Applikator
Die Erfindung betrifft einen Applikator der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einem aus EP-A-0 619262 bekannten Applikator sorgt eine einen Docht gegen die Oberfläche des Auftragselementes pressende Blattfeder für den permanenten Kontakt im Kontaktbereich, und zwar unabhängig von der jeweiligen Höheneinstellung des Auftragselementes, das zur Änderung des Umschlingungswinkels des Fadens höhenverstellbar ist. Die Oberfläche des Auftragselementes ist glatt. Bei seiner Drehung werden Verunreinigungen wie Faseranteile des Fadens, Staub und dgl. von der Oberfläche abgestreift. Im Eintrittsbereich des Kontaktbereiches sammeln sich diese Verunreinigungen, zu denen der in solchen Applikatoren unvermeidliche Flusenflug hinzukommt. Im laufenden Betrieb des Applikators bildet sich im Eintritt des Kontaktbereiches allmählich ein kräftiger Bausch aus den Verunreinigungen, der die unangenehme Eigenschaft einer kräftigen Saugwirkung hat. Vom Übertragungsglied durch Kapillarwirkung in den Kontaktbereich gefördertes Imprägniermittel wird in zunehmendem Maß von dem Bausch aufgesaugt, wodurch sich ein unkontrollierbar starker Verbrauch ergibt und die Oberfläche zunehmend schwächer benetzt und ggfs. trocken wird.
Aus EP-0 080 843 A ist eine Vorrichtung zum Schmieren von Fadenmaterial bekannt, bei der eine direkt in einem Schmierflüssigkeitsbad laufende Übertragungsrolle an ihrer Oberfläche eine Pfeilnutung besitzt. Die Pfeilnutung dient zum gleichmäßige Verteilen des Schmiermittels über die Oberfläche der Rolle und zur Vergleichmäßigung des Auftrags auf den Faden. Vom Fadenmaterial stammende Verunreinigungen und fliegende Flusen werden in das Schmiermittelbad eingebracht, das in relativ kurzer Zeit stark verschmutzt. Durch die Pfeilnutung wird der Faden nur intermittierend imprägniert.
Aus DE 80 2865 ist eine Vorrichtung zur Behandlung von Garn mit einer Flüssigkeit während des Spulens und auf einer Spule bekannt, die eine mit der Spulenoberfläche
in Linienkontakt stehende, drehbare Auftragswalze besitzt. Der Auftragswalze ist ein Flüssigkeitsbehälter mit einem Docht zugeordnet. Mittels einer Antriebsvorrichtung wird eine periodische Berührung zwischen der Oberfläche der Rolle und des Dochtes herbeigeführt, um zu vermeiden, dass der Docht heiß wird oder zuviel Flüssigkeit auf die Rolle kommt, um den Eigenschaften der Flüssigkeit und des zu behandelnden Garns Rechnung zu tragen.
Weiterer Stand der Technik zu solchen Applikatoren ist enthalten in DE 41 13 339 A; DE 28 03488 A; US 3053222; US 4845 964; DE 540244.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Applikator der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass der Verbrauch des flüssigen Imprägniermittels wie eingestellt im wesentlichen konstant bleibt, sich eine über lange Betriebsdauer gleichmäßige Imprägnierung des Fadenmaterials ergibt, Betriebsstörungen durch Verschmutzungen vermieden werden, und aufgrund eines gleichmäßigen Verbrauchs eine niedrige Wartungsfrequenz des Applikators erreichbar sind.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die bordeigene Reinigungsvorrichtung des Applikators, die während des Betriebs des Applikators aktiv ist, beseitigt einerseits Verschmutzungen, die die Tendenz zeigen, sich beim Kontaktbereich zwischen dem Übertragungsglied und dem Auftragselement zunehmend anzusammeln, und verhindert auf präventive Weise das Entstehen eines störenden, und das Imprägnierungsmittel aufzehrenden Bausches. Der Verbrauch des Imprägnierungsmittels bleibt über lange Betriebsdauer wie eingestellt und gleichmäßig. Die Imprägnierung des Fadens erfolgt gleichmäßig. Feiner ist eine niedrige Wartungsfrequenz für den Applikator möglich. In anderen Worten baut die bordeigene Reinigungsvorrichtung dem Entstehen eines saugfähigen Bausches an Fasermaterial und Verschmutzungen im Kontaktbereich vor, weil sie im Betrieb des Applikators Ansammlungen von Verunreinigungen beim Kontaktbereich beseitigt.
