DE19719573A1 - Kurvenausleuchtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Kurvenausleuchtung gemäß dem Ober­ begriff des Anspruchs 1.

Aus den DE-A 43 38 614, 43 38 603 und der DE 36 02 993 ist es bekannt, bei einem Kraft­ fahrzeug bei der Kurvenfahrt insbesondere die Abblendlichtscheinwerfer entweder als ganzes oder teilweise, das heißt nur eines Reflektorspiegelteils, zu schwenken. Das Schwenken erfolgt zum Kurveninneren hin, so daß das Fahrziel bei einer Kurvenfahrt besser ausgeleuchtet wird.

Weiterhin ist es aus der DE 37 04 029 bekannt, zusätzlich zum Abblendlicht spezielle Kur­ venscheinwerfer vorzusehen, deren Lichtaustrift in etwa in einem Winkel von 45°, bezogen auf die Fahrzeuglängsachse, nach außen erfolgt. Hierdurch wird der Bereich ausgeleuchtet, der vom Abblendlicht nicht erfaßt wird. Von diesen Kurvenscheinwerfern wird bei einer Kurvenfahrt der kurveninnere zugeschaltet, so daß oben beschriebener Effekt eintritt.

Ferner ist es bekannt, das Abblendlicht wie auch das Nebellicht (DE 42 25 370 A) asymme­ trisch auszubilden, so daß bei Rechtsverkehr die rechte Seite stärker ausgeleuchtet wird als die linke, wodurch wiederum Hindernisse am rechten Straßenrand besser erkennbar sind.

Den eingangs beschriebenen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß sie verhältnismäßig aufwendig sind, das heißt eine Vielzahl von zusätzlichen Stellmitteln, Lampen u. a. benöti­ gen. Bei der asymmetrischen Ausleuchtung wird bei Kurvenfahrten nur ein sehr minimaler Vorteil erzielt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug mit einer Kurvenbeleuchtung auszubilden, die preiswert und effektiv ist.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen aufgeführt.

Ein wesentliches Element der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz von Nebelscheinwer­ fern, deren Lichtaustritt deutlich breiter ist als der Lichtaustritt des Abblendlichts und die meist auch mit einer deutlichen horizontalen Hell-Dunkel-Grenze nach oben begrenzt sind. Hierdurch ist das Nebellicht im wesentlichen blendfrei, hat nur eine verhältnismäßig kurze Reichweite gegenüber dem Abblendlicht, aber eine wesentlich bessere Breitenausleuchtung. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun bei einer Kurvenfahrt das Nebellicht, sofern es nicht bereits (manuell) eingeschaltet ist, selbsttätig eingeschaltet und nach der Kurvenfahrt wieder ausgeschaltet. Vorzugsweise kann das Einschalten mit einer kurzen Dimmung erfolgen, so daß keine Irritation des Fahrers oder anderer Personen durch das spontan aufflammende Nebellicht entsteht. Die Dimmung hat hierbei so schnell zu erfolgen, daß der Kurvenausleuchteffekt durch die während des Dimmens zurückgelegte Strecke des Kraft­ fahrzeuges nicht untergeht.

Vorzugsweise beinhaltet das Nebellicht einen rechten und einen linken Nebelscheinwerfer, die sich üblicherweise in den Eckbereichen des Kraftfahrzeuges, insbesondere unterhalb des Abblendlichtes befinden. Bei einer solchen Ausgestaltung ist es möglich, daß bei einer Kurvenfahrt sich nur der kurveninnere Nebelscheinwerfer zuschaltet, wodurch Irritationen durch einen zu hohen Anstieg der Beleuchtungsstärke bzw. bezüglich anderer Verkehrs­ teilnehmer wiederum minimiert werden.

Selbstverständlich ist das Nebellicht wie gewöhnlich manuell zuschaltbar, wobei das Kurven­ licht bei manuell eingeschaltetem Nebellicht ohne Zusatzfunktion ist.

Die Aktivierung des Kurvenlichts erfordert einen Kurvensensor, der beispielsweise ein Len­ kungseinschlagsensor sein kann. Geeigneter sind jedoch Sensoren, die die auf das Fahr­ zeug einwirkenden Kurvenkräfte aufnehmen, insbesondere ein Winkelgeschwindigkeitssen­ sor, ein Fliehkraftsensor und/oder ein Gierwinkelsensor. Solche Sensoren, insbesondere der letztere, finden mittlerweile in Kraftfahrzeugen auch anderweitig Einsatz, beispielsweise bei Spurstabilitätsregelungen. Hierdurch wird es möglich, mit minimalen Mitteln das Kurvenlicht zu realisieren, im wesentlichen ist nur ein zusätzlich zum Nebellichtschalter angeordnetes Schaltelement und gegebenenfalls eine Einzelschaltung der Nebelleuchten notwendig, der Schaltvorgang selbst kann als Software in der Kraftfahrzeugelektronik untergebracht werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Kurvenlicht nur unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit, meist unterhalb 80 km/h insbesondere unterhalb 60 km/h zugeschaltet, da die Ausleuchtung der Kurve mittels eines Nebelscheinwerfers im unteren Geschwindigkeits­ bereich besonders wirkungsvoll ist.

