DE198059C

DE198059C -

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Publication number: DE198059C
Application number: DENDAT198059D
Authority: DE

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 198059 KLASSE 49«. GRUPPE

SANDOR KUTANYI in CÖLN-EHRENFELD.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. April 1907 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist die besondere Ausgestaltung einer Schneidevorrichtung für vierkantige und andere beliebig geformte Löcher zum Gebrauch auf der Spindel einer Werkzeugmaschine (Bohrmaschine, Drehbank, Fräsmaschine u. a.).

In den Zeichnungen ist diese Schneidevorrichtung beispielsweise als Bohrer dargestellt, und zwar zeigt:

ίο Fig. ι den Bohrer in Ansicht und einen senkrechten Schnitt durch die Schablone,

Fig. 2 die Vorrichtung von unten gesehen.

In der Hauptsache besteht der Bohrer aus

einer kräftigen Stange i, welche einen Schlitz 2 besitzt; in diesen Schlitz ist ein zweiarmiger Hebel 3 um den Bolzen 4 scherenartig drehbar gelagert. Der untere Arm dieses Hebels endigt in der Schneide 10, der obere Arm hingegen in einer Gleitkugel 5. Diese Gleitkugel gleitet in der Schablone 6, welche die Form des gewünschten Loches in einem bestimmten Maßstab besitzt und an der Drehbewegung des Bohrers nicht teilnimmt, da sie darin durch die am festen Gestell der Bohrmaschine befestigten Führungen 7 gehindert wird. An der Auf- und Abwärtsbewegung des Bohrers nimmt die Schablone 6 teil, da sie durch die Hülse 8 mitgenommen wird.

Um ein beliebig geformtes Loch herzustellen, bohrt man zuerst ein rundes Loch 9 vom Kaliber des Durchmessers der Stange 1; in dieses Loqh wird dann das untere Ende der Stange 1 hineingelassen. Dreht sich die Stange 1, so nimmt sie den Hebel 3 mit, welcher dann, zwangläufig durch die Gleitbahn der Schablone geführt, mittels der Schneide ίο das Loch in gewünschter Form bohrt. ·

Das Loch 9 könnte man auch zur gleichen Zeit mittels des als Bohrer ausgebildeten Endes der Stange 1 bohren.' Auch könnte man mehrere, z. B. zwei Doppelhebel 3 an-, bringen. Die Gleitkugel ist vorteilhaft verschiebbar anzuordnen, um zu jeder Zeit den ' Mittelpunkt der Kugel so einstellen zu können, daß er mit dem Mittelpunkt des Bolzens 4 und mit dem äußersten Punkt der Schneide 10 in eine gerade Linie fällt. Der Hebel 3 ist nach Herausnahme des Bolzens 4 ohne weiteres auswechselbar.

Diese Schneidevorrichtung kann auch auf Drehbänken benutzt werden, auch kann sie zur Bearbeitung der äußeren Kante eines Arbeitsstückes angewendet werden, wobei nur die Schneide 10 innen gestellt werden muß. Statt der Gleitkugel 5 können auch Zahnrädchen verwendet werden, die in Verzahnungen der Gleitbahn eingreifen.

Bohrt man, wie z. B. auf der Zeichnung dies dargestellt ist, ein viereckiges Loch, so ist es natürlich, daß der äußerste Punkt der Schneide 10 kein ebenes Viereck beschreibt, sondern ein Kugelviereck, dessen senkrechte Projektion aber stets ein ebenes Viereck ergibt. Der Mittelpunkt der Kugel liegt in der Mitte des Bolzens 4.

Pate ν τ-Α ν spruch:

Schneidevorrichtung für vierkantige und für andere beliebig geformte Löcher, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide

der Schneidevorrichtung an das eine Ende eines zweiarmigen Hebels (3) angeordnet ist, welcher um einen Bolzen (4) einer in die Werkzeugmaschinenspindel einzusteckenden Stange (1) scherenartig drehbar gelagert ist, und dessen freies Ende in einer Schablone (6) gleitet, die gezwungen ist, die Auf- und Abwärtsbewegung der Schneidevorrichtung mitzumachen, an der Drehbewegung aber durch die am festen Gestell der Maschine befestigten Führungen (7) gehindert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungea