DE19743955A1 - Zylinderschmiervorrichtung für einen Mehrzylinder-Verbrennungsmotor und Verfahren zum Regulieren der Schmierölabgabe - Google Patents
Zylinderschmiervorrichtung für einen Mehrzylinder-Verbrennungsmotor und Verfahren zum Regulieren der SchmierölabgabeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich in erster Linie auf
eine Zylinderschmiervorrichtung für einen Mehrzylinder-
Verbrennungsmotor, der in jedem Zylinder einen Hubkolben
aufweist, dessen Kolbenringe auf der inneren Oberfläche
der Zylinderlaufbuchse gleiten, wobei die
Schmiervorrichtung mehrere Schmierstellen auf der inneren
Oberfläche der Laufbuchse mit dosierten Mengen von
Schmieröl mittels einer Anzahl von Dosierkolben versorgt,
die in zugehörigen Dosierzylindern in Längsrichtung
verschiebbar sind.
Eine derartige Zylinderschmiervorrichtung ist bekannt aus
DE-A1 28 27 626, bei der die Dosierkolben in einer Reihe
am Boden eines Schmierölbehälters mit einer Welle ange
ordnet sind, die an jedem Kolben einen Dreharm abstützt,
dessen unteres Ende dem zugehörigen Kolben gegenüberliegt.
Gegenüber dem oberen Ende jedes Dreharms befindet sich
eine Stellschraube, die das Drehen des Dreharms begrenzt.
Durch Einstellen der Stellschraube wird die Ausgangs
position für den zugehörigen Kolben und damit der Hub des
Kolbens bestimmt. Die Kolben werden in einer hin- und
hergehenden Bewegung mittels einer umlaufenden Nockenwelle
angetrieben, die im Schmierölbehälter gelagert ist,
derart, daß der Nocken die Seite des unteren Endes des
Dreharms beeinflußt, die vom Dosierkolben abgewandt ist.
Die Nockenwelle läuft synchron mit der Kurbelwelle des
Motors um und erzeugt einen Dosierhub für jedes Motor
arbeitsspiel, nämlich einen Hub pro Umdrehung der Motor
kurbelwelle. Wenn bei einer Betriebsart des Motors nicht
die Notwendigkeit besteht, daß das maximale Schmieröl
volumen bei jedem Hub des Dosierkolbens abgegeben wird,
kann ein drehbarer Anschlag zur Anlage am oberen Ende des
Dreharms gebracht werden, so daß der Dosierkolben nicht in
seine Ausgangsposition zurückgeführt wird und somit daran
gehindert ist, Öl bei der anschließenden Betätigung durch
den Nocken auf der Nockenwelle abzugeben.
Die Schmiervorrichtung dieser Art ist aus zahlreichen
mechanischen Teilen zusammengesetzt und langsam wirkend,
weil die Dosierkolben nur einmal bei jedem Durchgang des
Nockens auf der Nockenwelle betätigt werden können, die
synchron mit der Motorkurbelwelle umläuft. Es ist außerdem
von Nachteil, daß eine mechanische Antriebsverbindung
zwischen der Kurbelwelle und der Nockenwelle in der
Schmiervorrichtung erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß die Dosierzylinder mit Schmieröl über
ein Rückschlagventil gefüllt werden, was bedeutet, daß die
Viskosität des Schmieröls den Füllgrad in den Dosier
zylindern beeinflußt. Es wird daher normalerweise für not
wendig gehalten, eine Erwärmung des Schmieröls in der
Schmiervorrichtung vorzunehmen, um zu erreichen, daß das
gewünschte Abgabevolumen so weit wie möglich unabhängig
von der Einlaßtemperatur des Öls und seiner Beschaffenheit
ist.
Es ist ferner eine Zylinderschmiervorrichtung der
deutschen Firma Vögele bekannt, bei der über ein Schalt
ventil mit zwei Stellungen und vier Öffnungen eine
Druckquelle mit einer Dosiervorrichtung mit zwei Kolben
mit unterschiedlichen Querschnittsflächen in den zuge
hörigen Zylindern verbunden wird. Ein hoher hydraulischer
Druck von etwa 70 bar wird auf ein Ende des einen oder des
anderen Kolbens aufgebracht, um entweder den einen oder
den anderen Kolben zu betätigen, wobei der Kolben mit der
kleinsten Fläche im normalen Betrieb betätigt wird,
während der andere Kolben anstelle des ersten Kolbens be
tätigt wird, wenn ein größeres Abgabevolumen an Schmieröl
gewünscht wird. Die beiden Enden des aktiven Kolbens
werden abwechselnd mit entweder einer Druckquelle oder
einem Ablauf verbunden, um einen Abgabehub zu bewirken.
Der Abgabedruck entspricht dem Zuführdruck, und eine
Schaltung von einem Kolben zum anderen findet statt, wenn
das Abgabevolumen geändert werden soll. Es ist von Nach
teil, daß zwei Dosierkolben pro Schmierstelle verwendet
werden und daß der Zuführdruck zur Schmiervorrichtung dem
Abgabedruck entsprechen muß. Der Weg der Dosierkolben kann
verändert werden, um das Abgabevolumen der Schmier
vorrichtung zu verändern, jedoch nur dann, wenn der Motor
außer Betrieb ist.
Der Erfindung liegt in erster Linie die Aufgabe zugrunde,
eine sehr zuverlässige Zylinderschmiervorrichtung zu
schaffen, die eine schnelle und genaue Dosierung des ge
wünschten Schmierölvolumens herbeiführt und in einer Weise
antreibbar ist, die mechanisch unabhängig von der Motor
kurbelwelle ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Zylinderschmiervor
richtung nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Dosierkolben an einem Stellkolben angebracht sind
und der Stellkolben in einem Hydraulikzylinder mit einem
Hydraulikraum eingesetzt ist, der mittels eines Regulier
ventils mit einer Druckquelle oder einem Ablauf für ein
Hydraulikmedium zur Herbeiführung einer Längsverschiebung
des Stellkolbens und seiner Dosierkolben verbindbar ist,
derart, daß sie einen Schmieröl an die Schmierstellen ab
gebenden Förderhub ausführen.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Zylinderschmier
vorrichtung vermeidet die Verwendung drehbarer Wellen mit
zugehörigen Wellenantrieben usw., was eine erhebliche Ver
einfachung der Vorrichtung bedeutet, während zugleich der
Antrieb der Dosierkolben mechanisch völlig unabhängig von
der Motorkurbelwelle ist. Es stellt einen erheblichen Vor
teil dar, daß die Dosierkolben an dem Stellkolben ange
bracht sind und von ihm hin- und herbewegt werden können.
