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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Längenmeßeinrichtung für Säuglinge.
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Zur
Kontrolle der Säuglingsentwicklung
werden regelmäßige Längenmessungen
empfohlen. Beim gesunden Säugling
ist nämlich
der Längenzuwachs
in etwa gleichmäßig und
beträgt
durchschnittlich 2 bis 2,5 cm pro Monat.
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In
Arztpraxen und Kliniken wird für
die Längenmessung
bereits ein spezielles Meßbrett
benutzt. Dieses hat an einem Ende ein feststehendes und am anderen
ein verschiebbares Querbrett. Zur genauen Messung sind zwei Personen
notwendig. Die eine umfaßt
den Kopf des auf einer Windel in Rückenlage liegenden Kindes von
oben und hält
ihn so fest, daß der
Scheitel das feststehende Querbrett gerade berührt. Dabei darf der Kopf aber
weder zu weit nach hinten gestreckt noch nach vorne auf die Brust
gebeugt werden. Die zweite Person umfaßt mit einer Hand beide Knie
des Kindes und drückt
sie zart in Streckstellung. Mit ihrer zweiten Hand schiebt sie zugleich
das untere Querbrett so gegen die Fußsohlen, daß diese das Brett völlig berühren. Am
seitlich angebrachten Metermaß kann
dann die Länge
abgelesen werden.
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Die
DE 90 14 194 U1 offenbart
eine Vorrichtung zur Längenmessung
von Säuglingen
und Kleinkindern. An einer Längsseite
einer Untersuchungsliege für
Säuglinge
bzw. Kleinkinder ist ein Meßlineal
in Haltern in einer den oberen Rand der Untersuchungsliege teilweise überragenden
ersten Endlage und in einer tieferen zweiten Endlage einstellbar
und fixierbar angeordnet. Ferner ist ein rechtwinklig zum Meßlineal
in dessen erster Endstellung über
der Untersuchungsliege sich erstreckender Anschlag für den Beginn
der Meßskala
und als feste Begrenzung des Meßbereichs
vorhanden. Ein rechtwinklig zum Meßlineal längs der Untersuchungsliege
verschiebbarer Anschlag liegt mit einem Rand an der Skala des Meßlineals
an.
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Die
GB 937 906 A betrifft
eine Meßapparatur für Kleinkinder,
die ein längliches
Gehäuse
mit seitlichen Wandabschnitten mit einer länglichen Öffnung aufweist. An dem Gehäuse sind
Befestigungsmittel zum lösbaren
Befestigen am Rand einer flachen Unterlage angebracht. Eine längliche
Rolle ist innerhalb des Gehäuses
angeordnet und an gegenüberliegenden
Wandabschnitten des Gehäuses
drehbar befestigt. Ein längliches
flexibles Bahnmaterial ist mit einem Ende an der Rolle befestigt
und darauf aufgerollt, wobei es auf einer Seite eine Skala aufweist. Eine
Kombination aus einer Fußplatte
und einem Deckel ist mit dem anderen Ende des Bahnmaterials verbunden
und geeignet, an die Füße eines
Kindes angelegt zu werden, wenn das Bahnmaterial abgerollt ist,
wodurch die Größe des Kindes
gemessen werden kann. Aufgrund seiner Größe und Form schließt die Kombination
aus Fußplatte
und Deckel die Gehäuseöffnung,
wenn das Bahnmaterial auf die Rolle aufgewickelt ist.
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Die
US 4 939 849 A betrifft
eine Vorrichtung zum Messen von Kindern, die eine längliche
Unterlage mit zumindest einer linearen Meßskala aufweist, die sich von
einem Ende der Unterlage aus parallel zu deren Längsachse erstreckt. Die Unterlage
hat ein Paar gegenüberliegender
Kanäle,
die sich im wesentlichen über
die Länge
der Unterlage parallel zu deren Längsachse erstrecken. Ein fester
Endanschlag erstreckt sich von dem einen Ende der Unterlage aus
nach oben. Ein Meßanschlag
ist verschiebbar zwischen dem Paar einander gegenüberliegender
Kanäle
geführt.
