DE19720762C2 - Sanitärzelle mit Sanitär- und Technikraum sowie Verfahren zum Reinigen und/oder Desinfizieren des Sanitärraumes - Google Patents
Sanitärzelle mit Sanitär- und Technikraum sowie Verfahren zum Reinigen und/oder Desinfizieren des SanitärraumesInfo
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Abstract
Sanitärzelle für öffentliche Zwecke, bestehend aus einem durch eine Tür zugänglichen Sanitärraum mit einem WC und einem Waschbecken sowie zugehöriger Ausrüstung und einem von dem Sanitärraum abgetrennten Technikraum, der die für die Versorgung, Entsorgung und Reinigung des Sanitärraumes erforderlichen Einrichtungen aufnimmt, wobei der Fußboden (32) des Sanitärraumes (2) auf seiner Oberseite mit einer Einrichtung zum Benetzen der Fußbodenoberfläche (33) mit Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit versehen ist, wobei diese Einrichtung aus einem Spülsystem (35) besteht, das an eine Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeitszuführung (38) angeschlossen und im Fußboden integriert ist, und daß der Fußboden (32) ein elektrisches Heizsystem (37) zum Verdampfen der aufgebrachten Flüssigkeit aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sanitärzelle für öffentliche Zwecke, bestehend aus einem
durch eine Tür zugänglichen Sanitärraum mit einem WC und einem Waschbecken
und einem von dem Sanitärraum abgetrennten Technikraum, in dem die für die
Versorgung, Entsorgung und Reinigung des Sanitärraumes notwendigen Ein
richtungen aufgenommen sind.
Ein besonderes Problem bei solchen öffentlichen Sanitärzellen liegt in der Sauberhal
tung der Sanitärzelle und der darin enthaltenen Einrichtungen mit möglichst
geringem technischen, Arbeits- und Kostenaufwand. Bei dem von vielen Menschen
benutzten Sanitäranlagen ist es wünschenswert, daß nach jeder Benutzung eine
Reinigung und/oder Desinfizierung der gesamten Zelle durchgeführt wird. Eine
solche Reinigung und/oder Desinfizierung der gesamten Zelle einschließlich des
Fußbodens ist zwar bei bekannten Sanitärzellen bereits möglich, jedoch wird dieses
bisher nur mit einem relativ großen Aufwand erreicht.
Aus der EP 0 274 785 A1 ist eine öffentliche Toiletteneinrichtung der oben
genannten Art bekannt, bei der in der Trennwand zwischen dem Sanitärraum und
dem Technikraum dicht über dem Boden Reinigungsdüsen angeordnet sind, aus
denen Reinigungsflüssigkeit auf den Kabinenboden gespritzt wird. Bei diesem
Reinigungssystem besteht der Nachteil darin, daß die Düsen zwar den unmittelbaren
Bereich des Bodens nahe der Toilettenschüssel mit der Reinigungsflüssigkeit
erreichen, jedoch entfernter liegende Bereiche nicht ausreichend benetzt und gereinigt
werden. Außerdem muß die Flüssigkeit mit hohem Druck versprüht werden,
um wenigstens eine annähernde Verteilung der Reinigungsflüssigkeit über den
Sanitärraumboden zu erreichen. Ein weiteres Problem ist die Entsorgung der
Reinigungsflüssigkeit und die Trocknung des Fußbodens und der Wände. Die im
Boden des Sanitärraumes vorgesehenen elektrischen Heizelemente stellen eine
herkömmliche Fußbodenheizung dar und dienen nur der Temperierung des
Sanitärzelleninnenraumes.
Während die Reinigung und Desinfektion der Toilettenschüssel selbst inzwischen
relativ gut gelöst ist, indem diese zur Reinigung in einen abgetrennten Technikraum
gedreht oder geschwenkt wird, ist die Reinigung des Fußbodens mit einfachen
technischen Mitteln ein andauerndes Problem.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Sanitärzelle der
zuvor genannten Art derart auszugestalten, daß eine schnelle und effektive
Reinigung und/oder Desinfektion des Fußbodens mit einfachen, wartungsarmen
Mitteln unter Vermeidung der oben genannten Nachteile realisiert wird und ferner
ein Verfahren anzugeben, mit dem das Reinigen und/oder Desinfizieren des
Sanitärraumes der Sanitärzelle schnell und wirtschaftlich erfolgen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Sanitärzelle für öffentliche Zwecke
mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 bzw. des
Anspruchs 6 gelöst.
