DE19636567A1 - Verfahren zum Herstellen eines Getriebeteils mit einer Innenverzahnung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Getriebeteils mit einer InnenverzahnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Getriebeteiles mit einer Innenverzahnung, bei dem eine
topfförmige Vorform zwischen einem Andrückelement und einem
Werkzeugdorn mit einer Außenverzahnung eingespannt wird,
und ein Zylinderwandbereich der Vorform während deren Ro
tation mittels mindestens einer Rolle radial in die Außen
verzahnung des Werkzeugdorns gedrückt wird.
Bei der spanlosen Herstellung von Innenverzahnungen mittels
Rollen bei rotierendem Werkstück werden zwei grundsätzliche
Verfahrensprinzipien eingesetzt. Diese Verfahren und die
dabei auftretenden Probleme werden anhand der Fig. 1 bis
6 nachfolgend erläutert.
Die erste Verfahrenmöglichkeit liegt im Drückwalzen, auf
welches sich die Fig. 1 bis 4 beziehen. Beim Drückwalz
verfahren führt eine Rolle 50 zum Werkstück 60 eine axiale
Relativbewegung aus, wobei Material durch den Fließdrück
vorgang in die Nuten 52 des Werkzeugdorns 51 fließt, was
schematisch in Fig. 1 dargestellt ist. Gleichzeitig erfolgt
eine Querschnittsverringerung und eine entsprechende Län
genänderung am Werkstück 60.
Bei der Anformung von Innenverzahnungen durch Drückwalzen
treten hohe Biegebeanspruchungen an den Zähnen 53 des Werk
zeugdorns 51 auf. Durch geeignete Werkstoffwahl und Werk
zeugauslegung werden diese Beanspruchungen bei der Anfor
mung von Geradverzahnungen beherrscht, so daß vertretbare
Werkzeugstandzeiten für die Großserienfertigung erzielt
werden.
Bei der Anformung von Innen-Schrägverzahnungen treten je
doch erhebliche Schwierigkeiten bezüglich der Standzeit der
verzahnten Werkzeugdorne auf, was weiter anhand der Quer
schnittsdarstellungen nach den Fig. 2 und 3 ausgeführt
wird. Gemäß Fig. 2 drücken die Niederhaltewinkel der Drück
rollen 50 oder Drückwalzen das Material in die Zahnnuten 52
des Werkzeugdorns 51, wobei erst unterhalb der letzten Rol
le 50 das eingedrückte Material die Zahnnuten 52 des Werk
zeugdorns 51 vollkommen ausfüllt.
Grundlegend für den Drückwalzvorgang ist, daß bei diesem
Verfahren eine Querschnittsreduzierung erfolgt, das heißt,
die Querschnittsfläche hat sich nach dem Drückwalzvorgang
verringert. Das bedeutet, der Materialquerschnitt, der sich
vor den Drückwalzradien befindet, und auch das Material,
welches unterhalb der Niederhaltewinkel der Rollen 50 die
Zahnnuten 52 des Werkzeugdorns 51 teilweise ausfüllt, wer
den durch die Druckspannungen in Achsrichtung geradlinig
verschoben. Es stellt sich ein Materialfluß in Richtung des
Pfeils von Fig. 2 ein. Dieses Material wird aufgrund der
schräg angeordneten Verzahnung des Werkzeugdorns 51 abge
lenkt. Wie bei einem Keilschieberwerkzeug treten dabei sehr
große Kräfte auf, die als Querkräfte im wesentlichen tan
gential auf die Zähne 53 des Werkzeugdorns 51 drücken und
zu erheblichen Biegespannungen führen. Je nach Drehrichtung
und Richtung des Schrägungswinkels addieren oder subtrahie
ren sich diese Biegebeanspruchungen zu den in Fig. 1 er
läuterten Biegebeanspruchungen.
Es wurde festgestellt, daß diese Beanspruchungen, die aus
der axialen Materialbewegung abgeleitet werden können, er
heblich größer sind als die der anderen Biegebeanspruchun
gen, und daß dadurch die Zähne 53 eines Werkzeugdorns 51
mit Schrägverzahnung häufig bereits nach wenigen Werk
stücken ausbrechen.
