DE19738428C1 - Bleifreies optisches Bariumflintglas - Google Patents
Bleifreies optisches BariumflintglasInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein bleifreies optisches Bariumflintglas, das einen
Brechwert nd zwischen 1,55 und 1,66 und eine Abbezahl νd zwischen 39 und 52
besitzt.
Entgegen einer marktüblichen Einteilung der kommerziellen Gläser, nach der
Bariumflintgläser Abbezahlen zwischen 43 und 50 aufweisen, sollen in dieser
Anmeldung auch die Gläser mit höheren bzw. niedrigeren Abbewerten bis zu
den genannten Grenzen als Bariumflintgläser bezeichnet werden.
Da in den letzten Jahren die Glaskomponenten PbO und As2O3 in der Öffent
lichkeit als umweltbelastend in die Diskussion gekommen sind, gehen einige
Hersteller von optischen Instrumenten dazu über, nur noch Gläser zu verwen
den, die frei von PbO und auch von As2O3 sind. Solche Gläser mit den jeweili
gen optischen Eigenschaften sollten daher dem Markt zur Verfügung stehen.
Auch für die Herstellung leichter Glasteile, also von Gläsern mit einer niedrigen
Dichte, ist es erstrebenswert, auf PbO zu verzichten.
Durch den einfachen Ersatz des Bleioxids durch einen oder mehrere Bestandtei
le gelingt eine Reproduktion der durch PbO beeinflußten und gewünschten opti
schen und glastechnischen Eigenschaften in der Regel nicht. Statt dessen sind
Neuentwicklungen oder weitreichende Änderungen in der Glaszusammenset
zung nötig.
Der Patentliteratur sind bereits zahlreiche Schriften zu entnehmen, in denen
bleifreie Gläser mit optischen Werten aus diesen und angrenzenden Bereichen
beschrieben werden. Jedoch zeigen diese Gläser die verschiedensten Nachtei
le.
So beschreibt die Schrift JP 60-221338 A Gläser mit teilweise höheren
Brechwerten, die zwingend Y2O3, La2O3, B2O3 und Li2O enthalten, während bei
spielsweise SiO2 nur fakultativer Bestandteil ist. Durch die Gehalte an Y2O3 und
La2O3, die bis zu 20 Gew.-% bzw. bis zu 52 Gew.-% betragen können, sind die
Gläser teuer und für einen kontinuierlichen Herstellungsprozeß unwirtschaftlich.
Aufgrund des teilweise sehr hohen B2O3 -Anteils (bis zu 50 Gew.-%) und auch
durch das Vorhandensein von Li2O werden die Gläser eine schlechte chemische
Beständigkeit aufweisen, was sowohl ihre weitere Bearbeitung erschwert als
auch ihre Verwendung einschränkt. Durch Li2O wird die Kristallisationsstabilität
der Gläser herabgesetzt. Auch die in JP 3-5341 A beschriebenen Gläser mit
teilweise deutlich höheren Abbezahlen benötigen Li2O und auch relativ hohe
Anteile an La2O3.
Auch die Gläser der Patentschriften US 2,433,883 und US 2,523,266 enthalten
zwingend Li2O. Außerdem enthalten sie ZrO2 (4 bis 15 Gew.-% bzw. 2 bis 15
Gew.-%), was ebenfalls die Kristallisationsneigung der Gläser erhöht. Letzteres gilt
auch für die Gläser der US 2,523,265 mit 6 bis 8 Gew.-% ZrO2.
Ähnliches wie für La2O3 und Y2O3 gilt für Nb2O5. Dieses Oxid erhöht den Ge
mengepreis und damit die Produktionskosten enorm. Es ist zwingender Bestand
teil der in der Patentschrift DE 14 96 524 und in JP 6-107425 A und JP 52-4561 2 A
beschriebenen Gläser. Die erstgenannten Gläser weisen recht hohe
Brechwerte auf (wenigstens 1,65). Bei den beiden letztgenannten Gläsern ist
Nb2O5 nötig, um den äußerst schlechten Einfluß des teilweise sehr hohen Alka
lioxid-Gehalts (bis zu 30 Gew.-% bzw. 40 Gew.-%) auf die chemische Bestän
digkeit und die Kristallisationsstabilität zu mildern.
