DE19800621C1 - Verfahren zur Herstellung eines Webharnisches sowie Vorrichtungen zur Verwendung bei diesem Verfahren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Webharnisches sowie Vorrichtungen zur Verwendung bei diesem VerfahrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Webharnisches, bei dem nach einem vorbestimmten Ord
nungssystem Einzelharnischkordeln in Bohrungen eines Chor
brettes und eines Harnischführungsbodens eingezogen werden,
wobei die Einzelharnischkordeln Verdickungen mit einem den
Innendurchmesser der Bohrungen des Chorbrettes übersteigenden
Außendurchmesser aufweisen und von der dem Harnischführungs
boden abgewandten Seite des Chorbrettes aus in die Bohrungen
des Chorbrettes eingezogen und dann von der dem Chorbrett zu
gewandten Seite des Harnischführungsbodens aus in die Bohrun
gen des Harnischführungsbodens eingezogen werden. Die Erfin
dung bezieht sich auch auf Vorrichtungen zur Verwendung bei
diesem Verfahren.
Bei einem derartigen, als "Gallieren" bekannten Verfahren
werden die Harnischkordeln von der dem Harnischführungsboden
zugewandten Seite aus in die Bohrungen des Chorbrettes einge
zogen und anschließend von der dem Chorbrett zugewandten Sei
te des Harnischführungsbodens aus in die Bohrungen des Har
nischführungsbodens eingezogen. Dieses Verfahren ist aufwen
dig, da das Einziehen in die jeweilige Bohrung des Chorbret
tes und des Harnischführungsbodens aus unterschiedlichen
Richtungen erfolgt.
Ein solches Verfahren wird beispielsweise zur Herstellung
des aus der DE 297 12 991 U1 bekannten Webharnisches verwen
det. Ferner ist bei diesem Webharnisch eine besondere Anord
nung von außen nach innen der Harnischschnüre bzw. -kordeln
in der Bohrung eines Harnischführungsbodens vorgesehen. Die
ein Durchgangsloch durchlaufenden Harnischschnüre liegen so
mit nicht gegenseitig auf Kontakt, sondern weisen einen Ab
stand zueinander auf, in dem eine Harnischschnur aus einem
benachbarten Durchgangsloch angeordnet ist. Hierdurch sollen
die Reibung zwischen benachbarten Harnischschnüren und dar
aus resultierende Beschädigungen verringert werden. Die Har
nischschnüre selbst sind vor ihrem Einziehen bereits zu
Zweierbündeln zusammengefaßt. Auch hier wird, wie am Anfang
beschrieben, aus zwei unterschiedlichen Richtungen eingezo
gen.
In der DE 295 15 587 U1 wird vorgeschlagen, das Chorbrett
unterhalb des Harnischführungsbodens anzuordnen. Zudem wird
eine demontierbare Hülse beschrieben, mit der die ansonsten
üblichen Karabinerhaken zur Verbindung eines Webgeschirrs
mit einer Jacquard-Maschine ersetzt werden sollen.
Bei mehrrapportiger Gallierung erfolgt ein aufeinanderfolgen
des Einziehen der einer Bohrung des Harnischführungsbodens
zugeordneten Harnischkordeln in die einzelnen Rapporte
("springende Gallierung"). Dabei wird beispielsweise die er
ste einer Bohrung des Harnischführungsbodens zugeordnete Har
nischkordel in die erste Bohrung des ersten Rapportes des
Chorbrettes eingezogen, und es wird dann die zweite der glei
chen Bohrung des Harnischführungsbodens zugeordnete Harnisch
kordel in die gegenüber der ersten Bohrung des ersten Rappor
tes des Chorbrettes ortsversetzt (beispielsweise um einen Me
ter) angeordnete erste Bohrung des zweiten Rapportes des
Chorbrettes eingezogen, usw.. Dieses ständig "ortsversetzt"
erfolgende Einziehen in die Bohrungen des Chorbrettes stellt
für die mit dem Einziehen beschäftigte Bedienungsperson einen
erheblichen Aufwand dar.
Bei dem Verfahren nach dem Stande der Technik werden die je
weils einer Bohrung des Harnischführungsbodens zugeordneten
Harnischkordeln gebündelt. Bei zwei Rapporten handelt es sich
beispielsweise um ein Zweierbündel, bei vier Rapporten um ein
Viererbündel, bei acht Rapporten um ein Achterbündel, usw..