In der Praxis versucht man, den Zahnbruch zu verhindern,
indem der Werkzeugdorn 51 aus einem zähen, nicht durchge
härteten Stahl gefertigt wird. Das hat jedoch den Nachteil,
daß die Zähne des Dorns unter Belastung ausbiegen, was bei
dem herzustellenden Werkstück zu einer unerwünschten und
nicht vertretbaren Profilverzerrung führt. Diese Profilver
zerrung kann kompensiert werden, indem das Zahnprofil des
Werkzeugdorns mit einer entsprechenden Kompensation ausge
bildet wird. Dies erfordert jedoch hohes Fachwissen und den
Einsatz spezieller Schleifmaschinen. Zudem müßte für jedes
Werkstückmaterial ein Werkzeugdorn mit unterschiedlicher
Kompensation angefertigt werden.
Ein weiteres Problem beim Drückwalzen einer Innenverzahnung
besteht bei der Ausbildung großer Module. Mit größer wer
dendem Modul muß nämlich eine größer werdende Querschnitts
reduktion durchgeführt werden, damit unterhalb der Rollen
eine ausreichend hohe Reaktionskraft oder Pressung ent
steht, um die mit dem zunehmenden Modul größer werdenden
Zahnnuttiefen auszufüllen. Das führt dazu, daß bei der An
formung großer Module, beispielsweise m = 4, auch abhängig
von der geforderten Wanddicke oberhalb des Zahnfußes, sehr
große Ausgangswanddicken erforderlich werden. Das führt zu
großem Materialverlust, da der Werkstückrand durch zwei
oder mehrere Rollen nicht innerhalb der nutzbaren Zahnlänge
ausgewalzt werden kann. Das Materialvolumen der Vorform muß
also so berechnet werden, daß alle Rollen so lange im Ein
satz bleiben und den Materialkontakt behalten, bis die
letzte Rolle die nutzbare Zahnlänge ZL erreicht hat.
Wenn die Rollen nacheinander den Werkstückkontakt verlie
ren, ergibt sich jeweils eine andere Kräfteverteilung an
den Rollen und damit eine Änderung der Umformparameter. In
Fig. 4 ist ein abgeschlossener Streckvorgang und der Mate
rialabfall am Werkstückrand dargestellt, wobei drei Streck
rollen für den Drückwalzvorgang eingesetzt wurden.
Ein zweites grundsätzliches Verfahren zum Herstellen einer
Innenverzahnung besteht im Einziehen einer topfförmigen
Vorform, was schematisch in den Teilquerschnittsansichten
von Fig. 5 und 6 gezeigt ist. Beim Einziehen wird das Werk
stückmaterial über die gesamte Länge der herzustellenden
Verzahnung mittels einer oder mehrerer Rollen 50 nur durch
die radiale Zustellung in die Zahnnuten 52 des Werkzeug
dorns 51 gedrückt. Bei der Anformung einer Innenverzahnung
durch Einziehoperationen ist es nicht möglich, das Material
in ähnlicher Form wie beim Drückwalzen ohne konische Auf
weitung auf den Dorn zu formen. Um exakte Verzahnungen in
dieser Weise anformen zu können, muß die Aufweitung kompen
siert werden. Hierfür ist eine entsprechende konische Redu
zierung des Dornprofils notwendig. Damit läßt sich jedoch
nur schwer eine hohe Prozeßstabilität für eine Serienfer
tigung erzielen, da bereits geringe Härteunterschiede in
der Vorform zu unterschiedlichem Aufweitverhalten führen.
Außerdem werden für eine solche Umformung sehr große Radi
alkräfte benötigt, die nur durch Drückmaschinen mit beson
ders steifem Maschinenrahmen aufgebracht werden können.
Bei der Anformung von Schrägverzahnungen nach diesem Ver
fahren fließt das Material innerhalb der Zahnnuten 52 des
Werkzeugdorns 51 ebenfalls in Achsrichtung, wobei bezüglich
der Werkzeugstandzeit dieselben Probleme wie beim Drück
walzen entstehen.
In Fig. 6 ist eine spezielle Ausführungsform gezeigt, bei
der das Material mittels eines Rings 61 axial eingespannt
wird, um einen Axialfluß des Materials zu verhindern. Bei
diesem Verfahren kann die Zustellbewegung der Rolle 50 über
eine Drucksteuerung erfolgen, wobei der Nachteil besteht,
daß Härteunterschiede in den Vorformen zu unterschiedlichem
Ausfüllen der Zahnnuten 52 des Werkzeugdorns 51 führen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Einziehrollen 50
wegabhängig zu steuern. Dabei führen selbst geringe Durch
messerunterschiede des Werkstücks 60 ebenfalls zu Schwie
rigkeiten. Bei einem Werkstück 60 mit einem Außendurchmes
ser an der unteren Toleranzgrenze besteht die Gefahr, daß
die Zahnnuten 52 nicht ausreichend gefüllt werden. Hingegen
besteht bei einem Außendurchmesser an der oberen Toleranz
grenze die Gefahr, daß zuviel Volumen in die Zahnnuten 52
gepreßt wird, wodurch ein Überdruck erzeugt wird, der zur
Werkzeugzerstörung führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren bereitzustellen, mit dem Getriebeteile mit ver
schiedensten Formen von Innenverzahnungen bei hoher Pro
zeßstabilität genau und zugleich werkzeugschonend angefer
tigt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Vorform vor dem Verformen in axialer Richtung zwischen dem
Andrückelement und einem Anschlagelement eingespannt wird,
wobei das freie Ende des Zylinderwandbereichs am Anschlag
element anliegt, daß zu jedem Zeitpunkt der Rotation die
Rolle nur an einem axialen Teilabschnitt des Außenumfangs
der Vorform anliegt und dieser in die Außenverzahnung ein
gedrückt wird, und daß durch die Rolle nur soviel Material
der Vorform in die Außenverzahnung eingedrückt wird, so daß
gerade die Zahnnuten der Außenverzahnung radial unterhalb
des Zylinderwandbereichs ausgefüllt werden. Die Rolle wird
so lange in Radial- und/oder Axialrichtung über den Zylin
derwandbereich bewegt wird, bis die Innenverzahnung über
die vorgesehene axiale Länge des Zylinderwandbereichs aus
geformt ist.
Die Verwendung von Rollen, die nur an einem axialen Teil
bereich des Werkstücks anliegen, erlauben eine spanlose
Verzahnungsfertigung bei relativ geringen Radialkräften.
Durch das gleichzeitige axiale Einspannen des Werkstücks
wird dabei verhindert, so daß ein axialer Materialfluß auf
tritt. Hierdurch werden bei der Herstellung von Schrägver
zahnungen die Zähne des Werkzeugdorns in einem erheblichen
Maß von Biegebeanspruchungen entlastet, wodurch für eine
Serienfertigung ausreichende Werkzeugstandzeiten ermöglicht
werden. Des weiteren wird ein Materialverlust und eine zu
sätzliches spanende Bearbeitung am freien Werkstückrand ge
genüber bisher bekannten Drückwalzverfahren vermieden. Ge
genüber bekannten Einziehverfahren wird neben den erheblich
geringeren Radialkräften auch der Vorteil einer geringeren
Materialrückfederung durch das erfindungsgemäße partielle
Eindrücken oder Einziehen des Materials erreicht. Dies be
ruht darauf, daß das Material vor und hinter den Rollen
nicht unmittelbar durch den Einziehvorgang beeinflußt
wird. Zudem besteht gegenüber dem bekannten Einziehverfah
ren der Vorteil einer deutlich geringeren Gefahr des Zahn
bruchs am Werkzeugdorn bei Verwendung von Vorformen an der
obersten Toleranzgrenze des Außendurchmessers. Dies bedeu
tet, selbst wenn die Volumendifferenz zwischen dem Außen
durchmesser der Vorform und dem angeformten Durchmesser ge
ringfügig größer ist als das Volumen, das in die Zahnnuten
des Dorns gepreßt werden kann, besteht eine deutlich gerin
gere Bruchgefahr wie bei dem Verfahren gemäß Fig. 6. Dies
beruht unter anderem darauf, daß überschüssiges Material in
Form eines Materialwulstes unterhalb der Einziehschulter
der Einziehrollen ausbilden kann.
Eine Variante der Erfindung besteht darin, daß eine axiale
Relativbewegung zwischen der Rolle und der Vorform aus
geführt wird. Durch diese Relativbewegung wird der Außenum
fang der Vorform von der Rolle überstrichen und dabei ohne
axialen Materialfluß in die Verzahnung eingedrückt.
