DE19817285A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen einer instabilen Bremsung sowie zum Steuern des Bremsdrucks - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen einer instabilen Bremsung sowie zum Steuern des Bremsdrucks

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DE19817285A1
DE19817285A1 DE19817285A DE19817285A DE19817285A1 DE 19817285 A1 DE19817285 A1 DE 19817285A1 DE 19817285 A DE19817285 A DE 19817285A DE 19817285 A DE19817285 A DE 19817285A DE 19817285 A1 DE19817285 A1 DE 19817285A1
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Juergen Woywod
Wolfgang Kling
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Dirk Waldbauer
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erkennen einer instabilen Bremsung und zum Steuern des Bremsdrucks. Die beschriebenen Verfahren und Vorrichtung betreffen insbesondere den Bereich von Teilbremsungen, wenn also alle Räder eines Fahrzeugs mit gleichem Bremsdruck ab­ gebremst werden bzw. wenn das ABS noch nicht eingreift. Teilgebremste Kurvenmanöver stellen im Stabilitätsgrenzbe­ reich ein fahrdynamisches Problem dar, das von konventionel­ len Antiblockiersystemen nicht ausreichend beherrscht wird. Vor allem Fahrzeuge mit kurzem Radstand neigen in solchen Bremssituationen zu plötzlichem Übersteuern, das vom Fahrer schwer vorhersehbar ist und in realen Fahrsituationen nicht ausgeregelt werden kann. Anhand der Fig. 1a wird das Problem des Übersteuerns während einer Teilbremsung erläutert. Ein Fahrzeug 100 bewegt sich in der Figur von unten nach oben längs der Kurve 101 (durchgezogene Linie). Mit der Kurven­ fahrt des Fahrzeugs 100 einher geht eine Drehbewegung des Fahrzeugs um dessen Hochachse. Diese Drehung um die Hoch­ achse führt zusammen mit dem Trägheitsmoment des Fahrzeugs zu einem Drehimpuls. Zusammen mit der Abbremsung des Fahr­ zeugs längs der Kurve 101 ist auch der Drehimpuls um die Hochachse abzubremsen. In Fig. 1a wird angenommen, daß die Bremsung des Fahrzeugs längs der Kurve 101 in der zuunterst dargestellten Position beginnt. Durch die Abbremsung wird eine Verringerung der Geschwindigkeit v(1) auf der Kreisbahn 101 bewirkt und damit auch eine Reduzierung der Drehwinkel­ geschwindigkeit des Fahrzeugs um seine Hochachse. Aufgrund des Drehimpulses ist das Fahrzeug aber bestrebt, die ur­ sprüngliche Drehung um die Hochachse beizubehalten und damit stärker zu rotieren, als es aufgrund der sich reduzierenden Fahrzeuggeschwindigkeit erforderlich ist, was zu einer Ein­ drehtendenz führt. Da dieser Tendenz im Teilbremsbereich (alle Räder werden mit gleicher Bremskraft beaufschlagt) kein gegenhaltendes Moment (beispielsweise aufgrund unter­ schiedlicher Ansteuerung der Bremsen) entgegenwirkt, kann ein geringfügiges Eindrehen des Fahrzeugs nicht verhindert werden, da sich die Seitenführungskräfte der Räder erst als Reaktionskräfte auf den Vorgang des Eindrehens aufgrund der dann erhöhten Schräglaufwinkel aufbauen. Wenn das Fahrzeug auf diese Weise einen erhöhten Schräglaufwinkel β(2) er­ reicht hat, erhöht sich bei konstanter Lenkradstellung auch das Lenkmoment an der Vorderachse, und das Fahrzeug steuert auf einen engeren Kurs. Dieser engere Kurs ist durch die gestrichelte Linie 102 angegeben. Dies kann zu Instabilität und zum Drehen um die Hochachse führen, wenn bereits vorher im Stabilitätsgrenzbereich gefahren wurde.
In der oben beschriebenen Situation erfolgt ein ABS-Eingriff oft zu spät. Das ABS ist eine radindividuelle Regelung, die vergleichsweise unempfindliche Schwellenwerte bezüglich des jeweiligen Radschlupfes aufweist. ABS würde in Fig. 1a erst in der oberen Position eingreifen, wenn das Fahrzeug schon einen erheblichen Schwimmwinkel aufgebaut hat. Dann kann es durch ABS aber nicht mehr stabilisiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor­ richtung zum Erkennen einer instabilen Bremsung und zum Steuern des Bremsdrucks im Teilbremsbereich anzugeben, mit denen eine instabile Bremsung erkannt bzw. weitestmöglich verhindert werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen An­ sprüche gelöst. Abhängige Ansprüche sind auf bevorzugte Aus­ führungsformen der Erfindung gerichtet.
