DE19827325A1 - Verfahren zur elektrochemischen Umsetzung organischer Verbindungen unter Anwendung der Solid-Polymer-Elektrolyte-Technologie in einer Elektrolyseflüssigkeit in der Nähe des Siedepunktes - Google Patents
Verfahren zur elektrochemischen Umsetzung organischer Verbindungen unter Anwendung der Solid-Polymer-Elektrolyte-Technologie in einer Elektrolyseflüssigkeit in der Nähe des SiedepunktesInfo
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Abstract
Verfahren zur elektrochemischen Umsetzung organischer Substrate in einer Elektrolysezelle, die aufgebaut ist aus DOLLAR A - einem Festkörperelektrolyten, der aus einer oder mehreren übereinanderliegenden Schichten einer Ionenaustauschermembran besteht und DOLLAR A - einer Kathode und einer Anode, die mit dem Festkörperelektrolyten in direktem Kontakt stehen, DOLLAR A unter Verwendung einer Elektrolyseflüssigkeit, bei der es sich um eine im wesentlichen Leitsalz-freie organische Lösung handelt, wobei man die Elektrolysezelle bei der Siedetemperatur der Elektrolyseflüssigkeit oder einer Temperatur bis zu 5 DEG C unterhalb ihres Siedepunktes betreibt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektro
chemischen Oxidation oder Reduktion organischer Substrate, wobei
man diese Umsetzungen in einer Elektrolysezelle durchführt, die
aufgebaut ist aus
- - einem Festkörperelektrolyten, der aus einer oder mehreren übereinander liegenden Schichten einer Ionenaustauscher membran besteht,
- - einer Kathode und einer Anode, die mit dem Festkörperelektro lyten in direkten Kontakt stehen,
unter Verwendung einer Elektrolyseflüssigkeit, bei der es sich um
eine im wesentlichen Leitsalz-freie organische Lösung handelt,
wobei man die Elektrolysezelle bei der Siedetemperatur der
Elektrolyseflüssigkeit oder einer Temperatur bis zu 5°C unterhalb
ihres Siedepunktes betreibt.
Es ist allgemein bekannt, die Solid-Polymer-Electrolyte
Technology (SPE-Technologie) (vgl. "Ionenaustauscher-Membranen in
der Elektrolyse und elektroorganischen Synthese", Dr.-Ing. Jakob
Jörissen, Fortschritts Berichte VDI Reihe 3 Nr 442; Düsseldorf:
VDI Verlag 1996, Kapitel 4) für die elektro-organische Synthese
verschiedenartiger organischer Verbindungen einzusetzen. Bei
dieser Technologie wirkt eine Ionenaustauscher-Membran als Fest
körperelektrolyten, so daß elektrolytische Zellen auch ohne leit
fähige Flüssigkeiten arbeiten können. Dieses Prinzip ermöglicht
elektro-organische Synthesen an für die Substrate durchlässigen
Elektroden ohne Zusatz von Leitelektrolyten. Konkret wird z. B.
die Methoxylierung von Furan mit Methanol beschrieben (loc. cit.
Kapitel 4.3.3). Beim Einsatz einer weitgehend wasserfreien Lösung
von Methanol und Furan als Elektrolyseflüssigkeit wurde jedoch
festgestellt, daß große Zellspannungen erforderlich sind.
Dieses Verfahren ist im Vergleich zu konventionellen Elektrolyse
techniken vorteilhaft, weil sich mit ihm besonders hohe Ausbeuten
erzielen lassen und sich eine aufwendige Aufarbeitung erübrigt,
da auf die Mitverwendung von Leitelektrolyten verzichtet werden
kann.