Die Al2O3-freien Gläser aus SU 975617 sowie die in JP 5-17176 A vorgestellten
Gläser benötigen SrO. Sie enthalten diese Komponente in Mengen von bis zu
20 Gew.-% bzw. bis zu 14 Gew.-%. Auch die ZrO2-haltigen Gläser aus US
5,300,467 enthalten bis zu 20 Gew.-% SrO. Da der Einfluß von SrO auf die opti
schen Eigenschaften ungefähr dem von BaO und CaO entspricht, die letztge
nannten Komponenten aber über deutlich preiswertere Rohstoffe ins Glas einge
führt werden können, ist es für eine wirtschaftliche Produktion vorteilhaft, wenn
auf SrO verzichtet werden kann.
JP 56-73646 A beschreibt Gläser mit hohen BaO-Gehalten, in denen TiO2 nur
fakultativer Bestandteil mit höchstens 3 Gew.-% ist. Diese Gläser erreichen,
zumindest PbO-frei, keine optische Lage mit hohem Brechwert und niedriger
Abbezahl. Außerdem werden ihre chemischen Beständigkeiten nicht gut sein.
In den Gläsern der JP 1-133956 A ist die Al2O3-Konzentration sehr hoch. Da
durch werden die Gläser schwer schmelzbar, insbesondere wenn die nur fakul
tative Komponente B2O3 nicht vorhanden ist.
Die Gläser der deutschen Auslegeschrift DE-AS 19 18 350 enthalten keine oder
nur geringe Mengen an Alkalioxiden. Die daraus eigentlich resultierende
schlechte Schmelzbarkeit wird durch einen Fluor-Gehalt von 2 Gew.-% bis 14,5
Gew.-% ausgeglichen. Bei diesen hohen Fluor-Gehalten wird bei der Produktion
im technischen Maßstab die Reinigung der Abgase, die HF und SiF4 enthalten,
aufwendig und teuer.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein bleifreies Bariumflintglas mit einem Brechwert
nd zwischen 1,55 und 1,66 und einer Abbezahl νd zwischen 39 und 52 zu finden,
das gute Schmelz- und Verarbeitungseigenschaften besitzt, kostengünstig pro
duzierbar ist und eine hohe chemische Beständigkeit aufweist. Letztgenannte
Eigenschaft ist sowohl für die weitere Bearbeitung der Gläser als auch für ihre
Verwendungsmöglichkeiten von Bedeutung.
Diese Aufgabe wird durch das im Patentanspruch 1 beschriebene Glas gelöst.
Das Glas enthält 40-60 Gew.-% des Glasbildners SiO2. Bei niedrigeren Antei
len würde die Säureresistenz des Glases herabgesetzt bei höheren Anteilen
würde die Schmelzbarkeit verschlechtert.
Zur Verbesserung der Säureresistenz enthält das Glas wenigstens 0,5 Gew.-%
Al2O3 und wenigstens 5 Gew.-% TiO2. Die Höchstgehalte dieser Oxide von 3,5
Gew.-% Al2O3 (bevorzugt 3 Gew.-%) und 12 Gew.-% dürfen jedoch nicht über
schritten werden, da sich ansonsten wiederum die Schmelzbarkeit verschlech
tern würde. TiO2 dient nicht nur zur Verbesserung der chemischen Beständig
keit, sondern auch zum Erreichen hoher Brechwerte sowie zur Feineinstellung
der Abbezahl insbesondere bei hohen Brechwerten.
