rechten Spindel 3 paßt.
Weiterhin umfaßt die Vorrichtung 1 ein Werkzeug 4, das
zur Halterung und Umformung eines Rohlings 5 dient. Das
Werkzeug 4 setzt sich zusammen aus einem ersten Werkzeug
teil 40, 40' und einem zweiten Werkzeugteil 41, wobei
der erste Werkzeugteil 40, 40' radial außen und der zwei
te Werkzeugteil 41 radial innen angeordnet ist. Der er
ste Werkzeugteil 40, 40' setzt sich aus zwei Werkzeug
hälften 40 und 40' zusammen, zwischen denen der Rohling
5 eingespannt ist. Bei dem Rohling 5 handelt es sich
hier um eine z. B. durch Pressen oder Tiefziehen erzeugte
Vorform, an deren Kontur die beiden Werkzeughälften 40
und 40' angepaßt sind. Radial außen besitzt der Rohling
einen in Axialrichtung verlaufenden Wandbereich 52; nach
innen hin schließt sich an diesen ein Nabenteil 51 an.
Der zweite Werkzeugteil 41 besitzt einen zylindrischen
Grundkörper 45, von dessen Außenfläche Formgebungsvor
sprünge 46 vorstehen. Außerdem ist der Werkzeugteil 41
verdrehfest auf dem Stirnendbereich 20 der ersten Spin
del 2 montiert, wozu hier eine Sicherungsmutter 47 Ver
wendung findet. Nach Lösen der Sicherungsmutter 47 kann
der zweite Werkzeugteil 41 abgenommen und ausgetauscht
werden.
Der erste Werkzeugteil 40, 40' ist mit seiner einen Werk
zeughälfte 40 an der ersten Spindel 2 und mit seiner
zweiten Werkzeughälfte 40' an der zweiten Spindel 3 ge
haltert, wobei die Halterung in einer solchen Weise vor
genommen ist, daß der erste Werkzeugteil 40, 40' zusam
men mit dem Rohling 5 nur in Radialrichtung relativ zu
den beiden Spindeln 2, 3 um ein bestimmtes Maß verschieb
bar ist.
In dem in Fig. 1a dargestellten Verfahrensschritt nimmt
der erste Werkzeugteil 40, 40' eine konzentrische Stel
lung relativ zu den Spindeln 2, 3 ein und liegt dabei
mit zwei an seiner radial nach innen weisenden Seite vor
gesehenen Konusflächen 42', 43' über deren vollen Umfang
an entsprechend geformten Verstellkegeln 23, 33 mit Ke
gelflächen 23', 33' der ersten und zweiten Spindel 2, 3
an. Die beiden Verstellkegel 23, 33 sind in Axialrich
tung der Spindeln 2, 3 verschieblich in diesen gelagert.
An ihrer jeweils vom ersten Werkzeugteil 40, 40' abge
wandten Seite sind die Verstellkegel 23, 33 jeweils mit
einer ringförmigen Grundplatte 25, 35 ausgebildet, auf
welche sich jeweils über den Umfang verteilt eine Anzahl
von hier aus mehreren Tellerfedern gebildeten Federpake
ten 26, 36 abstützt. An ihrer jeweils anderen Seite sind
die Federpakete 26, 36 an den Spindeln 2, 3 abgestützt.
Durch die Federpakete 26, 36 werden die Verstellkegel
23, 33 jeweils mit einer zum ersten Werkzeugteil 40, 40'
hin gerichteten Kraft vorbelastet. Solange auf den Werk
zeugteil 40, 40' oder den Rohling 5 von außen keine in
Radialrichtung nach innen wirkende Kraft ausgeübt wird,
sorgen die federbelasteten Verstellkegel 23, 33 für eine
konzentrische Lage des Werkzeugeteils 40, 40' relativ zu
den Spindeln 2, 3. Diese Lage kann zusätzliche durch ei
ne hydraulische Kraft fixiert werden, mit der die Spin
deln 2, 3 in ihrer Längsrichtung aufeinander zu weisend
beaufschlagt werden, so daß dann auch bei Ausübung ra
dial nach innen weisender Drückkräfte die konzentrische
Lage erhalten bleibt.