In Bezug auf die früher verwendeten Zylinderschmiervor
richtungen ist die Zuverlässigkeit insofern verbessert,
als kein Gebrauch von einem drehbaren Nocken für jeden
Dosierkolben gemacht wird, sondern statt dessen von einem
einzigen Stellkolben, der sämtliche Dosierkolben in der
Vorrichtung ohne gegenseitig drehende Teile bewegt. Somit
hat die Antriebsseite lediglich ein gemeinsames Bauteil
anstelle eines Bauteils für jeden Dosierkolben. Im Ver
hältnis zu einer Schmiervorrichtung des Vögele-Typs ist
die Schmiervorrichtung nach der Erfindung erheblich da
durch vereinfacht, daß nur ein Dosierkolben pro Schmier
stelle verwendet wird und daß ein gemeinsamer Stellkolben
sämtliche Dosierkolben der Vorrichtung antreibt.
Vorzugsweise ist die Querschnittsfläche des Stellkolbens
im Hydraulikzylinder wesentlich größer als die Summe der
Querschnittsflächen der Dosierkolben in den zugehörigen
Zylindern. Die verhältnismäßig große Fläche des Stell
kolbens auf der Antriebsseite macht es möglich, mit Hilfe
eins vorteilhaft niedrigen Drucks des hydraulischen An
triebsmediums einen Förderdruck zu erzeugen, der größer
ist als der Zylinderdruck an der Schmierstelle zum Zeit
punkt des Eintretens des Schmieröls in den Zylinder. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Quer
schnittsfläche des Stellkolbens zumindest 4mal, vorzugs
weise 6- bis 15mal, größer als die Flächensumme der
Dosierkolben. Bei diesen Flächenverhältnissen kann der
Förderdruck z. B. 80 bar oder höher sein bei einem An
triebsdruck im Hydraulikmedium von beispielsweise 10 bar
oder weniger. Dieser niedrige Antriebsdruck kann mit Hilfe
vollständig üblicher Förderpumpen mit einem vorteilhaft
geringen Energieverbrauch bereitgestellt werden. Der
niedrige Hydraulikdruck macht es auch möglich, daß die
Förderseite des Leitungssystem nicht als Hochdrucksystem
dimensioniert und ausgebildet sein muß.
Das Regulierventil kann mittels Steuersignalen, die von
einer Motor- oder Zylindersteuervorrichtung empfangen
werden, elektronisch betätigbar sein. Elektronisch be
tätigbare Ventile sind schnellwirkende Standardbauteile
wie etwa Solenoidventile, die direkt von einem
elektronischen Steuergerät, das auch andere Zylinder
bauteile steuern kann, gesteuert werden kann. Wenn der
Stellkolben von einer Feder beeinflußt wird, deren Feder
kraft auf den Stellkolben in Richtung auf die Ausgangs
position des Kolbens gerichtet ist, hat das Ventil vor
zugsweise drei Öffnungen und zwei Stellungen. Wenn der
Stellkolben statt dessen in die Ausgangsposition mittels
hydraulischer Druckeinwirkung auf eine von der Ausgangs
position abgewandte Kolbenfläche zurückgeführt wird, kann
das Ventil vier Öffnungen und zwei Stellungen aufweisen.
Es ist wünschenswert, daß die Zylinderschmiervorrichtung
so geschaltet werden kann, daß ein größeres Schmieröl
volumen bei bestimmten Betriebsbedingungen für den Motor
abgegeben werden kann. Eine Ausrührungsform, die speziell
mit Blick darauf weiter ausgestaltet ist, eine Umschaltung
zwischen verschiedenen Abgabevolumen auf einfache Weise
möglich zu machen, ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Stellkolben in einen Primärkolben und einen Sekundärkolben
unterteilt ist, der Primär- und der Sekundärkolben
zwischen sich einen sekundären Hydraulikraum bilden, die
Dosierkolben am Sekundärkolben angebracht sind, der
Sekundärkolben zusammen mit dem Primärkolben von einer
Ausgangsposition in eine Zwischenposition verschiebbar
ist, in der eine weitere Vorwärtsbewegung des Primär
kolbens durch ein Anschlagglied blockiert ist, und daß der
Sekundärkolben, wenn der Druck im sekundären Hydraulikraum
einen vorbestimmten Betätigungsdruck übersteigt, von der
Zwischenestellung nach vorn verschiebbar ist. Wenn die
Zylinderschmiervorrichtung ein verhältnismäßig kleines Ab
gabevolumen bereitstellen soll, wird der Hydraulikdruck
niedriger als der Betätigungsdruck für den Sekundärkolben
gehalten. Bei dieser Arbeitsweise verschiebt der Stell
kolben die Dosierkolben um eine Strecke entsprechend der
Strecke von der Ausgangsposition zur Zwischenposition bei
jeder Betätigung. Wenn die Betriebsbedingungen des Motors
die Zuführung von mehr Schmieröl zur Zylinderlaufbuchse
erfordern, etwa bei Veränderungen der Motorlast, wird der
Hydraulikdruck in der Weise erhöht, daß er höher ist als
der Betätigungsdruck. Wenn die Schmiervorrichtung betätigt
wird und die Bewegung des Primärkolbens durch das An
schlagglied gestoppt wird, ist der Hydraulikdruck am Ein
laß für das Hydraulikmedium der Schmiervorrichtung und
damit auch der hydraulische Druck im sekundären
Hydraulikraum größer als der Betätigungsdruck für den
zweiten Kolben, und dieser fährt daher fort, die Dosier
kolben vorwärts zu treiben, was das zugeteilte Schmier
ölvolumen bei jeder Betätigung der Schmiervorrichtung
vergrößert.
Die Zylinderschmiervorrichtung kann einen mit einer
Schmierölquelle in Verbindung stehenden Innenraum auf
weisen und jeder Dosierzylinder kann einen Einlaßkanal be
sitzen, der vor der vorderen Stirnfläche des Kolbens an
geordnet ist und den Dosierzylinder mit dem Innenraum bei
n seiner Ausgangsposition befindlichem Stellkolben ver
bindet, wobei die Schmierölabgabe aus dem Dosierzylinder
dann beginnt, wenn der Dosierkolben den Einlaßkanal
passiert und ihn absperrt. Bei dieser Ausbildung der
Schmiervorrichtung steuert der Dosierkolben das Öffnen und
Schließen des Einlaßkanals, so daß er als eine einfache
offene Bohrung ohne irgendein Rückschlagventil ausgebildet
sein kann. Dieses bietet den Vorteil, daß das Abgabe
volumen aus dem Dosierzylinder unabhängig von der Visko
sität des Schmieröls ist, weil das Ölvolumen vor dem
Dosierkolben in dem Moment, in dem der Einlaßkanal von dem
Dosierkolben vollständig abgesperrt ist, vollkommen
konstant und unabhängig von Viskositätszuständen ist. Vor
jedem Förderhub ist der Dosierkolben in eine Ausgangs
position zu bringen, in der der Einlaßkanal zumindest
teilweise unabgedeckt ist. Nach Ausrührung eines Förder
hubes wird der Dosierkolben in diese Ausgangsposition zu
rückgezogen, und während der Rücklaufbewegung wird ein
Unterdruck im Dosierzylinder vor dem Dosierkolben erzeugt.