Gegenüber dem bekannten Stand der Technik kann die Reinigungszeit wesentlich
reduziert werden, da der Fußboden durch den Einsatz des elektrischen Fußboden
heizsystems und die damit verbundene sofortige Verdampfung der aufgesprühten
Flüssigkeit wesentlich schneller trocknet, so daß die Sanitärzelle in kürzester Zeit
zur Benutzung wieder zur Verfügung steht. Die Integration der Reinigungsdüsen im
Fußboden sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Reinigungs- und Desinfektions
flüssigkeit im gesamten Sanitärraum, so daß Reinigung bzw. Desinfektion mit
großer Effektivität und Gründlichkeit erfolgt und die Sanitärzelle von jedem Benutzer
in einem den hygienischen Anforderungen entsprechenden Zustand vorgefunden
wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Be
zugnahme auf die Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Sanitärzelle in der Draufsicht ohne Abdeckung,
Fig. 2 die Schnittansicht A-A,
Fig. 3 die Schnittansicht B-B,
Fig. 4 ein erfindungsgemäßes Fußbodenelement mit Sprühdüsensystem und
elektrischem Heizsystem in der Draufsicht,
Fig. 5 ein erfindungsgemäßes Fußbodenelement mit Sprühdüsensystem und
elektrischem Heizsystem im Schnitt, und
elektrischem Heizsystem im Schnitt, und
Fig. 6 die Sanitärzelle in Kombination mit einer Wartehalle und einem
Zeitungskiosk.
Gemäß Fig. 1-3 besteht eine Sanitärzelle 1 für öffentliche Zwecke aus einem
Sanitärraum 2 und einem von diesem durch eine Wand 3 getrennten Technikraum
4. An der Frontseite 6 der Sanitärzelle 1 befindet sich eine automatische Tür 7, die
durch Münzeinwurf in einen an der Frontseite 6 der Sanitärzelle 1 vorgesehenen
Münzeinwurf 12 (siehe Fig. 5) betätigbar ist. Vorzugsweise ist die Tür 7 als
selbstschließende Schiebetür mit einem Türblatt und Gewände aus Edelstahl
ausgebildet. Der Öffnungs- bzw. Schließvorgang kann vorzugsweise durch eine
Steuerungsvorrichtung 13 überwacht und so gesteuert werden, daß die Tür 7 von
außen nicht geöffnet werden kann, wenn sich ein Benutzer im Sanitärraum 2
befindet, und daß sich die Tür 7 automatisch wieder schließt, wenn der Benutzer
den Sanitärraum 2 verlassen hat, um den Reinigungsvorgang im Sanitärraum 2 der
Sanitärzelle 1 durchzuführen. Die Tür 7 wird erst dann wieder öffenbar, wenn der
Reinigungsvorgang in dem Sanitärraum 2 beendet ist.
Der Technikraum 4 ist für das Servicepersonal durch eine separate Tür 11 zugäng
lich, die für den öffentlichen Zugang verschlossen ist. Außerdem ist in der
Seitenwand 9 der Sanitärzelle 1 eine zusätzliche Tür 12 für Notfälle vorgesehen.
Der Sanitärraum 2 enthält eine Kommode 14, die beispielsweise als Wickelkom
mode ausgebildet sein kann, ein Waschbecken 15 mit Ablage, das mit einem
Reinigungs- und Desinfektionssystem 19 versehen ist, und ein aus zwei Toiletten
schüsseln 16a, 16b bestehendes WC 16.
Oberhalb des Waschbeckens 15 sind ein Spender 23 für warmes Seifenwasser, ein
Spender 24 für klares Warmwasser sowie ein Händetrockner 25 angeordnet, die in
bekannter Art und Weise durch berührungslose Elektronik gesteuert werden. Der
Waschplatz ist vorzugsweise aus nichtrostendem Stahl.