Bei einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist vorgesehen,
daß mehrere Rollen eingesetzt werden, die gleichmäßig über
den Außenumfang der Vorform verteilt angeordnet werden, und
daß alle Rollen beim Eindrücken einen gleichen radialen Ab
stand zur Rotationsachse haben. Alle Rollen weisen folglich
zu jedem Zeitpunkt der Rotation denselben Abstand zur Rota
tionsachse auf. Ein radialer Versatz, wie bei bisher be
kannten Drückwalzverfahren, ist also nicht vorgesehen, wo
durch eine gleichmäßige Bearbeitung des Außenumfangs ge
währleistet wird.
Es ist hierbei vorteilhaft, daß alle Rollen mit gleicher
axialer Position zugestellt werden, wobei die Eingriffs
punkte der Rollen an der Vorform in einer Ebene senkrecht
zur Rotationsachse liegen. Es besteht also kein axialer
Versatz bei einzelnen Rollen wie bei einem herkömmlichen
Drückwalzverfahren. Bei einem Überlauf wird so eine gleich
mäßige Verformung des gesamten Außenumfangs ohne einen
wesentlichen Materialverlust am Randbereich der Vorform
erreicht.
Für ein genaues Eindrücken oder Einziehen des Materialvo
lumens in radialer Richtung ist es vorteilhaft, daß eine
Rolle mit einer Einziehschulter verwendet wird, die einen
Winkel von circa 20 Grad zur Rotationsachse besitzt.
Eine andere Variante der Erfindung besteht darin, daß meh
rere Rollen axial versetzt zueinander angeordnet werden,
daß von jeder Rolle nur ein axialer Teilabschnitt des
Außenumfangs der Vorform kontaktiert wird, und daß die In
nenverzahnung allein durch eine radiale Zustellung der Rol
len und ohne axiale Relativbewegung zwischen den Rollen und
der Vorform ausgeformt wird. Die axial feststehenden Rollen
sind hierbei so angeordnet, daß jede Rolle einen bestimmten
Teilbereich der anzuformenden Verzahnung ausbildet. Die
einzelnen von den Rollen kontaktierten Teilbereiche decken
die gesamte axiale Länge der anzuformenden Verzahnung ab.
Dabei kann dann auch eine geringe Überschneidung der ein
zelnen Teilbereiche für eine gleichmäßige Umformung des
Außenumfangs vorgesehen sein.
Für eine genaue Ausformung ist es bevorzugt, daß die Rollen
gleichmäßig auf die Vorform radial zugestellt werden, so
daß die Rollen denselben radialen Abstand zur Rotations
achse aufweisen.
Eine besonders effiziente Herstellung des Getriebeteiles
wird dadurch erreicht, daß vor dem Drücken die Vorform
durch Umlegen eines Umfangsbereichs einer Ronde ausgebil
det wird. Die Vorform muß also nicht auf einer separaten
Presse tiefgezogen werden, sondern kann in derselben Ein
spannung durch eine Rolle ausgeformt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vor
gesehen, daß eine Vorform mit einem Außendurchmesser ver
wendet wird, der dem Außendurchmesser des fertigen Getrie
beteiles zuzüglich der Zahnhöhe der Innen-Schrägverzahnung
entspricht. Hierbei wird eine zuverlässige Ausfüllung der
Zahnnuten bis zum Nutgrund ohne Entstehen einer zu hohen
Pressung gewährleistet.
Die einzelnen Zahnnuten können besonders gut dadurch ausge
füllt werden, daß während des Drückens die Rotationsrich
tung der Vorform mindestens einmal gewechselt wird. Der Um
formvorgang kann dabei in zwei oder mehr Überläufen aus
geführt werden, wobei die einzelnen Überläufe mit einer un
terschiedlichen Rotationsrichtung durchgeführt werden.
Eine zusätzliche Verbesserung der plastischen Verformung
kann dadurch erreicht werden, daß die Vorform vorgewärmt
wird. Durch die Vorwärmung wird zudem einer vorzeitigen
Kaltverfestigung vorgebeugt.
Zur Verhinderung einer zu hohen Pressung in den Zahnnuten
ist es vorteilhaft, daß das Anschlagelement axial ver
schiebbar ist und in axialer Richtung auf die Vorform vor
gespannt wird. Wird beispielsweise ein zu großes Material
volumen in die Zahnnuten gedrückt oder kommt es aufgrund
einer Temperaturerhöhung zu einer Materialdehnung kann das
Anschlagelement um einen geringfügigen Betrag durch die
Vorform axial verschoben werden. Die Verschiebbarkeit kann
auch durch ein Stellorgan abhängig von der Position der
Rollen gesteuert werden.
