DE19829597A1 - Verfahren zum Betreiben einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Kreuzspulen herstellenden TextilmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, die Kreuzspulen (4) nach der Wicklungsart "wilde Wicklung" erstellt, wobei zur Vermeidung von Bildwickelzonen (BWZ) der Auflagedruck, mit der die Kreuzspule (4) auf der Fadenführungstrommel (3) aufliegt, reguliert und die Kreuzspule (4) gleichzeitig mit einem Bremsmoment beaufschlagt wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß die Winkelgeschwindigkeit w der Kreuzspule (4) ständig erfaßt und in einer Steuereinrichtung (18) derart verarbeitet wird, daß beim Erreichen oder kurz vor dem Erreichen einer sogenannten Bildwicklungszone (BWZ) wie durch den Durchmesser d¶1¶ der Kreuzspule (4) vorgegebene Winkelgeschwindigkeit w¶1¶ durch definiertes Einstellen des Auflagedruckes, mit dem die Kreuzspule (4) auf der Fadenführungstrommel (3) aufliegt, auf eine Winkelgeschwindigkeit w¶2¶ abgesenkt wird, die unter der Winkelgeschwindigkeit w¶k¶ einer schlupflos angetriebenen Kreuzspule (4) mit einem Bildwickel verursachenden, kritischen Durchmesser d¶k¶ liegt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Beim Wickeln von Kreuzspulen unterscheidet man grundsätzlich
zwischen zwei Wicklungsarten:
- a) Präzisionswicklung und b) wilde Wicklung.
Bei der Präzisionswicklung besteht während der gesamten
Spulenreise zwischen der Spulendrehzahl und der Geschwindigkeit
der Fadenchangierung ein konstantes Verhältnis, so daß das
Windungsverhältnis während des gesamten Spulvorganges gleich
bleibt. Der Fadenkreuzungswinkel nimmt jedoch bei zunehmendem
Spulendurchmesser ab.
Bei der Wicklungsart "Präzisionswicklung" treten keine Bildzonen
auf. Die Spule weist eine hohe Wicklungsdichte auf und hat
gute Ablaufeigenschaften, wodurch hohe Abzugsgeschwindigkeiten
erreichbar sind.
Bedingt durch den immer kleiner werdenden Fadenkreuzungswinkel
bei wachsendem Spulendurchmesser ist die Stabilität des
Garnkörpers dagegen eingeschränkt. Zudem verursacht der
abnehmende Fadenkreuzungswinkel eine Zunahme der Wickel dichte
nach außen hin, was in der Färberei zu einer ungleichmäßigen
Durchdringung der Färbeflotte führen kann.
Bei der wilden Wicklung besteht während der gesamten
Spulenreise ein festes Verhältnis zwischen der
Spulenoberflächen-Geschwindigkeit und der Geschwindigkeit der
Fadenchangierung. Hierdurch wird der Fadenkreuzungswinkel
konstant gehalten, während das Windungsverhältnis, das heißt,
die Anzahl der Spulenumdrehungen pro Doppelhub, bei zunehmendem
Durchmesser kleiner wird.
Die Vorteile der wilden Wicklung liegen darin, daß in der
Wicklungsart "wilde Wicklung" relativ stabile Garnkörper
erzeugt werden können, die eine sehr gleichmäßige Dichte
aufweisen.
Nachteilig bei dieser Wicklungsart ist allerdings, daß das
Windungsverhältnis hyperbolisch abnimmt und in bestimmten
Windungsverhältnisbereichen, in denen das Windungsverhältnis
zum Beispiel einen ganzzahligen Wert annimmt, sogenannte Bilder
oder Spiegel entstehen. In diesen sogenannten Bildwickelzonen
liegen die Fäden in mehreren aufeinanderfolgenden
Windungsschichten übereinander oder sehr dicht nebeneinander.
Die Bilder führen dazu, daß die Kreuzspule in diesem Bereich
höher verdichtet ist, so daß beispielsweise beim Färben eine
ungleichmäßige Färbung entstehen kann.
Außerdem besteht die Gefahr, daß die aufeinander- oder dicht
nebeneinanderliegenden Fadenbereiche seitlich aufeinander
abrutschen und sich dabei gegenseitig verklemmen, was sich sehr
nachteilig auf die Ablaufeigenschaften einer Kreuzspule
auswirkt.
In der Vergangenheit sind daher bereits zahlreiche
Vorrichtungen und Verfahren entwickelt worden, die das
Entstehen der vorbeschriebenen Bildwickelzonen verhindert
sollen.