Die Anwendung dieser Technologie wird jedoch noch dadurch
wesentlich eingeschränkt, daß derartige Elektrolysezellen nicht
über einen längeren Zeitraum hinweg kontinuierlich betrieben
werden können. Um die Stromdichte und damit die Raum-Zeit-Aus
beute konstant zu halten, muß die Zellspannung immer weiter
erhöht werden. Eine relativ niedrige Zellspannung ist nicht nur
erwünscht, weil dies niedrige Energiekosten bedeutet, die Er
höhung der Zellspannung ist zudem nur bis zu einem bestimmten
Grenzwert möglich, ohne Gefahr zu laufen, den Festkörperelektro
lyten irreversibel zu schädigen. Beim Erreichen dieses Grenz
wertes muß deshalb die Reaktion unterbrochen werden und der Fest
körperelektrolyt der Zelle entnommen und aufgearbeitet oder durch
einen frischen ersetzt werden.
Es bestand deshalb die Aufgabe, die nach der Solid-Polymer-
Electrolyte-Technologie arbeitenden Elektrolyseverfahren im
Hinblick auf eine höhere Wirtschaftlichkeit zu verbessern.
Insbesondere soll ein Verfahren bereitgestellt werden, bei dem
die Stromdichte über einen längeren Zeitraum hinweg konstant
gehalten werden kann, ohne daß dies zu einer Erhöhung der Zell
spannung führt.
Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich grundsätzlich für die
elektrochemische Oxidation oder Reduktion aller Verbindungen, für
die die SPE-Technologie in Betracht kommt, wobei die anodischen
Oxidationen bevorzugt sind.
Solche Umsetzungen sind beispielsweise
- - die anodische Methoxylierung von Toluolderivaten
- - die anodische Methoxylierung von gegebenenfalls N-alkylierten C3- bis C10-Carbonsäureamiden
- - die anodische Methoxylierung von Ethern
- - die anodische Dimerisierung von substituierten Benzolen, substituierten Toluolen und substituierten oder unsubstituierten Naphthalinen
- - die Oxidation von aliphatischen oder alicyclischen Alkoholen zu Aldehyden, Ketonen oder Carbonsäuren
- - die Oxidation von aliphatischen oder alicyclischen Ethern zu Aldehyden, Ketonen oder Carbonsäuren
Besonders eignet sich das Verfahren zur Herstellung von
methoxylierten Benzyl-, Benzal- und Benzoylverbindungen der
allgemeinen Formel (I)
mit folgender Bedeutung für R1, A, B, m und n:
R1: unabhängig voneinander Wasserstoff, C2- bis C4-Alkyl, C1- bis C4-Alkoxy oder Halogen
A: unabhängig voneinander Methylen, Carbonyl oder -CH(OCH3)-
B: unabhängig voneinander H oder O-CH3
m: eine Zahl von 0 bis 3
n: eine Zahl von 1 bis 3
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eine Oxida tionszahl von 1 bis 9, bevorzugt von 1 bis 5 aufweisen und sich die Oxidationszahlen der Verbindungen der Formel I additiv aus den Oxidationszahlen der Gruppen A und B, die dabei entsprechend ihrer Anzahl in der Formel (I) berücksichtigt werden, zusammen setzen, mit der Maßgabe, daß
A = Methylen die Oxidationszahl 0,
A = -CH(OCH3)- Oxidationszahl 1
A = Carbonyl die Oxidationszahl 2,
B = H die Oxidationszahl 0
B = -OCH3 die Oxidationszahl 1 hat,
durch elektrochemische Oxidation von Verbindungen der allgemeinen Formel II
R1: unabhängig voneinander Wasserstoff, C2- bis C4-Alkyl, C1- bis C4-Alkoxy oder Halogen
A: unabhängig voneinander Methylen, Carbonyl oder -CH(OCH3)-
B: unabhängig voneinander H oder O-CH3
m: eine Zahl von 0 bis 3
n: eine Zahl von 1 bis 3
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eine Oxida tionszahl von 1 bis 9, bevorzugt von 1 bis 5 aufweisen und sich die Oxidationszahlen der Verbindungen der Formel I additiv aus den Oxidationszahlen der Gruppen A und B, die dabei entsprechend ihrer Anzahl in der Formel (I) berücksichtigt werden, zusammen setzen, mit der Maßgabe, daß
A = Methylen die Oxidationszahl 0,
A = -CH(OCH3)- Oxidationszahl 1
A = Carbonyl die Oxidationszahl 2,
B = H die Oxidationszahl 0
B = -OCH3 die Oxidationszahl 1 hat,
durch elektrochemische Oxidation von Verbindungen der allgemeinen Formel II
in der
- - die Gruppen R1, m und n die gleiche Bedeutung wie in Formel I haben,
- - die Gruppen X die gleiche Bedeutung wie die Gruppen A in Formel I haben
- - die Gruppen Y die gleiche Bedeutung wie die Gruppen B in Formel I haben
- - die Gruppen X und Y jedoch im Unterschied zu den Gruppen A und B der Formel (I) so ausgewählt sind, daß die Oxidationszahl der Verbindungen der Formel (II) wenigstens um 1 niedriger ist als die der Verbindungen der Formel (I), wobei die Oxidationszahlen der Verbindungen der Formeln (II) und Gruppen A und B analog zu denen Verbindungen der Formeln (I) und Gruppen X und Y berechnet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur
Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) mit
Oxidationszahlen von 1 bis 9, bevorzugt von 1 bis 5.
Bei der Berechnung der Oxidationszahlen der Verbindungen der
allgemeinen Formel (I) werden die Oxidationszahlen jeder Gruppe A
und jeder Gruppe B, die die Verbindungen enthalten, aufaddiert.
Dabei wird, je nach dem für welche chemische Struktur die Gruppen
A und B stehen, diesen Gruppen ein unterschiedlicher Zahlenwert
zugeordnet.
A = Methylen die Oxidationszahl 0,
A = -CH(OCH3)- die Oxidationszahl 1
A = Carbonyl die Oxidationszahl 2,
B = H die Oxidationszahl 0
B = -OCH3 die Oxidationszahl 1.
A = Methylen die Oxidationszahl 0,
A = -CH(OCH3)- die Oxidationszahl 1
A = Carbonyl die Oxidationszahl 2,
B = H die Oxidationszahl 0
B = -OCH3 die Oxidationszahl 1.
Nach diesem Berechnungsverfahren hätte also beispielsweise
Benzaldehyddimethylacetal die Oxidationszahl 2, da es eine Gruppe
A, welcher die Oxidationszahl 1 zugeordnet ist ( -CH(OCH3)-) und
eine Gruppe B, welcher ebenfalls die Oxidationszahl 1 zugeordnet
ist (-OCH3), enthält. Ein aromatischer Kern, der 2 Formylgruppen
in Form ihres Methylacetals trägt, hat entsprechend die
Oxidationszahl 4.
Besonders einfach lassen sich solche Verbindungen der Formel (I)
herstellen, bei denen R1 für Wasserstoff oder Methoxy und die
Gruppe -A-B gemeinsam für das Dimethylacetal der Formylgruppe
steht. Besonders bevorzugt sind dabei solche Verbindungen, bei
denen n = 1 ist und die Gruppe -A-B in para-Postion zu einer
Methoxygruppe steht. Bei solchen Verbindungen, bei denen n = 2
ist, stehen diese beiden Gruppen bevorzugt in para-Position und
die R1 bedeutet Wasserstoff. Bei solchen Verbindungen, bei denen
n = 3 ist, stehen die Gruppen -A-B in der 1, 3 und 5-Position am
aromatischen Kern und R1 bedeutet Wasserstoff.
Im allgemeinen geht man dabei von Verbindungen aus, in denen die
Gruppe -X-Y für Methyl steht, die Oxidationszahl also 0 beträgt.
Es ist jedoch gleichfalls möglich, von solchen Verbindungen der
Formel (I) auszugehen, in denen die Oxidationszahl höher als 0
ist, insbesondere von Methyl-benzylether und den entsprechenden
Derivaten. Auf diese Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren
besonders wirtschaftlich zur Herstellung von Verbindungen mit
relativ hohen Oxidationszahlen genutzt werden.