In einer bevorzugten Ausführungsform (Anspruch 2) wird das Abstreifglied periodisch zum abstreifenden Angriff an den Körper gebracht, wobei das Abstreifglied die Funktion eines Mitnehmers hat und sich ansammelnde Verschmutzungen aus dem kritischen Bereich zwischen dem Körper und der Rolle wegfördert.
In einer weiteren Ausführungsform (Anspruch 3) dient das Lüftglied dazu, zumindest den Körper gegen die Kraft der ihn andrückenden Feder vorübergehend von der O- berfläche der Rolle abzuheben, damit die Verunreinigungen unter Haftung an der O- berfläche, oder gegebenenfalls unter Einfluss des Abstreifgliedes, weggefördert werden. Dabei kann es genügen, den Körper nur wenig zu lüften oder weitgehend kraftlos zu machen, damit Verunreinigungen durchschlüpfen. Das Lüftglied kann sich mit der Rolle drehen, so dass es gleichzeitig als Mitnehmer und zum Lüften des Körpers dient. Es ist aber auch denkbar, das Lüftglied nicht mit der Rolle mitzubewegen, sondern das Lüftglied getrennt von der Rolle vorzusehen und am Körper oder der diesen beaufschlagenden Feder angreifen zu lassen.
Bei einer weiteren Ausführungsform (Anspruch 4) streift der an der Oberfläche vortretende Vorsprung über den Körper und säubert den kritischen Kontaktbereich. Da dies bei jedem Umlauf der Rolle wenigstens einmal erfolgt, kann es nicht zum Entstehen eines saugfähigen Bausches aus Fasermaterial und Verunreinigungen kommen.
Eine weitere Ausführungsform (Anspruch 5) zeichnet sich dadurch aus, dass die mit dem Stift oder dem Rohr ausgestattete Rolle einfach herstellbar ist und die rotierende Rolle (entweder durch den laufenden Faden oder einen eigenen Antrieb) die Antriebsenergie für den Vorsprung bereitstellt, der die Reinigungsarbeit durchführt.
Bei einer alternativen Ausführungsform (Anspruch 6) dient als Abstreifglied der Randbereich einer in der Oberflächen geformten Vertiefung. Dieser Randbereich nimmt Verunreinigungen mit und reinigt den Körper. Die Vertiefung bewirkt, dass sich die e- lastischen Verunreinigungen in die Vertiefung entspannen und dann vom Randbereich mitgenommen werden.
Der Vorsprung wie die Vertiefung sind z.B. im wesentlichen achsparallel an der Oberfläche der Rolle vorgesehen. Es können auch andere geometrische Konfigurationen oder Orientierungen zweckmäßig sein (schräg; pfeilförmig, punktuell etc.). Ferner muss sich weder der Vorsprung noch der Randbereich quer über die ganze Oberfläche erstrecken; es kann ausreichen, davon nur Abschnitte mit Zwischenabständen vorzusehen. Solche Abschnitte können sogar in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sein.
Bei einer weiteren Ausführungsform (Anspruch 7) bildet das Abstreifglied gleichzeitig das Lüftglied. Beim Reinigen wird eine Kombinationswirkung erzielt, weil das Abstreifglied Verunreinigungen als Mitnehmer abtransportiert und zum leichteren Abtransportieren den Körper zumindest vorübergehend von der Oberfläche lüftet.
Dabei ist es zweckmäßig (Anspruch 8) das Auftragselement selbst als den Antrieb für das Luft- oder Abstreifglied zu benutzen. Die Reinigungsvorrichtung benötigt keinen eigenständigen Antrieb.
Alternativ ist bei einer weiteren Ausführungsform (Anspruch 9) für das Luft- bzw. Abstützglied jeweils ein eigenständiger Antrieb vorgesehen, um das Glied periodisch durch den Kontaktbereich hindurchzubewegen und dabei Verunreinigungen mitzunehmen und/oder das Übertragungsglied zu lüften.
Bei Ausführungsformen (Anspruch 10), bei denen das Lüftglied bzw. Abstreifglied nicht von der Rolle angetrieben wird, können pneumatische, elektrische oder elektromagnetische Antriebe vorgesehen sein, die mit geeigneten Hilfsmitteln am Körper o- der an der diesen beaufschlagenden Feder angreifen, um den vorübergehenden Lüftoder Abstreifvorgang durchzuführen.
