DE19823387A1 - Verfahren zur Herstellung einer Fertigteilwand für die Erstellung von Gebäuden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Fertigteilwand für die Erstellung von GebäudenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Fertigteilwand für die Erstellung von Gebäuden mit einer Innenwand und einer
Außenwand, die über Träger miteinander verbunden sind, und einem Hohlraum
zwischen den beiden Wänden zum nachträglichen Ausgießen mit Beton oder dgl.
Derartige Fertigteilwände sind allgemein bekannt und werden zur Herstellung von
Gebäudewänden, sowohl im Keller als auch im Wohnbereich eingesetzt. Der
Vorteil dieser Fertigteilwände besteht darin, daß sie in transportfähigen Teilen
relativ genau und wetterunabhängig hergestellt und auf der Baustelle endgültig
montiert und mittels Beton oder dgl. ausgegossen werden und einen fugenlosen
Verguß ermöglichen. Die Verbindung der Außenwand mit der Innenwand erfolgt
über mit Abstand zueinander angeordnete handelsübliche als KTW-Träger
bezeichnete vorgefertigte Stahlarmierungen. Um einen, den gesetzlichen
Forderungen entsprechenden Wärmeschutz zu gewährleisten, ist es erforderlich,
auf der Baustelle - in der Regel auf der Außenwand - eine zusätzliche
Isolierschicht aufzubringen, die dann in der Regel zweilagig verputzt wird. Dies
fordert zusätzliche Arbeiten an der Baustelle, die sowohl hinsichtlich der
Kaufkosten als auch hinsichtlich der Zeit für die Fertigstellung nachteilig sind.
Aus der DE 21 14 827 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Fertigbauelements
bekannt, das die Herstellung von mit Dämmplatten versehenen schalenartigen,
hohlen Fertigteilbauelementen jeglicher Form ohne zu entfernende Innenschalung
und ohne Wendevorgang in nur einem Arbeitsgang ermöglicht. In dieser Schrift
wird angegebenen, daß das dort vorgeschlagene Verfahren wesentliche Vorteile
gegenüber dem sog. Wendeverfahren aufweist, bei dem zur Herstellung eines
Fertigteilbauelements mit zwei im Abstand einander gegenüberliegenden
Wandschalenteilen der erste Wandschalenteil auf einer Ebene, tischartigen
Unterlage mit nach oben aus der Betonschicht herausragenden Anschluß- und
Verbindungseisen betoniert und nach dem Aushärten von seiner Unterlage
abgehoben wird. Der abgehobene Wandschalenteil wird dann um 180° gewendet
und mit seinen nunmehr mit der Armierung für den zweiten Wandschalenteil
versehenen Anschluß- und Verbindungseisenenden derart in einer auf einer
ebenen Unterlage aufgebrachten Betonschicht eingesenkt, daß die an den
Anschluß- oder Verbindungseisenenden angeordnete Armierung in diese
Betonschicht eingebettet ist. Nach dem Aushärten des zweiten Wandschalenteils
ist dann das Fertigteilbauelement fertiggestellt und kann anschließend an der
Baustelle in seine endgültige Lage mit Ortbeton oder Leichtbeton ausgefüllt
werden. Das in dieser Druckschrift angegebene, gegenüber dem Wendeverfahren
als wesentlich günstiger angegebene Verfahren hat sich jedoch in der Praxis nicht
durchgesetzt, und statt dessen wird weiterhin das Wendeverfahren zur
Herstellung von Fertigteilbauelementen verwendet, wobei mittels entsprechender
Maschinen das erste Wandschalenteil zusammen mit der ursprünglich als Auflage
dienenden Fläche gewendet wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verfahren
vorzuschlagen, das die Herstellung einer bereits mit Isolierung versehenen
vorstehend beschriebenen und mittels des Wendeverfahrens hergestellten
Fertigteilwand ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung eine
Fertigteilwand mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Herstellung der vorstehend beschriebenen Fertigteilwand erfolgt derart, daß
nach dem Betonieren der Außenwand auf einer Metallplatte oder dgl. und
gleichzeitigem Einbetonieren von KTW-Trägern in einer oder mehreren Lagen ein
Polyurethan-Schaum auf die Innenseite der Außenwand in der gewünschten Höhe
aufgebracht wird. Nach dem Aushärten des Polyurethan-Schaumes wird das bis
dahin fertiggestellte Teil gedreht und zur Herstellung der Innenwand mit den aus
dem Polyurethan-Schaum rausragenden freien Enden der KTW-Träger in ein auf
eine Metallplatte oder dgl. befindlichen Betonbett eingetaucht und anschließend
ausgehärtet. Das Betonieren der Außenwand auf eine Metallplatte oder dgl.
zwecks späterer Ablösung erfolgt in altbewährter Art und Weise und sichert
dadurch sowohl eine glatte Außenwand als auch eine glatte Innenwand, die eine
besondere Nacharbeit zur Erreichung der Plattenoberfläche nicht erforderlich
machen.