Der Meßanschlag
hat ein Gleitelement mit zwei einander gegenüberliegenden, parallelen, in
den Kanal eingreifenden Rändern,
die so vorgespannt sind, daß sie
reibend in das Innere der einander gegenüberliegenden Kanäle eingreifen. Freigabemittel
sind mit den Gleitelementen verbunden, um die Spannung für reibenden
Eingriff in das Innere der einander gegenüberliegenden Kanäle aufzuheben.
Eine Anzeigetafel erstreckt sich ausgehend von den Gleitelementen
nach oben, wobei die Anzeigetafel der Skala zugeordnet ist.
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Die
US 1 155 792 A betrifft
eine Längenmeßvorrichtung
mit einer Unterlage, einer verschieblich auf der Unterlage angeordneten
Platte mit deutlich größerer Länge als
die Unterlage, einem Meßelement,
das mit einem Ende der Platte verbunden ist und geeignet ist, zu
einem Ende der Unterlage hin oder von diesem weg bewegt zu werden.
Die Platte ist mit einer Skala versehen. Ein zweites Meßelement ist
verlagerbar an der Unterlage angebracht und mit einem Zeiger versehen,
um mit der Skala zusammenzuarbeiten, so daß die Länge eines auf der Unterlage
plazierten und sich über
ein Ende der Unterlage hinauserstreckenden Objektes genau gemessen
werden kann, indem die Meßelemente
einander gegenüberliegende
Enden dieses Objektes kontaktieren. Die Meßeinrichtung ist insbesondere
für die Messung
von Kindern gedacht.
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Die
vorbeschriebenen Einrichtungen sind aufwendig und teilweise sperrig
und insbesondere wegen lösbarer
Teile in der Handhabung unbequem.
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Darüber hinaus
ist bereits eine Längenmeßeinrichtung
bekannt geworden, die eine Matte mit einer aufgedruckten Skala und
einem auf der Ableseseite vorragenden Winkel am Kopfende der Skala und
einem auf der gegenüberliegenden
Seite hervorragenden Winkel an Fußende der Matte aufweist. Durch
Umschlagen des fußseitigen
Mattenendes kann der Winkel zur Anlage an den Füßen des Säuglings gebracht und als Ablesehilfe
für die
Skala benutzt werden. Die Matte ist auf Anwendung auf das liegende
Baby beschränkt.
Nach Gebrauch kann sie platzsparend zusammengerollt und an beliebiger Stelle
abgelegt werden. Hierdurch wird jedoch die Auffindbarkeit der Meßmatte beeinträchtigt bzw.
Ablagefläche
besetzt.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Längenmeßeinrichtung
für Säuglinge
zu schaffen, die besser auffindbar und platzsparender untergebracht
werden kann. Außerdem
soll die Einrichtung nicht auf eine Anwendung beim liegenden Säugling beschränkt sein.
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Die
Aufgabe. wird durch eine Längenmeßeinrichtung
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Meßeinrichtung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Längenmeßeinrichtung
ist das kopfseitige L-Winkelprofil bei flach ausgebreiteter Matte
mit seinem ersten Schenkel in Mattenrichtung vom Kopfende wegerstreckt
und der zweite Schenkel steht senkrecht von der Ableseseite der
Matte vor und ist im Nullpunkt der Längenskala angeordnet. Zudem
hat das kopfseitige L-Winkelprofil eine Halteöffnung, die vorzugsweise im
ersten Schenkel ausgebildet ist. Vorzugsweise hat der zweite Schenkel
am freien Ende eine Abwinklung, die in Richtung des ersten Schenkels
geneigt ist. Ferner hat die Längenmeßeinrichtung
am fußseitigen
Ende der Matte ein weiteres L-Winkelprofil, dessen erster Schenkel
durch Rückklappen
eines fußseitigen
Mattenabschnittes auf die flach ausgebreitete Matte in paralleler
Ausrichtung auf den nicht umgeklappten Mattenabschnitt gelangt,
wobei ihr zweiter Schenkel senkrecht von der Ableseseite wegragt
und die Ablesestelle auf der Längenskala
markiert. Im rechten Winkel zwischen erstem und zweitem Schenkel
des fußseitigen
Winkelprofils kann überdies
eine Rippe angeordnet sein, die vorzugsweise in der Mitte des Profils
plaziert ist.