Bei der erfindungsgemäßen Erkennung einer instabilen Brem­ sung wird nicht lediglich punktuell das Laufverhalten eines einzelnen Rades überprüft. Vielmehr wird das Laufverhalten eines linksseitigen Rades mit dem Laufverhalten eines rechtseitigen Rades verglichen, und/oder es wird der zeitli­ che Verlauf des Laufverhaltens eines vorzugsweise kurvenin­ nenseitigen Rades über längere Zeit betrachtet und ausge­ wertet. Anhand dieser Kriterien kann eine instabile Bremsung erkannt werden, so daß geeignete Gegenmaßnahmen veranlaßt werden können.
Wird eine instabile Bremsung, beispielsweise wie oben ange­ deutet, erkannt, kann als Gegenmaßnahme das Absenken des Bremsdrucks an zumindest einem kurveninnenseitigen Rad ver­ anlaßt werden. Dadurch wird das kurvenäußere Rad stärker gebremst, so daß dem eindrehenden Moment aufgrund des Dreh­ impulses des Fahrzeugs ein auswärts drehendes Moment auf­ grund der ungleichen Bremskräfte an kurveninnerem und kur­ venäußerem Rad entgegenwirkt. Dadurch kann das Eindrehen des Fahrzeugs wie in Fig. 1a gezeigt (Übergang von der durch­ gezogenen Linie 101 auf die gestrichelte Linie 102) vermie­ den werden, und das Fahrzeug fährt sicher längs der vorgese­ henen Kurve 101.
Fig. 1b zeigt eine beispielhafte Teilbremssituation im Kur­ vengrenzbereich, bei der der ABS-Eingriff zu spät beginnt.
Das Diagramm oben zeigt in Kurve 103 die Fahrzeuggeschwin­ digkeit und in Kurve 104 eine beliebige Radgeschwindigkeit. Das untere Diagramm zeigt mit Kurve 105 den Radbremsdruck und mit der gestrichelten Kurve 106 im Vergleich dazu den Bremsdruck im Tandemhauptzylinder. Wenn die Radschlupfwerte ausreichen, um das ABS zu aktivieren, hat das Fahrzeug schon einen sehr großen Schwimmwinkel erreicht. Der dann an allen Rädern einsetzende Druckabbau bewirkt kein stabilisierendes Gegenmoment, da im allgemeinen keine Bremskraftdifferenz an einer Achse entsteht. Wenn ein sehr großer Schwimmwinkel aufgebaut ist (Fahrzeug beginnend querstehend), reduziert das ABS die Radbremsdrücke auf nahezu 0 bar, typischerweise zum Zeitpunkt T3 des darge-stellten Beispiels, ohne daß die Räder erneut beschleunigen können. Dies ist erst wieder mög­ lich, wenn sich das Fahrzeug um mehr als 90° um die Hochachse gedreht hat und dann schleudert (ab Zeitpunkt T4). Das ABS ist damit nicht in der Lage, das Eindrehen des Fahrzeugs zum Kurveninneren hin zu verhindern. Die radindividuelle Bloc­ kierschutzregelung ist in diesem Fall nicht sinnvoll, da der Schlupf nur aufgrund der hohen Radschräglaufwinkel entsteht, aber nicht aufgrund einer Überbremsung. Demzufolge ist auch der Versuch, dem Schlupfeinlauf des Rades durch Druckabbau entgegen zu wirken, nicht sinnvoll, kann sogar gefährlich sein, da das Fahrzeug dann nach einer Rotation um mehr als 90° plötzlich unterbremst in die Laufrichtung der Räder schleudern kann (Zeitpunkt T4).
Anhand der Zeichnungen werden einzelne Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Es zeigen
Fig. 1a eine Darstellung zur Erläuterung des physika­ lischen Hintergrunds,
Fig. 1b eine beispielhafte Teilbremsung mit herkömm­ licher Bremsanlage,
Fig. 2a-c typische Verläufe von Radgeschwindigkeiten und Bremsdrücken,
Fig. 3 schematisch in Kombination mehrere erfindungs­ gemäße Ausführungsformen,
Fig. 4 eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform,
Fig. 5 geschwindigkeitsabhängige Schlupfschwellen­ werte,
Fig. 6a-d verschiedene Bremsdruckverläufe, und
Fig. 7 eine verzögerungsabhängige Bremsdruckabsen­ kung.
