DE19818743C2

DE19818743C2 - Vorrichtung zur Reinigung direkt bebilderter Druckformen

Info

Publication number: DE19818743C2
Application number: DE19818743A
Authority: DE
Inventors: Andreas Detmers; Andreas Schorpp; Andreas Mechler
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1997-05-26
Filing date: 1998-04-27
Publication date: 2002-08-01
Anticipated expiration: 2018-04-28
Also published as: IL123707A; US6061867A; JPH10329310A; DE19818743A1; IL123707A0

Description

Die Erfindung betrifft und eine Vorrichtung zur Reinigung direkt bebilderter Druckformen.

Die direkte Bebilderung der Druckplatten wird beim Direct Imaging-Druckverfahren verwendet. Beim Bebildern der Druckplatten werden beispielsweise mittels Laser eine farbabweisende Silikonschicht von einer Polyesterschicht abgelöst. Die Polyesterschicht bildet dann die farbannehmende Schicht, während die verbleibende Silikonschicht die farbabweisende Schicht darstellt. Unmittelbar nach der Bebilderung ist es erforderlich, die abgelöste Silikonschicht von der Platte zu entfernen.

Bei bisher eingesetzten Vorrichtungen zum Entfernen der Silikonschicht gemäß der nachveröffentlichten DE 196 27 748 A1 wird ein Reinigungstuch an den Plattenzylinder angestellt, welches die Silikonpartikel aufnimmt. Dieses Reinigungstuch besteht aus einem Vliesstoff aus verfestigten und gebundenen Mikrofasern. Bei vollflächiger Bebilderung ist das Reinigungstuch jedoch nicht in der Lage, die großflächigen folienartigen Silikonpartikel, welche sich zu einer Art Garn zusammenrollen aufzunehmen.

Weiterhin ist aus dem Stand der Technik gemäß dem DE-GM 76 30 829 eine Bürstenwascheinrichtung für Rundschablonen bekannt, wobei Bürsten an einer Walze in Umfangsrichtung spiralförmig angeordnet sind, die gegenüber dicht besetzten Bürsten eine geringere Gefährdung der Verschmutzung aufweist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt sich zur Aufgabe die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen derart weiter zu entwickeln, daß eine einwandfreie Entfernung der eingangs genannten abgelösten Flächenteile gewährleistet wird.

Die Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 5.

Erfindungsgemäß wird eine Bürste aus einer Welle gebildet, auf die spiralförmig ein Vliesstreifen aufgebracht ist. Der Vorteil besteht darin, daß die sogenannten Garne in den Zwischenräumen der Vliesspirale keine Verflechtung mit derselben eingehen können.

In einer Ausgestaltung der Erfindung wird eine in unmittelbarer Nähe der Bürste angeordnete Absaugeinrichtung vorgeschlagen, die die von der Bürste aufgenommenen Silikonpartikel absaugt. Vorteilhafter Weise ist die Saugöffnung der Absaugvorrichtung mittels einer schmutzabweisenden Schicht überzogen, wodurch ein Anhaften der Silikonpartikeln unterbunden wird.

Weiterhin wird der Vliesstreifen in eine auf der Welle vorgesehene Nut mittels doppelseitigem Klebestreifen befestigt. Der Drucker hat somit die Möglichkeit, bei eventueller Abnutzung oder Verschmutzung auf schnelle Art und Weise den Vliesstreifen zu erneuern. Zusätzlich empfiehlt es sich die Vliesfläche zur Aufnahme der Silikonpartikel und die aufgrund der Spirale entstehende Abstandsfläche zwischen der Vliesfläche in ein optimales Verhältnis zu setzen. Dadurch wird gewährleistet, daß einerseits genügend Vliesfläche zur Verfügung steht um die Silikonpartikel aufzunehmen und andererseits durch den Zwischenraum eine möglichst geringe Haftfläche für die sogenannten Garne darzustellen.

Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht vor, die Zwischenräume zwischen dem Vliesstreifen ebenfalls mittels einer schmutzabweisenden Schicht, wie beispielsweise Teflon, zu beschichten.