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Die
Halteöffnung
im kopfseitigen L-Winkelprofil ermöglicht eine platzsparende und
gut wiederauffindbare Unterbringung der Längenmeßeinrichtung an einem Haken
oder dgl. einer senkrechten Wand. Für dauerhafte Wandbefestigung
kann das kopfseitige L-Winkelprofil auch eine oder mehrere Befestigungslöcher haben.
Bei Wandanbringung kann die Matte unter Benutzung des fußseitigen L-Winkelprofils
als Wickelkern aufgerollt und auf einen Schenkel des kopfseitigen
L-Winkelprofils abgelegt werden. Eine Abwinklung des für die Ablage
benutzten Schenkels hindert den aufgewickelten Teil der Einrichtung
an einem Herunterfallen.
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Die
Längenmeßeinrichtung
kann schnell für eine
Längenmessung
herangezogen werden. Diese kann bei horizontaler oder vertikaler
Ausrichtung der Matte erfolgen. In beiden Fäl len ist zunächst ein
gegebenenfalls aufgerollter Mattenabschnitt abzurollen. Bei horizontaler
Messung wird der Säugling
mit dem Kopf gegen den zweiten Schenkel des kopfseitigen L-Winkelprofils
geschoben, wobei von Vorteil ist, daß der erste Schenkel auf der
vom Kopf abgewandten Seite vorsteht und dessen Ablage nicht stört. Eine sanfte
Kopfanlage an dem zweiten Schenkel wird durch eine Abwinklung an
seinem freien Ende gefördert.
Die Messung erfolgt in bekannter Weise durch Umschlagen des fußseitigen
Mattenendes und Anlegen des L-Winkelprofils an die Füße. Dabei
kann eine Rippe des L-Winkelprofils als Griff bzw. Handhabungshilfe
dienen. Bei vertikaler Messung kann die Matte an der Wand hängen bleiben
oder an der Halteöffnung
gehalten werden. Der Säugling
wird dann an den Füßen gegen
den zweiten Schenkel des kopfseitigen L-Winkelprofils gehalten.
Das fußseitige L-Winkelprofil
wird anschließend
gegen den Kopf des Säuglings
gehalten und als Ablesehilfe für
den Skalenwert benutzt. Nach Benutzung wird die Matte in der eingangs
beschriebenen Weise abgehängt
und gegebenenfalls zusammengerollt.
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Matte
und Winkelprofil können
aus Kunststoff hergestellt sein. Die Matte kann aus einem rutsch-
und knitterfesten Material bestehen, insbesondere aus einem Kunststoff.
Bei den Winkeln kann es sich um gespritzte Kunststoffteile handeln,
insbesondere aus ABS. Die Verbindung von Matte und Winkelprofilen
kann insbesondere durch besondere Befestigungselemente, durch Einschieben
verstärkter
Mattenenden in Aufnahmenuten der Winkelprofile oder durch Anspritzen
erfolgen.
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Die
Längenskala
kann bei einer Matte aus undurchsichtigem Material auf die Ableseseite
gedruckt sein. Sie kann auch auf einer aufgeklebten Folie vorhanden
sein. Bei einer Matte aus transparentem Material kann sie auch auf
der von der Ableseseite abgewandten Seite angebracht oder eingebettet
sein. Dann werden Beschädigungen
der Skala durch Benutzung oder Reinigung vermieden.
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Die
Längenmeßeinrichtung
ist für
Benutzung in Kliniken, Arztpraxen oder im Haushalt geeignet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden perspektivischen
Zeichnung eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Die
Längenmeßeinrichtung
hat eine 0,3 m breite Matte 1 aus Kunststoff, an deren
kopfseitigem Ende ein L-Winkelprofil 2 aus ABS befestigt
ist. Dieses hat einen ersten Schenkel 3, in dem eine einen Handeingriff
ermöglichende
Halteöff nung 4 ausgebildet
ist. Der obere Rand der Halteöffnung 4 und
das freie Ende 5 des ersten Schenkels 3 sind bogenförmig gekrümmt.
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Ein
zweiter Schenkel 6 des L-Winkelprofils 2 steht
0,1 m senkrecht von seinem ersten Schenkel 3 ab. Am freien
Ende des zweiten Schenkels 6 befindet sich eine Abwinklung 7,
die stumpfwinklig zum zweiten Schenkel 6 ausgerichtet und
zum ersten Schenkel 3 hin gerichtet ist.
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Die
Matte trägt
an beiden Rändern
Skalen 8, 9, von denen die erste in Inch und die
zweite in Zentimeter ausgeführt
ist. Die Skalennullpunkte fallen in die Unterkante des zweiten Schenkels 6 des
Winkelprofiles 2. Zwischen den Skalen 8, 9 sind über den Mittelbereich
der Matte 1 breite Hilfsstriche 10 erstreckt.
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Ein
fußseitiger
Abschnitt 1' der
flach ausgebreiteten Matte 1 ist zurückgeschlagen. Am fußseitigen
Mattenabschnitt 1' ist
ein L-Winkelprofil 11 befestigt. Dieses ist mit einem ersten
Schenkel 12 am Mattenabschnitt 1' festgelegt. Ein zweiter Schenkel 13 mit
0,08 m Höhe
ist rechtwinklig von dem ersten Schenkel 12 weggerichtet.
Da der erste Schenkel 12 parallel zum nicht umgeschlagenen
Abschnitt 1'' der Matte 1 ausgerichtet
ist, ragt der zweite Schenkel 13 senkrecht von der Ableseseite 14 der
Matte 1 weg.
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Zwischen
den beiden Schenkeln 12, 13 des fußseitigen
L-Winkelprofils 11 ist
im Bereich des rechten Winkels eine dreiecksförmige Rippe 15 angeordnet,
die sich etwa in der Mitte des L-Winkelprofils 11 befindet.
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Bei
liegender Benutzung wird das Baby mit dem Kopf an den zweiten Schenkel 6 des
L-Winkelprofils 2 gelegt und wird das L-Winkelprofil 11 mit dem
zweiten Schenkel 13 gegen die Füße geschoben, wobei die Rippe 15 als
Griff benutzt werden kann. Die Länge
wird dann an der Position des zweiten Schenkels 13 auf
der Skala 8, 9 abgelesen. Bei korrekter Messung
ist der zweite Schenkel 13 parallel zu den Hilfsstrichen 10 ausgerichtet.
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Für vertikale
Messung wird die Einrichtung an der Halteöffnung 4 aufgehängt und
das Baby an den Füßen gegen
die Unterkante des zweiten Schenkels 6 des L-Winkelprofils 2 gehalten.
Dann wird der zweite Schenkel 13 des L-Winkelprofils 11 von
unten gegen den Kopf geschoben und die Längenablesung vorgenommen.
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Für Zwischenlagerung
wird die Einrichtung an der Halteöff nung 4 aufgehängt. Für platzsparende und
geschützte
Aufhängung
kann die Matte um das fußseitige
L-Winkelprofil 11 gerollt und die Rolle in der durch den
horizontalen Schenkel 6 und die Abwinklung 7 gebildeten
Aufnahme abgelegt werden.