Durch die EP 0 399 243 B1 ist beispielsweise ein
Bildstörverfahren bekannt, bei dem zur Vermeidung von Bildern
eine als Nutentrommel ausgebildete Friktionstrommel ausgehend
von einer Grunddrehzahl in kurzen Intervallen derart mittels
des Antriebsmotors abgebremst und wieder beschleunigt wird, daß
sowohl während der Beschleunigung als auch während des
Abbremsens Schlupf vorhanden ist.
Es ist auch ein Bildstörverfahren bekannt (DE 42 39 579 A1),
bei dem die Drehzahl einer Fadenführungstrommel und die
Drehzahl einer Kreuzspule erfaßt und die Meßergebnisse in einem
Rechner derart ausgewertet werden, daß festgestellt wird, wann
während des Spulvorganges ein das Entstehen von Bildern
verursachender Windungsverhältnisbereich durchlaufen wird. In
dieser sogenannten Bildwickelzone wird die Kreuzspule durch die
Spulenbremse dann gegenüber der Fadenführungstrommel derart
abgebremst, daß zwischen ihnen ein Schlupf entsteht. Nach dem
Durchlaufen der Bildwickelzone wird die Spulenbremse wieder
gelöst, so daß die Kreuzspule dann wieder schlupffrei
angetrieben wird.
Bei diesem bekannten Verfahren ist eine definierte
Drehzahlabsenkung der Kreuzspule in der Bildwickelzone nicht
vorgesehen und mit der bekannten Einrichtung auch nicht
möglich.
Des weiteren sind auch auch schon Bildstörverfahren
vorgeschlagen worden, bei denen der Auflagedruck der Kreuzspule
auf der Fadenführungstrommel variiert wird.
Durch die DE 33 24 889 A1 ist beispielsweise ein
Bildstörverfahren bekannt, bei dem die im Spulenrahmen
gehaltene Kreuzspule fortlaufend mit unterschiedlicher Hubhöhe
so angehoben wird, daß der Kontakt zwischen Kreuzspule und
Fadenführungstrommel hinsichtlich Zeitdauer und Kontaktdruck
ständig wechselt. Zusätzlich wird der Antrieb der
Fadenführungstrommel in ständigem Wechsel ein- und
ausgeschaltet.
Durch die DE 39 27 142 A1 ist eine Spuleinrichtung bekannt, bei
der der Auflagedruck der Kreuzspule auf der
Fadenführungstrommel im Bereich einer Bildwickelzone
reduzierbar wird.
Bei dieser bekannten Spuleinrichtung ist der Spulenrahmen mit
einem elektromechanischen Drehmoment-Stellglied, vorzugsweise
einem aus dem Stillstand arbeitenden Gleichstrommotor
verbunden, der seinerseits an eine Steuereinrichtung
angeschlossen ist. Über die Steuereinrichtung ist außerdem eine
Spulenbremse ansteuerbar.
Beim Erreichen einer Bildwickelzone wird der Spulenrahmen durch
das Drehmoment-Stellglied im Sinne "Entlasten" beaufschlagt,
während gleichzeitig die im Spulenrahmen gehaltene Kreuzspule
abgebremst wird.
Die zum Stand der Technik zählenden Bildstörverfahren konnten
in der Praxis bislang nicht befriedigend, da bei diesen
Verfahren eine exakte Regelung der Winkelgeschwindigkeit der
Kreuzspule innerhalb der Bildwickelzone nicht vorgesehen war.
Bei den bekannten Einrichtungen war es weder über die Regelung
des Auflagedruckes, mit der die Kreuzspule auf der
Fadenführungstrommel aufliegt, noch über die Spulenbremse
möglich, eine vorgegebene Winkelgeschwindigkeit ausreichend
genau einzuhalten.
Insbesondere in den schlupfarmen Auslaufphasen der Kreuzspulen
entstanden bei den bekannten Bildstörverfahren immer wieder
Probleme durch das Auftreten sogenannter Restbilder.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Bildstörverfahren
zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst,
wie es im Anspruch 1 beschrieben ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es mit
einem relativ geringen technischen Aufwand und damit
kostengünstig ermöglicht, Bildwickelbereiche zuverlässig zu
umfahren.