Hierbei ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Vor
spannkraft des Anschlagelementes zwischen circa 100 kN und
500 kN gewählt wird. Diese relativ hohe axiale Vorspannkraft
stellt sicher, daß keine zu großen Toleranzen bezüglich der
axialen Länge auftreten.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung be
steht darin, daß ein Anschlagelement verwendet wird, wel
ches der Außenverzahnung angepaßt ist, und in die Zahnnuten
eingreift. Das ringförmige Anschlagelement weist dabei an
seiner Innenseite eine Verzahnung auf, die lückenlos in die
Gerad- oder Schrägverzahnung des Werkzeugdorns eingreift.
Hierdurch wird auch ein axialer Materialfluß in den Zahnnu
ten im Bereich des freien Randes der Vorform vermieden.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, die schematisch in der Zeichnung dargestellt
sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Teilquerschnittsansicht durch eine Rolle,
einen Werkzeugdorn und ein dazwischen liegendes
Werkstück;
Fig. 2 eine Teilquerschnittsansicht in Längsrichtung
durch ein Werkstück auf einem Werkzeugdorn bei
einem herkömmlichen Drückwalzverfahren;
Fig. 3 eine weitere Querschnittsansicht zu Fig. 2 ohne
Rollen;
Fig. 4 ein Werkstück auf einem Werkzeugdorn mit einer
Außen-Geradverzahnung bei Abschluß des Drück
walzvorgangs;
Fig. 5 eine Teilquerschnittsansicht durch einen Werk
zeugdorn und ein Werkstück, an welchem mittels
eines herkömmlichen Einziehverfahrens eine Innen
verzahnung ausgebildet wird;
Fig. 6 eine Teilquerschnittsansicht zu einem abgewandel
ten Einziehverfahren;
Fig. 7 eine Teilquerschnittsansicht durch einen Werk
zeugdorn und eine Vorform, an welchem durch das
erfindungsgemäße Verfahren eine Innenverzahnung
ausgeformt wird;
Fig. 8
und 9 Teilquerschnittsansichten zur Ausformung der
Innenverzahnung bei Drehrichtungswechsel; und
Fig. 10 eine Teilquerschnittsansicht durch einen Werk
zeugdorn und eine Vorform, an welche erfindungs
gemäß durch drei axial versetzte Rollen eine
Innenverzahnung angeformt wird.
In Fig. 7 ist eine Vorform 20 erfindungsgemäß zwischen
einem Andrückelement 15 und einem Anschlagelement 14 axial
eingespannt. Das Anschlagelement 14 weist eine ringförmige,
radial gerichtete Anschlagfläche auf, an welcher der freie
Rand der Vorform 20 flächig anliegt. Zum Einsetzen und Be
festigen eines Werkzeugdorns 11 ist in dem Anschlagelement
14 eine mittige Sacklochbohrung vorgesehen. Der Werkzeugdorn
11 weist eine Außen-Schrägverzahnung auf, deren Außendurch
messer dem Innendurchmesser der topfförmigen Vorform 20
entspricht.
Bei Rotation der Vorform 20 wird eine Rolle 10 im Bodenbe
reich der Vorform 20 radial zugestellt. Anschließend er
folgt bei fester radialer Einstellung eine axiale Relativ
bewegung zwischen der Vorform 20 und der Rolle 10 parallel
zu einer Rotationsachse 21. Durch den axialen Vorschub wird
mittels der Einziehschulter der Rolle 10 ein Zylinderwand
bereich 22 in die Zahnnuten 12 der Außenverzahnung 16 ein
geformt. Die Rolle 10 ist radial so positioniert, daß am
Außenumfang des Zylinderwandbereichs 22 genau so viel Mate
rial abgenommen wird, welches notwendig ist, die Zahnnuten
12 unterhalb der Rolle 10 zu füllen. Zusammen mit der axia
len Einspannung wird so ein unerwünschter Materialfluß pa
rallel zur Rotationsachse 21 unterbunden, und damit die ho
hen Tangentialkräfte bei der Anformung der Schrägverzah
nung. Die Rolle 10 ist dabei wie eine herkömmliche Drück
walzrolle mit einer Einziehschulter versehen, wodurch der
partielle Einziehvorgang des Zylinderwandbereichs 22 unter
stützt wird.