Weiterhin zeigen die Fig. 1a und 1b oberhalb des Werk
zeugteils 40, 40' jeweils eine Drückrolle 6, die um eine
parallel zu den Spindeldrehachsen 29, 39 verlaufende
Drehachse 69 drehbar gelagert ist und die in Radialrich
tung relativ zu den Spindeln 2, 3 zustellbar ist. Mit
tels dieser Drückrolle 6 ist in einem ersten, vor dem in
Fig. 1a gezeigten Arbeitsschritt liegenden Schritt be
reits der Wandbereich 52 des Rohlings 5 radial außensei
tig zu einer exakt zylindrischen Umfangsform an den
Außenumfang des Werkzeugteils 40, 40' angedrückt worden,
wobei durch Ausübung entsprechend großer axialer Anpreß
kräfte zwischen den beiden Spindeln 2, 3 der Werkzeug
teil 40, 40' zusammen mit dem Rohling 5 in der in Fig.
1a gezeigten konzentrischen Stellung gehalten wurde.
Um in derselben Aufspannung des Rohlings 5 auch eine Um
formung am Innenumfang 53 des Rohlings 5 vornehmen zu
können, wird gemäß Fig. 1b nach Reduzierung der axialen
Anpreßkraft der Spindeln 2, 3 die Drückrolle 6 erneut
oder weiter zugestellt, wobei nun der Werkzeugteil 40,
40' zusammen mit dem Rohling 5 gegen die Federkraft der
Federpakete 26, 36 in eine relativ zu den Spindeln 2, 3
exzentrische Lage verschoben wird. Diese Verschiebung in
eine exzentrische Lage erfolgt entsprechend der Zustel
lung der Drückrolle 6 nach und nach, wobei bei sich wei
terhin drehenden Spindeln 2, 3 mittels der Formgebungs
vorsprünge 46 am zweiten Werkzeugteil 41 eine Nut 54 in
den Innenumfang 53 des Rohlings 5 eingeformt wird. In
Fig. 1b ist deutliche die exzentrische Lage des Werk
zeugeteils 40, 40' relativ zu den Spindeln 2, 3 erkenn
bar, wobei die Verschiebung im gezeigten Ausführungsbei
spiel wegen der Zustellung der Drückrolle 6 von oben her
nach unten hin erfolgt ist. Die radiale Verschiebbarkeit
wird ermöglicht durch Radialführungen 44, die mit dem
ersten Werkzeugteil 40, 40' zusammenwirken.
Beim Zurückfahren der Drückrolle 6 wird der erste Werk
zeugteil 40, 40' mit dem Werkstück 5 durch die federbe
lasteten Verstellkegel 23, 33 wieder in seine konzentri
sche Stellung zu den Spindeln 2, 3 gebracht. Durch Aus
einanderfahren der beiden Spindeln 2, 3 in Axialrichtung
werden die beiden Werkzeughälften 40 und 40' des ersten
Werkzeugteils 40, 40' voneinander getrennt, wonach dann
das aus dem Rohling 5 durch Drücken hergestellte Werk
stück 50 abnehmbar ist.
Die Fig. 2a und 2b der Zeichnung zeigen ein Ausfüh
rungsbeispiel der Vorrichtung 1, bei welchem wieder eine
mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1a und 1b identi
sche Ausführung der Spindeln 2, 3 vorgesehen ist, wobei
aber nun die Spindeln 2, 3 mit einem anderen Werkzeug 4
versehen sind. Auch hier besteht das Werkzeug 4 aus ei
nem radial äußeren ersten Werkzeugteil 40, 40' und einem
radial inneren, zweiten Werkzeugteil 41, die in der glei
chen, schon anhand von Fig. 1a und 1b beschriebenen Art
und Weise mit den Spindeln 2, 3 verbunden bzw. an diesen
gehaltert sind. Der erste Werkzeugteil 40, 40' besteht
auch wieder aus zwei Werkzeughälften 40 und 40', die
zwischen ihren Stirnflächen den Rohling 5 einspannen.
Der Rohling 5 ist bei dem hier gezeigten Beispiel eine
einfache flache Blechronde, die die Form einer Kreisring
scheibe hat. In Fig. 2a ist der Rohling 5 noch in sei
ner unbearbeiteten Ausgangsform sichtbar, wobei außerdem
hier der erste Werkzeugteil 40, 40' noch eine konzentri
sche Stellung zu den Spindeln 2, 3 einnimmt.
Oberhalb der Spindeln 2, 3 und des Werkzeuges 4 ist eine
Drückrolle 6 erkennbar, die wieder um eine parallel zu
den Spindeldrehachsen 29, 39 verlaufende Drehachse 69
drehbar ist.
Durch Zustellung der Drückrolle 6 in Radialrichtung zum
Rohling 5 hin und Drehen der Spindeln 2, 3 bei hoher
axialer Anpreßkraft der Spindeln und Fixierung in konzen
trischer Stellung kommt die Drückrolle 6 zunächst mit
dem Außenumfang des Rohlings 5 und anschließend mit den
Außenumfang des ersten Werkzeugteils 40, 40' in Ein
griff. Durch die Konturierung der Drückrolle 6 erzeugt
diese am Außenumfang des Rohlings 5 eine umlaufende Nut,
die nach außen hin offen ist und die beispielsweise zum
späteren Einlegen eines Dichtringes geeignet ist.
Durch weiteres Zustellen der Drückrolle 6, wie dies in
Fig. 2b dargestellt ist, wird der erste Werkzeugteil
40, 40' in eine zunehmend exzentrische Lage gebraucht
und somit der Innenumfang des Rohlings 5 entsprechend
der Kontur der ihn einspannenden Werkzeugteile 40, 40',
41 mit einer Verdickung versehen, z. B. zur Schaffung
einer vergrößerten Sitzfläche für die spätere Anordnung
des so hergestellten Werkstücks 50 auf einer Achse oder
Welle.
Auch bei dem Beispiel gemäß Fig. 2a und 2b wird also in
einer einzigen Aufspannung des Rohlings 5 ein Werkstück
50 durch Drücken hergestellt, das sowohl an seinem Innen
umfang als auch an seinem Außenumfang Umformungen erfah
ren hat.
Bezüglich der weiteren in den Fig. 2a und 2b erschei
nenden Bezugsziffern wird auf die Beschreibung der
Fig. 1a und 1b verwiesen.
Anhand der Fig. 3a bis 3d wird im folgenden eine Aus
führung des Verfahrens beschrieben, bei der ein zunächst
topfförmiger Rohling 5 in seinem in Umfangsrichtung ver
laufenden Wandbereich 52 verdickt und mit einer innen
seitigen Verzahnung versehen wird, wobei auch diese Um
formungen in einer einzigen Aufspannung erfolgen.
Fig. 3a zeigt jeweils die obere Hälfte zweier rotations
symmetrischer Spindeln 2, 3 einer im übrigen nicht dar
gestellten Drückmaschine, wobei die Spindeln um Dreh
achsen 29, 39 drehbar sind. Die Spindeln 2, 3 sind auch
hier in Flucht zueinander angeordnet, wobei die in Fig.
3a linke Spindel 2 mit einer stirnseitigen Zentrierboh
rung 27' und die zweite Spindel 3 mit einem passenden
Zentriervorsprung 37' versehen ist. Im vorliegenden Bei
spiel ist die Spindel 3 in Richtung des zwischen den bei
den Spindeln eingezeichneten Bewegungspfeiles in Axial
richtung verschiebbar.
Die Spindel 2 trägt an ihrem Stirnende die eine Werkzeug
hälfte 40 des ersten Werkzeugteils 40, 40' sowie radial
nach innen zu diesem versetzt einen zweiten Werkzeugteil
41. Letzterer ist an seiner nach außen weisenden Umfangs
fläche mit Formgebungsvorsprüngen 46, die hier die Nega
tiv-Form einer Verzahnung sind, versehen. Der zweite
Werkzeugteil 41 ist starr, jedoch lösbar mit der Spindel
2 verbunden, hier durch mehrere Schraubbolzen, von denen
einer sichtbar ist. Die Werkzeughälfte 40 des ersten
Werkzeugeils 40, 40' ist, wie auch schon bei den Beispie
len, die zuvor erläutert wurden, in Radialrichtung der
Spindel 2 verschiebbar an dieser gehaltert. Hierzu ist
eine Radialführung 44 vorgesehen, die eine radiale Ver
schiebung, nicht jedoch eine axiale Verschiebung er
laubt. Weiterhin ist wieder eine Konusfläche 42' an der
Werkzeughälfte 40 vorhanden, die an einer passenden Ke
gelfläche 23' eines Verstellkegels 23 anliegt. Der Ver
stellkegel 23 ist mittels einer Führung 22 in Axialrich
tung der Spindel 2 auf dieser verschiebbar gelagert. Mit
tels eines Federpaketes 26, das in einem Hohlraum zwi
schen dem Verstellkegel 23 und der Spindel 2 angeordnet
ist, ist der Verstellkegel 23 in Ausschubrichtung, d. h.
in Fig. 3a nach rechts vorbelastet. Mehrere weitere
Federpakete 26 sind gleichmäßig in Umfangsrichtung der
Spindel 2 verteilt vorgesehen, so daß eine über den Um
fang gleichmäßige Kraft auf den Verstellkegel 23 wirkt.
In ähnlicher Weise ist an der rechten Spindel 3 die zwei
te Werkzeughälfte 40' des ersten Werkzeugteils 40, 40'
radial verschiebbar, aber axial unverschiebbar gehal
tert. Auch hier ist eine Radialführung 44 vorgesehen,
die die genannte Radialverschiebung erlaubt und eine
axiale Bewegung der Werkzeughälfte 40' relativ zur Spin
del 3 ausschließt. Weiterhin ist auch hier wieder ein
Verstellkegel 33 mit einer Kegelfläche 33' vorgesehen,
die an einer Gegen-Konusfläche 43' der Werkzeughälfte
40' des ersten Werkzeugteils 40, 40' anliegt. Auch die
ser zweite Verstellkegel 33 ist mittels mehrerer Feder
pakete 36, von denen eines hier sichtbar ist und die in
Hohlräumen 31 in der Spindel 3 angeordnet sind, in Aus
schubrichtung, d. h. in der Fig. 3a nach links, vorbela
stet. Zur Führung des Verstellkegels 33 ist eine ring
förmige Führung 32 vorgesehen.
Zusätzlich ist an der rechten Werkzeughälfte 40' des er
sten Werkzeugteils 40, 40' ein Eindellring 7 gehaltert,
der relativ zur Werkzeughälfte 40' in Radialrichtung,
d. h. senkrecht zur Drehachse 39 der Spindel 3, verschieb
bar und axial unverschiebbar ist. Der Eindellring liegt
vor der linken Stirnseite der Werkzeughälfte 40' und ist
mittels einer Radialführung 71 gelagert. Nach außen hin
besitzt der Eindellring 7 eine zylindrische Außenfläche
70, die zur Anlage einer Drückrolle dient, was später
noch beschrieben werden wird. An seinem Innenumfang 72
ist der Eindellring 7 abgerundet und ohne Kanten ausge
führt. Schließlich ist an dem Eindellring 7 noch ein
Rückstellmittel 73 vorgesehen, welches hier aus mehreren
federbelasteten Kugeln besteht, die mehrfach über den
Umfang der Werkzeughälfte 40' verteilt vorgesehen sind.
Das Rückstellmittel 73 sorgt dafür, daß bei Nichtvorhan
densein von äußeren auf den Eindellring 7 einwirkenden
Kräften dieser in einer konzentrischen Lage relativ zur
Werkzeughälfte 40' gehalten wird.
Schließlich zeigt die Fig. 3a noch einen Rohling 5, der
hier ein topfförmiger Vorzug aus Blech mit einem Naben
teil 51, der vor dem Stirnende 30 der rechten Spindel 3
liegt, und einem Wandbereich 52, der in Umfangsrichtung
verläuft, ist. Bei auseinandergefahrenen Spindeln 2, 3,
wie dies in Fig. 3a gezeigt ist, kann der Rohling 5 von
links her auf die Spindel 3 leicht klemmend aufgesetzt
werden, wonach dann der Umformvorgang beginnen kann.
Die erste Phase des Umformvorganges zeigt die Fig. 3b,
in welcher die Spindeln 2, 3 unter Rotation um ihre Dreh
achse 29, 39 nun vollständig aufeinander zu gefahren
sind und den Rohling 5 fest zwischen sich einspannen.
Gleichzeitig ist in Radialrichtung, hier von oben nach
unten, eine um eine Drehachse 69 drehbare erste Drück
rolle 6 in Richtung zum Außenumfang 70 des Eindellrings
7 zugestellt worden, wodurch der Eindellring 7 in eine
relativ zum Werkzeug 4 und zum Rohling 5 exzentrische
Lage überführt ist. Dies führt dazu, daß der in Axial
richtung gesehen mittlere Teil des Wandbereiches 52 des
Rohlings 5 von dem Eindellring 7 in Radialrichtung nach
innen hin eingedellt wird, wodurch diese Eindellung eine
definierte Richtung und Form erhält, wie sie in der
Fig. 3b sichtbar ist.
In einem weiteren Verfahrensschritt, der in der Fig. 3c
gezeigt ist, wird nun eine zweite Drückrolle 6 zuge
stellt, die eine spulenförmige Kontur hat, wodurch er
reicht wird, daß die Drückrolle 6 zwar in Anlage an ent
sprechende Gegenflächen am Außenumfang der Werkzeughälf
ten 40 und 40' des ersten Werkzeugteils 40, 40' gelangt,
nicht jedoch den Außenumfang 70 des Eindellrings 7 be
rührt. Aus diesem Grund hat nun hier der unbelastete Ein
dellring 7 wieder seine konzentrische Lage zum ersten
Werkzeugteil 40, 40' eingenommen. Durch stetig weiteres
Zustellen der Drückrolle 6 wird nun der erste Werkzeug
teil 40, 40' zusammen mit dem Rohling 5 in eine relativ
zu den Spindeln 2 und 3 exzentrische Lage überführt, wo
durch der Wandbereich 52 des Rohlings 5 in Anlage an den
zweiten Werkzeugteil 41 gebracht wird.
Dieses Zustellen der Drückrolle 6 erfolgt soweit, bis
die Stellung gemäß Fig. 3d erreicht ist, in welcher der
Wandbereich 52 des Rohlings 5 vollständig an den zweiten
Werkzeugteil 41 angedrückt ist, wodurch der Wandbereich
52 des Rohlings 5 nun an seinem Außenumfang abgeflacht
ist und an seinem Innenumfang eine zu dem zweiten Werk
zeugteil 41 gegengleiche Verzahnung erhalten hat und wo
bei gleichzeitig eine Materialverdickung am Wandbereich
52 erzielt ist.
Durch Zurückfahren der Drückrolle 6 gelangt das Werkzeug
4 zusammen mit dem Eindellring 7 und dem nun fertigen,
aus dem Rohling 5 hergestellten Werkstück 50 wieder in
eine konzentrische Lage zu den Spindeln 2, 3. Nach deren
Auseinanderfahren kann das fertige Werkstück 50 abgenom
men werden und ein neuer Rohling 5 eingesetzt werden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetri
schen Werkstückes (50) aus Metall durch Drücken aus
einem vorgeformten Rohling (5), wobei an dem Rohling
(5) sowohl an radial nach außen als auch an radial
nach innen weisenden Oberflächen Umformungen zur Bil
dung des Werkstückes (50) vorgenommen werden,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß der Rohling (5) in einer einzigen Aufspannung auf demselben, aus mindestens einem ersten Werk zeugteil (40, 40') und mindestens einem zweiten Werkzeugteil (41) bestehenden Werkzeug (4) zu dem fertigen Werkstück (50) umgeformt wird,
- 2. daß die Umformungen an der radial nach außen wei senden Oberfläche des Rohlings (5) bei konzentri scher Rotation aller Werkzeugteile (40, 40', 41) und des Rohlings (5) durch eine radial von außen nach innen mittels mindestens einer Drückrolle (6) ausgeübte Drückkraft auf dem ersten Werkzeugteil (40, 40') vorgenommen werden und
- 3. daß die Umformungen an der radial nach innen wei senden Oberfläche des Rohlings (5) bei Rotation unter stetig bis zu einem vorgebbaren Maximum zu nehmender Exzentrizität mittels radialer Verschie bung der Drehachse des Rohlings (5) erfolgen, wo bei dieser Verschiebung der Drehachse entsprechend der erste Werkzeugteil (40, 40') des Werkzeuges (4) zusammen mit dem Rohling (5) in Radialebene in eine gegenüber dem zweiten Werkzeugteil (41) des Werkzeuges (4) zunehmend exzentrische Lage verscho ben wird und so die radial nach innen weisende Oberfläche des Rohlings (5) und der zweite Werk zeugteil (41) miteinander in Eingriff gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das radiale Verschieben der Drehachse des Roh
lings (5) zusammen mit dem ersten Werkzeugteil (40,
40') in die exzentrische Lage durch eine radial von
außen nach innen ausgeübte Drückkraft gegen eine den
ersten Werkzeugteil (40, 40') vorbelastende Rück
stellkraft erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die den ersten Werkzeugteil (40, 40') vorbela
stende Rückstellkraft eine Federkraft oder hydrauli
sche Kraft ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Rohling (5) mit min
destens einem in Umfangsrichtung verlaufenden Wandbe
reich (52) eingesetzt wird und daß vor der Umformung
an der radial nach außen und/oder an der radial nach
innen weisenden Oberfläche des Rohlings (5) dieser
in dem genannten Wandbereich (52) in Axialrichtung
zusammengeschoben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zu Beginn des Zusammenschiebens durch Ausüben
einer zusätzlichen, radial von außen nach innen oder
radial von innen nach außen wirkenden Kraft auf den
in Umfangsrichtung verlaufenden Wandbereich (52) ei
ne definierte Ausbeulrichtung dieses Wandbereiches
(52) bei dem weiteren Zusammenschieben festgelegt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite
Werkzeugteil (40, 40', 41) durch Ausüben einer in
Axialrichtung weisenden Klemmkraft relativ zueinan
der fixierbar sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Vorrichtung eine
Drückmaschine (1) mit zwei miteinander fluchtenden
drehbaren Spindeln (2, 3) und mindestens einer Drück
rolle (6) ist, wobei die Spindeln (2, 3) an ihren ein
ander gegenüberliegenden Enden (20, 30) ein rotations
symmetrisches Werkzeug (4) zur Aufnahme eines vorge
formten Rohlings (5) tragen, wobei wenigstens eine
der Spindeln (2, 3) motorisch drehantreibbar ist, wo
bei wenigstens eine der Spindeln (2, 3) in Axialrich
tung verfahrbar ist und wobei die Drückrolle (6) zu
mindest in Radialrichtung von außen her zustellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß das Werkzeug (4) aus mindestens einem ersten Werkzeugteil (40, 40') und mindestens einem zwei ten Werkzeugteil (41) besteht, wobei einerseits Umformungen der radial nach außen weisenden Ober fläche des Rohlings (5) durch Zusammenwirken der Drückrolle (6) und des ersten Werkzeugteils (40, 40') ausführbar sind und wobei andererseits für Umformungen der radial nach innen weisenden Ober fläche des Rohlings (5) der zweite Werkzeugteil (41) vorgesehen ist,
- 2. daß der zweite Werkzeugteil (41) konzentrisch zur einen der beiden Spindeln (2, 3) auf oder an die ser angeordnet ist und
- 3. daß der ersten Werkzeugteil (40, 40') relativ zum zweiten Werkzeugteil (41) in Radialrichtung, d. h. senkrecht zur Spindel-Drehachse (29, 39) verschieb lich gelagert ist, wobei der erste Werkzeugteil (40, 40') während des Umformens aus einer zum zwei ten Werkzeugteil (41) und zu den Spindeln (2, 3) koaxialen Lage in eine zu diesen exzentrische Lage mit einer in Radialrichtung versetzten parallelen Drehachse (49) bringbar ist, wodurch die radial nach innen weisende Oberfläche des Rohlings (5) in Eingriff mit dem zweiten Werkzeugteil (41) bring bar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in wenigstens einer der beiden Spindeln (2, 3)
in axial verschieblicher Verstellkegel (23, 33) kon
zentrisch angeordnet ist und daß der erste Werkzeug
teil (40, 40') eine zum Verstellkegel (23, 33) pas
sende konische Gegenfläche (42', 43') aufweist, wo
bei in der einen Endstellung des Verstellkegels (23,
33), in welcher dieser in die konische Gegenfläche
(42', 43') des ersten Werkzeugteils (40, 40') ganz
eingefahren ist, letzterer seine zu dem zweiten Werk
zeugteil (41) und zu den Spindeln (2, 3) koaxiale
Lage einnimmt und wobei in der anderen Endstellung
des Verstellkegels (23, 33), in welcher dieser um
einen vorgebbaren maximalen Weg aus der konischen
Gegenfläche (42', 43') ausgefahren ist, der erste
Werkzeugteil (40, 40') in seine maximal in Radial
richtung verschobene exzentrische Lage bringbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß gegengleich in beiden Spindeln (2, 3) je ein Ver
stellkegel (23, 33) angeordnet ist, daß der erste
Werkzeugteil (40, 40') zwei entsprechende konische
Gegenflächen (42', 43') aufweist und daß die Ver
stellkegel (23, 33) jeweils mit einer in Einfahr
richtung in die konischen Gegenflächen (42', 43')
wirkenden Kraft vorbelastbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraft durch je eine Federanordnung (26, 36)
oder Kolben-Zylinder-Einheit erzeugbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Federanordnungen (26, 36) jeweils durch
mehrere Tellerfederpakete gebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Werkzeugteil
(40, 40') unterteilt ist in zwei Werkzeughälften
(40; 40'), wobei die eine Werkzeughälfte (40) mit
der einen Spindel (2) und die andere Werkzeughälfte
(40) mit der anderen Spindel (3) verbunden ist und
wobei der Rohling (5) bzw. das Werkstück (50) zwi
schen den beiden Werkzeughälften (40; 40') einspann
bar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei mit der Vorrich
tung ein Rohling (5) mit mindestens einem in Umfangs
richtung verlaufenden Wandbereich (52) umformbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Werkzeug
hälften (40; 40') durch axiales Verfahren mindestens
einer der Spindeln (2, 3) aus einer voneinander beab
standeten Stellung unter Zusammenschieben des genann
ten Wandbereiches (52) des Rohlings (5) aufeinander
zu bewegbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Rohling (5) vor dem Zusammenschieben
seines Wandbereiches (52) an der einen der beiden
Werkzeughälften (40') halterbar ist und daß diese
Werkzeughälfte (40') einen Eindellring (7) radial
verschieblich trägt, dessen Innenumfang (72) radial
außen unmittelbar vor der Außenseite des genannten
Wandbereiches (52) des Rohlings (5) liegt und dessen
Außenfläche (70) über die Außenfläche der Werkzeug- .
hälfte (40') radial nach außen vorragt, und daß der
Eindellring (7) gegen die Kraft eines Rückstellmit
tels (73) aus einer zum Rohling (5) konzentrischen
Lage durch Zustellen einer Drückrolle (6) in eine
zum Rohling (5) und zur Werkzeughälfte (40') exzen
trische Lage verschiebbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, wobei
mit der Vorrichtung als eine von mehreren Umformun
gen an dem Rohling (5) eine Verzahnung in dessen
Außenumfang mittels einer eine entsprechende Nega
tiv-Verzahnung aufweisenden Drückrolle (6) eindrück
bar ist und wobei zwischen Spindeln (2, 3) und ver
zahnte Drückrolle (6) ein Synchrongetriebe einschalt
bar ist, gekennzeichnet durch eine Steuereinrich
tung, mittels welcher nach dem Eindrücken der Verzah
nung bei dann stillstehenden Spindeln (2, 3) und
stillstehender verzahnter Drückrolle (6) die Spindel
position erfaßbar und speicherbar sowie die Drück
rolle (6) gegen weitere Drehung mechanisch festleg
bar und das Synchrongetriebe ausschaltbar ist und
mittels welcher nach zwischenzeitlicher Ausführung
weiterer Umformungen vor dem nächsten Eindrücken
einer Verzahnung in einen nachfolgend zu bearbeiten
den Rohling (5) die Spindeln (2, 3) wieder in die
zuvor erfaßte und gespeicherte Position drehbar sind
und die Festlegung der verzahnten Drückrolle (6)
aufhebbar und das Synchrongetriebe einschaltbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944431500 DE4431500C2 (de) | 1994-09-03 | 1994-09-03 | Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus Metall durch Drücken sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944431500 DE4431500C2 (de) | 1994-09-03 | 1994-09-03 | Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus Metall durch Drücken sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4431500A1 DE4431500A1 (de) | 1996-03-07 |
DE4431500C2 true DE4431500C2 (de) | 1999-04-29 |
Family
ID=6527404
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944431500 Expired - Fee Related DE4431500C2 (de) | 1994-09-03 | 1994-09-03 | Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Werkstückes aus Metall durch Drücken sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4431500C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004009801B3 (de) * | 2004-02-28 | 2005-04-14 | Winkelmann Palsis Motortechnik Gmbh & Co.Kg | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Bauteiles |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1285706A1 (de) * | 2001-08-16 | 2003-02-26 | Leico GmbH & Co. Werkzeugmaschinenbau | Verfahren zur spanlosen Fertigung eines nicht-rotationssymmetrischen Werkstücks sowie Drückwalzmaschine |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3545506A1 (de) * | 1985-12-20 | 1987-07-02 | Man Technologie Gmbh | Werkzeug zum drueckwalzen von hohlzylindrischen werkstuecken |
DE4102139C1 (de) * | 1991-01-25 | 1992-07-09 | Leifeld Gmbh & Co, 4730 Ahlen, De |
-
1994
- 1994-09-03 DE DE19944431500 patent/DE4431500C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102004009801B3 (de) * | 2004-02-28 | 2005-04-14 | Winkelmann Palsis Motortechnik Gmbh & Co.Kg | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines rotationssymmetrischen Bauteiles |
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DE4431500A1 (de) | 1996-03-07 |
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