DE19801357C2 - Sitzmöbel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einem Grundgestell
sowie mit wenigstens einer Rückenlehne, mit wenigstens einer
Sitzfläche und mit wenigstens einer Armlehne.
Ein solches Sitzmöbel ist insbesondere in Form eines Sofas
oder eines Sessels allgemein bekannt. Das Sitzmöbel weist we
nigstens ein Rückenpolster und wenigstens ein Sitzpolster
auf, die auf gegenüberliegenden Seiten von jeweils einer ge
polsterten Armlehne flankiert sind. Um den Sitzkomfort zu er
höhen, kann vor dem Sitzmöbel ein Hocker bereitgestellt wer
den, auf dem die auf dem Sitzmöbel befindliche Person die Fü
ße ablegen kann.
Es ist auch bereits bekannt (DE 43 03 636 C1), einen Sessel
mit einem Hocker zu versehen, der an der Sesselunterseite be
weglich geführt ist. Dieser Hocker ist zwischen einer seit
lich neben dem Sessel befindlichen Position und einer die
Sitzfläche des Sitzpolsters verlängernden, als Fußauflage
dienenden Position beweglich. Der Sessel weist keine Armleh
nen auf.
Aus der DE 297 03 704 U1 oder der DE 44 33 802 A1 ist jeweils
ein kombiniertes Sitz-/Liegemöbel bekannt, bei dem die linke
bzw. rechte Sitzflächenhälfte mit der jeweils zugeordneten
Armlehne jeweils eine eigene Einheit darstellen, die jeweils
gemeinsam um eine vertikale Drehachse um 90° aus einer Sofa
position in eine Bettposition verdrehbar ist. Zusätzlich wird
die jeweilige Armlehne aus ihrer erhöhten Stellung gegenüber
dem zugehörigen Sitzflächenteil auf die horizontale Bettposi
tion abgeklappt. Eine Verlagerung des Armlehnenteiles jeder
Einheit erfolgt daher ausschließlich in Verbindung mit einer
Drehung des jeweiligen Sitzflächenteiles.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sitzmöbel der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, das in einfacher und raumsparender
Weise einen variablen Sitzkomfort ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Armlehne an dem
Grundgestell mit Hilfe einer Kinematikanordnung zwischen ei
ner die stationär verbleibende Sitzfläche seitlich flankie
renden, gegenüber der Sitzfläche erhöhten Armlehnposition und
einer die Sitzfläche auf der der Rückenlehne gegenüberliegen
den Seite verlängernden Fußstützposition beweglich gelagert
ist. Dadurch weist die Armlehne eine vorteilhafte Doppelfunk
tion auf, indem sie entweder für das Aufstützen eines Armes
oder als Fußauflage vorgesehen ist. Ein wesentlicher Vorteil
der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit, daß die Armlehne
in jeder Position eine sinnvolle Funktion aufweist. Dies ist
ein wesentlicher Unterschied zum Stand der Technik, bei dem
der Hocker in einer nicht benötigten Ruhelage dennoch Stell
raum benötigt. Durch das erfindungsgemäße Versehen der Arm
lehne mit einer Doppelfunktion ist das Sitzmöbel sowohl für
Sofas und Sessel als auch für andere Arten von Sitzmöbeln wie
Stühle oder Bänke geeignet. Die ästhetische Gestaltung des
jeweiligen Sitzmöbels ist nicht abhängig von der Anordnung
einer Fußablage, so daß sich eine höhere gestalterische Frei
heit für das erfindungsgemäße Sitzmöbel erzielen läßt. Zu
sätzliche Funktionsteile werden durch die erfindungsgemäße
Lösung vermieden, indem die Armlehne in einfacher Weise die
beschriebene Doppelfunktion aufweist. Die Beweglichkeit der
Armlehne mittels der Kinematikanordnung kann dabei vielfältig
gestaltet sein. Die Armlehne kann über mehrstufige Bewegungs
bahnen in die Fußstützposition oder in die Armlehnposition
bewegt werden. Dabei können Schwenkvorgänge für sich vorgese
hen oder mit entsprechenden Hub- oder Senkbewegungen kombi
niert sein. Besonders vorteilhaft ist eine Kippbewegung der
Armlehne, die jedoch zusätzlich ebenfalls mit weiteren Bewe
gungsfunktionen kombiniert sein kann. Es können auch mechani
sche, gekrümmte Führungsbahnen vorgesehen sein, entlang derer
die in dieser Führungsbahn geführte Armlehne beweglich ist.