Vorteilhafterweise erfolgt die Ausformung der Innenverzah
nung in zwei Überläufen, wobei zwischen den Überläufen ein
Drehrichtungswechsel durchgeführt wird. In den Fig. 8 und 9
sind die Drehrichtungen der Rolle 10 und des Werkzeugdorns
11 jeweils durch Pfeile dargestellt. Durch die wechselnde
Drehrichtung bei mehreren Überläufen wird eine bessere Pro
filgenauigkeit der herzustellenden Zahnflanken erreicht und
die Verzahnung des Werkzeugdorns in einem erheblichen Maße
von Biegebeanspruchungen entlastet. Wie aus Fig. 8 zu er
kennen ist, wird bei der Anformung der Verzahnung in einem
ersten Walzenüberlauf der Werkstoff der Vorform 20 zunächst
einseitig gegen die Flanken der Zähne 13 des Werkzeugdorns
11 gepreßt. Die dabei angepreßte Zahnflanke der Vorform 20
besitzt eine bessere Profilkontur als die gegenüberliegende
Zahnflanke. Dabei werden die Zähne 13 des Werkzeugdorns 11
einseitig durch Biegekräfte belastet, ohne daß der Zahn 13
an seiner gegenüberliegenden Flanke durch eingedrungenes
Material der Vorform 20 ausreichend abgestützt wird.
Durch einen Drehrichtungswechsel bei einem zweiten Überlauf
gemäß Fig. 9 können nun die Zähne 13 beidseitig gut ausge
bildet werden. Durch weitere Überläufe mit weiteren Dreh
richtungswechseln kann dieses Ergebnis noch weiter verbes
sert werden.
Wesentlich für die Anformung einer Verzahnung ist jedoch
die Entlastung der Zähne 13 des Werkzeugdorns 11 von Biege
beanspruchungen. Dies ergibt sich daraus, daß beim zweiten
Überlauf die Zahnnuten 12 voll ausgefüllt werden.
Es wirken zwar die gleichen Biegekräfte F auf die Zähne 13
wie bei einem Überlauf, jedoch ergibt sich bei einem zwei
ten Überlauf eine Abstützung der Zähne 13 des Werkzeugdorns
11 durch in die Zahnnuten 12 eingedrungenes Material. Durch
den Drehrichtungswechsel liegt dieses Material flächig an
den Flanken der Zähne 13 an und stützt diese ab, so daß die
Gefahr eines Zahnbruchs deutlich verringert wird.
In Fig. 10 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Hierbei wird die Innenverzahnung mit mehreren
axial feststehenden Rollen 10a, 10b, 10c in die Zahnnuten
12 des Werkzeugdorns 11 eingeformt. Eine axiale Relativbe
wegung zwischen den Rollen 10a, 10b, 10c und der Vorform 20
erfolgt nicht. Bei dieser Ausführungsform wird ein parti
elles Einziehen dadurch realisiert, daß jede der Rollen
10a, 10b, 10c nur einen Teilbereich der anzuformenden Ver
zahnung ausbildet. Die Rollen 10a, 10b, 10c werden dabei so
axial versetzt angeordnet, daß sie die gesamte axiale Länge
der anzuformenden Verzahnung abdecken. Durch eine Strich
punktlinie ist verdeutlicht, daß sich die einzelnen Rollen
10a, 10b, 10c teilweise überschneiden können, wodurch eine
gleichmäßige Umformung am Außenumfang des Zylinderwandab
schnitts 22 erreicht wird. Als Anschlagelement 14 ist bei
dieser Ausführungsform ein Ringkörper vorgesehen, der auf
den Werkzeugdorn 11 und die Außen-Schrägverzahnung 16 auf
schiebbar ist. Das Anschlagelement 14 kann dabei so ausge
bildet sein, daß auch die Zahnnuten 12 radial unterhalb des
Anschlagelementes 14 ausgefüllt sind.
Durch diese erfindungsgemäße Anordnung von kleinen axial
versetzten Einziehrollen wird ebenfalls ein partieller Ein
ziehvorgang erreicht. Gegenüber einem Einziehvorgang mit
einer Rolle müssen nur geringere Radialkräfte aufgebracht
werden und es entsteht eine geringere Materialrückfederung.
