DE19811210C1 - Verfahren und Vorrichtung zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei der Herstellung chirurgischer Nadeln werden zunächst mit Hilfe einer Nadelmaschine Rohnadeln gefertigt. Die Rohnadeln haben bereits jeweils eine Nadelspitze, können aber in dem der Nadelspitze gegenüberliegenden Endbereich noch von der endgülti­ gen Form abweichen. Für die weiteren Fertigungsschritte bei der Herstellung chirurgischer Nadeln hat es sich bewährt, eine Anzahl von Rohnadeln nebeneinander anzuordnen und, vorzugsweise in ihren den Nadelspitzen gegenüberliegenden Endbereichen, an mindestens einem Gurt zu befestigen. Ein derartiger Gurt kann beispielsweise aus einer Doppellage aus Papier und/oder Kunststoff bestehen, wobei die den Nadelspitzen gegenüberliegenden Endbereiche der Rohnadeln zwischen den beiden Lagen der Doppellage eingeklebt sind. Werden mehrere Gurte verwendet, so können zum Beispiel zwei parallel zueinander angeordnete Gurte zum Einsatz kommen. Der Gurt mit den daran befestigten Rohnadeln kann auf einer Spule aufgewickelt werden. In dieser Form lassen sich die Rohnadeln gut aufbewahren und sind bei weiteren Fertigungsschritten gut handhabbar. Um gegen Ende des Herstellungsvorgangs die fertigen oder weitgehend fertiggestellten chirurgischen Nadeln von den Gurten zu lösen, können die Nadeln beispielsweise abgetrennt oder abgeschnitten werden.
Um die Oberflächeneigenschaften der Rohnadeln zu verbessern, müssen die Rohnadeln zumindest im Bereich der Nadelspitzen (d. h. in dem Bereich, der für die fertiggestellte chirurgische Nadel verwendet wird oder wesentlich ist) poliert werden. Dies kann erfolgen, indem die an mindestens einem Gurt befestigten Rohnadeln in einem säurehaltigen Polierbad behandelt werden, das mit einer Elektrode in elektrischer Verbindung steht. Als Gegenelektrode dienen dabei die Rohnadeln. Dabei besteht das Problem, daß der Gurt in der Regel keine oder nur eine geringe elektrische Leitfähigkeit hat und daher jede Rohnadel einzeln mit einer Gegenelektrode in elektrischen Kontakt gebracht werden muß. Da sich dabei der Gurt mit den Rohnadeln bewegt, kann es leicht zu Unterbrechungen der elektrischen Verbindung zwischen einer Rohnadel und der Gegenelektrode kommen, was die Qualität der betroffenen Rohnadel mindert. Als Folge davon muß nach dem Polieren eine größere Zahl von Rohnadeln aussortiert werden, was zu erheblichen Kosten führen kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln zu schaffen, wobei Rohnadeln zum Einsatz kommen, die in der beschriebenen Weise an einem Gurt oder mehreren Gurten befestigt sind, und wodurch ein zuverlässiger elektrischer Kontakt zwischen den einzelnen Rohnadeln und einer Gegenelektrode hergestellt wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum elektrolyti­ schen Polieren chirurgischer Nadeln mit den Merkmalen des Patent­ anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 18. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln wird eine Anzahl von Rohnadeln, die nebeneinander angeordnet und, vorzugsweise in ihren den Nadel­ spitzen gegenüberliegenden Endbereichen, an mindestens einem Gurt befestigt sind, mit Hilfe des Gurtes durch ein säurehaltiges Polierbad bewegt, das mit einer Elektrode in elektrischer 1 Verbindung steht. Der Gurt wird oberhalb des Polierbads geführt. Die Rohnadeln tauchen zumindest mit den Nadelspitzen in das Polierbad ein. Oberhalb des Polierbads und neben dem Gurt stellt ein als Gegenelektrode geschaltetes Metallband eine elektrische Verbindung mit den Rohnadeln her.
Dadurch, daß das als Gegenelektrode geschaltete Metallband eine von dem Gurt unabhängige Komponente ist, läßt sich ohne großen Aufwand ein guter elektrischer Kontakt mit den Rohnadeln erzielen, selbst wenn der Gurt ein elektrischer Isolator ist.
