DE19756669A1 - Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil zum Steuern von Flüssig
keiten gemäß der Gattung des Patentanspruches 1. Durch die
EP-A-0 477 400 ist ein solches Ventil bekannt. Dort ist der
Betätigungskolben des Ventilglieds in einem im Durchmesser
kleineren Teil einer Stufenbohrung dicht verschiebbar ange
ordnet, wogegen ein im Durchmesser größerer Kolben, der mit
dem Piezoaktor bewegt wird, in einem im Durchmesser größeren
Teil der Stufenbohrung angeordnet ist. Zwischen beiden
Kolben ist ein hydraulischer Raum eingespannt, derart, daß,
wenn der größere Kolben durch den Aktor um eine bestimmte
Wegstrecke bewegt wird, der Betätigungskolben des Ventil
glieds um einen um das Übersetzungsverhältnis der Stufenboh
rungsdurchmesser vergrößerten Weg bewegt wird. Das Ventil
glied, der Betätigungskolben, der im Durchmesser größere
Aktorkolben und der Piezoaktor liegen auf einer gemeinsamen
Achse hintereinander.
Bei solchen Ventilen ist der Druck im Kopplungsraum sehr
hoch, so daß dieser radial ausdehnt und dann leicht eine
Lekage eintritt. Eine Lekage hat zur Folge, daß der Kopp
lungsraum nachgefüllt werden muß, um die beiden den Kopp
lungsraum begrenzenden Kolben wieder auf ihren ursprüng
lichen Abstand zu bringen.
Das erfindungsgemäße Steuerventil mit den Merkmalen des
Kennzeichens des Patentanspruches 1 hat dem gegenüber den
Vorteil, daß die Lekage vermindert wird. Als weiterer
Vorteil sind die Einfachheit und die Preiswürdigkeit der
Lösung zu nennen. Schließlich läßt die Vielfalt der
Lösungsmöglichkeiten des Vorschlags die Auswahl der für die
verschiedenen Anwendungen jeweils günstigsten Varianten zu.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Kraftstoffeinspritz
ventil im Schnitt, Fig. 2 einen als bewegliche Wand eines
Kopplungsraumes arbeitender Kolben mit einer stirnseitigen
Aufbohrung, Fig. 3 eine Kolbenanordnung an einem Kopplungs
raum, Fig. 4 eine Kolbenanordnung an einem anderen
Kopplungsraum, Fig. 5 eine anders geformte stirnseitige
Ausnehmung, Fig. 6 einen Kolben mit einem aufgepreßten
Ring, Fig. 7 eine andere Ringraumanordnung an einem Kolben
und Fig. 8 eine andere Ringform.
Das erfindungsgemäße Ventil findet Anwendung bei einem
Kraftstoffeinspritzventil, das in wesentlichen Teilen im
Schnitt in der Fig. 1 wiedergegeben ist. Dieses Einspritz
ventil weist ein Ventilgehäuse 1 auf, in dem in einer Längs
bohrung 2 eine Ventilnadel 3 geführt ist. An ihrem einen
Ende ist die Ventilnadel mit einer kegelförmigen Dichtfläche
4 versehen, die an der in den Brennraum ragenden Spitze 5
des Ventilgehäuses mit einem Sitz 6 zusammenwirkt, von dem
aus Einspritzöffnungen abführen, die in das Innere des
Einspritzventils, hier den die Ventilnadel 3 umgebenden mit
unter Einspritzdruck stehenden Kraftstoffgefüllten Ringraum
7 mit dem Brennraum verbinden, um so eine Einspritzung zu
vollziehen, wenn die Ventilnadel von ihrem Sitz abgehoben
hat. Der Ringraum ist mit einem weiteren Druckraum 8 verbun
den, der ständig in Verbindung mit einer Druckleitung 10
steht, über die den Kraftstoffeinspritzventil von einem
Kraftstoffhochdruckspeicher 9 Kraftstoff unter Einspritz
druck zugeführt wird. Diese hohe Kraftstoffdruck wirkt auch
in dem Druckraum 8 und dort auf eine Druckschulter 11, über
die in bekannter Weise die Düsennadel bei geeigneten
Bedingungen von ihrem Ventilsitz abgehoben werden kann.
Am anderen Ende der Ventilnadel ist diese in einer Zylinder
bohrung 12 geführt und schließt dort mit ihrer Stirnseite 14
einen Steuerdruckraum 15 ein, der über eine Drosselverbin
dung 16 mit ständig mit einem Ringraum 17 verbunden ist, der
wie auch der Druckraum 8 immer mit dem Kraftstoffhochdruck
speicher in Verbindung steht. Axial führt vom Steuerdruck
raum 15 eine Drosselbohrung 19 ab zu einem Ventilsitz 20
eines Steuerventils 21. Mit dem Ventilsitz 20 wirkt ein
Ventilglied 22 des Steuerventils 21 zusammen, das im abgeho
benen Zustand eine Verbindung zwischen dem Steuerdruckraum
15 und einem Entlastungsraum herstellt.
Das Ventilglied 22 wird durch eine Druckfeder 24 in Schließ
richtung, also auf den Ventilsitz 20 hin beaufschlagt, so
daß in Normalstellung des Steuerventils diese Verbindung des
Steuerdruckraumes 15 verschlossen ist. Da die stirnseitige
Fläche der Ventilnadel im Bereich des Steuerdruckraumes
größer ist als die Fläche der Druckschulter 11, hält der
selbe Kraftstoffdruck im Steuerdruckraum, der auch in dem
Druckraum 8 vorherrscht, nun die Ventilnadel in geschlosse
ner Stellung. Ist das Ventilglied 22 jedoch abgehoben, so
wird der Druck im Steuerdruckraum 15 entlastet aufgrund der
drosselnden Wirkung der Drosselverbindung 16. Bei der nun
fehlenden Schließkraft öffnet die Ventilnadel schnell und
kann andererseits in Schließstellung gebracht werden, sobald
das Ventilglied 22 wieder in Schließstellung kommt. Ab
diesem Zeitpunkt baut sich dann schnell über die Drossel 16
der ursprüngliche hohe Kraftstoffdruck im Steuerdruckraum 15
wieder auf.
Das erfindungsgemäße Steuerventil weist einen zu seiner
Betätigung bestimmten Kolben 25 auf, der auf das Ventilglied
22 wirkt. Der Kolben 25 ist in einer Führungsbohrung 28
dicht geführt und begrenzt mit seiner Stirnfläche 29 einen
Kopplungsraum 30, der auf seiner gegenüberliegenden Wand von
einem Aktorkolben 31 größeren Durchmessers abgeschlossen
ist, der Teil eines Piezoaktors 32 ist. Beide Kolben 25 und
31 sind in ihren Bohrungen dicht geführt. Der Kopplungsraum
30 dient aufgrund der unterschiedlichen Kolbenflächen der
beiden Kolben 25 und 31 als Druckübersetzerraum, in dem er
einen konstruktionsbedingten kleinen Hub des Piezoaktor
kolbens 31 in einen größeren Hub des des Steuerventil 21
betätigenden Kolbens 25 übersetzt.
Bei der Druckübersetzung treten im Kopplungsraum 30 sehr
hohe Drücke auf. Um es trotz dieser Belastung nicht zu einem
unzulässig hohen Leckverlust entlang der Kolbenführung
kommen zu lassen, sind der Kolben 25 und eventuell auch der
Aktorkolben 31 an ihren Stirnflächen mit je einer Anpreß
druckverstärkungseinrichtung 35 in Form einer Sackbohrung 33
bzw. 34 versehen.
Im Kopplungsraum 30 steht der Druck an. Aus der Druckdiffe
renz der Kräfte von außen und von innen ergibt sich das
Aufweitungsvermögen des Kolbens in Abhängigkeit von dem im
Kopplungsraum 30 herrschenden Druck. In der Fig. 2 ist
mittels Vektoren 36 dargestellt, wie bei einer Druckeinwir
kung der Kraftverlauf vonstatten geht. Es ist zu erkennen,
daß im Bereich der Stirnfläche 29 die Verformbarkeit des
Kolbens und damit eine aus dieser Verformung resultierenden
Aufweitung des Kolbens am größten ist. Aus der Aufweitung
des Kolbens 25 ergibt sich eine dichtende Kraft, die nahe
der Stirnfläche dort, wo die größten Dichtprobleme auf
treten, am größten ist. Die durch den Druck aufgeweitete
Mantelfläche des Kolbens 25 ist mit der Bezugszahl 37
versehen. Es ist zu erkennen, daß mit Hilfe der erfindungs
gemäßen Anpreßdruckverstärkungseinrichtung 35 eine zuver
lässige Lekageminderung erreicht ist.
Die Fig. 3 zeigt den Kopplungsraum 30 mit den beiden Kolben
25 und 31, die beide mit je einer Sackbohrung 33 bzw. 34
versehen sind. Die beiden Kolben 33 und 34 liegen auf der
gleichen Achse 38. In der Fig. 4 ist dargestellt, daß die
Achsen der beiden Kolben auch parallel versetzt sein können,
um Bauhöhe zu sparen. Ein Kopplungsraum trägt hier die
Bezugszahl 39.
Die Fig. 5 läßt erkennen, daß es auch möglich ist, statt
einer zylindrischen Sackbohrung 33 bzw. 34 als Anpreßdruck
verstärkungseinrichtung 40 eine konkave Ausfühlung 41 in die
Stirnfläche 29 eines Kolbens 42 einzubringen.
