DE19733943A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung eines rohrförmigen Gegenstandes in Umfangsrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung eines rohrförmigen Gegenstandes in UmfangsrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Bearbeitung eines rohrförmigen
Gegenstandes in Umfangsrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 und dem Oberbegriff von Anspruch 9.
Ein besonderes Anwendungsgebiet der Erfindung ist das
Schneiden und/oder das Behandeln der Oberflächen von
Schnittstellen von Schläuchen, die abgeschnitten
werden, um daraus Schlauchstücke zu bilden, die in
menschliche oder tierische Patienten eingeführt werden,
insbesondere als Katheter oder als Teil eines
Katheters. Schläuche dieser Art müssen konträre
Bedingungen erfüllen: sie müssen flexibel sein, damit
sie gut und leicht um Ecken und Abzweigungen herum
durch Organe und Gefäße eines Patienten gleiten können;
sie müssen einen guten "push" haben, daß heißt sie
dürfen nicht seitlich ausknicken, wenn sie in Organe
oder Gefäße eines Patienten eingeschoben werden; sie
müssen einen guten "torque" haben, daß heißt sie müssen
zur Übertragung von Drehmomenten drehsteif sein. Die
Schläuche haben einen Außendurchmesser in der Regel
zwischen ungefähr 1 mm und 20 mm, und eine dünne
Schlauchwand, normalerweise aus Kunststoffmaterial. Die
Schlauchwand kann eine Verstärkung aus Natur- oder
Kunststoffäden oder Edelstahldraht, beispielsweise in
Form eines Netzes (braided tubes) enthalten. Beim
Abschneiden der Schläuche mit bekannten Methoden stehen
oft die Enden der Fäden oder Drähte aus dem
Kunststoffmaterial der Schlauchwand heraus und müssen
zusätzlich bearbeitet,
beispielsweise zusätzlich abgeschnitten werden oder
durch eine Hülle abgedeckt werden und/oder es muß das
Kunststoffmaterial über die Faden- oder Drahtenden
gezogen werden. Beim Abschneiden eines Schlauches durch
eine Schere oder ein "Fallbeil" werden die Drahtenden
gequetscht, so daß sie scharfe Spitzen bekommen, die
beim Einführen des Schlauches in einen Patienten zu
Schäden führen würden; ferner wird das Schlauchende
"ohren-förmig" verformt, daß heißt es ist keine saubere
gerade Schnittfläche herstellbar.
Beispiele von bekannten Verfahren:
- 1. Ein Werkstück in Form eines Rohres oder Schlauches - im folgenden beides Werkstück genannt - kann abgeschnitten werden, ohne daß eine Schneidkante relativ zum Werkstück um dessen Umfang herum bewegt wird (Rundumbearbeitung), beispielsweise mit einer Säge, welche nicht in Umfangsrichtung, sondern quer zum Werkstück bewegt wird. Bekannte Schneidvorrichtungen und Trennvorrichtungen für Kunststoffschläuche arbeiten in der Regel wie ein Fallbeil. Dieser Vorgang ist also eher als hacken anstatt als schneiden zu bezeichnen. Diese Fallbeil-Methode funktioniert bei Rohren und Schläuchen sowie Stäben aus elastischem Material, wenn geringe Anforderungen an die Qualität der Schnittfläche gestellt werden. Bei steiferen Materialien wird jedoch das Material gequetscht und es bilden sich am geschnittenen Rohr- oder Schlauchende Ausbuchtungen oder "Ohren". Es ist kaum möglich einen zur Rohr- oder Schlauchachse senkrechten Schnitt zu erzeugen, weil das Material nach einer Seite hin ausweicht. Eine Relativbewegung einer Schneidkante relativ zum Werkstück in Werkstück-Umfangsrichtung würde bessere Schnittqualitäten ermöglichen.
- 2. Trennvorrichtungen, die wie eine Drehmaschine arbeiten, erzeugen eine Schnittbewegung dadurch, daß das Werkstück rotiert und das Werkzeug ruht. Das Werkstück muß in eine sich drehende Aufnahmevorrichtung gespannt werden. Dadurch kann es zu Schäden an der Werkstückoberfläche kommen. Wenn ein rohrförmiges Werkstück an seinen beiden Enden geschnitten werden muß, dann muß auf jeden Fall sein später zu verwendender Oberflächen bereich in die Aufnahmevorrichtung gespannt werden.