Das Zusammenfassen dieser Harnischkordeln zu einem Bündel er
folgt beispielsweise durch Zusammenbinden oder durch Zusam
menfassen mittels spezieller Elemente. Dabei ist der Außen
durchmesser dieser den Zusammenhang des Bündels bewirkenden
Elemente so gewählt, daß die Elemente durch die Bohrungen des
Harnischführungsbodens hindurchführbar sind. Das Zusammenfas
sen der Harnischkordeln zu einem Harnischkordelbündel erfor
dert vor dem Einziehen zusätzliche Arbeitsvorgänge und führt
außerdem zu einem "Kordelgewirr", dessen Behandlung von der
Bedienungsperson während des Einziehvorgangs höchste Auf
merksamkeit erfordert.
Aus der DE 40 31 515 C1 und der EP 0 472 904 A1 ist ein Ver
fahren zur Herstellung eines Webharnisches bekannt, bei dem
das Chorbrett unterhalb eines Lochbrettes angeordnet ist und
die Harnischschnur von unten nach oben durch das Chorbrett
gezogen und im Anschluß daran von unten nach oben durch das
Lochbrett gezogen wird. Bei der Herstellung des Harnisches
können die Loch- und Chorbretter in bestimmte Montagepositio
nen gebracht werden, in denen sie bei der Bündelung bzw. Be
festigung der einzelnen Harnischschnüre als Anschlag bzw. bei
dem Egalisieren als Anschlag dienen. Zum Einziehen einer Har
nischschnur wird diese an einem Rahmenhaken unterhalb des
Chorbrettes befestigt und dann durch Chorbrett und Lochbrett
hindurch nach oben gezogen und oberhalb des Lochbrettes er
neut befestigt. Diese Art des Einziehens von Harnischkordeln
ist sowohl zeit- als auch arbeitsaufwendig.
Zur Behebung dieser Nachteile liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaf
fen, bei dem das Einziehen der Harnischkordeln einfacher und
schneller erfolgen kann und bei dem bei mehrrapportigen Web
harnischen ein ortsversetztes Einziehen der jeweils der glei
chen Bohrung des Harnischführungsbodens zugeordneten Har
nischkordeln nicht erforderlich ist. Weiterhin wird ange
strebt, die Harnischkordelordnung während des Einziehvorgan
ges und des Betriebes der Jacquard-Maschine zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der ein
gangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, daß während
des Einziehens der Einzelharnischkordeln Chorbrett und Har
nischführungsboden so zueinander angeordnet werden, daß die
Verdickungen ein Herausgleiten bereits eingezogener Har
nischkordeln verhindern.
Hierbei ist vorteilhaft, daß das Einziehen der Einzelhar
nischkordeln in die Bohrungen des Chorbrettes und in die Boh
rungen des Harnischführungsbodens jeweils in gleicher Rich
tung erfolgt, so daß kein Richtungswechsel während des Ein
ziehvorgangs erforderlich ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Einziehen der
Harnischkordeln in Form von Einzelharnischkordeln erfolgt.
Hierdurch wird das Entstehen eines "Kordelgewirrs" vermieden.
Das Anbringen der Verdickungen an den Einzelharnischkordeln
ist wesentlich weniger aufwendig als das Zusammenfassen von
Harnischkordeln zu einem Harnischkordelbündel, da das Anbrin
gen der Verdickungen ohne großen Aufwand in entsprechenden
Abständen mit Hilfe einer Spritzgießmaschine während des Um
spulens der Harnischkordel von Rolle zu Rolle erfolgen kann.
Die Gallierarbeit erfolgt im Anschluß daran von der Kordel
spule, wobei die einzuziehenden Einzelharnischkordeln mit
Verdickungen laufend von der Spule entnommen werden können.
Sowohl die Herstellung als auch das Handling von Einzelhar
nischkordeln ist somit einfacher und damit preiswerter als
die Herstellung und das Handling von Kordelbündeln nach dem
Stande der Technik.
Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem das Einbringen der
Harnischkordeln zunächst in Bohrungen eines Chorbrettes und
anschließend in die Bohrungen des Harnischführungsbodens er
folgt, wobei das Chorbrett während des Einziehvorganges vor
zugsweise vertikal oberhalb des Harnischführungsbodens posi
tioniert ist, hat den weiteren Vorteil, daß das Einziehen der
Harnischkordeln in einer Richtung von "oben nach unten" er
folgen kann, wobei die eingezogenen Harnischkordeln durch
Wirkung der Verdickungen gehalten werden, die gegen die dem
Harnischführungsboden abgewandte Seite des Chorbrettes anlie
gen, wodurch ein Durchrutschen der eingezogenen Harnisch
kordeln verhindert wird. Die so beschriebene Arbeitsweise
kann sowohl bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als auch bei
allen nach dem Stande der Technik bekannten Verfahren Anwen
dung finden. Somit können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
auf eine neue Herstellungsart alle dem Fachmann bekannten
Gallierungen bzw. Gallieranordnungen realisiert werden, bei
spielsweise offene Gallierungen mit Kartenfall über der Web
kette oder über dem Weberstand, Gallierungen mit Kartenfall
seitlich links oder seitlich rechts, Spitzharnische bzw.
Spiegelharnische, chorige Gallierungen od. dgl..
Bei mehrrapportigen Webharnischen besteht neben der Möglich
keit der "springenden Gallierung" die Möglichkeit, die je
weils einer Rapportreihe zugehörigen Harnischkordeln nachein
ander in die Bohrungen jeweils eines Rapportes des Chorbret
tes und in der gleichen Folge in die zugehörigen Bohrungen
des Harnischführungsbodens einzuziehen und somit die jeweili
gen Rapportreihen nacheinander abzuarbeiten. Dies bietet den
Vorteil, daß die während des Einziehvorgangs von der Bedie
nungsperson zurückzulegenden Wege wesentlich verringert wer
den und damit der Zeitaufwand insgesamt verkleinert wird. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß das Abarbeiten der Rap
porte in beliebiger Folge möglich ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Verdickungen der
Einzelharnischkordeln gleichzeitig als Kupplungselemente zur
Herstellung einer Verbindung mit einer Weblitze ausgebildet
sein können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß nach erfolgter Gallierung und Egalisierung die mindestens
zwei Einzelhar
nischkordeln je Bohrung auf der dem Chorbrett abgewandten
Seite des Harnischführungsbodens zusammengefaßt werden. Das
Zusammenfassen erfolgt zusätzlich zu der anschließend folgen
den Ausstattung mit Einhängevorrichtungen dann, wenn bei dem
Webharnisch mehrere Rapporte vorgesehen und somit mindestens
zwei Harnischkordeln pro Platine zugeordnet sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß die Harnischkordeln nach erfolgter Gallierung auf der dem
Chorbrett abgewandten Seite des Harnischführungsbodens mit
einer Einhängevorrichtung ausgestattet werden. Diese
Einhängevorrichtungen (beispielsweise Karabinerhaken) dienen
als Verbindungselemente zur Herstellung einer Verbindung mit
einer Jacquardmaschine.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß bei einrapportigen Harnischen jeweils nur eine Einzel
harnischkordel nach erfolgter Gallierung auf der dem Chor
brett abgewandten Seite des Harnischführungsbodens mit einer
Einhängevorrichtung ausgestattet wird. Diese Einhängevorrich
tungen dienen als Verbindungselemente zur Herstellung einer
Verbindung mit einer Jacquardmaschine.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist bei einem Chor
brett mit vorzugsweise mehr als zwei Rapporten und mit einer
Mehrzahl von jedem Rapport zugeordneten, jeweils in einer Li
nie angeordneten Bohrungsreihen vorgesehen, daß die in Schuß
richtung verlaufenden Linien von Bohrungsreihen von Rapport
zu Rapport zueinander versetzt angeordnet sind. Dies hat den
Vorteil, daß hierdurch eine separierende, fächerartige Kor
delanordnung der einzelnen Rapporte unterstützt bzw. ver
stärkt wird. Dies hat den Vorteil, daß die Reibungswerte im
Webharnisch minimiert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Chorbrettes und
eines Harnischführungsbodens mit einer Darstellung
von zwei nach dem Verfahren der "springenden Gallie
rung" eingezogenen Harnischkordeln;
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch mit rap
portweise aufeinanderfolgend eingezogenen Harnisch
kordeln;
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 2, jedoch mit zu
sätzlich dargestellten Harnischkordeln, von denen je
eine Reihe in die beiden dargestellten Rapporte ein
gezogen ist;
Fig. 4 einen Harnisch mit fünf Rapporten, von denen drei
Rapportreihen abgearbeitet sind;
Fig. 5 eine Darstellung entsprechend Fig. 4, wobei jedoch
alle fünf gezeigten Rapportreihen fertiggestellt
sind;
Fig. 6 die Darstellung eines zweirapportigen Chorbrettes und
eines Harnischführungsbodens mit nach dem Stande der
Technik eingezogenen Harnischkordeln;
Fig. 7 eine Darstellung entsprechend Fig. 6 mit entsprechend
dem Einzugsverfahren nach dem Stande der Technik her
gestellten Rapportreihen.
