DE19733137A1 - Verfahren zur Steuerung von elektromagnetischen Aktuatoren zur Betätigung von Gaswechselventilen an Kolbenbrennkraftmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Steuerung von elektromagnetischen Aktuatoren zur Betätigung von Gaswechselventilen an KolbenbrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Verwendung von elektromagnetischen Aktuatoren zur Betäti
gung der Gaswechselventile an einer Kolbenbrennkraftmaschine
bietet im Gegensatz zur mechanischen Ventilsteuerung durch
die hierzu erforderliche elektronische Motorsteuerung die
Möglichkeit einer vollvariablen Ventilsteuerung. Damit ist es
erstmals möglich, bei der Ansteuerung der Ventile sehr diffe
renziert die durch die unterschiedlichen Lastfälle vorzuge
benden und auch vorgegebenen Bedingungen zu berücksichtigen.
Ein elektromagnetischer Aktuator zur Betätigung eines Gas
wechselventils besteht im wesentlichen aus zwei mit Abstand
zueinander angeordneten Elektromagneten, zwischen denen ein
auf das Gaswechselventil einwirkender Anker gegen die Kraft
von Rückstellfedern hin- und herbewegbar geführt ist. Die
beiden Elektromagneten werden entsprechend der Ansteuerung
durch die Motorsteuerung in der Weise abwechselnd bestromt,
daß nach dem Abschalten der Bestromung am jeweils haltenden
Elektromagneten der Anker unter dem Einfluß der Kraftwirkung
der jeweiligen Rückstellfeder in Richtung auf den anderen,
fangenden Elektromagneten zubewegt wird. Zur Überwindung der
Kraft der Rückstellfeder am fangenden Elektromagneten wird
dieser entsprechend frühzeitig bestromt, so daß die sich auf
bauende Magnetkraft den Anker gegen die Kraft seiner Rück
stellfeder anzieht und an seiner Polfläche zur Anlage bringt.
Ein derartiger Aktuator stellt einen aus den Rückstellfedern
einerseits und dem Anker und dem Gaswechselventil anderer
seits gebildeten Feder-Masse-Schwinger dar. Die Energie zur
Einleitung der Bewegung der aus Anker und Gaswechselventil
bestehenden Masse aus der Anlageposition heraus ist in Form
der in der zusammengedrückten Rückstellfeder vorhandenen po
tentiellen Federenergie gegeben, die durch Abschalten des
Stroms am haltenden Elektromagneten freigegeben wird. Das
Ventil schwingt nun annähernd bis in die entgegengesetzte
Endlage. Die Verluste, die auf diesem Weg entstehen, werden
durch Bestromung des fangenden Magneten und der dadurch be
wirkten Einkopplung einer elektromagnetischen Fangenergie bei
der Annäherung an die Endlage des fangenden Elektromagneten
kompensiert.
Beim Betrieb einer Kolbenbrennkraftmaschine entstehen Verlu
ste an Bewegungsenergie an den einzelnen Feder-Masse-
Schwinger-Systemen durch thermodynamische Randbedingungen. So
müssen beispielsweise die Ventile, insbesondere die Gasaus
laßventile gegen den Zylinderinnendruck geöffnet werden. Dies
führt zu einem erhöhten Bedarf an Fangenergie. Die systembe
dingten stochastischen Schwankungen des Verbrennungsraumin
nendrucks führen selbst bei einer exakten Steuerung des Zeit
punktes der Abschaltung der Bestromung am haltenden Magneten
eines Gasauslaßventils zu wechselnden tatsächlichen "Öffnet-
Zeitpunkten" für das betreffende Gasauslaßventil. Anderer
seits ergibt sich durch die unterschiedlichen Verluste bei
der Ventilbewegung während des Öffnungsvorganges ein unter
schiedliches Aufsetzverhalten am fangenden Magneten, wenn
über diesen eine konstante Fangenergie eingekoppelt wird.