Im allgemeinen werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Stoff
mischungen mit unterschiedlichen Oxidationszahlen gebildet. Falls
in solchen Fällen Produkte der Formel (I) mit einer relativ
niedrigen Oxidationszahl nicht gewünscht werden, ist es möglich,
diese von den mit der höheren Oxidationszahl durch konventionelle
Methoden abzutrennen, und die ersteren erneut nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der gewünschten
Produkte einzusetzen. Beispielsweise ist es möglich, aus
p-Methoxytoluol (Oxidationszahl 0) eine Mischung zu erzeugen, die
neben dem hauptsächlich gewünschten Anisaldehyd-Dimethylacetal
(Oxidationszahl 2) noch p-Methoxybenzylmethylether (Oxidations
zahl 1) enthält. Nach Trennung der beiden Produkte kann man den
p-Methoxybenzylmethylether als Ausgangsverbindung erneut der
Elektrolysezelle zuführen.
Weiterhin eignet sich das Verfahren insbesondere zur elektro
chemischen Methoxylierung von Methin-, Methylen- oder Methyl
gruppen aliphatischer oder alicyclischer Mono- oder Diether
bevorzugt mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, die in α-Stellung zu
einem Ether-Sauerstoffatom stehen (Ausgangsether) unter Bildung
von Verbindungen, bei denen mindestens ein H-Atom der Methin-,
Methylen- oder Methylgruppen der Ausgangsether durch eine
Methoxygruppe substituiert ist.
Als Ausgangsether eignen sich besonders 1,2-Dimethoxyethan,
Tetrahydrofuran (THF), Tetrahydropyran oder 1,4-Dioxan.
Elektrolysezellen, die mit einem Solid-Polymer-Elektrolyte (SPE)
arbeiten, sind allgemein bekannt (vgl. "Ionenaustauscher
Membranen in der Elektrolyse und elektroorganischen Synthese",
Dr.-Ing. Jakob Jörissen, Fortschritts Berichte VDI Reihe 3 Nr
442; Düsseldorf: VDI Verlag 1996, Kapitel 4).
Als Ionenaustauschermembranen eignen sich besonders zu Folien
verarbeitete Polymere wie Polyethylen, Polyacrylate, Polysulfon
und perfluorierte Polymere mit negativ geladenen Gruppen wie
Carboxylat- und Sulfonatgruppen (Kationenaustauschermembranen)
oder positiv geladenen Gruppen wie mit protonierten oder
quaternierten Aminogruppen (Anionenaustauschermembranen).
Geeignete Kationenaustauscherpolymere sind beispielsweise
perfluorierte anionische Polymere, bevorzugt solche der allge
meinen Formel (III)
u= 5 bis 13,5
w = 500 bis 1500
v = 1, 2 oder 3.
w = 500 bis 1500
v = 1, 2 oder 3.
Solche Folien sind handelsüblich und beispielsweise unter den
Handelsnamen Nafion®, (Fa. E.I. Du Pont de Nemours and Company)
und Gore Select® (Fa. W.L. Gore & Associates, Inc.) erhältlich.
Es hat sich teilweise als vorteilhaft herausgestellt, den Fest
körperelektrolyten in Form eines mit einem gegebenenfalls
N-alkylierten C1- bis C15-Carbonsäureamid gequollenen Gels
einzusetzten, das erhältlich ist, indem man die Kationenaus
tauschermembran in dem Carbonsäureamid solange quellen läßt, bis
das entstandene Gel das 1,2 bis 10-fache Gewicht der eingesetzten
Kationenaustauschermembran aufweist. Die Gewichtszunahme läßt
sich ermitteln, indem man die Membran vor der Quellung wiegt,
unmittelbar nach der Herausnahme aus dem Quellmedium durch Ab
tupfen mit einem saugfähigen Vlies von der es benetzenden
Flüssigkeit befreit und direkt danach eine Differenzwägung
durchführt.
Besonders vorteilhaft führt man die Quellung mit N,N-Dimethyl
formamid durch. Die Quellung wird zweckmäßigerweise bei einer
Temperatur von 50 bis 120°C durchgeführt.
Bei dem Festkörperelektrolyten kann es sich um eine einzige
Kationenaustauschermembran oder um eine Schicht aus mehreren,
bevorzugt 2 bis 10 Membranen übereinander handeln. Der Fest
körperelektrolyt weist günstigerweise eine Dicke von 0,025 bis
0,2 mm auf.