Wenn der Einlaßkanal unabgedeckt ist, wird der Dosier
zylinder schnell mit Schmieröl gefüllt, das aus dem Innen
raum über den Einlaßkanal in den Dosierzylinder bei
gleichzeitigem Ausgleich des Unterdrucks strömt. Der
Unterdruck beschleunigt die Zylinderfüllung, und dieses
ist ebenfalls ein Vorteil dieser erfindungsgemäßen Aus
führungsform.
Bei einer besonders einfachen Ausführungsform ist das
Hydraulikmedium Schmieröl, wobei der Innenraum mit der Ab
lauföffnung für Hydraulikmedium verbunden ist und der
Schmieröldruck an der Ablauföffnung größer ist als der Um
gebungsluftdruck außerhalb der Schmiervorrichtung. Bei
einer Verwendung von Schmieröl als Hydraulikmedium braucht
die Zylinderschmiervorrichtung nur mit einem Leitungs
system verbunden zu sein. Der Innenraum wird mit Schmieröl
mit dem gewünscht niedrigen an der Ablauföffnung
herrschenden Druck gefüllt gehalten, und der Stellkolben
braucht nicht gegen diesen Druck abgeschirmt zu werden,
der wesentlich niedriger ist als der Zuführdruck des
Schmieröls zur Schmiervorrichtung. Es ist ferner ein Vor
teil, daß ein Teil des zum Antreiben des Stellkolbens ver
wendeten Schmieröls in den Innenraum geführt und in den
Dosierzylindern verwendet wird, so daß das Rücklauföl
volumen von der Schmiervorrichtung so klein wie möglich
ist.
Es kann erwünscht sein, daß die dosierten Schmierölvolumen
zu den von einer Schmiervorrichtung bedienten Schmier
stellen einzeln einstellbar sind, so daß der Schmieröl
verbrauch fein reguliert und damit minimiert werden kann.
Um dieses zu erreichen, können die Dosierzylinder in der
Schmiervorrichtung mit einer Möglichkeit zur individuellen
Längeneinstellung der Montageposition angebracht und/oder
die Dosierkolben an dem Stellkolben mit der Möglichkeit
einer individuellen Einstellung des Abstandes zwischen dem
Stirnende des Dosierkolbens und dem Stellkolben angebracht
sein.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Ver
fahren zum Regulieren des Schmierölabgabevolumens von
einer Zylinderschmiervorrichtung. Das Verfahren ist da
durch gekennzeichnet, daß ein hydraulisch betriebener
Stellkolben für eine gleichzeitige Längsverschiebung
mehrerer am Stellkolben angebrachter Dosierkolben ver
wendet wird, die Schmiervorrichtung in zumindest einem
vorbestimmten Moment während des Motorarbeitsspiels des
zugehörigen Zylinders betätigt wird, so daß der Kolben zu
mindest eine vorbestimmte Strecke in Längsrichtung der
Dosierkolben bewegt wird, wodurch eine Basisdosierung von
Schmieröl von jedem Dosierkolben an seine zugehörige
Schmierstelle am Zylinder abgegeben wird, und daß die
Schmiervorrichtung wahlweise gesteuert werden kann,
während der Motor läuft, so daß ein Schmierölvolumen
größer als die Basisdosierung an jede Schmierstelle ab
gegeben wird.
Die Verwendung eines Stellkolbens zum Verschieben mehrerer
Dosierkolben bringt die obige Vorteile in Form einer
schnell wirkenden, einfachen und sehr zuverlässigen
Schmierung. Die Betätigung der Schmiervorrichtung in einem
vorgegebenen Moment des Motorarbeitsspiels macht es mög
lich, daß das Schmieröl zugefördert wird, wenn sich der
Kolben im Zylinder in einer geeigneten Stellung gegenüber
den Schmierstellen befindet, zum Beispiel in einer
Stellung, in der der Kolbenringabschnitt des Kolbens
gegenüber den mit Schmieröl versorgten Schmierstellen
angeordnet ist. Die Zuführung einer vorherbestimmten
Basisdosierung von Schmieröl zu jeder Schmierstelle bei
der Vorwärtsbewegung des Stellkolbens und die Möglichkeit
der wahlweisen Steuerung der Schmiervorrichtung in der
Weise, daß ein größeres Schmierölvolumen geliefert wird,
erfüllt die Schmieranforderungen, die bei einer
Zylinderschmierung in einem Verbrennungsmotor auftreten,
nämlich, daß beim normalen Lauf mit einer konstanten
Motorlast die Zylinderschmierung mit einer verhältnismäßig
kleinen genau definierten Menge typischerweise
proportional mit der Motorlast durchgeführt werden sollte,
während bei Lastveränderungen oder bei festgestellten
unnormalen Zylinderbedingungen ein größeres
Schmierölvolumen zugeführt werden kann.
Vorzugsweise entspricht die Basisdosierung an Schmieröl
dem Fördervolumen zur Schmierstelle während eines
Motorarbeitsspiels bei einer Betriebsart, bei der der
Motor eine niedrige Schmierungsanforderung hat, und das
größere Schmierölvolumen wird von der Schmiervorrichtung
bei Betriebsarten, bei denen der Motor eine größere
Schmierungsanforderung hat, dadurch abgegeben, daß die
Dosierkolben eine längere Strecke als die vorbestimmte
Strecke bewegt werden, vorzugsweise dadurch, daß der
Hydraulikdruck in einer mit dem Hydraulikraum des
Stellkolbens verbundenen Druckquelle zur Überschreitung
eines vorbestimmten Betätigungsdrucks erhöht wird. Wenn
die Schmiervorrichtung nach diesem Verfahren betrieben
wird, wird das gewünschte Schmierölvolumen bei einer
einzigen Betätigung des Stellkolbens sowohl dann
abgegeben, wenn ein kleines als auch ein größeres
Schmierölvolumen zuzuteilen sind. Dieses bietet eine
vorteilhaft einfache Steuerung der Schmiervorrichtung.
Außerdem macht es dieses Verfahren möglich, eine einzige
Schmiervorrichtung für die Schmierung mehrerer Zylinder
oder für die Schmierung desselben Zylinders an mehr
Schmierstellen als Dosierkolben der Schmiervorrichtung zu
verwenden, indem die Abgabeseite der Schmiervorrichtung
mit einer Anzahl von Schaltventilen versehen wird, die die
Schmiervorrichtung mit den Schmierstellen verbinden, denen
das Schmieröl bei der gegebenen Betätigung eines Stell
kolbens zuzuführen ist. Während eines Bruchteils eines
Motorarbeitsspiels kann die schnellwirkende Schmiervor
richtung das Schmieröl zu einem ersten Satz
angeschlossener Schmierstellen fördern, woraufhin das
Schaltventil oder die Schaltventile die Schmiervorrichtung
mit einem weiteren Satz von Schmierstellen verbinden
können, woraufhin der Stellkolben betätigt wird, usw.
