DE19709180A1 - Verwendung von Sulfatierungsprodukten von Alkylenglycoldiestern - Google Patents
Verwendung von Sulfatierungsprodukten von AlkylenglycoldiesternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung ausgewählter anionischer Tenside zur Herstellung von Fettungs
mitteln für Leder und Pelze.
Neben den Gerbstoffen sind Fettungsmittel die wichtigsten Hilfsmittel, um den Charakter von Leder zu
prägen. Die Wirkung der Fettungsmittel kommt durch eine faserisolierende Schmierung und durch eine
Hydrophobierung zustande. Durch Umhüllung der Lederfasern mit einem Fettfilm wird die gegenseitige
Reibung verringert und demzufolge die Geschmeidigkeit und Dehnbarkeit des Gewebes verbessert.
Das hat positive Auswirkungen auf die Reißfestigkeit des Leders, denn in einem dehnbaren Werkstoff
richten sich viele Fasern bei Zugbeanspruchung in der Zugrichtung aus und setzen dann dem
Zerreißen einen größeren Widerstand entgegen als dieselben Fasern innerhalb eines spröden
Werkstoffes. Durch die Hydrophobierung werden darüber hinaus gerbende Effekte erzielt, da sie mit
einer Verdrängung von Wasser aus der Haut verbunden ist.
Als Lederfettungsmittel werden im allgemeinen pflanzliche und tierische Öle, Fette und Wachse
eingesetzt, ferner die aus diesen Stoffen durch chemische Umwandlung gewonnenen Hydrolyse-,
Sulfierungs-, Oxidations- und Härtungsprodukte und schließlich mineralische Fettungsmittel; im einzel
nen:
- - Die verseifbaren Fette und Öle sowie die natürlichen Wachse und Harze gehören zu den Estern. Unter Ölen und Fetten werden dabei vom Lederfachmann Ester aus Glycerin und Fettsäuren bezeichnet, die bei Raumtemperatur fest bzw. flüssig sind. Zur Lederfettung werden dabei aus der Gruppe der tierischen Fette insbesondere Trane, Fischöl, Rindertalg und Rinderklauenöl, aus der Gruppe der pflanzlichen Fette Rizinusöl, Rüböl und Leinöl herangezogen. In Wachsen und Harzen sind die Fettsäuren statt mit Glycerin mit höhermolekularen Alkoholen verestert. Beispiele für Wachse sind Bienenwachs, chinesisches Wachs, Caranubawachs, Montanwachs und Wollfett; zu den wichtigsten Harzen zählen Kolophonium, Juchtenöl und Schellack.
- - Durch chemische Umwandlung pflanzlicher und tierischer Fette erhält man Produkte, die wasserlöslich sind und die darüber hinaus in unterschiedlichem Maße emulgierend auf wasserunlösliche Fettstoffe wirken. Bekannt sind etwa die sulfierten wasserlöslichen Öle ver schiedenster Art, die durch Oxidation veränderten Trane, die als Dégras oder Moellon bezeichnet werden, ferner die Seifen, die bei der hydrolytischen Spaltung natürlicher Fette entstehen, gehärtete Fette sowie schließlich freie Fettsäuren wie Stearinsäure als Einbrennfette. Die meisten tierischen und pflanzlichen Fette weisen eine gewisse Affinität zur Ledersubstanz auf, die durch die Einführung oder Freilegung hydrophiler Gruppen noch beträchtlich gesteigert wird.
- - Wichtig für die Lederherstellung sind weiter die mineralischen Fettungsmittel. Diese Kohlenwasserstoffe sind den natürlichen Fetten und Ölen in manchen Eigenschaften ähnlich, lassen sich jedoch nicht verseifen. Es handelt sich um Fraktionen der Erdöldestillation, die in flüssiger Form Mineralöl, in pastöser Form Vaseline und in fester Form Paraffin genannt werden.
In vielen Fällen bilden sich jedoch auf der Oberfläche der gegerbten und gefetteten Leder im Laufe der
Zeit unerwünschte Flecken, die als "Fettausschläge" (fatty spew) bezeichnet werden. Fettausschläge
entstehen vornehmlich auf chromgegerbten Ledern nach kürzerer oder längerer Lagerung als weißer,
oft schleierartiger Belag, der nur einzelne Stellen oder auch die ganze Lederfläche bedeckt. Der Aus
schlag ist auf ein Austreten von festen Fettstoffen aus dem Leder zurückzuführen. Er kann durch das
an sich im Leder vorhandene Naturfett oder durch Fettstoffe verursacht sein, die erst im Zuge der Fet
tung der Leder einverleibt worden sind. Zum Fetten von Leder benutzte Fettgemische neigen insbeson
dere dann zur Bildung von Ausschlag, wenn sie viel freie Fettsäuren enthalten. Freie Fettsäuren weisen
im allgemeinen einen höheren Schmelzpunkt auf als ihre Glyceride. Die hydrolytische Spaltung von
Fettstoffen bei der Lagerung des Leders erhöht entsprechend die Gefahr des Auftretens von Fettaus
schlägen.