Als Anoden- oder Kathodenmaterialien, mit denen bevorzugt die
gesamte Fläche des Festkörperelektrolyten in Kontakt steht,
kommen poröse, elektrisch leitfähige Materialien, insbesondere
Graphitfilzplatten, Kohlefilzplatten, oder textile Materialen,
die an der Kontaktfläche zum Festkörperelektrolyten mit Kohlen
stoff bedeckt sind, in Betracht.
Die Elektrolyseflüssigkeit, die mit der Elektrode in Kontakt
steht, stellt im allgemeinen eine Lösung aus den Substraten, ggf.
den Umsetzungsprodukten der Substrate und einem Lösungsmittel
dar. Falls die Substrate bei den definitionsgemäßen Betriebs
temperaturen der Elektrolysezellen, flüssig sind, kann auf die
Mitverwendung von Lösungsmitteln verzichtet werden.
Als Lösungsmittel sind inerte organische Lösungsmittel sowie
Wasser geeignet. Derartige organische Lösungsmittel, die unter
den Verfahrensbedingungen praktisch keine Reaktion eingehen sind
beispielsweise ggf. N-alkylierte Carbonsäureamide mit 1 bis 15
C-Atomen wie Formamid, N-Methylformamid, N,N,-Dimethylformamid,
Acetamide, N-Methylpyrrolidon, Pyrrolidon sowie Benzamid,
N-alkylierte Harnstoffe mit 3 bis 15 C-Atomen wie N,N,N',N'-
Tetramethyharnstoff, Ether, Acetonitril, Benzonitril, Sulfolan,
und Ester wie Essigsäuremethylester. Im allgemeinen beträgt der
Anteil von Wasser in der Elektrolyseflüssigkeit nicht mehr als
10, bevorzugt 2 und ganz besonders bevorzugt nicht mehr als 0,5
Gew.-%.
Die Elektrolyseflüssigkeit enthält im wesentlichen keine der
ansonsten in konventionellen Zellen eingesetzten Leitelektrolyte
wie Säuren, Laugen oder Leitelektrolyte, d. h., daß sie im
allgemeinen weniger als 10, besonders bevorzugt weniger als 1,
ganz besonders bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% dieser Leit
elektrolyte enthält.
Als Elektrolyseflüssigkeit bei der Herstellung der Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) eignet sich vor allem organische
Lösung, enthaltend
- - 10 bis 90 Gew.-% Methanol,
- - 1 bis 50 Gew.-% Verbindungen ausgewählt aus einer Gruppe von Verbindungen, bestehend aus den Verbindungen der Formel I und II, wobei der Anteil an Verbindungen der Formel II in der Elektrolyseflüssigkeit, bezogen auf den Anteil der Verbindungen dieser Gruppe, mindestens 1 Mol-%
- - 1 bis 50 Gew.-% eines ggf. N-alkylierten Carbonsäureamids mit 1 bis 15 C-Atomen oder eines N-alkylierten Harnstoffs mit 3 bis 15 C-Atomen und
- - 0 bis 30 Gew.-% eines sonstigen inerten Lösungsmittels.
Die Methoxylierung von THF wird zweckmäßigerweise in Substanz
durchgeführt, d. h. die Elektrolyselösung enthält im wesentlichen
nur THF und Methanol.
Die Temperatur der Elektrolyseflüssigkeit liegt am Siedepunkt
oder bis 5, bevorzugt bis 2°C unterhalb des Siedepunktes.
