DE19802470A1 - Drucktuch und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Drucktuch und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- B41N2210/06—Backcoats; Back layers; Bottom layers
Description
Die Erfindung betrifft ein Drucktuch, insbesondere ein
Offset-Drucktuch, als Komplett-Aufzug nach Art eines
Nopack-Drucktuchs, bestehend aus dem eigentlichen Drucktuch
und einer darunterbefindlichen Schicht, wobei die Schicht
mit ihrer gesamten Fläche auf der Unterseite des Drucktuchs
fixiert ist.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zu seiner
Herstellung.
Drucktücher sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. So beschreibt z. B. die EP 0 676 301 A1 ein
Drucktuch mit einer darunterfixierten Schicht (siehe dort
Fig. 2). Da das Drucktuch ganzflächig mit dieser Schicht
unterlegt ist, gibt es Probleme bei der Befestigung im
Druckzylinder-Kanal. Die dicke mehrlagige Anordnung läßt
sich nur mit Mühe im Kanal unterbringen. An den Rändern des
Kanals ergibt sich wegen der Mehrlagigkeit des Materials
ein zu großer Biegeradius. Das Material trägt auf und
bildet unerwünschte Falten und wulstige Ränder.
Gestaltet man das Drucktuch samt der darunterbefindlichen
Schicht hingegen besonders dünn (wie in EP 0 676 301 A1,
Fig. 2 dargestellt), so vereinfacht sich zwar die
Befestigung im Kanal, aber die Reduktion der
Drucktuchstärke geht zu Lasten der Druckqualität: Ein zu
dünnes Drucktuch weist keine ausreichende Elastizität und
Komprimierbarkeit während des Druckvorgangs auf.
Andererseits sind auch mit sogenannter "Zurichtung"
versehene Drucktuchanordnungen bekannt. So zeigt z. B. die
Fig. 1 der zitierten EP 0 676 301 A1 ein Drucktuch, dem
eine Zurichtung unterlegt ist. Diese Zurichtung bedeckt den
Umfang des Druckzylinders, wobei der Kanal ausgespart ist.
("Zurichtung" kann auch heißen, daß neben der Aussparung
des Kanalbereichs, z. B. die Drucktuchkanten links und
rechts 10 bis 20 mm ausgespart werden, um Belastungsspitzen
durch eingetragene Waschmittel und Farbe zu verhindern.) Um
die Zurichtung in der gewünschten Lage zu positionieren,
wird sie auf dem Umfang des Druckzylinders ganzflächig
fixiert. In einem weiteren Arbeitsgang wird dann das
Drucktuch aufgelegt und seine Enden im Kanal fest
eingespannt. Wie aus der EP 0 676 301 A1, Fig. 1,
ersichtlich, brauchen zu diesem Zweck lediglich die Enden
des Drucktuchs an den Kanten des Kanals umgelegt zu werden.
Nachteilig ist hierbei, daß in diesem Fall nicht das
Drucktuch samt Unterlage fertig konfektioniert angeliefert
werden kann, und daß für die Anbringung des Drucktuchs zwei
separate Arbeitsgänge erforderlich sind: einer für die
Anbringung der Zurichtung und ein weiterer für die
Anbringung des eigentlichen Drucktuchs.
Der Trend geht zum sogenannten Nopack-Drucktuch, d. h. zu
einem fertig vorkonfektionierten Drucktuch, das in einem
einzigen Arbeitsgang aufgelegt und eingespannt werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung (die sowohl mit Anspruch 1 als
auch mit Anspruch 2 gelöst ist) besteht nun darin, ein
solches Nopack-Drucktuch zu schaffen, bei dem auf den
zusätzlichen Arbeitsgang der separaten Anbringung einer
Zurichtung verzichtet werden kann.
Die Zurichtung wird werksseitig; d. h. im Rahmen der
Drucktuchfabrikation, auf der Unterseite des Drucktuchs
fixiert. Auf diese Weise kann das gelieferte Drucktuch samt
Zurichtung in einem einzigen Arbeitsgang auf den
Druckzylinder aufgezogen werden.
Eine alternative Möglichkeit besteht darin, das Drucktuch
samt Unterschicht als Endlosware zu produzieren. Ist die
unterhalb des Drucktuchs fixierte Schicht zumindest
teilweise wieder abnehmbar, so kann diese Schicht nach
Maßgabe des Umfangs des Druckzylinders unter
Berücksichtigung des Kanals eingeschnitten und im Bereich
des Kanals abgelöst werden, wodurch sich ebenfalls der
gewünschte Komplett-Aufzug mit am Drucktuch fixierter
Zurichtung ergibt.
