DE19743640A1 - Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil zum Steuern von Flüssig
keiten gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1. Durch die EP 0 477 400
ist ein solches Ventil bekannt. Dort ist der Betä
tigungskolben des Ventilgliedes in einem im Durchmesser
kleineren Teil einer Stufenbohrung dicht verschiebbar ange
ordnet, wogegen ein im Durchmesser größerer Kolben, der mit
dem Piezoaktor bewegt wird, in einem im Durchmesser größeren
Teil der Stufenbohrung angeordnet ist. Zwischen den beiden
Kolben ist ein hydraulischer Kopplungsraum eingespannt, der
art, daß, wenn der größere Kolben durch den Piezoaktor um
eine bestimmte Wegstrecke bewegt wird, der Betätigungskolben
des Ventilgliedes um einen um das Übersetzungsverhältnis der
Stufenbohrungsdurchmesser vergrößerten Weg bewegt wird. Das
Ventilglied, der Betätigungskolben, der im Durchmesser grö
ßere Aktorkolben und der Piezoaktor liegen auf einer gemein
samen Achse hintereinander.
Bei solchen Ventilen besteht das Problem, Längenänderungen
des Piezoaktors, des Ventils oder des Ventilgehäuses durch
den hydraulischen Kopplungsraum auszugleichen. Da der Piezo
aktor zum Öffnen des Ventils im Kopplungsraum einen Druck
erzeugt, führt dieser Druck auch zu einem Verlust an Kopp
lungsraum-Flüssigkeit. Um ein Leerpumpen des Kopplungsraums
zu verhindern, ist eine Wiederbefüllung notwendig. Eine Ein
richtungen, die eine solche Wiederfüllung bewirken soll, ist
zwar durch den eingangs genannten Stand der Technik bereits
bekannt, doch hat diese den Nachteil, daß eine ständig in
den beiden möglichen Flußrichtungen offene Verbindung zwi
schen dem Kopplungsraum und einem Vorratsbehälter vorgesehen
ist, die das Arbeitsverhalten des Piezoaktors wesentlich be
einflußt. Insbesondere führt ein somit vergrößertes Volumen
zu einer die Übertragungssteifigkeit der durch den Kopplungs
raumes gebildeten hydraulischen Säule reduzierende Kompres
sibilität.
Das erfindungsgemäße Ventil mit den kennzeichnenden Merkma
len des Patentanspruchs 1 hat dem gegenüber den Vorteil, daß
der Kopplungsraum immer ausreichend gefüllt bleibt und nur
Kopplungsflüssigkeit in Richtung Kopplungsraum nachströmen
kann. Eine nachteilige Längenänderung der Gesamteinrichtung
ist damit vermieden. Dies gilt auch, wenn der Piezoaktor,
das Ventil oder das Gehäuse seine Länge z. B. bei Erwärmung
ändern sollte, weil eine solche Längenänderung im Kopplungs
raum durch Lecken kompensiert wird. Des weiteren ist es von
Vorteil, daß die Einrichtung einen einfachen Aufbau hat und
sicher und zuverlässig arbeitet.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Kraftstoffeinspritz
ventil im Schnitt, Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Befüllungsventils, Fig. 3 ein zweites Ausführungsbei
spiel eines Befüllungsventils und Fig. 4 ein drittes Aus
führungsbeispiel eines Befüllungsventils.
