DE19804735A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ausrichten zweier zu einer mehrlagigen Bahn zusammengeführter Bahnen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrichten zweier zu einer mehrlagigen Bahn zusammengeführter Bahnen, von denen vorzugsweise mindestens eine Bahn aus Kunststoffolie besteht, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfah­ rens.

Bei der Herstellung mehrlagiger Bahnen besteht häufig das Bedürfnis, diese lage­ richtig zueinander auszurichten, so daß auf den Bahnen angebrachte Marken, Mar­ kierungen oder Druckbilder richtig zueinander stehen. Selbst wenn die zusammen­ zuführenden Bahnen bei ihrer Herstellung in ihrer Länge bzw. dem Abstand von Druckbildern, Marken oder Markierungen aufeinander abgestimmt worden sind, können sich die Bahnen in ihren Längen aufgrund äußerer Einflüsse verändern, so daß sie nach ihrem Zusammenführen nicht mehr richtig zueinander ausgerichtet sind.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Ausrichten zweier ein- oder mehrlagiger Bahnen zu schaffen, das ein lagerichtiges Zusammenführen der Bah­ nen auch dann gestattet, wenn die auf den Bahnen angebrachten Marken, Markie­ rungen oder Druckbilder in ihren Abständen nicht mehr richtig zueinander passen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Bahn, gegebenen­ falls die Kunststoffbahn, unter einer diese elastisch verlängernden Spannung ge­ halten und die Spannung entsprechend der Abweichung abgetasteter Druckmarken oder Markierungen von Sollwerten erhöht oder erniedrigt wird.

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich Bahnen und vorzugsweise Kunststoffbahnen verlängern und verkürzen lassen, wenn diese unter einer Vor­ spannung gehalten und diese Vorspannung entsprechend einer gewünschten Ver­ längerung erhöht oder entsprechend einer gewünschten Verkürzung erniedrigt wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich somit zwei Bahnen lagerich­ tig zueinander ausrichten, wobei die Bahnen nach ihrer Ausrichtung auch miteinan­ der verbunden, verklebt oder verschweißt werden können.

Insbesondere bei der Herstellung ein- oder mehrlagiger Papiersäcke mit einem In­ nensack aus thermoplastischer Kunststoffolie besteht das Problem, die Bahnen, aus denen die Säcke hergestellt werden, in der Weise lagerichtig zusammenzufüh­ ren, daß beispielsweise die Querschweißnähte und/oder Querperforationen der aus einer Schlauchfolie gebildeten Innensäcke zu dem Aufdruck der diese Innensäcke einfassenden Papiersäcke lagerichtig abgestimmt sind.

Die auf der Papierbahn aufgebrachten Aufdrucke oder Druckmarken, die lagerichtig zu den Querschweißnähten und/oder Querperforationen der Kunststoffschlauch­ bahn nach dem Zusammenführen stehen müssen, können sich ändern, und zwar beispielsweise in Abhängigkeit von der Feuchtigkeit der Papierbahn, von Schwan­ kungen der Aufdrucke oder Druckmarken und von der Härte, mit der die Papier­ bahn zu einer Rolle aufgewickelt worden ist, von der anschließend die Papierbahn vor ihrer Vereinigung mit der Kunststoffschlauchfolienbahn abgezogen wird.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist daher bei einem Verfahren zum Herstellen von Schlauchabschnitten aus Papier mit einge­ legtem Innensack aus thermoplastischer Kunststoffolie, bei dem eine mit Quer­ schweißnähten versehene Kunststoffschlauchfolienbahn und eine ein- oder mehr­ lagige Papierbahn von Vorratsrollen abgezogen und derart zusammengeführt wer­ den, daß die Papierbahn bei ihrer Schlauchbildung durch einander überlappendes Einschlagen ihrer Seitenteile die Kunststoffschlauchfolienbahn umhüllend einfaßt, und bei dem von der so gebildeten Schlauchbahn die Schlauchabschnitte durch Quertrennschnitte oder Abreißen längs Querperforationslinien abgetrennt werden, vorgesehen daß die Kunststoffschlauchfolienbahn nach ihrer Abrollung unter Span­ nung gehalten wird, daß Druckmarken oder Querperforationslinien der Papierbahn und Querschweißnähte, Querperforationslinien oder Druckmarken der Kunststoff­ schlauchfolienbahn abgetastet werden und daß eine solche Spannung in der Kunststoffolienbahn aufrecht erhalten oder eingestellt wird, daß die abgetasteten Marken oder Markierungen der Bahnen lagerichtig zueinander ausgerichtet sind. Sollten sich also bei der Herstellung der Schlauchabschnitte, die in weiteren Ver­ fahrensschritten zu Papiersäcken mit Innensäcken aus Kunststoffolie verarbeitet werden, die Boden oder Boden- und Kopfschweißnähte beispielsweise von Auf­ drucken der Papierbahn entfernen, kann das Register dadurch wiederhergestellt werden, daß durch entsprechende Spannungserhöhung oder Spannungserniedri­ gung und der sich daraus ergebenden Verlängerung bzw. Verkürzung der Kunst­ stoffschlauchfolienbahn eine Ausrichtung und lagerichtige Anpassung an die Pa­ pierbahn erfolgt.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß zwischen der Abrolleinrichtung für die Kunststoffschlauchfolienbahn und der diese auf die Papierbahn ablegenden Walze Umlenkwalzen vorgesehen sind, zwischen denen eine mit einem Stellantrieb ver­ sehene, die Kunststoffschlauchfolienbahn zu einer Schlaufe ausziehende Walze angeordnet ist, daß die Marken oder Markierungen der Kunststoffschlauchfolien­ bahn und der Papierbahn abtastende Sensoren vorgesehen sind, deren Signale einer Rechen- und Steuereinheit zugeführt werden, die entsprechend der Abwei­ chung der Marken oder Markierungen von Sollwerten den Stellantrieb zur Erhöhung oder Erniedrigung der Spannung der Kunststoffschlauchfolienbahn steuert.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die durch Einschlagen der Seitenteile der Papierbahn gebildete Schlauchbahn aus der Schlauchbildestation von einem angetriebenen Walzenpaar abgezogen wird und von der Schlauchbahn durch eine von der Rechen- und Steuereinheit gesteuerte Schneideinrichtung die Schlauchabschnitte abgetrennt werden. Zweckmäßigerwei­ se zieht das Walzenpaar die Schlauchbahn aus Papier mit eingelegtem und mit Querschweißnähten versehenen Innenschlauch aus Kunststoffolie mit konstanter Geschwindigkeit aus der Schlauchbildestation ab.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in deren einziger Figur eine Anlage zum Herstellen von Schlauchabschnitten aus Pa­ pier mit eingelegtem Innenschlauch aus thermoplastischer Kunststoffolie schema­ tisch dargestellt ist, näher erläutert.

