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Die
Erfindung betrifft eine Waschvorrichtung für Druckmaschinen mit einem
Waschbalken zum Andrücken
eines Reinigungstuches an einen Zylinder der Druckmaschine, an dessen
dem Reinigungstuch zugewandten Seite eine über die Länge des Waschbalkens laufende
Druckleiste vorgesehen ist.
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Waschvorrichtungen
dieser Art sind beispielsweise aus der
EP 0 936 067 A1 oder aus
der
DE 297 07 975
U1 bekannt. Zylinder von Druckmaschinen, beispielsweise
Gummizylinder oder Plattenzylinder von Offsetdruck Maschinen, sind
unvermeidlich einer gewissen Verschmutzung ausgesetzt. Diese ergibt
sich durch Farbreste, Staub, Reste von anderen Betriebsstoffen,
usw., die in einer Druckerei anfallen. Es ist daher von Zeit zu
Zeit erforderlich, die genannten Druckzylinder zu reinigen.
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Zu
diesem Zweck gibt es Wascheinrichtungen, die ein Waschtuch, gegebenenfalls
unter Zuhilfenahme von Reinigungsmitteln, über die Oberfläche der
Zylinder ziehen. Das Tuch wird dabei von einer Vorratsrolle abgegeben
und auf eine Sammelwelle für
verschmutztes Reinigungstuch aufgewickelt. Zwischen der Vorratsrolle
und der Sammelwelle befindet sich ein Waschbalken, der das Reinigungstuch
an die Oberfläche
des jeweiligen Zylinders andrückt.
Der Waschbalken weist auf seiner dem Reinigungstuch zugewandten
Seite eine in den Waschbalken eingelassene oder anderweitig in diesem
angebrachte Druckleiste auf, die geeignet ist, das Reinigungstuch mit
gewisser Elastizität
gegen die Zylinderoberfläche zu
drücken.
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Derartige
Waschvorrichtungen werden für
einen wiederholten Gebrauch in Druckmaschinen integriert. Die Waschbalken
sind zwischen zwei Stellungen hin und her beweglich, nämlich einer
gegen die Zylinderoberfläche
anliegenden Stellung und einer zurückgezogenen Stellung. Entsprechend
sind die Waschbalken verschiebbar oder schwenkbar im Gestell der
Druckmaschinen montiert.
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Das
gleichmäßige Anpressen
des Reinigungstuches an die Zylinderoberfläche ist naturgemäß eine Voraussetzung
für eine
wirksame Reinigung. Die Anpresskraft darf dabei nicht zu groß sein, da
andernfalls die Zylinderoberfläche
zerstört
wird. Ist die Anpresskraft zu klein, so ist die Reinigungswirkung
unzureichend. Die Waschvorrichtung kann daher Federelemente in ihrer
Aufhängung
enthalten, die den Waschbalken federnd gegen die Zylinderoberfläche drücken. Diese
federnde Aufhängung
ist jedoch nicht in der Lage, einen Feinausgleich über die gesamte
Länge des
Waschbalkens zu erreichen.
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Die
bei herkömmlichen
Waschbalken verwendeten Druckleisten aus Gummi oder elastomeren Kunststoffen
sind immer noch verhältnismäßig steif, so
dass sie sich an die zu reinigende Oberfläche nicht zuverlässig über die
gesamte Breite des Druckzylinders anpassen können. Im übrigen sind Gummi und elastomere
Kunststoffe in der Regel relativ empfindlich gegenüber den
verwendeten Reinigungsmitteln. Die herkömmlichen, aus Gummi oder elastomeren
Kunststoffen bestehende Druckleisten müssen daher relativ häufig ausgewechselt
werden.
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Aus
der
DE 196 05 957
A1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen der Mantelfläche von
Zylindern in Rotationsdruckmaschinen bekannt. Die Vorrichtung umfasst
ein sich über
die Länge
des Zylinders erstreckendes Reinigungstuch und ein damit zusammenwirkendes
Andrückelement,
wobei das Reinigungstuch durch das Andrückelement an die sich bewegende
Mantelfläche
andrückbar
ist und das Andrückelement
aus einem mit einem Innendruck beaufschlagbaren elastisch verformbaren
Hohlkörper
besteht, der beim Anlegen des Innendrucks elastisch expandiert,
wobei der Abstand des elastischen Hohlkörpers zur Mantelfläche vergrößert wird.