Das heißt, wenn anhand der Steuereinrichtung festgestellt wird,
daß die Kreuzspule einen bestimmten Durchmesser und damit eine
Bildwickelzone erreicht hat, wird die Winkelgeschwindigkeit der
Kreuzspule durch definiertes Regeln des Auflagedruckes, mit dem
die Kreuzspule auf der Fadenführungstrommel aufliegt, auf eine
Winkelgeschwindigkeit abgesenkt, die unter einer kritischen
Winkelgeschwindigkeit der Kreuzspule liegt und damit die
Bildwickelzone einfach umfahren.
Diese kritische Winkelgeschwindigkeiten, bei denen Bildwickel
auftreten sind bei bestimmten, bekannten
Kreuzspulendurchmessern gegeben, wenn eine Kreuzspule ohne
Schlupf angetrieben wird.
Vorzugsweise wird die Winkelgeschwindigkeit der Kreuzspule
dabei, wie im Anspruch 2 dargelegt, auf ein Niveau abgesenkt,
das einer Winkelgeschwindigkeit entspricht, die eine ohne
Schlupf angetriebene Kreuzspule aufgrund ihres Durchmessers
beim Verlassen der Bildwickelzone aufweisen würde. Die
vorgesehene Winkelgeschwindigkeit wird dabei, durch
entsprechende Regulieren des Auflagedruckes bis zum Verlassen
der Bildwickelzone exakt eingehalten.
Auf diese Weise können auch die bislang störenden Restbilder
zuverlässig vermieden werden.
Der relativ geringe technische Aufwand resultiert dabei unter
anderem aus dem Umstand, daß die Kreuzspule, wie im Anspruch 3
dargelegt, im Bereich der Bildwickelzone mit einem konstanten
oder nahezu konstanten, nur verhältnismäßig schwachen
Bremsmoment beaufschlagt werden kann, weil die Regelung der
Drehzahl der Kreuzspule allein über den Auflagedruck der
Kreuzspule auf der Fadenführungstrommel erfolgt.
Ein solches konstantes, in der Regel nicht sehr hohes
Bremsmoment ist auch mit den bislang eingesetzten Spulenbremsen
problemlos zu erzielen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann auf das
Einleiten eines Bremsmomentes über die Spulenbremse sogar
völlig verzichtet werden. Statt dessen kann, wie in den
Ansprüchen 4 bis 6 dargelegt, das Bremsmoment auch aus der
Luftreibung der Kreuzspule und/oder der Lagerreibung der
Spulenhalterung und/oder der Reibung des umzuspulenden Fadens
gewonnen werden.
Die definierte Regelung des Auflagedruckes der Kreuzspule auf
der Fadenführungstrommel und damit die exakte Einstellung der
Drehzahl der Kreuzspule erfolgt, wie im Anspruch 7 dargelegt,
über einen als Schrittmotor ausgebildeten Drehmomentgeber.
Der Schrittmotor ist dabei Bestandteil einer
Spulenrahmenverstelleinrichtung, wie sie in der
nachveröffentlichten DE 198 17 363.3 ausführlich beschrieben
ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend
anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiel
entnehmbar.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch den Drehzahlverlauf einer Kreuzspule
während ihrer Spulenreise bei Anwendung einer ersten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
insbesondere im Bereich einer Bildwickelzone,
Fig. 2 schematisch den Drehzahlverlauf einer Kreuzspule
während ihrer Spulenreise bei Anwendung einer
alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 3 perspektivisch eine Spulvorrichtung, die eine
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglicht.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Diagramme zeigen
jeweils anhand einer Kurve 22 den Drehzahlverlauf einer
Kreuzspule während ihrer Spulenreise bei Anwendung des
erfindungsgemäßen Bildstörverfahrens.
Es ist dabei insbesondere der Drehzahlverlauf bzw. die
Winkelgeschwindigkeit einer Kreuzspule im Bereich einer
Bildwickelzone BZW gezeigt. Auf der Ordinate ist dabei die
Winkelgeschwindigkeit w der Kreuzspule auf der Abszisse der
Durchmesser d der Kreuzspule dargestellt.
Fig. 1 zeigt dabei eine erste Ausführungsform, Fig. 2 eine
alternative Ausführungsvariante.