In der Abrollung dienenden Gestellen 1, 2 üblicher Bauart ist eine Rolle 3 aus einer thermoplastischen Kunststoffschlauchfolie 4, die in gleichmäßigen Abständen mit Querschweißnähten und/oder Querperforationen versehen ist und eine Rolle 6 aus ein- oder mehrlagigem Papier gehaltert. Die Kunststoffschlauchfolienbahn 4, bei­ spielsweise aus PE und die Papierbahn 7 werden durch nicht dargestellte Abzugs­ walzenpaare in der üblichen Weise von den Vorratsrollen 3, 6 abgezogen.

Die Papierbahn 7 und die Kunststoffschlauchfolienbahn 4 werden dadurch mitein­ ander vereinigt, daß diese über Umlenkrollen 8, 9 laufen. Die Papierbahn 7 mit der auf diese aufgelegten Kunststoffschlauchfolienbahn durchläuft sodann eine Schlauchbildestation 10, in der die Seitenteile der Papierbahn 7 einander überlap­ pend zu einer Schlauchbahn zusammengeschlagen werden, so daß die zu einem Schlauch geformte Papierbahn 7 die eingelegte Kunststoffschlauchfolienbahn um­ hüllend einfaßt. Zur Fixierung der zum Schlauch eingeschlagenen Seitenteile wer­ den diese in ihrem Überlappungsbereich durch eine längs verlaufende Klebstoff­ naht miteinander verbunden.

Die in der Schlauchbildestation 10 gebildete Schlauchbahn wird durch mit einem Antrieb 11 versehene Vorzugswalzen 12 vorgezogen und durchläuft sodann eine Querschneideeinrichtung 13, in der von der Schlauchbahn Schlauchstücke abge­ trennt werden, die dann zu Papiersäcken mit eingelegtem Kunststoffinnensack weiterverarbeitet werden.

Die Papierbahn 7 ist im Abstand der Schlauchabschnitte mit Druckmarken 14 ver­ sehen.

Die Schweißnähte und/oder Querperforationslinien 5 der Kunststoffschlauchfolie 4 werden durch einen Sensor 15 und die Druckmarken 14 der Papierbahn 7 durch einen Sensor 16 abgetastet. Die Signale der Sensoren 15, 16, bei denen es sich um Reflektionstastern handeln kann, werden einer Rechen- und Steuereinheit 17 zugeführt.

Die Kunststoffolienbahn 4 wird über Vorzugswalzen unter einer diese dehnenden Vorspannung gehalten. Zur Veränderung dieser Vorspannung läuft die Kunststoff­ schlauchfolienbahn 4 über Umlenkwalzen 18, 19, zwischen denen diese durch eine verfahrbare Walze 20 zu einer Schlaufe ausgezogen wird. Die verfahrbare Walze 20 ist mit einem Stellantrieb 21 versehen, der von der Rechen- und Steuereinheit 17 gesteuert wird und die Walze 20 zur Erhöhung oder Erniedrigung der Bahn­ spannung aus- oder einfährt.