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Ferner
zeigt
EP 0 936 068
A1 eine Vorrichtung zum Reinigen der äußeren Oberfläche eines
Zylinders mit einem Reinigungstuch. Die Vorrichtung umfasst ein
aus einem Elastomer ausgeformtes Druckkissen, das eingearbeitete
Fasern umfasst. Das Druckkissen wird durch Druckluft verformt, so dass
das Reinigungstuch mittels des Druckkissens gegen die äußere Oberfläche des
Zylinders gedrückt wird,
um die äußere Oberfläche des
Zylinders zu reinigen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Waschvorrichtung
der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, dass sich der Waschbalken
unabhängig
von geometrischen Ungenauigkeiten und Toleranzen der Waschbalkenaufhängung und
der Zylinderform über
die gesamte Zylinderlänge
dessen Oberfläche
mit gleichmäßigem Druck
anpasst.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Waschvorrichtung für Druckmaschinen zum Andrücken eines
Waschtuches an einen Zylinder der Druckmaschine gelöst, an dessen
dem Waschtuch zugewandter Seite eine über diese Länge des Waschbalkens laufende
elastische Druckleiste vorgesehen ist, wobei die Druckleiste einen
Querschnitt mit einem konvex in Richtung des Waschtuches gewölbten Mittelbereich
aufweist und wobei die Druckleiste im Mittelbereich als Federelement
ausgebildet ist, wobei die Druckleiste eine die Randbereiche verbindende
Zwischenwand und eine leicht verformbare Mittelstütze aufweist,
welche den gewölbten
Mittelbereich an der Zwischenwand abstützt und/oder wobei die Druckleiste
am Übergang
vom Mittelbereich zu den Randbereichen als Federelement ausgebildet ist,
wobei die Übergänge als
scharnierartig wirkende Querschnittsbereiche ausgebildet sind.
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Die
scharnierartig wirkende Querschnittsbereiche lassen eine elastische
Verformung der Druckleiste in besonders einfacher Weise zu. Bei
einer derartigen Formgebung ist es durchaus möglich, ein thermoplastisches
Material zu verwenden, das weniger elastisch ist als die üblichen
Elastomere.
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Die
scharnierartig wirkenden Querschnittsbereiche können sehr unterschiedlich ausgebildet sein.
Bogenförmige
oder S-förmige
Querschnittsbereiche sorgen insbesondere für eine erhöhte Biegsamkeit. Günstig sind
in jedem Fall Bereiche, die eine Verlängerung der bei der Biegung
einbezogenen Strecke bewirken, da sich längere Teile leichter biegen
lassen als kurze.
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Es
ist auch möglich,
das Profil der Druckleiste so auszubilden, dass sie zunächst eine
Verbindungswand aufweist, die die beiden Randbereiche verbindet,
und auf dieser Verbindungswand einen konvexen Mittelbereich aufzubauen,
der eine relativ geringe Wandstärke
aufweist und sich nachgiebig auf der Verbindungswand abstützt. Für ein solches
Profil gibt es zahlreiche unterschiedliche Lösungen. Das Profil soll grundsätzlich so
gestaltet sein, dass es relativ leicht nachgibt, so dass sich die
Druckleiste relativ genau auch unregelmäßigen Gegenflächen anpassen
kann, aber doch in der Lage ist, einen gewissen Druck auszuüben, der
für die
vorgesehene Reinigung notwendig ist.
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Die
scharnierartig wirkenden Querschnittsbereiche sind insbesondere
zweckmäßig am Übergang
vom konvexen Mittelbereich zu den Randbereichen vorgesehen. Die
scharnierartig wirkenden Querschnittsbereiche können gebildet werden durch bogenförmige Auswölbungen
des Querschnitts, die sich beispielsweise an den beiden Übergängen zwischen
dem Mittelbereich und den Randbereichen befinden.