Bei einerweiteren Ausführungsform (Anspruch 11) werden sich abstoßende Magnetkräfte dazu benutzt, den Körper vorübergehend an der Oberfläche zu lüften. Der in der Rolle untergebrachte Magnet führt bei jeder Umdrehung einen Lüftvorgang durch,
so dass der Kontaktbereich nicht nur gereinigt wird, sondern dem Entstehen des unerwünschten Bausches von vornherein entgegengewirkt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform (Anspruch 12) wird beispielsweise die Feder mittels eines temporär erregbaren stationären Magneten zurückgezogen, um den Körper kurzzeitig zu entlasten bzw. von der Oberfläche abzuheben, damit Verunreinigungen weggefördert werden.
Im Falle des mit der Rolle rotierenden Lüftgliedes bzw. Abstreifgliedes kann unter Umständen eine Beeinflussung des Fadens entstehen, z.B. ein Pulsieren der Fadenspannung bzw. des Fadens. Um dies zu vermeiden, kann gemäß Anspruch 13 ein glatter Fadenberührungsbereich vorgesehen sein, in welchem das Luft- bzw. Abstreifglied nicht wirksam ist. Dennoch wird eine ausreichende Reinigungswirkung erzielt, weil die Verunreinigungen, insbesondere das Fasermaterial, einen physikalisch, mechanischen Zusammenhalt haben, so dass ein nur bereichsweise angreifendes Abstreifglied ausreicht, Verunreinigungen wirksam aus dem Kontaktbereich abzuführen.
Es ist erfindungswesentlich, dass der Applikator eine bordeigene und während seines Betriebes zumindest periodisch aktive Reinigungsvorrichtung besitzt, mit der in dem kritischen Kontaktbereich zwischen dem Auftragselement und dem Übertragungsglied gesammelte Verunreinigungen weggebracht werden. Dies erfolgt zweckmäßigerweise durch ein mit der Rolle rotierendes Abstreif- und/oder Lüftglied, das bei jedem Umlauf der Rolle Verunreinigungen mitnimmt und gegebenenfalls zum leichteren Abtransport das Übertragungsglied vom Auftragselement lüftet. Dadurch lässt sich der Applikator mit gleichbleibendem und feinfühlig einstellbarem Verbrauch an Imprägniermittel betreiben, erfolgt eine sehr gleichmäßige und sparsame Imprägnierung des Fadens und wird eine geringe Wartungs- bzw. Nachfüllfrequenz des Applikators erreicht. Dabei ist es wichtig, einen saugfähigen Bausch aus Verunreinigungen und Fadenmaterial gar nicht entstehen zu lassen, sondern präventiv und periodisch jeweils auch kleine Verunreinigungsansammlungen zu beseitigen.
Anhand der Zeichnung werden Ausfuhrungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert Es zeigen
Fig 1 einen Vertikalschnitt eines an einem Fadenliefergerat montierten Applikators, nämlich eines Fadenolers,
Fig 2 - 4 drei unterschiedliche Betriebsphasen des Applikators von Fig 1 ,
Fig 5 ein Detail einer weiteren Ausfuhrungsform,
Fig 6 ein Detail einer weiteren Ausfuhrungsform,
Fig 7 ein Detail einerweiteren Ausfuhrungsform,
Fig. 8 eine Detail einer weiteren Ausführungsform,
Fig 9 eine Detailvorderansicht zu Fig 1 , und
Fig 10 eine Detailvariante einer Ansicht ahnlich der von Fig 9
Ein Applikator A zum Aufbringen einer flussigen Imprägnierung 9, z B ein Paraffinol aufbringender Fadenoler, ist bei der in Fig 1 gezeigten Ausfuhrungsform an der Ein- laufseite eines Fadenliefergerates 5 montiert, das einen Faden 2 von einem nicht gezeigten Fadenvorrat abzieht und eine ebenfalls nicht gezeigte Textilmaschine, z B Webmaschine, mit Schussfaden speist Der Applikator A konnte auch an beliebiger Stelle im Verlauf des Fadenwegs angeordnet sein oder für ein anderes fadenverarbeitendes Gerat benutzt werden Als Befestigungsmittel am Fadenliefergerat 5 dient beispielsweise ein Geratetrager 23 Der Faden 2 lauft im wesentlichen horizontal und durchsetzt den Applikator A unter Fuhrung durch Fadenosen 14, 18
Im Applikator ist ein drehbares Auftragselement, z B eine Rolle 1 , durch einen nicht gezeigten Antrieb (elektrischer Getriebemotor) antreibbar, wobei die Rolle 1 eine im
wesentlichen glatte, zylindrische Oberfläche 1' und beidseitige Randflaπsche 7 aufweisen kann. Das Auftragselement kann zusammen mit dem Motor in seiner Höhenlage relativ zu den Fadenösen 14, 18 verstellt werden (strichpunktiert angedeutet; Verstellrichtung X), um den Umschlingungswinkel des Fadens zu verändern. Der Antrieb kann ein Elektromotor für Niederspannungsgleichstrom und drehrichtungsum- kehrbar sein.