Die Fig. 2a-c zeigen verschiedene typische Zeitverläufe für einerseits Radgeschwindigkeiten und andererseits Brems­ drücke an den einzelnen Rädern. In den Figuren bezeichnet die gestrichelte Kurve 200 jeweils die Fahrzeugs-Referenz­ geschwindigkeit, wie sie beispielsweise durch auf Basis von Radsensoren oder anderen Einrichtungen ermittelt wurde. Die Kurven 201a, b, c und d bezeichnen Radgeschwindigkeiten der einzelnen Räder des Fahrzeugs, 201a betrifft das Rad vorne links, 201b vorne rechts, 201c hinten rechts und 201d hinten links. Somit sind jeweils die einzelnen Radgeschwindigkeiten mit der Fahrzeug-Referenzgeschwindigkeit in Beziehung ge­ setzt (wobei ein Wert in seiner Dimensionierung an den ande­ ren angepaßt wurde (Umrechnung zwischen Bahngeschwindigkeit und Winkelgeschwindigkeit)). Die Kurven 202a-d bezeichnen Bremsdrücke an den einzelnen Rädern, wobei die Zuteilung zwischen Indizes a-d und den Rädern des Fahrzeugs wie schon oben erwähnt gilt. Die durchgezogenen Linien sind da­ bei die tatsächlich herrschenden Radbremsdrücke, während die gestrichelten Linien der Druck im Hauptzylinder des Brems­ systems zeigt.
Fig. 2a zeigt ein typisches Radgeschwindigkeitsmuster für eine teilgebremste Übersteuersituation bei einem frontge­ triebenen Fahrzeug. Die kurveninneren Räder (a und d) nehmen bei Bremsenbetätigung langsam wachsende Schlupfwerte an, während die äußeren Räder (b und c) zunächst stabil laufen. Insbesondere zeigen die äußeren Räder praktisch keine Schwingungen, vielmehr sind die Geschwindigkeitsverläufe glatt, d. h. die Radbeschleunigung liegt in einem engen Band zur Fahrzeugbeschleunigung. Bei den kurveninneren Rädern zeigt zumeist das weniger belastete Rad gewisse Schwingungs­ reaktionen und teilweise auch tiefe Schlupfeinläufe. Bei frontgetriebenen Fahrzeugen ist dies das Hinterrad (Fig. 2a, Kurve 201d), während bei heckgetriebenen Fahrzeugen das Vor­ derrad betroffen ist (Fig. 2b, Kurve 201a). Fig. 2c zeigt ein Spurwechselmanöver, bei dem zuerst nach links und dann nach rechts gelenkt wird. Demzufolge baut sich zuerst an den linken Rädern (a und d) und danach an den rechten Rädern (b und c) ein gewisser Schlupf auf, der dann wieder verschwin­ det.
Die Kurven 202a-d in den Fig. 2a-c zeigen die erfin­ dungsgemäß veränderten Radbremsdrücke für die jeweiligen Räder. Ihr Verlauf wird später erläutert.
Die Kurven in den Fig. 2b und 2c zeigen qualitativ und ihrer Anordnung nach die gleichen Werte wie diejenigen der Fig. 2a.
In Fig. 3 sind in Kombination schematisch mehrere erfin­ dungsgemäße Ausführungsformen gezeigt. Oben ist schematisch ein Fahrzeug gezeigt, wobei rechts vorne ist und links hin­ ten. 301a ist das Rad links vorne, 302a ein entsprechender Radsensor mit einer Signalleitung 305a, 303a symbolisiert die Radbremse, 304a einen hydraulischen Steuerungsteil und 306a eine Signalzuleitung zur Steuerung der Hydraulik 304a. sinngemäß die gleichen Anordnungen finden sich an den übri­ gen Rädern (rechts vorne mit den Indizes "b", rechts hinten mit den Indizes "c" und links hinten mit den Indizes "d"). Achse 310 ist die Vorderachse, Achse 311 die Hinterachse. 313 ist die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Erkennen einer instabilen Bremsung, 314 ein Strang von Ausgangssignalen und 315 eine schematische Dar­ stellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Steuern des Bremsdrucks. Diese erzeugt geeignete Signale zur Ansteuerung der Radbremsen bzw. modifiziert schon erzeugte Signale in geeigneter Weise. Sie kann beispielsweise in eine größere Vorrichtung 317 eingebettet sein. Diese Vorrichtung 317 kann eine umfassendere Bremsensteuerung bzw. -regelung 318 auf­ weisen, die auch das ABS umfassen kann. Die Erkennungsvor­ richtung 313 empfängt einen Strang von Eingangssignalen 312, der u. a. die Signale 305a-d der Radsensoren 302a-d sowie weitere Signale, beispielsweise Fahrzeug-Referenzgeschwin­ digkeit vRef, enthalten kann. Der Signalstrang 314 kann eben­ falls mehrere Signale enthalten, beispielsweise ein Signal, das eine Zuordnung zwischen einerseits linke Seite/rechte Seite und andererseits kurveninnen/kurvenaußen zuläßt, ein Signal, das das Vorliegen einer instabilen Bremsung anzeigt, Signale für die zeitliche Steuerung usw. Der Ausgangssignal­ strang 316 kann Signalleitungen aufweisen, die die Eingangs­ signale 306a-d der jeweiligen Ventile 304a-d der jewei­ ligen Radbremsen 303a-d betreffen.
