DE19801623A1 - Verfahren zum Betrieb einer Offset-Rotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verfahren zum Betrieb einer Offset-Rotationsdruckmaschine mit einer in einen Farbkasten eintauchenden, separat angetriebenen Farbkastenwalze, einer gesteuerten Farbheberwalze, einem Farbwalzenzug mit einer mit der Farbheberwalze zusammenwirkenden Farbabnahmewalze und einer Einrichtung, durch die die Farbheberwalze gleich­ zeitig in farbübertragenden Kontakt mit der Farbkastenwalze und der Farbabnahmewalze bringbar ist.

Eine Offset-Druckmaschine der angegebenen Art ist aus der DE 44 24 590 A1 bekannt. Hierbei ist die Betriebsstellung, in der die Farbheberwalze gleichzeitig mit der Farbkasten­ walze und der Farbabnahmewalze in Kontakt ist, für die Rei­ nigung des Farbwerks mit Hilfe einer dem Farbwerk zugeführ­ ten Reinigungsflüssigkeit vorgesehen, um zu erreichen, daß die Farbkastenwalze und die Farbheberwalze in einem Arbeitsgang gemeinsam mit dem weiteren Farbwerkswalzenzug gereinigt werden.

Die Erfindung betrifft ein anderes Problem. Bei Produkti­ onsbeginn oder Auftragswechsel ist es zunächst erforderlich, mit der Druckmaschine ein Farbeinlaufprogramm zu fahren, um den Füllzustand des Farbwerks zu erreichen, der für den Druckbeginn benötigt wird. Bedingt durch die Verzögerungs­ wirkung der in einem vorgegebenen Takt abwechselnd mit der Farbkastenwalze oder der Farbabnahmewalze in Kontakt tre­ tenden Farbheberwalze erstreckt sich das Farbeinlaufpro­ gramm auf eine Betriebs zeit von mehreren hundert Maschinen­ umdrehungen, bis schließlich alle Schichtdicken im Farbwerk annähernd gleich sind und mit dem Druck begonnen werden kann. Dieser Zeitaufwand ist vor allem bei häufigem Auf­ tragswechsel unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten von Nachteil.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Offset-Rotationsdruckmaschine der eingangs genannten Art anzugeben, das eine kurze Farbeinlaufphase ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zum Füllen des Farbwerks während einer dem Druck vorausgehenden Farbeinlaufphase die Farbheberwalze gleichzeitig mit der Farbkastenwalze und mit der Farbabnahmewalze in Kontakt gebracht wird. Durch das erfindungsgemäße Erzeugen eines geschlossenen Walzenzuges zwischen der Farbkastenwalze und den übrigen Walzen des Farbwerks wird die Fülldauer des Farbwerks erheblich verkürzt, da erheblich weniger Maschi­ nenumdrehungen ausreichen, um den gewünschten, definierten Zustand für den Druckbeginn zu erreichen. Auch das Entlee­ ren des Farbwerks, z. B. für einen Farbwechsel, kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung erheblich beschleu­ nigt werden, wenn hierzu der Walzenzug an der Farbheber­ walze geschlossen wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispiels eines Farbwerks einer Offset-Rotationsdruckmaschine näher beschrieben.

Bei dem dargestellten Walzenfarbwerk wird auf die Oberflä­ che einer Farbkastenwalze 1 Farbe aus einem Farbkasten 2 in Form eines definierten Farbfilms aufgetragen. Eine Farbhe­ berwalze 3 nimmt von der Farbkastenwalze 1 Farbe ab und überträgt diese auf eine Farbabnahmewalze 4. Der Farbabnah­ mewalze 4 ist ein Walzenzug bestehend aus mehreren Zwi­ schenwalzen 5, mehreren Übertragwalzen 7, 8 und mehreren Farbauftragwalzen 9 nachgeordnet. Die Farbauftragwalzen 9 führen die Farbe fein verteilt einem Plattenzylinder 10 zu, um das auf diesem befindliche Druckbild einzufärben. Ein Gummituchzylinder 11 überträgt das eingefärbte Druckbild auf eine nicht dargestellte Druckfläche.

Dem Plattenzylinder 10 ist weiterhin ein Feuchtwerk mit einem Feuchtmittelbehälter 12, einem Feuchtduktor 13, einer Dosierwalze 14, einer Feuchtauftragwalze 15 und einer Brückenwalze 16 zugeordnet.