Fig. 8 die Draufsicht auf ein fünfrapportiges Chorbrett zur
Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit
von Rapport zu Rapport versetzt zueinander angeordne
ten Linien von Bohrungsreihen;
Fig. 9 eine Darstellung entsprechend Fig. 8, jedoch mit ei
ner für eine andere Abarbeitungsfolge versetzten Boh
rungsreihenanordnung;
Fig. 10 eine Darstellung entsprechend Fig. 8, jedoch mit ei
ner für eine andere Abarbeitungsfolge versetzten Boh
rungsreihenanordnung;
Fig. 11 eine Darstellung entsprechend Fig. 8, jedoch mit
nicht von Rapport zu Rapport zueinander versetzt an
geordneten Linien von Bohrungsreihen entsprechend dem
Stande der Technik.
In Fig. 1 ist ein Harnischführungsboden mit 1 bezeichnet,
welcher Bohrungen 2 aufweist. Im Abstand dazu ist ein Chor
brett 3 mit zwei Rapporten 4 und 5 mit Bohrungen 6 und 7 an
geordnet. Wie dem Fachmann bekannt ist, sind in einem derar
tigen Chorbrett üblicherweise den Bohrungen 6 bzw. 7 entspre
chende weitere Bohrungen in mehreren Reihen angeordnet, was
in den hier vorliegenden Zeichnungen aus Gründen der besseren
Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Die Anzahl der Boh
rungen pro Rapport 4 bzw. 5 des Chorbrettes 3 entspricht der
Anzahl der Bohrungen 2 im Harnischführungsboden 1.
In Fig. 1 sind zur besseren Darstellung lediglich zwei Har
nischkordeln 8 und 9 gezeigt. Bei der praktischen Ausführung
sind natürlich wesentlich mehr Harnischkordeln vorgesehen.
Die Harnischkordeln sind als Einzelharnischkordeln ausgebil
det und weisen an einem Ende Verdickungen 10 auf, deren
Außendurchmesser größer ist als der Innendurchmesser der Boh
rungen 6 bzw. 7 des Chorbrettes 3. Wie die Pfeile A, B, C er
kennen lassen, werden die Einzelharnischkordeln 8 und 9
zunächst von der dem Harnischführungsboden 1 abgewandten
Seite 11 des Chorbrettes 3 aus in die Bohrungen 6 bzw. 7 des
Chorbrettes 3 eingezogen und anschließend von der dem Chor
brett 3 zugewandten Seite 12 des Harnischführungsbodens 1 aus
in die Bohrungen 2 des Harnischführungsbodens 1 eingezogen,
und zwar soweit, bis die Verdickungen 10 gegen die dem Har
nischführungsboden abgewandte Seite des Chorbrettes 3 anlie
gen. Die Verdickungen 10 können gleichzeitig als Kupplungs
elemente zur Herstellung einer Verbindung der Einzelharnisch
kordeln mit (nicht dargestellten) Weblitzen ausgebildet sein.
In den weiteren Zeichnungen sind jeweils gleiche Teile mit
gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen und werden
nicht nochmals gesondert erläutert.
Entsprechend der Darstellung in Fig. 2 sind mit 8, 8a, 8b,
8c, 8d, usw. bezeichnete Harnischkordeln in der vorbeschrie
benen Weise eingezogen, und zwar derart, daß zunächst die ge
samte Rapportreihe 4 hintereinander abgearbeitet wird, bevor
das Einziehen der Einzelharnischkordeln einer weiteren Rap
portreihe erfolgt.
In Fig. 3 sind die fertig eingezogenen Rapportreihen 4 und 5
dargestellt, wobei die Einzelharnischkordeln des Rapportes 4
mit 8, 8a, 8b, 8c, 8d usw., und die Einzelharnischkordeln des
Rapportes 5 mit 9, 9a, 9b, 9c, 9d usw. bezeichnet sind.
Fig. 4 zeigt ein Chorbrett mit insgesamt fünf Rapporten, näm
lich Rapporten 4, 5, 13, 14 und 15. Die dem Rapport 13 zuge
ordneten Einzelharnischkordeln tragen die Bezugsziffern 16,
16a, 16b, 16c, 16d usw.. Wie ersichtlich, handelt es sich um
einen fünfrapportigen Webharnisch. Die Chorbrettbohrungen des
Rapportes 13 tragen die Bezugsziffer 24, die Chorbrettbohrun
gen des Rapportes 14 tragen die Bezugsziffer 25 und die Chor
brettbohrungen des Rapportes 15 tragen die Bezugsziffer 26.
Die Einzelharnischfäden sind in drei Rapporte eingezogen, und
zwar nach der vorbeschriebenen Arbeitsweise des Abarbeitens
einzelner Rapportreihen nacheinander.
In Fig. 5 ist die in Fig. 4 teilweise fertiggestellt darge
stellte Harnischreihe vollständig fertiggestellt gezeigt. Da
bei sind die den Rapporten 14 und 15 zugeordneten Einzelhar
nischschnüre mit den Bezugsziffern 17, 17a, 17b, 17c, 17d
usw. bzw. 18, 18a, 18b, 18c, 18d usw. bezeichnet.
Das Verfahren zur Herstellung eines Webharnisches nach dem
Stande der Technik ist aus Fig. 6 und Fig. 7 ersichtlich. Im
Unterschied zu dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
werden bei dem in Fig. 6 dargestellten Verfahren keine Har
nischkordeln in Form von Einzelkordeln eingesetzt, sondern es
sind gebündelte Harnischkordeln vorgesehen. Bei dem darge
stellten zweirapportigen Chorbrett faßt eine Schlaufe 19 zwei
Harnischkordeln 20 und 21 zusammen. Die Harnischkordeln 20
und 21 werden von der dem Harnischführungsboden 1 zugewandten
Seite 22 des Chorbrettes aus in die hier mit 6' bzw. 7' be
zeichneten Bohrungen des Chorbrettes 3 in Pfeilrichtung D
bzw. E eingezogen. Anschließend wird dann die Schlaufe 19 in
Pfeilrichtung F von der dem Chorbrett 3 zugewandten Seite 23
des Harnischführungsbodens 1 in die hier mit 2' bezeichnete
entsprechende Bohrung des Harnischführungsbodens 1 eingezo
gen.
Fig. 7 zeigt eine Fig. 6 entsprechende Darstellung mit einem
nach dem Stande der Technik teilweise (mit zwei Rapportrei
hen) fertiggestellten Webharnisch.
Fig. 8 zeigt die Draufsicht auf ein fünfrapportiges Chorbrett
3a, bei dem die einzelnen Rapporte mit 4a, 5a, 13a, 14a und
15a bezeichnet sind. Jedem Rapport ist eine Mehrzahl von je
weils in einer Linie angeordneten Bohrungsreihen zugeordnet.
Die erste in einer Linie angeordnete Bohrungsreihe des Rap
portes 4a trägt die Bezugsziffer 27a. Die übrigen dem Rapport
4a zugeordneten in Linie angeordneten Bohrungsreihen sind
nicht mit Bezugsziffern versehen. Die erste dem Rapport 5a
zugeordnete Bohrungsreihe trägt die Bezugsziffer 28a. Die er
ste dem Rapport 13a zugeordnete Bohrungsreihe trägt die Be
zugsziffer 29a, die erste dem Rapport 14a zugeordnete Boh
rungsreihe trägt die Bezugsziffer 30a, und die erste dem Rap
port 15a zugeordnete Bohrungsreihe trägt die Bezugsziffer
31a. Wie ersichtlich, sind die in Schußrichtung G verlau
fenden Linien von Bohrungsreihen von Rapport zu Rapport
zueinander versetzt angeordnet, und zwar bei dem in Fig. 8
dargestellten Ausführungsbeispiel in fünf unterschiedlichen
Linien von Bohrungsreihen. So ist die Linie 27 quer zur
Schußrichtung (also in Kettrichtung) versetzt zu der Linie 28
angeordnet. Die Linie 28 ist gegenüber der Linie 29 versetzt
angeordnet, usw.. Bei dem in Fig. 8 dargestellten
Ausführungsbeispiel entstehen fünf zueinander versetzte
Linien von Bohrungsreihen. Die rapportweise Abarbeitung
erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel zweckmäßigerweise in
der Folge der Abarbeitung der Rapporte 4a, 5a, 13a, 14a und
15a.