Vorzugsweise ist das Metallband ein Endlosband, das mittels Rollen neben dem Gurt geführt wird. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Metallband mit der gleichen Geschwindigkeit läuft wie der Gurt. Dazu kann das Metallband separat von dem Gurt angetrieben werden oder alternativ passiv mitlaufen, wobei es durch Reibungskräfte zu den mittels des Gurtes bewegten Rohnadeln mitgenommen wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform drückt ein an der dem Metallband gegenüberliegenden Seite des Gurts befindliches elastisches Band die Rohnadeln gegen das Metallband. Das elastische Band ist vorzugsweise ein Endlosband, das mittels Rollen neben dem Gurt geführt wird und vorzugsweise mittels einzeln einstellbarer Druckrollen gegen das Metallband gedrückt wird, und läuft vorzugsweise mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Gurt. Durch das elastische Band wird ein besonders guter und sicherer Kontakt zwischen dem Metallband und den einzelnen Rohnadeln bewirkt.
Vorzugsweise treten die Rohnadeln durch eine schlitzartige Öffnung in einer Stirnseite einer das Polierbad enthaltenden Wanne in das Polierbad ein und verlassen das Polierbad über eine schlitzartige Öffnung in der gegenüberliegenden Stirnseite der Wanne. Die aus den Öffnungen ausfließende Flüssigkeit wird dabei aufgefangen und in die Wanne zurückgepumpt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Rohnadeln in das Polierbad hinein bewegt werden können, ohne daß dafür der Gurt angehoben und anschließend wieder abgesenkt werden muß, damit die Nadelspitzen den Rand der Wanne überwinden. Es wird eine kontinuierliche Betriebsweise ermöglicht, weshalb sich das Verfahren schnell, zuverlässig und kostengünstig durchführen läßt. Vorzugsweise ist zumindest eine der schlitzartigen Öffnungen in einer höhenverstellbaren Platte angeordnet, so daß das Niveau der Flüssigkeit im Polierbad durch Höhenverstellen der Platte eingestellt werden kann.
Das Polierbad kann Phosphorsäure, Schwefelsäure und/oder Glykolsäure enthalten. Vorzugsweise weist es eine Mischung dieser Bestandteile auf. In dem Polierbad wird auf elektrolytischem Wege eine blanke Metalloberfläche geschaffen, wodurch der Bereich der Rohnadeln, der in das Polierbad eintaucht, poliert wird.
Nach dem Verlassen des Polierbades können die Rohnadeln abgespült werden, vorzugsweise indem sie durch ein Wasserbad bewegt werden. Dadurch werden Säurereste von den Nadeloberflächen entfernt. Vorzugsweise werden die Rohnadeln nach dem Abspülen getrocknet, z. B. indem sie durch eine Luftströmung bewegt werden.
Das Verfahren zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln läßt sich vollautomatisch durchführen, wobei die Rohnadeln vor dem Eintreten in das Polierbad und danach mit Hilfe des Gurtes transportiert werden können. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zu Beginn der Gurt mit den daran befestigten Rohnadeln auf einer Spule aufgewickelt vorliegt und wenn bei Beendigung des Ver­ fahrens der Gurt mit den daran befestigten Rohnadeln, die zu diesem Zeitpunkt poliert sind, wieder auf eine Spule aufgewickelt ist. Dazu wird der mindestens eine Gurt mit den daran befestigten Rohnadeln vor dem Eintreten der Rohnadeln in das Polierbad von einer Spule abgewickelt, wobei vorzugsweise eine vorzugsweise zwischen den Windungen des Gurtes auf der Spule befindliche Zwischenlage auf eine separate Spule aufgewickelt wird. Die Zwischenlage verhindert, daß die Rohnadeln gegeneinander scheuern und sich verhaken. Entsprechend kann der mindestens eine Gurt mit den daran befestigten polierten Rohnadeln abschließend auf einer Spule aufgewickelt werden, wobei vorzugsweise von einer zweiten Spule eine Zwischenlage zugeführt wird, die zwischen die einzelnen Lagen des Gurtes auf die Spule gewickelt wird.
Die polierten Rohnadeln können auch mit einer Video-Kamera kontrolliert werden, z. B. nachdem sie getrocknet worden sind. Fehlerhafte Rohnadeln lassen sich auf einfache Weise in dem über dem Gurt herausragenden Bereich abtrennen, so daß es nicht erforderlich ist, den der Nadelspitze gegenüberliegenden Endbereich der betroffenen Rohnadel aus dem Gurt zu lösen.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe eines Ausführungsbei­ spiels genauer beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch die das Polier­ bad enthaltende Wanne und die zugeordneten Einrichtun­ gen,
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht des rechten Bereichs aus Fig. 2, in der zusätzlich die oberhalb des Polierbads geführten Rohnadeln gezeigt sind,
Fig. 4 eine vergrößerte Teilansicht aus Fig. 3 und
Fig. 5 eine schematische Vorderansicht der das Polierbad enthaltenden Wanne mit zugeordneten Einrichtungen.
In den Fig. 1 bis 5 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln schematisch dargestellt. Im folgenden wird diese Vorrichtung im Detail beschrieben, und zwar in der Reihenfolge, in der die einzelnen Komponenten bei der Durch­ führung des Verfahrens in Erscheinung treten. Auf diese Weise wird gleichzeitig das Verfahren veranschaulicht.
Das Verfahren zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln wird auf vorgefertigte Rohnadeln 1 angewendet. Wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich, haben die Rohnadeln 1 jeweils eine Nadel­ spitze 2, die im Ausführungsbeispiel in einem gekrümmten Bereich liegt. Die Rohnadeln 1 sind nebeneinander angeordnet und in ihren den Nadelspitzen gegenüberliegenden Endbereichen 3 an mindestens einem Gurt befestigt. Im Ausführungsbeispiel kommen zwei Gurte zum Einsatz, nämlich ein oberer Gurt 6 und ein unterer Gurt 7, im folgenden als Gurt 6, 7 bezeichnet. Der Gurt 6, 7 (also sowohl der obere Gurt 6 als auch der untere Gurt 7) besteht aus einer Doppellage aus Papier oder Kunststoff. Die Endbereiche 3 der Rohnadeln 1 sind zwischen den beiden Lagen der Doppellage eingeklebt, z. B. mit Hilfe eines Adhäsionsklebers. Die Rohnadeln 1 werden im Laufe der Vorfertigung, die nicht Gegenstand dieses Verfahrens ist, an dem Gurt 6, 7 befestigt. Die Lagerung erfolgt auf einer Spule, auf der ein Gurt 6, 7 mit den daran befestigten Rohnadeln 1 aufgewickelt ist. In späteren Fertigungsschritten, die ebenfalls nicht Gegenstand dieses Verfahrens sind, können die Rohnadeln 1 von dem jeweiligen Gurt 6, 7 abgetrennt werden.
Fig. 1 gibt eine Übersicht über das Verfahren zum elektrolyti­ schen Polieren chirurgischer Nadeln und über die dazu verwendete Vorrichtung. Zu Beginn des Verfahrens befinden sich die zu polierenden Rohnadeln 1 an einem Gurt 6, 7, wie zuvor beschrie­ ben, der auf einer Spule 10 aufgewickelt ist. Im Zuge des Verfahrens wird der Gurt 6, 7 von der Spule 10 abgewickelt, wobei die Rohnadeln 1 an dem Gurt 6, 7 durch die Vorrichtung trans­ portiert werden, so daß die einzelnen Verfahrensschritte daran ausgeführt werden können.
Neben der Spule 10 befindet sich eine Spule 12, auf die eine Zwischenlage 14 aufgewickelt wird, während von der Spule 10 der Gurt 6, 7 abgewickelt wird. Die Zwischenlage 14 ist zwischen den einzelnen Windungen des Gurts 6, 7 auf der Spule 10 angeordnet und verhindert, daß die Rohnadeln 1 gegeneinander scheuern. Die Zwischenlage 14 kann z. B. aus Papier, Kunststoff oder Metallfolie gefertigt sein.
Ausgehend von der Spule 10 wird der Gurt 6, 7 von Führungsrollen 16 durch die Vorrichtung geführt. Die Führungsrollen 16 können zum bloßen Halten oder Umlenken des Gurts 6, 7 eingerichtet sein, es ist aber auch möglich, daß einzelne oder alle Führungsrollen 16 angetrieben werden, um den Gurt 6, 7 durch die Vorrichtung zu bewegen. Alternativ kann der Transport des Gurts 6, 7 durch die Spule erfolgen, auf der der Gurt 6, 7 bei Beendigung des Verfahrens aufgewickelt wird, siehe unten.