Seifen und Lickerfette werden in Chromleder, besonders in nicht genügend entsäuertem Chromleder,
unter Freisetzen von Fettsäuren gespalten. Sulfierte Öle und Fette weisen eine unterschiedlich starke
Neigung zur Bildung von Fettausschlägen auf, die Ausschlagsneigung geht mit längerer Lebensdauer
im allgemeinen zurück [vgl. J. Int. Soc. Leath. Trad. Chem. 47, 379 (1952)]. Fettausschläge treten um so
leichter auf, je mehr das Leder zur Ausschlagsbildung neigende Fettstoffe enthält. Für den Umfang und
die Zusammensetzung des Ausschlags sind Menge, Zusammensetzung und Lage des im Leder
vorhandenen Fettgemisches aus Naturfett und Lickerfett maßgebend. Locker strukturiertes Leder neigt
weniger zur Ausschlagsbildung als Leder mit dichtem Fasergefüge. Fettausschläge werden bei
niedrigen Temperaturen häufiger beobachtet als bei wärmeren Außentemperaturen. Die kristallinen
Fettausschläge entwickeln sich in den Haarlöchern und Drüsenkanälen, wobei zunächst kleine Kristalle
in der Tiefe gebildet werden, die allmählich als größere Fettkristalle das ganze Haarloch ausfüllen, über
die Lederoberfläche hinausquellen und zu einem dichten Kristallfilm verfilzen. Alle Fette, die Stearin- oder
Palmitinderivate enthalten, können kristalline Fettausschläge verursachen, mit zunehmender
Konzentration wird die Ausschlagsgefahr vergrößert [Ledertechn. Rundsch. 1 (1949)]. Insbesondere
neigen die sogenannten Neutralfette, d. h. solche zur Lederfettung geeigneten Substanzen, die keine
ionischen Gruppen im Molekül enthalten, z. B. Fette, Wachse und Kohlenwasserstoffe, zur Bildung von
Fettausschlägen. Besonders kritisch sind dabei diejenigen Neutralfette, die Stearin- und/oder
Palmitinderivate darstellen, wie etwa entsprechende Triglyceride oder die freien Fettsäuren.
Da im Zuge der Lederverarbeitung, jedoch nach dem Gerben, ohnehin als nahezu obligatorischer
Arbeitsgang eine Fettung erforderlich ist, um die angestrebten Produkteigenschaften zu erreichen, ist
es in der Praxis üblich geworden, mit speziellen synthetischen Fettungsmitteln zu arbeiten, deren
Neigung zur Bildung von Fettausschlag gering ist. Eine in dieser Hinsicht üblicherweise eingesetzte
Klasse von Fettungsmitteln sind halogenierte Verbindungen wie Chlorkohlenwasserstoffe. Die
steigenden ökologischen und toxikologischen Anforderungen an Mittel, die in die Umwelt gelangen,
bzw. mit denen der Verbraucher in Berührung kommt, machen jedoch diese Substanzklasse
zunehmend unattraktiv. Üblicherweise werden zur Lederfettung anionische Tenside eingesetzt. So ist
beispielsweise aus der europäischen Patentschrift EP-B 0247509 (Stockhausen) Anlagerungsprodukte
von Schwefelsäure bzw. Oleum an ungesättigte, alkoxylierte sowie gegebenenfalls epoxidierte Fette
und Öle bekannt. Neben Umsetzungen mit Oleum, Schwefelsäure oder gasförmigem Schwefeltrioxid
kommt für die Hydrophilisierung von Fettstoffen insbesondere auch die Sulfitierung, d. h. die Anla
gerung von Hydrogensulfit an ungesättigte Verbindungen, in Betracht. So wird beispielsweise in diesem
Zusammenhang von A. Küntzel über die Sulfitierung von Dorschtran [Leder 8, 5 (1957)] sowie von
M. Mikula über die Sulfitierung von ungesättigten Fettsäurebutylestern [Leder, Schuh, Lederwaren 21
282 (1986)] berichtet. Aus der deutschen Patentanmeldung DE-A 142 23 704 (Henkel) sind ferner
nichtionische Fettungsmittel mit einem Gehalt an Ölsäureestern und Dialkylethern bekannt.