Vorzugsweise ist das Kurvenlicht auch mit dem Abblendlicht und/oder Fernlicht des Kraft­ fahrzeuges gekoppelt, so daß das Kurvenlicht nur zuschaltet, wenn auch eine der Hauptbe­ leuchtungen eingeschaltet ist.

Weiterhin kann das Kurvenlicht so geschaltet sein, daß bei dem üblichen vorherrschenden Rechtsverkehr nur der rechte Nebelscheinwerfer als Kurvenlicht geschaltet wird, nicht jedoch der linke, so daß Irritationen, insbesondere des Gegenverkehrs, weiter vermieden werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und einer Figur näher beschrieben.

Ein Kraftfahrzeug 1 nähert sich mit eingeschaltetem Abblendlicht 2 einer Kurve 3, wobei das Abblendlicht 2 des Fahrzeugs den Kurvenrand 4 nicht mehr erfaßt, so daß ein Hindernis 5, beispielsweise ein Fußgänger, sich nicht im ausgeleuchteten Bereich 6 des Abblendlichts 2 befindet. Die Kurvenfahrt 7 des Kraftfahrzeuges 1 registriert ein Gierwinkelsensor 8 und teilt dies einer Steuerung 9 mit. Die Steuerung 9 erhält gleichzeitig von einem Geschwindigkeits­ sensor ein Geschwindigkeitssignal V und kennt den eingeschalteten Zustand des Abblend­ lichts 2. Nach einem Vergleich des Gierwinkelsensorsignals mit der Geschwindigkeit und einer Abfrage, ob das Abblendlicht 2 eingeschaltet ist, wird bei einer entsprechenden Kur­ vengeschwindigkeit, das heißt kleinem Kurvenradius und niedriger Geschwindigkeit und ein­ geschaltetem Abblendlicht 2, der kurveninnere Nebellichtscheinwerfer 10 zugeschaltet, des­ sen Nebellicht 11 den Kurvenrand 4 der Kurve 3 und somit auch die Person 5 erfaßt. Sobald das Signal des Gierwinkelsensors 8 unterhalb eines bestimmten Betrags abfällt, schaltet die Steuerung 9 den kurveninneren Nebellichtscheinwerfer 10 wieder aus.

Wie aus der Zeichnung zu erkennen ist, hat das Nebellicht 11 eine wesentlich breitere Abstrahlung als das Abblendlicht 6 (Bereiche gleicher Lichtstärke), so daß es den seitlichen Bereich vor dem Kraftfahrzeug in einem kürzeren Abstand zum Kraftfahrzeug erfaßt als das Abblendlicht 6. Die Breite der Fahrbahnausleuchtung bzw. des Fahrbahnausleuchtungswin­ kels ist der Winkel zwischen der Fahrzeuglängsachse und dem nach außen gerichteten Scheinwerferkegel, bezogen auf eine Linie gleich starker Ausleuchtung, wobei hierfür die üblichen Grenzausleuchtungen eines Kraftfahrzeugscheinwerfers herangezogen werden.

Claims (8)

1. Kraftfahrzeug mit einem Abblendlicht und zusätzlich einem Nebellicht, die an bzw. nahe der Kraftfahrzeugfront angeordnet sind, wobei das Nebellicht einen Fahrbahnausleuch­ tungswinkel hat, der breiter ist als der Fahrbahnausleuchtungswinkel des Abblendlichts, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebellicht als Kurvenscheinwerfer schaltbar ist, das sich bei einer Kurvenfahrt selbsttätig ein- und nach der Kurvenfahrt wieder ausschaltet.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebellicht (11) einen rechten (10) und einen linken (12) Nebelscheinwerfer beinhaltet.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich bei einer Kurvenfahrt (7) nur der kurveninnere (10) Nebelscheinwerfer einschaltet.

4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Rechtsverkehr nur der rechte Nebelscheinwerfer als Kurvenlicht geschaltet ist.

5. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebellicht (11) manuell zuschaltbar ist unter Ausschaltung der Kurvenscheinwerfer­ funktion.

6. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kurvenlicht über einen Lenkungseinschlagsensor, Winkelgeschwindigkeitsensor, Fliehkraftsensor und/oder Gierwinkelsensor geschaltet ist.

7. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kurvenlicht nur unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit, insbesondere unterhalb 60 km/h, selbsttätig geschaltet ist.

8. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebellicht nur bei eingeschaltetem Abblendlicht oder Fernlicht als Kurvenscheinwer­ fer zuschaltbar ist.