Die Erkennungsvorrichtung 313 erkennt eine instabile Brem­ sung eines zweispurigen Fahrzeugs, indem entweder mittels einer Vergleichseinrichtung das Laufverhalten zumindest ei­ nes linksseitigen Rades mit dem eines rechtsseitigen Rades verglichen wird, und/oder indem der Zeitverlauf zumindest eines Rades betrachtet und ausgewertet wird.
Eine konkretere Ausführungsform der Erkennungseinrichtung 313 ist in Fig. 4 gezeigt. Die Erkennungseinrichtung 313 empfängt über den Signalstrang 312 beispielsweise die Signa­ le 305a-d der Radsensoren 302a-d, wobei beispielhaft nur die Signale 305c, d der Hinterachse gezeigt sind. 402 ist eine Ermittlungseinrichtung zur Ermittlung der Kurveninnen­ seite des Fahrzeugs. Sie kann beispielsweise die Rad­ geschwindigkeiten nicht angetriebener Räder einer Achse (bei Frontantrieb also die Hinterachse) vergleichen. Das schnel­ lere Rad wird an der Außenseite sein, das langsamere an der Innenseite. Dies gilt auch angesichts der Tatsache, daß Schlupfeinläufe erwartet werden. Diese treten in der Regel immer zuerst und stärker an der Kurvenseite auf, da bei Kur­ venfahrten wegen des Rollmoments des Fahrzeugs um die Längs­ achse die kurvenäußeren Räder stärker belastet sind, so daß diese noch ohne Schlupf laufen, wenn die weniger stark bela­ steten, kurveninneren Räder schon Schlupf aufweisen und da­ mit langsamer sind. Anstelle der schematisch gezeigten Er­ mittlungseinrichtung 402 kann aber beispielsweise auch ein Lenkwinkelsensor vorgesehen sein, der ein entsprechendes Signal erzeugt.
Es ist eine Ermittlungseinrichtung 403a, b, 408a, b vorgese­ hen, die den Schlupf und/oder die Beschleunigung der be­ trachteten Räder ermittelt. 403a, b sind Schlupfermitt­ lungseinrichtungen, die zum einen je ein Radsignal und zum anderen die Fahrzeug-Referenzgeschwindigkeit 401 empfangen.
Daraus kann der Schlupf eines betrachteten Rades ermittelt werden (wobei unter Schlupf der Unterschied zwischen Rad­ geschwindigkeit und Fahrzeuggeschwindigkeit verstanden wird, so daß der Schlupf seinerseits die Dimension einer Geschwin­ digkeit hat).
Bezugsziffern 408a-408c bezeichnen Beschleunigungsermitt­ lungseinrichtungen, die Radbeschleunigungen bzw. die Fahr­ zeugbeschleunigung ermitteln, indem sie als Eingangssignale die jeweiligen Radsignale 305c, d bzw. die Fahrzeuggeschwin­ digkeit 401 empfangen und daraus die jeweiligen Beschleuni­ gungen herleiten. Sie können jeweils Differenzierer enthal­ ten.
Schwingungen einer Radgeschwindigkeit können auf instabile Verhältnisse hinweisen, siehe z. B. Kurve 201a in Fig. 2b. Solche Schwingungen können beispielsweise erfaßt werden, indem Radbeschleunigungen betrachtet werden und überprüft wird, ob diese Beschleunigungen innerhalb eines bestimmten Bandes um die Fahrzeugbeschleunigung herum liegen. Vorzugs­ weise werden hierbei nicht punktuelle Werte zur Entscheidung herangezogen, sondern Verläufe über einen längeren Zeitraum betrachtet. Typische Schwingfrequenzen des Schlupfs liegen um die 10 Hz, so daß Beobachtungszeiträume im Bereich zwi­ schen 10 und 300 ms, vorzugsweise zwischen 100 und 200 ms liegen können. Wenn während eines solchen Zeitfensters si­ gnifikante Abweichungen einer Radbeschleunigung von einer Fahrzeugbeschleunigung festgestellt werden, z. B. anhand von einem oder mehreren Ausbrüchen aus einem Wertebereich um die Fahrzeugbeschleunigung herum, kann auf eine instabile Brem­ sung erkannt werden.
411 ist eine dritte Vergleichseinrichtung, die zusätzlich oder anstelle der ersten Vergleichseinrichtung 409 vorgese­ hen sein kann. Sie vergleicht direkt Schlupfwerte von Rädern miteinander, wobei der Schlupf eines linksseitigen Rades mit dem Schlupf eines rechtsseitigen Rades, vorzugsweise an der gleichen Achse, miteinander verglichen wird. Wenn diese Wer­ te sich um einen bestimmten Betrag voneinander unterschei­ den, und insbesondere wenn der Schlupf des kurveninneren Rades deutlich über dem Schlupf des kurvenäußeren Rades liegt, kann auf eine instabile Bremsung geschlossen werden. Auch hier kann über Einheit 412 der Zeitverlauf betrachtet werden.
Anhand von Fig. 4 wurden verschiedene Optionen zur Beurtei­ lung des Bremsverhaltens beschrieben, nämlich
  • - Betrachtung des Laufverhaltens zumindest eines Rads über eine bestimmte Zeit hinweg (404-407),
  • - Vergleich des Schlupfs eines kurvenaußenseitigen Rads mit dem eines kurveninnenseitigen Rads (in Einheit 411), vorzugsweise über eine bestimmte Zeitdauer hin­ weg (Einheit 412), und
  • - Vergleich einer Radbeschleunigung mit einer Fahrzeug­ beschleunigung über einen bestimmten Zeitraum hinweg (409, 410).
Die oben angegebenen Optionen können einzeln voneinander oder kombiniert miteinander vorgesehen sein. Die eigentliche Entscheidung darüber, ob eine instabile Bremsung vorliegt, wird durch die Erkennungseinrichtung 413 vorgenommen. Sie empfängt die Einzelsignale und verknüpft diese, gegebenen­ falls nach Maßgabe weiterer Eingangssignale, zu einem Aus­ gangssignal, das Aufschluß darüber gibt, ob eine instabile Bremsung vorliegt.
Wenn, beispielsweise wie oben beschrieben, eine kritische Bremsung erkannt wurde, kann ein Eingriff in das Bremssystem dahingehend erfolgen, daß ein der Eindrehtendenz entgegen­ wirkendes Moment erzeugt wird. Dies kann dadurch geschehen, daß kurvenaußen eine stärkere Bremskraft erzeugt wird als kurveninnen. Dies kann hervorgerufen werden, indem der Bremsdruck kurvenaußen erhöht oder kurveninnen abgesenkt wird. Letzteres kann zu bevorzugen sein, da es in einer kri­ tischen Bremssituation insgesamt sinnvoll sein kann, Brems­ kräfte zu verringern, anstatt sie zu erhöhen. Demnach wäre dann kurveninnenseitig der Bremsdruck abzusenken. Dadurch entsteht kurveninnenseitig eine geringere Bremskraft als kurvenaußenseitig. Dadurch ergibt sich ein kurvenauswärts wirkendes Drehmoment, das dem kurveneinwärts wirkenden Träg­ heitsmoment des abgebremsten Fahrzeugs entgegen und somit insgesamt stabilisierend wirkt.
Fig. 5 zeigt beispielhaft, wie Schlupfschwellenwerte durch die Bestimmungseinrichtung 406 in Abhängigkeit von der Fahrzeugs-Referenzgeschwindigkeit gewählt werden können. Zur Optimierung der Ansprechempfindlichkeit ist es wünschens­ wert, die zur Entscheidung herangezogenen Schlupfschwellen­ werte so zu bestimmen, daß sie bei mittleren Geschwindig­ keiten (zwischen 80 und 120 km/h, vorzugsweise bei etwa 100 km/h) ein Minimum haben und links und rechts davon mono­ ton ansteigen. Nach Maßgabe weiterer Bedingungen können un­ terschiedliche Kurven, beispielsweise Kurven 501, 502 oder 503 gewählt werden. Die Kurven zeigen, daß beim Minimum (al­ so bei ca. 100 km/h) ein Schlupf von zwischen ca. 1 und 6% und vorzugsweise etwa 3% zugelassen wird.
Die Fig. 6a-d zeigen mit der unteren Kurve jeweils Brems­ drücke, wie sie durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Steuerung des Bremsdrucks auf das Erkennen einer kritischen Bremssituation hin verändert wurden (durchgezogene Linie) im Vergleich zum Wert, wie er ohne Veränderung durch die son­ stige Bremsenregelung/Steuerung (beispielsweise 318) erzeugt worden wäre (gestrichelte Linie 602). Linie 603 zeigt den Zählstand eines Zählers, der zur Steuerung der zeitlichen Verhältnisse zur Erkennung und Drucksteuerung verwendet wird.
Im Zeitraum 604 (t1-t2) erfolgt die Erkennung der kriti­ schen Bremsung. Wenn diese erkannt ist (t2), wird der Brems­ druck an einem kurveninnenseitigen Rad abgesenkt. Der Druck fällt dann im Zeitraum 605 (t2-t3) und wird für eine be­ stimmte oder bestimmbare Zeitdauer konstant gehalten (Zeit­ raum 606, t3-t4). Danach (Zeitraum 607, t4-t5) wird er schrittweise wieder aufgebaut, bis er den Wert ohne die Ver­ änderung eingenommen hat (Zeitpunkt t5). Die Zeitdauer des Haltens des Drucks auf dem abgesenkten Wert kann auch durch den Zählerstand 603 des obenerwähnten Zählers bestimmt wer­ den. Gezeigt ist eine Ausführungsform, bei der zu Beginn der Absenkung der Zähler auf 100 gesetzt und dann herunterge­ zählt wird, wobei beim Wert 50 mit dem graduellen Wieder­ aufbau des Bremsdrucks begonnen wird. Der Zeitraum zur Er­ kennung wird durch ein Hochzählen des Zählers von -20 auf 0 festgelegt.
Während der Dauer der Druckabsenkung kann das Schlupfverhal­ ten des Rades überprüft werden. Insbesondere kann überprüft werden, ob der Schlupf zurückgeht, was a priori nach einer Bremsdruckzurücknahme erwartet werden kann. Wenn der Schlupf nicht zurückgeht, kann die Dauer der Druckabsenkung verlän­ gert werden. Dies ist in Fig. 6b gezeigt. Dort wird angenom­ men, daß keine oder nur eine ungenügende Schlupfabnahme festgestellt werden konnte (jeweils zu den Zeitpunkten t6, t7, t8, t9 und t10). Zu diesen Zeitpunkten wird jeweils ent­ schieden, daß die Dauer des Abgesenkthaltens des Bremsdrucks zu verändern ist. In der gezeigten Ausführungsform kann dies beispielsweise dadurch geschehen, daß der Zählerstand je­ weils wieder etwas hochgesetzt wird, so daß die Zeit, bis er auf den Schwellenwert 50 heruntergezählt ist, länger dauert. Zum Zeitpunkt t4' ist dann schließlich der Schwellenwert er­ reicht, und es beginnt die Phase 607 des Druckaufbaus wie in Fig. 6a.
In Fig. 6c ist ein Fall gezeigt, in dem zum Zeitpunkt t11 festgestellt wird, daß der Schlupf so deutlich zurück-gegan­ gen ist, daß sofort mit dem erneuten Bremsdruckaufbau begon­ nen werden kann. Die Phase des Abgesenkthaltens des Brems­ drucks kann dann verkürzt oder abgebrochen werden, bei­ spielsweise indem der Zählerstand auf den für die Entschei­ dung des erneuten Druckaufbaus abgefragten Schwellenwert gesetzt oder (je nach Abfrage) vollständig zurückgesetzt wird. Dann beginnt schon früher der erneute stufenweise Druckaufbau, in Fig. 6c ist dies ab dem Zeitpunkt t4'' der Fall.
Fig. 6d zeigt schließlich den Fall, in dem die Überprüfung des Radschlupfs während der Phase des Abgesenkthaltens des Bremsdrucks ergibt, daß der Schlupf nicht wie gewünscht ab­ nimmt oder sogar zunimmt (Abfrage zum Zeitpunkt t12). Dann kann ein erneuter Druckabbau erfolgen, wodurch der Brems­ druck abermals abgebaut wird. Es schließen sich dann die gleichen Optionen an wie anhand der Fig. 6a-c beschrieben.
Fig. 7 zeigt ein Diagramm, das mittelbar die Druckabsenkung in Abhängigkeit von der Fahrzeug-Referenzverzögerung angibt. Unmittelbar wiedergegeben ist die Ansteuerzeit für das Aus­ laßventil der Radbremse, wobei die Ansteuerzeit in erster Näherung proportional zur Druckabsenkung ist. Außerdem führt eine geringere Fahrzeug-Referenzverzögerung zur Ein­ steuerung eines geringeren Druckes in die Radbremsen, so daß ein Druckabbau um einen bestimmten Betrag aufgrund der Volumen-Druck-Kennlinie der Bremse und der Charakteristik der Schaltventile eine längere Ventilansteuerung erfordert.