Nach einer anderen Verfahrensvariante ist die Basis
dosierung an Schmieröl kleiner als das Fördervolumen zur
Schmierstelle während eines Motorarbeitsspiels, und der
Stellkolben wird zur Ausführung mehrerer hin- und her
gehender Hübe während eines Motorarbeitsspiels betätigt,
so daß das größere Schmiervolumen von dem mehrfach während
eines Motorarbeitsspiels betätigten Stellkolben abgegeben
wird. Die schnellwirkende Schmiervorrichtung kann viele
Male während eines einzigen Motorarbeitsspiels betätigt
werden, und dies macht es möglich, die Basisdosierung pro
Betätigung so zu wählen, daß sie kleiner ist als das
kleinste Schmierölvolumen, das während eines hin- und her
gehenden Kolbenhubs des Motorzylinders abzugeben ist, und
dann den Stellkolben diejenige Anzahl von Malen zu be
tätigen, die eine zusammengenommene Abgabe entsprechend
der Schmierungsanforderung herbeiführen. Wenn sich die
Schmierungsanforderung zeitweilig aufgrund geänderter Be
triebsbedingungen für den Motor ändert, kann die Zylinder
schmierung an die aktuelle Anforderung in kleinen
Schritten entsprechend der Basisdosierung angepaßt werden.
Dieses bedeutet eine sehr genaue Schmierung bei allen
Betriebsbedingungen und eine leichte Steuerung mittels
einer elektronischen Steuervorrichtung, die die
Schmiervorrichtung die bedarfsgerechte Anzahl von Malen
betätigt.
Vorzugsweise wird ein hin- und hergehender Hub mit einer
maximalen Hublänge des Stellkolbens in weniger als 60 ms,
vorzugsweise weniger als 40 ms, ausgeführt. Da ein volles
Motorarbeitsspiel eines Zweitakt-Kreuzkopfgroßmotors
typischerweise von 0,25 bis 1 s dauert, kann die Zylinder
schmiervorrichtung zumindest 3- bis 16mal, vorzugsweise 6
bis 25mal, während eines Motorarbeitsspiels betätigt
werden. Mit einer solchen schnellwirkenden Schmiervor
richtung kann eine Schmierung mit sehr genauen Volumen und
sehr genauer Zeitsteuerung in bezug auf die Kolbenstellung
im Zylinder durchgeführt werden. Es ist ferner möglich, in
mehreren Ebenen eines Zylinders zu schmieren und/oder
mehrere Zylinder unter Verwendung derselben Schmiervor
richtung zu schmieren. Ersichtlich ist ferner, daß die
Schmiervorrichtung so schnellwirkend ist, daß eine
akkurate Schmierung von Zylindern in einem Viertaktmotor
vorgenommen werden kann, der ein volles Motorarbeitsspiels
beispielsweise während 0,6 bis 0,1 s ausführen kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und der nachstehenden Beschreibung in
Verbindung mit der Zeichnung, in der mehrere Ausführungs
beispiele einer erfindungsgemäßen Zylinderschmiervorrich
tung schematisch veranschaulicht sind. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm eines Zylinderschmiersystems für einen
Verbrennungsmotor,
Fig. 2 einen teilweise Längsschnitt einer Drucksteuerein
heit des Schmiersystems nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform
einer Zylinderschmiervorrichtung nach der
Erfindung,
Fig. 4 und 5 Längsschnitte durch eine zweite bzw. dritte
Ausführungsform einer Zylinderschmiervorrichtung
nach der Erfindung und
Fig. 6 eine Stirnansicht einer Kolbenhalterung gemäß der
Schnittlinie VI-VI der Fig. 4.
Fig. 1 zeigt ein Zylinderschmierölsystem für einen Zwei
taktkreuzkopfmotor, der eine Antriebsmaschine eines Schif
fes oder eine stationäre Krafterzeugungsmaschine sein
kann. Der Motor ist ein Mehrzylindermotor und aus Gründen
der Übersichtlichkeit zeigt Fig. 1 nur zwei der Zylinder 1
des Motors. Der Innendurchmesser der Zylinderlaufbuchse
kann typischerweise im Bereich von 25 bis 100 cm liegen,
und der hin- und hergehende Kolben in der Laufbuchse kann
typischerweise mit einer Hublänge im Bereich von 90 bis
300 cm bewegt werden sowie typischerweise mit drei bis
fünf druckdichten Kolbenringen versehen sein, die auf der
inneren Oberfläche der Laufbuchse gleiten. Die
Zylinderschmierung soll einen Schmierölfilm auf der
inneren Oberfläche der Zylinderlaufbuchse
aufrechterhalten, so daß die Reibung zwischen den
Kolbenringen und der inneren Oberfläche der Laufbuchse
zweckmäßig niedrig gehalten wird.
Jede Zylinderlaufbuchse hat mehrere Schmierstellen 2, an
denen Schmieröl der inneren Oberfläche der Laufbuchse mit
tels einer oder mehrerer Zylinderschmiervorrichtungen 3
zugeteilt wird. Eine Zuleitung 4 zu jeder Schmierstelle
hat, ein Rückschlagventil 5 nahe ihrer Öffnung in die Lauf
buchse, um zu verhindern, daß der Zylinderdruck rückwärts
in die Leitung gelangt, wenn kein Schmieröl zugeführt
wird. Mit Blick auf die Verteilung des Schmieröls in Um
fangsrichtung der Laufbuchse sind mehrere Schmierstellen,
wie etwa zwei bis fünf oder mehr, gleichmäßig in einer
Reihe in Umfangsrichtung der Laufbuchse verteilt. Die
Laufbuchse kann mehrere solche Reihen von Schmierstellen
haben, die in verschiedenen Ebenen in Längsrichtung der
Laufbuchse angeordnet sind. Die Schmiervorrichtung 3 kann
sämtliche Schmierstellen des zugehörigen Zylinders mit
Schmieröl versorgen, wobei jeder Zylinder zwei oder mehr
Schmiervorrichtungen haben kann, die jeweilige Reihen von
Schmierstellen versorgen, oder eine Schmiervorrichtung
kann Schmierstellen an mehreren Zylindern versorgen, wenn
die Austrittsseite der Schmiervorrichtung ein oder mehrere
Schaltventile aufweist, die abwechselnd die Schmier
vorrichtung mit den Schmierstellen jedes der zugehörigen
Zylinder verbinden.
Im normalen Motorbetrieb beträgt der Verbrauch an
Schmieröl für die Zylinderschmierung 0,4 bis 0,9 g/kWh,
typischerweise 0,6 g/kWh. Die maximale Zylinderleistung
dann zum Beispiel im Bereich von 400 kW bis 5800 kW
liegen, was typischerweise eine Schmierölmenge pro
Zylinder von 240 bis 3480 g/h erfordert.