In jedem Fall ergibt sich eine Reduzierung der Stauchfalten
an der Kanalkante durch weniger Materialdicke ab
Kanalkante. Damit verbunden ist eine erleichterte Montage
durch geringere Steifigkeit. Bei dem erfindungsgemäßen
Drucktuch handelt es sich um ein sogenanntes Nopack-Druck
tuch, d. h. es ist kein zusätzlicher Unterlagebogen
oder -Folie unter dem Drucktuch erforderlich. Da es ein
Komplett-Drucktuch ist, kann während der Drucktuchmontage
kein Schmutz zwischen Drucktuch und Zurichtung eingetragen
werden.
Die Fixierung der Schicht auf der Unterseite des Drucktuchs
erfolgt vorzugsweise durch Kleben, Aufbügeln oder durch
Vulkanisation.
Die Fixierung dient lediglich der Positionierung der
Zurichtung und hat keinerlei Zugbelastung aufzunehmen. Die
Anbringung und Fixierung der Zurichtung kann auch
nachträglich, z. B. kundenseitig) erfolgen.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Fixierung zwischen
Drucktuch und Unterschicht um eine lösbare Fixierung. Dann
kann nicht nur eine teilweise Abtrennung der Unterschicht
im Bereich des Kanals vorgenommen und/oder andere Bereiche
abgelöst werden, z. B. die Kanten unter dem Drucktuch links
und rechts, sondern es kann auch die gesamte Unterschicht
(Zurichtung), z. B. bei Verschleiß oder Fehlstellen,
ausgewechselt werden, ohne gleich das gesamte Drucktuch
auswechseln und entsorgen zu müssen. Trennwerte zwischen
Zurichtung und Drucktuch von 0,3 bis 1,3 N/mm haben sich
dabei als vorteilhaft erwiesen.
Das erfindungsgemäß mit Zurichtung ausgestattete Drucktuch
kann in unterschiedlichster Weise aufgebaut sein: einlagig
oder mehrlagig, mit oder ohne Verstärkung. Es ist damit für
die verschiedensten Verwendungszwecke einsetzbar.
Die Zurichtung selbst ist vorzugsweise aus Elastomer,
Kunststoff oder textilem Material hergestellt. Typisch für
das erfindungsgemäße, mit Zurichtung versehene Drucktuch
ist, daß es lose auf dem Druckzylinder aufliegt.
Insgesamt ergibt sich mit dem erfindungsgemäßen Drucktuch
ein höherer Veredelungsgrad in der Konfektionierung. Zudem
ist es preiswert in der Herstellung und einfach zu
montieren. Dabei stellt ein herkömmliches Drucktuch die
"Basis" der Anordnung dar; eine Dickenvariation kann dann
durch eine entsprechend dicke Zurichtungslage erfolgen.
Das erfindungsgemäß mit Zurichtung versehene Drucktuch
erfordert keine spezielle Herrichtung des Druckzylinders.
Die Erfindung wird anhand der Abbildungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt ausschnittsweise die Seitenfläche eines
erfindungsgemäßen Drucktuchs;
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch einen Druckzylinder
nebst aufgespanntem Drucktuch;
Fig. 3a-3g zeigen mögliche Ausführungsformen des
Schichtenaufbaus des Drucktuchs, jeweils als Schnittbild.
Das in Fig. 1 dargestellte Drucktuch 2 weist einen
Festigkeitsträger 4 auf. Unterhalb des Drucktuchs 2 ist -
unter Aussparung des Randbereichs 10 - eine Zurichtung 12
fixiert. An den Enden 6 des Drucktuchs 2 befindet sich
jeweils ein Spannelement 8.
Ein solches mit Zurichtung 12 versehenes Drucktuch 2 weist
der in Fig. 2 im Querschnitt dargestellte Druckzylinder 14
auf, d. h. die Fig. 2 zeigt den Querschnitt eines
Druckzylinders 14, auf den ein erfindungsgemäßes Drucktuch
2 auf gespannt ist. Zwischen Drucktuch 2 und Druckzylinder
14 befindet sich die Zurichtung 12. Das Drucktuch 2 ist mit
Hilfe der an seinen Enden befindlichen Spannelemente 8 im
sogenannten Kanal 16 des Druckzylinders 14 fest
eingeklemmt.
Wie aus der Fig. 2 weiter hervorgeht, bedeckt die
Zurichtung 12 den gesamten Umfang des Druckzylinders 14,
läßt aber den Kanal 16 frei. Auf diese Weise sind lediglich
die nicht mit Zurichtung 12 unterfütterten Randbereiche 10
des Drucktuchs 2 in den Kanal 16 eingeführt, so daß auch
nur das Drucktuch 2 um die Kante 18 des Kanals 16 umgelegt
werden muß.