Wie aus der Kurve 22 der Fig. 1 und 2 ersichtlich, nimmt die
Winkelgeschwindigkeit w der Kreuzspule 4 mit wachsendem
Spulendurchmesser d ständig ab. Bei einem Spulendurchmesser d1
wird dabei ein kritischer Bereich, eine sogenannte
Bildwickelzone BWZ, erreicht. Die Bildwickelzone BWZ erstreckt
sich beidseitig eines kritischen Kreuzspulendurchmessers dk,
bei dem, wie in der Beschreibungseinleitung bereits dargelegt,
ein Windungsverhältnis zwischen Fadenführungstrommel und
Kreuzspule gegeben ist, das zum Entstehen sogenannter
Bildwicklungen führt. Die genaue Ausbreitung der kritischen
Bildwickelzone BWZ ist dabei von verschiedenen Faktoren, z. B.
von der Garnnummer, vom Garnmaterial, von der Wicklungsdichte
etc. abhängig.
Gemäß des in Fig. 1 angedeuteten erfindungsgemäßen
Bildstörverfahrens wird die Winkelgeschwindigkeit w1, die die
Kreuzspule 4 aufgrund ihres Durchmessers d1 beim Erreichen der
Bildwickelzone BWZ aufweist, durch definiertes Ansteuern des
Spulenrahmens zunächst auf eine Winkelgeschwindigkeit w2
abgesenkt und diese Winkelgeschwindigkeit w2 während des
Durchfahrens der Bildwickelzone BWZ konstant beibehalten.
Die Winkelgeschwindigkeit w2 entspricht dabei einer
Winkelgeschwindigkeit, mit der eine von der
Fadenführungstrommel mit konstanter Geschwindigkeit und ohne
Schlupf angetriebene Kreuzspule mit dem Durchmesser d2 rotieren
würde.
Die Winkelgeschwindigkeit w2 liegt dabei deutlich unter der
Winkelgeschwindigkeit, die eine ohne Schlupf angetriebene
Kreuzspule mit dem kritischen Durchmesser dk aufweisen würde.
Am Ende der Bildwickelzone BWZ, das heißt, wenn die
Kreuzspule 4 den Durchmesser d2 erreicht hat, entspricht die
Winkelgeschwindigkeit w2 dann wieder dem anhand der Kurve 22
dargestellten Drehzahlverlauf einer nahezu schlupflos
angetriebenen Kreuzspule.
Das vorbeschriebene Verfahren wird wiederholt, sobald die
Kreuzspule auf ihrer Spulenreise die nächste Bildwickelzone BWZ
erreicht.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird bei Erreichen eines
Kreuzspulendurchmessers d1, das heißt, am Beginn der
Bildwickelzone BWZ, die Winkelgeschwindigkeit w1 der Kreuzspule
zunächst ebenfalls auf eine Winkelgeschwindigkeit w2 abgesenkt.
Die Winkelgeschwindigkeit w2 liegt dabei unter der durch den
kritischen Kreuzspulendurchmesser dk gegebenen
Winkelgeschwindigkeit der Kreuzspule.
Wie in Fig. 2 angedeutet, wird die Winkelgeschwindigkeit w2 beim
Durchfahren der Bildwickelzone BWZ weiter abgesenkt, um am Ende
der Bildwickelzone, durch entsprechende Belastung des
Spulenrahmens, wieder auf eine Winkelgeschwindigkeit angehoben,
die der Winkelgeschwindigkeit einer ohne Schlupf angetriebenen
Kreuzspule mit dem Durchmesser d2 entspricht.
Das vorbeschriebene Bildstörverfahren kann dabei anstelle eines
der in der Beschreibungseinleitung erwähnten, bekannten
Bildstörverfahren oder zusätzlich zu einem solchen
Bildstörverfahren eingesetzt werden.
Die Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung die eine Durchführung des
erfindungsgemäßen Bildstörverfahrens ermöglicht.
Im Spulstellengehäuse 2 einer insgesamt mit 1 bezeichneten
Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine
ist eine Fadenführungstrommel 3 gelagert, die von einem (nicht
dargestellten) E-Motor angetrieben wird. Die
Fadenführungstrommel 3 treibt ihrerseits über Friktion eine
Kreuzspule 4 an.
Die Kreuzspule 4 ist dabei in einem Spulenrahmen 5 gehalten,
der drehfest mit einer Schwenkachse 6 verbunden ist.
Die Schwenkachse 6 ist parallel zur Achse der
Fadenführungstrommel 3 angeordnet und begrenzt verschwenkbar am
Spulstellengehäuse 2 gelagert.
Der Spulenrahmen 5 besitzt, wie üblich, zwei Spulenarme 7 und
8, die mit drehbar gelagerten Spulentellern versehen sind.