Die Zylinderschmiervorrichtungen 3 sind verbunden mit
einer Druckquelle für Hydraulikmedium in Form einer
Druckleitung 6, die mit einer Förderleitung 7 von zwei
Verbrennungs- oder E-Motorbetriebenen Druckpumpen 8
verbunden ist, von denen eine aktiv und die andere eine
Reservepumpe ist, und mit einem Ablauf für Hydraulikmedium
in Form einer Rücklaufleitung 9, die überschüssiges Öl zu
einem Tank 10 führt. Der Tank 10 hat eine Entlüftung 11
und eine Fülleitung 12. Auf der Einlaßseite sind die
beiden Pumpen 8 in Parallelanordnung mit einer
Versorgungsleitung 13 vom Tank 10 verbunden, und in der
Versorgungsleitung vor jeder Pumpe sind ein Abschaltventil
14 und ein Grobfilter 15 vorgesehen, typischerweise mit
einer Maschengröße von 100 bis 200 µm. Auf der Förderseite
sind die Druckpumpen 8 in Parallelanordnung jeweils über
ein Rückschlagventil 16 mit der Druckleitung 6 verbunden,
und ein Feinfilter 17 mit einer typischen Maschengröße von
10 bis 50 µm gewährleistet die entsprechende Reinheit des
Öls. Die Pumpen 8 und die zugehörigen Ventile 14 werden
von einer elektronischen Steuervorrichtung 18 gesteuert,
die den Betriebszustand der Pumpen über eine Anzahl von
Durchflußanzeigern (nicht dargestellt) überwachen kann,
die in die Leitungen eingesetzt sind, oder, wie
nachfolgend beschrieben, mittels des Druckes in der
Leitung 6. Wenn die aktive Pumpe ausfällt, schaltet die
Steuervorrichtung die beiden Ventile 14 um und setzt die
Reservepumpe in Gang. Ein Speicher 19 gleicht etwaige
Druckstöße aus, die in der Leitung 6 bei der Betätigung
der Schmiervorrichtungen 3 auftreten.
Die aktive Pumpe 8 liefert einen konstanten Volumenstrom
an Schmieröl mit einem Druck, der den höchsten gewünschten
Druck am Einlaß zu den Schmiervorrichtungen 3 übersteigt.
Der Druck in der Druckleitung 6 wird nach unten auf den
derzeit gewünschten Wert mittels einer Druckregulierungs
vorrichtung 20 reguliert, die mehr oder weniger Schmieröl
zur Rücklaufleitung 9 in Abhängigkeit von den gewünschten
Druck abführt.
Die Druckreguliereinheit 20 ist im einzelnen in Fig. 2
dargestellt. Sie ist mit zwei Öffnungen 21 und 22 mit der
Druckleitung 6 bzw. der Rücklaufleitung 9 verbunden. Ein
Drucksignalgeber 23 mißt kontinuierlich den Druck in der
Leitung 6, und diesbezügliche Signale werden an die
Steuervorrichtung 18 über einem Signalleitung 24 gegeben.
Ein Regulierventil 25 mit drei Öffnungen und zwei
Stellungen, wie etwa ein Magnetventil des Solenoid-Typs,
kann die Öffnung 21 entweder mit einem Druckregulierventil
26 verbinden, das bei einem einstellbaren vorbestimmten
Maximaldruck öffnet, oder mit einem Druckregulierventil
27, das bei einem einstellbaren vorbestimmten Minimaldruck
öffnet. Diese Drücke werden so eingestellt, daß sie den
höchsten und niedrigsten gewünschten Betriebsdrücken in
der Druckleitung 6 entsprechen. Als Beispiele anwendbarer
Drücke kann erwähnt werden, daß das Ventil 26 bei einem
Druck von 20 bar und das Ventil 27 bei einem Druck von 5
bar öffnen kann. Die Abgabeseite der beiden Ventile 26, 27
ist mit der Öffnung 22 verbunden. Das Regulierventil 25
empfängt Steuersignale von der Steuervorrichtung 18 über
ein Leitung 28.
Der Druck in der Leitung 6 kann so reguliert werden, daß
er jeden gewünschten Wert zwischen dem Maximal- und Mini
maldruck annimmt, indem das Regulierventil 25 zwischen
seinen beiden Stellungen mit einer geeigneten
Schaltfrequenz geschaltet wird. Jedesmal, wenn das Ventil
26 mit der Druckleitung 6 verbunden ist, wird deren Druck
näher an den Maximaldruck herangebracht, und jedesmal,
wenn das Ventil 27 mit der Druckleitung 6 verbunden ist,
wird deren Druck näher an den Minimaldruck herangebracht.
Dies ist somit eine frequenzgesteuerte Druckregulierung,
die von der Steuervorrichtung 18 mittels des
Regulierventils 25 gesteuert wird. Vorzugsweise befindet
sich, aus Sicherheitsgründen des Verbrennungsmotors, das
Regulierventil 25 in der Position, in der die Öffnung 21
mit dem Ventil 26 verbunden ist, wenn kein
Magnetisierungsstrom in der Leitung 28 fließt. Bei einem
Ausfall eines Glieds in der elektronischen Drucksteuerung
führt dies dazu, daß der Druck in der Leitung 6 auf den
Maximaldruck eingestellt wird.
Anstelle der Verwendung von Pumpen mit einem festen
Fördervolumen und einer Drucksteuerung mit einer
Vorrichtung der angegebenen Art können die Pumpen den
Druck in der Leitung 6 mittels des Fördervolumens steuern.
Statt dessen kann die Druckreguliervorrichtung ein
Proportionalventil sein, das den Druck in Abhängigkeit von
einer von der Steuervorrichtung empfangenen Spannungshöhe
einstellt.
Die Steuervorrichtung 18 ist mit einer durch eine Leitung
29 wiedergegebenen Stromzufuhr verbunden, und über eine
Anzahl von Leitungen 30 bis 32 empfängt sie Informationen
über den laufenden Betriebszustand des Motors. Solche In
formationen können zum Beispiel darin bestehen, daß die
Leitung 30 Signale über die Motorlast, beispielsweise ein
Signal vom Motordrehzahlregler, liefert, die Leitung 31
Signale für die Drehbewegung der Kurbelwelle liefert, die
zum Beispiel von einem sogenannten Inkrementalkodierer
abgeleitet werden und Informationen über die laufende
Winkelposition der Kurbelwelle enthalten können, und die
Leitung 32 Signale über irgendwelche spezielle
Betriebsbedingungen liefert, die eine Schmierung mit
vermehrten Ölmengen für einen oder mehrere der
Motorzylinder erforderlich machen können.
