DE19729654C2 - Ballenpresse mit vertikal wirkender Preßplatte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Ballenpresse mit vertikal wirkender Preßplatte.

Bekannte Ballenpressen dieser Art werden beispielsweise in Groß- bzw. Supermärkten zur Erstellung abgebundener Ballen aus Kartonagen, Folien oder anderer verbrauchter Verpackungsmaterialien eingesetzt. Diese Pressen weisen einen Preßkasten mit einem Preßschacht auf, der von oben von einer vertikal wirkenden Preßplatte beaufschlagt wird. Auf dem Preßkasten ist ein Antriebsträger mit einem Zylinder angebracht, wodurch die Bauhöhe dieser Pressen entsprechend groß ausfällt.

Hierbei besteht das Problem, daß diese Pressen mit vertikal wirkender Preßplatte in den Groß- oder Supermärkten oftmals durch Türen mit geringer Höhe transportiert werden müssen, um zum Aufstellungsort zu gelangen. Diese niedrigen Türhöhen können nur mit entsprechend niedrigen Pressen passiert werden. Die Bauhöhe der Presse zu verringern ist aber nicht möglich, ohne das Fassungsvermögen der Presse zu verkleinern, was angesichts der anfallenden großen Mengen Verpackungsmaterial nicht zweckmäßig ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Presse so auszubilden, daß ohne Verringerung des Fassungsvermögens ein problemloser Transport zum Aufstellungsort ermöglicht ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 2 gelöst.

Die modular aufgebaute Presse kann ohne Probleme in ihre einzelnen Module zerlegt zum Aufstellungsort gebracht werden und dort zusammengesetzt werden, wobei einerseits der Preßkasten mit den darin angeordneten Bauteilen und andererseits der Antriebsträger auf dem Preßkasten jeweils ein Modul bilden. In auseinandergebautem Zustand kann die Presse auch in Räume mit niedrigen Türhöhen verbracht und anschließend montiert werden. Der Montageaufwand ist gering, da die einzelnen, vorgefertigten Module funktionsmäßig aufeinander abgestimmt sind und lediglich zusammengesetzt werden müssen. Weiterhin ist vorteilhaft, daß im demontierten Zustand der Schwerpunkt des Preßkastens tiefer liegt als der Schwerpunkt der zusammengesetzten Presse; hierdurch ist die Sicherheit beim Transport erhöht.

Zweckmäßig ist am Preßkasten lösbar befestigt eine Montagehilfe mitgeführt, die zum Aufsetzen des Antriebsträgers auf den Preßkasten dient. Nach dem Aufstellen der Presse kann die Montagehilfe von der Presse gelöst und vom Monteur mitgenommen werden.

Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorderansicht auf den Preßkasten der Ballenpresse,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Presse während der Montage,

Fig. 3 eine Seitenansicht der fertig montierten Presse,

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Presse.

Fig. 1 zeigt die Ballenpresse 1 in transportbereitem Zustand mit demontiertem Antriebsträger. Zur Presse 1 gehört ein Preßkasten 2 mit einem Preßschacht 3 zur Aufnahme zu verpressenden Materials. An einer Seite des Preßkastens 2 ist ein Hydraulikantrieb 16 angeordnet, der mittels eines Schaltkastens 17 zu steuern und bedienen ist. An der Unterseite 12 des Preßkastens 2 ist ein Pressenboden 14 in Form von Kantprofilen angeschweißt, wobei an einer Stirnseite des Pressenbodens 14 zusätzlich zwei einsteckbare Fahrrollen 15 angeordnet sind. Mit Hilfe eines handelsüblichen Hubstaplers 18 kann die Presse 1 angehoben werden, indem die Zinken 19 des Hubstaplers 18 in das Hohlprofil des Pressenbodens 14 einfahren und angehoben werden. Da auf der dem Hubstapler 18 abgewandten Stirnseite des Pressenbodens 14 die Fahrrollen 15 angeordnet sind, reicht es grundsätzlich aus, die Zinken 19 des Hubstaplers 18 nur geringfügig in die Kantprofile des Pressenbodens 14 einzufahren. Sobald die Zinken 19 angehoben werden, ist das Pressengewicht auf die Fahrrollen 15 der Presse 1 und die Rollen des Hubstaplers 18 verteilt; die Presse 1 kann zum Aufstellungsort verfahren werden.

Weiterhin ist Fig. 1 zu entnehmen, daß der Zylinder 6 mit der Kolbenstange 5 während des Transportes im Preßschacht 3 versenkt ist, wobei die Kolbenstange 5 bzw. eine an der Kolbenstange 5 befestigte Preßplatte 28 (Fig. 3) im Preßschacht 3 auf Distanzklötzen ruht. In dieser platzsparenden Transportanordnung sind Zylinder 6 und Kolbenstange 5 mit der Preßplatte 28 vor mechanischen Einwirkungen geschützt.

Die Höhe des Preßkastens 2 - die Oberseite 13 des Preßkastens - markiert zugleich eine Trennlinie 23 zwischen dem Preßkasten 2 und den Pressenoberteilen, bestehend aus Antriebsträger 4, Zylinder 6 und Haube 7. Die Presse 1 kann in demontiertem Zustand in Räume verbracht werden, deren lichte Türhöhe nur geringfügig höher ist als durch die Trennlinie 23 bzw. die Oberseite 13 des Preßkastens 2 angezeigt wird.