Gegenstand der DE-A 144 18 942 (Henkel) sind ferner Fettungsmittel mit einem Gehalt an sulfonierten
Ölsäureestern.
Der Einsatz von anionischen Fettungsmitteln ist jedoch nicht frei von Problemen. Ein wesentlicher
Nachteil besteht darin, daß eine Vielzahl dieser Mittel in der Anwendung zur Bildung von
Fettausschlägen neigen. Des weiteren ist ihre biologische Abbaubarkeit nicht immer zufriedenstellend.
Sulfierte Öle sind im Bereich hoher Aktivsubstanzgehalte zähflüssig und lassen sich daher häufig nur
mit Schwierigkeiten dosieren; schließlich ist ihre Farbqualität häufig unbefriedigend.
Die komplexe Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, neue Fettungsmittel für Leder und
Pelze auf Basis anionischer Tenside zu entwickeln, die sich durch verbesserte ökologische und an
wendungstechnische Eigenschaften wie z. B. angenehmeren Griff und geringere Tendenz zu
Fettaustrübungen auszeichnen. Die Einsatzstoffe sollten ferner gegenüber den bekannten sulfatierten
bzw. sulfitierten Fettstoffen eine bessere Farbqualität und Vorteile in der Handhabung, insbesondere im
Hinblick auf die Herstellung flüssiger, niedrigviskoser Produkte aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Sulfatierungsprodukten von Alkylenglycoldiestern
der Formel (I)
R1CO-O(CH2)nO-OCR1 (I)
in der R1CO für einen ungesättigten Acylrest mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 2
bis 4 steht, in Form ihrer Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium, Alkanolammonium- oder
Glucammoniumsalze zur Herstellung von Mitteln zum Fetten von Ledern und Pelzen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen Sulfatierungsprodukte der Alkylen
glycoldiester nicht nur ausgezeichnete ökologische Eigenschaften besitzen, sondern im Vergleich mit
anderen bekannten anionischen Fettungsmitteln eine deutlich geringere Tendenz zur Bildung von
Fettausschlägen aufweisen. Darüber hinaus verleihen sie Ledern auch eine verbesserte Schmalzig-
bzw. Geschmeidigkeit, einen angenehmen Griff sowie eine erhöhte Hydrophobierung. Die Sulfatie
rungsprodukte sind auch hoch konzentriert niedrigviskos und lassen sich daher leicht in flüssige,
wäßrige Formulierungen einarbeiten. Im Gegensatz zu sulfatierten Esterölen zeichnen sie sich
zusätzlich durch eine verbesserte Farbqualität aus, während sie anders als sulfonierte Ölsäureester
sogar auch noch unter anaeroben Bedingungen vollständig biologisch abbaubar sind.
Sulfatierungsprodukte von Alkylenglycoldiestern stellen bekannte Stoffe dar, die nach den
einschlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten werden können. Üblicherweise
geht man zu ihrer Herstellung von Alkylenglycolen, vorzugsweise Ethylen- oder Propylenglycol aus, die
zunächst mit ungesättigten Fettsäuren verestert werden. Anschließend werden die Diester mit
Schwefelsäure oder Oleum sulfatiert und mit wäßrigen Basen neutralisiert. Typische Beispiele sind
Diester von Ethylenglycol, Propylenglycol und/oder Butylengylcol mit Ölsäure, Elaidinsäure, Petro
selinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Ricinolsäure, Gadoleinsäure und/oder Erucasäure sowie deren
technischen Mischungen. Herstellungsbedingt können die Diester noch einen Monoesteranteil unter
halb von 15 Gew.-% aufweisen. Vorzugsweise werden Sulfatierungsprodukte von Propylenglycoldioleat
in Form des Ammonium-, Natrium- oder Kaliumsalzes eingesetzt.
Die Sulfatierung der ungesättigten Fettsäureniedrigalkylester kann in der für gesättigte Fettsäu
reniedrigalkylester bekannten Weise [J. Falbe (ed.), "Surfactants in consumer products", Springer
Verlag, Berlin-Heidelberg, 1987, S. 61] erfolgen, wobei Reaktoren, die nach dem Fallfilmprinzip ar
beiten, bevorzugt sind. Als Sulfiermittel kommen Schwefelsäure oder vorzugsweise Oleum in Betracht.
