DE19715840A1 - Transportpalette aus Kunststoff - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportpalette aus Kunststoff nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Derartige Transportpaletten werden in der industriellen oder handelsmäßigen Transport-, Umschlag- und Lagerwirt­ schaft eingesetzt.

Allgemein bekannt und in der Anwendung weit verbreitet sind Transportpaletten aus Holz.

Nach der DIN 15 146, Teil 2 haben diese Transportpaletten Standardabmessungen von 1200 × 800 × 144 und bestehen aus insgesamt neun Füßen, die sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung in je drei Reihen ausgerichtet und mit Brettern verbunden sind. Dabei liegt auf jeder querver­ laufenden Fußreihe ein Auflagebrett und über alle drei Auflagebretter eine Lage von mehreren längsverlaufenden Deckbrettern. Unter den drei längsverlaufenden Reihen von Füßen ist je ein Brett untergelegt, die eine gemein­ same Standfläche bilden und die z. B. auf Rollentrans­ porteinrichtungen die Funktion von Kufen übernehmen. Somit ergibt sich eine Transportpalette, die als wesent­ liche Funktionsmerkmale eine Ladeplattform, drei aus lo­ gistischen Gründen in Längsrichtung verlaufende Kufen sowie auf den kurzen Seiten zwei nach unten offene Ein­ griffsöffnungen und auf den langen Seiten geschlossene Eingriffsöffnungen für ein Transportmittel mit jeweils gleichen lichten Höhen von 100 mm aufweist.

Diese Transportpalette aus Holz besitzt einige Nachtei­ le, die sie für einige Anwendungsfälle nicht mehr geeig­ net erscheinen lassen.

So ist sie regelmäßig zu schwer, was durch witterungs- und reinigungsbedingte Feuchtigkeitsaufnahme noch erheb­ lich erhöht wird. Dazu kommt, daß die Holzpalette nur unzureichend gesäubert werden können, was ihren Einsatz in der beispielsweise in der Lebensmittelindustrie ver­ bietet.

Ein weiterer Nachteil besteht in der erhöhten Unfallge­ fahr durch Holzsplitter bei manueller Handhabung.

Zur Beseitigung dieser Nachteile wurde schon vorgeschla­ gen, an Stelle von Holz Kunststoff zu verwenden.

Eine solche Transportpalette ist in der DE-PS 23 06 869 beschrieben. Diese Transportpalette ist einteilig ausge­ bildet und im Spritzgießverfahren hergestellt und be­ sitzt eine Ladeplattform mit Hohlprofilen Querrippen und drei Hohlprofile, parallel verlaufende und die Lade­ plattform tragende Längskufen. Alle Kufen besitzen in Querrichtung je zwei gleich angeordnete Durchbrüche mit gleichen Abmessungen für den Eingriff eines Transport­ mittels.

Somit hat auch diese Transportpalette auf den kurzen Seiten zwei nach unten offene Eingriffsöffnungen aber mit einer lichten Höhe von z. B. 120 mm und die langen Seiten zwei geschlossene Eingriffsöffnungen mit einer lichten Höhe von z. B. 100 mm.

Es hat sich nun gezeigt, daß auch die Transportpaletten aus Kunststoff im allgemeinen nicht sehr belastbar sind. Insbesondere um die in Längsrichtung verlaufende Biege­ achse besitzt sie nicht die erforderliche Tragfähigkeit. Wegen der genormten Abmessungen und wegen der anzustre­ benden Gewichtsreduzierung ist eine Erhöhung der Materi­ alstärke nicht möglich.

Es besteht daher die Aufgabe, eine gattungsgemäße Trans­ portpalette zu entwickeln, die den bestehenden Normen einer Holzpalette entspricht und die dennoch mit einer geringsten Masse eine ausreichende Tragfähigkeit auch um die längslaufende Biegeachse besitzt.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Tragboden als Doppelboden mit einer oberen Deckplatte und mehreren un­ teren Stützplatten ausgeführt sind, die durch dazwi­ schenliegende Stabilisierungsstege miteinander verbunden sind. Die unteren Stützplatten sind in zwei Stufen hö­ her- und tieferliegend ausgeführt und bilden somit un­ terschiedliche Stärken des Tragbodens. Dabei ist der stärkere Teil des Tragbodens zwischen den Füßen der bei­ den äußeren Querreihen und der schwächere Teil des Trag­ bodens zwischen den drei Querreihen angeordnet. Zwischen den Füßen der mittleren Querreihen sind querverlaufende Versteifungsrippen in die obere Deckenplatte angeformt.