Aufgrund ihres gleichgerichteten Einflusses auf Säureresistenz und Schmelz
barkeit ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, die
Summe der genannten Oxide (SiO2 + Al2O3 + TiO2) auf 47 bis 72 Gew.-% zu be
schränken.
Das Glas enthält 3 bis 7,5 Gew.-% Na2O und 3 bis 8 Gew.-% K2O, wobei die
Summe aus Na2O und K2O 15 Gew.-% nicht überschreiten soll. Diese Alkalioxi
de dienen zur Verbesserung der Schmelzbarkeit. Bei niedrigeren Gehalten wer
den die Schmelztemperaturen nicht genügend herabgesetzt und wird so eine
wirtschaftliche Fertigung erschwert. Bei höheren Gehalten werden der thermi
sche Ausdehnungskoeffizient erhöht, die Transformationstemperatur herabge
setzt und die chemische Beständigkeit verschlechtert sich.
Weiter enthält das Glas 6,5 bis 12 Gew.-% B2O3. Mit dieser Komponente wird
ebenfalls die Schmelzbarkeit verbessert, wobei hier keine negativen Auswirkun
gen auf die Ausdehnung in Kauf genommen werden müssen. Jedoch wird bei zu
großen Anteilen die chemische Beständigkeit, insbesondere die Alkaliresistenz,
herabgesetzt. Bevorzugt ist die Beschränkung des Maximalgehaltes auf 11
Gew.-%.
Auch die Beschränkung des Verhältnisses B2O3/(SiO2 + TiO2 + Al2O3) auf ma
ximal 0,20, was eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
darstellt, bedeutet in Abhängigkeit vom Gehalt der im Nenner stehenden Oxiden
eine Einschränkung des B2O3-Gehaltes. Die diese Bedingung erfüllenden Glä
ser zeigen eine sehr gute Alkaliresistenz. Mit steigendem Verhältnis nimmt diese
ab, so daß oberhalb vom Wert 0,2 nicht mehr die beste Alkaliresistenzklasse,
die Klasse 1, erzielt würde.
Um den gewünschten Abbezahlbereich zu erreichen, enthält das Glas 10 bis 35
Gew.-% BaO. Bei niedrigeren Anteilen wird eine Abbezahl im Bereich der Bari
umflintgläser nicht erreicht, bei höheren Anteilen steigt die Neigung zur Entgla
sung. Um die Kristallisationsstabilität zu verbessern, kann das Glas bis 1 Gew.-%
CaO und bis 2 Gew.-% ZnO enthalten. Bevorzugt ist das Vorhandensein von
wenigstens 0,1 Gew.-% CaO und/oder ZnO, insbesondere von wenigstens 0,1
Gew.-% CaO. Bei Überschreiten der genannten Maximalanteile an CaO und
ZnO würde das Erreichen hoher Brechwerte bei hohen Abbezahlen erschwert.
In einem älteren, nicht vorveröffentlichten deutschen Patent der Anmelde
rin (DE 197 03 391 C1) werden bleifreie optische Gläser
beschrieben, die sich in ihren Brechwerten und Abbezahlen teilweise mit den in
der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Gläsern überschneiden und auch
ähnliche Zusammensetzungen aufweisen. Im Vergleich zu jenen Gläsern kann
bei den hier beschriebenen Gläsern auf ZrO2 ganz verzichtet werden: Dadurch
daß die Gläser ZrO2-frei sind, sind sie bei niedrigeren Temperaturen schmelz
bar und kostengünstiger produzierbar. Auch durch den höheren Na2O-Gehalt
sind die Gläser besser schmelzbar.
