DE19814845A1 - Sicherheitsgurtanordnung für eine Doppelsitzanordnung eines Fahrzeugs - Google Patents

Sicherheitsgurtanordnung für eine Doppelsitzanordnung eines Fahrzeugs

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Abstract

Eine Sicherheitsgurtanordnung für eine zwei Sitze (11, 12) bildende Fahrzeug-Sitzbank (1) ermöglicht dadurch den Einsatz in Links- und Rechtslenkerfahrzeugen, daß für den nach Einbau fahrzeugmittigen Sitz (12) an der durchgehenden Rückenlehne (2) mittig eine obere Umlenkung (15) für den Schultergurt (14) eines Dreipunktgurts (13) und für seinen Beckengurt (16) eine ebenfalls mittige Aufnehmung (9) sowie an der freien Sitzwange ein Gurtschloß (17) vorgesehen sind. Die Ausnehmung (9) dient zugleich zur Durchführung eines Gurtschlosses (10) für einen im übrigen an einer benachbarten Fahrzeugseitenwand (5) gehaltenen Dreipunktgurt (6).

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsgurtanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Unter einer Doppelsitzanordnung soll im Sinne der Erfindung sowohl eine Anordnung von zwei getrennte Konstruktionen darstellenden Sitzen als auch eine Sitzbank verstanden sein, die zwei Sitzgelegenheiten für Fahrzeuginsassen bietet.
Für Fahrzeugsitze, die Fahrzeugseitenwänden benachbart sind, hat sich die Verwendung von sogenannten Dreipunkt-Sicherheitsgurten durchgesetzt, die einen Becken- und einen Schultergurt aufweisen und dadurch höchste Sicherheit bei einem Crash bieten. Die Enden eines derartigen Dreipunktgurts sind bekanntlich in der Fahrzeugseitenwand direkt bzw. über einen Aufwickelautomaten und einen Spannmechanismus festgelegt, während das dem Sicherheitsgurt zugeordnete Gurtschloß an der der Fahrzeugseitenwand abgekehrten Wange des Sitzes vorgesehen ist. Diese Möglichkeit der Unterbringung von Dreipunktgurten ist aber auf Sitze beschränkt, die einer Fahrzeugseitenwand unmittelbar benachbart sind.
In Nutzfahrzeugen, wie Kleinbussen, sind jedoch häufig drei Sitze in einer Reihe nebeneinander angeordnet, so daß nur die beiden äußeren Sitze, nicht aber der Mittelsitz jeweils einer Fahrzeugseitenwand benachbart sind, demgemäß für den mittleren Sitz die bewährte Anordnung von Dreipunkt-Sicherheitsgurten nicht Verwendung finden kann. Hier hat man sich mit umständlichen Konstruktionen beholfen, beispielsweise mit Gurtführungen im Dach. Dies erfordert aber zusätzlichen Platz in Richtung der Höhe des Fahrzeugs sowie einen relativ großen Führungs- und Gurtaufwand.
Aus diesen Gründen ist man, wie auch die DE 196 52 939 C1 belegt, in der Regel dazu übergegangen, zwar für die beiden seitlichen Sitze bewährte Dreipunkt-Sicherheitsgurte einzusetzen, sich jedoch für den mittleren Sitz mit einem Beckengurt zu begnügen, also auf den an sich sehr bedeutsamen Schultergurt zu verzichten. Aus der genannten Druckschrift ist es auch bekannt, die Enden des Dreipunktgurts, zumindest sein oberes Ende, nicht in der benachbarten Fahrzeugseitenwand unterzubringen, wo beispielsweise durch eine Schiebetür der Platz beengt ist, sondern etwa im Bereich zwischen einander benachbarten Sitzen einen sogenannten Gurtbaum anzuordnen, an dem das obere Ende des Dreipunktgurts für den der Fahrzeugseitenwand benachbarten Sitz gelagert ist. Bekannt ist aus der genannten Druckschrift auch der Einsatz derartiger Gurtbäume zwischen Sitzen und ihnen benachbarten Fahrzeugseitenwänden. Nach wie vor begnügt man sich aber für die mittleren Sitze mit reinen Beckengurten.
Ist die Doppelsitzanordnung einem Fahrersitz benachbart, ergeben sich weitere konstruktive Schwierigkeiten dann, wenn die Doppelsitzanordnung sowohl in Links- als auch in Rechtslenkerfahrzeuge eingebaut werden soll, also beispielsweise der bei einem Linkslenkerfahrzeug mittlere Sitz bei einem Rechtslenkerfahrzeug zum linken Außensitz wird, der unmittelbar einer Fahrzeugseitenwand benachbart ist. Dann vertauscht sich auch die Anordnung von Dreipunktgurt und reinem Beckengurt, so daß, sofern nicht zusätzliche Maßnahmen getroffen sind, für Links- und Rechtslenkerfahrzeuge unterschiedliche Doppelsitzanordnungen Einsatz finden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Sicherheitsgurtanordnung zu schaffen, die auch für den nicht einer Fahrzeugseitenwand benachbarten Sitz einen Dreipunkt-Sicherheitsgurt vorsieht und die darauf eingerichtet ist, sowohl bei Links- als auch bei Rechtslenkerfahrzeugen Einsatz zu finden.