- 3. Wenn das rohrförmige Werkstück nicht eingespannt wird, sondern die Drehbewegung durch Haftreibung von einem Antriebselement auf das Werkstück übertragen wird, dann kann es zu einem Stop der Drehbewegung des Werkstückes kommen, wenn das Werkzeug in das Werkstück eingreift. Dann findet aber kein Schneidprozeß mehr statt. Die dabei entstehende Relativbewegung zwischen dem rohrförmigen Werkstück und seinem Antriebselement kann wieder zu Oberflächenschäden am Werkstück führen.
- 4. Wenn das Werkstück relativ lang ist, dann muß es gelagert werden, damit eine Drehung des Werkstückes möglich ist. Zwischen Werkstück und den Lagerstellen kommt es zu einer Relativbewegung, die am Werkstück Oberflächen schäden erzeugen kann. Diese Probleme zeigen, daß beim Schneiden von langen, dünnen Kunststoffrohren oder Kunststoffschläuchen es besser ist, wenn diese nicht bewegt werden, sondern still stehen während des Schneidvorganges.
- 5. Bearbeitungsvorrichtungen, die wie ein Rohrschneider arbeiten, werden um das nicht rotierende Werkstück herumbewegt. Diese Bearbeitungsvorrichtungen haben eine von ihrer Drehbewegung unabhängige oder mechanisch getrennte (es besteht kein Kraftfluß) Zustellbewegung des Werkzeuges zum Werkstück. Eine radiale oder im wesentlichen radiale Zustellbewegung eines Werkzeuges, welches sich gleichzeitig während dieser Zustellbewegung um die Mittelachse des Werkstückes dreht, erfordert, daß alle für die Zustellbewegung benötigten Komponenten (Energieversorgung, Motor) sich wegen den erforderlichen Kabelverbindungen ebenfalls drehen. Wenn die Energiequelle ortsfest nicht drehend angeordnet ist, dann kann die Energieversorgung über Schleifkontakte hergestellt werden. Wenn Rohrabschneider nicht durch motorische Energie, sondern manuell um das Werkstück herum geführt werden, dann sind nur niedrige Drehzahlen und damit auch nur niedrige Schnittgeschwindigkeiten möglich.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden,
rohrförmige Gegenstände derart abzuschneiden, daß die
Schnittkanten sauber und scharf sind, insbesondere auch
dann, wenn die Wand des rohrförmigen Gegenstandes
flexibel und dünn ist und Verstärkungselemente enthält,
z. B. Natur- oder Kunststoffäden oder Drähte. Die
Aufgabe soll derart gelöst werden, daß in kurzer Zeit
viele Stücke von rohrförmigen Gegenständen
abgeschnitten werden können. Der Schnitt soll
rechtwinklig oder schräg zur Mittelachse des
rohrförmigen Gegenstandes verlaufen.
Unter dem hier verwendeten Begriff "rohrförmiger
Gegenstand" ist jedes steife Rohr bis hin zum extrem
flexiblen dünnwandigen Schlauch zu verstehen.