Das WC 16 ist drehbar gelagert, so daß es nach jeder Benutzung durch eine
entsprechende Öffnung in der Wand 3 zwischen dem Sanitärraum 2 und dem
Technikraum 4 zur Reinigung um 180° gedreht werden kann. Die Drehung wird
vorzugsweise mit Hilfe eines Antriebes mit Radarsteuerung (nicht dargestellt)
ausgeführt. Die Toilettenschüsseln 16a, 16b drehen um eine mittig zwischen den
beiden Toilettenschüsseln 16a, 16b liegende vertikale Achse 17, so daß jeweils
eine der Toilettenschüsseln 16a, 16b zur Benutzung im Sanitärraum 2 zur
Verfügung steht, während die andere Toilettenschüssel sich zur Reinigung im
Technikraum 4 befindet. In der Trennwand 3 ist eine entsprechende Öffnung
vorgesehen. Durch die kegelstumpfförmige Ausbildung der Toilettenschüsseln 16a
und 16b, die in Fig. 3 zu erkennen ist, kann der Ausschnitt der Trennwand 3, durch
den die Drehung der Toilettenschüsseln 16a, 16b erfolgt, in einfacher Weise und
mit guter Abdichtwirkung hergestellt werden. Prinzipiell wäre es auch möglich, die
gesamte Trennwand 3 einschließlich des WC 16 oder den entsprechenden Wandteil
einschließlich des WC 16 als drehbare Einheit vorzusehen. An den Seitenwänden
9, 10 des Sanitärraumes 2 sowie auf beiden Seiten des WC 16 sind Griffe oder
Griffstangen 18 vorgesehen, um Rollstuhlfahrern und körperlich behinderten
Personen die Toilettenbenutzung zu ermöglichen und zu erleichtern.
In der Nähe des WC 16 ist in Querrichtung durch den Sanitärraum 2 eine Führungs
schiene 22 angeordnet, an der eine Box oder ein Behälter 20 zwischen den beiden
Seitenwänden 9, 10 der Sanitärzelle 1 vorzugsweise mittels Rollen hin und her
bewegbar ist. Dieser Behälter 20 besitzt jeweils einen Spender für Toilettensitz
abdeckungen und Toilettenpapier sowie einen Notknopf für Gefahren. Durch die
Bewegbarkeit des Behälters 20 ist die Zugänglichkeit von allen Seiten gewährleistet,
was insbesondere für körperlich behinderte Personen von Bedeutung ist.
Der im rückwärtigen Teil der Sanitärzelle 1 gelegene, von der Rückwand 8
begrenzte und von dem Sanitärraum 2 durch die Trennwand 3 abgetrennte
Technikraum 4 ist mit den zur Funktion der Sanitärzelle 1 notwendigen Ein
richtungen ausgerüstet. Dazu gehören insbesondere Überwachungs-, Steuer- und
Regelungselemente 13 zur Gewährleistung des reibungslosen automatischen
Ablaufs sowie die für die Versorgung, Entsorgung und Reinigung des Sanitärraumes
2 erforderlichen Einrichtungen. Diese sind gemäß dem Stand der Technik allgemein
bekannt und werden deshalb nicht näher beschrieben und sind auch der Übersicht
lichkeit wegen nicht in den Zeichnungen dargestellt.
Im Technikraum 4 ist außerdem eine automatische Reinigungs- und Desinfektions
einrichtung 28 für die Reinigung und Desinfektion der Toilettenschüsseln 16a, 16b
vorgesehen. Wie in Fig. 3 schematisch dargestellt ist, umgibt diese Reinigungs- und
Desinfektionseinrichtung 28 die jeweils zu reinigende Toilettenschüssel 16a bzw.
16b und reinigt diese durch eine Druckstrahleinrichtung 29 von innen und außen.
Anschließend wird sie durch eine Warmluftdusche 27 getrocknet.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß die Sanitärzelle 1 außerdem in
bekannter Art und Weise mit Lüftern für den Sanitärraum 2 und den Technikraum
4 sowie Beleuchtung, Notbeleuchtung, einer Hinweisleuchte zum Verlassen der
Toilette nach einer vorgegebenen Zeit, einer Freisprechanlage für die Brandmelde
anlage zum Servicecenter bzw. der Feuerwehr und für den Notalarm zum Service
center, der Polizei und/oder Feuerwehr ausgerüstet ist, die jedoch in den Zeichnun
gen nicht dargestellt sind. Außerdem ist ein Rauch- und Feuermelder 26 vor
gesehen.