In einem Gehäuse 3 kann eine Steuerschaltung 4 für den Antrieb enthalten sein, wobei die Steuerschaltung 4 bei der gezeigten Anordnung mit der Antriebssteuerung (nicht gezeigt) des Fadenliefergeräts 5 in Signalverbindung stehen kann, so daß die Drehgeschwindigkeit des Auftragselementes auf die momentane Arbeitsgeschwindigkeit im Fadenliefergerat 5 abstimmbar ist. Im Gehäuse 3 ist eine Abdeckung 20 gegenüberliegend zu einer Rückwand 21 vorgesehen. Gegebenenfalls laufen das Auftragselement und das Fadenliefergerät synchron oder zueinander proportional. Der Drehsinn des Auftragselements im Fadenberührungsbereich kann in oder gegen die Förderlaufrichtung (Pfeil) orientiert sein. Zwecks gleichmäßiger, intensiver Imprägnierung ist es günstig, das Auftragselement gegen die Fadenlaufrichtuπg zu drehen (wie in Fig. 1 angedeutet).
Unterhalb des Auftragselementes ist ein Behälter 19 vorgesehen, der ein flüssiges Imprägniermittel 19, z.B. Paraffiπöl, enthält (Volumen beispielsweise 450 ccm). Eine Rückwand 22 des Behälters 19 setzt die Rückwand 21 in etwa fort. Im Behälter 19 ist oben ein Auffangtrichter 8 angebracht, der eine Durchführung 24 für ein Übertragungsglied 6, z.B. einen Docht, einen Schwamm, eine Bürste, einen Textilstreifen, ein Kapillar-Rohr oder dgl. aufweist, wobei sich das Übertragungsglied 6 in das Imprägniermittel 9 hineinerstreckt, durch die Durchführung 24 nach oben verläuft und unter der Einwirkung einer elastischen Kraft die Oberfläche 1' koπtaktiert. Die elastische Kraft wird durch ein Federelement, z.B. eine Blattfeder 10, erzeugt, die das obere Ende des Übertragungsgliedes 6 abstützt. Bei der gezeigten Ausführungsform stützt der Auffangtrichter 8 die Blattfeder 10. Das Übertragungsglied arbeitet mit Kapillarwirkung.
An der Rückwand 22 kann ein Halteblech 17 für eine nicht dargestellte Fadenbremse montiert sein.
Erfindungsgemäß weist der Applikator A wenigstens eine bordeigene, im Betrieb des Applikators A aktive Reinigungsvorrichtung R auf, insbesondere für in dem Zwickel beim Kontaktbereich zwischen dem Übertragungsglied 6 und dem Auftragselement abgelagerte Verunreinigungen L. Im Betrieb des Applikators A werden nämlich in dem auf der Oberfläche 1' haftenden Film des Imprägniermittels enthaltene Staubpartikel, Faserbestandteile und andere Verunreinigungen durch das Übertragungsglied 6 von der Oberfläche 1' abgewischt und gesammelt. Dazu kommt freier Faserflug, wie er bei solchen fadenverarbeitenden Einrichtungen unvermeidlich ist, und der die Tendenz hat, sich auch bei dem vorerwähnten Kontaktbereich festzusetzen.