Unter dem im folgenden verwendeten Begriff
"Werkzeugeinheit" sind sowohl Ausführungen zu
verstehen, bei welchen diese Werkzeugeinheit aus einem
Werkzeughalter und einem Werkzeug besteht, als auch
Ausführungsformen, bei welchen das Werkzeug ohne einen
besonderen Werkzeughalter an einem Rotationskörper
befestigt ist, beispielsweise in einer
hinterschnittenen Nut des Rotationskörpers quer zu
dessen Rotationsachse, insbesondere radial zur
Rotationsachse verschiebbar angeordnet ist. Ferner kann
die Werkzeugeinheit aus einem Werkzeug und einem
Gewicht zur Erzeugung einer Fliehkraft in einer
bestimmten Richtung bestehen, wobei das Werkzeug direkt
oder über einen Werkzeughalter am Rotationskörper so
befestigt sein kann, daß es radial oder in anderer
Weise quer zur Rotationsachse dieses Rotationskörpers
bewegbar ist.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch Anspruch 1
und durch Anspruch 9 gelöst.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den
Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die
Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsformen
als Beispiele beschrieben. Die Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß
der Erfindung zur Bearbeitung eines
rohrförmigen Gegenstandes in Umfangs
richtung, wobei ein Werkzeug mit radialem
Abstand vom rohrförmigen Gegenstand in
einer Außer-Eingriffs-Position dargestellt
ist,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung von
Fig. 1, wobei das Werkzeug in einer
Eingriffsposition mit dem rohrförmigen
Gegenstand dargestellt ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung von
Fig. 1, teilweise im Schnitt,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine weitere
Ausführungsform einer Vorrichtung nach der
Erfindung.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein Werkstück 2 in Form
eines rohrförmigen Gegenstandes, der ein steifes Rohr
oder vorzugsweise ein flexibler, verstärkter Schlauch
(braided tube) ist, von welchem Längeneinheiten abge
schnitten und als Katheter oder Katheterschlauch zum
Einführen in Patienten verwendet werden. Die Vorrich
tung zur Bearbeitung dieses Werkstückes 2 enthält einen
Rotationskörper 4, der um eine Rotationsachse 6 in
Drehrichtung 8 von einem Motor 9 mit hoher Drehzahl
antreibbar ist. Die Rotationsachse 6 ist gleichzeitig
die Mittelachse des Werkstückes 2. Das Werkstück 2
erstreckt sich mit radialem Spielraum durch eine
zentrale Öffnung 10 des Rotationskörpers 4. Das
Werkstück 2 (Schlauch) wird durch nicht dargestellte,
nicht-rotierende Positioniermittel zentral zur
Rotationsachse 6 positioniert. Der Motor 9 kann von
jeder beliebigen Art sein, insbesondere ein
Elektromotor oder Luftmotor. Der Luftmotor kann aus
einem Turbinenrad und einer oder mehreren Luftdüsen
bestehen, deren Luftstrahl auf Schaufeln des
Turbinenrades gerichtet sind zum Antreiben oder
Bremsen.
Der Rotationskörper 4 hat die Form einer Scheibe. Der
Rotationskörper 4 trägt auf seiner einen Stirnseite
eine Werkzeugeinheit 12, welche ein Werkzeug 14, einen
Werkzeughalter 16 und ein Gewicht 18 aufweist, welches
über Stangen 20 mit dem Werkzeughalter 16 verbunden ist
und eine Einheit bildet. Der Werkzeughalter 16 und das
Werkzeug 14 befinden sich auf der einen Seite der
Rotationsachse 6 und das Gewicht 18 befindet sich auf
der diametral gegenüberliegenden Seite der
Rotationsachse 6 je mit radialem Abstand von ihr. Der
Werkzeughalter 16 ist durch eine Zugfeder 22, die
radial zur Rotationsachse 6 angeordnet ist,
federelastisch mit dem Rotationskörper 4 verbunden. Die
Zugfeder 22 ist auf der radial äußeren Seite und das
Werkzeug 14 auf der radial inneren Seite des
Werkzeughalters 16 angeordnet und hat eine von ihrem
Federweg abhängig sich verändernde Federkraft. Eine
Schneide 24 des Werkzeuges 14 zeigt auf das Werkstück 2
und liegt auf dem radialen Abstand zwischen dem
Werkstück 2 und der Zugfeder 22. Der Massenschwerpunkt
26 der Werkzeugeinheit 12 liegt im Gewicht 18,
vorzugsweise auf einer geraden Verlängerung einer
Mittellinie der Zugfeder 22 durch die Rotationsachse 6.
Die Drehzahl des Motors 9 wird von einer Steuer- oder
Regeleinrichtung 11 in Abhängigkeit von der gewünschten
Radialposition der Schneide 24 und/oder in Abhängigkeit
von der gewünschten Schnittgeschwindigkeit der Schneide
24 und/oder in Abhängigkeit vom gewünschten Anpreßdruck
der Schneide 24 am Werkstück 2 gesteuert oder geregelt.
Die Drehzahl des Werkzeuges 14 kann beispielsweise
zwischen 30 und 30 000 U/min liegen.