Die Sanitärzelle 1 ist aus selbsttragenden Wandelementen 5 in Sandwichbauweise
hergestellt, die eine variable Fassadengestaltung gemäß der gewünschten
Architektur zulassen, wie beispielsweise Naturstein, Wandbeton, Holz oder
Mauerwerk. Die Innenverkleidung der Sanitärzelle 1 besteht vorzugsweise aus
profiliertem Edelstahlblech. Die Dachelemente sind ebenfalls in selbsttragender
Sandwichbauweise hergestellt, wobei vorzugsweise eine doppelschalige Lichtkuppel
30 mit im Sockel eingebauten Lüftern (nicht dargestellt) ausgebildet ist.
Der Fußboden 32 der Sanitärzelle 1 ist ebenfalls in selbsttragender Sandwichbau
weise hergestellt. Wie in Fig. 5 zu erkennen ist, ist auf dem aus Tragebeton 44,
Wärmedämmung 45, Ausgleichschicht 46 bestehenden Fußboden 32 ein selbst
tragendes, doppelwandiges Fußbodenelement 34 befestigt, das aus einer unteren
Blechplatte 47 und einer oberen Blechplatte 48 mit integrierten Sprühköpfen oder
Sprühdüsen 36 gebildet ist. Die Sprühköpfe 36 sind in gleichmäßigen Abständen
gitterähnlich angeordnet und über Verteilerrinnen 39 mit einer Zuführung 38 für das
Desinfektionsmittel oder eine andere Reinigungsflüssigkeit verbunden. Die
Fußbodenoberfläche 33 kann ein herkömmlicher Fußbodenbelag sein, beispielsweise
aus verklebtem Keramikbelag, bei dem die Sprühkopföffnungen selbstverständlich
offengelassen werden müssen.
Die Zuleitung 38 ist mit einem Behälter, vorzugsweise einem Hochbehälter (nicht
dargestellt) verbunden, der das Desinfektionsmittel oder eine andere Reinigungs
flüssigkeit enthält. Wie in Fig. 4 schematisch dargestellt ist, ist stromabwärts vom
Behälter in der Zuleitung 38 ein Ventil 41 vorgesehen, das für den Reinigungs-
/Desinfektionsvorgang kurzzeitig geöffnet wird, so daß die Flüssigkeit mit aus
reichendem Druck aus den Sprühköpfen 36 gesprüht wird und die zu desinfizierende
Fußbodenoberfläche 33 vollständig benetzt. Falls der Druck in der Zuleitung 38 und
an den Sprühköpfen 36 nicht ausreichend ist, um die Fußbodenoberfläche 33
vollständig zu benetzen, kann in der Zuleitung 38 zusätzlich eine Druckeinrichtung
40, beispielsweise eine geeignete Pumpe, vorgesehen sein, um einen kurzzeitigen
Druckstoß an den Sprühköpfen 36 zu erzeugen, der das Benetzen der Fußboden
oberfläche 33 mit dem Desinfektionsmittel oder der Reinigungsflüssigkeit bewirkt,
wie es in Fig. 1 schematisch durch die v-förmigen Symbole dargestellt ist. Die Reini
gungsflüssigkeit oder das Desinfektionsmittel sollte vorzugsweise mit einem Druck
von ungefähr 3 bis 5 atü ausgetragen werden. Gleichzeitig mit dem Versprühen des
Desinfektionsmittels oder der Reinigungsflüssigkeit oder unmittelbar nach dessen
Beendigung werden die ebenfalls in dem Fußbodenelement 34 integrierten Heizel
emente 42 mit hoher Leistung eingeschaltet, so daß die auf die Fußbodenoberfläche
33 aufgebrachte Flüssigkeit sofort verdampft. Die Heizelemente 42 werden
vorzugsweise nur zur Verdampfung der aufgebrachten Flüssigkeit eingeschaltet und
kurzzeitig, vorzugsweise ca. 1,5 bis 2 Minuten, mit hoher Leistung betrieben,
vorzugsweise in einem Temperaturbereich von ungefähr 45 bis 60°C. Je nach Art
des verwendeten Reinigungs- oder Desinfektionsmittels und dessen Verdampfungs
temperatur können auch niedrigere oder höhere Temperaturen angewendet werden.