Das erfindungsgemäße Ventil findet Anwendung bei einem
Kraftstoffeinspritzventil, das in wesentlichen Teilen im
Schnitt in der Fig. 1 wiedergegeben ist. Dieses Einspritz
ventil weist ein Ventilgehäuse 1 auf, in dem in einer Längs
bohrung 2 eine Ventilnadel 3 geführt ist, die auch in hier
nicht weiter gezeigter, bekannter Weise durch eine Schließ
feder in Schließrichtung vorbelastet sein kann. An ihrem ei
nen Ende ist die Ventilnadel mit einer kegelförmigen Dicht
fläche 4 versehen, die an der in den Brennraum ragenden
Spitze 5 des Ventilgehäuses mit einem Sitz 6 zusammen wirkt,
von dem aus Einspritzöffnungen abführen, die in das Innere
des Einspritzventils, hier den die Ventilnadel 3 umgebenden
unter Einspritzdruck stehenden Kraftstoff gefüllten Ringraum
7 mit dem Brennraum verbinden, um so eine Einspritzung zu
vollziehen, wenn die Ventilnadel von ihrem Sitz abgehoben
hat. Der Ringraum ist mit einem weiteren Druckraum 8 verbun
den, der ständig in Verbindung mit einer Druckleitung 10
steht, über die dem Kraftstoffeinspritzventil von einem
Kraftstoffhochdruckspeicher 9 Kraftstoff unter Einspritz
druck zugeführt wird. Dieser hohe Kraftstoffdruck wirkt auch
in den Druckraum 8, und dort auf eine Druckschulter 11, über
die in bekannter Weise die Düsennadel bei geeigneten Bedin
gungen von ihrem Ventilsitz abgehoben werden kann.
Am anderen Ende der Ventilnadel ist diese in einer Zylinder
bohrung 12 geführt und schließt dort mit ihrer Stirnseite 14
einen Steuerdruckraum 15 ein, der über eine Drosselverbin
dung 16 ständig mit einem Ringraum 17 verbunden ist, der,
wie auch der Druckraum 8 immer mit dem Kraftstoffhochdruck
speicher in Verbindung steht. Axial führt von Steuerdruck
raum 15 eine Drosselbohrung 19 ab zu einem Ventilsitz 20 ei
nes Steuerventils 21. Mit dem Ventilsitz wirkt ein Ventil
glied 22 des Steuerventils zusammen, das in abgehobenem Zu
stand eine Verbindung zwischen dem Steuerdruckraum 15 und
einem Federraum 18 herstellt, der wiederum ständig mit einem
Entlastungsraum verbunden ist. In dem Federraum 18 ist eine
das Ventilglied 22 in Schließrichtung belastende Druckfeder
24 angeordnet, die das Ventilglied 22 auf den Ventilsitz 20
hin beaufschlagt, so daß in Normalstellung des Steuerven
tils diese Verbindung des Steuerdruckraumes 15 verschlossen
ist. Da die stirnseitige Fläche der Ventilnadel 3 im Bereich
des Steuerdruckraumes größer ist als die Fläche der Druck
schulter 11, hält derselbe Kraftstoffdruck im Steuerdruck
raum, der auch in dem Druckraum 8 vorherrscht nun die Ven
tilnadel 3 in geschlossener Stellung. Ist das Ventilglied 22
jedoch abgehoben, so wird der Druck im über die Drosselver
bindung 16 abgekoppelten Steuerdruckraum 15 entlastet. Bei
der nun fehlenden oder reduzierten Schließkraft öffnet die
Ventilnadel 3 ggfs. entgegen der Kraft einer Schließfeder
schnell und kann andererseits sobald das Ventilglied 22 wie
der in Schließstellung kommt, in Schließstellung gebracht
werden, da sich von diesem Zeitpunkt an über die Drosselver
bindung 16 der ursprüngliche hohe Kraftstoffdruck im Steuer
druckraum 15 dann schnell wieder aufbaut.
