DE19802392A1 - Beschichtungsflüssigkeit zur Erzeugung eines hydrophilen Films und Verfahren zur ihrer Herstellung - Google Patents
Beschichtungsflüssigkeit zur Erzeugung eines hydrophilen Films und Verfahren zur ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsflüssigkeit zur Erzeugung eines hy
drophilen Films auf der Oberfläche eines Substrats aus einem Material wie
Glas, Spiegel, Metall oder dgl., sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Be
schichtungsflüssigkeit.
Bisher wird anorganisches Tafel- bzw. Flachglas wegen seiner Transparenz
und anderen guten Eigenschaften in großem Umfang für verschiedene Ge
genstände verwendet, beispielsweise für Glasscheiben, Spiegel und Bril
lengläser. Wenn ein solcher Gegenstand beispielsweise in einer Umgebung
mit hoher Temperatur und hohem Feuchtigkeitsgehalt verwendet wird, erfolgt
auf seiner Oberfläche eine Taukondensation, wodurch diese beschlägt bzw.
anläuft. Zusätzlich zu diesem Anlauf-Problem tritt noch ein weiteres Problem
auf, beispielsweise bei einem Automobil-Außenspiegel, auf dessen Oberfläche
bei regnerischem Wetter viele Regentropfen haften. Diese Probleme stören
die Sicht des Fahrers des Automobils nach hinten.
Es wurden bereits verschiedene Vorschläge gemacht, um den obengenannten
Gegenständen Antianlauf-Eigenschaften, Antiwassertropfen-Haftungs-
Eigenschaften und Haltbarkeit zu verleihen. Es wurde beispielsweise vorge
schlagen, einen hydrophilen Film auf der Oberfläche eines Substrats, bei
spielsweise einer Glasplatte, zu erzeugen, um ein Anlaufen (Beschlagen) und
ein Anhaften von Wassertropfen zu verhindern. Es ist seit langem ein Vor
schlag zum Aufbringen eines oberflächenaktiven Agens (Tensids) auf die
Oberfläche eines solchen Substrats, um diesem Zweck zu genügen, bekannt.
So ist beispielsweise in der ungeprüften japanischen Patentpublikation
JP-A-52-1 01 680 ein Antianlauf-Mittel für einen transparenten Gegenstand wie Glas
beschrieben. Dieses Mittel enthält Polyacrylsäure, ein oberflächenaktives
Agens (Tensid) und ein Lösungsmittel, bei dem es sich um Wasser und/oder
Alkohol handelt. In JP-A-55-154 351 ist ein hydrophiler Film beschrieben, der
auf ein Substrat aufgebracht wird. Dieser Film enthält ein Phosphoroxid und
mindestens einen Vertreter aus der Gruppe Molybdänoxid und Wolframoxid. In
JP-A-54-105 120 ist ein Verfahren zur Herstellung eines anlaufbeständigen
Glasgegenstandes beschrieben, bei dem man ein anorganisches Glassubstrat,
das P2O5 enthält, mit einer P2O5 enthaltenden Flüssigkeit oder einem P2O5
enthaltenden Dampf in Kontakt bringt. Außerdem ist in JP-A-53-58492 ein An
lauf-Verhinderungsmittel beschrieben, das mindestens ein amphoteres ober
flächenaktives Agens vom Sulfonsäure-Typ der darin angegebenen allgemei
nen Formel und mindestens ein spezielles anorganisches Salz oder Acetat der
darin angegebenen allgemeinen Formel enthält.
Es gibt auch einige Vorschläge zur Erzeugung eines Titandioxid-Films auf ei
nem Substrat zum Zwecke der Zersetzung von Verunreinigungen oder Ge
ruchsstoffen, die in Wasser oder Luft enthalten sind, durch die photokatalyti
sche Aktivität des Titandioxid-Films. So ist beispielsweise in JP-A-63-97234
ein Photokatalysator aus Titanoxid und einem Zusatz, bei dem es sich handelt
um mindestens ein Element aus der Gruppe Platin, Palladium und Rhodium,
beschrieben. In JP-A-2-223 909 ist ein Mehrschichten-Überzugsfilm beschrie
ben, der auf Brillengläser aufgebracht wird. Dieser Überzugsfilm besteht aus
einer ersten Schicht aus SiO2, einer zweiten Farbschicht und einer dritten
Schicht aus TiO2, wobei jede dieser Schichten durch physikalische Dampfab
scheidung (PVD) aufgebracht wird. In JP-A-7-100378 ist ein dünner photokata
lytischer Titanoxid-Film beschrieben. Dieser Film wird hergestellt nach einem
Verfahren, das die aufeinanderfolgenden Stufen umfaßt (a) Mischen eines Ti
tanalkoxids mit einem Alkoholamin zur Herstellung eines Titandioxid-Sols; (b)
Aufbringen des Titandioxid-Sols auf ein Substrat und (c) Brennen des resultie
renden Titandioxid-Solfilms durch Erhöhung seiner Temperatur von Raumtem
peratur auf eine End-Temperatur von 600 bis 700°C. Der resultierende Titan
dioxidfilm ist ein solcher vom Anatas-Typ. Nachdem dieser Titandioxidfilm mit
ultravioletten Strahlen bestrahlt worden ist, werden Verunreinigungen, die an
dem Titandioxidfilm haften, durch die photokatalytische Aktivität des Titandi
oxidfilms zersetzt. Dadurch wird der Titandioxidfilm hydrophil. Wenn jedoch ein
solcher konventioneller Titandioxidfilm für einen langen Zeitraum nicht mit
Licht bestrahlt wird, reichern sich allmählich organische Verunreinigungen auf
dem Titandioxidfilm an. Dadurch werden die hydrophilen Eigenschaften des
Titandioxidfilms beeinträchtigt.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Beschichtungsflüssigkeit
bereitzustellen, die eine ausreichend lange Gebrauchsdauer (Topfzeit) hat für
die Erzeugung eines hydrophilen Films mit lang anhaltenden hydrophilen Ei
genschaften und einer verbesserten Abriebsbeständigkeit. Ein weiteres Ziel
der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Be
schichtungsflüssigkeit anzugeben.
Weitere Ziele der Erfindung sind die Bereitstellung eines Verfahrens zur Er
zeugung eines solchen hydrophilen Films auf einem Substrat unter Verwen
dung einer solchen Beschichtungsflüssigkeit sowie die Bereitstellung eines
hydrophilen Gegenstandes (Formkörpers), der einen solchen hydrophilen Film
aufweist, der auf einem Substrat unter Verwendung dieser Beschichtungsflüs
sigkeit erzeugt worden ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Beschichtungsflüssigkeit zur
Erzeugung eines hydrophilen Films. Diese Beschichtungsflüssigkeit umfaßt ein
erstes Sol, bei dem es sich um ein Titandioxidsol handelt, und ein zweites Sol,
bei dem es sich um mindestens einen Vertreter aus der Gruppe Siliciumdioxid
sol und Aluminiumoxidsol handelt. Dieses Titandioxidsol wird hergestellt nach
einem Verfahren, das die folgenden aufeinanderfolgenden Stufen umfaßt: (a)
Mischen einer ersten Lösung, die ein Titanalkoxid enthält, mit einem Diol, dar
gestellt durch mindestens eine der folgenden allgemeinen Formeln (1) und (2),
um dadurch eine zweite Lösung herzustellen, die einen Titankomplex enthält,
der durch eine Reaktion zwischen dem Titanalkoxid und dem Diol gebildet
worden ist, und (b) Hydrolysieren des Titankomplexes in der zweiten Lösung,
um dadurch das Titandioxidsol herzustellen:
worin bedeuten:
R1 H oder CpH2p+1, worin p für 1 bis 5 steht,
R2 CqH2q+1, worin q für 1 bis 5 steht,
R3 CrH2r, worin r für 1 bis 3 steht
R4 H oder CxH2x+1, worin x für 1 bis 5 steht, und
R5 H oder CyH2y+1, worin y für 1 bis 5 steht.