Einen besonders günstigen Effekt erzielt man, wenn die
Elektrolyseflüssigkeit in der Zelle gleichmäßig siedet. Dazu wird
die Temperatur in der Zelle bevorzugt soweit in die Nähe des
Siedepunktes angehoben, daß das Reaktionsgemisch durch die
Wärmeentwicklung bei der Reaktion erst an der Membranoberfläche
zum Sieden kommt. Dabei ist zwar eine gewisse Gasblasenent
wicklung durchaus erwünscht, jedoch muß ein heftiges Sieden mit
starker Gasblasenentwicklung vermieden werden. Die Flüssigkeit
sollte insbesondere nicht so stark sieden, daß mehr als 5% der
Elektrolysezelle von Gasblasen verdrängt werden, da sonst der
Stofftransport zur Membran nicht mehr gewährleistet ist und die
Membran zerstört wird. Dieser Effekt ist mit einem plötzlichen
Spannungsanstieg verbunden. Eine hierdurch hervorgerufene Zer
störung der Membran läßt sich zuverlässig verhindern, indem durch
eine automatische Spannungsüberwachung bei einer zu hohen
Spannung der elektrische Strom durch die Zelle abgeschaltet wird.
Zweckmäßigerweise führt man das erfindungsgemäße Verfahren so
durch, daß die Elektrolyseflüssigkeit die Anode parallel zur
Grenzfläche Festkörperelektrolyt/Anode bevorzugt kontinuierlich
durchströmt. Geeignet sind Strömungsgeschwindigkeiten der
Elektrolyseflüssigkeit relativ zur Anode von 1 bis 10 cm/s.
Die Stromdichte beträgt im allgemeinen 0,1 bis 40, bevorzugt 1
bis 10 A/dm2. Die Spannungen, die erforderlich sind, diese
Stromdichten zu erreichen, betragen im allgemeinen 2 bis 20,
bevorzugt 3 bis 10 Volt. Bei höheren Spannungen besteht die
Gefahr der irreversiblen Schädigung des Festkörperelektrolyten.
Meistens werden bei der erfindungsgemäßen elektrochemischen
Oxidation organischer Substrate an der Gegenelektrode (Kathode)
üblicherweise Protonen zu Wasserstoff reduziert.
Die Zellen, in denen sich das Verfahren ausüben läßt, sind
bekannt und beispielsweise in loc. cit, Kapitel 4.2 sowie in der
DE-A-195 33 773 beschrieben.
Für die Ausübung des Verfahrens im industriellen Maßstab eignen
sich insbesondere die in der DE-A-195 33 773 beschriebenen seriell
geschalteten Plattenstapelzellen.
Diese Plattenstapelzellen sind aus miteinander in Kontakt
stehenden, parallel zueinander ausgerichteten Schichten auf
gebaut, wobei sich die Schichten aus dem porösen, elektrisch
leitfähigen Materials und die aus dem Festkörperelektrolyten
abwechseln. Der grundsätzliche Aufbau von Plattenstapelzellen ist
beispielsweise aus "Experiences with an Undivided Cell", Franz
Wenisch et al., AIChE Symposium Series No 185, Vol. 75, Seiten 14
bis 18 bekannt.
Tabelle 1 gibt die Bedingungen wieder, unter denen Beispiele und
Vergleichsbeispiele durchgeführt wurden.
Der Versuch gliedert sich in einen Teil 1, der den Stand der
Technik repräsentiert (Laufzeit bis 650h) und einen sich
anschließenden Teil 2, der erfindungsgemäß durchgeführt wurde
(Laufzeit bis 650h). In Teil 1, beim Betrieb der elektro
chemischen Zelle mit 50°C, ist ein langsamer, aber stetiger
Anstieg der Zellspannung erkennbar, der bei 650 Stunden Betriebs
dauer (27 Tage) zu einer Zellspannung von über 16 Volt führten
Bei vergleichbaren vorangehenden Versuchen trat unter derartigen
Bedingungen einige Zeit nach der genannten Betriebsdauer eine
Zerstörung der Membran auf.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wurde bei 650 Stunden
Betriebszeit die Temperatur bis zur Siedetemperatur der Flüssig
keit in der Zelle erhöht (in diesem Beispiel 68°C, siehe Abb. 1)
Die Zellspannung sank dadurch sofort um etwa 5 Volt ab. Der
entscheidende Vorteil für die technische Anwendung ist vor allem,
daß die Zellspannung keine steigende Tendenz mehr aufwies.