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Die
scharnierartigen Querschnittsbereiche können bogenförmig nach außen oder
auch nach innen gewölbte
Bereiche sein. Es kann sich um S-förmig verformte Bereiche handeln
oder auch um ösenförmig geformte
Bereiche. Jede Verlängerung
des Materialbereichs zwischen den Randleisten und dem gewölbten Mittelbereich
hat zur Folge, dass die Verformung des Mittelbereichs am Übergang
zum Randbereich erleichtert wird.
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Als
Material für
die Druckleiste kommen viele Kunststoffe in Betracht. Als besonders
vorteilhaft haben sich beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen
erwiesen.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
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1 zeigt
einen Querschnitt einer Ausführungsform
einer Druckleiste für
eine erfindungsgemäße Waschvorrichtung;
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2 ist
ein Querschnitt einer anderen Ausführungsform;
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3 ist
eine entsprechende Darstellung zu einer dritten Ausführungsform
der Erfindung;
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4 veranschaulicht
in gleicher Darstellung eine vierte Ausführungsform der Erfindung;
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5 ist
ein Querschnitt einer fünften
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Druckleiste;
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6 ist
ein Querschnitt einer sechsten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckleiste;
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7 ist
ein Querschnitt einer siebten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckleiste;
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8 ist
ein Querschnitt einer achten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckleiste;
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9 ist
ein Querschnitt einer neunten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckleiste;
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10 ist
ein Querschnitt einer zehnten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckleiste;
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Die
Zeichnung ist beschränkt
auf die Abbildung des Querschnitts einer Ausführungsform der Druckleiste.
Die Druckleiste ist an einem Waschbalken befestigt, der seinerseits
hin- und hergehend geführt
ist und auf diese Weise gegen einen nicht dargestellten Druckzylinder
angestellt und von diesem entfernt werden kann. Im vorliegenden
Fall geht es jedoch lediglich um die Druckleiste.
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Eine
erfindungsgemäße Druckleiste,
die in der Zeichnung in ihrem Querschnitt dargestellt ist, weist
einen Mittelbereich 10 und zwei Randbereiche 12, 14 an
beiden Seiten des Mittelbereichs auf. Die Randbereiche 12, 14 können, für sich betrachtet,
als C-Profile mit einander zugewandten offenen Seiten des C behandelt
werden. Sie dienen zur Befestigung an einem nicht dargestellten
Waschbalken, und die Art dieser Befestigung hängt naturgemäß ab von
der Gestaltung des Waschbalkens selbst.
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Die
DE 195 15 721 A1 zeigt
einen derartigen Waschbalken mit einem Reinigungstuch, das von einer
Vorratsrolle zu einer Sammelwelle über den Waschbalken hinweggezogen
wird.
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Der
Mittelbereich 10 ist, jeweils ausgehend von beiden Randbereichen,
konvex nach oben gewölbt.
Bei Gebrauch richtet sich diese Wölbung in Richtung des Reinigungstuches.
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Es
ist erkennbar, dass die Wandstärke
im Mittelbereich 10 erheblich dünner ist als in den beiden
Randbereichen 12, 14. Wegen der gewölbten Form
und der geringen Wandstärke
ist der Mittelbereich 10 äußerst flexibel, so dass sich
dieser Mittelbereich über
die gesamte Länge
des Waschbalkens mit weitgehend gleich bleibendem Anpreßdruck gegen den
Druckzylinder anlegen kann.
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Am Übergang
von den Randbereichen 12, 14 zum Mittelbereich 10 befinden
sich in Fortsetzung des Querschnitts des Mittelbereichs zwei bogenförmig nach
außen
gewölbte
Querschnittsbereiche, die auf der inneren, also in der Zeichnung
unteren Seite offen sind und hier daher bei Druckbelastung des Mittelbereichs
leicht nachgeben können.
Diese beiden Elemente sollen als Scharnierbereiche 16, 18 bezeichnet
werden.