Anders als bei den Bauarten nach den Fig. 2 bis 5 ist in
der Fig. 6 eine Kolbenbauart dargestellt, bei der ein
Kolben 43 an seinem Kolbenkopf 44 mit einem aufgepreßten,
vorzugsweise aufgeschrumpften Ring 45 bestückt ist. Dieser
Ring 45 hat eine stirnseitige Innenaussparung 46, die hohl
zylindrisch ausgebildet ist, so daß ein Ringzylindrischer
Rand 47 entsteht, der in der Art einer Ringdichtlippe
verhältnismäßig leicht aufweitbar ist. Damit ist hier eine
Anpreßdruckverstärkungseinrichtung 48 geschaffen.
Wird eine solcher Kolben 43 mit hydraulischem Druck
belastet, wirkt dieser Druck auch in der Innenaussparung 46.
Der Rand 47 wird aufgeweitet und drückt gegen die den Kolben
führende Zylinderwand. Auch auf diese Weise ist dann mit der
Anpreßdruckverstärkungseinrichtung eine zuverlässige
Lekageminderung zu erreichen.
Nachdem in der Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
es auch möglich, einen Ring 49 zu verwenden, dessen durch
eine Aussparung 50 entstandener Rand innen liegt. Hier
befindet sich die Aussparung 50 außen, und Druckmittel aus
einem Kopplungsraum 53 gelangt durch eine konstruktionsmäßig
vorgenommene Durchmesservergrößerung des Kopplungsraumes 53
in die Aussparung 50. Es ist zu sehen, daß auch auf diese
Weise eine Erhöhung der Anpreßkraft und damit eine Lekage
minderung zu erreichen ist.
Fig. 8 behandelt schließlich einen wie ein Kolbenring
geschlitzten Ring 54, der außen zylindrisch ist und dessen
Innenringfläche 55 einen von einem Kopplungsraum 56 nach
hinten zunehmenden Querschnitt aufweist, also kegelig ausge
bildet ist. Damit stellt hier die Innenringfläche 55 eine
Anpreßdruckverstärkungseinrichtung 57 dar.
Bei Druckanstieg im Kopplungsraum 56 gelangt Druck in eine
Kammer 58 und dort auf die Innenringfläche 55 des Ringes 54,
so daß dieser sich aufweitet und sich dichtend an die Zylin
derwand anlegt. Eine Lekage an einem Aktorkolben 59 ist auch
mit einer derartigen Konstruktion vermindert.
Es ist zu erkennen, daß die erfindungsgemäße Anpreßdruck
verstärkungseinrichtung 35, 40, 48, 52 und 57 mit einfachen
Mitteln preiswert herstellbar ist und daß sie wegen ihrer
vielfältigen Gestaltungsmöglichkeit leicht entsprechenden
Einbaubedingungen anpaßbar ist.
Claims (8)
1. Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten mit einem Ventil
glied (22), das einen zu seiner Betätigung bestimmten Kolben
(25, 42, 43) aufweist, der von einer Druckfeder (24) in
Schließrichtung des Ventilgliedes (22) zur Auflage auf einen
Ventilsitz (20) beaufschlagt ist und der einen hydraulischen
Kopplungsraum (30, 39, 53, 56) als bewegliche Wand
abschließt, der andererseits von einem Aktorkolben (31, 59)
eines Piezoaktors (32) begrenzt wird, durch dessen Arbeits
hub eine Druckerhöhung im Kopplungsraum (30, 39, 53, 56)
erzeugbar ist, durch die der Kolben (25, 42, 43) gegen die
Kraft der Druckfeder (24) in Ventil-Öffnungsrichtung
verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen
dem Aktorkolben (31, 59) und den das Ventilglied (22)
betätigenden Kolben (25, 42, 43) eingeschlossene Kopplungs
raum (30, 39, 53, 56) zumindest auf einer Seite mit einer am
Aktorkolben (31, 59) und/oder am Kolben (25, 42, 43) vorge
sehenen Anpreßdruckverstärkungseinrichtung (35, 40, 48, 52,
57) ausgerüstet ist.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anpreßdruckverstärkungseinrichtung (35, 40) eine stirnsei
tig und konzentrisch in den Aktorkolben (31) und/oder in den
das Ventilglied (22) betätigenden Kolben (25, 42) einge
brachte Sackbohrung (33, 34, 41) ist.
3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sackbohrung (33, 34) zylindrisch ist.
4. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sackbohrung eine konkave Aushöhlung (41) ist.
5. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anpreßdruckverstärkungseinrichtung (53) durch einen am
Kolbenkopf (44) festgespannten Ring (45, 54) mit einer
stirnseitig angeordneten Innenaussparung (46) gebildet ist.
6. Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenaussparung (46) des Ringes (45) hohlzylindrisch ist.
7. Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenaussparung des Ringes (54) durch eine kegelige Innen
ringfläche (55) gebildet ist.
8. Ventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ring (54) wie ein Kolbenring geschlitzt ist.
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