DE4445592A1 - Werkzeug zum Entgraten von Kunststoff- und Gummiformteilen - Google Patents
Werkzeug zum Entgraten von Kunststoff- und GummiformteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein rotierendes Werkzeug zum Entgraten von Kunststoff-
und Gummiformteilen.
Bekannte Entgratwerkzeuge beruhen auf den im folgenden beschriebenen
Prinzipien.
Es werden mit Fräsern vergleichbare Metallwerkzeuge angewendet, die
verschiedene Arten von Schneiden aufweisen können, mit denen der Grat
abgetrennt wird. Zum Aufbringen einer bestimmten Anpreßkraft wird die das
Werkzeug antreibende Einheit nachgiebig gelagert und mittels Federkraft oder
Druckluft an das zu entgratende Werkstück angedrückt. Aufgrund
unterschiedlicher Ausprägung des Grates sowie hoher zu bewegender Massen
bei den Ausgleichsbewegungen der Antriebseinheit und der Tatsache, daß das
Werkzeug selbst ein starres Gebilde darstellt, ergibt sich die Gefahr, daß der
Grat entweder nicht vollständig entfernt oder aber die Werkstückoberfläche in
der Umgebung des Grates beschädigt wird.
Weitere bekannte rotierende Entgratwerkzeuge beruhen auf dem Prinzip einer
Bürste mit eingespannten Borsten oder Borstenbündeln aus Metall. Wendet
man derart aufgebaute Werkzeuge für das Entgraten von Kunststoff- oder
Gummiteilen an, so besteht ebenfalls eine hohe Beschädigungsgefahr einer
wenig harten Werkstückoberfläche. Wird für die entgratenden Borsten zur
Verringerung der Beschädigungsgefahr Kunststoff mit höherer Weichheit als
Metall verwendet, so ergibt sich der Nachteil eines wesentlich höheren
Verschleißes des Werkzeugs bei gleichzeitig entscheidend verringerter
Entgratwirkung.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein rotierendes
Werkzeug anzugeben, das für zu entgratende Werkstücke aus wenig hartem
Kunststoff oder Gummi entgratende Elemente aus Metall mit entsprechend
hoher Verschleißfestigkeit und hoher Entgratwirkung verwendet. Dabei
zeichnet sich das Werkzeug selbst dadurch aus, daß die entgratenden
Elemente nicht starr oder fest eingespannt sind, sondern dem Werkzeug eine
hohe Nachgiebigkeit verleihen, so daß sich dieses an die Werkstückoberfläche
in der Gratumgebung anpassen kann. Dabei sind diese Elemente so
beschaffen, daß der Grat entfernt wird und die Beschädigungsgefahr der
Gratumgebung gering ist.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Hauptanspruchs erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Anhand der Abbildung soll die Erfindung im folgenden beispielhaft erläutert
werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Entgrateinrichtung unter
Verwendung eines rotierenden Entgratwerkzeuges und
Fig. 2 Detailansichten eines erfindungsgemäßen Entgratwerkzeuges
(Bereich II aus Fig. 1).
Ein Werkstück (1) aus Gummi oder Kunststoff weist einen Grat (2) auf, der
beispielsweise beim Herstellen des Werkstücks mittels einer geteilten Form
entsteht, bei der Werkstoff in die Teilungsebene eintritt oder aus dieser austritt.
Beispiele für derartige Werkstücke sind unter anderem geschäumte Lenkräder
für Kraftfahrzeuge. Der Grat ist so zu entfernen, daß sich eine weitgehend
gratfreie, in der Umgebung des Grates unbeschädigte Oberfläche ergibt. Zum
Entgraten wird ein von einer Antriebseinheit (3) rotierend angetriebenes
Werkzeug benützt, das in geeigneter Weise am Werkstück entlang bewegt
wird.
Fig. 2 zeigt eine Ausführung des erfindungsgemäßen Werkzeugs. Als
entgratende Elemente weist das Werkzeug vorzugsweise mehrere Abschnitte
eines Metalldrahtseiles (4) auf, welche sich aus einem über die Halter (5)
geführten, an beiden Enden verbundenen Metalldrahtseiles ergeben. Die
Gesamtlänge des Seiles ist dabei so gewählt, daß das Seil nicht gespannt ist,
so daß sich beim Drehen des Werkzeuges um seine Hauptachse aufgrund der
Fliehkraft eine drehzahlabhängige Wölbung der Seilabschnitte (4) in radialer
Richtung ergibt.