Weiterhin ist vorgesehen eine erste Reinigung durch Anstellen der erfindungsgemäßen Bürste ohne Auftrag von Waschflüssigkeit oder ähnlichem vorzunehmen. Die Bürste und die zu reinigende Offsetdruckplatte die üblicher Weise auf einem Plattenzylinder aufgespannt ist, drehen sich in entgegengesetzter Richtung, während die Bürste zur Absaugeinrichtung hin gedreht wird. Nach einer definierten Anzahl von Umdrehungen findet eine Drehrichtungsumkehr beider drehender Teile statt. Dieses bringt den Vorteil, daß beide durch die Bebilderung der Offsetplatte entstandenen Kanten, die parallel zur Achse der Bürste verlaufen, besser gereinigt werden. Alternativ dazu können auch Plattenzylinder und Bürste in gleicher Richtung gedreht werden. Dabei besteht jedoch die Anforderung, daß sich zwischen den beiden drehenden Teilen eine Relativgeschwindigkeit einstellt. Das heißt die Umfangsgeschwindigkeiten beider drehender Teile sind unterschiedlich.

Nachträglich ist eine zusätzliche Reinigung mittels des bisher bekannten Reinigungstuchs unter Einsatz einer Waschflüssigkeit vorgesehen. Diese ist deshalb erforderlich, weil sehr feiner durch Silikon gebildeter Staub nicht von der Bürste aufgenommen werden kann.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen Fig. 1 bis 3 verdeutlicht.

Es zeigen:

Fig. 1 Die Anordnung von Plattenzylinder, Bürste und Saugöffnung

Fig. 2 Den Aufbau der Bürste

Fig. 3 Detaildarstellung der Bürste mit Saugöffnung

Fig. 1 zeigt einen Plattenzylinder 1 auf dessen Umfang eine Offsetdruckplatte 2 aufgespannt ist. Die Offsetdruckplatte 2 ist beispielsweise eine gemäß dem Direct-Imaging-Verfahren verwendete Druckplatte. An den Plattenzylinder 1 ist eine Bürste 3 angestellt deren Drehrichtung gemäß Pfeil 4 entgegengesetzt zu der Drehrichtung des Plattenzylinders 1 gemäß Pfeil 5 gerichtet ist. In den von Plattenzylinder 1 und Bürste 3 gebildeten Spalt ist eine Saugöffnung 6 angeordnet, die mit einer nicht dargestellten Absaugvorrichtung verbunden ist. Die Drehrichtung der Bürste 3 ist zur Saugöffnung 6 gerichtet.

Fig. 2 zeigt die Bürste 3 welche aus einer Welle 7 besteht, worauf spiralförmig ein Vliesstreifen 8 aufgebracht ist. Vorteilhafter Weise besteht die Vliesfläche 8 aus unterschiedlichen Materialien 9, 10, welche sich in ihrer Struktur und Länge der Fasern 9, 10 unterscheiden. Fig. 3 zeigt, daß in die Welle 7 eine Nut 11 eingefräst ist. In der Nut 11 befindet sich ein Streifen doppelseitiges Klebeband 12, womit die Vliesfläche 8 befestigt ist. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Saugöffnung 6, deren Abstand so gewählt wird, daß die Absaugströmung 13 nicht abbricht.

Bezugszeichenliste

1

Plattenzylinder

2

Offsetdruckplatte

3

Bürste

4

Pfeil

5

Pfeil

6

Saugöffnung

7

Welle

8

Vliesfläche

9

Faser

10

Faser

11

Nut

12

doppelseitiges Klebeband

13

Absaugströmung

Claims

1. Vorrichtung zur Reinigung direkt bebilderter Druckformen, insbesondere zur Entfernung abgelöster Flächenteile einer farbabweisenden Schicht einer Offsetdruckplatte, mittels einer drehbar gelagerten Welle mit einer Reihe spiralförmig aufgebrachter Bürsten, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (7) eine schmutzabweisende Schicht aufweist und daß die spiralförmig aufgebrachten Bürsten aus einer erhabenen Vliesfläche (8) bestehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmige Vliesfläche (8) in einer in die Welle eingefräßten Nut (11) verläuft.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmige Vliesfläche (8) mittels doppelseitigem Klebeband (12) in der Nut befestigbar ist.

4. Vorlichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise der drehbar gelagerten Welle (7) eine Absaugvorrichtung zugeordnet ist und daß die Saugöffnung (6) der Absaugvorrichtung mit einer schmutzabweisenden Schutzschicht überzogen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehrichtung der bebilderten Druckform und der drehbar gelagerten Welle (7) gegenläufig ist und daß nach einer definierten Anzahl von Umdrehungen eine Drehrichtungsumkehr beider drehender Teile vorgebbar ist.