Das erfindungsgemäße Steuerventil weist einen zu seiner Be
tätigung bestimmten Kolben 25 auf, der auf das Ventilglied
22 wirkt und durch einen in Fig. 2 näher dargestellten Pie
zoaktor 32 betätigbar ist. Der Kolben 25 ist in einer Füh
rungsbohrung 28 dicht geführt und begrenzt mit seiner Stirn
fläche 29 einen Kopplungsraum 30, der auf seiner gegenüber
liegenden Wand von einem Aktorkolben 31 größeren Durchmes
sers abgeschlossen ist, der Teil des Piezoaktors 32 ist und
der durch eine im Kopplungsraum 30 angeordnete Federscheibe
27 in Kontakt mit dem Piezoaktor 32 gehalten wird. Beide
Kolben 25 und 31 sind in ihren Bohrungen dicht geführt. Der
Kopplungsraum 30 dient aufgrund der unterschiedlichen Kol
benflächen der beiden Kolben 25 und 31 als Übersetzerraum,
indem er einen konstruktionsbedingten kleinen Hub des Piezo
aktorkolbens 31 in einen größeren Hub des das Steuerventil
21 betätigenden Kolbens 25 übersetzt. Bei Erregung des Pie
zoaktors wird der Kolben 25 so verstellt daß das Ventilglied
22 von seinem Sitz 20 abgehoben. Das hat eine Entlastung des
Steuerdruckraumes zur Folge, was wiederum das Öffnen der
Ventilnadel 3 bewirkt. Bei der Arbeit des Ventils und bei
der Druckübersetzung treten im Kopplungsraum 30 sehr hohe
Drücke auf. Um es trotz dieser Belastung der eingeschlosse
nen Flüssigkeit nicht zu einem Füllungsverlust aufgrund von
Leckage entlang der Kolbenführung kommen zu lassen und um
Füllungsverluste durch Volumenänderung bei Temperaturwech
seln schnell auszugleichen ist ein Befüllungsventil 33 vor
gesehen, das an den Kopplungsraum 30 angeschlossen ist.
Gemäß der Erfindung ist ein solches Befüllungsventil bei den
Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2, 3 und 4 so pla
ziert, daß es unmittelbar radial an den Kopplungsraum 30 an
gebaut ist, um das Schadvolumen im Kopplungsraum 30 so ge
ring wie möglich zu halten und die Steifigkeit des Übertra
gungsvolumen für die Stellbewegung so groß wie möglich zu
halten.
In der Fig. 2 ist ein Befüllungsventil 33 dargestellt, das
ein kugelförmiges Schließglied 34 hat, welches unmittelbar
von einer Schraubendruck-Ventilfeder 35 belastet ist.
Schließglied 34 und Ventilfeder 35 sind in einer Ventil
kammer 36 angeordnet. Die Ventilfeder 35 drückt das Schließ
glied 34 gegen einen Ventilsitz 37, der im Gehäuse 26 vorge
sehen ist. Zentrisch zum Ventilsitz 37 mündet ein Zulaufka
nal 38, der unter Niederdruck steht. In einer Zylinderwand
des federbestückten Kopplungsraumes 30 ist eine Verbindungs
bohrung 39 vorgesehen, über die das Befüllungsventil 33 an
den Kopplungsraum 30 angeschlossen ist. Sowohl der Aktorkol
ben 31 als auch der Kolben 25 sind im Gehäuse 26 dicht ge
führt, trotzdem tritt bei beiden wegen des hohen Druckes im
Kopplungsraum 30 eine Leckage in den Führungen 40 bzw. 41
auf.
Wenn bei der Arbeit des Ventils Flüssigkeit aus dem Kopp
lungsraum 30 über die Führungen 40 und 41 verloren geht,
sich also das Volumen des Kopplungsraumes 30 verkleinert,
wird dieser Verlust über das Befüllungsventil 33 sofort aus
geglichen, indem Flüssigkeit aus dem Zulaufkanal 38 über die
Ventilkammer 36 und das sich von seinem Ventilsitz 37 abhe
bende Ventilglied 34 nachgefüllt wird. Dies wird durch die
Federscheibe 57 unterstützt, die bestrebt ist, den Kopp
lungsraum 30 immer so groß wie möglich zu halten, indem sie
den Kolben 31 zum Piezoaktor 32 hin verstellt. Der Zulauf
druck, der Ventilsitz 37 und die Ventilfeder 35 müssen ent
sprechen abgestimmt werden. Das Befüllungsventil (33) ist
bei dieser Ausgestaltung von den beschleunigten Bewegungen
der Kolben (25, 31) d. h. von deren Beschleunigungskräften
unabhängig.
Wichtig ist, daß durch die Ventilkammer 36 das Volumen des
Kopplungsraumes 30 nicht wesentlich vergrößert wird. Im Hin
blick darauf noch weiter optimiert ist ein Befüllungsventil
42, wie es in der Fig. 3 dargestellt ist. Bei dieser Kon
struktion ist die Ventilkammer 36 der Bauart nach der Fig. 2
in Wegfall gekommen.