Die Zustellbewegung des Werkzeuges 14 in Richtung
radial von außen nach innen zur Rotationsachse hin und
damit zum Werkstück 2 hin wird erzeugt durch die
Fliehkraft, die bei Rotation der Werkzeugeinheit 12
zusammen mit dem Rotationskörper 4 um die
Rotationsachse 6 erzeugt wird. Die Zugfeder 22 erzeugt
eine der Fliehkraft entgegenwirkende Kraft, so daß die
Werkzeugeinheit 12 in Abhängigkeit von der Drehzahl in
einer bestimmten radialen Position gehalten werden
kann, bei welcher die Fliehkraft im Gleichgewicht mit
der Zugkraft der Zugfeder 22 ist. Bei Veränderung der
Drehzahl und damit bei Veränderung der Fliehkraft
ergibt sich eine neue radiale Position für die
Werkzeugeinheit 12, bei welcher wiederum die Fliehkraft
im Gleichgewicht mit der Federkraft ist. Damit ist
jeder Drehzahl eine bestimmte radiale Position der
Werkzeugeinheit 12 zugeordnet. Eine Veränderung der
Drehzahl bewirkt somit eine Veränderung der radialen
Position der Werkzeugeinheit. Wenn das Werkzeug 14 am
Werkstück 2 anliegt, kann der Anpreßdruck des
Werkzeuges 14 am Werkstück 2 verändert werden durch
Veränderung der Drehzahl und damit der Fliehkraft. Die
Rotation der Werkzeugeinheit 12 um die Rotationsachse 6
hat also eine doppelte Funktion: sie ermöglicht eine
Rundumbearbeitung des Werkstückes 2 durch das Werkzeug
14 mit hoher Drehzahl, und sie ermöglicht eine radiale
Positionierung des Werkzeuges 14 sowie eine Einstellung
des radialen Anpreßdruckes des Werkzeuges 14 am
Werkstück 2 durch Änderung der Drehzahl. Wenn die
Fliehkraft größer ist als die Federkraft, dann bewegt
sich das Werkzeug 14 radial nach innen in Richtung zur
Rotationsachse 6 auf das Werkstück 2 zu. Wenn,
umgekehrt, die Federkraft größer ist als die
Fliehkraft, dann wird das Werkzeug 14 radial von der
Rotationsachse 6 weg nach außen bewegt. Anstatt einer
Zugfeder 22 könnte auf der diametral entgegengesetzten
Seite beim Gewicht 18 eine Druckfeder verwendet werden.
Fig. 1 zeigt das Werkzeug 14 in einer Außer-Eingriffs-
Position radial entfernt vom Werkstück 2. Fig. 2 zeigt
das Werkzeug 14 in einer Eingriffsposition mit dem
Werkstück 2, nachdem letzteres vollständig
durchschnitten ist.
Das Prinzip der dargestellten Vorrichtung ist es, eine
echte Schnittbewegung, und damit eine echte
Relativbewegung der Schneidkante 24 des Werkzeuges 14
entlang des Umfanges des Werkstückes 2 in
Umfangsrichtung zu erhalten. Diese Schnittbewegung wird
erzeugt, indem die Schneidkante 24 um das
stillstehende, nicht rotierende Werkstück 2 rotiert.
Damit das Werkstück 2 durchtrennt wird, ist eine
Zustellung der Schneidkante 24 in radialer Richtung von
außen nach innen zur Rotationsachse 6 hin erforderlich.
Die Schneidkante 24 ändert ihre radiale Position in
Abhängigkeit von der Umdrehungsdrehzahl der
Werkzeugeinheit 12, wobei der Fliehkraft die Kraft der
Feder 22 entgegenwirkt. Diese Abhängigkeit der radialen
Position und der radialen Schneidkraft des Werkzeuges
14 von Drehzahländerungen ermöglicht ein weiches
Anstellen der Schneidkante 24 an das Werkstück 2, ein
vollständiges Durchtrennen der Wand des Werkstücks 2,
und ein Herausfahren der Schneidkante 24 aus dem
Werkstück 2. Wenn die Zustellbewegung der Schneidkante
24 rechtwinklig zur Mittelachse des Werkstücks 2
erfolgt, dann wird wegen der Rotationsbewegung der
Schneidkante 24 immer ein Schnitt rechtwinklig zur
Werkstückachse erzeugt. Abhängig von der Lage der
Schneidkante 24, ob tangential oder radial zum Umfang,
abhängig vom Schneidwinkel und abhängig vom Winkel der
Zustellbewegung der Schneidkante 24 zum Werkstück 2 ist
jede beliebige Schnittform herstellbar. Durch das
weiche Hinfahren der Schneidkante 24 an das Werkstück 2
und der echten Schnittbewegung zwischen der
Schneidkante 24 und dem Werkstück 2 behält das
Werkstück seine kreisrunde Form. Ausbuchtungen oder
"Ohren" des schlauch- oder rohrförmigen Werkstückes 2 an
der Schnittstelle werden vermieden. Ein Eindrücken des
Schlauches 2 kann durch einen in ihn eingesetzten
Bolzen verhindert werden, welcher gleichzeitig zur
Positionierung des Schlauches 2 relativ zur
Rotationsachse 6 verwendet werden kann.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher das
schlauchförmige oder rohrförmige Werkstück 102 einen so
großen Innendurchmesser hat, daß die Vorrichtung in ihn
eingesetzt werden kann. In diesem Fall kann das
Werkzeug 14 an dem Gewicht 18 so befestigt sein, oder
an einem anderen Teil der Werkzeugeinheit 112, daß
seine Schneidkante 24 von der Rotationsachse 6 weg nach
außen gegen den Innenumfang des Werkstückes 102 zeigt.