R1 H oder CpH2p+1, worin p für 1 bis 5 steht,
R2 CqH2q+1, worin q für 1 bis 5 steht,
R3 CrH2r, worin r für 1 bis 3 steht
R4 H oder CxH2x+1, worin x für 1 bis 5 steht, und
R5 H oder CyH2y+1, worin y für 1 bis 5 steht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein erstes Verfahren zur
Herstellung der obengenannten Beschichtungsflüssigkeit. Dieses Verfahren
umfaßt die Stufe (c) Mischen des Titandioxidsols mit dem zweiten Sol nach
Durchführung der obengenannten aufeinanderfolgenden Stufen (a) und (b).
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein zweites Verfahren zur Erzeugung ei
nes hydrophilen Films auf einem Substrat. Dieses Verfahren umfaßt die fol
genden aufeinanderfolgenden Stufen: (d) Aufbringen der in der Stufe (c) erhal
tenen Beschichtungsflüssigkeit auf das Substrat unter Bildung eines Vorläu
ferfilms darauf und (e) Brennen des Vorläuferfilms bei einer Temperatur von
300 bis 850°C, um dadurch den hydrophilen Film darauf zu erzeugen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein hydrophiler Gegen
stand (Formkörper), der umfaßt ein Substrat und einen hydrophilen Film, der
nach dem vorstehend beschriebenen zweiten Verfahren auf dem Substrat er
zeugt worden ist.
Wie oben angegeben, wird erfindungsgemäß ein spezieller Titankomplex ver
wendet, der durch eine Reaktion zwischen einem Titanalkoxid und einem Diol
des obengenannten speziellen Typs gebildet worden ist. Dadurch wird die Be
schichtungsflüssigkeit stabiler oder sie erhält eine ausreichend lange Ge
brauchsdauer (Topfzeit) und der hydrophile Film weist lang anhaltende hydro
phile Eigenschaften und eine verbesserte Abriebsbeständigkeit auf.
Wenn ein konventioneller Titandioxidfilm für einen langen Zeitraum nicht mit
Licht bestrahlt wird, reichern sich, wie oben angegeben, organische Verunrei
nigungen auf dem Titandioxidfilm allmählich an. Dadurch werden die hydrophi
len Eigenschaften des Titandioxidfilms schlechter. Um diesen Mangel zu be
heben, wird vorgeschlagen, einen hydrophilen Film aus einer Mischung von
Titandioxid und einem anderen Metalloxid (wie Siliciumdioxid und Aluminiu
moxid) herzustellen. Es ist zu erwarten, daß dieser hydrophile Film langanhal
tende hydrophile Eigenschaften aufweist. Ein solcher hydrophiler Film kann
nach dem Sol-Gel-Verfahren leicht auf einem Substrat erzeugt werden. Dieses
Verfahren zur Erzeugung eines hydrophilen Films, das nicht erfindungsgemäß
ist, kann die folgenden aufeinanderfolgenden Stufen umfassen: (1) Hydrolysie
ren eines Titanalkoxids zur Herstellung eines konventionellen Titandioxidsols;
(2) Mischen dieses Titandioxidsols mit einem anderen Sol von Siliciumdioxid
und/oder Aluminiumoxid zur Herstellung einer Solmischung; (3) Aufbringen der
Solmischung auf ein Substrat, um darauf einen Vorläuferfilm zu erzeugen; und
(4) Brennen des Vorläuferfilms unter Bildung des hydrophilen Films. Bei die
sem Verfahren weisen jedoch die konventionellen Titanalkoxide sehr hohe Hy
drolyseraten auf. Deshalb weist die in der Stufe (2) erhaltene Solmischung
(Beschichtungsflüssigkeit) einen weißen Niederschlag auf oder wandelt sich
innerhalb eines kurzen Zeitraums in ein Gel um. Dadurch wird es schwierig,
einen transparenten Film herzustellen. Das heißt mit anderen Worten, diese
Beschichtungsflüssigkeit, die nicht der Erfindung entspricht, weist eine unzu
reichende Gebrauchsdauer (Topfzeit) auf. Im Gegensatz dazu weist die erfin
dungsgemäße Beschichtungsflüssigkeit eine ausreichend lange Gebrauchs
dauer (Topfzeit) auf, wie oben angegeben.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Beispiele für das Diol sind 2-Ethyl-
1,3-hexandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol,
2,3-Butandiol, 2-Methyl-2,4-pentandiol und eine Kombination von mindestens
zwei dieser Verbindungen. Wegen der Verwendung dieses Diols wird die re
sultierende Schutzfähigkeit im wesentlichen stabil und der hydrophile Film
weist die obengenannten verbesserten Eigenschaften auf.
Das erfindungsgemäß verwendete Titanalkoxid unterliegt keinen speziellen
Beschränkungen und es enthält vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatome im
Molekül. Zu nicht-beschränkenden Beispielen für das Titanalkoxid gehören
Titanmethoxid, Titanethoxid, Titan-n-propoxid, Titan-iso-propoxid, Titan-n-but
oxid, Titan-iso-butoxid und Titan-sec-butoxid. Erfindungsgemäß wird das
Titanalkoxid in einem organischen Lösungsmittel gelöst zur Herstellung einer
ersten Lösung.
Dieses organische Lösungsmittel unterliegt keinen speziellen Beschränkun
gen, so lange es das Titanalkoxid und das Diol löst. Zu Beispielen für dieses
organische Lösungsmittel gehören primäre Alkohole wie Methanol, Ethanol
und Propylalkohol, sekundäre Alkohole wie Isopropylalkohol, tertiäre Alkohole
wie tert-Butanol, Ketone wie Aceton und Methylethylketon, Ether, aliphatische,
aromatische und alicyclische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol,
Chloroform, Pentan, Hexan und Cyclohexan und Mischungen von mindestens
zwei dieser Verbindungen.
In der Stufe (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die erste Lösung, die
ein Titanalkoxid enthält, mit dem Diol gemischt, beispielsweise durch Rühren,
vorzugsweise bei einer Temperatur von 20 bis 80°C. Auf diese Weise wird ei
ne zweite Lösung hergestellt, die einen Titan-Komplex enthält, der durch eine
Umsetzung des Titanalkoxids mit dem Diol gebildet worden ist. Wie oben an
gegeben, weisen Titanalkoxide im allgemeinen sehr hohe Hydrolyseraten bzw.