Nachdem die Rohnadeln 1 die Spule 10 verlassen haben, werden sie mit Hilfe des Gurts 6, 7 und der Führungsrollen 16 zu einer Wanne 20 transportiert. In der Wanne 20 befindet sich ein Polierbad 22, siehe auch die Fig. 2 bis 5. Das Polierbad 22 enthält eine Säure, vorzugsweise ein Gemisch aus Phosphorsäure, Schwefelsäure und Glykolsäure oder ein Gemisch aus Phosphorsäure und Glykolsäu­ re. In der Wanne 20 steht das Polierbad 22 mit einer Elektrode in elektrischer Verbindung. Diese Elektrode ist als Kathode geschaltet, an der bei dem elektrolytischen Polierprozeß Wasserstoff freigesetzt wird. Die Rohnadeln 1, die mit ihrem zu polierenden Bereich in das Polierbad 22 eintauchen (siehe unten), sind als Gegenelektrode geschaltet, also als Anode, wie unten ausführlich erläutert. Der elektrolytische Polierprozeß als solcher ist allgemein bekannt, weshalb darauf im folgenden nicht näher eingegangen wird.
In den beiden Stirnseiten 24 und 25 der Wanne 20 befindet sich jeweils eine schlitzartige Öffnung. In den Fig. 3 bis 5 ist die schlitzartige Öffnung 26 in der Stirnseite 24 im Detail dargestellt. Die schlitzartige Öffnung 26 ist aus einer Platte 27 ausgefräst, die mit zwei Langlöchern 28 versehen ist. Die Platte 27 ist mit zwei Schrauben 29, die durch die Langlöcher 28 reichen, an der Stirnseite 24 der Wanne 20 befestigt. Diese Anordnung ermöglicht es, die Platte 27 in der Höhe zu verstellen und damit das Niveau 30 des Polierbads 22 einzustellen. Der Spiegel oder das Niveau 30 des Polierbads 22 reicht nämlich nur geringfügig über das untere Ende der schlitzartigen Öffnung 26 hinaus, da an dieser Stelle Flüssigkeit 31 aus dem Polierbad 22 ausfließt, siehe insbesondere Fig. 3 und Fig. 4.
Die ausfließende Flüssigkeit 31 wird in einer Auffangwanne 32 aufgefangen, siehe Fig. 2 und Fig. 3. Der Bereich der Auf­ fangwanne 32 in der Nähe der schlitzartigen Öffnung 26 ist zur besseren Veranschaulichung in Fig. 2 und Fig. 3 weggebrochen gezeichnet. Die Auffangwanne 32 steht mit einer Abflußleitung 33 in Verbindung, die zu einem Säurebehälter 34 führt. In dem Säurebehälter 34 befindet sich Polierbadflüssigkeit 35, die dieselbe Zusammensetzung hat wie das Polierbad 22 in der Wanne 20. Mit Hilfe einer Pumpe 36, die in eine Zuflußleitung 37 eingebaut ist, wird die Polierbadflüssigkeit 35 zurück in die Wanne 20 gepumpt. Am unteren Ende der Zuflußleitung 37 befindet sich ein Filter 38, der Verunreinigungen in der Polierbad­ flüssigkeit 35, die aus rückgeführtem Polierbad 22 stammen, daran hindert, wieder in die Wanne 20 zu gelangen. Das obere Ende der Zuflußleitung 37 mündet in den Boden 39 der Wanne 20. Die Polierbadflüssigkeit 35 wird beheizt, was in der Wanne 20 und/oder in dem Säurebehälter 34 erfolgen kann. Die Pumpe 36 sorgt für eine gleichmäßige Durchmischung des Polierbads 22 und der Polierbadflüssigkeit 35.
Wenn eine zu polierende Rohnadel 1, die von dem Gurt 6, 7 transportiert wird, die Stirnseite 24 der Wanne 20 erreicht hat, tritt der Bereich ihrer Nadelspitze 2 über die schlitzartige Öffnung 26 in die Wanne 20 ein, so daß er mit dem Polierbad 22 in Berührung kommt. Die Polierbadflüssigkeit wirkt solange auf diese Rohnadel 1 ein, bis sie die Stirnseite 25 der Wanne 20 erreicht hat. In dieser Zeit findet der elektrolytische Polier­ vorgang im Bereich der Nadelspitze 2 statt. Dazu muß die Rohnadel 1 mit einer Gegenelektrode (Anode) in elektrischem Kontakt stehen.