Vorteilhafterweise wird der unausgehärtete, flüssige Polyurethan-Schaum mit
einer konstanten Geschwindigkeit streifenförmig aufgegossen und zur
gleichmäßigen Verteilung die Betonfläche gerüttelt. Das Rütteln erfolgt dabei
zweckmäßigerweise mittels eines Schwingverdichters mit einer Frequenz von 5
bis 7 Hz und einem Hub von 1,5-3 mm. Es hat sich herausgestellt, daß damit
eine besonders gute gleichmäßige Verteilung des flüssigen Polyurethan-Schaumes
in Form einer geschlossenen Oberfläche ergibt. Die Höhe des
ausgehärteten Schaumes ergibt sich aus dem ursprünglichen Auftrag des
unausgehärteten Polyurethan-Schaumes, wobei dessen Höhe wiederum durch
die Geschwindigkeit des Auftrags bei gegebener Reaktionszeit bestimmt wird. In
der Praxis hat sich ein Aufschäumen in der 40fachen Höhe des auf die
Betonplatte ausgegossenen flüssigen unausgehärteten Polyurethanschaumes
ergeben.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens zur Erzielung einer
gleichmäßigen Höhe werden die Polyurethan-Schaumstreifen in einem Abstand
von 15 bis 20 cm aufgebracht. Vorteilhafterweise wird vor dem Aufbringen des
Polyurethan-Schaumes am Umfang der Betonfläche eine Abschalung aus einem
Isolierstoff aufgebracht, der ein Abfließen des flüssigen Polyurethan-Schaumes
von der Betonplatte verhindert und vorzugsweise eine Höhe aufweist, die der
späteren ausgehärteten Polyurethan-Schaumschicht entspricht.
Als besonders vorteilhaft für die Haftung des Polyurethan-Schaumes auf der
Betonfläche hat sich erwiesen, die Betonfläche vor dem Aufbringen des
Polyurethan-Schaumes zu temperieren. Als Temperaturbereich hat sich dabei ein
Bereich von 15°C bis 50°C, vorzugsweise 30°C bis 35°C ergeben.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird zur Erzielung
einer guten Haftung und einer entsprechenden Aufschäumung der Polyurethan-Schaum
auf die Betonfläche mit einer Viskosität von 500 bis 1500 mPas
gegossen.
Mit dieser erfindungsgemäß ausgestalteten Fertigteilwand können die geforderten
Isolationswerte ohne weiteres erreicht werden. Nach dem Aufrichten auf der
Baustelle wird der Hohlraum in bekannter Art und Weise ausgegossen, so daß
sich eine hohe Stabilität durch fugenlosen Verguß ergibt. Auf der glatten
Außenwand kann direkt der Grundputz und der Feinputz aufgebracht werden,
damit wird die Bauzeit verkürzt und die anfallenden Tätigkeiten nach dem
Aufrichten der Wände reduziert.
Nachfolgend wird die Erfindung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnung
anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine
seitliche Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäß ausgebildete
Fertigteilwand mit der Außenwand 1 und der im Abstand zu der Außenwand 1
angeordneten Innenwand 3. Die Außenwand 1 und die Innenwand 3 sind über
bekannte KTW-Träger verbunden, die jeweils aus einem Obergurt 3 und zwei
Untergurten 4 sowie diagonalen Verbindungen 6 bestehen. Die Besonderheit
dieser bei dem Ausführungsbeispiel verwendeten KTW-Träger besteht darin, daß
sie aus einem nicht rostenden Material, wie beispielsweise V2A, V4A oder
feuerverzinkter Stahl bestehen. Auf der Innenseite 8 der Außenwand 4 ist eine
poröse Isolierschicht 2 aus Polyurethan-Schaum in mehreren Lagen bis zu der
gewünschten Stärke aufgebracht. Hierbei handelt es sich um ein
Harzschaumsystem der Firma LACKFA Isolierstoff GmbH + Co in 25462
Rellingen, das unter dem Markennamen LAMOLTAN vertrieben wird. Zwischen
der Isolierschicht 2 und der Innenwand 3 befindet sich der Hohlraum 6, der an der
Baustelle mit Füllbeton ausgegossen wird. Außen- und Innenwand 4 bzw. 3
weisen bei diesem Aufbau eine Materialstärke von 4 bis 6 cm auf. Die
Isolierschicht beträgt je nach gewünschter Isolierung 2 bis 15 cm und der
Hohlraum mindestens 8 cm, um eine ausreichende mechanische Stabilität zu
gewährleisten. Die einzelnen KTW-Träger werden üblicherweise in einem Abstand
von 50 cm über die Länge der fertigen Wand angeordnet. Diese Isolierschicht 2
besteht aus mehren Lagen die nacheinander auf die Innenseite 8 der Außenwand
4 aufgebracht werden. In der Figur sind symbolhaft zwei Lagen dargestellt. Durch
die Verwendung des Polyurethan-Schaumes wird eine gute Haftung des
Schaumes einerseits an der Innenwand 8 sowie der einzelnen Lagen
untereinander gewährleistet. Das Aufbringen der einzelnen Lagen der
Isolierschicht 2 ist deshalb erforderlich, weil das Material flüssig aufgebracht wird
und daher immer nur den Auftrag einer bestimmten Höhe verträgt solange es
nicht aufgeschäumt, d. h. ausgehärtet ist.