In Fig. 2 ist die Presse 1 während der Montage der Pressenoberteile dargestellt. Die Presse 1 ist an ihren Aufstellungsort verbracht worden und ruht mit dem Pressenboden 14 auf dem Boden 20. An einer Seite des Preßkastens 2 ist eine Montagehilfe 9 lösbar angeordnet, insbesondere angeschraubt, um die Pressenoberteile wie Antriebsträger 4 und Zylinder 6 auf der Oberseite 13 des Preßkastens 2 zu befestigen. Die Montagehilfe 9 besteht aus einem vertikalen, am Preßkasten 2 angeschraubten Träger 24, an dem ein Kranarm 10 gegebenenfalls schwenkbar gehalten ist. Am Kranarm 10 ist ein verfahrbarer Flaschenzug 11 für die Montage des Antriebsträgers 4 und die Haube 7 angeordnet. Die Montagehilfe 9 kann nach erledigter Montage vom Preßkasten 2 abgenommen werden und vom Monteur mitgenommen und für andere Zwecke weiterverwendet werden. Die Montagehilfe 9 kann auch für Wartungszwecke eingesetzt werden, beispielsweise für einen Zylinder- bzw. Kolbenstangentausch.

Für die Montage des Zylinders 6 an der Unterseite des Antriebsträgers 4 wird die auf den Distanzklötzen ruhende Kolbenstange 5 ausgefahren, wodurch der Zylinder 6 aus dem Preßschacht 3 nach oben gedrückt wird und am Antriebsträger 4 angeschraubt werden kann. Der Zylinder 6 wird für die Montage ausschließlich mit Eigenhydraulik, die im fertig montierten Zustand für das Verpressen des Preßmaterials vorgesehen ist, hochgefahren.

Die Höhe der aus Preßkasten 2 und Montagehilfe 9 bestehenden Vorrichtung ist geringer als die Höhe der abgehängten Decke 22. Es ist damit möglich, auch in Räumen mit abgehängter Decke die Presse 1 fertig zu montieren. Gegebenenfalls kann der Träger 24 der Montagehilfe 9 in unterschiedlicher Höhe am Preßkasten 2 fixiert werden.

Mit Bezugszeichen 21 ist die Massivdecke bezeichnet. Gemäß Fig. 3, in der die Presse 1 in fertig montiertem Zustand gezeigt ist, kann der Zylinder 6 durch eine Ausnehmung in der abgehängten Decke 22 bis kurz unterhalb der Massivdecke 21 ragen, um die gesamte Raumhöhe ausnutzen zu können.

Fig. 3 ist weiterhin zu entnehmen, daß auch die Haube 7 Teil der Pressenoberteile oberhalb des Preßkastens 2 ist. In der Haube 7 sind zudem eine Bandrolle 8 sowie geschraubte Bandführungsrohre 25 angeordnet, über die ein Band zum Abbinden des gepreßten Ballens nach unten geführt wird. Das Handling für die Umreifung erfolgt dabei ausschließlich über die Frontseite der Presse 1.

Gemäß Fig. 4 kann über die aufgeschwenkte Pressentür 27 der fertig gepreßte Ballen aus dem Preßschacht 3 ausgekippt werden. Dieser Figur ist auch zu entnehmen, daß der Antriebsträger 4 zwei parallele Flachstähle 26 umfaßt, die den Zylinder 6 zumindest teilweise umgreifen. Der Zylinder 6 ist mit dem Antriebsträger 4 verschraubt, welcher wiederum auf den Preßkasten 2 aufgeflanscht und geschraubt ist.

Claims (8)

1. Ballenpresse mit vertikal wirkender Preßplatte zur Erstellung von Preßballen aus verbrauchten Verpackungsmaterialien, mit einem Preßkasten (2), in dem ein Preßschacht (3) untergebracht und auf dem ein Antriebsträger (4) angeordnet ist, sowie mit einer an der Preßplatte (28) angreifenden und am Antriebsträger (4) gehaltenen Kolben-Zylindereinheit (5, 6), wobei der Antriebsträger (4) für den Preßbetrieb funktionsfest, jedoch für die Vorbereitung und Durchführung eines Transportes der Ballenpresse lösbar mit dem Preßkasten (2) verbunden ist und wobei zudem der Zylinder (6) im Preßschacht (3) versenkbar ist.

2. Ballenpresse mit vertikal wirkender Preßplatte zur Erstellung von Preßballen aus verbrauchten Verpackungsmaterialien, mit einem Preßkasten (2), in dem ein Preßschacht (3) untergebracht und auf dem ein Antriebsträger (4) angeordnet ist, sowie mit einer an der Preßplatte (28) angreifenden und am Antriebsträger (4) gehaltenen Kolben-Zylindereinheit (5, 6), wobei der Antriebsträger (4) für den Preßbetrieb funktionsfest, jedoch für die Vorbereitung und Durchführung eines Transportes der Ballenpresse lösbar mit dem Preßkasten (2) verbunden ist und wobei an der Unterseite (12) des Preßkastens (2) ein Pressenboden (14) mit einsteckbaren Fahrrollen (15) angeordnet ist.

3. Ballenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Montagehilfe (9), insbesondere ein an einem Träger (24) befestigter Kranarm (10) mit einem Flaschenzug (11) am Preßkasten (2) lösbar befestigt, vorzugsweise anschraubbar ist.

4. Ballenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsträger (4) am Preßkasten (2) anschraubbar ist.

5. Ballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (6) mit eigener Hydraulik aus dem Preßschacht (3) ausfahrbar ist.

6. Ballenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsträger (4) von einer Haube (7) verkleidet ist, die am Preßkasten (2) anschraubbar ist.

7. Ballenpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Haube (7) Bandrollen (8) für die Umreifung der Preßballen vorgesehen sind.

8. Ballenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressenboden (14) aus Kantprofilen besteht.