Wesentlich ist dabei lediglich die Überwindung der Höhendif
ferenz relativ zur Sitzfläche zwischen der erhöhten Armlehn
position und der zumindest geringfügig abgesenkte Fußstützpo
sition. Zur Verlagerung der Armlehne in die Armlehnposition
und die Fußstützposition können auch Hebelmechanismen vorge
sehen sein. Die erhöhte Armlehnposition kann durch eine
Schrägstellung der Armlehne oder zumindest der Oberseite der
Armlehne in der Armlehnposition erzielt werden, ohne daß not
wendigerweise die gesamte Armlehne entsprechend höhenver
lagert werden muß. Durch eine exzentrische Lagerung der Arm
lehne in Verbindung mit einem trapezartigen Querschnitt der
Armlehne oder einer anders gestalteten winkligen Anordnung
der Ebenen der Oberseite und der Unterseite der Armlehne kann
durch eine einfache Kippbewegung der gewünschte Höhenunter
schied erzielt werden, indem in der einen Endposition die
schräggestellte Ebene der einen Seite als Armauflage und in
der anderen Position die flache Ebene der gegenüberliegenden
Seite die Fußauflage bildet. Bei der Gestaltung des Sitzmö
bels als Sofa sind vorteilhaft beide Armlehnen erfindungsge
mäß beweglich. In den Fußstützpositionen beider Armlehnen
kann dabei zwischen den beiden Armlehnen ein Abstand verblei
ben, der ein einfaches Aufstehen von der Sitzfläche des Sofas
aus ermöglicht. Das Grundgestell kann ein- oder mehrteilig
ausgeführt sein und stellt die starre und tragende Einheit
des Sitzmöbels dar.
In Ausgestaltung der Erfindung ist als Kinematikanordnung ei
ne Kippmechanik vorgesehen, deren Kippachse relativ zur Sitz
fläche derart räumlich schräg ausgerichtet ist, daß eine Un
terseite der Armlehne in der Armlehnposition eine Oberseite
in der Fußstützposition bildet. Diese Ausgestaltung hat den
Vorteil, daß die gegebenenfalls durch die Fußablage ver
schmutzbare Unterseite der Armlehne in der Armlehnposition
verborgen ist, so daß die Oberseite der Armlehne ausschließ
lich für eine Kopf- oder Armauflage und die Unterseite aus
schließlich für eine Fußablage nutzbar ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung entspricht die Lage
der Kippachse im Raum zumindest in etwa der Lage einer geome
trischen Achse, die durch jeweils eine Winkelhalbierende zwi
schen den Ausrichtungen der Armlehne in den beiden Endposi
tionen sowohl in einer Draufsicht auf das Sitzmöbel als auch
in einer Vorderansicht gebildet ist. Durch diese Ausrichtung
der Kippachse kann die Armlehne auch durch eine auf dem Sitz
möbel sitzende Person in die jeweils gewünschte Endposition
verkippt werden, da die Bewegungsbahn der Armlehne an der
Sitzposition vorbeiläuft. Dies erlaubt eine äußerst einfache
und schnelle Bedienung der Armlehne.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Kippmecha
nik ein einzelnes Kippgelenk auf, das in einem vorderen, der
Armlehne zugewandten Eckbereich der Sitzfläche positioniert
ist. Dies ist eine besonders einfache und funktionssichere
Ausgestaltung, die einen geringen baulichen Aufwand benötigt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Kippgelenk
wenigstens einen innenliegenden Anschlag für die Armlehnposi
tion und/oder die Fußstützposition auf. Dadurch werden Ver
letzungsgefahren bei der Kippbewegung der Armlehne vermieden.