Das betriebsbedingte unterschiedliche Aufsetzverhalten des
Ankers am fangenden Magneten führt dann zu funktionellen und
akustischen Problemen. Das stochastische Verhalten erschwert
es besonders, die akustischen Probleme über eine optimierte
minimale Fangenergie bei einem optimalen Verlauf der Energie
einkopplung in die Magnetsysteme zu lösen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Steuerung der Bestromung der elektromagnetischen Aktuato
ren zur Betätigung von Gaswechselventilen an Kolbenbrenn
kraftmaschinen zu schaffen, durch das die vorstehenden Pro
bleme zumindest gemindert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zur Steuerung der Bestromung eines elektromagnetischen Aktua
tors zur Betätigung eines Gaswechselventils an einer Kolben
brennkraftmaschine, der einen Öffnermagneten und ein Schließ
magneten aufweist, deren Polflächen gegeneinander gerichtet
sind und zwischen denen ein mit dem Gaswechselventil verbun
dener Anker gegen die Kraft von Rückstellfedern hin- und her
bewegbar geführt ist, bei dem über eine Motorsteuerung in Ab
hängigkeit vom Arbeitstakt und von den sich ändernden Lastan
forderungen an die Kolbenbrennkraftmaschine abwechselnd an
dem einen Magneten der Strom als Fang- und Haltestrom einge
schaltet und am anderen Magneten der Strom als Haltestrom ab
geschaltet wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Zy
linderinnendruck zumindest für die Festlegung des Zeitpunkts
"Ventil öffnet" erfaßt und als Meßsignal der Motorsteuerung
zugeführt wird und daß jeweils der tatsächliche Zeitpunkt der
Abschaltung des Haltestroms einerseits und das Einschalten
des Fangstroms andererseits in Abhängigkeit vom erfaßten Zy
linderinnendruck korrigiert wird.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise bietet den Vorteil, daß
die stochastischen Schwankungen des Verbrennungsinnendrucks
beim Betrieb der Kolbenbrennkraftmaschine, die sich unmittel
bar auch auf den Bewegungsablauf an den Gaswechselventilen an
den jeweils befeuerten Zylindern auswirken, als Meß- und Kor
rektursignal erfaßt werden. Die hierdurch frühzeitige Erfas
sung dieses stochastischen Verhaltens wird nun dazu genutzt,
das Bewegungsverhalten des Gaswechselventils positiv zu be
einflussen. Durch die Erfassung des zum "Öffnet"-Zeitpunkt
vorhandenen Zylinderinnendrucks und ggf. auch aus dem zeitli
chen Verlauf des erfaßten Zylinderinnendrucks ergeben sich
Rückschlüsse auf die zu erwartenden Bewegungsenergieverluste,
so daß über die Motorsteuerung sowohl hinsichtlich der Höhe
des Haltestroms als auch hinsichtlich des Zeitpunktes der Ab
schaltung des Haltestroms eine entsprechende Korrektur vorge
nommen werden kann. Für die Ermittlung der Korrekturwerte
werden in der Motorsteuerung die für die jeweiligen Lastan
forderungen vorgegebenen Werte in Form von Kennfeldern oder
dergl. abgelegt, beispielsweise als eine Schar von Druckein
zelwerten oder Druckverläufen. Damit ist nicht nur ein Soll-
Ist-Vergleich möglich, sondern es kann beispielsweise aus Ab
weichungen im Druckverlauf vor dem von der Motorsteuerung
vorgesehenen Öffnungszeitpunkt der tatsächliche Druckverlauf
"vorausberechnet" werden und somit frühzeitig die Korrektur
eingeleitet werden. Zugleich kann aber auch insbesondere bei
den Gasauslaßventilen die bei wechselnden Zylinderinnendrücken
entsprechend zu erwartenden wechselnden Verluste an Bewe
gungsenergie des sich lösenden Ankers sowohl hinsichtlich des
Zeitpunktes als auch hinsichtlich der Höhe des am fangenden
Elektromagneten einzuschaltenden Stroms eine entsprechende
Korrekturmaßnahme vorgenommen werden. Je nach Größe des er
faßten Zylinderinnendrucks kann der Abschaltzeitpunkt gegen
über den über die Motorsteuerung aufgrund der übrigen Anfor
derungen, die sowohl über die Lastanforderung des Fahrers als
auch über systembedingte andere Anforderungen vorgegeben ist,
zusätzlich noch in Richtung auf einen früheren oder einen
späteren Zeitpunkt verändert werden. Dementsprechend wird
auch am fangenden Magneten der Zeitpunkt der Einschaltung der
Bestromung gegenüber der von der Motorsteuerung vorgegebenen
Bestromung zeitlich vor- oder zurückverlegt. Zusätzlich kann
noch durch eine entsprechende Erhöhung oder auch Reduzierung
der Stromhöhe am fangenden Magneten auf zylinderdruckabhängi
ge Verluste der Bewegungsenergie von Anker und Gasventil rea
giert werden, so daß bei hieraus abgeleiteten höheren Verlu
sten eine höhere Fangenergie und bei hieraus erfaßten gerin
geren Verlusten eine entsprechend geringere Fangenergie in
das System eingekoppelt wird. Dies hat zur Folge, daß bei ei
ner entsprechenden Korrektur die von der Motorsteuerung auf
grund der mechanischen Daten des Systems vorgegebenen Steue
rung der Stromhöhe in bezug auf ein "sanftes" Auftreffen des
Ankers auf die Polfläche entsprechend dieser Zielsetzung un
terstützt wird.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, sowohl den thermodynami
schen "Öffnet"-Zeitpunkt der Gaswechselventile zu regeln als
auch die Einkopplung der Fangenergie sowohl hinsichtlich ih
res Zeitpunkts als auch hinsichtlich ihrer Höhe den Bedürf
nissen nach einem sicheren und akustisch unkritischen Lauf
anzupassen.