Innerhalb des im Hauptanspruch beanspruchten Zusammensetzungsbereiches
für Gläser mit den genannten Brechwerten und Abbezahlen gibt es zwei bevor
zugte Zusammensetzungsbereiche, die einmal Gläser mit hohen Brechwerten
und einmal Gläser mit niedrigen Brechwerten ergeben:
- - Gläser mit hohen BaO-Gehalten und eher geringen SiO2-Gehalten, die fol
gende Zusammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis) aufweisen:
SiO2 41-48; B2O3 6,5-8; BaO 28-35; CaO 0,5-1; ZnO 1-2; TiO2 5-12; Al2O3 0,5-1,5; Na2O 3-5; K2O 3-5; mit Na2O+K2O 6,5-8. Diese Gläser besitzen Brechwerte nd zwischen 1,60 und 1,66 und Abbezah len νd zwischen 39 und 52. - - Relativ SiO2-reiche Gläser mit niedrigen BaO-Gehalten, die folgende Zu
sammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis) aufweisen:
SiO2 46-59; B2O3 6,5-8,5; BaO 10-28 (bevorzugt 10-<28); CaO 0,1-1; ZnO 0-2; TiO2 6,5-12 (bevorzugt 7-12); Al2O3 0,5-2; Na2O 3-7,5; K2O 3-7,5; mit Na2O + K2O ≧ 6,5. Diese Gläser besitzen Brechwerte nd zwischen 1,56 und 1,61 und Abbezah len νd zwischen 39 und 52.
Weiterhin gibt es innerhalb des Zusammensetzungsbereichs des Hauptan
spruchs eine Gruppe von Bariumflintgläsern mit besonders ausgewogener Zu
sammensetzung, deren optische Daten nd, νd in einem engeren Bereich variie
ren und die sehr gute chemische Beständigkeiten aufweisen und sehr gut
schmelz- und verarbeitbar sind. Ihr Zusammensetzungsbereich (in Gew.-% auf
Oxidbasis) lautet:
SiO2 43-57; B2O3 7-11; BaO 11-26; CaO 0,1-0,5; ZnO 0-1,5; TiO2 7,5-11; Al2O3 0,8-3; Na2O 3,5-7; K2O 3,5-7,5; mit Na2O + K2O ≦ 14.
SiO2 43-57; B2O3 7-11; BaO 11-26; CaO 0,1-0,5; ZnO 0-1,5; TiO2 7,5-11; Al2O3 0,8-3; Na2O 3,5-7; K2O 3,5-7,5; mit Na2O + K2O ≦ 14.
Diese Gläser besitzen Brechwerte nd zwischen 1,57 und 1,61 und Abbezahlen
νd zwischen 43 und 48.
Zur Verbesserung der Glasqualität können dem Gemenge zur Läuterung des
Glases ein oder mehrere an sich bekannte Läutermittel in den üblichen Mengen
zugegeben werden. So weist das Glas eine besonders gute innere Glasqualität
bezüglich Blasen- und Schlierenfreiheit auf.
Wird als Läutermittel kein As2O3, sondern statt dessen z. B. Sb2O3 verwendet,
was ohne Verluste in Bezug auf die Glasqualität möglich ist, so ist das erfin
dungsgemäß bleifreie Glas zusätzlich arsenfrei.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Glas
folgende Läutermittel: wenigstens 0,05 Gew.-% Sb2O3 + F- mit 0 bis 0,5 Gew.-%
Sb2O3 und 0 bis 0,1 Gew.-% F⁻, wodurch eine ausgezeichnete innere Glasquali
tät erzielt wird. F- wird beispielsweise als KF zugegeben.
Die erfindungsgemäßen Gläser besitzen eine positive anomale bis normale
Teildipersion im blauen Bereich des Spektrums.
Zur Erläuterung:
Das partielle Dispersionsvermögen, die sogenannte relative Teildispersion, im blauen Teil des Spektrums wird durch den Ausdruck
Das partielle Dispersionsvermögen, die sogenannte relative Teildispersion, im blauen Teil des Spektrums wird durch den Ausdruck
wiedergegeben.
Die "Normalgerade" gehorcht definitionsgemäß im blauen Bereich des Spek
trums der Gleichung
Pg,F = 0,6438-0,001682.νd.