Als Gegenelektrode ist ein Metallband 40 geschaltet, siehe insbesondere Fig. 1 und Fig. 4. Das Metallband 40 befindet sich oberhalb der Wanne 20 mit dem Polierbad 22 und neben dem Gurt 6, 7. Das Metallband 40 ist als Endlosband gestaltet, das um zwei Umlenkrollen 42 und 43 geführt ist. Zur besseren Führung und Stabilisierung des Metallbandes dienen vorzugsweise weitere Rollen, die in den Figuren jedoch nicht eingezeichnet sind. Das Metallband 40 kann aktiv bewegt werden, indem beispielsweise eine der Umlenkrollen 42 und 43 angetrieben wird. Vorzugsweise läuft das Metallband 40 mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Gurt 6, 7. Bei ausreichender Reibung zwischen dem Metallband 40 und den Rohnadeln 1, die es berühren, ist jedoch ein aktiver Antrieb entbehrlich, da in diesem Fall das Metallband 40 von den Rohnadeln 1 mitgenommen wird. Wenn der Gurt 6, 7 und das Metallband 40 die gleiche Geschwindigkeit haben, verschieben oder verdrehen sich die Rohnadeln 1 nicht in bezug auf das Metallband 40, so daß ein besonders guter elektrischer Kontakt zwischen den Rohnadeln 1 und dem Metallband 40 zustandekommt. Dies ermöglicht auch ein problemloses Handling der Nadeln in späteren Prozeß­ schritten, da die Rohnadeln 1 in bezug auf den Gurt 6, 7 nicht verdreht werden. Die Stromzuführung zu dem Metallband 40 ist in den Figuren nicht eingezeichnet; sie kann beispielsweise über einen Schleifring erfolgen, der an der Welle der Umlenkrolle 42 oder 43 angeordnet ist.
Damit ein sicherer elektrischer Kontakt zwischen den Rohnadeln 1 und dem Metallband 40 zustandekommt, drückt an der dem Metallband 40 gegenüberliegenden Seite des Gurts 6, 7 ein elastisches Band 44 die Rohnadeln 1 gegen das Metallband 40, siehe insbesondere Fig. 1, aber auch Fig. 5. Das elastische Band 44 ist vorzugsweise aus Gummi gefertigt und ebenfalls als Endlosband gestaltet, das von zwei Umlenkrollen 46 und 47 geführt wird. Zwischen den Umlenkrollen 46 und 47 können sich weitere Rollen befinden, die in den Figuren nicht eingezeichnet sind. Diese Rollen sind vorzugsweise einzeln einstellbar, damit der Anpreßdruck, mit dem das elastische Band 44 die Rohnadeln 1 gegen das Metallband 40 drückt, optimiert werden kann. Vorzugsweise bewegt sich das elastische Band 44 ebenfalls mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Gurt 6, 7, wobei der Antrieb wie bei dem Metallband 40 auf aktive oder passive Weise erfolgen kann.
Im Ausführungsbeispiel sind das Metallband 40 und das elastische Band 44 unterhalb des Gurts 6, 7 angeordnet. Wenn sich die Endbereiche 3 der Rohnadeln 1 in ausreichendem Maße nach oben über den Gurt 6, 7 hinaus erstrecken, ist es auch möglich, das Metallband 40 und das elastische Band 44 in dieser Zone oberhalb des Gurts 6, 7 vorzusehen.
Nachdem die Rohnadeln 1 den Bereich der Wanne 20 über die Stirnseite 25 verlassen haben, werden sie von dem Gurt 6, 7 zu einer Wanne 50 transportiert, die warmes Wasser enthält. Das warme Wasser dient zum Abspülen von unerwünschten Resten des Polierbades und wird der Wanne 50 ständig frisch zugeführt. Im Ausführungsbeispiel wird das warme Wasser entgegen der Laufrich­ tung des Gurtes 6, 7 in die Wanne 50 eingespeist. Die Wanne 50 ist an ihren Stirnseiten ähnlich wie die Wanne 20 mit schlitz­ artigen Öffnungen versehen, die ein problemloses Eintreten der unteren Bereiche der Rohnadeln 1 in die Wanne 50 und ein problemloses Austreten aus der Wanne 50 erlauben. Das aus diesen schlitzartigen Öffnungen ausfließende Wasser wird aufgefangen und abgeleitet. Hinter der Wanne 50 befindet sich eine Düseneinrich­ tung 52, mit deren Hilfe Heißluft auf die polierten und gespülten Rohnadeln 1 geblasen wird, um die Rohnadeln 1 zu trocknen.