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In
der dargestellten Form sind sie besonders wirksam, jedoch können ähnliche
Wirkungen auch durch andere Formgebungen erzielt werden. Im vorliegenden
Zusammenhang soll daher nur generell von Scharnierbereichen gesprochen
werden, die den bogenförmigen
Mittelbereich 10 bei Druckbelastung von oben in der Zeichnung
leicht zum Verbiegen bringen.
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2 zeigt
einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform einer Druckleiste
zum Andrücken eines
Waschtuches.
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Diese
Ausführungsform
weist wiederum zwei gleiche Randbereiche 12, 14 auf,
sowie die Ausführungsform
gemäß 1.
Die Randbereiche sind durch einen konvex gewölbten Mittelbereich 10 verbunden.
Am Übergang
von den Randbereichen 12, 14 zu dem Mittelbereich 10 befinden
sich ösenförmig verformte
Bereiche als Ausführungsform
der scharnierartigen Bereiche.
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3 zeigt
in entsprechender Schnittdarstellung eine Ausführungsform, bei der der konvexe Mittelbereich 10 nach
beiden Seiten über
die Randbereiche 12, 14 hinweg geführt ist
und sodann im scharfen Bogen 20 zurück zur Innenseite der Randbereiche 12, 14 verläuft. Dadurch
ergibt sich eine erhebliche Flexibilisierung des Mittelbereichs 10.
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4 zeigt
eine Ausführungsform,
die als Abwandlung der Ausführungsform
gemäß 1 betrachtet
werden kann. Am Übergang
der Randbereiche 12, 14 zum Mittelbereich 10 befinden
sich nach außen
gerichtete Ausformungen, die im Gegensatz zu der Ausführungsform
gemäß 1 nicht
bogenförmig,
sondern gewissermaßen
kastenförmig
ausgestaltet sind. Diese Ausformungen sind hier mit 22 bezeichnet.
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Schließlich zeigt 5 eine
Ausführungsform,
bei der der Mittelbereich 10 in S-förmigen Querschnittsbereichen 24 in
die Randbereiche 12, 14 übergehen.
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All
diesen Ausführungsformen
ist gemeinsam, dass der Übergang
von dem Mittelbereich 10 zu den Randbereichen 12, 14 leichter
verformbar wird.
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Den
Ausführungsformen
gemäß 6 bis 10 ist
gemeinsam, dass sie neben den bereits beschriebenen Randbereichen 12, 14 eine
diese verbindende Zwischenwand unterhalb des in der bereits beschriebenen
Weise dargestellten konvexen Mittelbereichs 32. Bei allen
hier behandelten Ausführungsformen
gemäß 6 bis 10 ist
der konvexe Mittelbereich durch höchst labile, flexible Stützkonstruktionen
an der Zwischenwand 30 abgestützt.
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So
zeigt 6 eine Mittelstütze 34, die im oberen
Bereich zwei auseinanderlaufende Zweige 36, 38 aufweist,
die sich im unteren Bereich wieder annähern.
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7 zeigt
eine Mittelstütze 40,
in die eine kreisförmige
Verzweigung eingeschaltet ist, so dass auch hier ein sehr nachgiebiger
Bereich entsteht.
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Bei
der Mittelstütze 42 gemäß 8 ist
eine rechteckbildende Verzweigung in die Mittelstütze eingebaut.
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Die
Ausführungsform
gemäß 9 zeigt eine
Mittelstütze 44,
in die eine ein Dreieck bildende Verzweigung eingeschlossen ist.
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Schließlich ist 10 eine
Version entnehmbar, bei der anstelle einer im wesentlichen senkrecht laufenden
Mittelstütze
zwei schräg
auseinanderlaufende Streben 46, 48 zwischen dem
konvexen Mittelbereich 32 und der Zwischenwand 30 vorgesehen sind.
Die zuvor erwähnten
Stützkonstruktionen
sind einstückig
zu dem übrigen
Teil der Druckleiste im Extrusionsverfahren hergestellt worden.