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Für den jeweils einer Fahrzeugseitenwand unmittelbar benachbarten Sitz bleibt die Erfindung also bei der Verwendung eines Dreipunktgurts, dessen Enden in der Fahrzeugseitenwand festgelegt sind, während das diesem Sicherheitsgurt zugeordnete Gurtschloß sich an der der Fahrzeugseitenwand abgekehrten Seite des Sitzes befindet. Für die Sicherung von Fahrgästen auf dem jeweils nicht einer Fahrzeugseitenwand unmittelbar benachbarten, also mittleren Sitz ist dagegen im Bereich zwischen den beiden Sitzen der Doppelsitzanordnung ein Dreipunktgurt angeordnet, und zwar so, daß etwa in Höhe der oberen Lehnenkante eine Umlenkung für den Schultergurt und im Bereich zwischen den Sitzflächen der Sitze eine Arretierung für das Ende des Beckengurts vorgesehen ist, während das zugehörige Gurtschloß jeweils auf der der Fahrzeugseitenwand abgekehrten Seite der Doppelsitzanordnung vorgesehen ist. Zur Anpassung an ein Linkslenker- oder Rechtslenkerfahrzeug ist es also lediglich erforderlich, das dem letzterwähnten Dreipunktgurt zugeordnete Gurtschloß an der rechten bzw. linken Wange der Doppelsitzanordnung zu befestigen; zweckmäßigerweise wird man die Doppelsitzanordnung bereits auf die mögliche Befestigung dieses Gurtschlosses an beiden Wangen vorbereiten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für den Fall einer durch eine zweisitzige Sitzbank gebildeten Doppelsitzanordnung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 perspektivisch schräg von vorne die Sitzbank mit den beiden Dreipunktgurten zeigt, während die Fig. 2 und 3 die Montage der oberen Umlenkung sowie der Aufwickel- und Spannmechanik in der Rückenlehne erläutern.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so weist die Sitzbank 1 in üblicher Weise die hier durchgehende Rückenlehne 2 und die ebenfalls durchgehende Sitzfläche 3 für zwei Personen auf. Die bisher beschriebene Anordnung ruht auf dem Sitzrahmen 4, dessen Aufbau ebensowenig wie seine Befestigung am Fahrzeugboden für die Erfindung von Bedeutung sind. Vom Fahrzeug ist nur die B-Säule 5 angedeutet, da von ihr der Dreipunktgurt 6 mit seinem Schultergurt 7 und seinem Beckengurt 8 ausgeht. Aufroll- und Spannmechanismus dieses Dreipunktgurts 6 haben einen bekannten Aufbau und sind hinter der Verkleidung der B-Säule montiert.
Die gemeinsame Sitzfläche 3 weist in einem mittleren Bereich die Ausnehmung 9 auf, durch die hindurch das Gurtschloß 10 bekannten Aufbaus für den Dreipunktgurt 6 gehalten wird; das Gurtschloß ist unterhalb der Sitzfläche 3 an dem Sitzrahmen 4 befestigt.
Dem in der Figur fahrzeugwandnahen rechten Sitz 11 der Sitzbank 1 ist also der beschriebene Dreipunktgurt 6 zugeordnet, der in an sich üblicher Weise an der benachbarten Fahrzeugwand - B-Säule 5 - mit seinen Enden festgelegt ist. Auch dem der Fahrzeugmitte zugekehrten anderen Sitz 12 ist ein Dreipunktgurt 13 zugeordnet, dessen Schultergurt 14 über die Umlenkung 15 geführt ist, die etwa mittig zwischen den beiden Sitzen 11 und 12 etwas über der Oberkante der Lehne 2 angeordnet ist, und dessen Beckengurt 16 mit seinem freien Ende unter Ausnutzung der Ausnehmung 9 ebenfalls am Sitzrahmen 4 befestigt ist. Das diesem Dreipunktgurt 13 zugeordnete Gurtschloß 17 befindet sich auf der der B-Säule 5 abgekehrten Wange der Sitzbank 1 und zwar je nachdem, ob es sich um ein Linkslenkerfahrzeug (wie in der Zeichnung angenommen) oder um ein Rechtslenkerfahrzeug handelt, auf der linken oder rechten Wange. Entsprechendes gilt auch für den Einbau an einer anderen Stelle des Fahrzeugs, also nicht neben dem Fahrersitz. Ist, wie in der Zeichnung angenommen, der rechte Sitz 11 der Sitzbank 1 der Fahrzeugseitenwand unmittelbar benachbart, so ist das Gurtschloß 17 auf der linken Wangenseite angeordnet, und der Dreipunktgurt 13 ist dem linken Sitz 12 zugeordnet; ist dagegen der linke Sitz 12 einer Fahrzeugseitenwand unmittelbar benachbart, so ist das Gurtschloß 17 an der rechten Wange der Sitzbank 1 befestigt, und der Dreipunktgurt 13 ist dem rechten Sitz 11 zugeordnet. Mit anderen Worten: Für die beiden Einsatzfälle der Sitzbank 1 braucht lediglich der Ort der Befestigung des Gurtschlosses 17 geändert zu werden, wofür zweckmäßigerweise die Sitzbank 1 von vornherein vorbereitet ist, etwa durch Schraubenlöcher an beiden Wangen für die Befestigung dieses Gurtschlosses.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Rückenlehne 2 schräg von hinten während der Montage des Dreipunktgurts 13 mit seinem Aufwickel- und Spannmechanismus 18. Zur Unterbringung der beschriebenen Einrichtungen ist in der Rückenlehne 2 die kanalartige Ausnehmung 19 vorgesehen, die zur Befestigung des Mechanismus 18 eingerichtet ist und der eine vordere und eine hintere Abdeckkappe 20 bzw. 21 zugeordnet sind; die Befestigung insbesondere der hinteren Abdeckkappe 21 wird dann besonders einfach, wenn an ihrem unteren Ende Klemmstifte 22 Einsatz finden und ihr oberes Ende bei 23 zum Verhaken mit der vorderen Abdeckkappe 20 eingerichtet ist. Diese wird ihrerseits wieder über zumindest einen Klemmstift 24 rückenlehnenseitig gehalten.
Die Umlenkung 15 ist zweckmäßigerweise schwenkbar aufgehängt, so daß sie sich an die jeweilige Ausrichtung (nach links oder rechts) des Gurtes 13 selbsttätig anpaßt. Möglich ist auch die wahlweise Verwendung von individuellen Umlenkungen je nachdem, welchem Sitz 11 bzw. 12 der Gurt 13 zugeordnet ist.
Mit der Erfindung ist demgemäß eine gattungsgemäße Sicherheitsgurtanordnung geschaffen, die ohne umständliche dachseitige Gurtführungen auch einen seitenwandfernen Sitz mit einem bewährten Dreipunkt-Sicherheitsgurt auszurüsten gestattet, und die ferner ohne nennenswerte Umbauarbeiten den Einbau der Doppelsitzanodnung an beiden Fahrzeugseitenwänden zuläßt.