Mit Hilfe einer Video-Kamera 54 können die Rohnadeln 1 inspiziert und überprüft werden. Die Video-Kamera 54 ist mit einem Monitor 56 verbunden. Sollte eine bestimmte Rohnadel 1 nicht die erforderliche Qualität haben, etwa weil sie nur unzureichend poliert wurde oder weil die Nadelgeometrie abweicht, kann sie mittels einer Schneideinrichtung 58 abgeschnitten werden, während sie von dem Gurt 6, 7 durch die Schneideinrichtung 58 bewegt wird. Dabei verbleibt der Endbereich 3 dieser Rohnadel 1 an dem Gurt 6, 7.
Abschließend wird der Gurt 6, 7 mit den daran befindlichen polierten Rohnadeln 1 auf einer Spule 60 aufgewickelt. Um zu verhindern, daß sich die Rohnadeln 1 benachbarter Windungen gegenseitig verkratzen und verhaken, wird von einer Spule 62 eine Zwischenlage 64 (z. B. aus Papier, Kunststoff oder Metallfolie) zugeführt, die zwischen den einzelnen Windungen des Gurtes 6, 7 mit den polierten Rohnadeln 1 auf der Spule 60 zu liegen kommt.
Diese Beschreibung zeigt, wie das erfindungsgemäße Verfahren zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Nadeln auf einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ablaufen kann. Im Ausführungsbeispiel war zu Beginn der Gurt 6, 7 mit den daran befestigten, noch nicht polierten Rohnadeln 1 auf der Spule 10 aufgewickelt. Bei Beendigung sind die Rohnadeln 1 in den Bereichen ihrer Nadelspitzen 2 poliert und liegen, immer noch befestigt an dem Gurt 6, 7, aufgewickelt auf der Spule 60 vor. Auf der Spule 60 können sie gelagert und nachfolgenden Ferti­ gungsprozessen unterzogen werden.

Claims (22)

1. Verfahren zum elektrolytischen Polieren chirurgischer Na­ deln, bei dem eine Anzahl von Rohnadeln (1), die nebenein­ ander angeordnet und, vorzugsweise in ihren den Nadelspitzen (2) gegenüberliegenden Endbereichen (3), an mindestens einem Gurt (6, 7) befestigt sind, mit Hilfe des Gurtes (6, 7) durch ein säurehaltiges Polierbad (22) bewegt wird, das mit einer Elektrode in elektrischer Verbindung steht, wobei der Gurt (6, 7) oberhalb des Polierbads (22) geführt wird und die Rohnadeln (1) zumindest mit den Nadelspitzen (2) in das Polierbad (22) eintauchen, und wobei oberhalb des Polierbads (22) und neben dem Gurt (6, 7) ein als Gegenelektrode geschaltetes Metallband (40) eine elektrische Verbindung mit den Rohnadeln (1) herstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband (40) ein Endlosband ist, das mittels Rollen (42, 43) neben dem Gurt (6, 7) geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband (40) mit der gleichen Geschwindigkeit läuft wie der Gurt (6, 7).
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein an der dem Metallband (40) gegen­ überliegenden Seite des Gurts (6, 7) befindliches elasti­ sches Band (44) die Rohnadeln (1) gegen das Metallband (40) drückt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Band (44) ein Endlosband ist, das mittels Rollen (46, 47) neben dem Gurt (6, 7) geführt wird und das vorzugs­ weise mittels einzeln einstellbarer Druckrollen gegen das Metallband (40) gedrückt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Band (44) mit der gleichen Geschwindigkeit läuft wie der Gurt (6, 7).