Fig. 9 zeigt ein mit 3b bezeichnetes Chorbrett mit Rapporten
4b, 5b, 13b, 14b und 15b. Die jeweils ersten Linien von Boh
rungsreihen, welche die Bezugsziffern 27b, 28b, 29b, 30b und
31b tragen, sind von Rapport zu Rapport zueinander versetzt
angeordnet. Im Gegensatz zu der Anordnung gemäß Fig. 8 sind
bei diesen fünf Rapporten die Linien in zwei unterschiedli
chen Ebenen angeordnet, und zwar liegen die Linien von Boh
rungsreihen 27b, 29b und 31b jeweils auf gleicher Höhe, wäh
rend die Linien 28b und 30b versetzt dazu angeordnet sind.
Das Abarbeiten erfolgt vorzugsweise in der Reihenfolge der
Rapporte 4b, 15b, 13b, 5b und 14b.
Bei dem in Fig. 10 dargestellten weiteren Chorbrett 3c sind
Rapporte 4c, 5c, 13c, 14c und 15c vorgesehen. Die jeweils er
sten Linien von Bohrungsreihen tragen die Bezugsziffern 27c,
28c, 29c, 30c und 31c. Auch hier sind - wie ersichtlich - die
Linien der Bohrungsreihen von Rapport zu Rapport zueinander
versetzt angeordnet. Die Abarbeitung der Rapporte erfolgt bei
dem Chorbrett 3c vorzugsweise in der Abarbeitungsfolge Rap
port 13c, Rapport 4c, Rapport 15c, Rapport 5c und Rapport
14c.
Fig. 11 schließlich zeigt ein mit 3d bezeichnetes Chorbrett
nach dem Stande der Technik mit Rapporten 4d, 5d, 13d, 14d
und 15d. Die jeweiligen ersten Linien von Bohrungsreihen der
einzelnen Rapporte sind mit 27d, 28d, 29d, 30d und 31d be
zeichnet. Hierbei sind die in Schußrichtung verlaufenden Li
nien von Bohrungsreihen von Rapport zu Rapport nicht versetzt
zueinander angeordnet, sondern alle entsprechenden Bohrungs
reihen der Rapporte liegen in gleicher Linie.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Webharnisches, bei dem
nach einem vorbestimmten Ordnungssystem Einzelhar
nischkordeln (8, 9) in Bohrungen eines Chorbrettes (3)
und eines Harnischführungsbodens (1) eingezogen werden,
wobei die Einzelharnischkordeln (8, 9) Verdickungen (10)
mit einem den Innendurchmesser der Bohrungen (6, 7) des
Chorbrettes (3) übersteigenden Außendurchmesser aufweisen
und von der dem Harnischführungsboden (1) abgewandten
Seite (11) des Chorbrettes (3) aus in die Bohrungen (6,
7) des Chorbrettes eingezogen und dann von der dem Chor
brett zugewandten Seite (12) des Harnischführungsbodens
(1) aus in die Bohrungen (2) des Harnischführungsbodens
eingezogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Einziehens der Einzelharnischkordeln (8, 9) Chorbrett
(3) und Harnischführungsboden (1) so zueinander angeord
net werden, daß die Verdickungen (10) ein Herausgleiten
bereits eingezogener Harnischkordeln verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelharnischkordeln (8, 9) nach erfolgter Gallie
rung und Egalisierung auf der dem Chorbrett abgewandten
Seite des Harnischführungsbodens (1) zusammengefaßt wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelharnischkordeln (8, 9) nach erfolgter Zusammen
fassung auf der dem Chorbrett (3) abgewandten Seite des
Harnischführungsbodens (1) mit einer Einhängevorrichtung
ausgestattet werden.
4. Einzelharnischkordeln zur Verwendung bei einem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdickungen (10) als Kupplungselemente zur Her
stellung einer Verbindung der Einzelharnischkordeln (8,
9) mit einer Weblitze ausgebildet sind.
5. Chorbrett, insbesondere zur Verwendung bei einem Verfah
ren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit
mehreren Rapporten (4a, 5a, 13a, 14a, 15a) und mit einer
Mehrzahl von jedem Rapport zugeordneten, jeweils in einer
Linie angeordneten Bohrungsreihen, dadurch gekennzeich
net, daß die in Schußrichtung (G) verlaufenden Linien
(27a, 28a, 29a, 30a, 31a) von Bohrungsreihen von Rapport
zu Rapport zueinander versetzt angeordnet sind.
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