Dabei kann wahlweise lediglich nur ein Anschlag für die Fuß
stützposition oder ergänzend ein zweiter Anschlag für die
Armlehnposition vorgesehen sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Kippgelenk
zwei schwenkbeweglich miteinander verbundene Kippgelenkteile
auf, die am Grundgestell einerseits und an der Armlehne ande
rerseits angeordnet sind, wobei der eine Kippgelenkteil den
anderen Kippgelenkteil gabel- oder kugelkopfförmig über
greift. Durch das Übergreifen des einen Kippgelenkteiles
durch den anderen Kippgelenkteil wird ein verletzungsarmes
Kippgelenk mit innenliegender Lagerung geschaffen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Außenkontur
des den anderen Kippgelenkteil übergreifenden Kippgelenktei
les konzentrisch zur Kippachse kugelabschnittsförmig gestal
tet. Dadurch können gefährliche Quetschbewegungen der Außen
fläche dieses Kippgelenkteiles während einer Kippbewegung zu
verlässig vermieden werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Armlehne
einen mit einer Kissenpolsterung versehenen Stützrahmen auf,
mit dem der armlehnenseitige Kippgelenkteil starr verbunden
ist. Dieser Stützrahmen ermöglicht eine großflächige Gestal
tung der Armlehne, ohne daß die Stützfunktionen in beiden
Endpositionen beinträchtigt sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Stützrahmen
wenigstens ein einseitig wirkendes Knickgelenk auf. Dies ist
insbesondere vorteilhaft, falls die Armlehne in der Armlehn
position über einen bereits vorhandenen, grundgestellfesten
Armlehnenabschnitt gelehnt wird, der ebenfalls bereits gegen
über der Sitzfläche erhöht ist. Dadurch kann die Armlehne
sich durch entsprechendes Abknicken zur Erzielung einer ge
krümmten Form an die Unterlage in Form des Armlehnenabschnit
tes anpassen. Zudem können auch großflächige Armlehnen vorge
sehen sein, ohne in ästhetischer Hinsicht einen sperrigen
Eindruck zu vermitteln, da diese Armlehnen durch das wenig
stens eine Knickgelenk entsprechend gebogen werden können.
Die einseitige Wirkfunktion des Knickgelenkes gewährleistet,
daß der Stützrahmen in der Fußstützposition die gewünschte
steife Stützfunktion übernimmt, ohne nach unten abzuknicken.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Armlehne ein
schließlich dem Stützrahmen als Liegeauflage dimensioniert.
Dadurch kann die Armlehne derart an die Sitzfläche des Sitz
möbels angepaßt sein, daß sich in der Armlehnposition eine
verlängerte Liegefläche ergibt, die zumindest geringfügig
schräg ansteigt. Neben einer Armauflage wird somit für die
Armlehne eine weitere Zusatzfunktion geschaffen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungs
beispiele der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnun
gen dargestellt.
Fig. 1 zeigt perspektivisch eine Ausführungsform eines er
findungsgemäßen Sitzmöbels in Form eines Sofas,
Fig. 2 in vergrößerter perspektivischer Darstellung einen
Ausschnitt des Sofas nach Fig. 1 auf Höhe eines
Kippgelenkes für eine Armlehne des Sofas und
Fig. 3 in einem perspektivischen Ausschnitt ähnlich Fig. 2
eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Sofas einer geringfügig modifizierten Armlehne.
Ein Sofa 1 gemäß den Fig. 1 und 2 weist ein nicht näher be
zeichnetes Grundgestell in Form eines Holz- oder eines Me
tallrahmens auf, das mit Füßen versehen ist. Das Grundgestell
ist in an sich bekannter Weise mit als Rückenlehnen dienenden
Rückenpolsterungen 2 sowie mit als Sitzflächen dienenden
Sitzpolsterungen 3 versehen. Die Sitzpolsterungen 3 gehen zu
den gegenüberliegenden Seiten hin in jeweils einen schräg an
steigenden Armlehnenabschnitt 4 über, auf dem jeweils eine
zusätzliche Armlehne 5 abgelegt ist. Beide Armlehnen 5 stel
len zum Grundgestell getrennte Teile dar.