Zwischen den Spulentellern ist eine Hülse gehalten, auf die ein
Faden zur Bildung der Kreuzspule 4 aufgespult wird. Wenigstens
einer der Spulenarme 7, 8 ist dabei nicht näher dargestellter
Weise mitsamt dem Spulenteller zur Seite hin von der Kreuzspule
wegschwenkbar, so daß eine volle Kreuzspule aus dem
Spulenrahmen 5 entnommen und eine leere Hülse eingesetzt werden
kann.
An der Schwenkachse 6 des Spulenrahmens 5 greift ein
Drehmomentgeber an. Dieser Drehmomentgeber weist unter anderem
eine drehfest mit der Schwenkachse 6 verbundene
Anschlußscheibe 9 sowie ein koaxial zur Schwenkachse 6 drehbar
gelagertes Zahnrad 10 auf. Die Anschlußscheibe 9 ist mit
Anschlußbolzen 11 versehen, die zum Zahnrad 10 hinweisen. Am
Zahnrad 10 sind entsprechende Anschlußbolzen 12 vorgesehen.
Zwischen den Anschlußbolzen 11 der Anschlußscheibe 9 und den
Anschlußbolzen 12 des Zahnrades 10 sind als
Übertragungselemente identische Federelemente 13 in Form von
Schraubenfedern eingeschaltet, die bei relativer Verdrehung von
Zahnrad 10 und Anschlußscheibe 9 gegensinnig verformt werden.
Das drehbar gelagerte Zahnrad 10 kämmt mit einem Ritzel 14
eines Untersetzungsgetriebes, dessen Außenkranz 15 über ein
Antriebsritzel 16 an einen Schrittmotor 17 angeschlossen ist.
Da das Antriebsritzel 16, der Außenkranz 15 und das Ritzel 14
am Spulstellengehäuse 2 drehbar gelagert sind, kann über das
Untersetzungsgetriebe jede Drehbewegung des am
Spulstellengehäuse 2 festgelegten Schrittmotors 17,
beispielsweise im Verhältnis 1 : 25, auf das Zahnrad 10
übertragen werden. Der Schrittmotor 17, der zum Beispiel für
Einzelschritte von ca. 1,8° ausgelegt ist, wird über einen
Spulstellenrechner 18 angesteuert und vermag so eine
vorbestimmte Anzahl von Umdrehungen oder eine vorbestimmte
Anzahl von Einzelschritten auszuführen, die am Spulenrahmen 5
ein Drehmoment ergeben, über das der Kontaktdruck der
Kreuzspule 4 auf der Fadenführungstrommel 3 einstellbar ist.
Funktion der Vorrichtung und Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens:
Über Sensoren 23 und 24, die über entsprechende Signalleitungen 25, 26 mit dem Spulstellenrechner 18 verbunden sind, wird ständig sowohl die Drehzahl der Kreuzspule 4 als auch die Drehzahl der Fadenführungstrommel 3 erfaßt. Aus diesen Daten sowie den bekannten Konstruktionsdaten der Maschine wird im Spulstellenrechner 18 stets das aktuelle Windungsverhältnis der Kreuzspule 4 berechnet.
Über Sensoren 23 und 24, die über entsprechende Signalleitungen 25, 26 mit dem Spulstellenrechner 18 verbunden sind, wird ständig sowohl die Drehzahl der Kreuzspule 4 als auch die Drehzahl der Fadenführungstrommel 3 erfaßt. Aus diesen Daten sowie den bekannten Konstruktionsdaten der Maschine wird im Spulstellenrechner 18 stets das aktuelle Windungsverhältnis der Kreuzspule 4 berechnet.
Wenn sich der Durchmesser d der Kreuzspule 4 einer
Bildwicklungszone BWZ nähert, das heißt, einem Bereich, in dem
bei schlupffreiem Antrieb die Drehzahl der Fadenführungstrommel
zum Beispiel ein ganzzahliges Vielfaches der Drehzahl der
Kreuzspule beträgt, wird die Drehzahl der Kreuzspule von einer
augenblicklichen, durch den Kreuzspulendurchmesser vorgegebenen
Drehzahl n1 auf eine einstellbare Drehzahl n2 vermindert.