Die Farbheberwalze 3 ist an ihren Stirnseiten an den Enden zweier Hebel 17 drehbar gelagert, die um eine gemeinsame Schwenkachse 18 schwenkbar sind und mit Hilfe eines Schwen­ kantriebs 19 eine hin- und hergehende Schwenkbewegung aus­ führen können. Zudem ist die Schwenkachse 18 in Längsrich­ tung der Hebel 17 so weit verstellbar, daß die Farbheber­ walze 3 in die gestrichelt dargestellte Position gebracht werden kann. Eine mögliche Ausgestaltung einer solchen Lagerung der Farbheberwalze 3 ist in der DE 44 24 590 A1 beschrieben.

Zum schnellen Füllen des Farbwerks bei Produktionsbeginn oder nach einem Auftragswechsel wird die Farbheberwalze 3 in die in der Zeichnung dargestellte Position gebracht, in der sie mit der Farbkastenwalze 1 und der Farbabnahmewalze 4 in farbübertragendem Kontakt ist. Außerdem wird der Schwenkan­ trieb 19 stillgesetzt und die Drehzahl der Farbkastenwalze 1 an die Maschinendrehzahl angepaßt, indem entweder der separate Antrieb der Farbkastenwalze 1 entsprechend gesteu­ ert wird oder die Farbkastenwalze 1 von ihrem Antrieb ent­ koppelt und mittels Friktion über die Farbheberwalze 3 und den nachgeordneten Walzenzug angetrieben wird. Durch den auf diese Weise gebildeten geschlossenen Walzenzug von der Farbkastenwalze 1 bis zu den Farbauftragwalzen 9 wird ein schnelles Füllen des Farbwerks mit Farbe erreicht, so daß bereits nach einer im Vergleich zum hin- und hergehenden Betrieb der Farbheberwalze 3 erheblich kürzeren Zeit die für den Druckbeginn erforderlichen Schichtdicken im Farb­ werk erreicht werden. Für den anschließenden Druckbeginn wird durch Verstellen der Schwenkachse 18 die Farbheber­ walze 3 in die gestrichelte Position gebracht, und durch Einschalten des Schwenkantriebs 19 hin- und herbewegt, so daß sie abwechselnd mit der Farbkastenwalze 1 und der Farb­ abnahmewalze 4 in Kontakt gelangt.

Soll das Farbwerk bei einem Farbwechsel entleert werden, so kann dieser Vorgang wie beim Füllen des Farbwerks ebenfalls durch Verstellung der Farbheberwalze 3 zur Bildung eines geschlossenen Walzenzuges beschleunigt werden.

Anstelle einer radialen Verstellung der Farbheberwalze 3 kann ein geschlossener Walzenzug zur Beschleunigung des Farbeinlaufs auch durch Feststellen der Farbheberwalze 3 und Beistellen von zusätzlichen Walzen erreicht werden.

Claims (2)

1. Verfahren zum Betrieb einer Offset-Rotationsdruckma­ schine mit einer in einen Farbkasten eintauchenden, separat angetriebenen Farbkastenwalze, einer gesteuer­ ten Farbheberwalze, einem Farbwalzenzug mit einer mit der Farbheberwalze zusammenwirkenden Farbabnahmewalze und einer Einrichtung, durch die die Farbheberwalze gleichzeitig in farbübertragenden Kontakt mit der Farb­ kastenwalze und der Farbabnahmewalze bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Füllen des Farbwerks während einer dem Druck vorausgehenden Farbeinlaufphase die Farbheberwalze (3) gleichzeitig mit der Farbkasten­ walze (1) und mit der Farbabnahmewalze (4) in Kontakt gebracht wird.

2. Verfahren zum Betrieb einer Offset-Rotationsdruckma­ schine mit einer in einen Farbkasten eintauchenden, separat angetriebenen Farbkastenwalze, einer gesteuer­ ten Farbheberwalze, einem Farbwalzenzug mit einer mit der Farbheberwalze zusammenwirkenden Farbabnahmewalze und einer Einrichtung, durch die die Farbheberwalze gleichzeitig in farbübertragenden Kontakt mit der Farb­ kastenwalze und der Farbabnahmewalze bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Entleeren des Farbwerks die Farbheberwalze (3) gleichzeitig mit der Farbkasten­ walze (1) und mit der Farbabnahmewalze (4) in Kontakt gebracht wird.