Für die Aufbringung des Polyurethan-Schaumes nach der Drehung der
Außenwand auf die Betonfläche der Innenseite der Außenwand wird für die
Erzielung einer vollflächigen Haftung zwischen dem Beton und dem Polyurethan-Schaum
dieser auf eine trockene, staubfreie und eine bevorzugte Temperatur von
30°C bis 35°C aufweisende Betonfläche gegossen. Das Ausgießen erfolgt
streifenförmig in Abständen von 15 bis 20 cm, wobei gleichzeitig mit einer
Frequenz von 5 bis 7 Hz und einem Hub von 1,5 bis 3,5 mm die Betonfläche
gerüttelt ist. Um zusätzlich beim Ausgiesen eine noch bessere Verteilung zu
erzielen, wird das Polyurethanschaummaterial mittels in einem Bereich von 30 bis
80 Pa (3-7 bar) regelbaren Luftdüsen mit einem Druck von 70 Pa (7 bar)
angeblasen, so daß das Ausgußmaterial auseinander sprüht. Vor dem Ausgießen
wird die Betonfläche am Rand mit einem Isolierstoff als Abschalung versehen, um
zu verhindern, daß der flüssige Polyurethan-Schaum von der Betonfläche fließt.
Das Aufbringen erfolgt mit einer konstanten Geschwindigkeit über die
Auftragsstrecke. Damit kann eine optimale Haftung des Polyurethan-Schaumes
auf der Betonfläche erreicht werden, wobei beispielsweise der unausgehärtete
flüssige Polyurethan-Schaum in einer Dicke von 2 mm ausgegossen wird und
anschließen nach dem Aushärten eine Dicke von 40 cm aufweist.
Eine isolierte Fertigteilwand kann damit kostengünstig und schnell hergestellt
werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer Fertigteilwand für die Erstellung von Gebäuden
mit einer Innenwand und einer Außenwand aus Beton, die über Träger
miteinander verbunden sind und einen Hohlraum zwischen den beiden Wänden
zum nachträglichen Ausgießen mit Beton oder dgl., dadurch gekennzeichnet,
daß
nach dem Betonieren der Außenwand auf einer Metallplatte oder dgl. und
gleichzeitigem Einbetonieren von KTW-Trägern in einer oder mehreren Lagen ein
Polyurethan-Schaum auf die Innenseite der Außenwand aufgebracht wird, und
nach dem Aushärten das bis dahin fertiggestellte Teil gedreht und zur Herstellung
der Innenwand mit den aus dem Polyurethan-Schaum herausragenden freien
Enden der KTW-Träger in ein auf einer Metallplatte oder dgl. befindlichen
Betonbett eingetaucht und anschließend ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyurethan-Schaum
mit einer konstanten Geschwindigkeit streifenförmig auf die Betonfläche
aufgegossen und zur gleichmäßigen Verteilung die Betonfläche gerüttelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rütteln mittels
eines Schwingverdichters mit einer Frequenz von 5 bis 7 Hz und einem Hub von
1,5 bis 3,5 mm durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des
Polyurethan-Schaumes durch die Geschwindigkeit des Auftragens gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die unausgehärteten Polyurethan-Schaumstreifen in einem
Abstand von 15 bis 20 cm aufgebracht werden.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen des unausgehärteten flüssigen
Polyurethan-Schaumes am Umfang der Betonfläche eine Abschalung aus einem
Isolierstoff aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betonfläche vor dem Aufbringen des Polyurethan-Schaumes
auf eine Temperatur von 15°C bis 50°C vorzugsweise 30°C bis 35°C,
temperiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polyurethan-Schaum auf die Betonfläche mit einer
Viskosität von 500 bis 1500 mPas gegossen wird.
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1998
- 1998-05-26 DE DE19823387A patent/DE19823387C2/de not_active Expired - Lifetime
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