Fig. 4 zeigt die Schneidkante 24 in ausgezogener Linie
vor, und in gestrichelten Linien nach dem
Durchschneiden des Werkstückes 102. Die übrigen Teile
sind gleich wie in den Fig. 1 bis 3 und deshalb mit
gleichen Bezugszahlen versehen, ohne daß sie hier
nochmals beschrieben werden.
In den Fig. 1 und 4 zeigt ein Pfeil 30 die benutzte
Fliehkraftrichtung, ein Pfeil 32 die entgegengesetzt
dazu gerichtete Federkraft der Zugfeder 22, ein Pfeil
34 die Bewegungsrichtung der Werkzeugeinheit 12 bzw.
112 bei Drehzahlerhöhung, und ein Pfeil 36 die
Bewegungsrichtung der Werkzeugeinheit 12 bzw. 112 bei
Drehzahlreduzierung.
Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von
Schneidwerkzeugen 14 beschränkt. Statt dessen können
auch andere Werkzeuge verwendet werden, beispielsweise
ein Laserstrahlgerät zum Schneiden des Werkstückes 2
oder zur Behandlung von seiner Oberfläche oder
Schleifmittel oder Poliermittel.
Zum Bremsen des Rotationskörpers 4 kann eine Bremsvor
richtung vorgesehen oder der Motor 9 als Bremse
verwendet werden.
Claims (17)
1. Verfahren zur Bearbeitung eines rohrförmigen
Gegenstandes in Umfangsrichtung, enthaltend
folgende Merkmale: Antreiben eines
Rotationskörpers, der eine Werkzeugeinheit trägt,
um eine Rotationsachse durch einen Motor, wobei
die Werkzeugeinheit relativ zum rohrförmigen
Gegenstand in Gegenstands-Umfangsrichtung rotiert;
Erzeugen von Fliehkräften in der Werkzeugeinheit
durch die Rotation dieser Werkzeugeinheit zusammen
mit dem Rotationskörper; Bewegen der
Werkzeugeinheit durch diese Fliehkräfte quer zur
Rotationsachse und damit auch quer zur Mittelachse
des rohrförmigen Gegenstandes, relativ zu diesem
Gegenstand, längs eines Werkzeugpositionierweges.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
den Fliehkräften durch eine Federkraft
entgegengewirkt wird, so daß die Werkzeugeinheit
durch eine Differenzkraft längs des
Werkzeugpositionierweges positioniert wird, die
sich aus der Differenz der beiden Kräfte ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung und Position der Werkzeugeinheit
längs des Werkzeugpositionierweges gesteuert oder
geregelt wird durch entsprechendes Steuern oder
Regeln der Drehzahl des Rotationskörpers.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugeinheit bezüglich des rohrförmigen
Gegenstandes in Richtung von außen nach innen mit
dem rohrförmigen Gegenstand in Arbeitseingriff
gebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugeinheit bezüglich des rohrförmigen
Gegenstandes in Richtung von innen nach außen mit
dem rohrförmigen Gegenstand in Arbeitseingriff
gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zustellbewegung der Werkzeugeinheit zum
Gegenstand hin durch die gegenüber der Federkraft
überwiegende Fliehkraft, und die Rückstellbewegung
der Werkzeugeinheit vom Gegenstand weg durch die
dann gegenüber der Fliehkraft überwiegende
Federkraft bewirkt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugeinheit ein Schneidwerkzeug aufweist,
welches durch die Kombination der
Rotationsbewegung und der quer zum rohrförmigen
Gegenstand gerichteten Werkzeugpositionierbewegung
in Umfangsrichtung und gleichzeitig in
Querrichtung durch den Gegenstand bewegt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Schneidwerkzeug eine Schneidklinge verwendet
wird, die mit dem Rotationskörper so verbunden
ist, daß sie sich relativ zum Rotationskörper
nicht dreht, jedoch zusammen mit dem
Rotationskörper um die Rotationsachse gedreht
wird.