In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorge
sehen, daß der Zylinderinnendruck in seinem Verlauf erfaßt
und bei Abweichungen von einem von der Motorsteuerung vorge
gebenen Wert ein Korrektursignal für die Steuerung der Be
stromung der Magneten erzeugt wird. Der "Wert" kann in Form
eines Kennfeldes mit einer Vielzahl von Einzelwerten vorge
geben sein, die den unterschiedlichen Lastanforderungen zuge
ordnet sind oder auch in Form entsprechender Kurvenscharen
oder Rechnerwerten. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich,
die Ansteuerung der Gaswechselventile noch besser anzupassen
und Totzeiteffekte der Steuerung noch besser auszugleichen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Druck im Ansaugtrakt und/oder im Auslaßtrakt der Kolben
brennkraftmaschine erfaßt und als Meßsignal der Motorsteue
rung zugeführt und zur Bildung eines Korrektursignals verwer
tet oder bei der Bildung des vom Zylinderinnendruck abhängi
gen Korrektursignals berücksichtigt wird. Da der Druck im An
saugtrakt und/oder im Auslaßtrakt primär nicht stochastisch
ist sondern einen reproduzierbaren dynamischen Einfluß auf
das Bewegungsverhalten der Gaswechselventile ausübt, kann
dieser Druck ebenfalls bei der Ansteuerung der Gaswechselven
tile zur Erzielung eines besseren Ventil-Bewegungsverhaltens
dienen, beispielsweise bei der Regelung der Halteenergie der
Gaswechselventile in ihrer Schließstellung.
Entsprechend kann die Erfassung des Drucks im Ansaug- und/oder
im Auslaßtrakt auch der Bildung des vom Zylinder
druck abhängigen Korrektursignal berücksichtigt werden. Dies
kann beispielsweise in einer Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens bewirkt werden durch Differenzbildung der
Druckerfassungssignale des Ansaugtrakts und/oder Auslaßtrakts
zum Zylinderinnendrucksignal.
Die Erfindung wird anhand eines Blockschaltbildes für einen
Zylinder einer Kolbenbrennkraftmaschine näher erläutert.
Ein Zylinder 1 einer Kolbenbrennkraftmaschine, in dem ein
Kolben 2 auf- und abgeführt und auf eine Kurbelwelle 3 ein
wirkt, ist mit einem Gaseinlaßkanal 4 und einem Gasauslaßka
nal 5 versehen. Beide gasführenden Kanäle sind über Gaswech
selventile 6, 7 entsprechend den Anforderungen des Ar
beitstaktes ansteuerbar, wobei das Gaswechselventil 6 das Ga
seinlaßventil bildet und das Gaswechselventil 7 das Gasaus
laßventil bildet.
Die beiden Gaswechselventile sind über jeweils einen elektro
magnetischen Aktuator 8 ansteuerbar, der zwei mit abstand zu
einander angeordnete Elektromagneten aufweist, wobei der
obenliegende Elektromagnet den Schließmagnet 9 und der unten
liegende Magnet den Öffnermagnet 10 bildet.
Zwischen den beiden Elektromagneten 9, 10 ist ein Anker 11
hin- und herbewegbar geführt, der auf das ihm zugeordnete
Gaswechselventil 6 bzw. 7 einwirkt. Der Anker wird durch
Rückstellfedern 12 und 13 bei nicht bestromten Elektromagne
ten in der hier dargestellten Mittellage gehalten. Werden die
Elektromagneten entsprechend der Ansteuerung abwechselnd be
stromt, so wird der Anker 11 jeweils gegen die Rückstellkraft
der zugeordneten Rückstellfeder bewegt, beispielsweise bei
einer Bewegung in Richtung auf den Schließmagneten 9 gegen
die Kraft der Rückstellfeder 12 und entsprechend bei einer
Bewegung in Richtung auf den Öffnermagneten 10 gegen die
Kraft der Rückstellfeder 13.
