DE19714588A1 - Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus Gülle durch einen Güllezusatz - Google Patents

Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus Gülle durch einen Güllezusatz

Info

Publication number
DE19714588A1
DE19714588A1 DE19714588A DE19714588A DE19714588A1 DE 19714588 A1 DE19714588 A1 DE 19714588A1 DE 19714588 A DE19714588 A DE 19714588A DE 19714588 A DE19714588 A DE 19714588A DE 19714588 A1 DE19714588 A1 DE 19714588A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
manure
slurry
additive
organic matter
liquid manure
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE19714588A
Other languages
English (en)
Inventor
Joachim Clemens
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE19714588A priority Critical patent/DE19714588A1/de
Publication of DE19714588A1 publication Critical patent/DE19714588A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F3/00Fertilisers from human or animal excrements, e.g. manure
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02ATECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
    • Y02A40/00Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production
    • Y02A40/10Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production in agriculture
    • Y02A40/20Fertilizers of biological origin, e.g. guano or fertilizers made from animal corpses
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P20/00Technologies relating to chemical industry
    • Y02P20/141Feedstock
    • Y02P20/145Feedstock the feedstock being materials of biological origin

Description

Es ist bekannt, daß nach der Ausbringung von Gülle Ammoniak-Emissionen auftreten, die von Witterungsbedingungen, physikalische Konsistenz der Gülle und der Applikationstechnik abhängig sind (KTBL 1990).
Aufgrund des hohen pH-Wertes der Gülle und durch ständigen Verlust von CO2 nach der Ausbringung deprotoniert das in der Gülle gelöste Ammonium zu Ammoniak (NH3) und gast aus (VANDRÉ & CLEMENS 1997).
Maßnahmen zur Reduktion von NH3-Emissionen umfassen unterschiedliche Applikationstechniken, Separierung von Gülle, Strippen des NH3 durch Wasserdampf und die Zugabe von Säure zur Gülle. Alle Techniken sind relativ kostenaufwendig bzw. bedürfen einer aufwendigen Steuerung oder zusätzliche Arbeitsschutzmaßnahmen (Strippung, Umgang mit Säure) (KTBL 1993, 1995).
Darüber hinaus werden Güllezusätze als "Gülleverbesserer" angeboten, die mineralische und organische Bestandteile aufweisen und die Fließfähigkeit der Gülle und die Einbindung des Ammoniums in organische Substanz fördern sollen. Aus den Dosierungsanleitungen wird deutlich, daß die Zusätze permanent der Gülle zudosiert werden und so eine dauerhafte Verbesserung der Gülle bewirken sollen (DLZ 1995, KUNZ 1996).
Im Gegensatz zu den bisherigen Techniken und Güllezusätzen bietet das neue Verfahren zur mikrobiellen Versauerung zwei wesentliche Vorteile: sie ist kosten- und arbeitsextensiv. Durch eine auf den Zeitraum kurz vor der Gülleausbringung begrenzte Zugabe leicht abbaubarer organischer Substanz wird die mikrobielle Aktivität stark angeregt, welche zur Bildung organischer Säuren führt. In der Gülle können dadurch gezielt pH-Werte bis zu 4,5 eingestellt werden. Bei pH-Werten < 6 kann davon ausgegangen werden, daß nur ein unwesentlicher Teil des vorliegenden NH4⁺ als NH3 ausgast (vgl. STUMM & MORGAN 1981). Das NH4⁺ in der Gülle kann nach der Gülleausbringung zum Großteil in den Boden eindringen. Neben der Reduktion der NH3-Ausgasung hat das Verfahren den Vorteil, daß das NH4⁺ den Pflanzen zur Verfügung steht. Bei der konventionellen Ausbringung ist es aufgrund der schlecht kalkulierbaren NH3-Ausgasung nicht möglich, den Anteil des NH4⁺ in der Gülle anzugeben, der tatsächlich in den Boden eindringt. Bringt der Landwirt dagegen saure Gülle aus, so gelangt sämtliches NH4⁺ in den Boden, und der Düngewert der Gülle ist für den Landwirt exakt kalkulierbar.
Als Zusatzstoffe eignen sich z. B. Zucker, Rückstände aus der Zuckerproduktion wie Melasse, organische Substanz, die auf dem landwirtschaftlichen Betrieb anfällt, wie z. B. Zuckerrübenblätter oder aber Bioabfall (s. Beispiele).
Beispiel 1
Zu 300 g Gülle wurde Saccharose zugegeben und der pH-Wert nach 5 Tagen gemessen
Beispiel 2
Zu 300 g Gülle wurden Zuckerrübenblätter mit einem Trockensubstanzgehalt von 12,9% zugegeben und der pH-Wert nach 5 Tagen gemessen
Beispiel 3
Zu 10 l Gülle wurde 0,5 kg zerkleinerter Bioabfall zugegeben. Nach 10 Tagen lag der pH-Wert bei 4,7 und nach 6 Wochen bei 3,6.
Literatur
dlz agrarmagazin (1995): Liste der Güllezusätze und Futterzusätze, Hrsg.: Dr. W. Weber, Lothstr. 29, 80797 München.
KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V.) (1990): Ammoniak in der Umwelt, Darmstadt.
KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V.) (1993):
Umweltverträgliche Gülleaufbereitung, 1. BMFT-Statusseminar zum Förderschwerpunkt "Umweltverträgliche Gülleaufbereitung und -verwertung", Darmstadt.
KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V.) (1995):
Umwellverträgliche Gülleaufbereitung, Zusammenfassung der Beiträge des BMBF- Förderschwerpunktes "Umweltverträgliche Gülleaufbereitung und -verwertung", Darmstadt.
Kunz H.G. (1996): Güllezusatzstoffe-mehr als fauler Zauber? Top Agrar 5, 64-66.
Stumm W., Morgan J.J. (1981): Aquatic chemistry, 2nd ed., Wiley, New York.
Vandré R., Clemens J. (1997): Studies on the relationship between slurry pH, volatilization processes and the influence of acidifying additives, Nutr. Cycl. Agroec., in Druck.