Ein Ventilsitz 43 für ein kugelförmiges Schließglied 44 des
Befüllungsventils 42 ist radial in eine Wand 45 des eben
falls federbestückten Kopplungsraumes 30 eingearbeitet. Als
Ventilfeder 46 dient hier eine Feder-Membran, die hochkant
in den Kopplungsraum 30 hineinragt und im Gehäuse 26 veran
kert ist.
Eine weitere optimierte Bauart eines Befüllungsventils 47
ist in der Fig. 4 gezeigt. Hier ist das Befüllungsventil 47
mit einer Zugstange 48 versehen, die mit einem kopfförmigen
Schließglied 49 nahe an den Kopplungsraum 30 heranreicht.
Ein Ventilsitz 50 ist an einer Scheibe 51 angeordnet, die
von einer hohlen Spannmutter 52 an einer Gehäuseschulter 53
festgehalten wird.
Auf der Zugstange 48 ist ein Federteller 54 verschraubbar
angeordnet, an dem sich eine Ventilfeder 55 abstützt, die
bestrebt ist, das Schließglied 49 an seinem Ventilsitz 50 zu
halten. Die Spannmutter 52 ist im Gehäuse 26 verschraubt und
ist ringzylindrisch ausgebildet, um in ihrem Hohlzylinder 56
die Zugstange 48 und die Ventilfeder 55 aufzunehmen. Eine
das Schließglied 49 aufnehmende Ventilkammer 57 ist über ei
nen Radialdurchbruch 58 unmittelbar mit dem Kopplungsraum 30
verbunden.
Es ist zu erkennen, daß bei dieser Bauart das durch den An
bau des Befüllungsventils 47 entstandene Schadvolumen eben
falls sehr klein ist.
Claims (10)
1. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten mit einem Ventil
glied (22), das einen zu seiner Betätigung bestimmten von
einer Rückstellkraft beaufschlagten Kolben (25) aufweist,
der mit seiner Stirnseite einen hydraulischen Kopplungsraum
(30) als bewegliche Wand abschließt, der andererseits von
einem Aktorkolben (31) eines Piezoaktors (32) begrenzt wird,
durch dessen Arbeitshub eine Druckerhöhung im Kopplungsraum
(30) erzeugbar ist, durch den der Kolben (25) gegen eine
Rückstellkraft verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kopplungsraum (30) über ein in Richtung Kopplungsraum
öffnendes Befüllungsventil (33, 42, 47) mit einer Flüssig
keitsquelle verbindbar ist.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Befüllungsventil (33, 42, 47) unmittelbar radial an den
Kopplungsraum (30) angebaut ist und als Rückschlagventil
ausgebildet ist.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schließglied (34, 44) des Befüllungsventils (33, 42)
unmittelbar von einer Ventilfeder (35, 46) belastet ist, die
das Schließglied (34, 44) gegen einen Ventilsitz (37, 43)
drückt, der im Gehäuse (26) vorgesehen ist.
4. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilfeder (35) eine Schraubendruckfeder ist.
5. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilfeder (46) eine Feder-Membran ist.
6. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schließglied (34, 44) als Kugel ausgebil
det ist.
7. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Befüllungsventil (47) eine Zugstange (48) aufweist,
an der eine Ventilfeder (55) angreift, die bestrebt ist, ein
an der Zugstange (48) angebrachtes Schließglied (49) auf ei
nen Ventilsitz (50) zu ziehen.
8. Ventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilsitz (50) an einer Scheibe (51) angeordnet ist, die
von einer hohlen Spannmutter (52) an einer Gehäuseschulter
(53) festgehalten wird.
9. Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannmutter (52) im Gehäuse (26) verschraubt ist und ringzy
lindrisch ausgebildet ist und in ihrem Hohlzylinder (56) die
Zugstange (48) und die Ventilfeder (55) aufnimmt.
10. Ventil nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorspannung der Ventilfeder (55) durch ei
nen auf der Zugstange (48) verschraubbaren Federteller (54)
veränderbar ist.
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