Jede Armlehne 5 ist relativ großflächig gestaltet und weist
einen rechteckigen Stützrahmen 9 auf (Fig. 2) der mit einer
nicht näher bezeichneten Polsterung und einem Bezug versehen
ist, so daß sich die gesamte Armlehne 5 als großflächiges
Kissen darstellt. Jede Armlehne 5 ist mittels eines Kippge
lenkes 6 am Grundgestell um eine Kippachse K kippbeweglich
gelagert. Die Kippbeweglichkeit jeder Armlehne 5 wird durch
zwei Endpositionen begrenzt, nämlich durch eine Armlehnposi
tion, die in Fig. 1 mit durchgezogenen Linien dargestellt
ist, sowie eine Fußstützposition, die in Fig. 1 mit strich
punktierten Linien dargestellt ist. Die Verlagerung der Arm
lehne 5 zwischen der Armlehnposition und der Fußstützposition
stellt grundsätzlich eine Schwenkbewegung dar. Da jedoch
gleichzeitig Ober- und Unterseite der Armlehne 5 in den bei
den Endpositionen vertauscht sind, erfolgt die Schwenkbewe
gung um die Kippachse K in Form einer Kippbewegung. Wie an
hand der Fig. 1 erkennbar ist, bildet eine erste Auflageflä
che 7 der Armlehne 5 in der Armlehnposition eine Oberseite,
wohingegen die gegenüberliegende Auflagefläche 8 eine Unter
seite der Armlehne 5 bildet. Nach erfolgter Kippbewegung in
die Fußstützposition bildet hingegen die Auflagefläche 8 die
Oberseite und die Auflagefläche 7 die Unterseite der Armlehne
5, die nunmehr als Fußablage dient. In der Armlehnposition
ist die Auflagefläche 7 der Armlehne 5 in einem Winkel von
etwa 20 bis 40°, vorzugsweise 30°, zu einer horizontalen Ebe
ne und damit auch etwa um den gleichen Winkelbetrag relativ
zur Sitzfläche der Sitzpolsterung 3 schräggestellt. In der
Armlehnposition flankieren beide Armlehnen 5 die Sitzfläche
der Sitzpolsterung 3 jeweils seitlich. In der Fußstützpositi
on hingegen bildet jede Armlehre 5 eine fluchtende Verlänge
rung der Sitzpolsterung 3 auf der der Rückenpolsterung 2 ab
gewandten Seite, wobei die als Oberseite dienende Auflageflä
che 8 zumindest ungefähr mit der Sitzfläche der Sitzpolste
rung 3 fluchtet. Die der Sitzpolsterung 3 zugewandte Seiten
kante jeder Armlehne 5 schließt dabei in der Fußstützposition
an eine Vorderkante der Sitzpolsterung 3 an. In der Armlehn
position flankiert diese Seitenkante die Sitzpolsterung 3
seitlich zumindest ungefähr auf Höhe einer als Übergang zwi
schen dem Armlehnenabschnitt 4 und der Sitzpolsterung 3 die
nenden Knicklinie.
In einer Vorderansicht des Sofas 1 schließt die Auflagefläche
7 in der Armlehnposition der Armlehne 5 bei einer Schrägstel
lung der Auflagefläche 7 von 30° mit der in dieser Frontan
sicht horizontalen Sitzfläche der Sitzpolsterung 3 somit ei
nen Winkel von 150° ein. In einer Draufsicht auf das Sofa 1
von oben gesehen, wird die Armlehne 5 um 90° zwischen der
Armlehnposition und der Fußstützposition verdreht, da die
Armlehne 5 in der einen Endposition seitlich neben der Sitz
fläche und in der anderen Endposition rechtwinklig versetzt
vor der Sitzfläche angeordnet ist. Um somit die Armlehne 5
über den durch einen Pfeil dargestellten Kippwinkel aus der
Armlehnpositon in die Fußstützposition und umgekehrt zu über
führen, ist die Kippachse K derart schräg im Raum ausgerich
tet, daß sie in der beschriebenen Frontansicht in etwa die
Winkelhalbierende des Winkels zwischen der Auflagefläche 7
und der Sitzfläche der Sitzpolsterung 3 und in einer Drauf
sicht von oben ebenfalls in etwa die Winkelhalbierende zwi
schen den unterschiedlichen Endpositionen der Seitenkante der
Armlehne 5 bildet. Diese Ausrichtung der Kippachse K geht da
von aus, daß das Kippgelenk 6 sich in einem Eckbereich der
Sitzfläche der Sitzpolsterung 3 in unmittelbarer Verlängerung
der Knicklinie zwischen dem Armlehnabschnitt 4 und der Sitz
polsterung 3 sowie in geringem Abstand vor der Vorderkante
des Grundgestells befindet. In der Frontansicht von vorne ist
die Kippachse K somit in einem Winkel von 75° zur Sitzfläche
und in einer Draufsicht von oben in einem Winkel von 45° zur
Vorderkante des Grundgestells und damit der Sitzpolsterung 3
ausgerichtet.