-geschwindigkeiten auf. Deshalb besteht die Neigung, daß dann, wenn einer
Titanalkoxid-Lösung selbst Wasser zugesetzt wird, um das Titanalkoxid zu
hydrolysieren, in der Lösung ein weißer Niederschlag auftritt. Wenn ein Titan
dioxidsol, das durch Hydrolysieren nur von Titanalkoxid hergestellt worden ist,
mit einem anderen Sol von Siliciumdioxid und/oder Aluminiumoxid gemischt
wird, besteht bei der resultierenden Solmischung, die nicht der vorliegenden
Erfindung entspricht, die Neigung, daß sie innerhalb eines kurzen Zeitraums
sich in ein Gel umwandelt. Auf diese Weise wird es schwierig, einen transpa
renten Film herzustellen. Im Gegensatz dazu wird erfindungsgemäß die erste
Lösung, die ein Titanalkoxid enthält, mit dem obengenannten speziellen Diol
gemischt. Dadurch wird ein Titan-Komplex gebildet durch eine Umsetzung
zwischen dem Titanalkoxid und dem Diol. Das Diol wird nämlich zu einem Li
ganden dieses Titan-Komplexes. Ein durch Hydrolysieren dieses Titan-
Komplexes hergestellte Titandioxidsol wird überraschend stabil und es ent
steht kein weißer Niederschlag. Außerdem wird auch eine Solmischung
(Beschichtungsflüssigkeit), die durch Mischen dieses Titandioxidsols mit dem
zweiten Sol (d. h. mindestens einem aus der Gruppe Siliciumdioxidsol und
Aluminiumoxidsol) hergestellt wird, ebenfalls überraschend stabil. Auf diese
Weise wird es möglich, einen transparenten hydrophilen Film zu erhalten. Die
se spezielle Beschichtungsflüssigkeit hydrolysiert nicht durch die Feuchtigkeit
in der Luft und wird somit während der Lagerung stabil. Außerdem kristallisiert
Titandioxid bis zu einem bestimmten erwünschten Grade nach der Erzeugung
des Vorläuferfilms in der Stufe (d) oder des hydrophilen Films in der Stufe (e)
durch die Verwendung des speziellen Diols als Ligand des Titan-Komplexes.
Deshalb ist der erfindungsgemäße hydrophile Film in bezug auf die photokata
lytische Aktivität wesentlich verbessert.
Erfindungsgemäß liegt das Molverhältnis zwischen dem Diol und dem Titanal
koxid vorzugsweise bei 1 : 1 bis 8 : 1. Wenn dieses Verhältnis weniger als 1 : 1
beträgt, kann das Titandioxidsol eine unzureichende Stabilität aufweisen.
Wenn dieses Verhältnis mehr als 8 : 1 beträgt, können zu viele Hohlräume in
dem hydrophilen Film auftreten als Folge der Zersetzung des Diols in der Stufe
(e). Dieser hydrophile Film kann dann eine unzureichende Abriebsbeständig
keit aufweisen.
Erfindungsgemäß kann für den Fall, daß ein Titanalkoxid, dargestellt durch die
allgemeinen Formel (R6)aTi(OR7)4-a, worin R6 CmH2m+1, worin m für 1 bis 5
steht, und R7 CnH2n+1, worin n für 1 bis 5 steht, bedeuten, mit dem Diol der
oben angegebenen allgemeinen Formel (1) oder (2) umgesetzt wird, ein Titan-
Komplex der nachstehend angegebenen allgemeinen Formel (3) oder (4) ge
bildet werden:
Erfindungsgemäß kann der Titan-Komplex in der Stufe (b) durch Zugabe von
Wasser hydrolysiert werden. Dieses Wasser wird vorzugsweise in einer sol
chen Menge verwendet, daß das Molverhältnis von Wasser zu Titanalkoxid in
der Stufe (a) etwa 1 : 1 bis etwa 4 : 1 beträgt. Wenn die Wassermenge unzurei
chend ist, kann der Grad der Hydrolyse des Titan-Komplexes unzureichend
sein. Wenn die Wassermenge übermäßig groß ist, kann das resultierende Sol
eine geringere Stabilität aufweisen.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, die zweite Lösung, die in der Stufe (a) er
halten wird, vor der Stufe (b) anzusäuern, um den Titan-Komplex zu stabilisie
ren. Die zum Ansäuern verwendete Säure unterliegt keinen speziellen Be
schränkungen und zu nicht-beschränkenden Beispielen für diese Säure gehö
ren Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure und Essigsäure. In der Stufe (b)
wird der zweiten Lösung Wasser zugegeben und dann kann die resultierende
Mischung bei einer Temperatur von 20 bis 80°C gerührt werden, um dadurch
den Titan-Komplex zu hydrolysieren. Auf diese Weise wird das Titandioxidsol
hergestellt.
Erfindungsgemäß werden das erste Sol vorzugsweise in einer Menge von 60
bis 90 Gew.-%, bezogen auf Oxid-Basis, und das zweite Sol vorzugsweise in
einer Menge von 40 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Oxidbasis, verwendet. Die
Gesamtmenge von erstem und zweitem Sol, bezogen auf Oxidbasis, beträgt
100 Gew.-%. Wenn die Menge des zweiten Sols unterhalb dieses Bereiches
liegt, können die hydrophilen Eigenschaften des hydrophilen Films unzurei
chend werden, wenn der hydrophile Film nicht mit Licht bestrahlt wird. Wenn die
Menge des zweiten Sols oberhalb dieses Bereiches liegt, kann die photokata
lytische Aktivität zur Zersetzung der Verunreinigungen, die an der Oberfläche
des hydrophilen Films haften, unzureichend werden.
Erfindungsgemäß kann es sich bei dem zweiten Sol, bei dem es sich um min
destens einen Vertreter aus der Gruppe Siliciumdioxidsol und Aluminiumoxid
sol handelt, um ein solches vom Oligomer- oder Prepolymer-Typ handeln, das
aus Siliciumalkoxid und/oder Aluminiumalkoxid hergestellt worden ist. Außer
dem kann das zweite Sol eine kolloidale Lösung sein, die darin dispergierte
kolloidale Siliciumdioxid- und/oder Aluminiumoxid-Teilchen enthält. Ferner
kann das zweite Sol aus Handelsprodukten ausgewählt werden. Beispiele für
Handelsproduktnamen für das Siliciumdioxidsol (Silicasol), das als zweites Sol
verwendet wird, sind SUPER-CERA der Firma Daihachi Kagaku Kogyosho
Co., CERAMICA der Firma Nichi-ita Kenkyusho Co., HAS und COLCOAT 6P
der Firma Col Coat Co., ATRON SiN-500 der Firma Nippon Soda Co., Ltd.,
CGS-DI-0600 der Firma Chisso Co. und SNOWTEX der Firma Nissan Chemial
Industries, Ltd. Beispielhafte Handelsproduktnamen für das als zweites Sol
verwendete Aluminiumoxidsol sind ALUMINA SOL 100, ALUMINA SOL 200
und ALUMINA SOL 500 der Firma Nissan Chemial Industries, Ltd. und CA
TALLOID AS-3 der Firma Shokubai Kasei Kogyo Co. Das erfindungsgemäße
Titandioxidsol (erstes Sol) ist unter sauren Bedingungen stabil. Deshalb ist
das zweite Sol vorzugsweise ein solches von Säure-Typ oder eines Typs, der
unter sauren Bedingungen stabil wird. Dadurch wird die Beschichtungsflüssig
keit (Mischung aus dem ersten Sol und dem zweiten Sol) stabil. Für den Fall,
daß eine kolloidale Lösung als zweites Sol verwendet wird, ist es bevorzugt,
daß die kolloidalen Siliciumdioxid-Teilchen einen Teilchendurchmesser haben,
der mindestens 3 und weniger als 20 nm beträgt und daß die kolloidalen Alu
miniumoxid-Teilchen einen Durchmesser von 5 bis 20 nm haben. Es ist derzeit
schwierig, solche kolloidalen Teilchen mit Teilchendurchmessern zu erhalten,
die jeweils unterhalb dieser minimalen Werte (3 nm und 5 nm) liegen. Wenn
diese kolloidalen Teilchen Teilchendurchmesser aufweisen, die oberhalb die
ser maximalen Werte (20 nm) liegen, kann die Transparenz des hydrophilen
Films beeinträchtigt sein.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, das erste Sol und das zweite Sol eines
Typs auf Basis eines organischen Lösungsmittels zu verwenden. Beispielhafte
Handelsproduktnamen, die als Siliciumdioxidsol (Silicasol) dieses Typs ver
wendet werden, sind MA-ST-M, IPA-ST und IPA-XS, hergestellt von der Firma
Nissan Chemial Industries, Ltd. Durch Verwendung des ersten Sols und des
zweiten Sols dieses Typs wird die Beschichtungsflüssigkeit stabil und sie weist
somit eine ausreichend lange Gebrauchsdauer (Topfzeit) auf. Vorzugsweise
enthält die Beschichtungsflüssigkeit 0 bis 5 Gew.-% Wasser. Dadurch wandelt
sich die Beschichtungsflüssigkeit nicht leicht in ein Gel um. Alternativ können
das erste Sol und das zweite Sol auch ein solches vom Typ auf Wasserbasis
sein. In diesem Fall wandelt sich jedoch die Beschichtungsflüssigkeit innerhalb
von etwa 24 h nach dem Mischen des ersten Sols mit dem zweiten Sol in ein
Gel um. Es ist daher erforderlich, die Beschichtungsflüssigkeit innerhalb eines
kurzen Zeitraums nach der Herstellung der Beschichtungsflüssigkeit zu ver
wenden.
Wie oben angegeben, kann das zweite Sol ein solches eines anderen Typs
sein als eine kolloidale Lösung mit darin dispergierten kolloidalen Teilchen. In
diesem Fall wird das zweite Sol dieses Typs vorzugsweise in einer Menge von
nicht mehr als 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von erstem Sol
und zweitem Sol, berechnet als Oxid, verwendet. Wenn die Menge höher ist
als 15 Gew.-%, wird die photokatalytische Aktivität des hydrophilen Films
schlechter.
Erfindungsgemäß ist es je nach Bedarf möglich, die Beschichtungsflüssigkeit
mit einem Lösungsmittel zu verdünnen. Dieses Verdünnungs-Lösungsmittel
unterliegt keinen speziellen Beschränkungen, so lange es das erste Sol und
das zweite Sol löst. Die obengenannten Beispiele für das organische Lö
sungsmittel zum Auflösen des Titanalkoxids können auch als Beispiele für das
Verdünnungs-Lösungsmittel zum Verdünnen der Beschichtungsflüssigkeit ge
nannt werden.
Erfindungsgemäß unterliegt das als Substrat verwendete Material keinen spe
ziellen Beschränkungen und es kann aus verschiedenen transparenten oder
nicht-transparenten konventionellen Materialien ausgewählt werden, bei
spielsweise aus Metall, Glas und anorganischen und organischen Harzen. Au
ßerdem kann das Substrat ein Spiegel sein (d. h. ein transparentes Substrat
mit einer versilberten Rückseite).
Erfindungsgemäß unterliegt die Art des Aufbringens der Beschichtungsflüssig
keit auf das Substrat keinen speziellen Beschränkungen. Sie kann durch
Tauchbeschichten, Aufsprühen, Fließbeschichten oder Schleuderbeschichten
aufgebracht werden. Erfindungsgemäß wird der durch Aufbringen der Be
schichtungsflüssigkeit auf das Substrat hergestellte Vorläuferfilm in der Stufe
(e) bei einer Temperatur von 300 bis 850°C gebrannt. Wenn die Brenntempe
ratur unter 300°C liegt, kann es sein, daß die Härte des hydrophilen Films un
zureichend ist. Wenn die Brenntemperatur über 850°C liegt, kann sich das in
dem hydrophilen Film enthaltene Titandioxid vom Anatas-Typ in den Rutil-Typ
umwandeln. Dadurch kann die photokatalytische Aktivität des hydrophilen
Films unzureichend werden.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, daß der hydrophile Film eine Dicke von 20
bis 300 nm aufweist. Wenn sie weniger als 20 nm beträgt, können die hydro
philen Eigenschaften des Films unzureichend werden. Wenn sie mehr als 300
nm beträgt, können während des Brennens Risse auftreten. Es kann daher
vorkommen, daß er nicht zu einem transparenten Film wird. Erfindungsgemäß
ist es möglich, einen Metalloxidfilm (z. B. einen Siliciumdioxidfilm) auf dem
Substrat zu erzeugen und dann auf diesen Metalloxidfilm den hydrophilen Film
aufzubringen.
Vorzugsweise enthält die Lichtquelle ultraviolette Strahlen mit Wellenlängen
von bis zu 400 nm, um Verunreinigungen durch die photokatalytische Aktivität
von Titandioxid zu zersetzen. Beispiele für die erfindungsgemäß verwendbare
Lichtquelle sind Sonnenstrahlen, eine Quecksilberlampe, eine Leuchtstoffröhre
(Fluoreszenzlampe), eine Halogenlampe, eine Xenon-Kurzlichtbogen-Lampe
und Laserstrahlen. Erfindungsgemäß ist es nicht erforderlich, eine künstliche
Lichtquelle zur Verbesserung der photokatalytischen Aktivität bereitzustellen,
sondern das natürliche Licht, beispielsweise Sonnenstrahlen oder das Licht
aus einer für die Belichtung verwendeten Innenraum-Leuchtstoffröhre
(Fluoreszenzlampe), reicht aus. Es ist jedoch auch möglich, eine künstliche
Lichtquelle in der Weise zu verwenden, daß der hydrophile Film den Lichtstrah
len aus der Lichtquelle direkt ausgesetzt wird.
Im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung ist dann, wenn ein erster Titan-
Komplex nicht erfindungsgemäß hergestellt wird durch Umsetzung eines Ti
tanalkoxids mit einer Amino-Verbindung wie Diethanolamin, der Ligand (die
Amino-Verbindung) des ersten Titan-Komplexes unter basischen Bedingungen
stabil. Dagegen ist das zweite Sol (d. h. das Siliciumdioxidsol und/oder das
Aluminiumoxidsol) im allgemeinen unter sauren Bedingungen stabil. Deshalb
wandelt sich die Beschichtungsflüssigkeit, die unter Verwendung des ersten
Titan-Komplexes hergestellt worden ist, in ein Gel um und es wird dadurch
unmöglich, einen transparenten hydrophilen Film herzustellen. Wenn ein
zweiter Titan-Komplex nicht erfindungsgemäß hergestellt wird durch Umset
zung eines Titanalkoxids mit Ethylenglycol, ist der Ligand (Ethylenglycol) des
zweiten Titan-Komplexes unter sauren Bedingungen stabil. Deshalb wird der
hydrophile Film transparent, er weist jedoch nicht immer eine verbesserte
photokatalytische Aktivität auf. Im Gegensatz dazu wird erfindungsgemäß
durch die Verwendung des obengenannten speziellen Diols die Beschich
tungsflüssigkeit im wesentlichen stabil und außerdem weist der daraus herge
stellte hydrophile Film eine wesentlich verbesserte photokatalytische Aktivität
auf.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie jedoch darauf
zu beschränken.
In diesem Beispiel wurde eine Beschichtungsflüssigkeit hergestellt durch Mi
schen eines erfindungsgemäßen Titandioxidsols (erstes Sol) mit einem Silici
umdioxidsol (zweites Sol) auf die folgende Weise.
Zuerst wurde Titantetraisopropoxid in Ethanol so gelöst, daß seine Konzentra
tion 0,5 mol/l betrug. Dann wurde 1,3-Butandiol (Ligand) zu dieser Lösung so
zugegeben, daß seine Konzentration 0,5 mol/l betrug. Danach wurde die re
sultierende Lösung 1,5 h lang unter Rückfluß erhitzt. Dann wurde die Lösung
auf Raumtemperatur abgekühlt, anschließend wurde 70%ige Salpetersäure
so zugegeben, daß ihre Konzentration 0,1 mol/l betrug. Danach wurde zu der
resultierenden Lösung Wasser zu zugetropft, daß seine Konzentration 0,5
mol/l betrug, anschließend wurde 1,5 h lang unter Rückfluß erhitzt. Auf diese
Weise wurde ein erfindungsgemäßes Titandioxidsol erhalten. Dieses Titandi
oxidsol wurde mit einem kolloidalen Siliciumdioxid in einer Menge von 30
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von Titandioxidsol und kolloidalem
Siliciumdioxid, berechnet als Oxid, gemischt. Als derartiges kolloidales Silici
umdioxid wurde IPA-S (Handelsname) verwendet, das von der Firma Nissan
Chemical Industries, Ltd. hergestellt wird und einen Teilchendurchmesser von
8 bis 11 nm hat. Die resultierende Mischung wurde mit 1 -Butanol so verdünnt,
daß die Feststoff-Konzentration 3 Gew.-% betrug, wodurch die Beschichtungs
flüssigkeit erhalten wurde.
Getrennt davon wurde ein klares Floatglas-Substrat mit einer Breite von 100
mm und einer Dicke von 1,9 mm mit einem neutralen Detergens, dann mit
Wasser und dann mit Ethanol gewaschen und anschließend getrocknet. Dann
wurde ein dünner Siliciumdioxidfilm mit einer Dicke von 80 nm unter Anwen
dung eines bekannten Verfahrens auf dem Substrat erzeugt. Anschließend
wurde die Beschichtungsflüssigkeit durch Schleuderbeschichtung mit einer
Schleuder-Geschwindigkeit von 1000 UpM auf den Siliciumdioxidfilm aufge
bracht. Der erhaltene Vorläuferfilm wurde an der Luft getrocknet und dann bei
einer Temperatur von 600°C 10 min lang gebrannt.
Der erhaltene hydrophile Film hatte eine Dicke von 120 nm und war transpa
rent. Der Kontaktwinkel eines auf dem hydrophilen Film aufgebrachten Was
sertropfens betrug 3°. Dann wurde der hydrophile Film angehaucht, dadurch
lief er jedoch nicht an. Nachdem man das beschichtete Substrat (den hydrophi
len Gegenstand bzw. Formkörper) 24 h lang in einem Dunkelraum stehenge
lassen hatte, betrug der Kontaktwinkel 7°. Bei dem gleichen Anhauchtest lief
es wiederum nicht an. Der hydrophile Gegenstand bzw. Formkörper wurde in
eine Lösung eingetaucht, die 5% Ölsäure, gelöst in Aceton, enthielt. Nach
diesem Eintauchen betrug der Kontaktwinkel darauf mindestens 30°. Dann
wurde dieser hydrophile Gegenstand bzw. Formkörper dem gleichen Anhauch
test unterworfen und dies bewirkte, daß er anlief (beschlug). Dann wurde die
ser hydrophile Gegenstand bzw. Formkörper 12 h lang mit ultravioletten
Strahlen aus einer Xenonlampe in einer Intensität von 0,5 mW/cm2 bestrahlt.
Danach betrug der Kontaktwinkel darauf 9°. Dann wurde dieser hydrophile
Gegenstand bzw. Formkörper dem gleichen Anhauchtest unterworfen und es
trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf.
Das in diesem Beispiel und in den nachstehend beschriebenen Beispielen 2
bis 3 verwendete Siliciumdioxidsol (kolloidales Siliciumdioxid) war ein solches
auf Basis einer organischen Lösungsmittels und der Wassergehalt jeder Be
schichtungsflüssigkeit war daher nicht höher als 5 Gew.-%. In diesem Beispiel
und in den Beispielen 2 bis 3 war es möglich, durch Verwendung der Be
schichtungsflüssigkeit, die in einem dicht verschlossenen Behälter 2 Wochen
lang bei Raumtemperatur gelagert worden war, einen transparenten hydrophi
len Film herzustellen.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß 2-Methyl-2,4-pentandiol als Ligand anstelle von 1,3-Butandiol verwendet
wurde. Damit wurde ein transparenter hydrophiler Film mit einer Dicke von 120
nm erhalten.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterworfen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 3° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 8° und bei Anwendung des
Anhauchtests trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in
die Ölsäure-Lösung betrugt der Kontaktwinkel mindestens 30° und dann trat
beim Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Danach wurde dieser hy
drophile Film der gleichen ultravioletten Strahlung wie in Beispiel 1 ausgesetzt.
Danach betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 10° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol als Ligand anstelle von 1,3-Butandiol ver
wendet wurde. Damit erhielt man einen transparenten hydrophilem Film mit
einer Dicke von 110 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterworfen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 3,5° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehen las
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 8° und beim Anhauchtest
trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Ölsäure-
Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und dann trat beim Anhauch
test ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Danach wurde dieser hydrophile Film der
gleichen ultravioletten Strahlung wie in Beispiel 1 ausgesetzt. Anschließend
betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 7° und beim Anhauchtest trat
kein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß das kolloidale Siliciumdioxid durch ein Aluminiumoxidsol ersetzt wurde, in
dem kolloidale Teilchen dispergiert waren. In der Praxis wurde als derartiges
Aluminiumoxidsol ALUMINA SOL 520 (Handelsname) der Firma Nissan Che
mical Industries Ltd. mit einem Teilchendurchmesser von 10 bis 20 nm ver
wendet. In diesem Beispiel erhielt man einen transparenten hydrophilen Film
mit einer Dicke von 110 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4,5° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 13° und dann trat beim
Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf, dieses verschwand jedoch sofort
wieder. Nach dem Eintauchen in die Ölsäure-Lösung betrug der Kontaktwinkel
mindestens 30° und dann trat beim Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen)
auf. Anschließend wurde dieser hydrophile Film der gleichen ultravioletten
Strahlung wie in Beispiel 1 ausgesetzt. Danach betrug der Kontaktwinkel, wie
gefunden wurde, 10° und beim Anhauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen)
auf.
Das in diesem Beispiel verwendete Aluminiumoxidsol war ein solches auf
Wasserbasis und der Wassergehalt der Beschichtungsflüssigkeit betrug somit
mindestens 10 Gew.-%. Deshalb war die Beschichtungsflüssigkeit dieses Bei
spiels nicht so stabil wie diejenige der Beispiele 1 bis 3. Es war jedoch mög
lich, durch Verwendung der Beschichtungsflüssigkeit, die in einem dicht ver
schlossenen Behälter für einen Zeitraum von bis zu 24 h bei Raumtemperatur
gelagert worden war, einen transparenten hydrophilen Film herzustellen.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß das kolloidale Siliciumdioxid durch eine Kombination aus dem in Beispiel
4 verwendeten Aluminiumoxidsol und einem Siliciumdioxidsol, d. h. IPA-XS
(Handelsname) der Firma Nissan Chemical Industries Ltd., mit einem Teil
chendurchmesser von 4 bis 6 nm ersetzt wurde. In diesem Beispiel wurden 70
Gew.-% des Titandioxidsols mit 10 Gew.-% des Aluminiumoxidsols und 20
Gew.-% des Siliciumdioxidsols gemischt und die Menge jedes Sols ist bezogen
auf das Gesamtgewicht von Titandioxidsol, Aluminiumoxidsol und Siliciumdi
oxidsol, berechnet als Oxid. In diesem Beispiel erhielt man einen transparen
ten hydrophilen Film mit eine Dicke von 120 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und es trat beim
Anhauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 12° und dann trat beim
Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf, das jedoch sofort wieder ver
schwand. Nach dem Eintauchen in die Ölsäure-Lösung betrug der Kontaktwin
kel mindestens 30° und dann trat beim Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen)
auf. Danach wurde dieser hydrophile Film der gleichen ultravioletten Strahlung
wie in Beispiel 1 ausgesetzt. Anschließend betrug der Kontaktwinkel, wie ge
funden wurde, 9° und beim Anhauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Beispiel war es möglich, unter Verwendung der Beschichtungsflüs
sigkeit, die in einem dicht verschlossenen Behälter für einen Zeitraum von bis
zu 24 h bei Raumtemperatur gelagert worden war, einen transparenten hydro
philen Film herzustellen.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß das kolloidale Siliciumdioxid durch eine Kombination aus den Siliciumdi
oxidsol des Beispiels 5 (IPA-XS) und einem anderen Siliciumdioxidsol, d. h.
COLCOAT 6P (Handelsname) der Firma Col Coat Co., ersetzt wurde. In die
sem Beispiel wurden 80 Gew.-% des Titandioxidsols mit 10 Gew.-% IPA-XS
und 10 Gew.-% COLCOAT 6P gemischt und die Menge jedes Sols ist bezogen
auf das Gesamtgewicht von Titandioxidsol und diesen beiden Siliciumdioxidso
len, berechnet als Oxid. In diesem Beispiel erhielt man einen transparenten
hydrophilen Film mit einer Dicke von 110 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 6° und dann trat beim An
hauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Ölsäu
re-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und danach trat beim An
hauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Anschließend wurde dieser Film den
gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt. Danach betrug
der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 8° und es trat dann kein Anlaufen
(Beschlagen) beim Anhauchtest auf.
In diesem Beispiel und in den nachstehend beschriebenen Beispielen 7 bis 11
war es möglich, unter Verwendung der Beschichtungsflüssigkeit, die in einem
dicht verschlossenen Behälter 2 Wochen lang bei Raumtemperatur gelagert
worden war, einen transparenten hydrophilen Film herzustellen.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 6 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß 80 Gew.-% des Titandioxidsols mit 5 Gew.-% IPA-XS und 15 Gew.-%
COLCOAT 6P gemischt wurden. In diesem Beispiel erhielt man einen transpa
renten hydrophilen Film mit einer Dicke von 110 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 9° und danach trat beim
Anhauchtest kein Beschlagen auf. Der Kontaktwinkel betrug nach dem Eintau
chen in die Ölsäure-Lösung mindestens 30° und beim Anhauchtest trat dann
ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Danach wurde dieser hydrophile Film den glei
chen ultravioletten Strahlen ausgesetzt wie in Beispiel 1. Anschließend betrug
der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 10° und beim Anhauchtest trat kein
Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß die Menge von 1,3-Butandiol so geändert wurde, daß seine Konzentration
1,5 mol/l betrug. In diesem Beispiel erhielt man einen transparenten hydrophi
len Film mit einer Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde dem gleichen Bewertungstest wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 3,5° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen auf. Nach 24-stündigem Stehenlassen in einem
Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 7° und dann trat beim Anhauchtest kein
Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach ein Eintauchen in die Ölsäure-Lösung betrug
der Kontaktwinkel mindestens 30° und beim Anhauchtest trat dann ein Anlau
fen (Beschlagen) auf. Danach wurde der hydrophile Film den gleichen ultravio
letten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt. Anschließend betrug der Kon
taktwinkel, wie gefunden wurde, 10° und beim Anhauchtest trat kein Anlaufen
(Beschlagen) auf.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß die Menge des 1,3-Butandiols so geändert wurde, daß seine Konzentrati
on 4,0 mol/l betrug. In diesem Beispiel erhielt man einen transparenten hydro
philen Film mit einer Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde dann den gleichen Bewertungstests wie
in Beispiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 3,5° und beim
Anhauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Der Kontaktwinkel betrug
nach dem 24-stündigen Stehenlassen in einem Dunkelraum 8° und dann trat
beim Anhauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in
die Ölsäure-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und danach trat
beim Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Anschließend wurde dieser
hydrophile Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausge
setzt. Danach betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 9° und es trat
beim Anhauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß die Mengen an Titandioxidsol und Siliciumdioxidsol jeweils 90 Gew.-%
bzw. 10 Gew.-% betrugen. In diesem Beispiel erhielt man einen transparenten
hydrophilen Film mit einer Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und beim An
hauchtest wurde kein Anlaufen (Beschlagen) festgestellt. Der Kontaktwinkel
betrug nach 24-stündigem Stehenlassen in einem Dunkelraum 10° und dann
trat beim Anhauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen
in die Ölsäure-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und danach
trat beim Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Anschließend wurde
dieser Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt.
Danach betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 6° und beim Anhauch
test trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß die Mengen an Titandioxidsol und Siliciumdioxidsol jeweils 60 Gew.-%
bzw. 40 Gew.-% betrugen. In diesem Beispiel erhielt man einen transparenten
hydrophilen Film mit eine Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 6° und dann trat beim An
hauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Ölsäu
re-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und danach trat beim An
hauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Anschließend wurde dieser hydro
phile Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt.
Danach betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 11° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Beispiel wurde das Beispiel 4 wiederholt, jedoch mit der Ausnahme,
daß die Mengen an Titandioxidsol und Aluminiumoxidsol jeweils 60 Gew.-%
bzw. 40 Gew.-% betrugen. In diesem Beispiel erhielt man einen transparenten
hydrophilen Film mit einer Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 10° und dann trat beim
Anhauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Öl
säure-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und dann trat beim
Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Anschließend wurde dieser hy
drophile Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt.
Danach betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 11° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In jedem der Beispiele 1 bis 12 wurde der hydrophile Film einem Abriebsbe
ständigkeitstest unterzogen. In diesem Test wurden acht Staubarten
(Tonerdestaub der Firma Kanto Loam in Japan) für einen Industrietest auf ein
Stück Baumwolltuch aufgebracht. Dann wurde der hydrophile Film mit der
Hand durch 20-maliges Hin- und Herbewegen dieses Stückes fest gerieben. In
jedem der Beispiele 6 bis 7 traten nahezu keine Kratzer in dem hydrophilen
Film auf und in jedem der Beispiele 1 bis 5 und 8 bis 12 traten jeweils einige
unauffällige Kratzer auf.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde versucht, die Beschichtungsflüssigkeit auf
die gleiche Weise wie in Beispiel 1 herzustellen, jedoch mit der Ausnahme,
daß Diethanolamin als Ligand anstelle von 1,3-Butandiol verwendet wurde.
Unmittelbar nach der Zugabe des Siliciumdioxidsols zu dem Titandioxidsol
wandelte sich jedoch die resultierende Mischung in ein Gel um. Es war somit
nicht möglich, die Beschichtungsflüssigkeit auf das Substrat aufzubringen.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der
Ausnahme, daß Ethylenglycol als Ligand anstelle von 1,3-Butandiol verwendet
wurde. In diesem Beispiel erhielt man einen transparenten hydrophilen Film
mit einer Dicke von 110 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurden den gleichen Bewertungstests wie in
Beispiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 3,5° und beim
Anhauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehen
lassen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 8° und dann trat beim
Anhauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Öl
säure-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und beim anschlie
ßenden Anhauchtest trat ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Anschließend wurde
dieser hydrophile Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1
ausgesetzt. Danach betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 17° und
beim Anhauchtest trat dann ein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der
Ausnahme, daß 2-(2-Methoxyethoxy)ethanol als Ligand anstelle von 1,3-
Butandiol verwendet wurde. In diesem Beispiel erhielt man einen transparen
ten hydrophilen Film mit einer Dicke von 110 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 2,5° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 7° und beim Anhauchtest
trat dann kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Ölsäu
re-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und beim Anhauchtest trat
dann ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Anschließend wurde dieser hydrophile
Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt. Danach
betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 23° und beim Anhauchtest trat
dann ein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde das Beispiel 6 wiederholt, jedoch mit der
Ausnahme, daß 55 Gew.-% des Titandioxidsols mit 10 Gew.-% IPA-XS und 35
Gew.-% COLCOAT 6P gemischt wurden. In diesem Beispiel erhielt man einen
transparenten hydrophilen Film mit einer Dicke von 110 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehen las
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 13° und beim Anhauchtest
trat dann ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Ölsäure-
Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und beim Anhauchtest trat
dann ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Danach wurde dieser hydrophile Film den
gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt. Anschließend
betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 23° und beim Anhauchtest trat
dann ein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde versucht, die Beschichtungs-Lösung auf
die gleiche Weise wie in Beispiel 1 herzustellen, jedoch mit der Ausnahme,
daß die Menge an 1,3-Butandiol so geändert wurde, daß seine Konzentration
0,2 mol/l betrug. Unmittelbar nach der Zugabe des Siliciumdioxidsols zu dem
Titandioxidsol wandelte sich jedoch die resultierende Sol-Mischung in ein Gel
um. Es war daher nicht möglich, die Beschichtungsflüssigkeit auf das Substrat
aufzubringen.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der
Ausnahme, daß die Menge an 1,3-Butandiol so geändert wurde, daß seine
Konzentration 5,5 mol/l betrug. In diesem Beispiel erhielt man einen transpa
renten hydrophilen Film mit einer Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Ähnlich wie in Beispiel 1 waren die Ergebnisse der Bewer
tungstests zufriedenstellend. Außerdem wurde der hydrophile Film dem glei
chen Abriebstest wie in den Beispielen 1 bis 12 unterworfen. Nach diesem
Test traten einige Kratzer auf, die selbst bei einer Innenraum-Beleuchtung
auffällig waren.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der
Ausnahme, daß die Mengen an Titandioxidsol und Siliciumdioxidsol jeweils 95
Gew.-% bzw. 5 Gew.-% betrugen. In diesem Beispiel erhielt man einen trans
parenten hydrophilen Film mit einer Dicke von 110 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen, mit Ausnahme des Eintauchtests und des anschließenden
ultravioletten Bestrahlungs-Tests. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und
beim Anhauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem
Stehenlassen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 20° und dann
trat beim Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der
Ausnahme, daß die Mengen an Titandioxidsol und Siliciumdioxidsol jeweils 50
Gew.-% bzw. 50 Gew.-% betrugen. In diesem Beispiel erhielt man einen trans
parenten hydrophilen Film mit einer Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehen las
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 7° und dann trat beim An
hauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Öl
säure-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und beim anschlie
ßenden Anhauchtest trat ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Dann wurde dieser
hydrophile Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausge
setzt. Danach betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 25° und dann
trat beim Anhauchtest ein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde das Beispiel 4 wiederholt, jedoch mit der
Ausnahme, daß die Mengen des Titandioxidsols und des Aluminiumoxidsols
jeweils 50 Gew.-% bzw. 50 Gew.-% betrugen. In diesem Beispiel erhielt man
einen leicht trüben hydrophilen Film mit einer Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und beim An
hauchtest trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlas
sen in einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 9° und dann trat beim An
hauchtest kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die Ölsäu
re-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und beim anschließenden
Anhauchtest trat ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Danach wurde dieser hydro
phile Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt.
Danach betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 30° und beim An
hauchtest trat ein Anlaufen (Beschlagen) auf.
In diesem Vergleichsbeispiel wurde das Beispiel 1 wiederholt, jedoch mit der
Ausnahme, daß ein kolloidales Siliciumdioxid, als MA-ST-M (Handelsname)
der Firma Nissan Chemical Industries, Ltd. bezeichnet, mit einem Teilchen
durchmesser von 20 bis 30 nm anstelle von IPA-S verwendet wurde. In diesem
Beispiel erhielt man einen schwach weiß-gefärbten hydrophilen Film mit einer
Dicke von 130 nm.
Der erhaltene hydrophile Film wurde den gleichen Bewertungstests wie in Bei
spiel 1 unterzogen. Der anfängliche Kontaktwinkel betrug 4° und bei Anhauch
test trat kein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach 24-stündigem Stehenlassen in
einem Dunkelraum betrug der Kontaktwinkel 17° und beim anschließenden
Anhauchtest trat ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Nach dem Eintauchen in die
Ölsäure-Lösung betrug der Kontaktwinkel mindestens 30° und beim Anhauch
test trat dann ein Anlaufen (Beschlagen) auf. Danach wurde dieser hydrophile
Film den gleichen ultravioletten Strahlen wie in Beispiel 1 ausgesetzt. An
schließend betrug der Kontaktwinkel, wie gefunden wurde, 20° und beim An
hauchtest trat ein Anlaufen (Beschlagen) auf.
Claims (24)
1. Beschichtungsflüssigkeit zur Erzeugung eines hydrophilen Films, da
durch gekennzeichnet, daß sie umfaßt:
ein erstes Sol, bei dem es sich um ein Titandioxidsol handelt, und
ein zweites Sol, bei dem es sich um mindestens einen Vertreter aus der Grup pe Siliciumdioxidsol und Aluminiumoxidsol handelt,
wobei das Titandioxidsol nach einem Verfahren hergestellt worden ist, das die folgenden aufeinanderfolgenden Stufen umfaßt:
ein erstes Sol, bei dem es sich um ein Titandioxidsol handelt, und
ein zweites Sol, bei dem es sich um mindestens einen Vertreter aus der Grup pe Siliciumdioxidsol und Aluminiumoxidsol handelt,
wobei das Titandioxidsol nach einem Verfahren hergestellt worden ist, das die folgenden aufeinanderfolgenden Stufen umfaßt:
- (a) Mischen einer ersten Lösung, die ein Titanalkoxid enthält, mit einem Diol, dargestellt durch mindestens eine der folgenden allgemeinen Formeln (1) und (2) zur Herstellung einer zweiten Lösung, die einen Titankomplex enthält, der durch Umsetzung des genannten Titanalkoxids mit dem genannten Diol gebil det worden ist; und
- (b) Hydrolysieren des Titankomplexes in der genannten zweiten Lösung, um
dadurch das genannte Titandioxidsol herzustellen:
worin bedeuten:
R1 H oder CpH2p+1, worin p für 1 bis 5 steht,
R2 CqH2q+1, worin q für 1 bis 5 steht
R3CrH2r, worin r für 1 bis 3 steht,
R4H oder CxH2x+1, worin x für 1 bis 5 steht, und
R5H oder CyH2y+1, worin y für 1 bis 5 steht.
2. Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stufe (a) das Molverhältnis von Diol zu Titanalkoxid 1 : 1 bis 8 : 1 be
trägt.
3. Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste Sol in einer Menge von 60 bis 90 Gew.-%, berechnet
als Oxid, vorliegt und das zweite Sol in einer Menge von 40 bis 10 Gew.-%,
berechnet als Oxid, vorliegt.
4. Beschichtungsflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Siliciumdioxidsol des zweiten Sols ein kol
loidales Siliciumdioxid umfaßt.
5. Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das kolloidale Siliciumdioxid einen Teilchendurchmesser hat, der minde
stens 3 nm und weniger als 20 nm beträgt.
6. Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das kolloidale Siliciumdioxid einen Teilchendurchmesser von etwa 4 bis
etwa 11 nm hat.
7. Beschichtungsflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumoxidsol des zweiten Sols kolloida
le Aluminiumoxid-Teilchen umfaßt.
8. Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die kolloidalen Aluminiumoxid-Teilchen einen Durchmesser von 5 bis 20
nm haben.
9. Beschichtungsflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Siliciumdioxidsol kolloidale Siliciumdioxid-
Teilchen umfaßt und daß das Aluminiumoxidsol kolloidale Aluminiumoxid-
Teilchen umfaßt.
10. Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die kolloidalen Siliciumdioxid-Teilchen einen Durchmesser von 3 bis 20
nm haben und daß die kolloidalen Aluminiumoxid-Teilchen einen Durchmesser
von 5 bis 20 nm haben.
11. Beschichtungsflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Diol in der Stufe (a) mindestens eine
Verbindung ist, die ausgewählt wird aus der Gruppe, die besteht aus 2-Ethyl-
1,3-hexandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol,
2,3-Butandiol und 2-Methyl-2,4-pentandiol.
12. Beschichtungsflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß das Titanalkoxid in der Stufe (a) 1 bis 5
Kohlenstoffatome im Molekül enthält.
13. Beschichtungsflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0 bis 5 Gew.-% Wasser enthält.
14. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsflüssigkeit, die zur Er
zeugung eines hydrophilen Films verwendet wird und die ein erstes Sol, bei
dem es sich um ein Titandioxidsol handelt, und ein zweites Sol, bei dem es
sich um mindestens einen Vertreter aus der Gruppe Siliciumdioxidsol und
Aluminiumoxidsol handelt, umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfah
ren die folgenden aufeinanderfolgenden Stufen umfaßt:
- (a) Mischen einer ersten Lösung, die ein Titanalkoxid enthält, mit einem Diol, dargestellt durch mindestens eine der folgenden allgemeinen Formeln (1) und (2), zur Herstellung einer zweiten Lösung, die einen Titankomplex enthält, der durch Umsetzung des Titanalkoxids mit dem Diol gebildet worden ist;
- (b) Hydrolysieren des Titankomplexes in der zweiten Lösung unter Bildung des Titandioxidsols; und
- (c) Mischen des Titandioxidsols mit dem zweiten Sol
worin bedeuten:
R1 H oder CpH2p+1, worin p für 1 bis 5 steht
R2 CqH2q+1, worin q für 1 bis 5 steht,
R3 CrH2r, worin r für 1 bis 3 steht
R4 H oder CxH2x+1, worin x für 1 bis 5 steht, und
R5 H oder CyH2y+1, worin y für 1 bis 5 steht.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe
(a) bei einer Temperatur von 20 bis 80°C durchgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 und/oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stufe (b) durchgeführt wird durch Zugabe von Wasser zu der zweiten
Lösung der Stufe (a).
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Mol
verhältnis zwischen dem in der Stufe (b) verwendeten Wasser und dem Ti
tanalkoxid der Stufe (a) etwa 1 : 1 bis etwa 4 : 1 beträgt.
18. Verfahren nach Anspruch 16 und/oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Lösung der Stufe (a) vor der Zugabe des Wassers angesäuert
wird.
19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Mischung aus der zweiten Lösung der Stufe (a) und
Wasser bei einer Temperatur von 20 bis 80°C gerührt wird, um dadurch den
Titan-Komplex der Stufe (a) zu hydrolysieren.
20. Verfahren zur Erzeugung eines hydrophilen Films auf einem Substrat,
dadurch gekennzeichnet, daß es die folgenden aufeinanderfolgenden Stufen
umfaßt:
- (a) Mischen einer ersten Lösung, die ein Titanalkoxid enthält, mit einem Diol, dargestellt durch mindestens eine der folgenden allgemeinen Formeln (1) und (2), um dadurch eine zweite Lösung herzustellen, die einen Titankomplex enthält, der durch Umsetzung des Titanalkoxids mit dem Diol gebildet worden ist;
- (b) Hydrolysieren des Titankomplexes in der zweiten Lösung, um dadurch ein Titandioxidsol herzustellen, bei dem es sich um ein erstes Sol handelt;
- (c) Mischen des ersten Sols mit einem zweiten Sol, bei dem es sich um mindestens einen Vertreter aus der Gruppe Siliciumdioxidsol und Aluminiu moxidsol handelt, um dadurch eine Beschichtungsflüssigkeit herzustellen;
- (d) Aufbringen der Beschichtungsflüssigkeit auf das Substrat unter Erzeu gung eines Vorläuferfilms darauf; und
- (e) Brennen des Vorläuferfilms bei einer Temperatur von 300 bis 850°C, um
dadurch den hydrophilen Film darauf zu erzeugen:
worin bedeuten:
R1 H oder CpH2p+1, worin p für 1 bis 5 steht,
R2 CqH2q+1, worin q für 1 bis 5 steht,
R3 CrH2r, worin r für 1 bis 3 steht,
R4 H oder CxH2x+1, worin x für 1 bis 5 steht, und
R5 H oder CyH2y+1, worin y für 1 bis 5 steht.
21. Hydrophiler Gegenstand (Formkörper), dadurch gekennzeichnet, daß er
umfaßt
ein Substrat und
einen hydrophilen Film, der auf dem Substrat nach dem Verfahren nach An spruch 20 erzeugt worden ist.
ein Substrat und
einen hydrophilen Film, der auf dem Substrat nach dem Verfahren nach An spruch 20 erzeugt worden ist.
22. Hydrophiler Gegenstand (Formkörper) nach Anspruch 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß der hydrophile Film eine Dicke von 20 bis 300 nm hat.
23. Hydrophiler Gegenstand (Formkörper) nach Anspruch 21 und/oder 22,
dadurch gekennzeichnet, daß er außerdem einen Metalloxidfilm aufweist, der
zwischen dem Substrat und dem hydrophilen Film angeordnet ist.
24. Hydrophiler Gegenstand (Formkörper) nach Anspruch 23, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Metalloxidfilm aus Siliciumdioxid besteht bzw. herge
stellt ist.
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