Der elektromagnetische Aktuator für das Gasauslaßventil ist
in gleicher Weise aufgebaut, so daß hinsichtlich Aufbau und
Wirkungsweise auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wer
den kann.
Die beiden elektromagnetischen Aktuatoren 8 werden über eine
Motorsteuerung 14 angesteuert, der über ein Gaspedal 15 die
jeweilige, vom Fahrer gewünschte Lastvorgabe als entsprechen
des Stellsignal zugeführt wird.
Der Motorsteuerung 14 werden in üblicher Weise eine Vielzahl
von weiteren Meß- und Vergleichssignalen zugeführt, die für
einen zuverlässigen Motorbetrieb erforderlich sind, so bei
spielsweise Temperaturmeßwerte des Motors etc., die durch das
Signalsymbol 16 gekennzeichnet sind. Art und Zahl der in der
Motorsteuerung 14 zu berücksichtigenden Meßsignale richten
sich je nach den Anforderungen und sind im Rahmen dieser An
meldung nicht erschöpfend aufgezählt.
Ein wesentliches Meßsignal ist die Erfassung sowohl der Dreh
zahl als auch der Kurbelwellenstellung über einen entspre
chenden Sensor 17, da in Abhängigkeit von der Drehzahl und
der Kurbelwellenstellung die Gaswechselventile 6 und 7 ent
sprechend dem Arbeitstakt ebenso wie die Kraftstoffeinsprit
zung 18 und die Zündung 19 angesteuert werden. Die Kraftstof
feinspritzung ist hier schematisch als Direkteinspritzung
dargestellt.
Mit der Motorsteuerung 14 stehen dann die Schließermagneten 9
und die Öffnermagneten 10 der einzelnen elektromagnetischen
Aktuatoren für die jeweiligen Gaswechselventile in Verbin
dung, so daß die Elektromagneten entsprechend der Ansteuerung
über die Motorsteuerung 14 entsprechend den Anforderungen des
Arbeitstaktes und der Lastvorgabe sowie unter Berücksichtigung
weiterer in der Motorsteuerung verwerteter Signale über eine
entsprechend angesteuerte, hier nicht näher dargestellte
Stromversorgung bestromt werden.
Entsprechend dem hier durchzuführenden Verfahren ist die Mo
torsteuerung 14 über einen Drucksensor 20 mit dem Zylinderin
nenraum sowie einem Drucksensor 21 mit dem Gaseinlaßkanal 4
und über einen Drucksensor 22 mit dem Gasauslaßkanal 5 ver
bunden, so daß bei der Ansteuerung der Gaswechselventile der
über den Drucksensor 20 erfaßte Zylinderinnendruck und/oder
der über den Drucksensor 21 im Gaseinlaßkanal 4 erfaßte Druck
und/oder der über den Drucksensor 22 im Gasauslaßkanal 5 er
faßte Druck bei der Ansteuerung der elektromagnetischen Ak
tuatoren 8 der Gaswechselventile berücksichtigt werden kann.
Der über den Drucksensor 20 erfaßte Zylinderinnendruck kann
nun im Rahmen eines kleinen Zeitfensters oder aber auch als
Druckverlauf erfaßt werden, wobei hier dann ein Vergleich mit
einem in der Motorsteuerung 14 abgelegten "Normalverlauf" für
die verschiedenen Lastfälle vorgenommen werden muß, aus dem
dann ein entsprechendes Korrektursignal zur Ansteuerung des
jeweiligen Gaswechselventils erzeugt wird.
Sind beispielsweise für den Ansaugtakt beide Gaswechselventi
le geschlossen, so öffnet das Gaseinlaßventil 6 bei sich ab
wärtsbewegenden Kolben 2. Der Öffnungszeitpunkt kann hier
über die Motorsteuerung 14 variabel eingestellt werden, wobei
der Öffnungszeitpunkt beispielsweise zur Erhöhung des Fül
lungsgrades so eingestellt werden kann, daß das Gaswechelven
til erst zu einem Zeitpunkt öffnet, wenn der Kolben 2 bereits
eine größere Abwärtsbewegung vollzogen hat und im Zylinderin
nenraum ein entsprechender Unterdruck entstanden ist. Öffnet
nun das Gaseinlaßventil 6, so wird die Bewegung des Gasein
laßventils in Richtung auf den Öffnermagneten 10 infolge der
Druckdifferenz zwischen dem (Über-)Druck im Gaseinlaßkanal 4
und dem (Unter-)Druck im Zylinderinnenraum unterstützt, so
daß zusätzlich zu der Kraft der Rückstellfeder 12 die im we
sentlichen aus Anker 11 und Gaseinlaßventil 6 bestehende Mas
se in Richtung auf den Öffnermagneten 10 beschleunigt wird.