Aus den Signalen der Sensoren 15, 16 bzw. einem Vergleich dieser Signale ermit­ telt die Rechen- und Steuereinheit 17 ob die Marken oder Markierungen 5, 14 der Kunststoffschlauchfolienbahn 4 und der Papierbahn 7 lagerichtig zueinander aus­ gerichtet sind oder ob Abweichungen vorhanden sind. Werden Abweichungen fest­ gestellt, wird zu deren Eliminierung die Spannung der Kunststoffschlauchfolienbahn 5 durch Aus- oder Einfahren der verfahrbaren Walze 20 in der Weise erhöht oder erniedrigt, daß die Marken oder Markierungen genau zueinander passen und zu­ einander ausgerichtet sind.

Die Kunststoffschlauchfolienbahn 4 kann nach dem Zusammenführen der Bahnen durch Klebstofftupfer auf der Papierbahn 7 fixiert werden.

Die Rechen- und Steuereinheit 17 steuert zusätzlich auch die Querschneideinrich­ tung 13, so daß die Quertrennschnitte lagerichtig angebracht werden. Nach dem Anbringen der Quertrennschnitte kann sich die vorgespannte Kunststoffschlauchfo­ lienbahn entspannen, d. h. etwas zusammenziehen, was jedoch für die nachfolgen­ de Sackherstellung unschädlich ist.

Claims (4)

1. Verfahren zum Ausrichten zweier zu einer mehrlagigen Bahn zusammenge­ führter Bahnen (4, 7), von denen vorzugsweise mindestens eine Bahn (4) aus Kunststoffolie besteht, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bahn, gegebenenfalls die Kunststoffbahn (4), unter einer diese ela­ stisch verlängernden Spannung gehalten und die Spannung entsprechend der Abweichung abgetasteter Druckmarken (5, 14) oder Markierungen von Soll­ werten erhöht oder erniedrigt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Herstellen von Schlauchabschnitten aus Pa­ pier mit einem eingelegten Innensack aus thermoplastischer Kunststoffolie, bei dem eine mit Querschweißnähten (5) versehene Kunststoffschlauchfolien­ bahn (4) und eine ein- oder mehrlagige Papierbahn (7) von Vorratsrollen (3, 6) abgezogen und derart zusammengeführt werden, daß die Papierbahn (7) bei ihrer Schlauchbildung durch einander überlappendes Einschlagen ihrer Sei­ tenteile die Kunststoffschlauchfolienbahn (4) umhüllend einfaßt, und bei dem von der so gebildeten Schlauchbahn die Schlauchabschnitte durch Quer­ trennschnitte oder Abreißen längs Querperforationslinien abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschlauchfolienbahn (4) nach ihrer Abrollung unter Span­ nung gehalten wird, daß Druckmarken oder Querperforationslinien der Pa­ pierbahn und Querschweißnähte (5), Querperforationslinien oder Druckmar­ ken der Kunststoffschlauchfolienbahn abgetastet werden und daß eine solche Spannung der Kunststoffschlauchfolienbahn (4) aufrechterhalten oder einge­ stellt wird, daß die abgetasteten Marken oder Markierungen (5, 14) der Bah­ nen (4, 7) lagerichtig zueinander ausgerichtet sind.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Abrolleinrichtung (3) für die Kunststoffschlauchfolienbahn (4) und der diese auf die Papierbahn (7) ablegenden Walze (8) Umlenkwalzen (18, 19) vorgesehen sind, zwischen denen eine mit einem Stellantrieb (21) versehene, die Kunststoffschlauchfolienbahn (4) zu einer Schlaufe auszie­ hende Walze (20) angeordnet ist, daß die Marken oder Markierungen (5, 14) der Kunststoffschlauchfolienbahn (4) und der Papierbahn (7) abtastende Sen­ soren (15, 16) vorgesehen sind, deren Signale einer Rechen- und Steuerein­ heit (17) zugeführt werden, die entsprechend der Abweichung der Marken oder Markierungen von Sollwerten den Stellantrieb (21) zur Erhöhung oder Erniedrigung der Spannung der Kunststoffschlauchfolienbahn (4) steuert.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Ein­ schlagen der Seitenteile der Papierbahn (7) gebildete Schlauchbahn aus der Schlauchbildestation (10) von einem angetriebenen Walzenpaar (12) abgezo­ gen wird und von der Schlauchbahn durch eine von der Rechen- und Steuer­ einheit (17) gesteuerte Schneideinrichtung (13) die Schlauchabschnitte abge­ trennt werden.