Die Abb. 2 zeigt die Anwendung der vorliegenden Erfindung, d. h.
den Betrieb der SPE-Zellen mit siedendem Zellinhalt, an acht
Beispielen (Versuchsteile B1 bis B8) mit wechselnden Betriebs
bedingungen hinsichtlich der Konzentrationen und der Stromdichte
(siehe Tabelle 1). Bei den moderaten Bedingungen zu Beginn der
Laufzeit (1 und 2) ließ sich ein Spannungsanstieg vollständig
vermeiden. Bei 500 A/m2 Stromdichte (3 und 6), einem für elektro
organische Synthesen relativ hohen Wert, ergaben sich zunächst
erheblich höhere Werte der Zellspannung, jedoch mit deutlich
abnehmender Tendenz. Nach 180 Stunden Laufzeit konnte auf einem
erhöhten Niveau der Zellspannung ein stabiler Betrieb erreicht
werden, obwohl durch die zwischenzeitlich hohe Stromdichte (3 und 6)
eine Schädigung der Zellkomponenten nicht ausgeschlossen
werden kann. Die Bedingungen des Beispiels 8 lieferten ein
besonders vorteilhaftes Ergebnis mit einer akzeptabel hohen und
vor allem stabilen Zellspannung und einer günstigen Stromausbeute
der Produkte: die Stromausbeute des hauptsächlich gewünschten
2-fach methoxylierten Produktes lag hoch, das in mäßigem Umfang
gebildete 1-fach methoxylierte Produkt kann, falls es nicht
gewünscht wird, nach Abtrennung vom Hauptprodukt zurückgeführt
und weiter umgesetzt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur elektrochemischen Umsetzung organischer
Substrate in einer Elektrolysezelle, die aufgebaut ist aus
- - einem Festkörperelektrolyten der aus einer oder mehreren übereinander liegenden Schichten einer Ionenaustauscher membran besteht und
- - einer Kathode und einer Anode, die mit dem Festkörper elektrolyten in direkten Kontakt stehen,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei den Umsetzungen um
- - die anodische Methoxylierung von Toluolderivaten
- - die anodische Methoxylierung von gegebenenfalls N-alky lierten C3- bis C10-Carbonsäureamiden
- - die anodische Methoxylierung von Ethern
- - die anodische Dimerisierung von substituierten Benzolen, substituierten Toluolen und substituierten oder unsubsti tuierten Naphthalinen
- - die Oxidation von aliphatischen oder alicyclischen Alko holen zu Aldehyden, Ketonen oder Carbonsäuren oder
- - die Oxidation von aliphatischen oder alicyclischen Ethern zu Aldehyden, Ketonen oder Carbonsäuren handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
mit folgender Bedeutung für R1, A, B, m und n:
R1: unabhängig voneinander Wasserstoff, C2- bis C4-Alkyl, C1- bis C4-Alkoxy oder Halogen
A: unabhängig voneinander Methylen, Carbonyl oder -CH(OCH3)-
B: unabhängig voneinander H oder O-CH3
m: eine Zahl von 0 bis 3
n: eine Zahl von 1 bis 3
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eine Oxida tionszahl von 1 bis 5 aufweisen und sich die Oxidationszahlen der Verbindungen der Formel I additiv aus den Oxidationszah len der Gruppen A und B, die dabei entsprechend ihrer Anzahl in der Formel (I) berücksichtigt werden, zusammensetzen, mit der Maßgabe, daß
A = Methylen die Oxidationszahl 0,
A = -CH(OCH3)- die Oxidationszahl 1
A = Carbonyl die Oxidationszahl 2,
B = H die Oxidationszahl 0
B = -OCH3 die Oxidationszahl 1
hat,
durch elektrochemische Oxidation von Verbindungen der allge meinen Formel II
in der
mit folgender Bedeutung für R1, A, B, m und n:
R1: unabhängig voneinander Wasserstoff, C2- bis C4-Alkyl, C1- bis C4-Alkoxy oder Halogen
A: unabhängig voneinander Methylen, Carbonyl oder -CH(OCH3)-
B: unabhängig voneinander H oder O-CH3
m: eine Zahl von 0 bis 3
n: eine Zahl von 1 bis 3