Die Zurichtung 12 ist ganzflächig auf der Unterseite 22 des
Drucktuchs 2 fixiert, nicht hingegen auf der Oberfläche 20
des Zylinders 14. Das Drucktuch 2 liegt samt Zurichtung 12
lose auf der Umfangsoberfläche 20 des Zylinders 14 auf.
Die Fig. 3a-3g zeigen weitere verschiedene
Ausführungsmöglichkeiten bezüglich des erfindungsgemäßen
Drucktuchs 2, und zwar
Fig. 3a Deckgummi 24 - Festigkeitsträger 4 - Mikroschicht
26; mögliche Anwendung: Drucktuch 2, Unterlagetuch
(Zurichtung) 12;
Fig. 3b Baustein für 1,69- und 1,95-mm-Drucktuch 2;
Fig. 3c einlagiges Drucktuch 28, 1 bis 5 mm;
Fig. 3d zweilagiges Drucktuch 30, 1 bis 5 mm mit Stripebene
34 und Versiegelung 36;
Fig. 3e zweilagiges Drucktuch 30, 1 bis 5 mm mit
Versiegelung 36;
Fig. 3f dreilagiges Drucktuch 32, 1 bis 5 mm mit
Stripebene 34;
Fig. 3g dreilagiges Drucktuch 34, 1 bis 5 mm mit
Versiegelung 36.
2
Drucktuch
4
Festigkeitsträger
6
Ende des Drucktuchs
8
Spannelement
10
Randbereich des Drucktuchs
12
Zurichtung
14
Druckzylinder
16
Kanal
18
Kanalkante
20
Oberfläche des Zylinders
22
Unterseite des Drucktuchs
24
Deckgummi
26
Mikroschicht
28
einlagiges Drucktuch
30
zweilagiges Drucktuch
32
dreilagiges Drucktuch
34
Stripebene
36
Versiegelung
Claims (9)
1. Drucktuch, insbesondere Offset-Drucktuch,
als Komplett-Aufzug nach Art eines Nopack-Drucktuchs,
bestehend aus dem eigentlichen Drucktuch und einer
darunterbefindlichen Schicht,
wobei die Schicht mit ihrer gesamten Fläche auf der
Unterseite des Drucktuchs fixiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht eine Zurichtung (12) ist.
2. Drucktuch nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterhalb des Drucktuchs (2) fixierte Schicht
teilweise in der Weise wieder abnehmbar ist,
daß ein Drucktuch (2) mit Zurichtung (12) entsteht.
3. Drucktuch nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zurichtung (12) auf die Unterseite des Drucktuchs
(2) entweder aufgeklebt, aufgebügelt oder aufvulkanisiert
ist.
4. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixierung zwischen Drucktuch (2) und (Unter)schicht
(Zurichtung, 12) lösbar ist.
5. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drucktuch (2) ein- oder mehrlagig ist.
6. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drucktuch (2) einen Festigkeitsträger (4) aufweist.
7. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zurichtung (12) aus Elastomer, Kunststoff oder
textilem Material besteht.
8. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit Zurichtung (12) versehene Drucktuch (2) lose
auf einem Druckzylinder (14) aufliegt.
9. Verfahren zur Herstellung eines Drucktuchs nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Drucktuch (2) zunächst ganzflächig mit einer
zumindest teilweise wieder lösbaren Schicht versieht,
und daß man anschließend die Schicht im Bereich des Kanals
(16) des Druckzylinders (14), d. h. teilweise, wieder
abzieht,
so daß ein Drucktuch (2) mit Zurichtung (12) entsteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998102470 DE19802470A1 (de) | 1998-01-23 | 1998-01-23 | Drucktuch und Verfahren zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998102470 DE19802470A1 (de) | 1998-01-23 | 1998-01-23 | Drucktuch und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19802470A1 true DE19802470A1 (de) | 1999-07-29 |
Family
ID=7855430
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998102470 Withdrawn DE19802470A1 (de) | 1998-01-23 | 1998-01-23 | Drucktuch und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19802470A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005058601A2 (de) | 2003-12-16 | 2005-06-30 | Koenig & Bauer Aktiengesellschaft | Drucktuch mit einer formstabilen trägerplatte, ein verfahren zur herstellung eines solchen drucktuches sowie ein druckwerk für eine druckmaschine ohne feuchtwerk |
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-
1998
- 1998-01-23 DE DE1998102470 patent/DE19802470A1/de not_active Withdrawn
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