Es ist auch selbstverständlich, daß sich die Verdampfungszeit bei höheren
Temperaturen verkürzen wird, so daß die oben angegebene Zeit gegebenenfalls
verkürzt werden könnte, oder, sofern eine möglichst sofortige Benutzung der
Anlage nicht notwendig ist, bei Anwendung niedrigerer Temperaturen auch
überschritten werden kann. Die Heizelemente 42 können aber selbstverständlich in
der kalten Jahreszeit auch ständig in Betrieb sein, um gleichzeitig als Raumheizung
für den Sanitärraum 2 oder als zusätzliche Heizung des Sanitärraumes 2 zu dienen,
wobei die Heizelemente 42 vorzugsweise auch hier zur Gewährleistung des
sofortigen Verdampfungsvorganges auf eine hohe Stufe geschaltet werden können.
Wie in Fig. 4 dargestellt ist, werden die Heizelemente 42 vorzugsweise in der
Form von elektrischen Heizmatten parallel zu den Verteilerrinnen 39 zwischen den
Sprühköpfen 36 angeordnet. Es können aber auch beliebige andere geeignete
elektrische Heizelemente verwendet werden, selbstverständlich auch in jeder
anderen geeigneten Anordnung, wie z. B. schlangenlinienförmig um die Sprühköpfe
36 herum.
Statt eines einzigen Fußbodenelementes 34, das in der Größe in etwa dem Grundriß
des Sanitärraumes 2 entspricht bzw. etwas kleiner als dieser ist, können mehrere
kleinere, vorzugsweise rechteckige, Fußbodenelemente 34 verwendet werden, die
zusammengefügt den im wesentlichen gesamten Fußboden abdecken.
Der Fußboden 32 kann über dem erfindungsgemäßen Sprühdüsen- und Heizsystem
35, 37 mit herkömmlichem Fußbodenbelag, wie z. B. verklebtem Keramikbelag,
versehen sein, wobei selbstverständlich die Sprühkopföffnungen nicht abgedeckt
werden dürfen.
Der gesamte automatische Reinigungsvorgang sowie die anderen Bedienungs
elemente der Sanitärzelle 1 werden durch eine geeignete, an sich bekannte
Steuereinrichtung 13 gesteuert, die dem Fachmann bekannt ist und hier nicht näher
erläutert zu werden braucht.
Die Sanitärzelle 1 wird zweckmäßigerweise als Münzautomat betrieben. Neben der
Eingangstür 7 ist eine entsprechende Münzeinwurfvorrichtung 12 mit integriertem
Münzprüfer und Anzeigeeinrichtung (siehe Fig. 5) vorgesehen, die durch die
Steuerung 13 im Technikraum 4 automatisch gesteuert wird. Nach dem Einwurf
einer passenden Münze wird die automatische Eingangstür 7 freigegeben und
automatisch geöffnet, so daß der Sanitärraum 2 zur Nutzung zur Verfügung steht.
Nach der Benutzung wird die Spülung des WC 16 entweder durch den Benutzer
selbst ausgelöst oder, falls dieses vergessen wird, erfolgt eine Zwangsspülung nach
dem Verlassen des Sanitärraumes 2. Nachdem sich die Eingangstür 7 wieder ver
schlossen hat, wird der Reinigungsvorgang gestartet. Dieses erfolgt jedoch nur
dann, wenn die entsprechenden sicherheitstechnischen Einrichtungen, wie z. B.
Lichtschranken oder dergleichen, einen freien Sanitärraum 2 an die Steuerung 13
melden. Die Eingangstür 7 wird dann verriegelt und an der Anzeigeeinrichtung 12
neben der Eingangstür 7 erfolgt die Anzeige "Reinigungsvorgang" oder ähnliches.