Die Steuervorrichtung kann darüber hinaus Informationen
von dem Drucksignalgeber 24 über den gegenwärtigen Druck
in der Leitung 6 erhalten. Über Leitungen 33,34 und
Leitungen (nicht gezeigt) zum Ventil 14 kann die
Steuervorrichtung 18 die elektrischen Antriebsmotoren für
die und die Verbindung der Antriebspumpen 8 steuern. Wie
oben erwähnt, wird das Regulierventil 25 über die Leitung
28 von der Steuervorrichtung 18 gesteuert. Über Leitungen
35, 36 ist die Steuervorrichtung mit einem Regulierventil
37 in jeder Schmiervorrichtung 3 verbunden. Wenn die
Steuervorrichtung unnormale Betriebsbedingungen
feststellt, kann über eine Leitung 38 ein Alarm gegeben
werden. Aus Gründen der Sicherheit können der
Drucksignalgeber 25 und ggf. auch andere Bauteile im
Schmiersystem durch eines oder mehrere Reservebauteile
derselben Art verdoppelt werden, die im Falle des
Versagens eines Bauteils übernehmen können.
Die Betriebsüberwachung durch die Steuervorrichtung der
Zylinderschmierung kann zum Beispiel eine
Feststellungsverifizierung einer Druckschwankung in der
Druckleitung 6 durch den Drucksignalgeber 25 unmittelbar
nach der Lieferung eines Stellsignals an ein
Regulierventil 37 umfassen. Diese Druckschwankung zeigt,
daß die zugehörige Schmiervorrichtung einen Zuteilungshub
ausführt, der Schmieröl aus der Leitung 6 abgibt. Wenn die
erwartete Druckschwankung fehlt, kann die
Steuervorrichtung einen Alarm für einen möglichen Fehler
in einer bestimmten Zylinderschmiervorrichtung erzeugen.
Ein Ausführungsbeispiel einer Zylinderschmiervorrichtung 3
ist in Fig. 3 gezeigt. Das Regulierventil 37 ist in einem
Gehäuse 39 mit einem ersten Gehäuseteil 39a mit einer Ver
bindung 40 für die Druckleitung 6 und einer Verbindung 41
für die Rücklaufleitung 9 und einem weiteren Gehäuseteil
39b mit Dosierzylindern 42 und einem Deckel bzw. Gehäuse
endteil 39c mit einer Verbindung 43 für jede der
Zuführleitungen 4 zu den Schmierstellen untergebracht, die
von den Dosierzylindern gleichzeitig mit Öl versorgt
werden. Die Gehäuseteile sind durch Schrauben (nicht
gezeigt), die von der Deckelseite eingesetzt und in
Gewindesacklöcher im ersten Gehäuseteil 39a eingeschraubt
werden, miteinander verschraubt.
Ein Stellkolben 44 ist in eine Bohrung im ersten, als
Hydraulikzylinder wirkenden Gehäuseteil 39a eingesetzt, so
daß die Endfläche des Kolbens 44 und die Bohrung einen
Hydraulikraum 45 bilden, der über einen Kanal 46 mit einer
Auslaßöffnung 47 im Regulierventil verbunden ist. Die
Symmetrieachse des Kolbens 44 verläuft parallel mit den
Längsachsen der Dosierzylinder. Das Regulierventil 37 hat
außerdem eine Einlaßöffnung 48 in ständiger Verbindung mit
der Druckleitung 6 und eine Ablaßöffnung 49 in ständiger
Verbindung mit der Rücklaufleitung 9. Ein Ventilschieber
50 kann zwei Stellungen einnehmen, nämlich die in Fig. 3
gezeigte, in der die Auslaßöffnung 47 mit der
Ablauföffnung 49 in Verbindung steht, und eine Stellung,
in der die Auslaßöffnung 47 mit der Einlaßöffnung 48 in
Verbindung steht. Durch eine Druckfeder 51 ist der
Ventilschieber im Sinne des Einnehmens der ersten Stellung
beaufschlagt. Wenn eine Spule 52' magnetisiert wird, wird
der Ventilschieber verschoben, um die Öffnung 49
abzuschließen.
Im Bereich außerhalb des Hydraulikzylinders hat der Kolben
44 einen radial vorstehenden Bund, der als Halterung 52
wirkt, an der Dosierkolben 53 angebracht sind. An ihren
Enden haben die Dosierkolben zwei vorspringende Bunde, die
an beiden Seiten des Kolbenbundes 52 angreifen, wenn die
Dosierkolben an ihren Platz beim Zusammenbau in nach außen
offene Ausnehmungen 54 im Kolbenbund 52 geschoben werden,
vgl. Fig. 6, in der ein Kolben 53 weggenommen ist, um die
zugehörige Ausnehmungen 54 sichtbar zu machen. Diese An
bringungsmethode fixiert die Dosierkolben so, daß sie in
Längsrichtung am Stellkolben nicht verschieblich sind, er
möglicht jedoch eine ständige Feineinstellung der Dosier
kolben in radialer und Umfangsrichtung, so daß sie ihre
volle Koaxialität mit den Dosierzylindern 42 aufrechter
halten.
Das Gehäuse 39 hat einen Innenraum 55, der über Öffnungen
56 im Stellkolben und einen Kanal 57 in ständiger
Strömungsverbindung mit der Verbindung 41 für die
Rücklaufleitung steht, so daß der Druck in dieser, der
z. B. im Bereich von 1 bis 3 bar liegen kann, den Innenraum
mit Schmieröl gefüllt halten kann. Der Innenraum 55 hat
eine Ringnut 58, die die Dosierzylinder schneidet, so daß
auf einfache Weise zu jedem Zylinder ein Zuführkanal
besteht, der den Dosierzylinder mit dem Raum 55 verbindet,
wenn sich die Dosierkolben in der in Fig. 3 gezeigten
Ausgangsposition befinden. Statt dessen kann eine den
Kanal bildende Bohrung für jeden Dosierzylinder vorgesehen
sein.
An seinem Abgabeende hat jeder Dosierzylinder ein Rück
schlagventil in Form einer federbeaufschlagten Kugel 59,
die gewährleistet, daß das Schmieröl den Zylinder nur ver
lassen kann.
Ein Anschlagglied 60 bestimmt den Hub des Stellkolbens bei
jeder Betätigung, indem das vordere Ende des Kolbens auf
die Endfläche des Anschlaggliedes trifft. Eine Druckfeder 61
beaufschlagt den Stellkolben in Richtung zur Ausgangs
position und hält das Anschlagglied in Anlage an einer
Stellschraube 62, die in ein Gewinde im Gehäuseendteil 39c
eingeschraubt ist, so daß ein weiteres Einschrauben der
Stellschraube den Hub des Stellkolbens und damit das von
den Dosierkolben pro Betätigung gelieferte
Schmierölvolumen begrenzt. Die Stellschraube kann mit
einer Skala versehen sein, die das Verhältnis zwischen der
Einstellung der Schraube und dem Schmierölabgabevolumen
anzeigt.