Durch diese Ausbildung einer Transportpalette ergibt sich eine ausgezeichnete Tragfähigkeit um beide Biege­ achsen.

Bislang war nur eine ausreichende Tragfähigkeit um die querliegende Biegeachse gewährleistet, da die erforder­ liche Stabilität in erster Linie von den, die Füße der Längsreihen verbindenden Kufen aufgebracht wird. Eine vergleichsweise Stabilität in den Querreihen fehlte bis­ lang, da entsprechende Kufen in diese Querrichtung die Transportaufgaben hinderlich wären. Diese Aufgabe über­ nehmen nun die verstärkten Bereiche des Tragbodens zwi­ schen den Füßen der drei Querreihen.

Bei all den technischen Vorteilen ist die neue Trans­ portpalette äußerst materialsparend und damit kostengün­ stig in der Herstellung und leicht in der Handhabung. Die besondere Konstruktion erlaubt auch eine günstige Spritzgießfertigung mit einem geringen werkzeugtechni­ schen Aufwand.

Es ist auch von Vorteil, die tieferliegenden Stützplat­ ten mit den entsprechenden höherliegenden Stützplatten einteilig mit einer Höhenstufung auszuführen, was eine zusätzliche Versteifungskante und damit eine noch höhere Stabilität über die längsverlaufende Biegeachse mit sich bringt.

Besonders vorteilhaft ist es, den zwischen der Deckplat­ te und den tieferliegenden Stützplatten vorhandenen grö­ ßeren Freiraum zu nutzen, um mit einer fachwerkartigen Ausbildung der Stabilisierungsstege eine noch größere Tragfähigkeit in der kritischen Richtung zu erhalten.

Weitere zweckmäßigen Ausgestaltungen ergeben sich aus den anderen Unteransprüchen.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbei­ spiel näher erläutert werden.

Dazu zeigen

Fig. 1 perspektivische Darstellung der Oberseite der Transportpalette und

Fig. 2 perspektivische Darstellung der Unterseite der Transportpalette.

Die Transportpalette besteht in der Hauptsache aus einem Tragboden 1 mit einer rechteckigen Grundform und neun, den Tragboden 1 tragenden Füßen 2. Diese neun Füße 2 sind in drei längs und drei quer zum Tragboden 1 ausge­ richteten Reihen von je drei Füßen 2 angeordnet, wobei die Reihen von Füßen 2 parallel zueinander und parallel zu den Außenkanten des Tragbodens 1 verlaufen.

Die drei Füße 2 der drei Längsreihen sind an den unte­ ren, dem Tragboden 1 abgekehrten Enden durch Kufen 3 miteinander verbunden und bilden somit auf der langen Seite der Transportpalette zwei, sich über die gesamte Breite der Transportpalette erstreckende Eingriffsöff­ nungen 4 für den Greifer eines Transportmittels.

Auf der kurzen Seite der Transportpalette ergeben sich zwischen den jeweils drei Füßen 2 der Querreihen von Füßen 2 ebenfalls zwei Eingriffsöffnungen 5, die sich über die gesamte Länge der Transportpalette erstrecken.

Wie die Fig. 2 zeigt, sind die Füße 2 als Hohlkörper und von unten offen ausgebildet und besitzen innenliegende und aufrechtstehende Stützstreben 6, 7 und 8. Dabei sind die in den Ecken der Transportpalette angeordneten Füße 2 mit zwei längsgerichteten Stützstreben 6 und mit zwei quergerichteten Stützstreben 7 ausgerüstet, die jeweils an eine der Wandfläche dieser Füße 2 anlehnen und sie abstützen. Diese vier Stützstreben 6 und 7 können auch einteilig zu einem Kreuz ausgebildet sein.

Die restlichen Füße 2 besitzen lediglich jeweils eine oder zwei parallele längsgerichtete Stützstreben 8, die zwei gegenüberliegende Wandflächen dieser Füße 2 Halt geben.