Claims (7)

1. Sicherheitsgurtanordnung für eine Doppelsitzanordnung eines Fahrzeugs, von deren Sitzen nur einer, dem ein Dreipunktgurt zugeordnet ist, nach Einbau in das Fahrzeug einer Fahrzeugseitenwand benachbart ist, mit einer oberen Umlenkung für einen Schultergurt eines Dreipunktgurts im Bereich zwischen Rückenlehnen der Sitze, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des dem einen Sitz (11) zugeordneten Dreipunktgurts (6) fahrzeugwandseitig angeordnet sind und sein Gurtschloß (10) im Bereich zwischen Sitzflächen der Sitze (11, 12) gehalten ist, und daß dem von Fahrzeugseitenwänden entfernten anderen Sitz (12) ein den durch die obere Umlenkung (15) geführten Schultergurt (14) enthaltender weiterer Dreipunktgurt (13) zugeordnet ist, dessen Gurtschloß (17) an der dem einen Sitz (11) abgekehrten Wange des anderen Sitzes (12) befestigt ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden einander abgekehrten Wangen beider Sitze (11, 12) zum Befestigen eines Gurtschlosses (17) vorbereitet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer bankartigen Doppelsitzanordnung (1) die obere Umlenkung (15) sowie ein Gurtaufwickel- und Spannmechanismus (18) etwa mittig in die durchgehende Rückenlehne (2) integriert sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rückenlehne (2) eine kanalartige Aufnahme (19) für die obere Umlenkung (15) sowie den Gurtaufwickel- und Spannmechanismus (18) vorgesehen sind, der lösbare vordere und hintere Abdeckkappen (20, 21) zugeordnet sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer bankartigen Doppelsitzanordnung (1) das Gurtschloß (10) des Dreipunktgurts (6) zusammen mit dem Beckengurt (16) des weiteren Dreipunktgurts (13) durch eine etwa mittige Ausnehmung (9) in der durchgehenden Sitzfläche (3) zu einem Sitzrahmen (4) geführt sind.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Umlenkung (15) schwenkbar gelagert ist, so daß sie sich selbsttätig der jeweiligen Ausrichtung des weiteren Dreipunktgurts (13) anpaßt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Umlenkung (15) zwecks Anpassung an die jeweilige Ausrichtung des weiteren Dreipunktgurts (13) auswechselbar gehalten ist.
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