Das Metalldrahtseil wird so um die Halter (5) geführt, daß sich für die
Abschnitte des Drahtes (4) eine annähernd koaxiale Anordnung am Umfang
des Werkzeuges ergibt. Um eine möglichst lange Unversehrtheit des
Metalldrahtseiles zu erreichen, sind die vom Draht umschlungenen Teile der
Halter (5) so gekrümmt, daß ein möglichst knickfreier Verlauf und große
Biegeradien des Drahtseiles gewährleistet sind. Damit das Seil in Seilrichtung
beweglich bleibt, umschlingt es die Halter (5) lose. Zum Entgraten wird das
Werkstück gegen die Wölbung des Werkzeuges gedrückt, wobei sich diese
dem geometrischen Verlauf der Werkstückoberfläche anpaßt. Diese
Anpassungsfähigkeit wird erfindungsgemäß insbesondere dadurch erreicht,
daß die Seilabschnitte (4) Ausgleichsbewegungen in Seilrichtung über einen
oder mehrere Halter hinweg ausführen können. Da das Drahtseil lose um die
Halter geführt wird, sind diese in den Bereichen der Umschlingung
beispielsweise mit einer Führungsnut versehen, so daß das Drahtseil während
des Entgratprozesses nicht in radialer Richtung von den Haltern gleiten kann.
Um die Beweglichkeit des Drahtseiles in Seilrichtung zu unterstützen und um
die Reibung sowie das Scheuern zwischen Halter und Drahtseil zu verringern,
können die Halter an den vom Seil umschlungenen Bereichen
vorteilhafterweise mit einem geeigneten Schmierstoff versehen werden.
Die vom Drahtseil umschlungenen, beispielsweise eine Führungsnut
aufweisenden Teile der Halter (5) können gegenüber den mit dem
Werkzeugschaft fest verbundenen Teilen der Halter drehbar gelagert sein.
Hierdurch wird die Beweglichkeit des Seils in Seilrichtung erhöht und das
Scheuern zwischen Seil und Haltern verringert.
An dem aus einer Halterebene herausragenden Werkzeugschaft (6) wird das
Werkzeug von einer Antriebseinheit (3) aufgenommen. Durch Betreiben der
Antriebseinheit mit einer festen oder einer variablen Drehzahl wird eine
gewünschte Wölbung der Drahtabschnitte (4) erzielt. Das in der Antriebseinheit
eingespannte, rotierende Werkzeug wird von Hand oder mit einem
Bewegungsautomaten am Werkstück (1) in geeignetem Abstand entlang des
Grates (2) geführt. Alternativ zum am Werkstück entlang geführten Werkzeug
kann das Werkzeug fest montiert und das Werkstück von Hand oder durch
einen Bewegungsautomaten am Werkzeug entlang geführt werden.
Aufgrund der erreichten Anpassungsfähigkeit des metallenen Werkzeuges wird
eine hohe Entgratwirkung zur sicheren und vollständigen Entfernung des
Grates bei geringer Beschädigungsgefahr der Werkstückoberfläche erzielt.
Gleichzeitig unterliegt das Werkzeug aufgrund der Stoffkombination Metall
(Werkzeug) und Kunststoff bzw. Gummi (Werkstück) nur einem geringen
Verschleiß.
Claims (5)
1. Werkzeug zum Entgraten von Kunststoff- und Gummiformteilen,
gekennzeichnet durch
annähernd koaxial am Umfang des Werkzeugs angeordnete, zur Entfernung
eines Grates (2) benutzte Abschnitte eines Metalldrahtseiles (4), dessen Enden
miteinander verbunden sind und das Halter (5) umschlingt, welche wiederum
fest mit einem Werkzeugschaft (6) verbunden sind, über den das Werkzeug
rotatorisch angetrieben wird, wobei die Länge des Drahtseiles größer ist, als
dies im gespannten Zustand der Fall wäre, so daß die Seilabschnitte (4) nicht
gespannt sind und zudem das Seil in Seilrichtung beweglich bleibt, wodurch
die Seilabschnitte in radialer Richtung nachgiebig sind und sich bei Drehung
des Werkzeuges um seine Hauptachse aufgrund der Fliehkraft nach außen
wölben, wobei sich die hierdurch aufgespannte Hüllkurve bei Berührung mit
dem zu entgratenden Werkstück (1) an den geometrischen Verlauf der
Werkstückoberfläche in der Umgebung des Grates anlegt.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Seil umschlungenen Teile der Halter (5) so gekrümmt sind, daß
sich ein möglichst knickfreier Verlauf des Seils sowie möglichst große
Biegeradien des Seils im Bereich der Umschlingung ergeben.
3. Werkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellen, an denen das Seil die Halter berührt, mit einem Schmierstoff
versehen werden.
4. Werkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Seil umschlungenen Teile der Halter (5), derart drehbar gelagert
werden, daß diese Teile eine Hin- und Herbewegung des Seils in Seilrichtung
mitmachen können, so daß das Scheuern zwischen Seil und Haltern verringert
wird.
5. Vorrichtung unter Verwendung eines Werkzeuges nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug von einer Antriebseinheit (3) mit fester oder veränderlicher
Drehzahl angetrieben und die Antriebseinheit zusammen mit dem Werkzeug
von Hand oder durch einen Bewegungsautomaten entlang des zu entgratenden
Werkstückes (2) geführt wird, oder daß das zu entgratende Werkstück von
Hand oder durch einen Bewegungsautomaten an dem angetriebenen
Werkzeug vorbei geführt wird.
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4445592C2 DE4445592C2 (de) | 1999-04-22 |
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DE (1) | DE4445592C2 (de) |
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Also Published As
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