Gläser, deren Teildispersion auf dieser Gerade liegt, werden als "Normalgläser"
bezeichnet.
Bei Gläsern, die ein von den "Normalgläsern" abweichendes Verhalten der Dis
persion besitzen, wird die Ordinaldifferenz ΔPg,F, um die der betreffende Pg,F-νd-Punkt
gegen die "Normalgerade" verschoben ist, angegeben:
Eine Grobeinteilung der Gläser in zwei Gruppen ist üblich, je nachdem ob Pg,F "oberhalb" (positive anomale Teildispersion: ΔPg,F = pos.) oder "unterhalb" (negative anomale Teildispersion: ΔPg,F = neg.) der "Normalgeraden" liegt.
Eine Grobeinteilung der Gläser in zwei Gruppen ist üblich, je nachdem ob Pg,F "oberhalb" (positive anomale Teildispersion: ΔPg,F = pos.) oder "unterhalb" (negative anomale Teildispersion: ΔPg,F = neg.) der "Normalgeraden" liegt.
Gläser mit anomalen Teildispersionen sind von Bedeutung zur Behebung von
Restfarbfehlern, dem sogenannten sekundären Spektrum.
Der erfindungsgemäße Glaszusammensetzungsbereich bietet eine weitere
Gruppe bleifreier optischer Gläser mit den genannten optischen Eigenschaften
an. Mit den Gläsern sind die Nachteile des Standes der Technik überwunden,
ohne daß andere Nachteile in Kauf genommen werden müssen.
Die Gläser besitzen eine hohe chemische Beständigkeit sowie eine hohe Kri
stallisationsstabilität. Letzteres ermöglicht die Herstellung der Gläser in größe
ren Schmelzaggregaten, z. B. in einer optischen Wanne. Die Gläser sind also
gut schmelz- und verarbeitbar und kostengünstig produzierbar.
Daß die Gläser PbO-frei sind, ist nicht nur aufgrund des angesprochenen Um
weltschutzgedankens bedeutend, sondern wirkt sich auch insofern positiv aus,
als die Dichte der Gläser gesenkt und die Transformationstemperatur der Gläser
erhöht wird. Von Vorteil ist außerdem, daß die Gläser in einer bevorzugten
Ausführungsform auch As2O3-frei sind.
Es wurden acht Beispiele erfindungsgemäßer Gläser im bevorzugten Zusam
mensetzungsbereich aus üblichen Rohstoffen erschmolzen.
In Tabelle 2 sind die jeweilige Zusammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis),
der Brechwert nd, die Abbezahl νd, die Teildispersion im blauen Bereich des
Spektrums Pg,F und die Anomalie dieser Teildispersion ΔPg,F, die Dichte ρ
[g/cm3], der thermische Ausdehnungskoeffizient α20/300 [10-6/K] und die Transfor
mationstemperatur Tg [°C] der Gläser aufgeführt.
Für die Beispiele 6 bis 8 wurden weitere Glaseigenschaften bestimmt, die in Ta
belle 3 aufgeführt sind und u. a. die hohe Kristallisationsstabilität - ein Maß dafür
ist die Liquidustemperatur der Kristalle - und die gute chemische Beständigkeit
dokumentieren: Die Gläser gehören der Säure-Resistenzklasse 1, und zwar
SR=1.0 an. Sie gehören auch der Alkali-Resistenzklasse 1 an. Hier verbessert
sich die Alkali-Resistenz mit sinkendem Gewichtsverhältnis B2O3/(SiO2 + TiO2
+ Al2O3) von AR = 1.3 bei einem Verhältnis von 0,19 auf AR = 1.0 bei 0,12.
Die erfindungsgemäßen Gläser wurden folgendermaßen hergestellt: die Roh
stoffe für die Oxide, bevorzugt Carbonate und Nitrate, wurden abgewogen. Das
Läutermittel Sb2O3 wurde zugegeben, und anschließend wurde gut gemischt.