Die Verminderung der Drehzahl n1 der Kreuzspule 4 auf eine
Drehzahl n2 sowie die exakte Beibehaltung dieser Drehzahl
erfolgt dabei dadurch, daß die Kreuzspule 4 einerseits, zum
Beispiel über die Spulenbremse 20, die über eine
Signalleitung 21 mit dem Spulstellenrechner 18 in Verbindung
steht, mit einem konstanten Bremsmoment beaufschlagt und
andererseits der Auflagedruck, mit dem die Kreuzspule 4 auf der
Fadenführungstrommel 3 aufliegt, durch definiertes Anheben des
Spulenrahmens 5 vermindert wird. Durch entsprechendes Erhöhen
oder Vermindern-dieses Auflagedruckes kann dabei die gewünschte
Drehzahl n2 der Kreuzspule 4 exakt eingeregelt werden.
Das heißt, Bildwickel können dadurch vermieden werden, daß
mittels des Schrittmotors 17 das Zahnrad 10 in eine Stellung
verdreht wird, die einem berechneten Kontaktdruck der
Kreuzspule 4 auf der Fadenführungstrommel 3 entspricht.
Die Steuerung des Kontaktdruckes als Funktion der Spulenreise
der Kreuzspule bzw. des Kreuzspulendurchmessers durch
Verstellen des Schrittmotors 17 erfolgt dabei im
Spulstellenrechner 18 unter Verwendung eines Steuerprogrammes.
Ein solches Steuerprogramm berechnet die erforderliche Stellung
des Schrittmotors 17, ausgedrückt in positiven oder negativen
Schritten, beispielsweise aufgrund der vorbeschriebenen
Sensordaten, die dem Spulstellenrechner während der ganzen
Spulenreise zugeführt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Betreiben einer Kreuzspulen herstellenden
Textilmaschine, die Kreuzspulen nach der Wicklungsart
"wilde Wicklung" erstellt, wobei zur Vermeidung von
Bildwickeln der Auflagedruck der Kreuzspule auf der
Fadenführungstrommel vermindert und die Kreuzspule
gleichzeitig mit einem Bremsmoment beaufschlagt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß ständig die Winkelgeschwindigkeit w der Kreuzspule (4) erfaßt und in einer Steuereinrichtung (18) derart verarbeitet wird,
- - daß beim oder kurz vor dem Erreichen einer Bildwicklungszone (BWZ) die durch den Durchmesser d1 der Kreuzspule (4) vorgegebene Winkelgeschwindigkeit w1 durch definiertes Einstellen des Auflagedruckes, mit dem die Kreuzspule (4) auf der Fadenführungstrommel (3) aufliegt, auf eine Winkelgeschwindigkeit w2 abgesenkt wird, die unter der kritischen Winkelgeschwindigkeit wk liegt, die eine ohne Schlupf angetriebene Kreuzspule mit dem Durchmesser dk aufweisen würde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
durch den Durchmesser d1 der Kreuzspule (4) vorgegebene
Winkelgeschwindigkeit w1 beim oder kurz vor dem Erreichen
einer Bildwicklungszone (BWZ) durch definiertes Einstellen
des Auflagedruckes, mit dem die Kreuzspule (4) auf der
Fadenführungstrommel (3) aufliegt, auf eine
Winkelgeschwindigkeit w2 abgesenkt wird, die einer
Winkelgeschwindigkeit entspricht, die eine ohne Schlupf
angetriebene Kreuzspule (4) mit dem Durchmesser d2 beim
Verlassen der Bildwicklungszone (BWZ) aufweisen würde und
- - daß die Winkelgeschwindigkeit w2 der Kreuzspule (4) so lange beibehalten wird, bis die Bildwicklungszone (BWZ) durchfahren ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kreuzspule (4) beim Durchfahren einer
Bildwicklungszone (BWZ) mit einem konstanten oder nahezu
konstanten Bremsmoment beaufschlagt wird und die Regelung
der Winkelgeschwindigkeit w2 der Kreuzspule (4)
ausschließlich durch eine entsprechende, definierte
Einstellung des Auflagedruckes, mit der die Kreuzspule (4)
auf der Fadenführungstrommel (3) aufliegt, erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bremsmoment durch die Luftreibung
der rotierenden Kreuzspule (4) gegeben ist.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bremsmoment durch die Lagerreibung
der die Kreuzspule (4) fixierenden Spulenhalterung des
Spulenrahmens (5) gegeben ist.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Bremsmoment das während des
Umspulprozesses durch Reibung entstehende Fadenmoment
benutzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einstellung des Auflagedruckes, mit
der die Kreuzspule (4) auf der Fadenführungstrommel (3)
aufliegt, über einen als Schrittmotor (16) ausgebildeten
Drehmomentengeber erfolgt.
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