9. Vorrichtung zur Bearbeitung von rohrförmigen
Gegenständen (2; 102) in Umfangsrichtung, mit
folgenden Merkmalen: ein Rotationskörper (4), der
von einem Motor (9) um eine Rotationsachse (6)
antreibbar ist; eine Werkzeugeinheit (12; 112),
welche vom Rotationskörper (4) getragen wird und
quer zur Rotationsachse (6) längs eines
Werkzeugpositionierweges bewegbar am Rotations
körper (4) angeordnet ist; die Werkzeugeinheit
(12; 112) hat längs des Positionierweges einen
Massenschwerpunkt (26), welcher mit radialem
Abstand exzentrisch von der Rotationsachse (6)
entfernt ist; die Werkzeugeinheit (12; 112) ist
durch Fliehkräfte (30), welche in ihr durch die
Rotation des Rotationskörpers (4) erzeugt werden,
quer zur Rotationsachse (6) längs des
Werkzeugpositionierweges relativ zu einer
vorbestimmten Position des rohrförmigen
Gegenstandes (2; 102) quer zu diesem rohrförmigen
Gegenstand (2; 102) bewegbar.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Federmittel (22) vorgesehen ist, welches eine
der Fliehkraft (30) entgegen wirkende Federkraft
(32) erzeugt, so daß die radiale Position und/oder
die radiale Kraft der Werkzeugeinheit (12; 112)
auf den rohrförmigen Gegenstand (2; 102) von der
Differenz zwischen der Fliehkraft (30) und der
Federkraft (32) abhängig ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federmittel (22) eine von seinem Federweg
abhängig sich ändernde Federkraft hat.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
Steuer- oder Regelmittel (11) zum Steuern oder
Regeln der Drehzahl des Rotationskörpers (4)
vorgesehen sind, um durch diese Drehzahlsteuerung
oder Drehzahlregelung die Fliehkraft und damit die
Position und/oder die Kraft der Werkzeugeinheit
(12; 112) längs des Werkzeugpositionierweges zu
steuern oder zu regeln.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugeinheit (12) auf der einen radialen
Seite der Rotationsachse (6) ein Werkzeug (14)
und/oder einen Werkzeugträger (16) aufweist und
auf der diametral gegenüberliegenden Seite der
Rotationsachse (6) der Massenschwerpunkt (26) der
Werkzeugeinheit angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Arbeitsseite (24) des Werkzeuges (14) und/oder
seine Befestigungsseite des Werkzeughalters (16)
in Richtung zur Rotationsachse (6) zeigen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugeinheit (12; 112) ein Schneidwerkzeug
(14) aufweist, welches, durch die Kombination der
Rotationsbewegung und der Querbewegung längs des
Werkzeugpositionierweges, in Umfangsrichtung und
gleichzeitig quer zur vorbestimmten Position des
rohrförmigen Gegenstandes (2; 102) bewegbar ist.
16. Verwendung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche zum Abschneiden und/oder
Oberflächenbehandeln von Schläuchen oder Rohren,
welche in der Medizintechnik in Patienten
eingeführt werden.
17. Verwendung der Vorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche zum Abschneiden und/oder
Oberflächenbehandeln von Schläuchen oder Rohren,
welche in der Medizintechnik in Patienten
eingeführt werden.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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1998
- 1998-06-03 EP EP98110056A patent/EP0895836A3/de not_active Withdrawn
- 1998-07-14 JP JP10198247A patent/JP2905783B2/ja not_active Expired - Lifetime
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