Claims (10)

1. Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus Gülle durch Zugabe eines Güllezusatzstoffes dadurch gekennzeichnet, daß der Güllezusatzstoff einen hohen Anteil leicht abbaubarer organischer Substanz enthält und der pH-Wert der Gülle aufgrund unvollständiger Oxidation der organischen Substanz durch Mikroorganismen erniedrigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zudosierung des Güllezusatzstoffes 0-10 Tage vor der Ausbringung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund der unvollständigen Oxidation der zugegebenen organischen Substanz des Güllezusatzstoffes durch Mikroorganismen in der Gülle der pH-Wert der Gülle auf einen Wert von 6 oder kleiner erniedrigt wird.
4. Güllezusatzstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der organischen Substanz um mindestens 0,1 kg Zuckerrüben-Ernterückstände je Liter Gülle handelt.
5. Güllezusatzstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der organischen Substanz um mindestens 0,1 kg Bioabfall je Liter Gülle handelt.
6. Güllezusatzstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der organischen Substanz um mindestens 0,01 mol Glucose oder Saccharose je Liter Gülle handelt.
7. Güllezusatzstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der organischen Substanz um mindestens 0,001 Liter Melasse je Liter Gülle handelt.
8. Güllezusatzstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der organischen Substanz in dem Güllezusatzstoffin einer Dosis zugegeben wird, die mindestens 0,01 mol Glucose oder Saccharose je Liter Gülle entspricht.
9. Güllezusatzstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der organischen Substanz in dem Güllezusatzstoffin einer Dosis zugegeben wird, die mindestens 0,01 mol mikrobiell leicht verfügbare Kohlenstoffverbindungen je Liter Gülle entspricht.
10. Güllezusatzstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieser in fester oder flüssiger Form der Gülle zugegeben wird.
DE19714588A 1997-04-09 1997-04-09 Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus Gülle durch einen Güllezusatz Ceased DE19714588A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19714588A DE19714588A1 (de) 1997-04-09 1997-04-09 Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus Gülle durch einen Güllezusatz