Bei einer nur über den Sensor 17 erfolgenden Ansteuerung in
der Bestromung des dann fangenden Öffnermagneten 10 würde
diese zusätzliche Kraftwirkung auf das sich öffnende Gaswech
selsystem nicht berücksichtigt, so daß die Zuschaltung des
Fangstroms am Öffnermagneten 10 praktisch "zu spät" erfolgt
und dementsprechend der Anker 11 vom Öffnermagneten 10 nicht
mehr zuverlässig gefangen werden kann. Werden nun die Druck
verhältnisse im Zylinderinnenraum und im Gaseinlaßkanal so
wohl bezüglich der Ansteuerung des Öffnungszeitpunktes, d. h.
der Abschaltung des Haltestroms am Schließmagneten 9 als auch
bezüglich des Einschaltzeitpunktes des Fangstroms am Öffner
magneten 10 berücksichtigt, dann kann zum einen der Fangstrom
am Öffnermagneten 10 früher eingeschaltet werden und unter
Berücksichtigung der zusätzlichen Beschleunigung durch die
Gaskräfte auch in geringer Höhe zugeführt werden, ohne ein
sicheres Fangen des Ankers 11 an der Polfläche des Öffnerma
gneten 10 zu gefährden.
Entsprechendes gilt dann auch für das Schließen des Gaswech
selventils, da hierbei der sich im Zylinderinnenraum aufbau
ende Überdruck einerseits und der im Gaseinlaßkanal 4 auf
grund der gasdynamischen Vorgänge entstehende Unterdruck an
dererseits den Schließvorgang des Gaseinlaßventils insbeson
dere unmittelbar vor dem Auftreffen des Gaswechselventils auf
seinem Ventilsitz unterstützen. Auch hier kann dann über ein
von den Drücken abgeleitetes Korrektursignal sowohl der Zeit
punkt als auch die Höhe des Fangstroms am Schließmagneten 9
entsprechend eingegriffen werden.
Vergleichbare Verhältnisse ergeben sich auch für das Gasaus
laßventil 7, wobei hier entsprechend der Umkehrung der Druck
verhältnisse das Gasauslaßventil 7 während der Ausstoßphase
gegen den sich abbauenden Druck im Zylinderinnenraum geöffnet
werden muß. Dementsprechend kann über die Erfassung der
Druckverhältnisse im Zylinderinnenraum und im Gasauslaßkanal
5 entsprechend korrigierend auf die Ansteuerung des elektro
magnetischen Aktuators 8 für das Gasauslaßventil Einfluß ge
nommen werden.
Aus der vorstehenden ausführlichen Erläuterung für den Bewe
gungsablauf des Gaseinlaßventils 6 ist ersichtlich, daß über
die Druckverhältnisse im Zylinderinnenraum und ggf. ergänzend
über die Druckverhältnisse im Gaseinlaßkanal 4 zeitlich vor
laufend vor dem Einschaltzeitpunkt für den fangenden Öffner
magneten 10 das Ansteuerungssignal in der Motorsteuerung 14
entsprechend korrigiert werden kann, so daß hier auch nicht
vermeidbare Totzeiten mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kompensierbar sind.
Aus der vorstehenden Beschreibung der Druckverhältnisse ist
ferner ersichtlich, daß auch bei geschlossenen Gaswechselven
tilen je nach der Stellung des Kolbens und je nach Ar
beitstakt unterschiedliche Drücke auf den Gaswechselventilen
lasten. Bei einem Überwiegen des Zylinderinnendrucks in der
Kompressions- und Arbeitsphase werden somit die Gaswechsel
ventile über hohe Kräfte auf ihren Ventilsitz gepreßt, so daß
theoretisch der Haltestrom an den jeweiligen Schließmagneten
auf 0 gesetzt werden könnte.