Diese zwei Wandflächen übergreifenden Stützstreben 8 können auch zweiteilig ausgeführt sein. Ebenfalls können diese Füße 2 mit einteiligen oder kreuzweise gestalteten Stützstreben 6 und 7 ausgerüstet sein.

In die Unterflächen der Kufen 3 sind aus Stabilitäts­ gründen und aus Gründen der Masseeinsparung mehrere längsverlaufende und parallele Versteifungsstreben 9 eingeformt.

Erfindungsgemäß ist der Tragboden 1 als Doppelboden mit einer oberen geschlossenen Deckplatte 10 und mehreren unteren Stützplatten 11 und 12 ausgerüstet, die jeweils über Stabilisierungsstege 13 und 14 starr miteinander verbunden sind.

Dabei ist in besonderer Weise die untere Stützplatte 11 zweiteilig und höherliegend und die Stützplatte 12 zwei­ teilig und tieferliegend ausgebildet.

Somit ergeben sich zwischen der Deckplatte 10 und den tieferliegenden Stützplatten 12 ein größerer und zwi­ schen der Deckplatte 10 und den höherliegenden Stütz­ platten 11 ein geringerer Abstand.

Alle Stützplatten 11 und 12 sind in besonderer Weise zu­ einander angeordnet.

So erstrecken sich die beiden tieferliegenden Stützplat­ ten 12 jeweils zwischen den drei Füßen 2 der beiden äu­ ßeren Querreihen und die beiden höherliegenden Stütz­ platten 11 jeweils zwischen den drei Querreihen. Zwi­ schen den drei Füßen 2 der mittleren Querreihe und damit zwischen den beiden höherliegenden Stützplatten 11 sind querverlaufende Versteifungsrippen 15 an die Unterseite der Deckplatte 10 angesetzt.

In erfinderischer Weise sind die Stabilisierungsstege 13 und 14 zwischen der Deckplatte 10 und den beiden höher­ liegenden Stützplatten 11 sowie zwischen der Deckplatte 10 und den beiden tieferliegenden Stützplatten 12 ausge­ bildet und angeordnet.

So sind die Stabilisierungsstege 13 senkrecht mit einer oberen und unteren linienförmigen Anbindung an die Deck­ platte 10 und an die beiden Stützplatten 11 ausgeführt. Sie verlaufen parallel zueinander und zu den kurzen Sei­ tenkanten des Tragbodens 1 und erstrecken sich über die gesamte Breite des Tragbodens 1.

Dagegen sind die Stabilisierungsstege 14 von der Senk­ rechten abweichend in der Art ausgerichtet, daß sie mit benachbarten Stabilisierungsstegen 14 und mit Abschnit­ ten der Deckplatte 10 oder der Stützplatten 12 jeweils, aus der Seitenansicht betrachtet, geschlossene Dreiecke bilden. Diese Dreiecke sind wechselweise um 180° zuein­ ander gedreht und zusammenhängend angeordnet und so zu einem fachwerkartigen Gebilde geformt.

Die Spitzen der Dreiecke bilden über die Breite der Stützplatten 12 durchlaufende Kanten, die sich linien­ förmig an die obere Deckplatte 10 und die unteren Stütz­ platten 12 anbinden und parallel zueinander und zu den langen Seitenkanten des Tragbodens 1 ausgerichtet sind.

Aus Gründen der Reinigung und des Brandschutzes, aber auch aus fertigungstechnischen Gründen besitzen die Deckplatte 10 und die höherliegende Stützplatte 13 über­ einstimmende Durchbrüche 16, die vorzugsweise rund aus­ geführt und in, die Transportgutablage nicht behindernden Abständen angeordnet sind. An bevorzugten Stellen der Transportpalette sind diese Durchbrüche langlochartig als Handeingriffsöffnungen ausgebildet.

In die Deckplatte 10 ist weiterhin bereichsweise oder ganzflächig eine Riffelung 17 zur besseren Standsiche­ rung des Transportgutes eingeformt.

Die Deckplatte 10 besitzt in den Eckbereichen Vorsprünge 18 und die in den Eckbereichen befindlichen Füße 2 Ab­ flachungen 19, die im Zusammenwirken als Halteelemente für ein Verpackungsmaterial dienen.