Die oben beschriebene Erkennung einer kritischen Bremsung benötigt keine zusätzlichen Sensoren. Sie wertet die (bei­ spielsweise pulsierenden) Signale der Radsensoren 302a-d aus. Dies ist vorteilhaft, weil dann weder neue Sensoren noch neuer Verkabelungsaufwand in Kauf zu nehmen sind. Die Erkennung kann lediglich durch Ergänzungen im Steuerungsteil vorgenommen werden. Zur Auslösung der erfindungsgemäßen Bremsdrucksteuerung ist die beschriebene Erkennung einer kritischen Bremsung jedoch nicht zwingend in der beschriebe­ nen Ausführungsform vorzunehmen. Auch andere Ausführungs­ formen, beispielsweise über eigene Sensoren, sind möglich.
Nachfolgend werden noch einzelne Varianten der Erfindung beschrieben:
Bei der Erkennung einer kritischen Bremsung können die kri­ tischen Radsignale jeweils an dem oder den kurveninneren Rädern erwartet werden, die weniger belastet sind. Demzufol­ ge werden zur Erkennung der kritischen Bremsung jeweils die genannten Räder sinnvollerweise überwacht.
Die obengenannte Erkennung einer kritischen Bremsung bzw. die sich daran anschließende Bremsdrucksteuerung betrifft den Bereich der Teilbremsung, also den Bereich, in dem das ABS noch nicht eingreift und vorzugsweise die Bremskräfte (ohne Modifikation) an allen Rädern gleich sind. Sollte das Schlupfverhalten eines einzelnen Rades so sein, daß die ABS eingreifen würde, kann das erfindungsgemäße Verfahren abge­ brochen werden, das Antiblockiersystem steuert dann alleine die Bremsdrücke der einzelnen Räder.
Bei frontgetriebenen Fahrzeugen kommt im übrigen heutzutage allgemein eine elektronische Bremskraftverteilungsregelung zum Einsatz, die die Bremskraft zwischen Vorderachse und Hinterachse auch im Teilbremsbereich verteilt, so daß auch im Teilbremsbereich die Bremsdrücke nicht an allen Rädern gleich sind. Bei den hier betrachteten extremen Kurvensitua­ tionen tritt die elektronische Bremskraftverteilung norma­ lerweise noch vor dem erfindungsgemäßen Verfahren in Kraft und wird mit seinen meist recht stark dimensionierten Druck­ abbauten schon stabilisierend. In der Praxis zeigt sich aber, daß die elektronische Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse alleine nicht ausreicht, um das Fahrzeug in einer wirklich kritischen Kurvensituation zu stabilisieren. Daher ist es sinnvoll, bei frontgetriebenen Fahrzeugen beide Komponenten, nämlich die elektronische Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse und das erfindungsgemäße Bremsdruck-steuerungsverfahren (letzt­ endlich Bremskraftverteilung zwischen kurveninnen und kur­ venaußen) zu aktivieren.
Die beschriebene Bremsdrucksteuerung kann Komponenten des Antiblockiersystems benutzen, beispielsweise Signaleingänge oder Signalausgänge.

Claims (27)

1. Verfahren zum Erkennen einer kritischen Bremsung eines zweispurigen Fahrzeugs während der Kurvenfahrt, mit den Schritten Ermitteln des Laufverhaltens zumindest je ei­ nes linksseitigen und eines rechtsseitigen Rades, gekennzeichnet durch Vergleichen des Laufverhaltens zu­ mindest eines linksseitigen Rades mit dem eines rechts­ seitigen Rades und/oder Auswerten des Zeitverlaufs zu­ mindest eines linksseitigen Rades und eines rechtsseiti­ gen Rades, und Erkennen einer kritischen Bremsung anhand des Vergleichsergebnisses und/oder des Auswerteergeb­ nisses.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Laufverhalten eines Rades dessen Schlupf oder dessen Beschleunigung ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Schlupfschwellenwert mit dem tatsächlichen Schlupf zumindest eines Rades verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der zeitliche Verlauf des Schlupfs auf Schwin­ gungen hin untersucht wird und bei bestimmten Schwingun­ gen eine kritische Bremsung erkannt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwellenwert nach Maßgabe der Fahrzeuggeschwindig­ keit bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurveninnenseite anhand der Ge­ schwindigkeiten eines nicht angetriebenen linksseitigen Rades und eines nicht angetriebenen rechtsseitigen Rades ermittelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurveninnenseite anhand der Geschwindigkeiten der Räder an der Hinterachse bestimmt wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Radgeschwindigkeit zumindest eines linksseitigen Rades mit der Radgeschwindigkeit zumindest eines rechtsseitigen Rades verglichen wird und eine kritische Bremsung erkannt wird, wenn die Radge­ schwindigkeiten über eine bestimmte oder bestimmbare Zeitdauer entsprechend einem bestimmten Muster vonein­ ander abweichen.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es im Teilbremsbereich begonnen und im Vollbremsbereich nicht ausgeführt wird.
10. Verfahren zum Steuern des Bremsdrucks zumindest eines Rades bei einer kritischen Bremsung eines zweispurigen Fahrzeugs während der Kurvenfahrt, gekennzeichnet durch die Schritte Erkennen einer kritischen Bremsung des Fahrzeugs während der Kurvenfahrt, vorzugsweise mit ei­ nem Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, Bestimmen eines kurveninnenseitigen Rades anhand der Geschwindigkeiten eines nicht angetriebenen linksseiti­ gen Rades und eines nicht angetriebenen rechtsseitigen Rades, und Absenken des Bremsdruckes an einem oder an beiden kurveninnenseitigen Rädern auf die Erkennung hin.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der Absenkung nach Maßgabe der Fahrzeugverzö­ gerung gewählt wird.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der abgesenkte Druck eine bestimmte oder bestimmbare Zeit gehalten und dann wieder aufgebaut wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck weiter abgesenkt wird, wenn nach einer Absen­ kung der Schlupf nicht einen bestimmten oder bestimm­ baren Wert unterschreitet.
14. Vorrichtung zum Erkennen einer kritischen Bremsung eines zweispurigen Fahrzeugs während der Kurvenfahrt, mit ei­ ner Ermittlungseinrichtung (403a, b, 408a, b) zum Er­ mitteln des Laufverhaltens zumindest je eines linkssei­ tigen und eines rechtsseitigen Rades (301a-d), gekennzeichnet durch eine erste Vergleichseinrichtung (409-412) zum Vergleichen des Laufverhaltens zumindest eines linksseitigen Rades mit dem eines rechtsseitigen Rades und/oder eine Auswerteeinrichtung (404-407) zum Auswerten des Zeitverlaufs zumindest eines linksseitigen Rades und eines rechtsseitigen Rades, und eine Erkennungseinrichtung (413) zum Erkennen einer kri­ tischen Bremsung anhand der Ausgabe der Vergleichsein­ richtung und/oder der Ausgabe der Auswerteeinrichtung.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlungseinrichtung (403a, b, 408a, b) den Schlupf und/oder die Beschleunigung der betrachteten Räder ermittelt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (404-407) eine zweite Ver­ gleichseinrichtung (405) aufweist, die einen Schlupf­ schwellenwert mit dem tatsächlichen Schlupf zumindest eines Rades vergleicht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (404-407) den zeitliche Verlauf des Schlupfs auf Schwingungen hin untersucht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch eine Bestimmungseinrichtung (406), die den Schwellenwert nach Maßgabe der Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt.
19. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Ermittlungseinrichtung (402), die die Kurveninnenseite anhand eines Signals eines nicht angetriebenen linksseitigen Rades und eines nicht angetriebenen rechtsseitigen Rades ermittelt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlungseinrichtung die Geschwindigkeiten der Räder an der Hinterachse betrachtet.
21. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine dritte Vergleichseinrichtung (411), die die Radgeschwindigkeit zumindest eines links­ seitigen Rades mit der Radgeschwindigkeit zumindest ei­ nes rechtsseitigen Rades vergleicht, und wobei die Er­ kennungseinrichtung eine kritische Bremsung erkennt, wenn die Radgeschwindigkeiten über eine bestimmte oder bestimmbare Zeitdauer entsprechend einem bestimmten Mu­ ster voneinander abweichen.
22. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Teilbremsbereich wirkt und im Vollbremsbereich außer Betrieb gesetzt wird.
23. Vorrichtung zum Steuern des Bremsdrucks zumindest eines Rades bei einer kritischen Bremsung eines zweispurigen
Fahrzeugs während der Kurvenfahrt, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (313) zum Erkennen einer kritischen Bremsung des Fahrzeugs während der Kur­ venfahrt, vorzugsweise-nach einem der vorherigen Ansprü­ che, eine Einrichtung (402) zum Ermitteln eines kurve­ ninnenseitigen Rades anhand von Signalen eines nicht angetriebenen linksseitigen Rades und eines nicht an­ getriebenen rechtsseitigen Rades, und eine Veränderungseinrichtung (315) zum Absenken des Bremsdruckes eines kurveninnenseitigen Rades auf die Erkennung hin.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderungseinrichtung den Betrag der Absenkung nach Maßgabe der Fahrzeugverzögerung wählt.
25. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderungseinrichtung den ab­ gesenkten Druck eine bestimmte oder bestimmbare Zeit hält und dann wieder aufbaut.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderungseinrichtung den Druck weiter ab­ senkt, wenn nach einer Absenkung der Schlupf nicht einen bestimmten oder bestimmbaren Wert unterschreitet.
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