Das molare Einsatzverhältnis von Ester zu Sulfiermittel kann 1 : 0,1 bis 1 : 0,95 und insbesondere 1
0,25 bis 1 : 0,8 betragen. Üblicherweise wird die Sulfatierung bei Temperaturen von 15 bis 90°C
durchgeführt. Im Hinblick auf die Viskosität der Einsatzstoffe einerseits und die Farbqualität der
resultierenden Sulfierungsprodukte andererseits, hat es sich als optimal erwiesen, die Reaktion in
einem Temperaturbereich von 20 bis 30°C durchzuführen.
Die bei der Sulfatierung anfallenden sauren Sulfatierungsprodukte werden in wäßrige Basen eingerührt,
neutralisiert und auf einen pH-Wert von 6,5 bis 8,5 eingestellt. Als Basen für die Neutralisation kommen
Alkalimetallhydroxide wie Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxid, Erdalkalimetalloxide und -hydroxide
wie Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Calciumoxid und Calciumhydroxid, Ammoniak, Mono-, Di-
und Tri-C2-4-Alkanolamine, beispielsweise Mono-, Di- und Triethanolamin sowie primäre, sekundäre
oder tertiäre C1-4-Alkylamine sowie Glucamine in Betracht. Die Neutralisationsbasen gelangen dabei
vorzugsweise in Form 5 bis 55 Gew.-%iger wäßriger Lösungen zum Einsatz, wobei 5 bis 25 Gew.-%ige
wäßrige Natriumhydroxidlösungen bevorzugt sind. Die Sulfatierungsprodukte können nach der
Neutralisation in an sich bekannter Weise durch Zusatz von Wasserstoffperoxid- oder Natrium
hypochloritlösung gebleicht werden. Dabei werden, bezogen auf den Feststoffgehalt in der Lösung der
Sulfatierungsprodukte, 0,2 bis 2 Gew.-% Wasserstoffperoxid, berechnet als 100%ige Substanz, oder
entsprechende Mengen Natriumhypochlorit eingesetzt. Der pH-Wert der Lösungen kann unter Ver
wendung geeigneter Puffermittel, z. B. mit Natriumphosphat oder Citronensäure konstant gehalten
werden. Zur Stabilisierung gegen Bakterienbefall empfiehlt sich ferner eine Konservierung, z. B. mit
Formaldehydlösung, p-Hydroxybenzoat, Sorbinsäure oder anderen bekannten Konservierungsstoffen.
Die erfindungsgemäßen Sulfierungsprodukte können alleine, vorzugsweise jedoch in Abmischung mit
anderen anionischen, nichtionischen, amphoteren bzw. zwitterionischen Tensiden und - eingeschränkt -
auch kationischen Tensiden eingesetzt werden. Typische Beispiele für an ionische Tenside sind
Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-
Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hy
droxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkyl
sulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren
und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Acyllactylate, Alkyl
oligoglucosidsulfate und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die an ionischen Tenside Polyglycoletherketten
enthalten, können sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen. Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenol
polyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolygylcolether, Fettaminpolyglycolether, alk
oxylierte Triglyceride, Alk(en)yloligoglykoside, Fettsäure-N-alkylglucamide, Polyolfettsäureester, Zucker
ester, Sorbitanester und Polysorbate. Sofern die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten ent
halten, können sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkyl
amidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobetaine. Typische
Beispiele für kationische Tenside, mit denen die anionischen Sulfierungsprodukte verträglich sind und
keine schwerlöslichen Salze bilden, sind Esterquats, insbesondere solche, die über Ethylenoxid
einheiten im Molekül verfügen. Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um be
kannte Verbindungen. Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser Stoffe sei auf einschlägige Über
sichtsarbeiten beispielsweise J. Falbe (ed.), "Surfactants in Consumer Products", Springer Verlag,
Berlin, 1987, S. 54-124 oder J. Falbe (ed.), "Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive", Thieme
Verlag, Stuttgart, 1978, S. 123-217 verwiesen.
Die Fettungsmittel können neben den Sulfatierungsprodukten und anderen Tensiden weitere ge
bräuchliche Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Üblicherweise beträgt der Anteil der Sulfatierungs
produkte an den erfindungsgemäßen Mitteln 15 bis 90 und vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-% bezogen
auf die Mittel. In der Regel werden die Mittel so dosiert, daß auf 1 kg Leder bzw. Pelz (berechnet als
Falzgewicht) 20 bis 1000, vorzugsweise 30 bis 80 g des Mittels entfallen.