Bezugszeichenliste

1 Tragboden
2 Fuß
3 Kufe
4 Eingriffsöffnung, lange Seite
5 Eingriffsöffnung, kurze Seite
6 Stützstrebe, längsgerichtet
7 Stützstrebe, quergerichtet
8 Stützstrebe, längsgerichtet
9 Versteifungsstrebe
10 Deckplatte
11 Stützplatte, höherliegend
12 Stützplatte, tieferliegend
13 Stabilisierungssteg, senkrecht
14 Stabilisierungssteg, fachwerkartig
15 Versteifungsrippe
16 Durchbruch
17 Riffelung
18 Vorsprung
19 Abflachung.

Claims (13)

1. Transportpalette aus Kunststoff, bestehend aus ei­ nem im wesentlichen rechteckigen Tragboden (1) mit meh­ reren Durchbrüchen (9) und neun, in Längs- und Quer­ reihen ausgerichteten Füßen (2), wobei die Füße (2) der Längsreihen an den vom Tragboden (1) abgewandten Enden über Kufen (3) miteinander verbunden sind und am Tragbo­ den (1) Versteifungselemente ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß

• - der Tragboden (1) als Doppelboden mit einer oberen ebenen Deckplatte (10) und mit unteren, zwei höherlie­ genden Stützplatten (11) und zwei tieferliegenden Stütz­ platten (12) ausgeführt ist und
• - die obere Deckplatte (10) und die unteren Stützplatten (11, 12) durch von den Außenkanten des Tragbodens (1) nach innen gerichtete Stabilisierungsstege (13, 14) ver­ bunden sind, wobei
• - die tieferliegenden Stützplatten (12) sich jeweils zwischen den Füßen (2) der beiden äußeren Querreihen und die höherliegende Stützplatte (11) sich jeweils zwischen den drei Querreihen befinden und
• - zwischen den drei Füßen (2) der mittleren Querreihe querverlaufende Versteifungsrippen (15) an der Deckplat­ te (10) angeformt sind.

2. Transportpalette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede tieferliegende Stütz­ platte (12) und die benachbarte höherliegende Stützplat­ te (11) als eine geschlossene und gestufte Stützplatte ausgeführt ist.

3. Transportpalette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsstege (13, 14) zwischen der Deckplatte (10) und den Stützplat­ ten (11, 12) jeweils parallel zueinander und zu den je­ weiligen Außenkanten des Tragbodens (1) verlaufen, wobei die Stabilisierungsstege (13) der höherliegenden Stütz­ platten (11) sich über die gesamte Breite des Tragbodens (1) und die Stabilisierungsstege (14) der tieferliegen­ den Stützplatten (12) sich bis zur benachbarten höher­ liegenden Stützplatte (11) erstrecken.

4. Transportpalette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle Stabilisierungsstege (13, 14) senkrecht ausgerichtet sind.

5. Transportpalette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsstege (13) zwischen der Deckplatte (10) und den höherliegenden Stützplatten (11) senkrecht und die Stabilisierungsstege (14) zwischen der Deckplatte (10) und den tieferliegen­ den Stützplatten (12) fachwerkartig ausgerichtet sind.

6. Transportpalette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fachwerk der Stabilisie­ rungsstege (14), aus der Ansicht betrachtet, aus mehre­ ren Dreiecken besteht, die wechselweise um 180° gedreht aneinandergereiht sind.

7. Transportpalette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (2) als Hohlkörper ausgebildet sind und innenliegende, aufrechtstehende und an den Wandflächen der Füße (2) anliegende Stützstreben (6, 7, 8) besitzen.

8. Transportpalette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Stützstreben (6, 7) der Füße (2), die sich in den Eckbereichen befin­ den, längs- und querverlaufend ausgerichtet sind.

9. Transportpalette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsstreben (6, 7) einteilig und kreuzweise ausgebildet sind.

10. Transportpalette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht in den Eckberei­ chen befindlichen Füße (2) ein oder mehrere Stabilisie­ rungsstege (8) besitzen, die längsverlaufend ausgerichtet sind.

11. Transportpalette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckplatte (10) ganzflä­ chig oder bereichsweise eine Riffelung (17) besitzt.

12. Transportpalette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Halteelemente für ein Ver­ packungsmaterial vorgesehen sind.

13. Transportpalette nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente aus Vor­ sprüngen (18) an der Deckplatte (10) und/oder Abflachun­ gen (19) an den äußeren Füßen (2) bestehen.