In Fig. 1 weist die Reinigungsvorrichtung R ein Abstreifglied bzw. ein Abstreif- und Lüftglied bzw. ein Lüftglied G auf, das in das Auftragselement, d.h. die Rolle 1 , baulich integriert ist und bei jeder vollen Umdrehung, z.B. entgegen dem Uhrzeigersinn, einmal durch den Kontaktbereich geht, dabei über das Übertragungsglied 6 streift und das Übertragungsglied 6 und gegebenenfalls die Blattfeder 10 vorübergehend von der Oberfläche 1' lüftet. Das Glied G ist ein in eine Ausnehmung 12 in der Rolle 1 eingesetzter Stab, z.B. ein Stift bzw. Rohr 11 (s. Fig. 9), der mit einem Teil seines Au- ßenumfangs über die Oberfläche 1 vorsteht. Beim Durchgang des Glieds G durch den Kontaktbereich werden dort vorliegende Verunreinigungen L mitgenommen und abgeführt, so dass es im Kontaktbereich nicht mehr zum Entstehen eines saugfähigen größeren Bausches aus Fasern und Verunreinigungen kommt, der den Verbrauch an Imprägniermittel unkontrolliert und stark anheben, und auch die Übertragungswirkung des Übertragungsgliedes 6 gefährden würde. Nachdem die Verunreinigungen L aus dem Kontaktbereich herausgebracht worden sind, fallen sie, z.B. durch die Fliehkraft, weg, ohne Schaden anrichten zu können.
In Fig. 1 und 9 ist der Stab im wesentlichen parallel zur Achse der Rolle 1 ausgerichtet und in die durch eine Bohrung gebildete Ausnehmung 12 der Rolle 1 eingesteckt, zweckmäßigerweise in eine auch die Flansche 7 durchsetzende Bohrung, wobei die
Enden des Gliedes G, wie bei 30 angedeutet, vernietet sein können Andere Befestigungsweisen des Stifts bzw Rohres 11 (Festklemmen, Einpressen, Festkleben) sind möglich Die Rolle 1 besteht beispielsweise aus einem Leichtmetall und hat eine polierte Oberflache 1' Der Stift oder das Rohr 11 kann aus Stahl bestehen Bei einem Durchmesser von ca 30 mm an der Oberflache 1' und einem Durchmesser des Stiftes 11 von ca 2,5 mm steht die Oberflache des Stiftes um etwas mehr als 1 mm über die Oberflache 1' vor Die Breite der Oberflache 1' betragt beispielsweise 11 mm, wahrend jeder Flansch eine Breite von ca 1 ,5 mm haben kann Es wäre denkbar, über den Umfang der Oberflache 1 verteilt mehrere solcher Glieder G vorzusehen Anstelle eines Stiftes 11 konnte direkt eine Querrippe in die Oberflache eingeformt sein Der Verlauf dieser Querrippe oder dieses Vorsprungs muss nicht notwendigerweise parallel zur Achse der Rolle 1 orientiert sein, sondern konnte auch schräg hegen oder pfeilformig sein Eine wie in Fig 1 runde Oberflachenkontur des Stifts bzw Rohres 11 ist nicht unbedingt erforderlich, sie konnte auch kantig oder unrund sein
Anhand der Fig 2 bis 4 wird die Funktion in der Reinigungsvorrichtung R bei entgegen dem Uhrzeigersinn rotierender Rolle 1 erläutert Gemäß Fig 2 haben sich bei dem Kontaktbereich Verunreinigungen L gesammelt, die das Übertragungsglied 6 aufgrund dessen federnder Andruckung durch die Blattfeder 10 nicht zu passieren vermögen Das Abstreifglied G nähert sich diesem Bereich In Fig 3 greift das Abstreifglied G an den Verunreinigungen L an und fordert diese entlang der Oberflache des Ubertragungsgliedes 6 durch den Kontaktbereich, wobei gleichzeitig das Übertragungsglied 6, das elastisch ist, zusammengedruckt bzw im Kontaktbereich von der Rolle 1 gelüftet wird Gegebenenfalls wird auch die Blattfeder 10 weggedruckt In Fig 4 hat das Abstreifglied G den Kontaktbereich passiert und die Verunreinigungen L weggeschleudert Das Übertragungsglied 6 kehrt an die Oberflache 1 zurück Die Abstreif- und/oder Luftwirkung ist unabhängig von der Drehrichtung der Rolle 1
In Fig 5 ist das Abstreifglied G ein Begrenzungsrand 13 einer in der Oberflache 1' geformten Vertiefung N, z B einer gerundeten Nut Die elastischen Verunreinigungen können sich momentan in die Nut N entspannen Diese Entspannung reicht aus, daß der Randbereich 13 der Nut N die Verunreinigungen ergreift und durch den Kontakt-
bereich hindurchfördert und die Oberfläche des Übertragungsgliedes 6 abstreift. Zweckmäßigerweise kann der Randbereich 13 gerundet sein, damit er möglichst wenig Reibeinfluss auf den Faden 2 nimmt.