wobei die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eine Oxida tionszahl von 1 bis 5 aufweisen und sich die Oxidationszahlen der Verbindungen der Formel I additiv aus den Oxidationszah len der Gruppen A und B, die dabei entsprechend ihrer Anzahl in der Formel (I) berücksichtigt werden, zusammensetzen, mit der Maßgabe, daß
A = Methylen die Oxidationszahl 0,
A = -CH(OCH3)- die Oxidationszahl 1
A = Carbonyl die Oxidationszahl 2,
B = H die Oxidationszahl 0
B = -OCH3 die Oxidationszahl 1
hat,
durch elektrochemische Oxidation von Verbindungen der allge meinen Formel II
in der
- - die Guppen R1, in und n die gleiche Bedeutung wie in For mel I haben,
- - die Gruppen X die gleiche Bedeutung wie die Gruppen A in Formel I haben
- - die Gruppen Y die gleiche Bedeutung wie die Gruppen B in Formel I haben
- - die Gruppen X und Y jedoch im Unterschied zu den Gruppen A und B der Formel (I) so ausgewählt sind, daß die Oxida tionszahl der Verbindungen der Formel (II) wenigstens um 1 niedriger ist als die der Verbindungen der Formel (I), wobei die Oxidationszahlen der Verbindungen der Formeln (II) und Gruppen X und Y analog zu denen Verbindungen der Formeln (I) und Gruppen A und B berechnet werden,
- - 10 bis 90 Gew.-% Methanol,
- - 1 bis 50 Gew.-% Verbindungen ausgewählt aus einer Gruppe von Verbindungen, bestehend aus den Verbindungen der For mel I und II, wobei der Anteil an Verbindungen der Formel II in der Elektrolyseflüssigkeit, bezogen auf den Anteil der Verbindungen dieser Gruppe, mindestens 1 Mol-% be trägt,
- - 1 bis 50 Gew.-% eines ggf. N-alkylierten Carbonsäureamids mit 1 bis 15 C-Atomen oder eines N-alkylierten Harnstoffs mit 3 bis 15 C-Atomen und
- - 0 bis 30 Gew.-% eines sonstigen inerten Lösungsmittels
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man Methin-, Methylen- oder Methylgruppen aliphatischer oder
alicyclischer Mono- oder Diether, die in α-Stellung zu einem
Ether-Sauerstoffatom stehen, elektrochemisch methoxyliert
unter Bildung von Verbindungen, bei denen mindestens ein
H-Atom der Methin-, Methylen- oder Methylgruppen der Ausgangse
ther durch eine Methoxygruppe substituiert ist
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Ionenaustauschermembran in Form eines Gels vor
liegt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß man als Ionenaustauschermembran perfluorierte anio
nische Polymere einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet,
daß man als Elektroden Graphitfilzplatten, Kohlefilzplatten,
oder textile Materialen, die an der Kontaktfläche zum Fest
körperelektrolyten mit Kohlenstoff bedeckt sind, einsetzt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19827325A DE19827325A1 (de) | 1998-06-19 | 1998-06-19 | Verfahren zur elektrochemischen Umsetzung organischer Verbindungen unter Anwendung der Solid-Polymer-Elektrolyte-Technologie in einer Elektrolyseflüssigkeit in der Nähe des Siedepunktes |
EP99111276A EP0965658A1 (de) | 1998-06-19 | 1999-06-10 | Verfahren zur elektrochemischen Umsetzung organischer Verbindungen unter Anwendung der Solid-Polymer-Elektrolyte-Technologie in einer Elektrolyseflüssigkeit in der Nähe des Siedepunktes |
JP11174637A JP2000034589A (ja) | 1998-06-19 | 1999-06-21 | 電解セル中の有機基質の電気化学的反応法 |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19827325A DE19827325A1 (de) | 1998-06-19 | 1998-06-19 | Verfahren zur elektrochemischen Umsetzung organischer Verbindungen unter Anwendung der Solid-Polymer-Elektrolyte-Technologie in einer Elektrolyseflüssigkeit in der Nähe des Siedepunktes |
Publications (1)
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