Wenn die Steuervorrichtung ein Signal zur Betätigung der
Schmiervorrichtung erzeugt, wird die Spule 52'
magnetisiert und der Ventilschieber 50 verbindet den
Hydraulikraum 45 mit der Druckleitung 6, so daß Schmieröl
unter Druck in den Raum 45 strömt und den Stellkolben und
die daran angebrachten Dosierkolben in Längsrichtung nach
links in Fig. 3 verschiebt. Bei der Anfangsbewegung
passieren die vorderen Stirnflächen der Dosierkolben die
Einlaßkanäle und sperren sie ab, woraufhin die Abgabe von
Schmieröl an die Schmierstellen beginnt. Wenn der
Stellkolben an das Anschlagglied 60 anstößt, stoppt die
Abgabe. Sodann wird der Ventilschieber 50 geschaltet, um
die Rücklaufleitung 41 mit dem Raum 45 zu verbinden, so
daß das darin befindliche Öl herausgedrückt und der
Stellkolben in seine Ausgangsposition durch die Feder 61
zurückgeführt wird. Bei der Rückführungsbewegung der
Dosierkolben entsteht ein Unterdruck in den
Dosierzylindern, bis die Kolbenenden die Einlaßkanäle
freilegen und Schmieröl aus dem Innenraum in die Zylinder
strömt.
In der nachfolgenden Beschreibung weiterer Ausführungs
formen werden die gleichen Bezugszahlen wie oben für Bau
teile mit der gleichen Funktion verwendet, und es werden
nur die Unterschiede zur ersten Ausführungsform be
schrieben.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Stellkolben
in einen Primärkolben 44a und einen Sekundärkolben 44b
unterteilt ist. Der Primärkolben 44a ist in eine Bohrung
im Sekundärkolben 44b eingesetzt, so daß sie zwischen sich
einen ringförmigen sekundären Hydraulikraum 63 bilden, der
ständig mit dem Hydraulikraum 45 über einen Längskanal 64
im Primärkolben 44a in Verbindung steht. Der Primärkolben
44a hat ein zentrales Glied 65, das durch die Endwand des
Sekundärkolbens 44b hindurchgeht. Der Ringbund 52 des
Stellkolbens ist am Sekundärkolben 44b angeordnet, wodurch
die Dosierkolben dessen Bewegung folgen.
Wenn das Regulierventil 37 betätigt wird, strömt Schmieröl
unter Druck in beide Hydraulikräume 45 und 63, und die
beiden Kolben werden in Längsrichtung in einer im wesent
lichen gemeinsamen Bewegung nach links in Fig. 4 ver
schoben. Wenn die Endfläche des zentralen Gliedes 65 am
Anschlagglied 60 anstößt, wird die Vorwärtsbewegung des
Primärkolbens 44a blockiert. Der Sekundärkolben 44b be
findet sich in diesem Augenblick in einer
Zwischenstellung, in der er unter dem Einfluß der
Druckkraft der Feder 61 und einer entgegengesetzten Kraft
steht, die durch die Wirkung des Differenzdruckes zwischen
den Öldrücken in der Druckleitung 6 und der
Rücklaufleitung 9 in dem ringförmigen Bereich erzeugt
wird, der die Endwand im Hydraulikraum 63 bildet.
Wenn der Druck in der Leitung 6 niedriger ist als ein vor
bestimmter Betätigungsdruck, der die Kraft auf den ring
förmigen Bereich die Federkraft bei in seiner Zwischen
stellung befindlichem Sekundärkolben zum Ausgleich bringt,
bewegt sich der Sekundärkolben nicht weiter vorwärts als
bis in die Zwischenstellung.
Wenn der Druck in der Leitung 6 höher ist als der Be
tätigungsdruck, überwindet der Druck auf die Endfläche die
Federkraft, und die Vorwärtsbewegung des Sekundärkolbens
setzt sich bis zur Blockierung des Primärkolbens fort. Die
Druckkraft von der Feder 61 wächst mit der Kompression der
Feder. Daher wird ein höherer Druck, Enddruck genannt, im
Raum 63 als der Betätigungsdruck benötigt, um den
Sekundärkolben den ganzen Weg bis zu einer Anlage an einer
Schulter 66 des zweiten Gehäuseteils 39b zu verschieben.
Durch Steuerung des Druckes in der Leitung 6, derart, daß
er Werte zwischen dem Betätigungsdruck und dem Enddruck
annimmt, kann die Dosierung von Schmieröl auf einer Gleit
skala zwischen der Basisdosierung, durch Verschiebung in
die Zwischenstellung, und der Maximaldosierung, durch die
Verschiebung des Sekundärkolbens den ganzen Weg bis zur
Anlage an der Schulter 66, eingestellt werden.
Da der Stellkolben 44 in der in Fig. 3 gezeigten ersten
Ausführungsform ebenfalls entgegen der Federkraft ver
schoben wird, kann natürlich eine Einstellung des Dosier
volumens auch bei dieser Ausführungsform durch Steuerung
des Drucks in der Leitung 6 erfolgen. Jedoch bietet die in
Fig. 4 gezeigte Ausführungsform den Vorteil, daß die Ring
fläche am Sekundärkolben wesentlich kleiner ist als die
volle Fläche des Stellkolbens, was es erforderlich macht,
daß die Druckänderungen größer sein müssen, um die Dosier- bzw.
Zuteilvolumen zu verändern, und eine genauere
Steuerung nach sich zieht.
Zwischen die beiden Gehäuseteile 39b und 39c in der
zweiten Ausführungsform ist ein Gehäuseteil 39d
eingesetzt, das einen Durchflußdetektor gegenüber der
Abgabeöffnung jedes Dosierzylinders enthält. Der
Durchflußdetektor umfaßt eine federbeaufschlagte Kugel 67,
die von der gezeigten Ausgangsposition weg verschoben
wird, wenn das Schmieröl aus dem Zylinder fließt. Die
Verlagerung der Kugel aktiviert einen Signalgeber, der das
Aktivierungssignal an die Steuervorrichtung 18 sendet. Der
Durchflußdetektor bietet eine Verifizierung der Ölabgabe
an die einzelnen Schmierpunkte.
Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich
von den oben beschriebenen darin, daß die Ölzufuhr zu den
Dosierzylindern über Einlaßkanäle 68 erfolgt, die von
einer den Gehäuseteil 39b umschließenden Kammer 69
gespeist werden. Die Einlaßkanäle sind mit
Rückschlagventilen 70 versehen. Diese Ausführungsform ist
insbesondere dann anzuwenden, wenn ein anderes Fluid als
Schmieröl als Hydraulikmedium, wie etwa ein dünneres
Hydrauliköl, verwendet wird.