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohnadeln (1) durch eine schlitz­ artige Öffnung (26) in einer Stirnseite (24) einer das Po­ lierbad (22) enthaltenden Wanne (20) in das Polierbad (22) eintreten und über eine schlitzartige Öffnung in der gegen­ überliegenden Stirnseite (25) der Wanne (20) das Polierbad (22) verlassen, wobei die aus den Öffnungen (26) ausfließen­ de Flüssigkeit (31) aufgefangen und in die Wanne (20) zu­ rückgepumpt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zu­ mindest eine der schlitzartigen Öffnungen (26) in einer höhenverstellbaren Platte (27) angeordnet ist und das Niveau (30) des Polierbades (22) durch Höhenverstellen der Platte (27) eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polierbad (22) mindestens einen der folgenden Bestandteile enthält: Phosphorsäure, Schwefelsäu­ re, Glykolsäure.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohnadeln (1) nach dem Verlassen des Polierbades (22) abgespült werden, vorzugsweise indem sie durch ein Wasserbad (50) bewegt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohnadeln nach dem Abspülen getrocknet werden, vorzugsweise indem sie durch eine Luftströmung (52) bewegt werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Gurt (6, 7) eine Doppellage aus Papier und/oder Kunststoff verwendet wird, wobei die den Nadelspitzen (2) gegenüberliegenden Endbereiche (3) der Rohnadeln (1) zwischen den beiden Lagen der Doppellage eingeklebt sind.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallel zueinander angeordnete Gurte (6, 7) verwendet werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Gurt (6, 7) mit den daran befestigten Rohnadeln (1) vor dem Eintreten der Rohna­ deln (1) in das Polierbad (22) von einer Spule (10) abgewic­ kelt wird, wobei vorzugsweise eine vorzugsweise zwischen den Windungen des Gurtes (6, 7) auf der Spule (10) befindliche Zwischenlage (14) auf eine separate Spule (12) aufgewickelt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die polierten Rohnadeln (1) mit Hilfe einer Videokamera (54) kontrolliert werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß fehlerhafte Rohnadeln (1) in dem über den Gurt (6, 7) herausragenden Bereich unterhalb des Gurts (6, 7) abgetrennt werden.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Gurt (6, 7) mit den daran befestigten polierten Rohnadeln (1) abschließend auf einer Spule (60) aufgewickelt wird, wobei vorzugsweise von einer zweiten Spule (62) eine Zwischenlage (64) zugeführt wird, die zwischen die einzelnen Lagen des Gurtes (6, 7) auf die Spule (60) gewickelt wird.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
  • 1. mit einer Wanne (20) für ein säurehaltiges Polierbad (22), das mit einer Elektrode in elektrische Verbindung bringbar ist,
  • 2. mit einer Führungs- und Bewegungseinrichtung (16) für mindestens einen Gurt (6, 7), an dem eine Anzahl von Rohna­ deln (1) nebeneinander angeordnet und, vorzugsweise mit ihren den Nadelspitzen (2) gegenüberliegenden Endbereichen (3), befestigt ist, wobei die Führungs- und Bewegungsein­ richtung (16) dazu eingerichtet ist, den Gurt (6, 7) oberhalb des Polierbades (22) zu führen und den Gurt (6, 7) zu bewegen, so daß die Rohnadeln (1) mit Hilfe des Gurtes (6, 7) durch das Polierbad (22) bewegt werden und dabei zumindest mit den Nadelspitzen (2) in das Polierbad (22) eintauchen, und
  • 3. mit einem oberhalb der Wanne (20) und neben dem Gurt (6, 7) angeordneten Metallband (40), das als Gegenelektrode schaltbar und mit den Rohnadeln (1) in elektrische Verbin­ dung bringbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband (40) ein mittels Rollen (42, 43) neben dem Gurt (6, 7) geführtes Endlosband ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, gekennzeichnet durch ein an der dem Metallband (40) gegenüberliegenden Seite des Gurts (6, 7) angeordnetes elastisches Band (44), das dazu eingerichtet ist, die Rohnadeln (1) gegen das Metallband (40) zu drücken.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Band (44) ein mittels Rollen (46, 47) neben dem Gurt (6, 7) geführtes Endlosband ist, das vorzugsweise mittels einzeln einstellbarer Druckrollen auf das Metallband (40) zu vorgespannt ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (20) an beiden Stirnseiten (24, 25) schlitzartige Öffnungen (26) hat und daß die Vor­ richtung eine Einrichtung zum Auffangen (32) der aus den Öffnungen (26) ausfließenden Flüsigkeit (31) und zum Zurück­ pumpen (36) der Flüssigkeit in die Wanne (20) aufweist, wobei vorzugsweise zumindest eine der schlitzartigen Öffnun­ gen (26) in einer höhenverstellbaren Platte (27) angeordnet ist.
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