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19714588A DE19714588A1 (de) 1997-04-09 1997-04-09 Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus Gülle durch einen Güllezusatz

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19714588A1 true DE19714588A1 (de) 1998-10-15

Family

ID=7825867

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19714588A Ceased DE19714588A1 (de) 1997-04-09 1997-04-09 Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus Gülle durch einen Güllezusatz

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19714588A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102014007752A1 (de) 2014-05-23 2015-11-26 Andreas Oelschläger Mineralsäuren enthaltende Zusammensetzung
CN110487973A (zh) * 2019-09-16 2019-11-22 河北农业大学 一种减排处理氨排放源的氨排放速率检测方法

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102014007752A1 (de) 2014-05-23 2015-11-26 Andreas Oelschläger Mineralsäuren enthaltende Zusammensetzung
DE202014010712U1 (de) 2014-05-23 2016-05-13 Andreas Oelschläger Mineralsäuren enthaltende Zusammensetzung
CN110487973A (zh) * 2019-09-16 2019-11-22 河北农业大学 一种减排处理氨排放源的氨排放速率检测方法

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0573478B1 (de) Verfahren zur getrennten behandlung und entsorgung von gemengen aus festen und flüssigen, organischen abfallstoffen
EP3681851A1 (de) Verfahren zur produktion von huminstoffen aus biomasse wie holz, rinde, getreidestroh, blättern, krautigen pflanzen sowie baumpilzen, klärschlamm und anderen organischen abfällen
DE4021666C2 (de) Flüssige Düngemittel aus Erdalkali-Fulvaten in wässrigen Medien, ihre Herstellung und ihre Verwendung zur Verbesserung von Böden
EP3326992A1 (de) Verfahren zur behandlung von gülle und gärresten mit huminsäure enthaltenden stoffen
DE4324823A1 (de) Flüssiges organisch-mineralisches Düngemittel auf der Grundlage von Melasseschlempen und Verfahren zu dessen Herstellung
DE19714588A1 (de) Verfahren zur Reduktion der Ammoniakemissionen aus Gülle durch einen Güllezusatz
WO2016198158A2 (de) Verfahren zur herstellung eines dünge- oder mikronährstoffes, sowie ein dünge- oder mikronährstoff, sowie eine damit versetzte kultur- oder pflanzerde
EP1028933B1 (de) Fliessfähige mehrkomponentengemische zur wachstumsförderung der erdreich-mikroorganismenflora und ihrer anwendung
DE1592762C3 (de) Verfahren zur Verbesserung der Assimilierbarkeit von Phosphor durch Pflanzen
EP0266737A2 (de) Verfahren zur Düngung von Weinkulturen
DE102005015928A1 (de) Düngemittel sowie Verfahren zur Herstellung desselben
DE467850C (de) Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Duengemitteln
DE164298C (de)
DE867999C (de) Verfahren zur Herstellung granulierter, humushaltiger Duengemittel
DE2701566C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserung«- und/oder Düngemittels aus Hausmüll und Sulfitablauge Müller geb. Brünner, Ilse, 6086 Riedstadt; Reis, Alfred, 6081 Biebesheim
DE549114C (de) Verfahren zur Herstellung eines trockenen Kunstduengers
DE664996C (de) Verfahren zur Konservierung von Stallduenger und Jauche
DE268882C (de)
DE2365170B2 (de) Herstellen einer abzulagernden Mineralölprodukten zuzusetzenden Mischung
DE959100C (de) Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemittels
DE266396C (de)
DE953765C (de) Verfahren zur Herstellung eines streufaehigen Siliersalzes
DE882381C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischduengern
DE940901C (de) Mittel zur Verbesserung alkalischer Tonboeden und Verfahren zur Herstellung dieses Mittels
DE727767C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von Schlempekohle in ein Duengemittel

Legal Events

Date Code Title Description
ON Later submitted papers
8110 Request for examination paragraph 44
8181 Inventor (new situation)

Free format text: ERFINDER IST ANMELDER

8131 Rejection