Nach der Freimeldung des Sanitärraumes 2 und der Verriegelung der Eingangstür
7 wird das WC 16 um 180° gedreht und für die im Technikraum 4 in der
Reinigungseinrichtung 28 befindliche Toilettenschüssel 16a bzw. 16b der
automatische Reinigungsvorgang für die Innen- und Außenreinigung der Toiletten
schüssel 16a bzw. 16b ausgelöst. Gleichzeitig mit der Drehung des WC 16 oder
davor oder kurzzeitig danach wird das Ventil 41, oder, falls vorhanden, die
Druckeinrichtung 40 betätigt, um mittels des dadurch erzeugten Druckstoßes
Desinfekitionsmittel oder Reinigungsflüssigkeit aus den Sprühköpfen 36 auf die
Fußbodenoberfläche 33 zu sprühen. Unmittelbar nach der Beendigung des Sprühvorganges
oder während desselben werden die elektrischen Heizelemente 42
eingeschaltet und mit solcher Leistung betrieben, daß die zuvor versprühte
Flüssigkeit auf der Fußbodenoberfläche 33 in kurzer Zeit verdampft. Währendessen
ist auch das Reinigungs- und Desinfektionssystem 19 für das Waschbecken 15
eingeschaltet worden, um dieses gleichzeitig zu reinigen und zu desinfizieren. Da
die Reinigung und nachfolgende Trocknung der Toilettenschüssel 16a bzw. 16b
ausgeführt werden kann, während eine weitere Toilettenschüssel im Sanitärraum
2 zur Benutzung zur Verfügung steht, kann dieser Reinigungs- und Trocknungsvor
gang einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, ohne die Benutzung des
Sanitärraumes 2 zu blockieren. Die Reinigung/Desinfektion des Fußbodens 32 und
des Waschbeckens 15 ist in weniger als drei Minuten abgeschlossen, so daß dann
bereits die Verriegelung der Eingangstür 7 aufgehoben und der Sanitärraum 2 für
die nächste Benutzung freigegeben werden kann, selbst wenn die Reinigung und
Trocknung der Toilettenschüssel 16a bzw. 16b in dem Technikraum 4 noch nicht
abgeschlossen sein sollte.
Durch die in Fig. 6 dargestellte problemlose Kombination der erfindungsgemäßen
Sanitärzelle mit weiteren, in ähnlicher Bauweise errichteten Bauten, wie z. B. eine
Wartehalle 52 oder ein Zeitungskiosk 53, ist für eine für verschiedene Stand
ortbedingungen und -wünsche anpaßbare Gestaltung gesorgt.
Claims (6)
1. Sanitärzelle für öffentliche Zwecke, bestehend aus einem durch eine Tür
zugänglichen Sanitärraum mit einem WC und einem Waschbecken sowie
zugehöriger Ausrüstung und einem von dem Sanitärraum abgetrennten
Technikraum, der die für die Versorgung, Entsorgung und Reinigung des
Sanitärraumes erforderlichen Einrichtungen aufnimmt, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fußboden (32) des Sanitärraumes (2) auf seiner Oberseite
mit einer Einrichtung zum Benetzen der Fußbodenoberfläche (33) mit
Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit versehen ist, wobei diese
Einrichtung aus einem Spülsystem (35) besteht, das an eine Reinigungs-
und/oder Desinfektionsflüssigkeitszuführung (38) angeschlossen und im
Fußboden integriert ist, und daß der Fußboden (32) ein elektrisches
Heizsystem (37) zum Verdampfen der aufgebrachten Flüssigkeit aufweist.
2. Sanitärzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprühdü
sensystem (35) und das Heizsystem (37) zusammen in einem Fußboden
element (34) integriert sind.
3. Sanitärzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fußbodenelement (34) ein selbsttragendes, doppelwandiges Fußboden
element mit integrierten Sprühköpfen (36), einer Zuleitung (38) für
Reinigungsflüssigkeit/Desinfektionsmittel und zwischen den Sprühköpfen
(36) angeordneten elektrischen Heizelementen (42) ist.
4. Sanitärzelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuleitung (38) mit einem Behälter für die Reinigungs-
und/oder Desinfektionsflüssigkeit verbunden ist und ein Ventil (41) umfaßt.
5. Sanitärzelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung
(38) außerdem eine Druckeinrichtung (40) umfaßt.
6. Verfahren zum Reinigen und/oder Desinfizieren des Sanitärraumes (2) nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Benut
zung des Sanitärraumes die Fußbodenoberfläche (33) des Sanitärraumes (2)
durch Betätigen des Ventiles (41) und/oder der Druckeinrichtung (40) zum
Erzeugen eines Druckstoßes in den Sprühköpfen (36) mit Reinigungs
flüssigkeit und/oder Desinfektionsmittel benetzt wird und anschließend der
Flüssigkeitsfilm auf der Fußbodenoberfläche (33) durch kurzzeitiges starkes
Aufheizen der elektrischen Heizelemente (42) verdampft wird.
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