Der grundgestellseitige Kippgelenkteil wird durch ein Flach
plattenteil in Form eines Flachstahles 10 gebildet, der starr
mit dem Grundgestell verbunden ist. Falls das Grundgestell
aus Metall besteht, ist der Flachstahl 10 vorzugsweise mit
dem Grundgestell verschweißt. Der Flachstahl 10 weist ein
halbkreisförmig gerundetes vorderes Stirnende auf. In dem
Stirnende ist konzentrisch ein quer hindurchragender Lager
bolzen 12 vorgesehen, der koaxial zur Kippachse K ausgerich
tet ist und zur schwenkbeweglichen Aufnahme des anderen, arm
lehnenseitigen Kippgelenkteiles 1 dient. Der armlehnenseitige
Kippgelenkteil 11 ist starr mit einer Ecke des Stützrahmens 9
verbunden und weist zwei gabelförmige Schenkel auf, die das
Stirnende des Flachstahles 10 zu beiden Seiten übergreifen.
Der Kippgelenkteil 11 ist eiförmig gestaltet, wobei der unte
re, durch die Gabelschenkel gebildete Teil halbkugelartig zu
einem Kippachsenpunkt des Kippgelenkteiles 10 gestaltet ist
und mit dem Lagerbolzen 12 verbunden ist. Der Kippgelenkteil
11 ist somit schwenkbeweglich mit dem Flachstahl 10 verbun
den.
Der Flachstahl 10 ist im Bereich seines vorderen Stirnendes
konzentrisch zur Kippachse K und damit auch zum Lagerbolzen
12 mit einer kreisbogenförmigen Kulissennut 13 versehen, de
ren überstrichener Winkel dem räumlichen Kippwinkel der Arm
lehne 5 zwischen den beiden Endpositionen entspricht. Der ga
belförmige Teil des Kippgelenkteiles 11 ist mit einem die Ku
lissennut 13 durchdringenden Anschlagbolzen 14 versehen, wo
durch in Verbindung mit der Kulissennut 13 für die beiden
Endpositionen der Armlehne 5 zwei Anschläge gebildet werden.
Die Anschläge sind innenliegend gestaltet, da die gabelarti
gen Schenkelabschnitte des Kippgelenkteiles 11 das vordere
Stirnende des Flachstahles 10 zu beiden Seiten bündig über
greifen.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht im wesentli
chen dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß den
Fig. 1 und 2. Einziger Unterschied bei diesem Ausführungsbei
spiel ist es, daß der Stützrahmen 9a der Armlehne 5a im Be
reich von gegenüberliegenden Längsträgern zusätzlich um eine
Knickachse S mit Hilfe von zwei Knickgelenken 15 abknickbar
gestaltet ist. Dabei sind die Knickgelenke 15 derart gestal
tet, daß ein Abknicken des Stützrahmens 9a ausschließlich in
der Armlehnposition erfolgen kann. In der umgekippten Fuß
stützposition hingegen liegen die Stirnenden der Trägerab
schnitte auf Stoß aneinander an, so daß sich steife Träger
profile ergeben. Die Knickfunktion in der Armlehnposition hat
den Vorteil, daß insbesondere großflächige Armlehnen 5a den
Biegungen der Armlehnenabschnitte 4 entsprechend folgen kön
nen, auf denen sie aufliegen, so daß ein steifer, sperriger
Eindruck der Armlehne 5a vermieden wird. Diese kann sich
vielmehr gekrümmt an die als Unterlage dienenden Armlehnenab
schnitte 4 anpassen oder auch seitlich außerhalb der Armleh
nenabschnitte 4 frei nach unten hängen.