Bei den üblichen Motorsteuerungen ist die Bestromung des je
weils haltenden Elektromagneten gegenüber der Höhe der Be
stromung eines jeweils fangenden Elektromagneten auf einem
niedrigeren Niveau ausgelegt, um hier elektrische Energie zu
sparen. Zusätzlich wird der Haltestrom noch "getaktet", d. h.
der Haltestrom wird kurzfristig abgeschaltet, bis er auf ein
vorgegebenes unteres Niveau abgesunken ist und dann zuge
schaltet, bis er ein vorgegebenes oberes Niveau erreicht hat,
und wieder abgeschaltet, so daß auf diese Weise zusätzlich
elektrische Energie gespart wird. Unter Berücksichtigung der
auf die Gaswechselventile wirkenden Druckkräfte kann nun mit
Hilfe der Motorsteuerung hier noch die Niveaumarge für die
Taktung entsprechend korrigiert werden. Bei einem Überdruck
im Zylinder kann das Niveau der Taktung abgesenkt und bei ei
nem Unterdruck im Zylinder kann das Niveau für die Taktung
angehoben werden.
Bei der Erläuterung des Verfahrens sind in der schematischen
Zeichnung die Drucksensoren 21 und 22 jeweils im diskreten
Gaseinlaßkanal bzw. Gasauslaßkanal eines Zylinders angeord
net. Es ist aber auch grundsätzlich zur Reduzierung des Meß
aufwandes möglich, die Drucksensoren 21 und 22 im Gaseinlaß
trakt bzw. im Gasauslaßtrakt des Motors anzuordnen, in dem
jeweils die Gaseinlaßkanäle bzw. Gasauslaßkanäle aller Zylin
der zusammengefaßt sind. Will man die Druckverhältnisse un
mittelbar im Einlaß- bzw. Auslaßbereich eines Zylinders be
rücksichtigen, so wird man bei Motoren, die jeweils zwei oder
mehr Gaseinlaßventile und ggf. zwei oder mehr Gasauslaßventi
le aufweisen, die jeweiligen Drucksensoren in einem Bereich
vor der Verzweigung des Gaseinlasses bzw. Gasauslasses zu den
einzelnen Ventilen anordnen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Steuerung der Bestromung eines elektromagne
tischen Aktuators (8) zur Betätigung eines Gaswechselventils
(6, 7) an einer Kolbenbrennkraftmaschine, der einen Öffnerma
gneten (10) und einen Schließmagneten (9) aufweist, deren
Polflächen gegeneinander gerichtet sind und zwischen denen
ein mit dem Gaswechselventil (6, 7) verbundener Anker (11)
gegen die Kraft von Rückstellfedern (12, 13) hin- und herbe
wegbar geführt ist, bei dem über eine Motorsteuerung (14) in
Abhängigkeit vom Arbeitstakt und von den sich ändernden Last
anforderungen der. Kolbenbrennkraftmaschine abwechselnd an dem
einen Magneten der Strom als Fang- und Haltestrom eingeschal
tet und am anderen Magneten der Strom als Haltestrom abge
schaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderinnen
druck zumindest für die Festlegung des Zeitpunkts "Ventil
öffnet" erfaßt und als Meßsignal der Motorsteuerung (14) zu
geführt wird und daß jeweils der tatsächliche Zeitpunkt der
Abschaltung des Haltestroms einerseits und das Einschalten
des Fangstroms andererseits in Abhängigkeit vom erfaßten Zy
linderinnendruck korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderinnendruck in seinem Verlauf erfaßt und bei Anwei
chungen von einem der Motorsteuerung (14) vorgegebenen Wert
ein Korrektursignal für die Steuerung der Bestromung der Ma
gneten (9, 10) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck im Ansaugtrakt (4) und/oder im Auslaßtrakt (5)
der Kolbenbrennkraftmaschine erfaßt und als Meßsignal der Mo
torsteuerung (14) zugeführt und bei der Bildung vom zylinder
druckabhängigen Korrektursignal berücksichtigt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Druck im Ansaugtrakt (5) und/oder im
Auslaßtrakt (5) durch Differenzbildung zum Zylinderinnendruck
berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Druck im Ansaugtrakt (4) und/oder im
Auslaßtrakt (5) bei der Regelung des Haltestroms am Schließ
magneten (9) berücksichtigt wird.
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ID=7837578
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19733137A Withdrawn DE19733137A1 (de) | 1997-07-31 | 1997-07-31 | Verfahren zur Steuerung von elektromagnetischen Aktuatoren zur Betätigung von Gaswechselventilen an Kolbenbrennkraftmaschinen |
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