DE19718360A1 - Blasvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Blasvorrichtung zum Kehrblasen von Laub und Abfällen im privaten und gewerblichen Bereich mit einem Verbrennungs- Motor, welche die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches 1 aufweist.

Die bekannten Blasvorrichtungen dieser Art sind mit dem Nachteil behaf­ tet, daß die vom Verbrennungsmotor verursachte Abgas-und Lärmentwicklung, sowie das Gebläsegeräusch, in unmittelbarer Nähe zu der betreibenden Person abgegeben werden und somit gesundheitliche Gefahren für die Bedienungsperson und Unbeteiligte hervorgerufen werden können, die nur durch besondere Maßnahmen, wie das Tragen eines Gehörschutzes oder durch sorgsame Distanzhaltung von bewohnten Gebieten, abgewendet werden können.

Die Gesamtheit der akustischen Emissionen eines solchen herkömmlichen Gerätes wird neben dem dominanten Auspufflärm in erstaunlich hohem Maße, insbesonders bei den wegen ihrem geringen Leistungsgewicht bevorzugten 2-Takt-Verbrennungsmotoren, vom Ansauggeräusch der Vergasereinrichtung verursacht, wobei zudem das vorgeschaltete, in der Regel dünnwandige Luftfiltergehäuse als intensiver Schallkörper wirkt, da es über seiner gesamten Oberfläche dem Differenzdruck zwischen Außenatmosphäre und pulsierendem Ansaugunterdruck ausgesetzt ist und dabei membranartig entsprechend der Drehfrequenz des Motors mitschwingt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine kostengünstige und leichte Blasvorrichtung für Abfälle aller Art im privaten und gewerblichen Bereich zu schaffen, die mit einfachem baulichen Aufwand eine dennoch wesentlich niedrigere Emissionsbelastung für die Bedienungsperson und Unbeteiligten gegenüber herkömmlichen Geräten erzielt. Diese Aufgabe löst eine Blasvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1.

Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die über die Vergasereinrichtung des ein Luftgebläse antreibenden Verbrennungsmotors strömende Verbrennungsluft, verbunden mit erheblicher Lärmentwicklung, nicht direkt von der Außenatmosphäre, sondern aus dem vom Luftgeblase erzeugten Arbeitsluftstrom eingeleitet wird, kann durch den damit ein­ tretenden "Pufferspeicher-Effekt" diese Verbrennungsluft ohne die vorstehend beschriebenen starken Druckschwankungen in den Verbrennungs­ motor eintreten.

Es liegt auf der Hand, daß bei dieser erfindungsgemäßen Verbrennungs­ lufteinspeisung zudem eine erhebliche Lärmverminderung eintritt, da die Ansaugöffnung des Luftfiltergehäuses nicht direkt ins Freie mündet und der im Arbeitsluftbereich des Gebläses vorherrschende Strömungs­ druck einen pulsationsarmen Zustrom der Verbrennungsluft ermöglicht und somit die ansonsten vorhandenen membranartigen Schwingungen des Luft­ filtergehäuses unterdrückt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung wird die Ansaugöffnung des Luftfiltergehäuses mit einem daran angeschlossenem Verbindungsteil derart verlängert, daß das Verbin­ dungsteilende in etwa mittig im Gebläsekanal des Gebläsegehäuses einmündet. Die Lage der Mündungsöffnung kann dabei entweder fest eingestellt sein oder von außen zugänglich justierbar sein bzw. von Strömungsverhältnissen des Arbeitsluftstroms und/oder Betriebsbeding­ ungen des Verbrennungsmotors abhängig selbstregelnd oder über Signal­ glieder/Sensoren regelbar sein. Die Mündungsöffnung selbst kann zur Unterstützung des Verbrennungsluftstroms speziell gestaltet sein, wie z. B. trompetenförmig aufgeweitet, daß so auch eine wesentlich höhere Leistung des Verbrennungsmotors und/oder höherer Wirkungsgrad durch den dadurch eintretenden "Turbolader-Effekt" durch Arbeitsluft-Druck­ einfluß erzielt wird.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungs­ gemäßen Vorrichtung ist die Ansaugöffnung direkt in den Gebläse­ kanal des Gebläsegehäuses hinein verlagert, wobei auch hier ein vorzugsweise gegen die Strömungsrichtung der vom Gebläse erzeugten Arbeitsluft weisendes Ansaugöffnungs-Verlängerungsstück angebracht sein kann, welches ebenfalls wie vorstehend beschrieben mit unter­ schiedlichen Einstell-Mechanismen versehen sein kann.

Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsteht dann, wenn zumindest ein Teil der Vergaser­ einrichtung, vorzugsweise das Luftfilter-System im benachbarten Arbeitsluftgebläses untergebracht ist. Hierbei wird neben den vorstehend beschriebenen Vorteilen ein Höchstmaß an baulich instal­ lierter Schalldämmung von angesaugter Verbrennungsluft und Arbeits­ luft-Gebläsegeräuschen mit einfachen Mitteln dann erzielt, wenn ein für den Verbrennungsmotor ohnedies notwendiges Ansaugluftfilter vor der Lufteintrittsöffnung des Arbeitsluftgebläses installiert ist und dabei gleichzeitig der aus der Lufteintrittsöffnung austretende, vom Betrieb des Arbeitsluftgebläses herrührende, Turbinenlärm unter­ drückt wird.

Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung darge­ stellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine fiktiv dargestellte Person mit einem geschultertem Rückentrage-Blasgerät in Arbeitsposition unter Einwirkung der vom Verbrennungsmotor und des Arbeitsluftgebläses verursachten Nah-Emissionen,

Fig. 2 eine fiktiv dargestellte Person mit einer nach Fig. 3 bzw. Fig. 4 erfindungsgemäß ausgestatteten Motor-Verbrennungsluft­ führung des nach Fig. 1'' gezeigten Rückentrage-Blasgerätes mit der damit eintretenden Fern-Verlagerung der geräte­ betriebsverursachten Emissionen,

Fig 3 eine teilweise auf gebrochene Ansicht von hinten einer erfindungsgemäßen, rückengetragenen Verbrennungsmotor- Gebläseeinheit mit Kennzeichnung der Lage des Luftfilter­ gehäuses und der für die erfindungsgemäßen Erläuterungs­ beispiele geltenden, vom Gebläse erzeugten Arbeitsluft­ strömungsrichtung,

Fig. 4 eine teilweise auf gebrochene Seitenansicht einer erfindungs­ gemäßen rückengetragenen Verbrennungsmotor-Gebläseeinheit mit einem in die Gebläsekammer führenden Luftfiltergehäuse­ ansaugöffnungs-Verlängerungsteil,

Fig. 5 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht der erfindungs­ gemäßen Vorrichtung mit einer zumindest teilweise im Arbeitsluftgebläse angeordneten Motor-Verbrennungsluft- Filtergehäuseeinheit,

Fig. 6 eine teilweise auf gebrochene Seitenansicht einer erfindungs­ gemäßen rückengetragenen Verbrennungsmotor-Gebläseeinheit mit einem vor der Lufteintrittsöffnung des Arbeitsluft­ gebläses angeordnetem Motor-Verbrennungsluft-Filtereinheit.

Die in Fig. 1 in Einsatzsituation dargestellte herkömmliche, rückengetra­ gene, verbrennungsmotorbetriebene Blasvorrichtung 1 weist einen nahen Emissionsbereich "EN" auf, der auf den Kopfbereich der fiktiv darge­ stellten Bedienungsperson einwirkt. Aus dem Blasluftaustrittszubehör 2 strömt die vom Gebläse erzeugte Arbeitsluft 6 als Blasluft 3.

Die in Fig. 2 in Einsatzsituation dargestellte, erfindungsgemäß nach Fig. 3 bis 6 ausgeführte Blasvorrichtung 1'' weist dagegen nur noch einen fernen Emissionsbereich "EF" auf, der durch die weitgehende Beseitigung der bei herkömmlichen Vorrichtungen vorherrschenden Nah-Emissionen, insbesonders in Form von Motorverbrennungsgluft­ ansauggeräuschen und der durch die Arbeitslufterzeugung verursachten Gebläsegeräusche in wesentlich abgeschwächter Form vorliegen, sich darüberhinaus erst fern von der Bedienungsperson auswirken und somit sowohl die bedienende Person, als auch Unbeteiligte, keinen gesund­ heitlichen Gefahren mehr ausgesetzt sind.

In der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1'' nach Fig. 4 wird die Ansaugöffnung des Luftfiltergehäuses 4 mit einem daran angeschlossenen rohrförmigem Teil 8 verlängert und über eine Dichtmanschette 11 in den Gebläsekanal 5 so eingeführt, daß das Querschnittsende 10 in etwa gegen die Strömungsrichtung 6 der im Gebläsekanal 5 geführten Arbeitsluft 6 positioniert ist. Selbstver­ ständlich kann das Querschnittsende 10 auch in einer nicht darge­ stellten Weise auch unter Verzicht des abschließenden Rohrbogens in etwa stumpfwinklig zur Strömungsrichtung 6 erfolgen, wie es in ähn­ licher Weise in Fig. 5 bei der dort gezeigten Luftfilteranordnung der Fall ist.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungs­ gemäßen Vorrichtung nach Fig. 5 ist die Ansaugöffnung 7 des Luftfil­ tergehäuses 4 direkt in den Gebläsekanal 5 hinein gerichtet, wobei ein großflächiges, Druckschwankungen ausgleichendes Filterelement 12 zur Anwendung kommt. Nicht gesondert dargestellt ist die Möglichkeit, den durch die Verwendung eines Filters 12 örtlich gekennzeichneten Schnittstellenbereich als Integration von einem entsprechenden Teilbereich des Gebläsekanals 5 mit dem Luftfilter­ gehäuse zu gestalten.

In der besonders vorteilhaften Ausführungsform nach Fig. 6 ist anstelle eines normalerweise im Bereich des Ansaugluft-Filterge­ häuses vorgesehenen Filterelementes 15 ein Filterelement 14 der Lufteintrittsöffnung 13 des Arbeitluftgebläses vorgeschaltet.

Claims (16)

1. Blasvorrichtung zum Kehrblasen von Laub, Abfällen und anderen lose auf Untergründen liegenden Belägen sowie nach Umrüstung geeignet zum Versprühen oder Zerstäuben von Spritz- oder Dünge­ mitteln, insbesonders eine zumindest von einer Bedienungsperson getragene Vorrichtung (1; 1''), ausgerüstet mit mindestens einem Verbrennungsmotor als Arbeitsluft-Gebläseantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft (9) aus dem Arbeits­ luftstrom (6) der Vorrichtung entnommen wird.

2. Blasvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft (9) aus dem Gebläsegehäuse entnommen wird.

3. Blasvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft (9) aus dem die Arbeitsluft (6) leitenden Gebläsekanal (5) des Gebläsegehäuses entnommen wird.

4. Blasvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Ausleitung der Verbrennungsluft (9) mittels einem die Ansaugöffnung (7) eines Luftfiltergehäuses (4) verläng­ erndem Verbindungsteil (8) erfolgt.

5. Blasvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück (8) über eine Dichtmanschette (11) in den Gebläse­ kanal (5) eingeführt wird.

6. Blasvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsöffnung (10) des Verbindungsstück (8) in nicht näher dargestellter Weise trompetenförmig gestaltet ist.

7. Blasvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Ansaugöffnung (7, 7'') eines Luftfiltergehäuses (4) direkt in den Gebläsekanal (5) hinein gerichtet ist.

8. Blasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftfiltergehäuse (4) zumindest teilweise im Arbeitsluftstrom angeordnet ist.

9. Blasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest eine Eintrittsöffnung (10) in etwa gegen die Strömungsrichtung (6) ausgerichtet ist.

10. Blasvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtung der Eintrittsöffnung (10) in etwa einen stumpfen Winkel zur Strömungsrichtung (6) bildet.

11. Blasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsöffnung (10) in Strömungs­ richtung (6) justierbar ist.

12. Blasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintrittsöffnung (10) in Abhängigkeit von Motor/Arbeitsluftgebläse-Betriebsbedingungen selbstregelnd bzw. über Signalglieder-Sensoren regelbar ist.

13. Blasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftfiltergehäuse (4) ein Teil des Arbeits­ luft-Gebläsegehäuses ist.

14. Blasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftfilterelement (12) in einem integrier­ ten Schnittstellenbereich von Arbeitsluftgebläse und Luftfilter­ gehäuse (4) angeordnet ist.

15. Blasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftfilterelement (12) druck- und strömungsregelnde Funktionseigenschaften besitzt.

16. Blasvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Luftfilterelement (14) der Lufteintritts- Öffnung (13) vorgeschaltet ist.