Einzelheiten der obigen Ausführungsformen können zur
Bildung neuer Ausführungsformen miteinander kombiniert
werden. Somit kann der Durchflußdetektor wahlweise bei den
drei gezeigten Basiskonstruktionen verwendet werden. Eben
falls im Rahmen der Erfindung können Veränderungen der in
der Zeichnung gezeigten Bauteile vorgenommen werden. Zum
Beispiel kann anstelle der mechanischen Feder 61 eine
Luftfeder oder hydraulische Rückführung verwendet werden.
Das Regulierventil kann außerdem mechanisch oder
pneumatisch anstelle der gezeigten elektronischen
Ausführung betrieben werden. Falls das Hydraulikmedium
kein Schmieröl ist, ist es immer noch möglich, eine innere
ölgefüllte Kammer zu verwenden, jedoch muß diese dann mit
einer unabhängigen Schmiermittelquelle verbunden seine und
der Kanal 57 für das Hydrauliksystem wird nicht mehr
benötigt.
Claims (12)
1. Zylinderschmiervorrichtung (3) für einen Mehrzylinder-
Verbrennungsmotor, der in jedem Zylinder (1) einen Hub
kolben aufweist, dessen Kolbenringe auf der inneren Ober
fläche der Zylinderlaufbuchse gleiten, wobei die Schmier
vorrichtung mehrere Schmierstellen (2) auf der inneren
Oberfläche der Laufbuchse mit dosierten Mengen von
Schmieröl mittels einer Anzahl von Dosierkolben versorgt,
die in zugehörigen Dosierzylindern (42) in Längsrichtung
verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Do
sierkolben (53) an einem Stellkolben (44; 44a, 44b) ange
bracht sind und der Stellkolben in einen Hydraulikzylinder
mit einem Hydraulikraum (45) eingesetzt ist, der mittels
eines Regulierventils (37) mit einer Druckquelle oder
einem Ablauf für ein Hydraulikmedium zur Herbeiführung
einer Längsverschiebung des Stellkolbens und seiner
Dosierkolben verbindbar ist, derart, daß sie einen
Schmieröl an die Schmierstellen abgebenden Förderhub
ausführen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittfläche des Stellkolbens (44; 44a) im
Hydraulikzylinder wesentlich größer ist als die Summe der
Querschnittflächen der Dosierkolben (53) in den
zugehörigen Zylindern (42).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittfläche des Stellkolbens zumindest vier
mal, vorzugsweise 6- bis 15mal, größer ist als die Flä
chensumme der Dosierkolben.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Regulierventil (37), das vorzugs
weise ein Ventil mit drei Öffnungen und zwei Stellungen
ist, mittels Steuersignalen, die von einer Motor- oder
Zylindersteuervorrichtung (18) empfangen werden, elek
tronisch betätigbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stellkolben in einen Primärkolben
(44a) und einen Sekundärkolben (44b) unterteilt ist, der
Primär- und der Sekundärkolben zwischen sich einen
sekundären Hydraulikraum (63) bilden, die Dosierkolben am
Sekundärkolben angebracht sind, der Sekundärkolben zu
sammen mit dem Primärkolben von einer Ausgangsposition in
eine Zwischenposition verschiebbar ist, in der eine
weitere Vorwärtsbewegung des Primärkolbens durch ein
Anschlagglied (60) blockiert ist, und daß der
Sekundärkolben, wenn der Druck im sekundären Hydraulikraum
einen vorbestimmten Betätigungsdruck übersteigt, aus der
Zwischenstellung nach vorn verschiebbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (3) einen mit einer
Schmierölquelle in Verbindung stehenden Innenraum (55)
aufweist, jeder Dosierzylinder einen Einlaßkanal (58) be
sitzt, der vor der vorderen Stirnfläche des Kolbens (53)
angeordnet ist und den Dosierzylinder mit dem Innenraum
bei in seiner Ausgangsposition befindlichem Stellkolben
verbindet, und daß die Schmierölabgabe aus dem Dosierzy
linder beginnt, wenn der Dosierkolben den Einlaßkanal pas
siert und ihn absperrt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hydraulikmedium Schmieröl ist, der Innenraum (55)
mit der Ablauföffnung (49) für Hydraulikmedium verbunden
ist und der Schmieröldruck an der Ablauföffnung größer ist
als der Umgebungsluftdruck außerhalb der Schmiervor
richtung (3).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dosierzylinder in der Schmiervor
richtung mit einer Möglichkeit zur individuellen
Längeneinstellung der Montageposition angebracht sind
und/oder die Dosierkolben an dem Stellkolben (44; 44a,
44b) mit der Möglichkeit einer individuellen Einstellung
des Abstandes zwischen dem Stirnende des Dosierkolbens und
dem Stellkolben angebracht sind.
9. Verfahren zum Regulieren des Schmierölabgabevolumens
von einer Zylinderschmiervorrichtung, dadurch gekennzeich
net, daß ein hydraulisch betriebener Stellkolben für eine
gleichzeitige Längsverschiebung mehrerer am Stellkolben
angebrachter Dosierkolben verwendet wird, die Schmier
vorrichtung in zumindest einem vorbestimmten Moment
während des Motorarbeitsspiels des zugehörigen Zylinders
betätigt wird, so daß der Stellkolben zumindest eine
vorbestimmte Strecke in Längsrichtung der Dosierkolben
bewegt wird, wodurch eine Basisdosierung von Schmieröl von
jedem Dosierkolben an seine zugehörige Schmierstelle am
Zylinder abgegeben wird, und daß die Schmiervorrichtung
wahlweise gesteuert werden kann, während der Motor läuft,
so daß ein Schmierölvolumen größer als die Basisdosierung
an jede Schmierstelle abgegeben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Basisdosierung an Schmieröl dem Fördervolumen zur
Schmierstelle während eines Motorarbeitsspiels bei einer
Betriebsart entspricht, bei der der Motor eine niedrige
Schmierungsanforderung hat, und daß das größere Schmier
ölvolumen von der Schmiervorrichtung bei Betriebsarten,
bei denen der Motor eine größere Schmierungsanforderung
hat, dadurch abgegeben wird, daß die Dosierkolben eine
längere Strecke als die vorbestimmte Strecke bewegt
werden, vorzugsweise dadurch, daß der Hydraulikdruck in
einer mit dem Hydraulikraum des Stellkolbens verbundenen
Druckquelle zur Überschreitung eines vorbestimmten Betäti
gungsdrucks erhöht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Basisdosierung an Schmieröl kleiner ist als das
Fördervolumen zur Schmierstelle während eines
Motorarbeitsspiels, daß der Stellkolben zur Ausführung
mehrerer hin- und hergehender Hübe während eines
Motorarbeitsspiels betätigt wird und daß das größere
Schmiervolumen dadurch abgegeben wird, daß der Stellkolben
mehrfach während eines Motorarbeitsspiels betätigt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß ein hin- und hergehender Hub mit einer
maximalen Hublänge des Stellkolbens in weniger als 60 ms,
vorzugsweise weniger als 40 ms, ausgeführt wird.
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