Claims (14)
1. Sitzmöbel mit einem Grundgestell sowie mit wenigstens
einer Rückenlehne, mit wenigstens einer Sitzfläche und mit
wenigstens einer Armlehne, dadurch gekennzeichnet, daß die
Armlehne (5, 5a) an dem Grundgestell mit Hilfe einer Kinema
tikanordnung (6) zwischen einer die stationär verbleibende
Sitzfläche (3) seitlich flankierenden, gegenüber der Sitzflä
che (3) erhöhten Armlehnposition und einer die Sitzfläche (3)
auf der der Rückenlehne (2) gegenüberliegenden Seite verlän
gernden Fußstützposition beweglich gelagert ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kinematikanordnung eine Kippmechanik (6) vorgesehen ist,
deren Kippachse (K) relativ zur Sitzfläche (3) derart räum
lich schräg ausgerichtet ist, daß eine Unterseite der Armleh
ne (5, 5a) in der Armlehnposition eine Oberseite in der Fuß
stützposition bildet.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lage der Kippachse (K) im Raum zumindest in etwa der Lage
einer geometrischen Achse entspricht, die durch jeweils eine
Winkelhalbierende zwischen den Ausrichtungen der Armlehne (5,
5a) in den beiden Endpositionen sowohl in einer Draufsicht
auf das Sitzmöbel als auch in einer Vorderansicht gebildet
ist.
4. Sitzmöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberseite der Armlehne (5, 5a) in ihrer Armlehnposition
- in der Vorderansicht gesehen - in einem Winkel zwischen 20°
und 40° zur Horizontalen ausgerichtet ist.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Armlehne (5, 5a) in ihrer Fußstützposition - in
der Draufsicht gesehen - etwa rechtwinklig zur Lage der Arm
lehne (5, 5a) in der Armlehnposition ausgerichtet ist.
6. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Kippmechanik ein einzelnes
Kippgelenk (6) aufweist, das in einem vorderen, der Armlehne
(5, 5a) zugewandten Eckbereich der Sitzfläche (3) positio
niert ist.
7. Sitzmöbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kippgelenk (6) in geringem Abstand vor einer Vorderkante
der Sitzfläche (3) angeordnet ist.
8. Sitzmöbel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Kippgelenk (6) wenigstens einen innenliegenden
Anschlag für die Armlehnposition und/oder die Fußstützposi
tion aufweist.
9. Sitzmöbel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kippgelenk (6) zwei schwenkbeweglich miteinander verbun
dene Kippgelenkteile (10, 11) aufweist, die am Grundgestell
einerseits und an der Armlehne (5, 5a) andererseits angeord
net sind, wobei der eine Kippgelenkteil (11) den anderen
Kippgelenkteil (10) gabel- oder kugelkopfförmig übergreift.
10. Sitzmöbel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der grundgestellseitige Kippgelenkteil (10) als flaches Plat
tenteil gestaltet ist, in dem konzentrisch zur Kippachse (K)
eine kreisbogenförmige Kulissennut (13) vorgesehen ist, und
daß der armlehnenseitige Kippgelenkteil (11) einen in die Ku
lissennut (13) eingreifenden Anschlagbolzen (14) aufweist.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenkontur des den anderen Kippgelenkteil (10) übergrei
fenden Kippgelenkteiles (11) konzentrisch zu einem Kippach
senpunkt kugelabschnittförmig gestaltet ist.
12. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Armlehne (5, 5a) einen mit ei
ner Kissenpolsterung versehenen Stützrahmen (9, 9a) aufweist,
mit dem der armlehnenseitige Kippgelenkteil (11) starr ver
bunden ist.
13. Sitzmöbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stützrahmen (9a) wenigstens ein einseitig wirkendes
Knickgelenk (15) aufweist.
14. Sitzmöbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Armlehne (5, 5a) einschließlich dem Stützrahmen (9, 9a)
als Liegeauflage dimensioniert ist.
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