Da zudem Material unterhalb jeder Rolle 10a, 10b, 10c in
einem gewissen Maß entweichen kann, wird auch die Gefahr des
Zahnbruchs am Werkzeugdorn 11 verringert.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen eines Getriebeteiles mit
einer Innenverzahnung, bei dem eine topfförmige Vor
form (20) zwischen einem Andrückelement (15) und einem
Werkzeugdorn (11) mit einer Außenverzahnung (16) ein
gespannt wird und ein Zylinderwandbereich (22) der
Vorform (20) während deren Rotation mittels mindestens
einer Rolle (10) radial in die Außenverzahnung (16)
des Werkzeugdorns (11) gedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorform (20) vor dem Drücken in axialer Rich
tung zwischen dem Andrückelement (15) und einem An
schlagelement (14) am Werkzeugdorn (11) eingespannt
wird, wobei das freie Ende des Zylinderwandbereichs
(22) am Anschlagelement (14) anliegt,
daß zu jedem Zeitpunkt der Rotation die Rolle (10) nur
an einem axialen Teilabschnitt des Zylinderwandbe
reichs (22) der Vorform (20) anliegt und dieser in die
Außenverzahnung (16) eingedrückt wird,
daß durch die Rolle (10) nur soviel Material der Vor
form (20) in die Außenverzahnung (16) eingedrückt
wird, so daß gerade die Zahnnuten (12) der Außenver
zahnung (16) radial unterhalb des Zylinderwandbereichs
(22) ausgefüllt werden und keine Querschnittsreduzie
rung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine axiale Relativbewegung zwischen der Rolle
(10) und der Vorform (20) ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Rollen (10) eingesetzt werden, die gleich
mäßig über den Außenumfang der Vorform (20) verteilt
angeordnet werden, und
daß alle Rollen (10) beim Eindrücken einen gleichen
radialen Abstand zur Rotationsachse (21) haben.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Rollen (10) mit gleicher axialer Position
verfahren werden, wobei die Eingriffspunkte der Rollen
(10) an der Vorform (20) in einer Ebene senkrecht zur
Rotationsachse (21) liegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Rolle (10) mit einer Einziehschulter verwen
det wird, die einen Winkel von circa 20 Grad zur Rota
tionsachse (21) aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Rollen (10) axial versetzt zueinander ange ordnet werden,
daß von jeder Rolle (10) nur ein axialer Teilabschnitt des Außenumfangs der Vorform (20) kontaktiert wird, und
daß die Innenverzahnung allein durch eine radiale Zu stellung der Rollen (10) und ohne axiale Relativbewe gung zwischen den Rollen (10) und der Vorform (20) ausgeformt wird.
daß mehrere Rollen (10) axial versetzt zueinander ange ordnet werden,
daß von jeder Rolle (10) nur ein axialer Teilabschnitt des Außenumfangs der Vorform (20) kontaktiert wird, und
daß die Innenverzahnung allein durch eine radiale Zu stellung der Rollen (10) und ohne axiale Relativbewe gung zwischen den Rollen (10) und der Vorform (20) ausgeformt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (10) gleichmäßig auf die Vorform (20)
radial zugestellt werden, so daß die Rollen (10) den
selben radialen Abstand zur Rotationsachse (21) auf
weisen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Drücken die Vorform (20) durch Umlegen
eines Umfangsbereichs einer Ronde ausgebildet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorform (20) mit einem Außendurchmesser ver
wendet wird, der dem Außendurchmesser des fertigen Ge
triebeteiles zuzüglich einem den Zahnnuten entsprech
enden Volumen der Innenverzahnung entspricht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Drückens die Rotationsrichtung der
Vorform (20) mindestens einmal gewechselt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorform (20) vorgewärmt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlagelement (14) axial verschiebbar ist
und in axialer Richtung auf die Vorform (20) vorge
spannt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorspannkraft des Anschlagelementes (14) zwi
schen 100 kN und 500 kN gewählt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Anschlagelement (14) verwendet wird, welches
der Außenverzahnung (16) angepaßt ist und in die Zahn
nuten (12) eingreift.
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DE1996136567 DE19636567C2 (de) | 1996-09-09 | 1996-09-09 | Verfahren zum Drückwalzen eines Getriebeteiles mit einer Innenverzahnung |
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