Das Glasgemenge wurde bei ca. 1340-1390°C in einem kontinuierlichen
Schmelzaggregat eingeschmolzen, danach geläutert und gut homogenisiert. Die
Gußtemperatur betrug 1180-1230°C.
Tabelle 1 zeigt ein Schmelzbeispiel.
Schmelzbeispiel für 100 kg berechnetes Glas
Schmelzbeispiel für 100 kg berechnetes Glas
Die Eigenschaften des so erhaltenen Glases sind in Tabelle 2, Beispiel 3, ange
geben.
Glaszusammensetzungen (in Gew.-% auf Oxidbasis) und wesentlichen Eigen
schaften der Gläser
Glaszusammensetzungen (in Gew.-% auf Oxidbasis) und wesentlichen Eigen
schaften der Gläser
Tabelle 3
Weitere Eigenschaften der Gläser Nr. 6 bis Nr. 8
Claims (8)
1. Bleifreies optisches Bariumflintglas mit einem Brechwert nd zwischen 1,55
und 1,66 und einer Abbezahl νd zwischen 39 und 52,
gekennzeichnet durch
folgende Zusammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis):
SiO₂ 40-60
B₂O₃ 6,5-12
BaO 10-35
CaO 0-1
ZnO 0-2
TiO₂ 5-12
Al₂O₃ 0,5-3,5
Na₂O 3-7,5
K₂O 3-8
mit Na₂O + K₂O ≦15
sowie ggf. Läutermittel in den üblichen Mengen.
2. Bariumflintglas nach Anspruch 1 mit einem Brechwert nd zwischen 1,60
und 1,66,
gekennzeichnet durch
folgende Zusammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis):
SiO₂ 41-48
B₂O₃ 6,5-8
BaO 28-35
CaO 0,5-1
ZnO 1-2
TiO₂ 5-12
Al₂O₃ 0,5-1,5
Na₂O 3-5
K₂O 3-5
mit Na₂O + K₂O 6,5-8
sowie ggf. Läutermittel in den üblichen Mengen.
3. Bariumflintglas nach Anspruch 1 mit einem Brechwert nd zwischen 1,56
und 1,61,
gekennzeichnet durch
folgende Zusammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis):
SiO₂ 46-59
B₂O₃ 6,5-8,5
BaO 10-28
CaO 0,1-1
ZnO 0-2
TiO₂ 6,5-12
Al₂O₃ 0,5-2
Na₂O 3-7,5
K₂O 3-7,5
mit Na₂O + K₂O ≧6,5
sowie ggf. Läutermittel in den üblichen Mengen.
4. Bariumflintglas nach Anspruch 1 mit einem Brechwert nd zwischen 1,57
und 1,61 und einer Abbezahl νd zwischen 43 und 48,
gekennzeichnet durch
folgende Zusammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis):
SiO₂ 43-57
B₂O₃ 7-11
BaO 11-26
CaO 0,1-0,5
ZnO 0-1,5
TiO₂ 7,5-11
Al₂O₃ 0,8-3
Na₂O 3,5-7
K₂O 3,5-7,5
mit Na₂O + K₂O ≦14
sowie ggf. Läutermittel in den üblichen Mengen.
5. Bariumflintglas nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Summe aus SiO2, TiO2 und Al2O3 zwischen 47 und 72 Gew.-%
beträgt.
6. Bariumflintglas nach wenigstens einem der Ansprüche 1, 4, 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis
höchstens 0,20 beträgt.
höchstens 0,20 beträgt.
7. Bariumflintglas nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als Läutermittel enthält (in Gew.-%):
Sb₂O₃ 0-0,5
F⁻ 0-0,1
mit F⁻ + Sb₂O₃ ≧0,05
8. Bariumflintglas nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß es bis auf unvermeidliche Verunreinigungen frei von Arsenoxid ist.
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