In Fig. 6 ist in der Reinigungsvorrichtung R eine Magnetanordnung vorgesehen, die ein Lüftglied zum vorübergehenden Lüften des Übertragungsglieds 6 bzw. auch dessen Blattfeder 10 bildet. In der Rolle 1 ist ein Permanentmagnet 16 eingebettet. Die Blattfeder selbst kann einen Gegenmagneten bilden oder trägt einen Gegenmagneten 15. Die beiden Magneten sind entgegengesetzt gepolt, so dass sie einander abstoßen. Dadurch wird bei der Drehung der Rolle 1 die Blattfeder 10 kurzzeitig gelüftet, so dass vor dem Kontaktbereich gesammelte Verunreinigungen durch die Haftung an der Oberfläche 1 mitgenommen werden. Gestrichelt ist angedeutet, dass die Magnetanordnung in der Reinigungsvorrichtung R kombiniert sein kann mit dem über die O- berfläche 1 vortretenden Abstreif- und Lüftglied G und/oder einer Nut N entsprechend Fig. 5. Mit dieser Kombination lässt sich nicht nur die Reinigungswirkung intensivieren, sondern die mechanische Belastung für das Übertragungsglied 6 mildern.
In Fig. 7 ist in der Reinigungsvorrichtung R ein Lüftmagnet 27 vorgesehen, der über ein Zugelement 26 an einem Widerlager 25 der Blattfeder 10 angreift und diese auf einen Steuerbefehl ansprechend kurzzeitig von der Oberfläche 1 wegzieht, damit vor dem Kontaktbereich gesammelte Verunreinigungen durch die Haftung an der Oberfläche 1" mitgerissen werden. Anstelle eines Lüftmagneten 27 könnte ein anderer Antrieb (mechanisch, pneumatisch, piezoelektrisch oder dgl.) verwendet werden. Diese Vorrichtung zum Lüften zumindest der Blattfeder 10 kann kombiniert sein mit einem an der Rolle 1 angebrachten Luft- und/oder Abstreifglied G.
In Fig. 8 weist die Reinigungsvorrichtung R beispielsweise eine Luftdüse 28 auf, die einen kräftigen Luftstrahl oder einzelne pulsierende Luftstrahlimpulse 29 in den Zwickelbereich vor dem Kontaktbereich richtet, um Verunreinigungen L durch den Kontaktbereich hindurch zu zwingen bzw. dabei das Übertragungsglied 6 kurzzeitig zu lüften. Die Luftdüse 28 ist zweckmäßigerweise an eine nicht gezeigte Steuerung angeschlossen (Magnetventil), um zu vorbestimmten und zweckmäßigerweise einstell-
baren, regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitpunkten einen Reiniguπgszyklus durchzuführen. Dabei ist es günstig, dass die Flansche 7 die Oberfläche 1' beiderseits begrenzen, so dass die Luft nicht seitlich entweicht. Obwohl mit der Luftdüse 28 eine ausreichende Reiniguπgswirkung erzielbar ist, kann es zweckmäßig sein, die Luftdüse 28 mit wenigstens einem Abstreif- und/oder Lüftglied G (gestrichelt angedeutet) zu kombinieren.
In Fig. 10 ist auf der Oberfläche 1' der Rolle 1 ein glatter Fadenberührungsbereich 31 vorgesehen, d.h., das Abstreif- und/oder Lüftglied G ist so ausgebildet, dass es sich nur an einer oder an beiden Seiten des Fadenberührungsbereiches 31 erstreckt. Die damit erzielbare Reinigungswirkung reicht aus, da die Verunreinigungen an der Ablagerungsstelle einen inneren Zusammenhang haben, so dass sie wirksam mitgerissen werden, wenn auch nur außerhalb des Fadenberührungsbereiches 31 darauf eingewirkt wird.
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform könnte ein Abstreif- und/oder Lüftglied getrennt von der Rolle 1 vorgesehen sein, das mittels einer eigenen Antriebsvorrichtung periodisch während des Betriebes des Applikators durch den Kontaktbereich gezogen wird und Verunreinigungen mitnimmt.