In einem 1-l-Sulfierreaktor mit Mantel
kühlung wurden 420 g (0,7 mol) technisches Propylenglycoldioleat vorgelegt und bei einer Temperatur
von 31 bis 33°C portionsweise mit 44 g Oleum (20 Gew.-% SO3) versetzt. Die Mischung wurde über
einen Zeitraum von 90 min bei 30°C einer Nachreaktion unterworfen und dann unter Zugabe einer
Mischung von 43 g Ammoniak in 89 g Wasser bei ca. 55°C neutralisiert. Die resultierende Mischung
wurde über Nacht ruhen gelassen, worauf eine Phasentrennung auftrat. Anschließend wurde die wäß
rige, das gebildete Ammoniumsulfat enthaltende Phase abgetrennt und verworfen. Die organische
Wertphase wurde auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt. Das Produkt enthielt 42,3 Gew.-% Anion
tensid, 42,0 Gew.-% unsulfatierte Anteile, 3,8 Gew.-% Natriumsulfat und ad 100 Gew.-% Wasser. Der
Aniontensidgehalt (WAS) sowie die unsulfatierten Anteile (US) wurden nach den DGF-Einheits
methoden, Stuttgart 1950-1984, H-III-10 und G-II-6b ermittelt.
Wet blue-Material wurde zunächst gewaschen und im An
schluß nachgegerbt. Die Angaben zu Einsatzmengen und Zeitdauer der Verfahrensschritte sind in Ta
belle 1 zusammengefaßt. Alle Prozentangaben verstehen sich bezogen auf das Falzgewicht.
Herstellung von Schafbekleidungsleder (Mengenangaben als Gew.-%)
Herstellung von Schafbekleidungsleder (Mengenangaben als Gew.-%)
Wet blue-Material wurde gewaschen, nachgegerbt, neutralisiert, gefärbt
und gefettet entsprechend den Angaben in Tabelle 2. Es wurden tuchweiche, mollige, leicht schmalzige
Möbelleder erhalten.
Herstellung von Möbelleder (Mengenangaben als Gew.-%)
Herstellung von Möbelleder (Mengenangaben als Gew.-%)
Crustleder wurde broschiert und gefärbt; die Ergebnisse sind in Tabelle
3 zusammengefaßt. Es wurde eine seidige Velourlederfaser mit brillanter Färbung und schönem
Schreibeffekt erhalten.
Herstellung von Rindvelour (Mengenangaben als Gew.-%)
Herstellung von Rindvelour (Mengenangaben als Gew.-%)
Claims (2)
1. Verwendung von Sulfatierungsprodukten von Alkylenglycoldiestern der Formel (I),
R1CO-O(CH2)nO-OCR1 (I)
in der R1CO für einen ungesättigten Acylrest mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 2 bis 4 steht, in Form ihrer Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium, Alkanolammonium- oder Glucammoniumsalze zur Herstellung von Mitteln zum Fetten von Ledern und Pelzen.
R1CO-O(CH2)nO-OCR1 (I)
in der R1CO für einen ungesättigten Acylrest mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 2 bis 4 steht, in Form ihrer Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium, Alkanolammonium- oder Glucammoniumsalze zur Herstellung von Mitteln zum Fetten von Ledern und Pelzen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Sulfatierungsprodukte
einsetzt, die sich von Propylenglycoldioleat ableiten.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997109180 DE19709180A1 (de) | 1997-03-06 | 1997-03-06 | Verwendung von Sulfatierungsprodukten von Alkylenglycoldiestern |
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EP98913587A EP0964935B1 (de) | 1997-03-06 | 1998-02-25 | Verwendung von sulfatierungsprodukten von alkylenglycoldiestern |
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ES98913587T ES2170488T3 (es) | 1997-03-06 | 1998-02-25 | Empleo de productos de sulfatado de diesteres de alquilenglicol. |
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DE4141532A1 (de) * | 1991-12-17 | 1993-06-24 | Henkel Kgaa | Verfahren zur herstellung hydrophilisierter triglyceride |
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1997
- 1997-03-06 DE DE1997109180 patent/DE19709180A1/de not_active Withdrawn
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- 1998-02-25 WO PCT/EP1998/001061 patent/WO1998039489A1/de active IP Right Grant
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EP0964935B1 (de) | 2002-01-09 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |